MUSICA SACRA NOVA Europäisches Festival für zeitgenössische geistliche Musik 11.– 13. Mai 2017 Abteikirche Brauweiler Stowarzyszenie FREUNDESKREIS Przyjaciół ABTEI BRAUWEILER E.V. Gaude Mater KATHOLISCHE PFARREIENGEMEINSCHAFT BRAUWEILER GEYEN SINTHERN PROGRAMM Die Orgel heute – L‘orgue aujourd‘hui 11. Mai 2017 | 20 Uhr Abteikirche Brauweiler Wolfgang Kogert | Wiener Hoforganist Neue Orgelmusik aus Wien und Paris Johann Sebastian Bach (1685–1750) Praeludium in D, BWV 532/1 Friedrich Cerha (*1926) aus: Neun Inventionen (2011) VI – I – IV – IX Wolfgang Suppan (*1966) influx (2017) DE Thomas Lacôte (*1982) aus: Étude pour Orgue (2008) Vidit Jacob scalam DE Jean-Pierre Leguay (*1939) Prélude XXIII (1982/83) Prélude XVII (1974/75) Christoph Herndler (*1964) taktzittern (2015) Johann Sebastian Bach (1685–1750) Fuga in D, BWV 532/2 EINFÜHRUNG Johann Sebastian Bach bildet in diesem Programm die Klammer um ­moderne Kompo­nisten. Eröffnet wird das Konzert mit dem klangprächtigen Präludium in D aus dem BWV 532. Mit einer Auswahl aus den Neun Inventionen von Friedrich Cerha schließt sich eine Komposition eines zeitgenössischen österreichischen Komponisten an. Cerha, der sich zunächst dem Neoklassizismus verbunden fühlte, näherte sich über serielle Kompositionstechniken einer freieren, eigenständigen Komposi­tionsweise mit komplexen Rhythmen. Ebenfalls in Wien lebt Wolfang Suppan, dessen erst im April von Wolfgang ­Kogert uraufgeführte Komposition »influx« heute die deutsche Erstaufführung ­erlebt. Suppan schreibt für verschiedenste Besetzungen, die z. T. von seiner intensiven Beschäftigung mit elektro­akustischer Musik geprägt sind. Mit »Vidit Jacob scalam« wird ein Werk des Franzosen Thomas Lacôte zum ersten Mal in Deutschland aufgeführt. In seinen Orgel­kompositionen stellt die Suche nach einem neuen Ansatz zur Verbindung von musikalischer Schreibweise und Klangfarbe im Mittelpunkt. Jean-Perre ­Leguay, ein ehemaliger Schüler Olivier Messiaens, war bis 2016 Titularorganist an Notre Dame in Paris. Das Œuvre des blinden Komponisten, Improvisators und Konzertorganisten umfasst rund 70 ­Titel. Nicht nur klanglich, auch optisch entfernt sich der österreichische Komponist Christoph Herndler von Gewohntem. So bedient er sich grafischer und intermedialer Partituren, die sich auch in außermusikalischen Darstellungsformen realisieren und dem Interpreten Freiheiten lassen. Mit der virtuosen Fuge aus BWV 532 führt das Programm gleichsam zu den ­Wurzeln der Orgelkunst zurück. Wolfgang Kogert ist Organist an der Wiener Hofburgkapelle. Höhepunkte seiner Konzerttätigkeit waren u. a. Auftritte in den großen Konzertsälen von Brüssel, Moskau, Tokio und Wien sowie Rezitals an historisch bedeutenden Orgeln in Naumburg, Riga und Weingarten. Mit besonderer Leidenschaft widmet sich Wolfgang Kogert der zeitgenössischen Musik. Als So­­list brachte er mit dem ORF Radio-Symphonie­ or­­ ches­ ter Wien die Orgelkonzerte von Bernd Richard Deutsch und Thomas Amann im Wiener Mu­­sik­­­verein zur Uraufführung. Komponisten wie Klaus Lang, Manuela Kerer, Katharina Klement und Gerhard E. Winkler haben für ihn Werke geschrieben. Seit 2015 unterrichtet Wolfgang Kogert an der Universität Mozarteum Salzburg. PROGRAMM Per Speculum in aenigmate Ein Klangdialog zwischen Mittelalter und Heute 12. Mai 2017 | 20 Uhr Abteikirche Brauweiler Christine Mothes | Gesang Albrecht Maurer | gotische Fidel, Rebec, Violine Norbert Rodenkirchen | hist. Traversflöten von Mittelalter bis Barock Romanus Eustachius, 16. Jahrhundert Musica Duorum Norbert Rodenkirchen Per speculum in aenigmate – Tryptichon über Augustinusworte I. Videmus nunc per speculum II. Inquietum est cor nostrum III. Et eunt homines Notker Balbulus, 9. Jahrhundert Laetatus sum Albrecht Maurer Re – konventionell Hildegard von Bingen, 12. Jahrhundert O quam mirabilis est Albrecht Maurer Ruhe Anonym/ Köln 13. Jahrhundert Gaude felix Agrippina Norbert Rodenkirchen Voynich patterns Theobaldus, 13. Jahrhundert Ego te tuli / Ausi com unicorne sui Hermann Joseph von Steinfeld, 13. Jahrhundert Virginalis turma sexus Albrecht Maurer Broken piece Josquinus Pratensis, 16. Jahrhundert Raumklang Collage über Per illud ave EINFÜHRUNG Die Kölner Musiker Albrecht Maurer und Norbert Rodenkirchen haben die Leipziger Sängerin Christine Mothes eingeladen. Sowohl für die Uraufführung der Kantate »Per speculum in aenigmate, Tryptichon über Augustinusworte« als auch für selten gehörte mittelalterliche Sequenzen und Lieder. Mit experimentellen Improvisationen und eigenen Kompositionen schaffen die Musiker einen archaischen Klangraum, der vielfältig verborgene Schichten enthält, welche die Imagination des Zuhörers anregen. Die beiden Musiker haben sich dem Vexierspiel zwischen altem und neuem Klang verschrieben und entlocken ihren alten Instrumenten faszinierende Klänge, wobei sie sich sowohl von mittelalterlichen Spieltechniken als auch vom erweiterten Klangrepertoire der Neuen Musik inspirieren lassen. Beide schreiben auch eigene Werke für »Candens Lilium«. Die Ferne des Mittelalters steht im Fokus: das Verschüttete, Zerbrochene und für alle Zeiten Verlorene. Trotz intensiver Bemühungen wird man nie genau erfahren, wie mittelalterliche ­Musik wirklich aufgeführt wurde, da die Quellenlage zu lückenhaft ist. Stattdessen geht es bei »Candens Lilium« um eine Annäherung mithilfe der künstlerischen Imagi­nation. Das Ensemble entwickelt einen offenen Klangdiskurs, in dem die mittel­­alterliche Musik ihrer rätselhaften Ferne nicht beraubt wird und mit moder­nen Klang­elementen in einen vielschichtigen Dialog der Reibung, Gegenüber­stellung und Verschmelzung tritt. Ein Blick ins Alte durch das Prisma des Neuen! AUSFÜHRENDE Candens Lilium ist ein projektorientiertes Ensemble in variabler Besetzung, welches aus der langjährigen Arbeit Norbert Rodenkirchens als künstlerischer Leiter der Schnütgen-Konzerte bis 2011 hervorging. Candens Lilium (hell strahlende Lilie) befasste sich ursprünglich ausschließlich mit der mittelalterlichen Musik des Rheinlands (»Annolied« etc.) und veröffentlichte die CD »Virgo sancta Caecilia«. Seit 2017 gibt es nun mehrere neue Projekte, in denen das Ensemble den ­Faden wieder aufgreift und diesmal den Schwerpunkt auf den Klangdialog zwischen Mittel­alter und Heute setzt. Christine Mothes ist international eine renommierte und gefragte Sängerin für Alte Musik zwischen Mittelalter und Barock. Nach ihrem Studium von Gesang und Blockflöte an der Leipziger Musikhochschule wurde sie Mitbegründerin des viel beachteten Ensembles »Mouvance« mit dem Schwerpunkt auf der Musik des 12. bis 15. Jahr­ hunderts. Ferner sang sie u.a. mit Sequentia die Musik Hildegard von Bingens während einer ausgedehnten USA-Tournee sowie bei der Internationalen Bachakademie Stuttgart teils unter renommierten Dirigenten wie Reinhard Goebel und Helmut Rilling. Derzeit hat Christine Mothes an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig einen Lehrauftrag für das Fach Blockflöte. Der vielseitige Violinist und Fidelvirtuose Albrecht Maurer aus Köln ist ein künstlerischer Wanderer zwischen den Welten und bringt aus den entlegensten Winkeln seiner Klangreisen überraschend neue Erkenntnisse für die jeweils anderen Bereiche mit. So ist er eine feste Größe in der NRW Jazz-Szene, welche weltweit vernetzt und aktiv ist. Aber ebenso hat er sich mit seinem außergewöhnlichen, durch hohes Improvisationstalent geformten Fidelklang eine außerordentliche Position in der Szene für mittelalterliche Musik erworben. Er studierte Violine an der Musikhochschule Köln und ist langjähriges Mitglied des weltweit aktiven Pariser Ensembles Dialogos unter Katarina Livljanic, arbeitet regelmäßig im Duo mit Norbert Rodenkirchen, aber ebenso mit Bois de Cologne, Maria Jonas sowie verschiedenen anderen renommierten Partnern in der Szene für mittelalterliche Musik und darüber hinaus. Norbert Rodenkirchen widmet sich seit gut 25 Jahren dem künstlerischen Dialog zwischen altem und neuem Klang, zwischen Mittelalter und Gegenwart. Nach seinem Studium an der Kölner Musikhochschule bei Hans Martin Müller und Günther Höller hat er sich als Solist und einfühlsamer Begleiter im Bereich der historischen Aufführungspraxis international einen ­Namen gemacht. Seit 1996 ist Norbert Rodenkirchen Mitglied von Sequentia. Andererseits ist er auch als vielseitiger Improvisator und Komponist einer experimentell archaischen Musik in der aktuellen Musikszene Kölns und Pulheims aktiv. Regelmäßig komponiert Norbert Rodenkirchen auch Musik für TV-Dokumentarfilme und fürs Theater. Er war viele Jahre lang künstlerischer Leiter der Kölner Schnütgen-Konzerte und unterrichtet mittelalterliche Improvisation in Workshops und regelmäßigen Coachings an verschiedenen Musikhochschulen Europas, u.a. an der Schola Cantorum in Basel und am Mozarteum in Salzburg. PROGRAMM Kompositionswettbewerb Musica Sacra Nova 2017 Konzert und Preisverleihung 13. Mai 2017 | 20 Uhr Abteikirche Brauweiler Kammerchor Consono Harald Jers | Leitung Michael Utz | Orgel Begrüßung Prof. Dr. Jürgen Rüttgers Vorsitzender des Freundeskreis Abtei Brauweiler Erstaufführung der Chorwerke Irina Rebhuna LIBERA ME, DOMINE Sonderpreis des Erzbistums Köln für die beste Komposition für 4–6 Stimmen Janusz Krysztof Korczak 3. Preis CUM ENIM QUIETUM SILENTIUM CONTINERET OMNIA... Andrej Makor O EMMANUEL 2. Preis Katarzyna Danel 1. Preis MISERICORDIAS DOMINI Uraufführung der Orgelwerke Katarzyna Danel ANASTASIS 3. Preis Michał Schäfer 2. Preis Preisverleihung ...ET VERBUM CARO FACTUM EST ...AND HE DWELLS AMONG US... Dr. Dominik Meiering, Generalvikar des Erzbistums Köln Chorkonzert Steve Dobrogosz (*1956) Kyrie, aus: Messe in d-Moll Levente Gyöngyösi (*1975) Gloria, aus: Missa Quinque Auctorum Bernat Vivancos (*1973) Obriu-me els llavis, Senyor (Psalm 50/51) Steve Dobrogosz (*1956) Credo, aus: Messe in d-Moll Michael Alwin Schronen (*1965) Ave verum Steve Dobrogosz (*1956) Agnus Dei, aus: Messe in d-Moll Michael McGlynn (*1964) Incantations PREISTRÄGER CHOR Irina Rebhuna (*1988) absolvierte die Daugavpils Music High School in den F ­ ächern Dirigieren und Musiktheorie. 2007 begann Irina Rebhuna Chor­leitung zu studieren und wechselte ein Jahr später zur Musikethnologie, wo sie 2011 ihr Studium abschloss. Ihre Tätigkeit als Organistin und Chorleiterin an St. ­Albert in Riga inspirierte sie zur Komposition geistlicher Werke für Chor und Orgel. Ihrem »Libera me« liegt die Idee zugrunde, die menschliche Reflexion des Unbekannten zu zeigen – den Tod, den Tag des Jüngsten Gerichts oder irgendetwas, was ein Mensch nicht erklären kann. Die Komposition vereint Demut, Aufregung, Angst und Versöhnung und endet offen, es gibt keine Lösung. Das Leben geht weiter, denn wir werden noch einmal die Frage stellen: Was wird als Nächstes kommen? Der 1994 in Krakau geborene Janusz Krysztof Korczak studierte in seiner Heimat­ stadt in der Orgel­, seit 2016 Komposition an der Staatlichen Akademie für Musik. Seine Komposition »Cum enim quietum silentium« stellt eine Art Visualisierung der Worte aus dem Buch der Weisheit (18, 14–15b) dar, die ihn unmittelbar zu einer musikalischen Umsetzung inspirierten. Aus dem Text ist der Introitus der Messfeier in der Oktav von Weihnachten abgeleitet. Ursprüng­lich beschreibt diese Passage die Bestrafung von Ägypten und Israel im Alten Testament. Janusz Korczak ist fasziniert von dieser Kombination, weil sie betont, dass Gott auch unter den katastrophalsten Umständen als liebevolles Kind zu uns kommt. Der slowenische Komponist Andrej Makor (geb. 1987) studierte Musikpädagogik, Gesang und Komposition in Ljubljana. Als Komponist arbeitet er u.a. mit den BBC Singers (GB), den BYU Singers (USA), den Salt Lake Vocal Artists (USA) und dem Neuen Chor Berlin (DE). Seine Komposition »O Emmanuel« basiert auf dem gregorianischen Gesang der »O-Antiphon« für den 23. Dezember, basierend auf Jesaja 7,14: O Gott mit uns. Die Anrufungen der O-Antiphonen beginnen mit »O«und drücken die Hoffnungen aus, die die Juden im Zusammenhang mit der Wiederkehr des Messias haben. »O Emmanuel« beginnt mit dem traditionellen gregorianischen Gesang, der zu e ­ inem Höhepunkt auf dem Domine Deus noster geführt wird. PREISTRÄGER CHOR UND ORGEL Aus Polen stammt die 1992 geborene Komponistin Katarzyna Danel. An der ­Ignacy Jan Paderewski Musikakademie in Poznań studierte sie seit 2013 Komposition und schloss parallel dazu 2016 ein Orgelstudium ab. Die Komponistin ist bei Musica Sacra Nova 2017 Preisträgerin sowohl in der Kategorie Chorwerke als auch in der Kategorie Orgelwerke. »Misericordias Domini« ist ein komplexes, auf dem gregori­anischen Gesang basierendes Chorstück. Die Form der Komposition beruht auf drei strukturellen Phänomenen: erstens aleatorische Klangwolken in großen pentatonischen Skalen, unterstützt von organumähnlichen langen Tönen aus dem Gesang. Zweitens eine Renaissance-ähnliche Polyphonie, kombi­niert mit modernen Harmonien und drittens lange, statische Akkorde. Der Titel ihrer Orgelkomposition »Anastasis« ist griechisch und bedeutet Auferstehung. Das Werk hat eine toccatenähnliche Form mit musikalischen Strukturen, die sich gegenseitig unterbrechen. »Anastasis« ­basiert auf zwei gregorianischen Gesängen: »Christus resurrexit« und »Alleluia« (»O filii et filiae«). «Anastasis« verbindet etwas mit allen anderen Orgelstücken von Katarzyna Danels: Alle Titel beginnen mit «A« und die tonalen Strukturen basieren auf einem konstant steigenden Vektor. Michał Schäfer (geb. 1990) studierte Orgel und Komposition und konnte bereits an zahlreichen Kompositionswettbewerben erfolgreich teilnehmen. So gewann er im vergangenen Jahr den 1. Platz mit seinem Orgelwerk IANUA beim internationalen Komponistenwettbewerb »Fide et Amore«. Schäfers Hauptinteresse gilt dem gregorianischen Gesang und der Spektralmusik. Stilistisch repräsentiert er die Strömungen östlicher Komponisten und des Baltikums. Derzeit ist Michał Schäfer Student der Komposition an der Akademie für Musik von Kattowitz Karol Szymanowski. EINFÜHRUNG CHORKONZERT Der US-Amerikaner Steve Dobrogosz wurde zunächst als Pianist und Jazz­ musiker bekannt. Seit den 1990er-Jahren widmet er sich zunehmend der Kompo­ sition. ­Anders als seine »Mass« (1992) ist seine d-Moll-Messe weniger vom Jazz inspiriert. Sie ist stärker kontrapunktisch durchdrungen und reich an Klangfarben. Neben dem ruhig fließenden Kyrie werden das Credo und Agnus Dei gesungen. Lebhafter wird es nach dem Kyrie mit dem betont rhythmischen »Gloria« des rumänienstämmigen ungarischen Komponisten Levente Gyöngyösi. Es ist Teil der »Missa Quinque Auctorum«, bei der die einzelnen Messbestandteile von 5 ­Komponisten vertont worden sind (Miklós Csemiczky, Levente Gyöngyösi, ­György Selmeczi, J­ános Vajda, György Orbán). Die musikalische Persönlichkeit von Bernat Vivancos ist geprägt von den Ein­ drücken, die er während seiner Schulzeit im Kloster von Montserrat erhalten hat. Jeden Morgen werden dort Gebete mit »Obriu-me els llavis, Senyor« begonnen (Öffne meine Lippen, Herr). Bei Vivancos erinnert allerdings nichts an konventionelle Chormusik. Mystisch anmutende Clusterklänge und Akkordrückungen ­schaffen eine eindrucksvolle Klangwelt. Vivancos versteht das Stück als Hommage an jene Menschen, die ihr Leben Gott gewidmet haben. Michael Alwin Schronen hat seinen Schwerpunkt auf die Vertonung geistlicher und weltlicher A-cappella-Literatur, die eine intensive musikalische Durchdringung erfahren. Das trifft in besonderem Maß für das eindrückliche »Ave verum« zu. Das rhythmisch geprägte »Incantations« des aus Irland stammenden Komponisten Michael McGlynn kombiniert Naturbilder mit dem christlichen Halleluja-Ruf, das als Ostinato dem kurzen Stück als Fundament dient. AUSFÜHRENDE Harald Jers absolvierte seine Studien in Orchester- und Chordirigieren, L­ ehramt Musik/Gesang, Kirchenmusik und Physik in Köln, Aachen, Düsseldorf und ­Stock­holm. Besonders in Chordirigieren intensivierte er seine Kenntnisse durch internationale Meisterkurse und arbeitete mit Dirigenten wie z. B. Frieder Bernius, Eric Ericson und Helmuth Rilling. Einladungen als Gastdirigent zu Chören und Orchestern führten ihn auf Konzert­reisen durch Europa, Asien und in die USA. Harald Jers ist Dozent an der Musikhochschule Köln und an zahlreichen Musikakademien; ebenso ist er Gastdozent an europäischen Musik­hochschulen und Juror bei internationalen Chor­wettbewerben. Er unterrichtet Chordirigieren, Gesang, Stimmbildung und musikalische Akustik, gibt darüber hinaus Dirigierkurse in Verbindung mit Chor­akustik bei internationalen Chorsymposien, Musikfestivals und bei Fachkonferenzen. Harald Jers hat sich sowohl durch zahlreiche Aufführungen im Bereich der Alten wie auch der Neuen Chormusik einen Namen gemacht, was zahlreiche Aufnahmen und Publikationen in Büchern und Fachzeitschriften belegen. Er erhielt einen Forschungsauftrag der EU an der K ­ öniglich Technischen Hochschule Stockholm und den ersten Preis der »­Acoustical Society of America« für wichtige wissenschaftliche und musik­praktische Forschungsergebnisse sowie den Dirigenten-Grand-Prix beim internatio­nalen Chorwettbewerb in Debrecen 2010. Michael Utz, geboren in Braunschweig, studierte Kirchenmusik, Orchesterleitung und Orgel in Hannover, Berlin und Groningen/NL u.a. bei Wolfgang Zerer (Orgel), Lutz Köhler (Dirigieren), Erika Lux (Klavier), Lajos Rovatkay (Cembalo) und Peter Winkler (Liedklasse). Wertvolle Anregungen als Organist erhielt er bei Meisterkursen mit Harald Vogel, Jean Boyer, David Titterington und Jon Laukvik, 1999 war er Finalist beim Internationalen Orgelwettbewerb in Dublin. Michael Utz war Kirchenmusiker in Berlin und Lehrbeauftragter für Korrepetition an der Universität der Künste Berlin sowie Mitarbeiter des Berliner Staats- und Domchores bevor er 2003 Kantor an der Abteikirche Brauweiler wurde. Mit dem AbteiChor St. ­Nikolaus und dem seit 2009 von ihm geleiteten Städtischen Chor Leverkusen hat er in den vergangenen Jahren in der Abtei Brauweiler und im Forum L­ everkusen g ­ roße Oratorien und Chorkonzerte aufgeführt. Michael Utz ist k ­ ünstlerischer ­Leiter des Musikfestivals Abtei Brauweiler »classic nights« und war 2015 Jurymitglied des inter­nationalen Kompositionswettbewerbs »Musica Sacra Nova« unter der Schirmherrschaft des Päpstlichen Instituts für Kirchenmusik im Vatikan. Des ­Weiteren arbei­tet Michael Utz als Korrepetitor und wirkt als Organist, Cembalist und Pianist bei Produktionen des WDR Köln mit. Als Konzertorganist tritt Michael Utz regelmäßig in ganz Deutschland, in vielen europäischen Ländern, in Tansania und in Japan auf. Der Kammerchor CONSONO aus Köln wurde im Jahr 2001 von Harald Jers g ­ egründet und tritt seit seiner Gründung durch Rundfunk- und Fernsehaufnahmen, CD-Produktionen und vor allem durch die Konzerttätigkeit im Rahmen internatio­naler Musikfestivals und bedeutender Konzertreihen in Erscheinung. Das ­Repertoire reicht von RennaissanceMotetten und oratorischer Musik der Barockzeit über romantische Chormusik des 19. Jahrhunderts bis hin zu neuen Chorwerken und eigens für das Ensemble geschriebenen Uraufführungen des 21. Jahrhunderts. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auch in der Erarbeitung bisher weitgehend unbekannter, interessanter A-­cappellaLiteratur zeitgenössischer und romantischer Komponisten. In der Proben- und Chorarbeit steht die Beschäfti­gung mit den Ausdrucksmöglichkeiten der Stimme im Vordergrund, die Spezialkenntnisse der Stimmakustik einbezieht und somit die Voraussetzungen für s­ tilistisch adäquate vokale Chorarbeit schafft. TEXTE Irina Rebhuna | LIBERA ME, DOMINE Libera me, Domine, de morte aeterna, in die illa tremenda, quando coeli movendi sunt et terra, dum veneris judicare saeculum per ignem. Janusz Krysztof Korczak | CUM ENIM QUIETUM SILENTIUM Cum enim quietum silentium contineret omnia, et nox in suo cursu medium iter haberet, omnipotens sermo tuus de caelo a regalibus sedibus durus bellator in mediam exterminii terram prosilivit. Andrej Makor | O EMMANUEL O Emmanuel, Rex et legifer noster, exspectatio Gentium, et Salvator earum: veni ad salvandum nos, Domine, Deus noster. Katarzyna Danel | MISERICORDIAS DOMINI Misericordias Domini in aeternum cantabo. In generationem et generationem annuntiabo veritatem tuam in ore meo. Steve Dobrogosz | MESSE IN D-MOLL Kyrie eleison. Christe eleison. Kyrie eleison. Levente Gyöngyösi | GLORIA Gloria in excelsis Deo et in terra pax hominibus bonae voluntatis. Laudamus te, benedicimus te, adoramus te, glorificamus te. Gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam, Domine Deus, Rex caelestis, Deus pater omnipotens. Domine Fili unigenite, Iesu Christe, Domine Deus, Agnus Dei, Filius Patris; qui tollis peccata mundi, miserere nobis; qui tollis peccata mundi, suscipe deprecationem nostram; qui sedes ad dexteram Patris, miserere nobis. Quoniam Tu solus Sanctus,Tu solus Dominus, Tu solus Altissimus, Iesu Christe, cum Sancto Spiritu in gloria Dei Patris. Amen. Bernat Vivancos | OBRIU-ME ELS LLAVIS, SENYOR Obriu-me els llavis, Senyor, I proclamaré la vostra lloança. Vós estimeu la veritat al fons del cor, dintre meu m’heu ensenyat a tenir seny. Aspergiu-me amb l’hisop, que quedi pur; I sere més blanc que la neu. Déu meu, creeu en mi un cor ben pur, feu renéixer en mi un esperit ferm. Déu meu, Déu que em salveu. Steve Dobrogosz | CREDO Credo in unum Deum,Patrem omnipotentem,factorem caeli et terrae, visibilium omnium et invisibilium. Et in unum Dominum Jesum Christum, Filium Dei unigenitum, et ex Patre natum ante omnia saecula. Deum de Deo, lumen de lumine, Deum verum de Deo vero, genitum, non factum, consubstantialem Patri: per quem omnia facta sunt. Qui propter nos homines et propter nostram salutem descendit de caelis. Et incarnatus est de Spiritu Sancto ex Maria Virgine: et homo factus est. Crucifixus etiam pro nobis sub Pontio Pilato; passus et sepultus est, et resurrexit tertia die secundum Scripturas, et ascendit in caelum, sedet ad dexteram Patris. Et iterum venturus est cum gloria, judicare vivos et mortuos, cuius regni non erit finis. Et in Spiritum Sanctum, Dominum et vivificantem: qui ex Patre Filioque procedit. Qui cum Patre et Filio, simul adoratur et conglorificatur: qui locutus est per prophetas. Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam. Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum. Et expecto resurrectionem mortuorum, et vitam venturi saeculi. Amen Alwin Schronen | AVE VERUM Ave verum corpus natum ex Maria virgine, vere passum, immolatum in cruce pro homine, cujus latus perforatum vero fluxit sanguine, esto nobis praegustatum mortis in examine. O Jesu dulcis! O Jesu pie! O fili Mariae. Steve Dobrogosz | AGNUS DEI Agnus Dei qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Agnus Dei qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Agnus Dei qui tollis peccata mundi, dona nobis pacem. McGlynn | INCANTATIONS ‚S Tusa an dámh, ‚s Tusa an éan ‚S Tusa an t-iasc, aililú ‚S Tusa an ghaoth, ‚s Tusa an fuacht ‚S Tusa an mhuir, aililú ‚S Tusa an ghrian, ‚s Tusa an réalt ‚S Tusa an spéir, aililú ‚S Tusa an fear, ‚s Tusa an bláth ‚S Tusa an crainn, aililú Aililú mo Íosa, aililú mo chroí Aililú mo Thiarna, aililú mo Chríost. MUSICA SACRA NOVA DER WETTBEWERB Im Rahmen eines Musikfestivals findet in Brauweiler die Auszeichnung der Preisträger des 13. Internationalen Kompositionswettbewerbes Musica Sacra Nova statt. Der Wettbewerb geht auf eine Initiative des polnischen Komponisten Paweł Łukaszewski zurück und wurde in Verbindung mit dem Gaude-Mater-Festival in Tschenstochau zu einem internationalen Wettbewerb ausgebaut. Seit einigen Jahren beteiligen sich neben Gaude Mater und der Musica Sacra Association Warschau auch das Erzbistum Köln ­sowie seit zwei Jahren der Freundeskreis der Abtei Brauweiler e. V. Der international besetzten Jury im Jahr 2017 gehörten Prof. Marian Borkowski (Polen), Eriks Esenvalds (Lettland), Prof. Don Vincenzo de Gregorio (Italien), Stephen Layton (Großbritannien), Jan �ukaszewski (Polen) und Prof. Dr. Enjott Schneider (Deutschland) an. Die mit Geldpreisen verbundenen Nominierungen wurden für neue geistliche Chormusik a cappella sowie für choralgebundene Orgelmusik vergeben. Die Uraufführung der Chorwerke erfolgte während des Gaude-Mater-Festivals in Tschenstochau. Die Uraufführung der Orgelwerke und die Deutsche Erstaufführung der Chorwerke finden in der Abtei Brauweiler statt. Weiter Informationen zum Wettbewerb unter www.erzbistum-koeln.de und ­competition.waw.pl. Stowarzyszenie FREUNDESKREIS Przyjaciół ABTEI BRAUWEILER E.V. Gaude Mater KATHOLISCHE PFARREIENGEMEINSCHAFT BRAUWEILER GEYEN SINTHERN