Warum ist es immer noch so schwierig, “Terrestrische Exoplaneten“

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Super-Erden und erdartige Exoplaneten
Super Earth‘s
Exoplaneten, die im Massebereich zwischen 1 und 10 Erdmassen liegen und zum
größten Teil „felsischer“ Natur sind, werden als „Super-Erden“ bezeichnet.
 es handelt sich dabei eher um eine heuristische Einordnung
In der Praxis ist die Klassifikation meist recht unsicher, da zwei Parameter (Masse
und Dichte) genügend genau bestimmt werden müssen
- Masse über Radialgeschwindigkeitsmethode (Unsicherheit Faktor sin i )
- Größe über Transit (verbessert Massewert, Objekt aber meist zu klein (max.
3 Erddurchmesser), um eine gut definierte Transitlichtkurve zu hinterlassen)
Ungefähr 25 Exoplaneten werden als einigermaßen sicher als Super-Erden klassifiziert.
 Prozentual dürften aber Supererden die Zahl von jupiters übersteigen. Man schätzt,
daß über 60% aller Hauptreihensterne mit Planetensystem mindestens eine Super-Erde
besitzen
Eigenschaften von Super Earth‘s
Klassifikationsparameter:
• Masse zwischen 1 und 10 Erdmassen
• Dichte zwischen Eis und Silikate (1000 bis 5000 kg/m³)
• Durchmesser zwischen 1 und 3 Erddurchmesser
Besteht der Planetenkern aus „Eis“ (Wasser, Methan, Ammoniak), dann spricht
man von Exo-Neptunes ---> haben gewöhnlich eine größere Masse (> 10 Erdmassen)
und eine größeren Durchmesser (wie Uranus).
 Beobachtungen können beide Gruppen nur schwer auseinander halten
Warum erdähnliche Planeten sowie Super-Erden nur schwer durch
Transit-Beobachtungen zu entdecken sind
Innerer Aufbau
Ausdifferenziert
in Kern + Mantel
Eventuell Hydrosphäre
(Bedingung: Bahn des Planeten
befindet sich in der habitablen
Zone es Muttersterns)
Geringmächtige Atmosphäre
Ab einer Masse von 10 Erdmassen können Exoplaneten eine Wasserstoff-HeliumAtmosphäre über die Lebensdauer des Planetensystems halten
 core accretion theory  Bildung von Gasriesen
Eisen – Gesteins- und Wasserplaneten
• Metallplaneten
• Silikatplaneten
• Hydrosilikatplaneten
• Reine Wasserplaneten
Masse-Radius-Beziehung verschiedener Planetenzusammensetzungen
Beispiele für (zweifelsfrei erkannte) Super-Erden
CoRotT 7b
4.8 Erdmassen
Oberflächentemperatur ~ 1000 °C
Atmosphäre besteht aus Na, Ka, Si, SiO, Mg, Ca, Fe
 Mineraldämpfe mit Wolkenbildung
„Kondensate“ könnten „Kieselsteine“ sein ...
Transit – Größenverhältnis „gelber Zwerg“ - Exoplanet
Eine nicht gerade sehr wohnliche Gegend ...
Kepler 10b
Corot 7b ist ein Gesteinsplanet während Kepler 10b einen hohen Eisenanteil
haben muß
Auch Kepler 10b ist keine sonderlich behagliche Welt...
GJ 1214b
Modell des inneren Aufbaus
GJ 1214b umkreist einen Roten Zwergstern
Erdähnliche oder „Terrestrische“ Exoplaneten
„Erdähnlich“ bezieht sich zuerst einmal auf die Masse: ~ 1 Erdmasse
Exobiologen verlangen noch zusätzlich, daß sich der Planet innerhalb der
„habitablen Zone“ um seinen Mutterstern bewegt - enorme Einschränkung !
Die Entdeckungswahrscheinlichkeit für derartige Himmelskörper ist immer noch
sehr gering, so daß nur wenige sichere Kandidaten dieser Objektklasse bekannt sind.
Die Entdeckung einer „Zweiten Erde“ gilt als „Heiliger Gral“ der Exoplanetenforschung
Warum ist es immer noch so schwierig, “Terrestrische Exoplaneten“ zu entdecken?
Die gravitativen Auswirkungen auf den Mutterstern ist gering
(Radialgeschwindigkeitsmethode liefert nur schwaches Signal)
Ihr Durchmesser ist gering (machen sich deshalb kaum bei Transits bemerkbar)
Die interessanten Fälle haben Umlaufszeiten in der Größenordnung von Jahren
(ihr Nachweis benötigt also entsprechend lange Beobachtungskampagnen)
Experimentelle Himmelsmechanik und Stabilitätskarten
Eine durchaus erfolgversprechende Methode zur Entdeckung erdähnlicher
Planeten besteht in der Such nach Bahnabweichungen (verursacht durch
gravitative Störungen) bereits entdeckter Planeten in einem Exoplanetensystem.
Die Frage ist, wo lohnt es sich danach zu suchen?
Planetenbahnen in Mehrfachplanetensystemen unterliegen gegenseitigen
Störungen, die sich aufschaukeln und zu chaotischen Bahnen mit anschließender
Bahnänderung bzw. Entfernung von Planeten aus dem System führen können.
Wenn man ein gegebenes Planetensystem hat (z.B. eines mit einem hot jupiter
in Sternnähe und einige Gasriesen bzw. neptunes in größerer Entfernung), wo in
dem System gibt es für massearme Planeten stabile Bereiche?
 Himmelsmechanische Modellrechnungen  Stabilitätskarten
Anhand der Stabilitätskarten kann man ableiten, welche Auswirkungen dort
vorhandene erdartige Planeten auf die Bahnen der anderen Planeten des Systems
haben, um gezielt danach zu suchen.
Die Berechnung einer Stabilitätskarte erfolgt für verschiedene Schwerpunktmassen
Mgigant/(Mgigant+Mstern).
Orangene Bereiche: hochgradig stabile Bahnen
Blau bis schwarz:
hochgradig chaotische Bahnen
Rechtecke: habitable Zonen der Exoplanetensysteme
um die Sterne 14 Her, HD 50554 und HD 10697
Nächstes Mal: Beispiele für „Terrestrische Exoplaneten“ und habitable Zonen
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