Dermatologie (pdf-Datei) - dr

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Über die Dermatologie und unser Le istungsa ngebot:
Sie ist das Fachgebiet der Medizin, das sich mit den Erkrankungen der Haut und der Schleimhäute und
deren Anhangsgebilden sowie mit der Therapie dieser Veränderungen befasst. Während in der
Menschenmedizin die Venerologie (die Lehre der sexuell übertragbaren Erkrankungen) und die Andrologie
(die sogen. Männerheilkunde) zu der Dermatologie noch dazugehört, spielt aufgrund der Lebensumstände
und -Gestaltung unserer Haustiere das Fachgebiet der Parasitologie eine erheblich größere Rolle. Daher
ist das Studium der Parasitologie innerhalb der veterinärmedizinischen Ausbildung sehr wichtig und nimmt
einen nicht unerheblichen Teil der sogen. klinischen Ausbildung in Anspruch.
Hauterkrankungen haben ein weites Spektrum an Ursachen: Infektionen mit Viren, Bakterien oder
Pilzformen, Erkrankungen innerer Organe (siehe auch Innere Medizin), Allergien, immunologische
Problematiken, Intoxikationen (Vergiftungen), Tumorerkrankungen, fehlerhafte Fütterung und/oder
parasitäre Erkrankungen – wer einmal gründliche Hautdiagnostik betrieben hat, wird erstaunt sein, was
alles ursächlich für dermatologische Erkrankungen sein kann. Dabei liegen sehr häufig die Vorstellungen
der Tierbesitzer und die Diagnostik des zur Hilfe gerufenen Fachmannes weit auseinander:
das schüttere Haarkleid der freilaufenden Katze, die seit Monaten nicht mehr entwurmt wurde, weist nicht
so sehr auf äußere Parasiten hin, sondern kann vielmehr auf eine erhebliche Verwurmung oder eine
Hautinfektion hinweisen, die somit auch für den Tierbesitzer im Zuge einer Ansteckung gefährlich werden
wird.
Während der Schäferhundbesitzer uns sein Tier wegen eines ständigen leichten Durchfalles vorstellte,
dabei an einen altersbedingten Haarausfall um die Augen glaubte (wir nennen dies Brillenbildung) und das
struppige Fell und den allgemeinen Haarausfall seines Hundes für nicht erwähnenswert hielt, lag die
Ursache völlig woanders. Es handelte sich um eine Bleiintoxikation (Bleivergiftung). Was der Besitzer nicht
mitbekommen hatte: der Hund hatte einen kleinen Tischdeckenanhänger einer Balkontischdecke
gefressen, der aus Blei bestand und mit gelber Farbe überzogen war, die sich nun langsam auflöste.
Juckreiz und z.T. nur unwesentliche Fellverfärbungen sowie mittelgradiger Haarausfall sind nicht harmlos,
sondern immer Ausdruck einer ernsteren Erkrankung: wie bei diesem wunderschönen Berger de Brie, der
Abkühlung während der Sommerhitze in einem Brunnentrog sucht. Sich ab und zu nur juckend, bei etwas
vermehrten Haarausfall und geringgradiger Stumpfheit des Felles stellte sich bei genauer Untersuchung
heraus, daß dieser an einer Unterfunktion der Schilddrüse und an verschiedenen Allergien (u.a.
Futtermilben- und Rindfleischallergie) litt. Nach Einleitung der zielgerichteten Therapien geht es dem Hund
nun wieder ausgezeichnet, wie das Bild beweist.
Die Hauterkrankungen im Bereich der Parasitologie sind mannigfach:
Spielte die Demodex-Milbe (Haarbalgmilbe) vor den 90er Jahren noch eine
immense Rolle und kostete so manches
Hundeleben, hat sie heutzutage an
Bedeutung doch sehr verloren, da man
den meist erkrankenden Jungtieren doch
relativ gut helfen kann. Dafür hat die
Bedrohung durch andere Ektoparasiten
erheblich zugenommen, wie Zecken,
Flöhe, Haarlinge, diverse Arten von
Milben usw. Abgesehen davon, das
gerade
erstere
auch
erhebliche
systemische Erkrankungen (wie z.B.
Borreliose,
Bandwurmbefall
u.ä.)
hervorrufen können, bedingen letztere
v.a. schwerwiegende Hauterkrankungen,
die im ungünstigsten Fall auch auf den
Tierbesitzer übertragen werden können.
Demodex-Milbe
© Gustav Fischer-Verlag 1986
Hunde-/Katzen-Floh
© Gustav Fischer-Verlag 1986
Herbstgras-Milbe
© Gustav Fischer-Verlag 1986
Gemeiner Holzbock
© Gustav Fischer-Verlag 1986
Halte- und Fressapparat einer
Zecke
© Gustav Fischer-Verlag 1986
Man sieht also, daß sich im Bereich der Dermatologie (wie auch im Bereich der Inneren Medizin –
siehe dort) die Fachgebiete oder Teilfachgebiete erheblich überschneiden und somit nicht losgelöst
voneinander betrachtet werden können: als Arzt muß man immer den Gesamtorganismus und das
Zusammenwirken der einzelnen Organe und Organsysteme im Auge behalten.
Somit kann eine gute Hautdiagnostik, genauso wie die Diagnostik einer inneren Erkrankung, erheblich
aufwendiger sein, als die Diagnose einer Fraktur oder eines Bänderrisses: mikroskopische
Untersuchung von Hautgeschabseln, blutchemische und hautpathologische Untersuchungen,
Überprüfungen auf mögliche Allergien, Stoffwechselfeststellungen, Antibiogramme (Feststellung der
Erreger und auf welche Medikamente diese reagieren) usw........für Ihr Tier werden wir nach
eingehender Diagnostik die Therapie in gemeinsamer Absprache festlegen, so daß ihm
zufriedenstellend geholfen werden kann.
Version 1.2 vom 25.11.2008
Copyright © 2008 Dr.med.vet.Sven Oloff www.dr-oloff.ch
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