Hepatitis A in Europa auf dem Vormarsch – Zahl der Gelbsuchtfälle

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Hepatitis A in Europa auf dem Vormarsch – Zahl der Gelbsuchtfälle auch in
Deutschland gestiegen
In Europa ist die Zahl der Hepatitis-A-Fälle im letzten Jahr dramatisch gestiegen. In
einzelnen Ländern wie z.B. Lettland erkrankten 2008 über 3.000 Personen, 17 Menschen
starben. Auch in Deutschland hat die Zahl der Erkrankungen nach Angaben des RobertKoch-Instituts in Berlin leicht zugenommen. Angesichts dieser Entwicklung ruft der
Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) auf seiner Internetseite www.internisten-imnetz.de zu Impfungen gegen die auch als Reisegelbsucht bezeichnete Infektionskrankheit
auf.
Neben Lettland kam es letztes Jahr auch in Tschechien zu einem Hepatitis-A-Ausbruch: Im
Verlauf des Jahres starben 2 Menschen an der Viruserkrankung. Insgesamt hatten sich über
1.600 Menschen infiziert – 10-mal mehr Menschen als noch 2007. Auch in der Slowakei
infizierten sich 2008 mit 670 Personen fast doppelt so viele wie im Jahr davor.
Eine Infektion mit Hepatitis-A-Viren gefährdet vor allem ältere Menschen und Menschen mit
Leberschäden. „Mit zunehmendem Alter und vor allem bei Menschen, deren Leber
vorgeschädigt ist, z.B. durch Fetteinlagerung, Alkohol oder chronische Entzündungen, kann
diese Form der Virus-Gelbsucht sehr gefährlich werden. Gerade chronisch leberkranke
Patienten gehören zu den Risikogruppen, die sich unbedingt impfen lassen sollten“, rät Prof.
Thomas Löscher vom BDI.
Experten machen schlechte hygienische Verhältnisse für die steigenden Zahlen
verantwortlich. „In Mitteleuropa erwirbt kaum mehr jemand eine natürliche Immunität gegen
Hepatitis-A-Viren. Wer dann mit Erregern in Kontakt kommt, kann sich leicht anstecken,
denn Hepatitis A ist hoch infektiös. Die Zunahme dieser Erkrankungen ist auch ein Hinweis
darauf, dass sich bisher zu wenige Menschen gegen diese Form der infektiösen
Leberentzündung impfen lassen. Wenn die Zahl der Menschen mit einer ausreichenden
Immunität nur relativ klein ist, können sich die Erreger leichter ausbreiten und die Gefahr von
Ausbrüchen oder gar Epidemien steigt“, erklärt Prof. Löscher.
Reisende nach Ägypten und Osteuropa besonders gefährdet
Immer wieder werden die Hepatitis-A-Viren auch durch Reisende und Urlauber nach Europa
eingeschleppt. So haben sich zwischen September und November 34 deutsche und 10
belgische Touristen sowie weitere aus Frankreich, Irland, und Polen während Kreuzfahrten
auf dem Nil mit den Erregern angesteckt. „Kein einziger der erkrankten deutschen Touristen
war geimpft. Dies zeigt deutlich, wie wichtig es ist, nur geimpft in Risikogebiete zu reisen.
Dazu zählen Ost- und Südosteuropa, Mittelmeerländer wie Türkei, Griechenland, Ägypten
oder Tunesien sowie alle tropische Regionen“, empfiehlt der Leiter der Abteilung für
Infektions- und Tropenmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München.
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Nach Ausbrüchen unter Urlaubern aus verschiedenen europäischen Ländern raten Experten
Ägypten-Urlaubern dringend zu einer rechtzeitigen Impfung vor Reisebeginn. In den letzten
Jahren ist es in Ägypten immer wieder zu Hepatitis-A-Ausbrüchen unter Touristen
gekommen. Selbst in 4-Sterne-Hotels haben sich Gäste mit den Viren angesteckt. „Gerade
in Mittelmeerländern sind Erkrankungen durch den Verzehr von infizierten Lebensmitteln
sehr häufig. An erster Stelle sind hier Schalentiere wie Muscheln oder Austern zu nennen,
die die Hepatitis-A-Viren aus dem Wasser anreichern. Aber auch durch verunreinigtes
Wasser und Getränke oder direkten Kontakt zu Infizierten kann man sich leicht mit Hepatitis
A infizieren. Eine Impfung ist deshalb der einzig sichere Schutz“, betont Löscher.
Infektionen mit Hepatitis-A-Viren kommen weltweit sehr häufig vor: Man schätzt, dass sich
jährlich mehrere 10 Millionen Menschen damit anstecken. Schwere Erkrankungen treten vor
allem bei Erwachsenen auf und enden in 1 bis 2% der Fälle tödlich. Die Erreger werden über
den Darm ausgeschieden und gelangen so in den Nahrungskreislauf.
Weitere Informationen zum Thema Hepatitis A finden Sie unter www.internisten-im-netz.de.
Hepatitis A: www.internisten-im-netz.de/de_hepatitis-a-was-ist-hepatitis-a_406.html
Reise-Impfungen: www.internisten-im-netz.de/de_impfschutz_325.html
Ihr Ansprechpartner bei Presseanfragen:
Dr. Harald Rösch
Redaktion www.internisten-im-netz.de
Tel: 089 – 64 24 82 27
[email protected]
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