Liebe Genossinnen und Genossen, auf dem Parteitag möchte ich als Landessprecher der Partei DIE LINKE kandidieren. DIE LINKE ist die Partei, die sich für eine linke Reformpolitik einsetzt: für die Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit, für die Demokratisierung dieser Gesellschaft und für die friedliche Lösung von Konflikten. Deshalb bin ich Gründungsmitglied der LINKEN geworden und streite gemeinsam mit Euch für diese Perspektive auf der Grundlage des Erfurter Programms. Für ein soziales und solidarisches Hamburg Viele Menschen in Hamburg haben DIE LINKE im Bürgerschaftswahlkampf 2011 gewählt, weil wir mit unserem Programm „Für ein soziales und solidarisches Hamburg“ eine linke Konzeption für diese Stadt entworfen haben. Unser Programm ist die Antwort auf eine sozial gespaltene Stadt, in der Armut und Ausgrenzung sichtbar zunehmen: in der jedes vierte Kind von Hartz IV leben muss, in der Flüchtlingsfamilien auseinander gerissen und abgeschoben werden, in der Obdachlose mit Zäunen vertrieben werden sollen, obwohl wir in einer der reichsten Metropolen Europas leben. Sozialpolitische Auseinandersetzung mit dem SPD-Senat in 2012 Jetzt hat der SPD-Senat angedroht, ausgerechnet im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit und bei der Familienhilfe 3,5 Millionen Euro in den Bezirken zu streichen. Betroffen sind nach Expertenmeinung über 30 Einrichtungen: Bauspielplätze, Jugendclubs, Spielhäuser, Kinder- und Familienzentren. Insgesamt plant der SPD-Senat über 67,5 Millionen Euro im Hamburger Sozialetat zu streichen: bei Pfadfindergruppen, der Hamburger Sportjugend und bei Integrationseinrichtungen; aber auch bei sozialen Entschädigungen für Opfer von Verbrechen und Krieg sowie bei der Krankenhilfe für SozialhilfeempfängerInnen. DIE LINKE hat die Pläne des Sozialsenators in den Bezirksversammlungen und der Bürgerschaft öffentlich kritisiert und entschieden zurückgewiesen. Unsere Aufgabe wird es deshalb sein, gemeinsam mit den sozialpolitischen Akteuren in der Stadt, die Auseinandersetzung mit dem Senat bis zu den Haushaltsberatungen voran zu treiben, um einen drastischen Kahlschlag im Sozialetat im Herbst/Winter 2012 zu verhindern. Gegen die Sachzwanglogik der Schuldenbremse Begründet werden diese Kürzungen von der SPD mit der Schuldenbremse. DIE LINKE argumentiert als einzige Partei gegen diese angeblich alternativlose Sachzwanglogik und fordert gemeinsam mit den Gewerkschaften, dass die Einnahmenseite der öffentlichen Haushalte gestärkt werden muss. Die desolate Haushaltslage ist kein Naturgesetz, sondern resultiert aus der rot-grünen und schwarz-gelben Steuersenkungspolitik und der Finanzkrise. Die Tatsache, dass Hamburg derzeit bei Steuerprüfungen für Großunternehmen auf dem vorletzten Platz in der Republik liegt, begründet unsere Forderung nach einer sofortigen personellen Aufstockung des Steuervollzugs in Hamburg. Und auf Bundesebene müssen endlich große Vermögen, Kapitalerträge und Konzerngewinne kräftiger besteuert werden. DIE LINKE fordert deshalb die Wiedereinführung der Vermögensteuer, in Form der Millionärsteuer, eine reformierte Erbschaftssteuer, einen höheren Spitzensteuersatz, eine Finanztransaktionssteuer sowie höhere Unternehmenssteuern. Aktive Mitgliederpartei: aktiv in sozialen Bewegungen, Gewerkschaften und den Parlamenten Wir sind eine aktive Mitgliederpartei, die wir gemeinsam weiter entwickeln wollen: wir sind offen und pluralistisch, demokratisch und sozial, ökologisch und feministisch, streitbar und tolerant. Seit vier Jahren sind wir deshalb in den Bezirksversammlungen, der Bürgerschaft und seit 2005 im Bundestag erfolgreich vertreten. Wir sind in Gewerkschaften und sozialen Protestbewegungen, Initiativen, Vereinen und Bündnissen fest verankert und engagiert. DIE LINKE hat deshalb das Potential für einen Politikwechsel zu kämpfen, in der kein Kind in Armut aufwachsen muss, in der die Menschen, ob jung oder alt, in sozialer Sicherheit und Würde selbstbestimmt leben können, in der kapitalistische Ausbeutung, prekäre Beschäftigung und Ein-Euro-Jobs solidarisch überwunden werden. Politikfelder und öffentlichkeitswirksame Kampagnen Der Leitantrag des Landesvorstandes benennt präzise die Politikfelder, in denen wir unsere linke Reformpolitik für eine soziale Stadtentwicklung in 2012 vorantreiben werden. Gemeinsam mit dem Landesvorstand möchte ich als Landessprecher den vom Parteitag beschlossenen Leitantrag in konkrete politische Initiativen und öffentlichkeitswirksame Kampagnen umsetzen. Hierfür bitte ich Euch um Eure Unterstützung! Mit solidarischen Grüßen Bela Rogalla Gründungsmitglied der Partei DIE LINKE, Gewerkschaftsmitglied bei ver.di, Mitglied des Stiftungsrats der Stiftung Auschwitz-Komitee