Die Schwarze Lacke von Filzmoos Romana Wimmer und Robert A. Patzner Impressum Herausgeber: Biologische Unterwasser-Forschungsgruppe der Universität Salzburg (BUFUS) Hellbrunnerstrasse 34, 5020 Salzburg Für den Inhalt verantwortlich: Romana Wimmer und Robert A. Patzner Alle Bilder, sofern nicht anders angegeben, stammen von Romana Wimmer Unveröffentlichtes Gutachten, Salzburg, Dezember 2009 2 Inhalt Einleitung 4 Die Sage 5 Geografische Lage 6 Untersuchungsgebiet 7 Untersuchungsmethoden 8 Ergebnisse 9 Makrozoobenthos 9 Amphibien 12 Chemisch-physikalische Parameter 12 Wasserstandsmessungen 13 Schlussfolgerungen 13 Danksagung 14 Referenzen 14 3 Einleitung Die Schwarze Lacke in Filzmoos ist ein kleiner Moorsee, der sich auf dem Weg von Filzmoos nach Neuberg direkt am Wanderweg befindet. Die Natur wurde bis auf den Bau von einem Steg bis zum Ufer der Lacke so belassen, wie sie aufgefunden worden war. Die Gemeinde legt sehr viel Wert auf dieses außergewöhnliche Biotop und hat es deshalb zu einem Punkt auf der Wanderroute durch Filzmoos gemacht, der unbedingt einmal gesehen werden muss und der zum Einleitung Erlangen der Goldenen Wandernadel unabdingbar ist. Mit dem Namen „Schwarze Lacke“ werden dunkel gefärbten Kleingewässer mit oder ohne Zufluss bezeichnet. Sagen und Geschichten über diesen Moortümpel machen ihn besonders interessant. Nebelschwaden über der Schwarzen Lacke. Sie liegt am Weg von Filzmoos nach Neuberg. 4 Die Sage Dieses kleine Gewässer ist umrankt von Mythen und Märchen. Auf diese Geschichten wird sehr viel Wert gelegt und deshalb sollen sie für jedermann zugänglich sein. Um dies zu ermöglichen, steht direkt am Ufer der Lacke eine große Tafel. auf der die berühmteste Sage geschrieben steht: Mythos um die Schwarze Lacke und den Lindwurm Auf dem Wurmegg befindet sich ein kleiner, tiefschwarzer Bergtümpel. Von ihm erzählt das Volk, dass sich in seinen Tiefen ein goldener Wagen befinde, auf dem ein abscheulicher Lindwurm säße und ihn bewache. Dieser Lindwurm soll an zwei Seiten den See unterwühlen. Die eine Richtung weise gegen Filzmoos, die andere nach Neuberg. Dort, wohin sich nun der Lindwurm zuerst durchfrisst, wird einst das Wasser des Sees abfließen und die Gegend überschwemmen. Auch soll öfters aus der Tiefe der Lacke ein dumpfes Grollen zu hören sein, man nimmt an, dass es das Gebrüll des verärgerten Drachen ist, denn meist folgt darauf ein Unwetter. Wie man sich erzählt, soll ein goldener Wagen zur Zeit der Christenverfolgung von den Römern in die Lacke versenkt worden sein. An drei bestimmten Samstagen des Jahres soll noch heute die Deichsel des Wagens sichtbar werden. Wem es gelingt, diesen Wagen zu bergen, der ist sein Lebtag lang mit Reichtum gesegnet. Drei junge Burschen versuchten einst oben ihr Glück. Guten Mutes stiegen sie den Berg hinauf und wirklich zeigte sich ihnen die Deichsel des Wagens. Zwei machten sich sogleich an die nicht leichte Arbeit, der dritte musste währenddessen für das Gelingen des Werkes beten. Als die beiden Burschen den Wagen zur Hälfte heraußen hatten, sagte einer von ihnen zu dem betenden Kameraden: „Beim Beten brauchst Du Dich ja nicht zu plagen, daher steht Dir auch nur ein geringerer Anteil zu!“ Kaum hatte er dies ausgesprochen, da wurde der Wagen immer schwerer und schwerer. Auch mit ihrer ganzen Kraft konnten die Burschen den Wagen nicht mehr halten und mussten zusehen, wie dieser vor ihren Augen wieder in den Tiefen des Sees versank (SALCHEGGER 1994). 5 Geografische Lage Die Schwarze Lacke befindet sich im Land Salzburg, im Pongau, in der Gemeinde Filzmoos am Fuße der Bischofsmütze. Sie liegt am Großberg im Wurmeggwald unter dem Halseggköpfl auf einer Höhe von 1400 m (MANDLER 2007). Der wasserführende Teil der Lacke hat eine Fläche von 598 m² (ANZBÖCK 1996). Das Moorgebiet ist jedoch um ein Vielfaches größer und zieht sich bis zum Forstweg und auf der anderen Seite bis in den Wald hinein. Die Vegetation lässt die Fläche, die vom Wasser durchzogen und somit zunehmend zum Moor wird, erahnen. Luftaufnahme der Schwarzen Lacke. Rechts oben der Forstweg. Quelle: SAGIS Karte von Filzmoos und Umgebung mit der Schwarzen Lacke. Quelle: SAGIS. 6 Die Lacke ist ein Hochmoorgewässer und wird vom Regenwasser gespeist. Sie führt ständig zwischen 70 und 80 cm Wasser (MANDLER 2007). Es gibt keine Zuflüsse. Dies ist auf den geologischen Untergrund zurückzuführen, der aus Quarzit besteht (MANDL 1998). Weiters befindet sich dort Tonschiefer. Diese Kombination führt zu der Hochmoorbildung und ist der Grund dafür, dass es keine Grundwasserspeisung gibt. Die Gesteine sind zu dicht und zu undurchlässig (MANDLER 2007). Untersuchungsgebiet Die erste Probestele liegt vom Steg aus gesehen im linken Teil der Lacke und ist eher bewachsen und hat einen niedrigeren Wasserstand in Gegensatz zu den anderen beiden Stelle. Die zweite Stelle liegt genau in der Mitte der Lacke direkt vor dem Steg. Die dritte Stelle liegt im rechten Teil der Lacke und ist ebenfalls überwuchert von Pflanzen 7 Untersuchungsmethoden Faunistische Probenahme Um die in der Schwarzen Lacke lebenden Kleintiere – das sogenannte Makrozoobenthos - zu untersuchen, wurden im Frühjahr 2009 vom Ufer aus und mit einem Schlauchboot mehrere Bodenproben entnommen. Die Probennahmen erfolgten einerseits mit Hilfe eines Drahtsiebes mit einer Maschenweite von 1 x 1 mm, andererseits mit einem gestielten Netz-Sampler. So wurde sowohl die obere Sedimentschicht als auch tiefere Bodenschichten der Lacke beprobt. Der enthaltene Schlamm wurde so gut wie möglich vom Wasser befreit und mit 70 % Alkohol als Sammelprobe fixiert. Da Libellen unter Naturschutz stehen, wurden die im Wasser lebenden Larven und die frei fliegenden Tiere nicht gefangen sondern nur fotografisch festgehalten. Weiters wurden ihre „Exuvien“ – das sind die verbleibenden Hüllen nach der Metamorphose von der Larve zur Libelle - gesammelt. Die Probenahmen für die Untersuchungen der im Wasser lebenden Kleintiere, der chemisch-physikalischen Parameter und der Wassertiefe erfolgten mit einem kleinen Schlauchboot. Chemisch-physikalische Parameter Zur Messung von Leitfähigkeit, Sauerstoffgehalt und pH-Wert wurden Freilandsonden der Firma Greisinger verwendet. Die Messungen wurden ebenfalls an drei signifikanten Stellen der Lacke durchgeführt. Alle 3 Messungen wurden je 3-mal durchgeführt. Wassertiefe Die Messung der Tiefe wurde mit Hilfe eines Lotes von einem Schlauchboot aus durchgeführt. Im Verlauf der Messungen ist auch der Wasserstand bzw. der Wasserpegel der Lacke mit einer Wasserlatte überwacht worden. 8 Der Wasserstand wurde an einem Wasserpegel vier Monate hindurch 19-mal abgelesen Ergebnisse Segellibellen und Falkenlibellen Makrozoobenthos Mit „Makrozoobenthos“ bezeichnet man mit freiem Auge sichtbare wirbellose Lebewesen des Gewässerbodens, wie z. B. die Larven von Libellen. Das Makrozoobenthos spielt eine wichtige Rolle im Nahrungsnetz sowohl als Nährtiere für Fische als auch beim Abbau organischer Substanzen. Einige von ihnen ernähren sich räuberisch, andere sind Filtrierer, Aufwuchs- oder Pflanzenfresser. Die Ausbeute an Makrozoobenthos-Organismen war äußerst gering. Gründe dafür werden in der Schlussfolgerung (Seite 13) erläutert. Die Larven dieser Familien sind leicht an der tiefschwarzen Farbe und dem charakteristischen Abdomen zu erkennen. Die Larven der Segel- und Falkenlibellen sind ausgesprochene Bodentiere, die bei warmem Wetter recht beweglich sind und offensichtlich weit umherwandern oder –schwimmen. Gelegentlich graben sie sich auch in den Bodenschlamm ein und sind dann mit Schlammpartikeln bedeckt. Ihr Gesichtssinn ist viel schlechter entwickelt als der der Edellibellen, deshalb entdecken sie ihre Beute auch mit Hilfe der Fühler und der Sinneshaare an ihren Vorderbeinen. Zur Entwicklung brauchen sie in der Regel 2 Jahre und durchlaufen 13 Stadien exklusive Metamorphose und Schlüpfen der erwachsenen Tiere (JURZITZA 1978). Libellenlarven Libellenlarven machen den Großteil der in der Schwarzen Lacke lebenden Organismen aus. Sie waren am öftesten und mit der größten Biomasse bei den Beprobungen vorhanden. Es wurden Larven von 3 Familien gefunden: • Segellibellen bzw. Libellulidae • Falkenlibellen bzw. Corduliidae • Schlanklibellen bzw. Coenagrionidae Sämtliche Libellenlarven sind Räuber. Zwischen Wasserpflanzen oder halb im Schlamm vergraben lauern sie auf Beute oder schleichen sich behutsam an. Die jüngsten Larven fressen Einzeller; später werden Kleinkrebse, Würmer und Wasserinsekten aller Art gefressen und die älteren Drachenfliegenlarven erbeuten auch Wasserasseln, Wasserwanzen und sogar Jungfische (ENGELHARDT 1967). Lebende Larve einer Segellibelle von der Unterseite. Am Kopf erkennt man die großen Augen und die „Fangmaske“ (Pfeil), mit der die Beute erfaßt wird. Alle Segellibellen werfen im adulten Alter, genau wie alle Großlibellen, mit Ausnahme der Edellibellen, ihre Eier aus dem Flug ab, nachdem die Befruchtung und die Paarung stattgefunden haben. Bei den meisten Arten ist die Legescheide von artspezifisch gestaltet und für die Bestimmung der Weibchen genauso wichtig wie die Hinterleibszangen der Männchen (JURZITZA 1978). 9 Schlanklibellen Die Schlanklibellenlarven findet man meist zwischen Pflanzen und Laub fest angeklammert (JURZITZA 1978). Sie sind durch drei Kiemenanhänge am Hinterleib gekennzeichnet und dadurch leich von den Larven der Segel- und Falkenlibllen zu unterscheiden. Die Larven der Schlanklibellen haben am Hinterkörper drei Kienmenanhänge. Die großen Augen zeichnen sie als Räuber aus. Foto: R.A. Patzner. Die Schlankjungfern - kleine bis mittelgroße Tiere - haben einen langen, mehr oder weniger dünnen Hinterleib. Ihre beiden Flügelpaare sind von nahe zu gleicher Gestalt und werden in der Ruhehaltung mit den Oberseiten zueinander über den Rücken zusammengelegt oder schräg nach hinten gestellt (ENGELHARDT 1967). Haubenazurjungfer (Schlanklibelle) aufgenommen am 29. 8. 2009 an der Schwarzen Lacke. 10 Zuckmückenlarven Die Größe schwankt je nach Art und Alter der Larve zwischen 1 mm und etwa 2 cm. Die Färbung kann weiß, gelblich, grün, blaugrau oder (wenn die Blutflüssigkeit Hämoglobin enthält) hell- bis dunkelrot sein. Die zwei, teilweise miteinander verwachsenen Fußstummel am 1. Brustsegment sowie die ähnlich gebauten „Nachschieber“ ermöglichen der Larve langsames Kriechen, das bisweilen spannerraupenartig ist. Der Gasaustausch erfolgt vorrangig über Hautatmung wobei noch zusätzlich 2 Paar dünne Schläuche im vorletzten Hinterleibssegment im Dienst der Sauerstoffaufnahme sind. Gleichzeitig gibt es am Hinterende noch 4 Analkiemen. Die meisten Zuckmücken leben in der oberen Schlammschicht des Gewässergrundes, wo sie sich mit dem Sekret ihrer beiden mächtigen Spinndrüsen feine Gespinströhrchen bauen, die mit dem Vorder- und dem Hinterende an der Schlammoberfläche münden. Viele Zuckmückenarten ernähren sich von pflanzlichem Plankton, andere von frischem Pflanzengewebe und wieder andere sogar von morschem Holz im Wasser (ENGELHARDT 1967). Schlammfliegenlarven Rückenschwimmer Die Larven haben einen Kopf, der breiter ist als der Brustabschnitt und der Hinterleib. Die Antennen auf dem Kopf sind dreigliedrig. Das Labrum (Teil des Mundwerkzeuges) ist halbkreisförmig nach vorne gerundet und die Mandibeln (Mundwerkzeug) sind ähnlich der erwachsenen Schlammfliegen, wobei der Innenrand der großen Zähne serrat ist. Der Brustabschnitt ist schmal und die Beine sind stark ausgebildet und an den Tarsen (Endglied der Beine) befinden sich 2 Klauen. Der Hinterleib hat 10 Segmente und die ersten 7 davon haben noch ungegliederte Tracheenkiemen. Das letzte Segment ist schmal, langgestreckt, apikal abgestumpft und mit einem schmalen dreieckigen Anhang versehen, an welchem beidseits 2 langen Borsten sitzen. Die Larven sind nachtaktiv, räuberisch und sehr gute Schwimmer. Sie ernähren sich vorwiegend von Insektenlarven, Mollusken und Würmern, wobei auch Kannibalismus beobachtet wurde. Die 1,1 bis 1,5 mm großen Erstlarven schlüpfen vorwiegend nachts. Sie fallen dann ins Wasser oder versuchen so schnell wie möglich dorthin zu gelangen. Nach der ersten Häutung ziehen sich die Larven in tieferes Wasser zurück, wo sie sich im Schlamm verbergen und den ersten Winter verbringen. Nach 2 Jahren verpuppen sich die Larven an Land in der Nähe vom Wasser und verbleiben einige Tage bis zum Schlüpfen (HÖLZEL et al. 2002). Die Rückenschwimmer gehören zu den Wasserwanzen. Es gibt mehrere Arten, die in stehenden Gewässern gefunden werden. Einerseits sind sie durch ihre Größe auffällig, andererseits ist die sonderbare Rückenlage beim Schwimmer bemerkenswert, nicht zuletzt hat aber dieser oder jener unliebsame Bekanntschaft mit ihnen gemacht, weil sie empfindlich stechen können. Im Volksmund habe sie deshalb den Namen „ Wasserbiene“ bekommen. Die Larven der Schlammfliegen sind nachtaktive Räuber, die hauptsächlich andere Insektenlarven fressen. Foto: F. Schöberl. Der Rückenschwimmer Notonecta lutea ist eine Wasserwanze, die den zum Atmen wichtigen Sauerstoff an der Wasseroberfläche aufnimmt. Foto: F. Schöberl. Die Bauchseite ist beim Schwimmen stets nach oben gerichtet. Der Kopf ist breit und mit auffallend großen Augen versehn. Die Fühler liegen rückBesonderheit wärts gerichtet an der Unterseite des Kopfes Die Rückenschwimmerund ruhen auf einer art Notonecta lutea ist im Luftblase, die sich in Rahmen dieser Untersueiner Grube zwischen chung das erste Mal im Kopf und Vorderbrust Bundesland Salzburg gefunden worden. befindet. Vor allem das 2. und 3. Segment sind dicht behaart (JORDAN 1950). Er hält sich vor allem in stehenden Gewässern auf. Das Weibchen legt ihre Eier von Ende Dezember bis Januar in die Stängel der Wasserpflanzen (ZAHRADNIK 1976). Nach fünf larvalen Häutungen erscheint meist ab Juni das erwachsene Tier. Die in der Schwarzen Lacke gefundene Art Notonecta lutea wurde das erste Mal im Bundesland Salzburg verzeichnet. 11 Amphibien Im Laufe des Bearbeitungszeitraumes im Frühjahr 2009 wurden weder Kaulquappen noch lebende erwachsene Amphibien gesichtet. Einzig eine tote Erdkröte (Bufo bufo) wurde im Randbereich der Schwarzen Lacke gefunden. Erdkröten haben eine „Laichplatztreue“, das heißt, sie laichen durch Jahre hindurch immer am selben Laichplatz, an dem sie auch geboren wurden. Bei ihren Wanderungen zum und vom Laichpatz legen sie bis zu einem Kilometer Entfernung zurück. Außerhalb der Laichzeit sind sie an relativ trockenen Standorten zu finden, die oft weit vom Wasser entfernt sind. Tagsüber leben sie versteckt, in der Nach verlassen sie dann ihren Unterschlupf (SINSCH 1998). Zum Ablaichen müssen die Erdkröten ein Gewässer aufsuchen. Dort legen sie ihre Eier in langen Schnüren ab. Foto: R.A. Patzner. Chemisch-physikalische Parameter 12 Wasserstandsmessungen Die Ufer der Schwarzen Lacke sind eher steil und fallen bald auf 50 bis 55 cm ab. Der mitteltre Bereich ist gleichmäßig 70 bis 80 cm tief. Am 9. Mai 2009 war die Schwarze Lacke noch vereist und mit Schnee bedeckt. Am 21. Mai war die Schneeschmelze abgeschlossen Die Pegel-Schwankungen Ende Mai und Anfang Juni sind nicht wetterbedingt erklärbar. Am 27. Juni sowie am 4. und 11. Juli war andauernder Regenfall. Am 18. Juli fiel 455 mm Niederschlag in 24 Stunden. Am 23. Juli War der heißeste Julitag. Ab 15. August war eine Schönwetterperiode. Quelle: Salchegger, persönl. Mitteilungen. Schlussfolgerungen Auffallend bei der Untersuchung war einerseits die geringe Besiedlung durch Makrozoobenthos, andererseits die äußerst niederen Werte der Leitfähigkeit des Wassers. Beide Faktoren sowie der relativ niedrige pH-Wert sprechen für die typische Ausbildung eines Hochmoores (SCHMIDT 1996). Diese Moore sind so weit über der Umgebung aufgewölbt und durch eine Torfschicht gegen den Mineralboden isoliert, dass die Wasser- und Nährstoffversorgung nur durch Niederschlag und Staub erfolgen kann, sie sind damit an Niederschläge gebunden und extrem nährstoffarm. Diese Bedingungen bevorzugen vor allem räuberische Arten, wie die Funde von Larven von Libellen und Schlammfliegen sowie die Rückenschwimmer bestätigen. Besonders erwähnenswert ist hier der erste Nachweis der Rückenschwimmer-Art Notonecta lutea im Bundesland Salzburg. Unklar ist, warum nur eine tote Erdkröte und keine Kaulquappen im Gewässer anzutreffen waren. Unklar sind auch die geringen Schwankungen des Wasserpegels. Trotz längerem Regen und einer Schönwetterperiode gab es nur wenige Zentimeter Schwankungen. Ob ein goldener Wagen am Grund der Schwarzen Lacke liegt, konnte nicht nachgewiesen werden. Fest steht jedoch, dass die maximale Wassertiefe einen Meter nicht überschreitet. Der „Lindwurm“ könnte ein Feuersalamander gewesen sein. Wer weiß? 13 Danksagung Referenzen Wir möchten uns bei den folgenden Personen und Ämtern für die Hilfestellung bei dieser Untersuchung bedanken: ANZBÖCK T. 1996: Biotopkartierung. In Auftrag und Herausgegeben vom Amt der Salzburger Landesregierung. Der Gemeinde Filzmoos und Herrn Johann Wieser für die Erlaubnis dieses Gebiet zu betreten und zu bearbeiten. Den Österreichischen Bundesforsten für die Erlaubnis zur Probenentnahme, Benutzung des Forstweges und für den Schlüssel zu den Schranken im Gebiet der Lacke. Frau Dr. Gertrude Friese vom Amt der Salzburger Landesregierung Bereich Umwelt/ Natur/Wasser für die Bereitstellung grundlegender Informationen über das Gewässer. Herrn Alois Salchegger für die Unterstützung der Arbeit durch die Tabellen von Niederschlag und Temperatur vom Standort Filzmoos (Hydrografischer Dienst von Österreich). ENGELHARDT W. 1967: Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher. Kosmos, Franckh´sche Verlagshandlung, Stuttgart. HÖLZEL K., W. WEISSMAIR & W. SPEIDEL 2002: Insecta: Megaloptera, Neuroptera, Lepidoptera. Süßwasserfauna von Mitteleuropa. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin. JORDAN K.H.C. 1950: Wasserwanzen. A. Ziemsen Verlag, Wittenberg/Lutherstadt. JURZITZA G. 1978: Unsere Libellen. Kosmos, Franckh`sche Verlangshandlung, Stuttgart MANDL G.W. 1998: Geologische Karte der Dachsteinregion, Maßstab 1 : 50.000. Herausgegeben von der Geologischen Bundesanstalt und vom Umweltbundesamt, Wien. Herrn Karl Heinz Mandler für die persönliche Mitteilung über Fakten bezüglich der Schwarzen Lacke in Filzmoos. MANDLER K.H. 2007: Ansuchen auf Erklärung zum geschützten Landschaftsteil der „Schwarzen Lacke“ in Filzmoos. Nicht veröffentlicht. Herrn Stefan Brameshuber, Franz Schöberl und Dr. Andreas Maletzky (alle Universität Salzburg) für Hilfe bei der Bestimmung und wissenschftlaiche Diskussion. SALCHEGGER A. 1994: Filzmoos, Überliefertes und Erlebtes (1333 - 1993). Verlag und Vertrieb Gemeinde Filzmoos. Der Biologischen Unterwasser-Forschungsgruppe der Universitat Salzburg (BUFUS) für die Bereitstellung der Gerätschaften. Ganz besonders danke ich (R. W.) meinem Großvater Johann Wimmer sen. und meinen Eltern Johann und Andrea Wimmer sowie meiner Schwester Jasmin für die Unterstützung bei der Arbeit und die Hilfe bei den Probenahmen und Werterhebungen. 14 SCHMIDT E. 1996: Ökosystem See. Quelle & Meyer, Wiesbaden. SINSCH U. 1998: Phänologie und Wanderungen. In: Amphibien. R. Hofrichhter (Hrsg.), 138-141, Weltbild Verlag, Augsburg. ZAHRADNIK J. 1976: Der Kosmos–Insektenführer. Kosmos, Franckh`sche Verlangshandlung, Stuttgart.