Next Step: Schritt mit Gott machen Hauptgedanken der Predigt vom 6. November 2016 Prediger: Werner Kniesel Ort: Christliches Zentrum Buchegg Bibelvers: Philipper 2.12-16 Letzte Woche habe ich mit einem Mann gesprochen. Er hat erzählt, dass er letztes Jahr in New York am Marathon teilgenommen hat. Er hat sich fast ein Jahr vorher dafür angemeldet. Neun Monate vor dem Rennen muss man ein ganz besonderes Vorbereitungstraining machen. Wer das nicht macht, kommt gar nicht ans Rennen. Selbst dann werden die Läufer noch getestet, bevor sie starten dürfen. Wir sehen nur die Masse am Fernsehen und wissen nicht, was dahinter steckt. Doch es gibt hier ganz bestimmte Schritte, die man tun muss, ehe man überhaupt an das Rennen kann. Heute sprechen wir darüber, wie wir Schritte mit Gott machen. Wir lesen dazu Philipper 2,12-16: „Liebe Freunde, als ich bei euch war, habt ihr meine Anweisungen immer treu befolgt. Jetzt, in meiner Abwesenheit, müsst ihr noch mehr darauf achten, dass Gottes Liebe in eurem Leben sichtbar wird. Deshalb gehorcht Gott voller Achtung und Ehrfurcht. Denn Gott bewirkt in euch den Wunsch, ihm zu gehorchen, und er gibt euch auch die Kraft zu tun, was ihm Freude macht. Was ihr auch tut, tut es ohne zu klagen und zu zweifeln, damit niemand euch irgendetwas vorwerfen kann. Als Kinder Gottes sollt ihr ein reines, vorbildliches Leben führen in einer dunklen Welt voller verdorbener und verirrter Menschen, unter denen euer Leben wie ein helles Licht leuchtet. Haltet am Wort des Lebens fest, damit ich mich, wenn Christus wiederkommt, freuen kann, dass ich das Rennen nicht verloren habe und meine Arbeit nicht vergeblich war.“ I. Was Gott sich wünscht In diesem Abschnitt sehen wir, welches Ziel Jesus mit uns schon hier auf dieser Erde hat. Es ist kostbar für uns zu wissen, dass wir in der Ewigkeit bei Gott sein werden. Aber er zeigt uns hier, dass er unser Leben für die Ewigkeit vorbereiten will, und auch schon hier auf dieser Erde eine gewisse Zubereitung haben möchte, die sich auswirkt. Da sagt er, als seine Kinder sollen wir ein reines, vorbildliches Leben in einer dunklen Welt führen. Wenn wir uns das vor Augen führen, dann haben wir auf der einen Seite zwar einen Wunsch, dass wir das möchten, aber meistens merken wir, dass uns das nicht gelingt. Weiter sagt er, dass er möchte, dass die Liebe Gottes in unserem Leben sichtbar wird. Das setzt doch voraus, dass die Liebe Gottes vorhanden sein muss. Die Bibel sagt uns in Römer 5,5: „Dass die Liebe Gottes durch den Heiligen Geist in die Herzen der Kinder Gottes ausgegossen wurde.“ Es ist also wirklich so, dass Gottes Liebe im Leben eines Gotteskindes vorhanden ist. Es ist aber nicht immer der Fall, dass sie sichtbar ist. Meistens wünschen wir uns, dass sie im Leben des anderen sichtbar wird. Aber die Bibel zeigt uns, dass wir uns mit uns beschäftigen sollen. Wenn die Bibel von einem reinen Leben spricht, dann bezieht sich die Bibel damit auf das Überwinden der Begierden der menschlichen Natur, und nicht zuletzt auch der Begierde der Sexualität, die im Sinne Gottes gelebt werden soll. Wir sollen auch keinen Götzen dienen. Die Bibel sagt uns, wer habsüchtig ist, das ist ein Götzendienst. Die Bibel spricht von einer Haltung der Unterordnung. Die Liebe Gottes soll in unserem Leben sichtbar werden. Warum wird die Liebe Gottes in unserem Leben so wenig sichtbar? Weil wir sie zu wenig anwenden. Die Liebe Gottes ist nicht etwas, das der menschlichen Natur entspricht. Die menschliche Natur ist auf sich selbst ausgerichtet. Wenn wir die Liebe Gottes sichtbar werden lassen sollen, dann müssen wir unsere menschliche Natur immer wieder überwinden. Weil wir das so wenig wollen, wird sie so wenig sichtbar. Aber die Bibel zeigt uns, dass wir uns in der Liebe Gottes entwickeln können, indem wir anfangen, sie zu praktizieren. Wenn du das immer wieder tust, entwickelst du dich, auch wenn es anfänglich schwierig ist. Aber wir müssen das wollen. Wenn der Herr sagt, dass er das bei uns sucht, dann meint er nicht, du hast dich heute bekehrt und übermorgen 1 soll all das in deinem Leben voll in Erscheinung treten. Das, was Gott uns hier zeigt, ist eine Entwicklung und wird nur geschehen, wenn wir gewisse Schritte mit Gott machen und uns entwickeln lassen. II. Beobachtungen unter Gottes Volk Ich habe aber festgestellt, dass unter uns die Furcht Gottes stark gewichen ist. Was bedeutet die Furcht Gottes? Paulus schreibt hier, wir sollen Gott voller Achtung und Ehrfurcht gehorchen. Es ist nicht Furcht vor Gott haben. Gottesfurcht bedeutet vielmehr, ihm die Achtung geben, die Anerkennung geben. Aber auch, dass wir uns bemühen, ihm zu gehorchen, weil er die höchste Instanz ist. Gottes Wort sagt uns, Gottesfurcht ist der Weisheit Anfang. Die Bibel beschreibt die Gottesfurcht weiter, sie veranlasst es in unserem Leben, das Böse zu meiden, gar zu verabscheuen. Wenn die Gottesfurcht fehlt, dann haben wir ein falsches Verständnis, wie wir zum Sieg in unserem Leben kommen. Immer wieder stelle ich fest, dass manche Leute meinen, Sieg im Leben zu haben bedeutet, sündigen, bekennen, sündigen, bekennen. Aber das kann es doch nicht sein. Die Bibel zeigt uns, dass wir sündigen können, und wenn wir gesündigt haben, ist ein Bekenntnis sehr wohl dran. Aber damit verbunden ist das Bereuen und Abwenden. Gottesfurcht bedeutet, es tut mir weh, dass ich Gott betrübt habe. Weil Gottes Geist in mir wohnt. Und wenn ich sündige, wird er betrübt. Ich kann darüber hinweggehen und weiter sündigen und ihn zum Schweigen bringen, oder ich kann darauf achten, umkehren und bei Gott Vergebung suchen. Wir achten auf das Wirken Gottes in unserem Leben. Die Bibel spricht davon, dass wir standhaft sein sollen. Wer kennt nicht den begeisterten Beginn von etwas? Wenn es nicht sofort gelingt, lassen wir alles liegen. Manche von uns beginnen begeistert auf Jesus zu hören, und dann gelingt es uns nicht sofort, und wir resignieren. Bleibe standhaft! III. Wir sollen verändert werden, indem wir mit Gott Schritte machen Gottes Wort zeigt uns, wir sollen verändert werden, indem wir mit Gott Schritte machen. Gott bewirkt in uns den Wunsch, ihm zu gehorchen, und er gibt uns auch die Kraft zu tun, was ihm Freude macht. Vielleicht findest du, dass du nie den Wunsch hast, Gott zu gehorchen, dass du dich immer dazu zwingen musst. Wann werden wir den Wunsch von Gott hören, ihm zu gehorchen? Wenn wir uns ihm unterstellen. Wenn wir beten, sollen wir den Vater anrufen und ihm als erstes sagen: Dein Reich komme, dein Wille geschehe. Das bedeutet nichts anderes, als dass wir uns Gott unterordnen wollen. Wenn du dich Gott unterordnen willst, wird er in dir den Wunsch wecken, was er in deinem Leben als nächsten Schritt sieht. Wenn du dich Gott unterordnen willst, spürst du plötzlich, dass der Heilige Geist einen Wunsch weckt, da solltest du hin, das möchte Gott von dir. Du hast den Wunsch, aber keine Kraft. Aber jedes Mal, wenn Gott in uns den Wunsch weckt, einen Schritt mit ihm vorwärts zu gehen, hat er uns schon die Kraft gegeben, diesen Schritt zu tun. Unser Glaube führt den Schritt dann aus. Gott führt uns schrittweise voran. Die Entwicklung ist ein Prozess. Das lesen wir auch im Alten Testament. Saul war erkoren, König über Israel zu werden. Er war noch nicht gesalbt. Saul wurde ausgeschickt, die Esel seines Vaters zu suchen und hat sie nicht gefunden. Dann kamen sie in die Stadt, wo der Prophet Samuel war. Sie glaubten, dass er ihnen sagen könnte, wo die Esel sind. Gewöhnlich bekümmert uns mehr das tägliche Leben, als das, was Gott sucht. Sie kamen zu Samuel und Samuel sagte ihnen, dass die Esel schon längst gefunden sind, und dass sich der Vater um Saul kümmert. Er gab ihm eine Anweisung, gewisse Schritte zurückzulegen und an gewissen Städten vorbeizugehen. Er sagte ihm, er soll am Grab Rahel vorbeigehen. Das bedeutet, dort hat Jakob das, was er auf Erden am liebsten hatte, preisgeben müssen. Und Samuel sagte zu Saul: Du musst dahin kommen, dass du das, was dir in deinem Leben so wertvoll ist, verlierst, um Gottes Willen. Und er sagte: Du wirst weitergehen und du wirst Menschen begegnen, welche auf dem Weg zur Opferstätte sind. Sie haben Gaben dabei, die sie opfern werden. Sie werden dir zwei Brote geben, die sollst du von ihnen nehmen. Was sagte er? Du wirst Menschen antreffen, die Gott anbeteten und mit denen sollst du Gemeinschaft haben. Da sagte er ihm weiter: Dann kommst du auf den Hügel Gibea Gottes. Dort werden dir Propheten entgegen kommen, die werden weissagen. Damit deutete Samuel an, Saul muss sich dorthin begeben, wo Gott sich offenbart, und dann wird er verändert werden. Samuel zeigte Saul die Schritte, die er tun sollte. So wurde Saul verändert. 2 IV. Die Jünger Die Jünger mussten diese Schritte ebenso erfahren. Sie hörten die Botschaft und fingen an Jesus nachzufolgen. Sie hatten von Jesus sehr viel gelernt. Sie wurden verändert und hatten von ihm den Auftrag bekommen, das Evangelium weiter zu tragen. Aber Jesus ist gestorben. Man kann lange Zeit mit Jesus leben, viel von ihm lernen, und dennoch in seinem innersten Leben als Mensch noch nicht völlig umgewandelt sein. Denn die Bibel sagt uns, nachdem Jesus gestorben war, hatte nicht nur Petrus Jesus verleugnet. Es haben ihn alle verlassen und sind geflohen. Sie haben noch so sehr an ihrem eigenen menschlichen Wesen festgehalten. Erst nachdem Jesus ihnen später begegnete, wurden sie in ihrem Inneren verändert. Viele von uns haben viel von Jesus gelernt. Wir kennen vieles in der Bibel. Wir freuen uns über das Heil in ihm, aber tief in unserem Inneren herrscht immer noch unser alter Mensch. Aber indem wir auf Jesus hören und mit ihm Schritte machen, kommt der Moment, wo wir immer mehr wie er werden. Die Erfüllung mit dem Heiligen Geist hat die Jünger dann vollends zu neuen Menschen gemacht. V. Meine Erfahrung Wenn ich zurückschaue, merke ich, wie Gott Schritte in meinem Leben bewirkte. Ich wuchs in einem christlichen Elternhaus auf. Ich wusste, wie das Evangelium aussah. Aber eines Tages hat der Herr mich überzeugt von der Notwenigkeit, dass ich gerettet werde. Da ist der Wunsch in mir erwacht, Kind Gottes zu werden. Als ich Jesus angenommen habe, wusste ich, jetzt bin ich Kind Gottes. Das hat Gott bewirkt. Gott bewirkt auch in deinem Leben etwas. Ich spürte nicht lange danach das Bedürfnis für einen weiteren Schritt mit Jesus. Der zweite Schritt, mich taufen zu lassen, bedeutete, dass ich dadurch dem Herrn bekenne, ich will dir jetzt ganz nachfolgen. Du sollst mein Leben führen. Das war eine Herausforderung für mich. Aber er gab mir die Kraft dazu. Nachdem ich getauft wurde und in der Gemeinde mitarbeitete, bekam ich einen weiteren Wunsch, den Gott mir ins Herz legte. Was er will, ist nicht, was ich will. Gewöhnlich suchen wir das, was wir wollen. Die Bibel sagt uns, er gibt uns den Wunsch, das zu tun, was ihm gefällt. Ich merkte, wie Gott mir einen weiteren Wunsch ins Herz legte, was ich mit meinem Leben machen werde. Ich hatte natürlich schon Entscheidungen getroffen, wie ich mein Leben führen wollte. Gott legte mir den Wunsch ins Herz, dass ich danach fragen sollte, was er will. Hier gab es wieder einen Kampf. Aber mit diesem Wunsch gab Gott mir die Kraft und den Willen, das zu tun. Ich bin Gott so dankbar, dass ich ja sagen konnte, als er mich in den Dienst berief. So ging es schrittweise immer weiter voran. Gott legte mir den Wunsch ins Herz nicht so zu dienen, wie ich es wollte, sondern nach der Leitung des Heiligen Geistes zu fragen. Wenn du nach der Leitung des Heiligen Geistes nicht fragst, weisst du nicht, was er will. Wir sind alle in verschiedenen Stadien in der Nachfolge Jesu. Du wirst merken, dass in dir plötzlich etwas aufwacht. Es mögen Widerstände sein in deinem Leben. Du hast Argumente, warum nicht, und doch ist dieser Wunsch von Gott in deinem Herzen. Ich möchte dir heute raten: Achte darauf, gehe darauf ein. Sag ihm, dass du den Schritt mit ihm gehen willst. Wenn du anfängst mit Gott schrittweise zu gehen, dann beginnst du Gott zu erleben. Viele möchten Gott erleben, einfach so aus dem heiteren Himmel heraus. Du wirst Gott erleben, wenn du mit ihm lebst und auf ihn achtest und schrittweise mit ihm vorwärts gehst. Die Gottesdienste, die du besuchst, das Leben der Bibel, das Hören von Predigten auf CD’s, was bewirkt das? Die Gottesdienste sind dafür da, dass unser innerer Mensch genährt und gestärkt wird, und damit wir Gott näher kommen. Wenn du unter den Einfluss des Wortes Gottes kommst, kann dir Gott seinen Wunsch in dein Herz legen, was er für dich möchte. Höre auf zu beten: Herr, ich will. Sage: Gib mir die Nahrung, die ich brauche und zeige mir, was du willst. Erwarte dann nicht einen Blitz von Himmel. Es wird als ein Wunsch in deinem Herzen beginnen. Als etwas, das du weisst, das möchte Gott. Mit diesem Wunsch ist auch die Kraft da, das auszuführen. Wir leben nicht für diese Zeit. Diese Zeit ist uns gegeben, dass wir uns für die Ewigkeit zurüsten lassen. Darum wollen wir auf Gott achten. Achte auf das, was der Heilige Geist in deinem Herzen als Wunsch bewirkt. Er hat dein Wohl im Auge. Vornehmlich für die Ewigkeit, aber auch für die Wirksamkeit für sein Reich schon hier auf dieser Erde. (kk) 3