Übergewicht bei bipolar affektiver Erkrankung ErstautorIn: Reininghaus Eva Weitere_AutorInnen: Bengesser Susanne, Reininghaus B, Fellendorf Frederike, Heidrich Katharina, Oberreither EvaMaria, Kattnig Fabian, Kapfhammer Hans-Peter, Lackner Nina Institution_erstautorIn: Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Psychiatrie Land: Austria Abstract: Die bipolare affektive Störung (BIP) oder auch manisch-depressive Erkrankung ist eine in der Bevölkerung häufige, meist lebenslange, psychische Erkrankung, bei der wiederholte depressive Phasen auftreten, zusätzlich kommt es aber auch zu (hypo-) manischen Zuständen, in denen die Betroffenen unter Euphorie bis Größenwahn, fehlendem Schlafbedürfnis, Kaufrausch, Enthemmung, Distanzlosigkeit und extremer Energiegeladenheit leiden. Aufgrund von bisher fehlenden Parametern ist der Verlauf, das Stadium der Erkrankung und auch das Ausmaß der Schädigung durch die Erkrankung bisher nur schwer abzuschätzen; die Effektivität einer Therapie ist nur durch subjektive Einschätzungen möglich. Ein stark gehäuftes Vorkommen von Adipositas bei BIP ist bekannt, bei übergewichtigen BIP Pat. kommt esim Vergleich zu normalgewichtigen Pat.- sowohl zu gehäuften Krankheitsphasen, vermehrten Suiziden und reduzierter Dauer der euthymen Phasen; dies ist nicht vollständig durch Krankheits- und Behandlungsspezifische Faktoren erklärbar. Auch in unserer Grazer BIPFAT Studie, die mögliche gemeinsame Stoffwechselwege zwischen Adipositas und BIP (unter)sucht, waren 71% der Pat. übergewichtig. Die BIPFAT Studie wird an der Universitätsklinik für Psychiatrie, Spezialambulanz für bipolar affektive Erkrankungen durchgeführt. Ziel der Studie ist es den Zusammenhang zwischen bipolarer Erkrankung und Übergewicht darzustellen, um dadurch Einsichten in die zugrundeliegenden Ursachen der BIP und der Entwicklung von Komorbiditäten zu gewinnen. Da Übergewicht die Ausprägung der Erkrankung verstärkt, könnten relevante Stoffwechselwege leichter zutage treten und gefunden werden. Außerdem könnten Ursachen für die Häufigkeit des Auftretens von Adipositas und Komorbiditäten geklärt und damit neue Therapien initiiert werden, die zu einer Verbesserung der Lebensqualität und Erhöhung der Lebenserwartung der Pat. beiträgt. Konzepte zur Adipositasvermeidung sollten Menschen mit psychischer Erkrankung stärker miteinbeziehen, da sich gerade bei dieser Personengruppe die Folgen des Übergewichts vervielfachen.