Leseprobe - Vivaria Verlag

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II. AGAMEN IM PORTRÄT
(Parker, 1935)
Taylors Biberschwanzagame
BESCHREIBUNG
DER ARTEN
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ERLÄUTERUNG
DER PORTRÄTS
Anderer Name: Taylors Stachelschwanzagame.
Herkunft: Das kleine Verbreitungsgebiet
liegt an der Grenze zwischen Somalia und
Äthiopien unterhalb des zehnten nördlichen
Breitengrades.
Größe: Gesamtlänge bei Weibchen bis 14
cm, Kopf-Rumpf-Länge bis 8-9 cm.
Beschreibung: Die Färbung der Art
besteht aus rötlich- bis gräulichstichigen
Brauntönen. Auf Rücken und Kopf finden
sich verwaschen anmutende, dunkle Zeichnungsmuster. Unterseite und Flanken der
Männchen sind gelblich, die Präanalregion
ist rötlich gefärbt. Die Unterseite der Weibchen ist unscheinbar cremefarben. Die
feine Körperbeschuppung ist dorsal teilweise gekielt. Kennzeichnend ist der runde,
scheibenartige, stachelige Schwanz mit
einem unbestachelten, etwa 2,5 cm langen
Fortsatz. Der Schwanz ist mit wirtelförmig
angeordneten Stachelschuppen besetzt
und wird zum Verschließen des Höhleneingangs gegen Fressfeinde eingesetzt.
Aktivitätszeit: Tagaktiv.
Lebensweise: Überwiegend bodenbewohnend.
Verhalten: Wie in der Natur gräbt Xenagama taylori im Terrarium Höhlen, die als
Versteck- und Nachtquartier dienen. Die
Länge der Höhlen im natürlichen Habitat
gibt Edwards (2000) mit 20 cm, Roos (2002)
mit bis zu 120 cm an. Die Nähe zur Wohnhöhle spielt bei der Nahrungsaufnahme bis
zum Sonnen, womit die Agame einen Großteil des Tages verbringt, eine große Rolle.
Soziale Zusammensetzung: 1,1 / 1,X. Die
Art zeigt starke Territorialansprüche. Bei
unbeantworteten Drohgebärden gehen die
Männchen nach Müller (2006) schnell zum
Angriff über.
Geschlechtsunterscheidung: Die Männchen bleiben etwa 1 1/2 cm kleiner und sind
nicht ganz so kräftig wie die Weibchen gebaut.
Männchen lassen sich gut an den 2-3 Reihen
gelb gefärbter, deutlich sichtbarer Präanalporen erkennen. Während der Balz zieht sich ein
leuchtendes Türkisblau von der Schnauzenspitze über Hals und Brust bis zur Unterseite
der Vorderbeine. Über die Mundwinkel verläuft ein Streifen bis zum Auge, ein Streifen
bis über das Ohr. Bei den Weibchen sind
nur kleine Partien des Kopfes ansatzweise
bläulich gefärbt.
Nahrung: Ernährt wird die Art mit Heimchen, Grillen, Heuschrecken, die regelmäßig mit Vitamin- und Mineralpulver bestäubt
werden, und Wachsmottenlarven. Barts
(2001, 2004) gibt übliche Grünpflanzen als
geeignet an, Roos (2002) nennt Taubnesseln, Vogelmiere, Sauerampfer, Gänseblümchen, Mauerpfeffer sowie Löwenzahn,
Spitz- und Breitwegerich.
Terrarium: Das starke Territorialverhalten
der Tiere berücksichtigend, würde bei Haltung eines Paares eine Mindestgröße auf
die Kopf-Rumpf-Länge bezogen im Verhältnis (Länge x Tiefe x Höhe) 6 x 4 x 3 kaum
gerecht bemessen sein, Müller beziffert die
Grundfläche seines Artterrariums mit 0,7
m². Das Substrat aus grabfähigem Sand oder
Lehm-Sand-Gemisch wird 10 cm hoch im Terrarium eingefüllt und täglich morgens kräftig
besprüht. Als Dekoration dienen kleine Wurzeln und Äste sowie eine kleine Korkröhre,
die gegenseitig nicht einsehbare Bereiche
einteilen. Eine kleine Trinkschale darf nicht
fehlen.
Temperatur: 28-35° C, nachts 18-22° C,
Sonneninseln bis 45° C.
Luftfeuchtigkeit: 40-60%.
Beleuchtung: Bis zu 14 Stunden. UV-Bestrahlung ist erforderlich. Zur Schaffung
der benötigten Sonneninseln werden Spotstrahler eingesetzt.
Winterruhe: Der Art sollte eine zwei- bis
dreimonatige Ruhephase gegönnt werden.
Die Temperatur wird tagsüber auf 22-30°
C, Sonneninseln bis 35° C, und nachts auf
18°C reduziert, die Beleuchtung um 4 Stunden gekürzt.
SYSTEMATIK
Xenagama taylori
Kompaktwissen Agamen
Fortpflanzung: Bei dedlMar (2002) begann
das Weibchen eine Woche vor Eiablage
mit Probegrabungen. Die bis zu 17,5 mm
großen Eier wurden bei 28,5° C 46 Tage
bis zum Schlupf der etwa 43 mm großen
Jungen inkubiert. Nach vier Wochen in
ausreichend großen Terrarien müssen die
Jungtiere wegen der beginnenden innerartlichen Aggression in kleinen Gruppen oder
einzeln aufgezogen werden.
Bemerkung: Die Äthiopische Biberschwanzagame Xenagama batillifera (VaIllaNt, 1882)
wird ähnlich gehalten.
Eignung: Bei ausreichend großem Terrarium mit guter Strukturierung auch für wenig
erfahrene Terrarianer geeignet.
Literaturtipp: Müller, P. M. (2006): Haltung, Pflege und Nachzucht von Taylors
Biberschwanzagame Xenagama taylori
(Parker, 1935). Reptilia 10(6): 56-61; Barts,
M. (2004): Erfahrungen bei der Haltung und
Vermehrung von Xenagama batillifera (VaIllaNt, 1882) mit Anmerkungen zum Verhalten
von Xenagama taylori (Parker, 1935). Reptilia 9(3): 72-77; dedlMar, a. (2002): Über Haltung und erste Nachzuchterfolge bei Xenagama taylori (Parker, 1935). elaphe 10(2):
52-55; roos, a. (2002): Auf der Suche nach
Biberschwanzagamen (Xenagama): Eine
Reise nach Somaliland. Reptilia 7(2): 43-49;
edwards, e. (2000): Xenagama. A new species to the hobby. Reptilian 6(5): 26-29.
Unterseite eines Xenagama taylori
Weibchens.
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II. AGAMEN IM PORTRÄT
SYSTEMATIK
ERLÄUTERUNG
DER PORTRÄTS
BESCHREIBUNG
DER ARTEN
Männchen der Taylors Biberschwanzagame zeigen während der Balz ein leuchtendes Türkisblau von der
Schnauzenspitze über Hals und Brust bis zur Unterseite der Vorderbeine.
Xenagama taylori, hier abgebildet ein trächtiges Weibchen, setzen ihren mit wirtelförmig angeordneten
Stachelschuppen besetzten Schwanz zum Verschließen des Höhleneingangs gegen Fressfeinde ein.
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Kompaktwissen Agamen
Kennzeichnend für die Biberschwanzagame ist der scheibenartige, mit wirtelförmig angeordneten Stachelschuppen besetzte Schwanz, mit dem der Höhleneingangs gegen Fressfeinde verschlossen wird.
Die Äthiopische Biberschwanzagame Xenagama batillifera bleibt rund 1 cm kleiner und ihr Schwanz ist bei
weitem nicht so stark verbreitert wie die hier porträtierte Art Xenagama taylori.
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II. AGAMEN IM PORTRÄT
SYSTEMATIK
Klimastation Harar, Äthiopien *
ERLÄUTERUNG
DER PORTRÄTS
BESCHREIBUNG
DER ARTEN
▬ Absolute maximale Temperatur, ▬ Durchschnittliche maximale Temperatur,
▬ Durchschnittliche Temperatur, ▬ Durchschnittliche minimale Temperatur,
▬ Absolute minimale Temperatur.
* Quelle: Müller, M. (1996): Handbuch ausgewählter Klimastationen der Erde. Universität Trier,
Forschungsstelle Bodenerosion.
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