Mittelalterliche Geschichte

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Mittelalter Aufzeichnungen
Epochenbegriff im Mittelalter
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Konstrukt
Renaissance, Reformation, Aufklärung
„Mittelalter“ ergibt nur für Europa als Begriff Sinn
500 – 1500 nach Christus
MA als Begriff erst seit dem 18. Jahrhundert vorherrschend
die frühe Neuzeit empfand sich als Neubeginn, das Mittelalter als
trübes Zwischenspiel zwischen Antike und Neuzeit
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Christoph Keller/ Cellarius (gestorben 1707)
− seit 1693 Professor für Rhetorik & Geschichte in Halle
− „Historia tripartita“ (1702)
− Historia medii aevi = Zeitraum zwischen Konstantin dem Großen
(306-337) und der Eroberung Konstantinopels durch die Türken
(1453)
− setzt sich als Schulbuch durch
− Gliederung ist kommt schon vorher vor
die Vorstellung vom „düsteren MA“ beruht auf einer teleologischen
Geschichtsphilosophie
− alles wird besser
− die Gegenwart ist besser
auch aus romantischen Blickwinkel war das MA Kontrastprogramm, wenn
auch das MA positiv dargestellt wurde (Beispiel Abbild des Herrn von
Teufen in der Manesschen Liederhandschrift, 1305- 1340)
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Periodisierung im MA durch Zeitgenossen:
− heilsgeschichtlicher Kontext
− 1. 4- Reiche- Lehre
− beruht auf Hieronymus' (gest.419/20) Daniel- Kommentar (Daniel,
Kapitel 2)
1.
Babylonisches Reich
2.
Medisch-persisches Reich
3.
Griechisches Reich (Alexander d. Gr., hellenische Diadochenreiche)
4.
Römisches Reich
danach Endzeit/ Errichtung des Reiches Gottes
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um Brüche in 4. zu erklären: Translatio imperii
− Übertragung des Kaisertums von Rom nach Konstantinopel durch
Kaiser Konstantin den Großen (306-337)
− im Jahr 800 Rückkehr des Kaisertums in den Westen
− Der hl. Hieronymus übersetzte die Hl. Schrift anhand der
hebräischen und griechischen Vorlagen ins Lateinische (sog.
Vulgata)-> verdrängt andere Übersetzungen im 7. Jahrhundert
− Alle Kaiser verstehen sich als römische, nicht als deutsche
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2. Lehre vom Weltzeitalter
− aetates mundi (de civitate die 22,30) nach Augustinus (gest.
430)
− jedem Schöpfungstag entspricht ein Weltzeitalter
1. Adam bis Noah
2. Sintflut bis Abraham
3. Abraham bis David
4. David bis zur babylonischen Gefangenschaft
5. babylonische Gefangenschaft des jüdischen Volkes bis zur Geburt
Christi
6.
7.
8.
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Inkarnation bis Weltende
Weltensabbath/ Zeit des Ruhens in Gott
Weltensonntag: Auferstehung der Toten
Nachfolger sortierten die Zeitalter den menschlichen
Altersstufen zu: infantia, pueritia, adolescentia, iuventus,
senior, senectus, requies
Gemeinsam ist beiden Lehren, dass die gegenwärtige Zeit ins vorletzte
Zeitalter eingeordnet wird.
Das Mittelalter in Abgrenzung zur Antike
Paradigmenwechsel:
- römische Antike mit Kaiserzeit: umfassende Zentrierung der Staaten
- Fragmentierung während der Völkerwanderung
- Staatenpluralität in Europa. Kaiser nur Ehrenvorrang ohne
Regierungskompetenz in anderen Staaten
- antike Kultur: urban
- ma.: Dominanz des Landlebens (Königspfalzen statt Residenzstädte)
- Antike: hochentwickelte Schriftkultur
- Umbruch im 8. Jahrhundert: politische Eliten müssen nicht mehr lesen
& schreiben können
- 751: Aufstieg der Karolinger
- Schreiben Domäne der Geistlichkeit bis Ende des 12. Jahrhunderts,
auch danach überproportional vertreten
- in Antike religiöser Pluralismus, Kulte.
- Europäisches Mittelalter: christlich
- Verbindliche Organisation der Kirche
- Heidentum bis zum 12. Jahrhundert verdrängt
- Ausnahmen: skandinavisch- heidnische Peripherie
- Spanien/ Portugal lange muslimische Herrschaft
- Einzige religiöse Minderheit: Judentum
- Streit um Rechtsgläubigkeit: Dogmen der Kirche, Häresie- Vorwürfe
- -> aber neue Frömmigkeitsformen können hinzukommen, z.B.
Franziskanerorden im 13. Jahrhundert
- Viele Vereinheitlichungen des Katholizismus kommen erst in der
Gegenreformation
Abgrenzungsdaten
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306- 337: Regierungszeit Konstantin des Großen (ab 324:
Alleinherrschaft, Sohn der Hl. Helena)
„Erster christlicher Kaiser“: lässt sich am Totenbett taufen
303: noch reichsweite Christenverfolgung, betroffen waren vor allem
Afrika und der Osten.
313: Toleranzedikt von Mailand Litinius (Ostrom) + Konstantin
(Westrom): Christentum als geduldete Religion
Förderung der Kirche: Kirchenbau, Schenkungen, Steuerbefreiung & Vergünstigung (wie vorher schon heidnische Priester), Anerkennung der
bischöflichen Gerichte in Zivilsachen, -> Übernahme von staatlichen
Kompetenzformen durch die Kirche
392: Verbot aller heidnischen Kulte durch Kaiser Theodosius (379 –
375)
heidnische Kulte verschwinden im Laufe des 5. Jahrhunderts.
Theodosius ist der letzte, der das gesamte Imperium beherrschte.
Danach Teilung in West & Ost, als Herrschaftsteilung unter den Söhnen
gedacht (Mehr- Kaisertum schon vorher), noch nicht als Reichsteilung
Trennung verfestigte sich, gemeinsame Regierung nur anderthalb Jahre
476/480: Untergang des weströmischen Reiches, keine Intervention
durch das oströmische Reich
Das Christentum verbreitet sich und verdrängt die heidnischen Kulte unter
Kaiser Theodosius (379-395) verbietet andere Kulte neben dem Christentum.
Innerhalb von knapp 80 Jahren wird das Christentum zur Staatsreligion. Vor
Konstatin dem Großen verfolgte Kaiser Diokletian die Christen in der
letzten römischen Christenverfolgung (303).
395 = Teilte Theodosius das römische Reich in West und Ost. So wurden zwei
Kaiser benötigt. Während des Untergangs des Westreiches (480) intervenierte
das Ostreich nicht.
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375: Beginn des „Hunnensturms“
Hunnen (mongolisches Reitervolk) dringen in Europa ein (germanisches
Eindringen gab es jedoch schon vorher)
Die Rheingrenze kann nur mühsam gehalten werden
vorher: nur energisches Bemühen durch Konstantin und Diokletian:
Dominanz des Militärischen (Militärmacht)
westgotische Reichsbildung geht unter im Laufe des Hunnensturms.
Westgotische Verbände treten aufs Reichsterritorium über
378: Schlacht von Adrianopel: Kaiser Valens unterliegt dem
westgotisch-terwingischen Stammesverband unter Fritigern.
382: Kaiser Theodosius schließt einen Fördervertrag mit den in die
römischen Balkanprovinzen eingedrungenen Westgoten–Terwingen.
418: Foederatenvertrag mit den Westgoten unter König Theoderich (41851): die Westgoten siedeln sich in Aquitanien an.
Weitere Foederatenvertrag folgen.
Vorteil für das Reich: neue Soldaten, aber meist machte der Vertrag
nur rechtlich, was schon Realität war. Militär ordnet sich unter,
aber die Römer besitzen keine Sanktionsgewalt.
Foederatenstatus für Führer der Stämme bedeutete: Anerkennung der
Führerperson durch Rom führt zu gefestigter Position.
Ab 415: toulousanisches Westgotenreich entsteht (geht bis an die
Loire, die Rhode, iberische Halbinsel); westgotische Herrscher
blieben in der Minderheit gegenüber der gallo-romanischen/ iberoromanischen Bevölkerung
-> trotzdem entgleiten die Bereiche dem Herrschaftsbereichs des Hofes
476: Romulus Augustulus wird von Odoaker zur Abdankung gezwungen
Das weströmische Kaisertum besteht nicht mehr.
Die Heermeister hatten schon zuvor mehr Macht, waren oft selbst
germanischer Herkunft.
Schon unter Konstantin dem Großen: Germanisierung des Heeres.
Seit 456: Germane Ricimer war Herrmeister, währenddessen wurden 4
Kaiser erhoben und ermordet („Marionettenkaiser“).
Schweden in Gallitien
Burgunder am Mittelrhein (Vorbild Gunter, Nibelungenlied)
436/37: Aretius (Römer) schlägt das Wormser Burgunderreich zusammen
mit den Hunnen (mit Attila gemeinsam Vorbild für Etzel im
Nibelungenlied)
443: Burgunder Foederatenstatus Umsiedlung an den Genfer See,
Ausweitung des Herrschaftsbereiches bis zur Loire
429- 439: Eroberung Afrikas bis Tunesien durch die Vandalen, streifen
Foederatenstatus ab, werden souverän
455: Plünderung Roms (Kaiser residiert in Ravenna und regiert nur
noch über Italien)
410 = Aufgabe Britanniens durch die Römer. Angelsachsen besetzen
Britannien und teilen es in 7 Königreiche auf.
476: Nach der Abdankung des Kaisers herrscht Odoaker als König von
Italien
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480: von oströmischen Kaiser zum Konsul ernannt(Anerkennung Odoakers)
Theoderich wird vom oströmischen Kaiser Zenon zum Feldzug gegen
Italien autorisiert
489- 493: Krieg. Beim Mahl zur Feier des Kompromissfriedens tötet
Theoderich Odoaker.
Thalisches Ostgoten-Reich, von Konstantinopel anerkannt
Ethnogenese: Stammesbildung; während Völkerwanderung keine einheitliche
Stammesbildung/ einheitlichen Stämme:
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Keine homogene Einheit
permanente Um- & Neuformierung, Abspaltung und Neuaufnahmen
Kurzfristige Zweckgemeinschaft
Bei Niederlagen lösten sie sich auf
Bei Siegen wurde meist ein Königtum eingerichtet
(Heeresgefolgschaft = Macht der Könige)
Identifikationskonstrukt, sie gaben sich eine Identifikation (z.B.
„Stammesvater“: bei den Goten der Gott Gautt, Goten wären mit
einem König Bearix aus Skandinavien gekommen)
Reichsbildungen: „Barbaren“ (Germanen)waren immer in der Minderheit,
sie nutzten die Kompetenzen der Provinzialrömischen Bevölkerung.
Rechtliche Trennung (unterschiedliche Rechtsordnungen: römisch,
barbarisch) -> Personalitätsprinzip im Recht
konfessionelle Trennung: Barbaren waren Christen arianischer Art
nach Arius (gest. 336): Christus ist Geschöpf Gottes, damit nicht
ewig, nicht gottgleich, sondern gottähnlich und die Römer waren
katholisch.
wichtigster Streit im damaligen Christentum: zwischen Arianern/
Katholiken
325: Konzil Nicäa von Konstantinopel: Erstes ökumenisches Konzil,
Christus ist eines Wesens mit Gottvater. Arias wird exkommuniziert
(später von Konstantin wieder aufgenommen)
337: Verbreitung von gemäßigtem Arianismus, z.B. durch Konstantins
Sohn
381: Konzil Theodosius, katholische Trinitätslehre wird bestätigt
-> Arianismus wird auch im Osten verdrängt. Ostgoten missionierten
andere Germanen jenseits der Donaugrenze, als diese weiter in den
Westen wanderten, behielten sie den arianischen Glauben, die später
Föderaten wurden.
Ostgoten bis 552 arianisch
Westgoten bis 587/89 arianisch, bis 3. Konzil
So bleibt die Bevölkerung durch Recht und Religion gespalten
Vandalen stark arianischen Glaubens
533/34: innerer Zerfall der Vandalen, Gebiet von oströmischen Gruppen
zurückerobert, durch den byzantinischen Kaiser Justinian (527–565),
im Laufe seiner Reconquista-Politik
Theoderich stirbt 526, dann innerer Zerfall
552: Ostgoten werden zweimal geschlagen, Italien wird wieder
oströmisch
Südspanien wird oströmisch, teilweise wird das aber wieder rückgängig
gemacht
568: Langobarden aus dem heutigen Ungarn kommen nach Italien, erobern
weite Teile des Nordens und der Mitte; der Süden : byzantisch
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bleiben: Exklaven in Oberitalien: Ravenna, Venetien, Pomündung, Rom,
Amalfi, Neapel ...
Ravenna wird zum Sitz der Exarchen (verwaltet im Namen des
oströmischen Kaisers)
711 spanisches Westgotenreich wird die Mauren erobert
vorher bereits Eroberung des Mittleren Ostens, bis zum Atlantik,
Nordafrikanisches Küste
unter Tariq ibn Ziyad setzen sie bei Gibraltar über
Henri Pirenne (belgischer Historiker, gestorben 1935): „Mohammed & Karl der
Große“. Die Pirenne- These setzt die Epochenschwelle von der Antike zum
Mittelalter erst ins 7. Jahrhundert
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die relativ einheitliche Mittelmeerkultur zerfällt in drei
Kultursphären:
Germanisch
Römisch-griechisch
Arabisch-islamisch
das Mittelmeer verliert an kultureller Bedeutung: Kontinentalisierung
Das merowingische Frankenreich
Besonderheiten:
1.
2.
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Bei der Ausweitung in Gallien blieb Franken als Herrschaftsbereich.
Sukzessive Ausweitung statt eigentlicher Völkerwanderung. Kontakt zu
alten Gebieten blieb aufrecht.
Erfolgt erst nach Erlöschen des weströmischen Reiches, zu weit weg/
uninteressant für oströmisches Reich
franci = Sammelbezeichnung für Germanen jenseits des Niederrheins
Formierung aus kleineren Gruppen im 3./4. Jahrhundert in
Auseinandersetzung und Kooperation mit linksrheinischen Westgoten
Ijsselmeermündung – Taunus – Weser
Salfranken, Rheinfranken, ...franken
in Nordgallien angesiedelt um Reichsgrenze zu stabilisieren
340: Ansiedlung in Nimwegen an der Maas und Plünderung Kölns
teilweise Integration ins Reichsheer
In der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts sind 4 Rheinfranken Heermeister
Chronist Fredegar (Phantom- Autor, Pseudo- Fredegar); Herkunftssagen
Chronik ~ 660 entstanden
- fränkische Trojasage: Franken kämen aus Troja, der Bruder von
Aeneas habe Troja verlassen, Spaltung in Makedonen u.a. König
Franzio wäre mit Franken an den Rhein gezogen.
- Die Frau des Stammesvaters der Merowinger Chlodio (ca. 425-455)
wird von Minotaurus-ähnlichem Meerungeheuer oder von ihrem Mann
geschwängert (Formulierung der Sage lässt beide Varianten
offen)und bekommt den Sohn Meerowech/veus.
Gregor von Tours (gest. ~ 594)
Historiker, 10 Bücher
- Franken kommen ursprünglich aus Halonien (heute Ungarn)und siedelten
bis nach Thüringen und Xanten am Rhein
- setzen Könige mit langen Haaren ein
-
425 – 455: unter Chlodio, die Salfranken breiten ihre Herrschaft aus
römische Befehlshaber gleichen ihre Herrschaft der der Germanen an.
Ägidius (gest. 464) ist abgeschnitten von seinem Heermeister,
arbeitet mit Salfranken zusammen
In Gallien werden römische Befehlshaber, die abgeschnitten und
alleine gelassen wurden vom römischen Reich. So z.B. Ägidius der
bestrebt war die römische Oberhoheit in ganz Gallien zu wahren bzw.
wiederherzustellen. Im August 461 ließ der mächtige Heermeister
Ricimer, die „graue Eminenz“ hinter dem weströmischen Kaiserthron,
Majorian hinrichten. Grund war wohl die zu eigenständige Politik des
Kaisers. Ägidius rebellierte daraufhin gegen Ricimer und plante sogar
die Invasion Italiens, woraufhin Ricimer die Westgoten gegen Ägidius
mobilisierte. Ägidius zog sich nach Nordgallien zurück und schaffte
es, in der Region um Soissons eine gallo-römische Enklave
aufrechtzuerhalten, zumal er auch weiterhin die Befehlsgewalt über
den Großteil des gallischen Heeres auszuüben vermochte.
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Childerich I. (starb 481)
− Fränkischer König (einer unter mehreren) und Römischer Offizier
Zwitterstellung
− Foederat der Römer
− gute Beziehung zum nördlichen Gallien
− sein Hügelgrab wurde 1653 wiederentdeckt, es ist umgeben von 21
Pferdegräbern
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Syagrius
− Heermeister
− Herrscher über das letzte weströmische, nicht-barbarische Gebiet
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fränkische Machtentfaltung durch Heeresintegration (interner
Machtwechsel)
Kirche: Kontinuitätsträgerin zwischen Spätantike und dem Mittelalter
− Bischofssitze und Bistümer (provinzialrömische civitates)
− Bischöfe werden auch weltliche Repräsentationsfiguren der Stadt,
z.B. als Gerichtsherren, Bauherren, im Bildungswesen usw.
− „monarchischer Epistokrat“
− Bischofsdynastien entstehen in enger Ankopplung an den
Senatorenadel
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Chlodwig I.(481-511)
- Eigentlicher Stammgründer
− Expansionsphase des Merowingerreiches
− anerkannter römischer Offizier im Nordosten Galliens
(administratio belgico secunda)
486/87 greift er Syagrius' Reich an: vollständige Unterwerfung
Herrschaft von der Somme bis zur Loire
konfisziert römisches Fiskalland
Verfassungsstrukturen bleiben ähnlich (neuer Herrscher, altes
System)
− Patronatsherrschaft der Gallo-Romanen, die die Bischofsherrschaft
ausübten, blieb
-> trägt zur Stabilität bei
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fränkische Kleinkönige werden von Chlodwig nacheinander beseitigt,
auch Verwandte
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− sein Machtbereich hat sich ständig erweitert
Theoderich der Große von Italien heiratet Schwester Chlodwigs
Chlodwig verheiratet sich mit burgundischer Prinzessin Chlothilde:
katholisch, nicht arianisch
während der Kriegszüge gegen die Alemannen sollen Chlodwig zum
Christentum übergetreten sein, laut Tours.
(wahrscheinlich ~ 496/97 bei Zülpich)
498: wahrscheinlich von Bischof Remigius von Reims getauft
sein Übertritt gilt auch für seine Krieger
katholisch, nicht arianisch!
-> keine konfessionelle Schranke mehr zwischen der gallo-romanischen
Bevölkerung und ihrer Herrschern
-> Glaubenseinheit, Integration durch Ehe wird möglich und
praktiziert
-> der Kampf gegen die Westgoten ist religiös unterfütterbar
498: Feldzug bis Bordeaux gegen die arianischen Westgoten
507: 2. Feldzug gegen die Westgoten, sie unterliegen bei Vouillé
unter Alarich II. (der auch fällt)
-> Schwerpunkt des Westgotenreichs verlagert sich auf die iberische
Halbinsel
-> man spricht nicht mehr vom toulousanischen Westgotenreich, sondern
vom toledanischen Westgotenreich
Chlodwigs Hauptsitz wird Paris
511: Tod Chlodwigs in Paris, beigesetzt in Apostelkirche
militärische Ausbreitung war nicht identisch mit fränkischer
Besiedlung, die zwar hauptsächlich zwischen Somme und dem Niederrhein
jenseits der Loire gab es fränkische Siedlungen höchstens in
Ansätzen, Bischofsherrschaft dort
Ł Herrschaft war militärisch nicht demographisch
Rechts- und Gesellschaftsordnung:
− lex salica
− salfränkisches „Volksrecht“ (das älteste überlieferte
Volksrecht ist jedoch das der Westgoten)
− wurde 507 nach der Eroberung des Westgotenreichs unter Chlodwig
I. schriftlich zusammengestellt
− Katalog von Bußtarifen für Straftaten
− bei Tötungsdelikten: Wergelder
− Ziel: Eindämmung der Blutrache
− Wergelder:
− für Freie: 200 Schilling
− Halbfreie/ Freigelassene: 100 Schilling
− Hörige, Unfreie: 35 Schilling
− + Innendifferenzierung: z.B. gebärfähige freie Frauen: 600
Schilling; noch nicht/ nicht mehr gebärfähig: 200 Schilling
− im Kriegszustand: 600 Schilling für Freie
− berufsgebunden: Schmiede, Müller: höheres Wergeld
− dem König Nahe bzw. im Namen des Königs operierende Grafen:
600 Schilling
− pueri regi (Unfreie im Dienst des Königs): 300 Schilling
− -> keine rechtlich abgegrenzten Adelsschichten!
− Fränkischer Adel: soziale (Besitz und Einfluss), nicht rechtliche
Kategorie
− Oberschicht: autogene Herrschaft, nicht vom König berufen
− konnten Wergeldstrafe selber aushandeln
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511: Das Merowingerreich wird auf die vier Söhne Chlodwigs aufgeteilt
(bei Vandalen und Westgoten keine Trennung, höchstens gemeinsame
Regierung; hier um Vorherrschaft des ältesten Sohnes und
Streitigkeiten zu vermeiden)
jeder bekommt ein Teil der fränkischen Kernregion (Norden) und
Aquitaniens (Süden)
politischer Kompromiss
trotz Konflikten zwischen den Brüdern breitet sich das Reich weiter
aus:
520er Jahre: Burgunder halten Angriff stand, Chlodomar fällt
530er Jahre: Ausbreitung bis Pyrenäen
531/33: Thüringer Reich wird besiegt
532/534: Burgunder unterliegen im 2. Feldzug
536: Eingliederung der Provence
Die Merowinger profitieren von der Reconquista-Politik, die Feinde
von ihnen ausschaltet
Westgotenreich: nur noch Septimanien & iberische Halbinsel
„Eintrittsrecht“: Sohn tritt das Erbe des Vaters
I. und Theudebald)
„Anwachsungsrecht“: Brüder erben (Chlothar tötet
seines toten Bruders Chlodomar und das Reich den
-> durch den Streit der Verwandten kann der Adel
unterschiedlichen Parteien zu wenden -> größerer
Machtzuwachs
an (wie Theudebert
die Nachkommen
Brüdern angerechnet)
sich
Handlungsspielraum->
558: Reichseinheit unter Chlothar I., aber nach seinem Tod 560/561
erneute Aufteilung
Dreiteilung (Anwachsungsprinzip 3 Brüder–3 Teile)nach dem Tod
Charibert, die sich ungefähr hält:
− Austrien (Nordosten): Rhein, Maas, Mosel; Hauptresidenz Metz
− Neustrien (Nordwesten): Paris
− Burgund (Südosten): Alt-Burgund, großer Teil der Provence, Orleans
− 4. Teil: Aquitanien: Sonderentwicklung
- Diese Teilung etabliert sich bis ins nächste Jahrhundert
Teilreichsbewusstsein des Adels entwickelt sich und setzt sich durch
gegen beliebige Teilungen des Reiches durch die Könige
Hausmeier werden wichtiger; Spitzenstellung des Adels
596-99: da alle Könige minderjährig waren, stärkt sich die Stellung
der Hausmeier
Einfluss des Königs auf die Hausmeierbesetzung schwindet im 7.
Jahrhundert
in Austrien ist der Hausmeier besonders stark
Kampf innerhalb der Familie führt zu Bürgerkrieg: 40 Jahre.
Auslöser: Witwenkampf zwischen Brunichilde & Fredegunde
-> Königinnenstreit (Vorbild Nibelungenlied: Kriemhild & Brunhilde)
die Greisin Brunichilde regiert, während die Enkelkinder zerstritten
sind
Adel kündigt Brunichilde die Loyalität auf und wenden sich an
Neustrien
Brunichilde wird 613 zu Tode geschleift
-> 613 Chlothar II. war König, aber es gab separate Hausmeier
verdankt Herrschaft den Troßen (Adlige)
-> keine absolutistische Monarchie!
Eher: Aristokratie mit monarchischer Spitze.
Polarisierung Neustrien & Austrien
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614: Pariser Edikt:
− kirchliche Freiheiten
− Indigenatsprinzip: Eingeborenenrecht
Bischöfe müssen aus der
Region stammen
− kein Bischof kann eingesetzt werden wenn der König dagegen ist
− Gerichtsbarkeit der Geistlichen durch Geistliche
ab 626/27: kein Hausmeier mehr in Burgund, die keine Zwischeninstanz
wollten
− 623: Chlothar II. erhebt Dagobert I.(damals 2 Jahre alt) zum
Unterkönig für Austrien
− auf Verlangen des austrischen Adels, der dadurch einen eigenen Hof
und mehr Autonomie bekommt
− Stammväter der späteren Karolinger: Pippin der Ältere(Hausmeier) &
Arnulf von Metz (Kinder heiraten und bekommen Sohn Pippin)
− maßgebliche Berater am austrischen Hof (später auch K. aus
Köln)
− 632: Dagobert macht den zweijährigen Sigibert III. zum Unterkönig
- unter Dagobert wurden die ältesten Urkunden (Papyrus) gefunden
- Arnulf und Pippin ziehen die Strippen
− Dagobert gilt als der letzte große merowingische Gesamtkönig
− war durch Bischofsherrschaft sanktioniert?
− Versucht die rechtsrheinischen Völkerschaften mehr zu integrieren:
Main- Region, Thüringen, Alemannen
-> bekommen eigene Herzöge
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- Eigenarten werden respektiert
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639: dauerhafte Zweiteilung des Reiches
Vereinigung von Neustrien & Burgund (wenn auch in Burgund weiterhin
kein Hausmeier)und Austrien
Entwicklung des Mönchtums
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griechisch: monarches = allein lebende Person
entwickelte sich zuerst im christlichen Osten, Einsiedlerei
-> anachoretisches Mönchtum: asketisches, einsiedlerisches Leben in
der Abgeschiedenheit (z.B. in der Wüste)
-> zönobitisch: mönchisches Leben in der Gemeinschaft : breitet sich
aus, besonders im Westen
in Rom, Trier, Mailand nachweisbar
auch Frauen- Klöster, Entwicklung vom Mittelmeer aus landeinwärts
Hl. St. Martin (Bischof von Tours)stirbt 397 nach Christus, gründete
und finanzierte Gemeinschaftsklöster, lebt von Stiftungen usw.
− durch Chlodwigs zum „Spezialheiligen“ ausgewählt
− populärer Heiliger
Klöster des Rhône-Mönchtums: Regula magistri (Vorlage)
festgelegte Regeln, Italien: Regula benedicti
heiliger Benedikt von Nursia (stirbt 555/600)
lebte zunächst als Einsiedler und Vorsteher kleiner
Eremitengemeinschaften in Mittel-/ Oberitalien
gründete eine klösterliche Mönchsgemeinschaft in Montecassino (wohl
529)
Nach der Zerstörung des Klosters durch die Langobarden im Jahre 577,
erst im Jahr 717 durch wiederaufgebaut
verfasste 540 aus mehreren Vorlagen (u. a. die Regula magistri) für
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seine Klöster eine verbindliche Regel, die Regula benedicti
entwickelte sich zur wichtigsten Regel
Tagesablauf nach Betzeiten geregelt, aber übertragbar auf andere
Klöster (viele Dinge dem Ermessen des Abtes überlassen -> das rechte
Maß)
3 evangelische Räte:
− Armut (persönliche Besitzlosigkeit)
− Ehelosigkeit (Keuschheit)
− Gehorsam (gegenüber Abt)
stabilita locis (Mönch ist an Ort gebunden)
Tag richtet sich nach Stundengebeten
Entfaltung der Regula auf lange Sicht
wichtiger Impuls für französisches Mönchleben aus Irland:
im 5. Jahrhundert christianisiert durch den heiligen Patrick
gehörte nie zum Imperium Romanum -> keine civitates
Kirchenordnung nicht von Bischöfen, sondern von Klöstern getragen,
mit eigenem Seelsorgekreis
Weihehandlung: von Wanderbischöfen, von Mönchen mit Bischofswürde
peregrenatio = Prinzip des Verlassens der Heimat in Irland
Gallien wird zum Wirkungsfeld der irischen Missionare
wichtigster Missionar: der Heilige Columban (d. Jüngere) (gestorben
615)
ursprünglich Mönch im Kloster Bangor (Nordostirland)
seit ca. 591/92 Missionar im Frankenreich, später nach der
Vertreibung (kritisierte den König wegen seiner polygamen Ehe) auch
bei den Alemannen (610) und in Oberitalien
gründete mehrere Klöster, in denen er das monastische Leben nach den
Maßgaben seiner Regula monarchum einführte
bedeutendste Klostergründung: Luxeuil (in den Vogesen), und Bobbio
(im Trebbia-Tal)
Columban stiftete Klöster und auch der König finanzierte sie
Auseinandersetzungen mit Bischöfen und Brunichilde
Regula:
− mortificatio: innerliche Abtötung der geistigen und körperlichen
Bedürfnisse durch Gehorsam und Kreuztragen
− -> unblutiges Martyrium
− Widerspruch nicht einmal in Gedanken erlaubt
− wahre Demut, engelsgleiches Leben
schreibt auch Bußbuch (Strafen wie Stockschläge sind darin
vorgegeben)
großer Einfluss auch auf fränkischen Adel
Stiftungen von Klöstern nach dem Vorbild von Luxeuil
von merowingischen Königshöfen unterstützt
Amtsträger und aus der Familie Balthilds
Königin Balthild (gestorben 680/ 81)
kam als Sklavin aus England an den neustroburgundischen Königshof
heiratete ca. 648 auf Betreiben des neustrischen Hausmeiers
Erchinoald den Merowingerkönig Chlodwig II. (639- 57)
gründete z. B. Chelles-Kloster und Corbie (das Mönche aus dem
überfüllten Kloster Luxeuil nahm)
-> iro-fränkische Klöster (nach dem Muster und Ideals Columbans)
220 Klöster Ende 6. Jahrhundert
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550 Klöster Ende 7. Jahrhundert
Schwerpunkt im Norden Galliens
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danach Impulse mehr aus dem angelsächsischen England
Columban-Regel: keine Auskunft über Organisation
− wurde kombiniert mit der Benediktiner-Regel
− Regula mixta (Mischregel)
Klöster bis ins 8. Jahrhundert uneinheitlich, Benediktinerregel
allein verbindlich ab dem 9. Jahrhundert
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Schattenkönige und Aufstieg des Hausmeiertums
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629/ 630 stirbt Dagobert (letzter große merowingische König)
danach steigt das Gewicht des Adels im Zuge der Bürgerkriege
meist nur noch minderjährige Könige, kaum Älter als 30
Königtum wird von Adelsparteien abhängig
Verselbstständigungstendenzen in Peripherie des Reiches
mehr Residenz der Könige in Pfalzen statt in Städten
Sigibert III.
Childebert der Sohn von Grimoald wird von König Sigibert adoptiert
und zum Thronfolger ernannt
Pippin der Ältere und Grimoald regieren eigentlich
das Hausmeieramt bekommt erbliche Züge
Gegner Grimoalds verbünden sich mit burgundisch-neustrischen Adel
Grimoald stirbt bei einem Attentat 662
unter Chlothar III./ Balthilde gemeinsames Frankenreich
dann wieder austrisches Teilkönigreich
Neustrien: Widerstände vs. Hausmeier
673 Konzessionen an Childerich wenn er König werden will:
- Indigenat : turnusmäßige und lokale Vergabe des Hausmeieramtes
675: Childerich II. stirbt durch einen Mordanschlag, danach
anarchische Züge
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Pippin der Mittlere (Enkel Pippin des Älteren)
Konfrontation in den 680er Jahren
neuer Hausmeier gegen Pippin d. M.
Auch in Neustrien Tendenz zur Dynastiebildung
687: Schlacht von Tetry
Sieg des austrischen Großen P.d.M. (stirbt 714) über den neustrischen
Hausmeier Berchar
-> Vorherrschaft der Familie der Arnulfinger / Pippinide im
merowingerischen Frankenreich
-> Schlacht zwischen Hausmeiern nicht zwischen Königen
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nach der Ermordung Berchars 688/89 übernahm P.d.M. selbst das Amt des
Hausmeiers (maior domus)
Keine Teilung nach Theuderich II.
wesentliche Entscheidungen gehen durch P.d.M. Von Neustrien aus
In Randregionen etablieren sich Herzöge (duces), z.B. Aquitanien,
Friesland, Alemannien (Herzog Gottfried wehrt sich gegen
Reintegrationspolitik Pippins - sagt, er wäre nur dem König Gehorsam
schuldig)
Bayern, ab ~ 550 Stammesherzogtum, starke Eigenständigkeit auch von
den Friesländern und Alemannen
Pippin stirbt 714, hinterließ einen volljährigen Sohn Karl Martell
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Organisation der Kirchen
ein Bischof pro civitates
Episk.- Wesen der Antike geht auf Städtewesen zurück
musste durch Landpfarreien ergänzt werden
Christianisierung in Gallien oberflächlich
Entwicklung starker Volksfrömmigkeit (Hageographie, Wunderglaube
usw.)
511: fränkische Landsynode in Orbanus von König Chlotgar einberufen
bis ins 7. Jahrhundert Synodalwesen
Eigenkirchenwesen
Für Christianisierung flächendeckendes Eigenkirchenwesen notwendig
Privatkirchen, die ein Grundherr auf eigenem Boden gründete -> darf
als Patronatsherr einiges bestimmen
− Kapitaleinnahmen durch Kirchenzehns, der daraus Priester entlohnte
Privates Kircheneigentum wurde ausgebaut (nachher wurden
Bischofskirchen als Eigenkirche der Könige angesehen)
In Synoden (Versammlung von Bischöfen) Auswüchse kritisiert (wie z.B.
Ernennung von Unfreien zu Priestern)
rechtsrheinisch:
~ 600 neuer Bischofssitz in Konstanz gleichzeitig noch Wotansopfer
Ende des 7. Jahrhunderts: Bekehrung Alemannen & Bayern weitgehend
abgeschlossen
Hessen/ Thüringen nur teilweise
Sachsen -> jenseits der Grenzen noch heidnisch
Christianisierung nur durch Eigenkirchen rechtsrheinisch möglich
P.d.M. Herrschaft stabilisiert sich,
versucht Konsens mit neustrischem Adel
beide Söhne aus 1. Ehe sterben vor dem Vater
1 volljähriger Sohn aus Nebenehe (mit Chalpaida): Karl Martell.
− Muss sich gegen Hauptwitwe P.d.M.s durchsetzen Plektrud
Fronten neustrischer/austrischer Adel brechen auf
Karl Martell 717/718: zwei Siege gegen neustrische Hausmeier
- 724: Hausmeier, neustrische Opposition besiegt
seit Tod Theuderich IV. 737 blieb Thron vakant
Schlacht von Tours und Portiers 739
Tours: Grab des Heiligen Martin
muslimische Expansion wird eingedämmt
23. Juli 711: westgotisches Herr wird geschlagen
muslimische Herrschaft über iberische Halbinsel
720er Jahre: über Pyrenäen Richtung Norden
Herzog von Aquitanien Eudo musste sich wegen Hilfe an fränkische
Hausmeier wenden
Abdaham, der muslimische Herrmeister, stirbt 739 in der Schlacht
von Mittelmeerküste (Arles, Avignon) verdrängt
Herrschaft über Cordoba, über iberische Halbinsel bleibt muslimisch
756 – 1031 Hamiliaden, danach andere Dynastie?
Spanische Reconquista dauert bis 1492
Herzog von Arles stärker angebunden, auch andere Randregionen
Absetzung von Bischöfen (z.B. Orbans), auch Eingriff in Bayern (2.
Frau Stranhild)
Eingriff in Sukzessionsordnung
Impulse bei der Missionierung Frieslands (Herzog war ~ 690 von P.d.M.
Besiegt worden) durch die Franken gegen von Angelsachsen aus
Ende des 7 Jahrhundert geht due Missionierung von den Angelsachsen aus
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Heiliger Willibald (stirbt 739)
gebürtiger Angelsachse aus Northumbia
seit den 690er Jahren in päpstlichem Auftrag als Missionar bei den
Friesen tätig
695 von Papst Sergius I. zum Missionarserzbischof geweiht
Gründer der Abtei Echternach in Luxemburg
Heiliger Bonifatius (stirbt 754), eigentlich Winfried
aus Essex
aufgezogen in einem Kloster bei Southampton
Missionierung in Friesland, Thüringen
719 Reise nach Rom und vom Papst mit der Mission Germaniens
(rechtsrheinisch) beauftragt
720 Zusammenarbeit mit Willibrod bei der Missionierung der Franken
722 Bischofsweihe
732 Erzbischof
-> Beide Male ohne festen Sitz
-> ohne festen Sitz, zur Mission
enge Anbindung an Papst, Absicherung nach Rom
Gründet Frauenklöster in Kitzingen und Ochsenfurt
744 Fulda als Eigenkloster, Grundstück bekam er von Karlmann
- Einführung der Regula benedicti (ihr Siegeszug beginnt), keine
Mischregel
unterstützt durch Pippin den Jüngeren und Karlmann
Missionierung bedeutet Integration ins Frankenreich
Regula benedicti eindeutig als Regel festgelegt
ab 737/ 38 päpstliches Legat in Germanien
Einrichtung von 4 Herzogtümern: Regensburg, Freising, Passau,
Salzburg
Mit Unterstützung durch die arnulfingerischen Bayern
-> kirchenorganisatorische Erfassung
742/3: drei weitere Bischofssitze: Erfurt, Würzburg, Büraburg
745: Bischofssitz in Mainz (Vorgänger wegen Blutrache abgesetzt)
Strukturiert die Organisation der Bischofssitze und den Ländereien
742- 745: Synoden zur Festlegung von Richtlinien durch Bischöfe in
Zusammenarbeit mit Karlmann der diese als capitula veröffentlicht
742/43: consilium germanicum (späterer Titel), Regel der Kirche und
Könige
Bonifatius zieht Schüler aus der angelsächsischen Heimat nach und
widmet sich wieder der Friesenmissionierung
754: Ermordung des heiligen Bonifatius wahrscheinlich durch
friesische Räuber
Umdeutung zum gezielt heidnischen Übergriff
-> macht Bonifatius zum Märtyrer
beigesetzt in Fulda
Karl Martell herrscht nach dem Tod Theuderichs wie König (seit 737),
weil er auf die Ernennung eines neuen Königs verzichtet
stirbt 741, beigesetzt in der Abtei Saint-Denis
hat 4 Söhne: Karlmann und P.d.J. (erste Ehe)setzen sich als
Nachfolger durch gegen Grifo
742: Teilungsvertrag von Vieux-Portiers (Osten: Karlmann)
keine Rücksicht auf neustrisch-austrische Grenzen
743: installieren Childerich III. auf Druck von Herzögen aus
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Aquitanien, Bayern, Alemannien
Aquitanien: Herzog Odouald zum Abgang gezwungen, Sohn folgt nach
Alemannen: 746: Beseitigung des Herzogtums und den Hausmeiern
unterworfen
Karlmann nennt such „dux“ und „princeps“, das Reich „regnum meum“
747: Karlmann entsagt der weltlichen Herrschaft und geht nach Rom und
wird dann in Montecassino Mönch.
Pippin d.J. Vereinigt das Frankenreich unter seiner Alleinherrschaft
751: setzt er Childerich III. ab(der ins Kloster geht) und lässt sich
in Soissons zum König erheben
~ 750 hatte er das mit dem Papst Zacharias abgestimmt
er lässt sich salben, was traditionsbildend ist
stellt sich damit in alttestamentarische Tradition
wird über andere Laien hinausgehoben
christus domini -> Gesalbte des Herrn
Vergeistlichung -> Könige von Gottes Gnaden (Karl der Große dann)
751: Dynastienwechsel -> Karolinger
unblutig. Von Merowingern zu Karolingern
Hausmeieramt bleibt unbesetzt
Eingriff in italienische Verhältnisse
Papst Stefan II. spricht Hilfegesuch aus
751: Langobardenkönig erobert Ravenna, verlangt Tribute von Rom
Konstantinopel ist zur Verteidigung nicht in der Lage
P.d.J. geht in Gegensatz zu Karl Martell auf das Hilfegesuch ein
754 Freundschaftsbündnis: Der Papst reist ins Frankenreich, P.d.J.
wird zum patricius romanorum (trug früher der Exarch von Ravenna als
Titel) ernannt, Gebietsgarantie über das von den Langobarden besetzte
Mittelitalien -> Feldzug
28. Juli 754: 2. Salbung durch den Papst
Salbung auch von Karl und Karlmann (seine Söhne). Wahrscheinlich auch
fränkische Krönung
Pippin verspricht dem Papst Gebiete für ihn zurückzugewinnen
der Papst verbietet, jemand anderen als einen aus dem Geschlecht der
Karolinger stammenden zum König zu wählen
756/757: zwei Feldzüge, Sieg der Karolinger
- Langobarden verlieren 1/3 des Gebietes und werden tributpflichtig
-> „Pippinische Schenkung“ der Gebiete an den Papst (Venezien aber
z.B. nicht)
Einrichtung von Hofgeistlichkeit/ -kapelle für Urkunden,
Schriftlichkeit unter Laien geht zurück
kappa = Mantel Martins' -> Kapelle : die Dinge hüten
Teilung des Reiches:
Karl (20 Jahre): Norden Loire bis Thüringen
Karlmann (17 Jahre): Süden: Septimanien bis ....?
Aquitanien aufgeteilt
760: P.d.J. fast jährlich Krieg gegen Herzog von Aquitanien (768
hingerichtet, dann kein neuer Herzog)
Herzogtum nur noch in Bayern
24. September 768: Tod P.d.J., beigesetzt in Saint Denis
Am 09.10.768 Söhne zum König erhoben in Numo und Soissons
nennen jeweils ältesten Sohn Pippin
Karlmann (stirbt 771) – Karl -> Konkurrenz
Friedensinitiative der Mutter scheitert
Witwe Karlmanns flieht zu den Langobarden
Karl verdrängt seine Neffen und ist Ende 771 Alleinherrscher im
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Frankenreich
− fränkische Herrscherannalen
Expansion:
769: Aquitanienfeldzug ohne Waffenhilfe von Karlmann
773: Langobardenfeldzug (auf Hilferuf des Papst Hadrian hin)
Monatelange Belagerung von Pavia bis Juni 774., dann ist Karl:
rex francorum et langorum (König der Franken und Langobarden)
Der Anführer der Langobarden kommt in Klosterhaft
786/87: führt fränkische Grafen in Norditalien ein, Entmachtung
langobardischer Herzöge
772 – 804! Sachsenkriege
Krieg so lange, da keine zentrale Hauptstadt oder zentrale
Königsinstitution vorhanden sind, die einzunehmen wären
-> stattdessen heterogene Stammesgemeinschaften
Sachsen wird Treulosigkeit vorgeworfen, obwohl die Friedensverträge
immer nur mit einem Stamm geschlossen worden waren, so dass sich die
anderen gar nicht daran halten mussten
772: fränkische Offensive, Zerstörung sächsischer Naturheiligtümer
-> Heiligtum Irminsul
Gegenoffensive der Sachsen bis Fulda, sie brennen das Kloster
Fritzlar nieder
775: Nach der Rückkehr aus Italien will er „Sachsen besiegen und
bekehren oder gänzlich ausrotten“ (laut Reinhards-Annalen)
778: Verwüstung z.B. von Deutz und Koblenz durch Sachsen
Aus Rache werden 2000 Sachsen getötet
782: Kaitualtio zur Besatzung Sachsens (Todesstrafe für Untreue und
antichristliche Handlungen, z.B. Verweigerung der Taufe, Verbrennung
von Leichen, Fleischessen während des Fastens)
784/85: Feldzüge sogar im Winter, statt wie üblich nur im Sommer zu
kämpfen
785: sächsische Widerstandsbewegung: Widkukind der Große empfängt
Taufe, Taufpate ist Karl der Große
790: weitere Kapitulare sind nicht mehr so streng
804: Deportationen an der Unterelbe, Eingliederung ins Reich
abgeschlossen
-> auch hier Christianisierung und Reichsintegration zusammen
Missionarsstationen werden Bischofssitze, zum Beispiel Paderborn,
Minden, Bremen, Münster, Osnabrück
-> Bischöfe werden Franken oder Kollaborateure
784: Tassilo von Bayern weigert sich nach Worms zu kommen
788: politischer Prozess: angebliche Fahnenflucht: Herzog wird
abgesetzt, geht ins Kloster
794: öffentlicher Verzicht auf Herzogtum vor Synode in Frankfurt
-> komplette Beseitigung der Herzogtümer (keine Medialherrschaft)
Einsetzung der Grafschaftsverwaltung/-verfassung
nicht engmaschig
Grafen waren nicht so mächtig wie Herzöge
Einzug der königlichen Abgaben
militärisches Aufgebot im Kriegsfall
Richterliche Kompetenzen
Kapitulariengesetzgebung: allgemeine Verordnungen normativer Art,
z.B. Neuordnung des Heereswesen, Bewirtschaftung der Höfe
Königsboten: missi domici (Bringen die Kapitularien in die
Herrschaftsgebiete und überwachen ihre Ausführung
(Untersuchungskommission des Königs)
Herrschaft über Rundschreiben
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Karl der Große
Einrichtung von Unterkönigtümern als Konzession an aquitanischen Adel
781/782: Salbung zweier Söhne zu Königen
Pippin: Unterkönig Italien
Ludwig: Unterkönig Aquitanien
Kaiserkrönung Weihnachten 800 -> Wiedergründung des Kaisertums im
Westen
Päpste wollten nicht ins Langobardenreich integriert werden, danach
auch nicht von fränkischer Seite
795: neuer Papst Leo III. (Hadrian stirbt)
Wollte fränkischen Herrscher auf Patrizius festlegen, ohne daraus
resultierenden Herrschaftsansprüchen (Franken sollen zum Schützer des
Papstes degradiert werden)
innerkirchliche Spannungen, Leo III. hat kein Rückhalt, weil er nicht
aus einer adligen römischen Familie stammt
April 799: Misshandlung des Papstes während einer Bittprozession
Leo flieht zu fränkischen Legaten, die in Rom waren und muss bis
Paderborn kommen (Karl geht ihm nicht entgegen)
November 799: Leo zieht unter fränkischem Schutz nach Rom
November 800: Karl reist nach Rom, um eine Strafsynode abzuhalten, er
wird wie Kaiser in Rom empfangen
Untersuchung räumt nicht alle Vorwürfe gegen Leo aus
23. Dezember: öffentlicher Reinigungseid Leos
Verschwörer ins fränkische Exil geschickt, konnten 816 nach dem Tod
Leos zurückkehren
Karl der Große wird zum Kaiser erhoben (in Annalen 801, da Beginn des
Jahres damals Weihnachten)
Was ist der herrschaftskonstituierende Akt?
1) Krönung/Salbung durch den Papst
2) Akklamation durch das anwesende Volk
3) beides
Interpretation 1) setzt sich ab Mitte des 9. Jahrhunderts durch
Geopolitisches Problem: Anspruch des oströmischen Kaisers/der
Kaiserin Irene für ihren Sohn Konstantin VI.
− 797 Tötung Konstantins, musste gegen Opposition ankämpfen
-> von Franken nicht anerkannt
− Oktober 802: Von Gregor „weggeputscht“
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Zwei- Kaiserproblem
das Römische Kaisertum ist eigentlich als exklusiv zu verstehen
meist aber Koexistenz, später sogar zeitweilige Kooperation
812: Karl der Große und Michael: Kompromiss:
Venetien pro forma unter byzantinischer Herrschaft, Anerkennung Karls
als Kaiser aber ohne Romzusatz, Michael nimmt ihn stattdessen selber
auf
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Karolingische Renaissance
norma reditudines
Böses beseitigen und Gutes bestärken
Bildungserneuerung parallel/ komplementär zur Ausbreitung des Kampfes
für den „rechten“ Glauben gegen die Häresie
Liturgie: lateinisch, nicht vulgär-latein
außerdem Auswirkungen auf Schrift und Sprache
Schulung an Livius, Cicero usw.
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Interesse an Form, Stil, Grammatik, aber nicht am (heidnischen)
Inhalt
Ziel: Etablierung des Richtigen
(nicht: Rückkehr zur Spätantike wie im Humanismus)
784/85: Bildungsbrief, - Rundschreiben über Pflege der Wissenschaften
Ermahnung zum studium literare (zum Studium der antiken Autoren für
ein ordentliches Latein)
-> richtiges Feiern der Messe und Verständnis der Hl. Schrift
− 789: weiteres Rundschreiben
− Gründung von Kloster- und Domschulen
-> ausschließliche Vermittlungsinstanz
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7 artes liberales
Trivium (Dreiweg) der redenden Künste (daher ->trivial): Rhetorik,
Grammatik, Dialektik
Quadrivium (Vierweg) der rechnenden Künste: Arithmetik (mit lat.
Zahlen), Geometrik, Astronomie, Musik
Karl der Große besorgt Texte: Alkuin-Bibel als Vorbild (Überarbeitung
der Vulgata)
Mustertexte dann über Abschreiben, verbreitet über
Kirchenorganisation
Abschreiben als Gottesdienst verstanden
Allgemeingültige Schrift
-> neuer Schrifttypus (Karolingische Minuskel) verdrängt andere
entwickelt am Kloster Corbie, verbreitet über Karls Hof
Zeichen für im Allgemeinen gesunkene Literatizität, deswegen Erhöhung
des Formzwanges der Schrift, die außerdem einfacher zu lesen und zu
schreiben war
-> ab dem 8. Jahrhundert geläufigste Buchschrift
-> bis ins 12. Jahrhundert vorherrschend, dann gotisch
Humanisten wandten sich ihr im 15. Jahrhundert zu, weil sie die
Minuskel fälschlicherweise für antik hielten
Entwicklung der Antiquar in den Kleinbuchstaben abgelehnt
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Der Hof Karls des Großen wurde zur Anlaufstelle für Gelehrte
-> „Hofakademie“ (problematischer Begriff!)
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Intellektuellenfokus
zum Beispiel Alkuin (ca.730 – 804)
- gebürtig aus Northumbia
- 781 an den Hof als Berater in Bildungsreformfragen gerufen
- Verfasser zahlreiche Schriften & Briefe
- Abt mehrere Klöster
- zieht sich 796 zurück als Abt von Tours
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Zum Beispiel Einhard (Laie)
- im Kloster Fulda ausgebildet
- wird am Hof Schüler Alkuins
- dann beherrschende Figur am Hof
- Klosterherr von Seligenstadt als Laienabt
- 839 zieht er sich in ein Eigenkloster zurück (Einhardsbasilika)
- stirbt ca. 840
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Karl der Große: Aachen bevorzugte Winterresidenz an 790er
ab 800 quasi Dauerresidenz (unüblich)
Pfalzkapelle, nachher Dom
Bewahrung der Reichseinheit war kein vordringliches Ziel
806: Erbteilungsplan (3 legitime Söhne, von denen sterben jedoch zwei
vor ihrem Vater)
Ludwig (der Fromme), späterer Beiname vom Ende des 9. Jahrhunderts)
überlebt
September 813 zum Mitkaiser in Aachen erhoben und als Nachfolger
designiert
-> ohne konstitutive geistige Beteiligung
28. Januar 814: Karl der Große stirbt im Alter von 67 Jahren
Ludwig, der Fromme
galt im 19./20. Jahrhundert als führungsschwach und frömmlerisch
ließ sich stark von kirchlichen Beratern beeinflussen
Problem der Administration und Reichskonsoldierung, -festigung, sicherung
Satuierung des Reiches
fehlende Herzöge: Kaiser gilt nicht als großer Feldherr
-> keine Beutemöglichkeit für Anhänger und keine Legitimation als
Kaiser
Ludwig führt Reformen nach einer Zeit der Agonie durch
Leitbild: Reichseinheit in Analogie an die Einheit der Kirche
Verbannung von eigenen „unzüchtigen“ Schwestern
Regierungspersonen aus Aquitanien, u.a. Benedikt (angenommener Name)
von Aniane: Reform des Klosterwesens:
nur noch regula benedicti: una regula, vorher waren Mischregeln
vorherrschend (durch die Hilfe des Kaisers konnte er seine Reformen
durchbringen)
Kloster Inden für L.d.F. gegründet (benediktinisches Musterkloster)
816: Reformsynode: als Klosterkonvent gelten nur Gemeinschaften, die
strikt nach der regula benedicti leben, alle anderen
Kanonikerkonvente müssen dem ordo canonicorum folgen
im 9.- 11. Jahrhundert gibt es eigentlich nur noch
Benediktinerklöster
Kanonikerkonvente-> Entwicklung zum-> Stiftwesen. Als Kanoniker war
man nicht lebenslang an das Stift gebunden, wenn man der eigene Grad
unter dem eines Subdiakons war, Möglichkeit ins weltliche Leben
zurückzukehren, nicht so rigide Askese, Privateigentum erlaubt
Vorsteher: Propst / Vorsteher Kloster: Abt (Kloster: abbatia
/monasterium)
Bischofskirchen wurden Stiftskirchen
817 – 819 weitere Reformsynoden
- zur Fortführung der Teilung der Kirche
L.d.F. versteht Herrschaft als Gottesauftrag, dem es Rechenschaft
abzulegen gilt
Oktober 816: wird vom Papst nochmals gesalbt und gekrönt
Aber die Salbung war für L.d.F. nicht regierungskonstitutiv; er
verstand sich schon vorher als Kaiser
Juli 817: Reichsversammlung
Thronfolgereglung/ ordnatio imperii:
Reichseinheit muss gewahrt bleiben
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Lothar I. wird zum Mitkaiser (ohne päpstliche Bestätigung, mit
Akklamation der fränkischen Großen)
- Pippin wird Unterkönig von Aquitanien
- Ludwig wird Unterkönig von Bayern
-> Überordnung Lothars: Recht auf Auswärtige Politik,
Rechenschaftsrecht
Gründe für Reichseinheit
die starke Aristokratie will keine Teilung wegen ihren verstreuten
Besitzungen
Lehnswesen
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Ein freier Mann gibt sich in die Gefolgschaft eines Herren
er gibt ihm bewaffnete Gefolgschaft: Hilfe (auxilium) und Rat
(consilium)
beidseitige Treue
Beistand bei Bedrohung auch vor Gericht
geschuldete Dienste müssen freiem Mann zumutbar sein
Lehen (feudum; beneficium)
Vasall, Lehnsmann (vasallus, homo)
Landsherr (senior)
Kommendation (von commendara = sich anvertrauen)
Handgang: die Hände werden symbolträchtig in die Hände des anderen
gelegt, Lehnseid (homogium, hominium)
Eigenbesitz (allodium, proprietas)
Kronvasallen (Lehn vom König)
Aftervasall: Vasall eines Vasallen (weitergegebene Lehen)
berittene Vasallen werden zum militärischen Rückhalt, Volksaufgebot
nimmt ab
822: allmähliche Schwäche L.d.F. wird offenbar
offener Bußakt der Sünden des Herrschers vor den Großen des
Frankenreiches
nach dem Tod Irmgards 818 hatte er 819 Judith aus dem Geschlecht der
Älteren Welfen geheiratet
823 wird Karl (der Kahle) geboren, weitere Kinder folgen
Bevorzugung der Welfen führt unter anderem zur Unzufriedenheit der
anderen Großen des Frankenreiches
August 828: L.d.F. will Thronfolge ändern
August 829: Karl der Kahle bekommt einen eigenen Herrschaftsbereich,
u.a. Alemannien
Zwei Rebellionen folgen
1.) Reichseinheitspartei: Geistliche u.a.
- 830: L.d.F. wird unter Aufsicht Lothar I. gestellt
- Entmachtung wird jedoch rückgängig gemacht
- 830/31 Reichseinheitspartei wird verdrängt und zum Teil verbannt
- „Loyale Palastrebellion“
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830 – 40 mehrere Teilungspläne (8)
innere Machtkämpfe erschüttern Autorität
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2.) 833 die drei Söhne aus erster Ehe
- Reichseinheit spielt hier jedoch keine Rolle mehr
- Juni: Ludwig der Fromme wird gefangen gesetzt, inhaftiert,
öffentliches Sündenbekenntnis folgt, was einen Autoritätsverlust
bedeutet. Die Söhne können sich jedoch nicht einigen.
834: Ludwig der Fromme ist wieder Kaiser
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20. Juni 840: Ludwig stirbt nach einem Kampf gegen Ludwig den
Deutschen im Alter von 62.
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830er Jahre: normannische Plünderungszüge
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Frontstellung 1) Ludwig II./Karl II. gegen 2) Lothar I.
25.Juli 841: Schlacht von Fontenoy
Lothar verliert, aber auch Ludwig und Karl erleiden große Verluste
Kampf um das Erbe
842: Ludwig und Karl versichern sich ihrer Bündnistreue in Straßburg
Wortlaut in den Sprachen altfranzösisch und althochdeutsch, nicht auf
Latein; sprachen jeweils die Sprache des anderen um von Truppen
verstanden zu werden (ältestes altfranzösische Dokument)
Lothar I. war nicht komplett vernichtet
Kommission zur Aufteilung: Verdun August 843
Lothar: Mittelteil
Karl der Kahle: Westteil
Ludwig der Deutsche: Ostteil
ideell keine Reichsteilung
faktische Herrschaftsteilung
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845: Hamburg wird durch Wikinger geplündert
847/48: Zusammenlegung des Erzbistum Hamburg/Bremen
Teilreiche werden teilweise weiter aufgeteilt (oft zufällig) auf die
Söhne der Herrscher
866: Robert der Tapfere stirbt im Kampf gegen die Normannen
mit Ludwig II. von Italien wird Rom zum Herrschererhebungsort
(Italien)
− die Krönung durch den Papst ist dann geistlich-konstitutives Moment
-> danach notwendig, zusätzlich ist das die letzte Erhebung zu Lebzeiten
des Vaters
− 863: Reich unter Brüdern aufgeteilt
− Lothar II. (Norden)-> Hauptsitz Aachen, nach ihm später Lothringen
benannt
− Karl -> Provence, Burgund, Rheinland
Ł Nach seinem Tod (669) viel das Reich an seine Brüder, er war
kinderlos
- Rechtsstreit über Erbe von Lothar II., weil sein Sohn aus 2. Ehe ist
− 870: Vertrag von Meersen : Das Reich Lothars II. geht an Ludwig den
Deutschen und Karl den Kahlen
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852: Synode ostfränkischer Bischöfe in Mainz unter Ludwig dem
Deutschen um Reich zu stabilisieren
Karl der Kahle wichtig für die Integration des Westfrankenreichs
Ludwig II. von Italien stirbt am 02. Februar 875, Karl der Kahle
interveniert unterstützt vom Papst und wird Kaiser (875)
Ludwig der Deutsche stirbt, Reich wird auf drei Söhne aufgeteilt,
zwei sterben jeweils 880 und 882. -> sein Reich geht an Karl III.,
den Dicken, er vereint das Reich
Oktober 879: Provence, südliches Burgund: Boso von Vienna lässt sich
von den Großen der Region als erster Nicht-Karolinger zum König
wählen (aber mit Karolingern versippt)
880 Anfechtung mit Karolingern
Verteidigt das Reich bis zu seinem Tod und gibt es an den Sohn weiter
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Karl der Dicken (Karl III.)
Bulle:
nennt sich Karolus Imperator Augustulus (Avers, Vorderseite)
Bullendevise Revers (Rückseite): Renovatio regni Francorum
geboren 839 als jüngster Sohn Ludwig des Deutschen
876: fränkischer König in Alemannien/ Churrätien im Elsass
880: Übernahme Königsherrschaft in Italien
881: Kaiserkrönung
882: Übernahme der Königsherrschaft im gesamten östfränkischen
Reichsteil
im westfränkischen Reichsteil
-> außer Bosos Herrschaftsbereich: Gesamtherrschaft
aber keine faktische Herrschaftsentfaltung
887: von Arnulf von Kärnten vom Thron gestürzt
ab 879: verschärfte Einfälle der Normannen, nachdem die Wikinger
gegen Alfred von Wessex verloren hatten, greifen sie wieder den
Kontinent an
881: Normannen bis Bonn, Stützpunkt an der Maas
fester Stützpunkt in Lothringen
885/ 886: Paris wird ein Jahr lang belagert
-> keine Verteidigung durch Karl den Dicken
-> Vorwurf militärischer Schwäche
Die regionalen Potentaten müssen selber die Verantwortung übernehmen
-> Stärkung der Regionalfürsten
ab 888 usurpieren Großadelige die Königswürden im Süden und Westen
(zum Beispiel Berengar I., Rudolf)
nur noch im Ostfrankenreich Karolinger
Arnulf (illegitim geboren)
Karl der Dicke ist der letzte Gesamtherrscher
Monogramm Arnulfs von Kärnten
geboren um 850 als illegitimer Sohn Karlmanns (gestorben 880), des
späteren Königs von Bayern
876 von seinem Vater mit Kärnten und dem südöstlichen Markengebiet
des Ostfrankenreiches ausgestattet
887 Sturz Karl III. Und Aufstieg zum König des ostfränkischen Reiches
891: entscheidender Sieg über normannisches Heer bei Löwen
896: Kaiserkrönung in Rom
897: Leichensynode (Toter Papst wird verurteilt)
899: Tod und Beisetzung in St. Emmeram (Regensburg)
Sohn erst 6 Jahre alt -> „das Kind“, stirbt schon mit 17 Jahren
beeinflusst durch die Familie der Konradiner
Etablierung des jüngeren Stammesherzogtums (der Mittelgewalten)
Bedrohung von außen zu Beginn des 10. Jahrhunderts durch Ungarn
(Berittene aus dem Welfenraum)
907 zum Beispiel in Bratislava, 910 Augsburg
Bayrischer Herzog erringt 913 Siege gegen Ungarn
-> Die Mittelgewalten Siegen gegen äußere Feinde
Konradiner und Bardenberger sind Blutfeinde, die Konradiner setzen
sich durch
Ausbildung regionaler Mittelgewalten
911: mit dem Kind stirbt im Ostfrankenreich der letzte Karolinger
Lothringen fällt vom ostfränkischen Reich ab und schließt sich dem
westfränkischen Reich unter Karl dem Einfältigen an
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Konrad wird ostfränkischer König (911- 918)
Familie der Konradiner
10. November 911: Wahl zum ostfränkischen König in Forchheim
912/913 vergebliche Feldzüge zur Rückgewinnung von Gebieten für das
ostfränkische Reich z.B. Lothringen
916: Synode von Hohenaltheim
Anhaltender Konflikt mit den territorialen Mittelgewalten
(„Stammesherzögen“) des Ostfrankenreiches
stirbt am 23. Dezember 918 während eines Feldzugs gegen den Herzog
Arnulf von Bayern
-> „Gestalt des Übergangs“
spricht sich nicht für seinen Bruder, sondern für den Sachsenherzog
Heinrich als Nachfolger aus
Ein Sachse wird König, nicht ein Franke
919: Dynastiewechsel -> Ottonen
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Heinrich I.
Erster Nicht-Franke
herrscht 919-936
Ottone
neuartige Regierungskonzeption, in der die machtpolitische Stellung
der Herzöge nicht beschnitten wird
-> Freundschaftsverträge : amicitia (mit Bayern und Schwaben)
Fürsten beanspruchen als „Freunde“ Teilhabe an wichtigen
Entscheidungen. Diese Entscheidungen sollen im Konsens getroffen
werden
Keine Untertanen
Fürsten und Kriegsfürsten fühlen sich als Glieder des Reiches
Regieren an den Fürsten vorbei geht nicht
Freundschaft Heinrichs auch zum weströmischen Kaiser Karl dem
Einfältigen (Karolinger)
Treffen in Bonn auf einem verankerten Schiff an der Reichsgrenze
beider. Bündnis impliziert die Anerkennung Heinrichs.
926 König von Hochburgund (Rudolf II.) überlässt dem ostfränkischen
König Heinrich die Heilige Lanze auf dem Hoftag von Worms gegen
Landbesitz, Freundschaftsbündnis
Ein Nagel dieser Lanze galt als Kreuznagel Jesu'
Mitte 920er Jahre: Nutznießer inner- westfränkischer Kämpfe, die zu
Ungunsten Karl des E. verlaufen
925: Lothringen sagt sich vom Westfrankenreich los und kehrt zum
Ostfrankenreich zurück
Grenzen von 880 wieder hergestellt, bleiben erstmal konstant
Tochter Heinrichs heiratet König von Lothringen
Ende 920er Jahre: Herrschaft Heinrichs unumstritten
Thronfolgeregelung: Ottonische Hausordnung.
Die territorialen Mittelgewalten wollen keine Reichsteilung, um keine
Unter-/ Teilkönige zu haben. In Absprache mit den Gewalten legt
Heinrich die ottonische Hausordnung fest.
Otto (gestorben 973), ältester Sohn aus zweiter Ehe wird zum König
designiert
Der Thronfolger Otto wird mit der angelsächsischen Prinzessin Edgith
(gestorben 946) verheiratet
Brun (gestorben 965), der jüngste Sohn, wird dem Bischof Utrecht zur
Erziehung übergeben; so genannte „Abschichtung“, und damit für die
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geistliche Laufbahn bestimmt
929: König Heinrich I. weist seiner Frau Königin Mathilde eine
standesgemäße Witwenausstattung zu, die unter anderen Quedlinburg,
Pöhlde und Nordhausen umfasst, so genannte „Wittum“
Gedanke der Unteilbarkeit:
- Der Adel will keinen Unterkönig zwischen sich und dem König
- Nur der erste Sohn soll erben, die anderen werden abgeschichtet
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Individualsukzession:
keine Reichsteilung
Ungarngefahr: bezahlter Waffenstillstand, den Heinrich zum Ausbau von
Festungen und Fluchtwegen nutzt
Gleichzeitig militärische Expedition zu den Elbsachsen
933: Einstellung der Zahlungen
15. März 933: Sieg über die Ungarn bei Hyade, mit allen Regionen des
Reiches (Reichseinheit)
-> stärkt Stellung des Königs um Reich
-> militärisches Ansehen auch außerhalb
934: Sieg über dänischen Kleinkönig
935: Treffen mit König des Westfrankenreiches und Burgund:
Vermittlerrolle Heinrich
02.Juli 936: Heinrich stirbt, beigesetzt in Quedlinburg
Otto I. wird Nachfolger (geboren 912)
Versuchte die Königsherrschaft in den Mittelpunkt zu stellen
Allgemeine Wahlakklamation und Inthronisierung in Aachen am 07.
August 936
trägt auch fränkische Tracht, sieht sich in fränkischer Tradition,
wenn auch selber sächsisch
Zu Beginn nicht erfolgreich;
versucht, die Königsgewalt zu stärken, in dem er Konflikte in den
Fürstenfamilien in Gang setzen will
innerfamiliäre Opposition, nicht alle sind mit dem Prinzip der
Individualsukzession einverstanden
Zwei Brüder (Thankmar und Heinrich) tun sich mit Fürsten zusammen
Otto gewinnt gegen beide Aufstände (Versöhnung mit Heinrich)
um die Herzogtümer an sich zu binden, betreibt er Familienpolitik und
bindet ADLIGE Familien an sich
Lothringen: Schwiegersohn
Bayern: Bruder
Schwaben: Sohn Liudolf
Franken und Sachsen: königsunmittelbar
burgundisches Königtum gerät in Abhängigkeit von den Ottonen
987-42: Exil des Königs Konrad, dann mit Hilfe Ottos Rückführung und
Vereinigung mit Niederburgund
950: In Italien Fürst Berengar II. König von Italien. Nimmt Witwe
Lothars gefangen, Adelheid, Schwester des Königs Konrad ->
Intervention Ottos 951
Kaiserin Adelheid
stirbt 999
ca. 931 als Tochter König Rudolfs II. von Hochburgund geboren
947: Heirat mit König Lothar von Italien
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nach dem Tod Lothars 950 zeitweilige Gefangennahme durch König
Berengar II. von Italien
-> Befreiung Adelsheid und Italien durch Otto
Oktober/ November 951: in Pavia Heirat mit Otto (gestorben 973)
02.02.962: gemeinsame Krönung zur Kaiserin/zum Kaiser
952: Berengar bekommt Italien als „Lehen“ vom „senior“ Otto in
Augsburg
-> klare Unterordnung
Erneute Rebellion: (Sohn) Liudolf von Schwaben und Konrad von
Lothringen, Rebellion erfasst ganz Süddeutschland
953/954: durch Loyalität des Herzogs Heinrich I. von Bayern und des
Erzbischofs Brun von Köln (beide Brüder Ottos) kann Otto sich
durchsetzen
Brun von Köln
925: als jüngster Sohn König Heinrichs geboren
Erziehung und Vorbereitung auf ein geistliches Amt an der Domschule
von Utrecht
seit 939 Weiterbildung am Königshof seines Bruders Otto I.
940-53: Kanzler des ostfränkischen Königshofs
951: Erzkaplan
Herbst 953: Übertragung der Verwaltung des Herzogtums Lothringen
(Erzbischof und Herzog)
Beigesetzt 965 in Reims
954: Pakt des Empörers Konrad mit den wieder einfallenden Ungarn,
verliert an Sympathie aufgrund des neuen Zusammengehörigkeitsgefühls
des Reiches
10. August 955: Schlacht auf dem Lechfeld
Sieg des ostfränkischen Heers gegen Ungarn. Konrad stirbt.
-> „Otto der Große“
Ungarnangriffe brechen ab und werden später christianisiert
Konsolidierung des Reiches
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Berengar hat die Oberherrschaft faktisch abgeschüttelt hatte will ihn
zurückzwingen
Herbst 960: bittet der Papst Otto um Hilfe und bietet dafür die
Kaiserkrone an (seit 924 gibt es keine Kaiser mehr)
961: 2. Italienfeldzug: Otto bricht persönlich auf, vorher wurde Otto
II. zum Mitkönig (in Worms gewählt, in Aachen gekrönt) erhoben
anderer Sohn war im Italienfeldzug gestorben
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Designationswahlrecht: Erb-& Wahlprinzip sind ineinander verschränkt
Durch Fürsten (Wahl) legitimiert und durch Geburt
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Erbanspruch Ottos auf Italien wegen Adelheid
Ende 963: Berengar kapituliert und geht ins Exil (Haft in Bamberg)
regnum italia wird mit Ostfrankenreich verbunden. Intensität der
Herrschaft in Italien in Folge unterschiedlich stark
02.Februar 962:Kaiserkrönung und erste sicher bezeugte
Kaiserinnenkrönung
965: kurzer Aufenthalt in Deutschland
966: 3. Italienfeldzug mit Frau und Sohn (6 Jahre Aufenthalt)
967: Mitkaiserkrönung Ottos II.
Letztes Mitkaisertum im Westen
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Problematik Italien und oströmisches Reich
Ausgreifen nach Süditalien, langobardische Bereiche
auch Ostfrankenreich in Italien vertreten
972: Lösung mit Johannes
Otto verzichtet auf Apulien, dafür Capua und Benevent gegen
Anerkennung des weströmischen Kaisertums
April 972: Otto II. mit Kaisernichte Theophanu verheiratet
-> impliziert Anerkennung des Mitkaisers durch das oströmische Reich
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947/48: Dänenmission neue Bistümer u.a. Schleswig
978: elbslawische Bistümer Havelberg und Brandenburg
Magdeburg Missionszentrum, z.B. Moritzkloster -> Erzbistum Magdeburg
Auf der Synode von Ravenna 967 (Papst anwesend) wird das Erzbistum
Magdeburg gegründet mit den Sufranbistümern (Unterstellung)
- Brandenburg, Havelburg, Merseburg, Meißen, Zeitz: Bistümer zur
Provinz Magdeburg
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Kirche und Reich wachsen zusammen
Verhältnis ottonisch-salisches Reich
Domschule in Köln: Konzept aufs Reich übertragen; Hofkapelle: Ort für
zukünftige Kirchenfürsten
-> Herrschaftsinstrument
-> Reichskirchensystem
-> Geistliche bekamen weltliche Macht, Freunde des Königs
Bischöfe erhalten Ausdehnung der Immunität gegenüber Gerichtsbarkeit
und Fiskus
Zoll- und Zinsrechte, Markteinführung, teilweise Verleihung von
Grafschaftsrechten
Bischöfe -> entwickelten sich zu -> Kirchenfürsten, Geistliche
Fürstentümer
später vollständige Entfaltung
Position Ottos wie die eines Eigenkirchenherrn
07. Mai 973: Otto stirbt, wird in Magdeburg beigesetzt
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Otto II.
18 Jahre alt, als er die Nachfolge Ottos I. antritt
Konflikte mit seinem Vetter Heinrich von Bayern, dem „Zänker“ bis 978
Konsequenz: Neugliederung des Südens/ Südostens
Markgraf Leopold, Entwicklung Österreichs
Oktober 980: Zug nach Italien, da Teile der Kontrolle zu entgleiten
drohten. Es gab keine Herrschaftsapparat der fehlende Präsenz hätte
ausgleichen können.
Membra imperii: eigenständige Herrschaftsrechte; nicht aus Delegation
des Kaisers.
980: Geburt Ottos III.
Süditalien: Herrschaftsansprüche des Ostens
Einfälle der arabischen Saraszenen auf Sizilien und das Festland
02.Juli 982: vernichtende Niederlage bei Crotone
982: Otto II. Kalabrien
983: Otto III. wird zum Mitkaiser erhoben, von italienischen und
deutschen Erzbischof gewählt, soll in Aachen gekrönt werden, vorher
stirbt Vater
-> auf Wunsch der Großen, Sicherheitsbedürfnis
07.11983 Otto II. stirbt in Rom
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Lutizenaufstand
Sommer 983: Aufstand der Elbslawen
Brandenburg, Havelburg zerstört, Hamburg geplündert
heidnischer Charakter
Christianisierung wird als Unterwerfung verstanden
ostfränkische Herrschaft bricht zusammen, nur noch „Titularbischöfe“
bis zum 12. Jahrhundert dort
-> Bischofssitze werden nicht neu besetzt
Otto III.
wird, 3 Jahre alt, zum Kaiser gekrönt.
Theophanu an der Spitze des informellen Regierungsrates (außerdem
Mainz und Worms), geringer Regierungsspielraum
987: Ludwig V., karolingischer König, stirbt im westfränkischen Reich
Hugo Capét wird zum Kaiser erhoben
-> Kapetinger -> später Bourbonen -> herrschen bis zum Ende des
Ancien regime!
Theophanu stirbt im Juni 991, St. Pantaleon in Köln beigesetzt
Adelheid (Großmutter) übernimmt bis 994 die Regentschaft
Otto III. Übernimmt 14-jährig die Regierung
politische Verschiebung während der Minderjährigkeit hin zu Fürsten
(sieht man daran, dass Erbfolge in den Herzogtümern sich durchgesetzt
hat)
Herzogtum wird nun mehr als Würde, statt als Amt verstanden (Freunde
des Herrschers, nicht eingesetzte Verwalter)
Sachsen bekommt Herzog Benett I., Familie der Bilunger
Ottos Herrschaft durch politisches Engagement in Rom geprägt
Stuhl Petri war zu Beute römischer Adelsfamilien geworden
(Crencentia, größte Familie)
Der Kaiser kann den Stuhl Petri aufgrund geographischer Entfernung
nicht schützen
-> strukturelles Herrschaftsproblem!
Persönliche Anwesenheit personell verstanden, auch wenn es rudimentär
delegierte Herrschaftsformen gab. Aus delegierten Herrschaftsformen
entwickelten sich zumeist eigenständige Herrschaftsformen
Tendenz zur Erblichkeit der Position setzt königlicher Gewalt Grenzen
996: 1. Italienzug Ottos III.
Hilferuf des Papstes
-> Papst verstirbt kurz vor Ankunft
Otto macht Vetter Brun zum Papst -> Gregor V.
neu: Papst, der aus dem Gebiet jenseits der Alpen stammt
21. Mai 996: Gregor V. krönt ihn zum Kaiser
Gregor wird durch Crencentia vertrieben, der den ehemaligen Erzieher
Ottos III. Als Papst einsetzt
Ende 997: 2. Italienzug Ottos III.:
Februar 998: militärische Einnahme Roms
lässt Gegner enthaupten, auch das Familienoberhaupt der Crescentia
stößt Johannes vom Stuhl Petri, lässt ihn verstümmeln und nackt auf
einem Esel reiten
Absicht, Rom zum zentralen Sitz seiner Herrschaft zu machen
(Kaisersitz)
Bleibt 3 Jahre
Bleibulle: Renovatio Imperii Romanorum : Erneuerung als Zentrum der
Christenheit
996 – 999 amtiert Gregor V., stirbt
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Nachfolger Gerbert von Aurillac, ein „Hausideologen“ Ottos (Franzose)
-> Silvester II. (Silvester I. war zurzeit Konstantin d. Gr. Papst)
-> Parallelität zwischen Konstatin und Otto
Umgehung des römischen Adels
1000: 3. Italienzug
übt demonstrativ präsente Herrschaft aus
Februar 1001: stadtrömischer Aufstand
Silvester und Otto müssen sich zurückziehen, Otto arbeitet von
Ravenna aus an Wiedereroberung
23./24. Januar 1002: Otto stirbt bei einem Wiedereroberungsversuch
22- jährig in Norditalien, wird in der Pfalzkapelle in Aachen
beigesetzt
Polenpolitik
Ende 999: Pilgerfahrt Rom -> Gnesen (heute in Polen) Grab des hl.
Adalbert, der bei der Missionierung 997 starb
erhebt Gnesen im März 1000 zum Erzbistum :“Akt von Gnesen“
-> Halbbruder von Adalbert wird Bischof
-> kirchenpolitisches Fundament für die polnische Staatsbildung unter
dem Polenfürst Boleslaw Chrobry wird gelegt
Ungarnpolitik
April 1001: Synode in Ravenna, gemeinsamer Vorsitz durch Papst und
Kaiser
Errichtung des Erzbistums Grans als Hauptsitz in Ungarn genehmigt
955 nach Lechfeldschlacht hatten sich Ungarn im heutigen Ungarn
angesiedelt
996: der Ungarnführer Waik, wird von Silvester getauft
-> als König von Ungarn von Papst und Kaiser anerkannt
-> als Stephan von Ungarn
-> Hineinwachsen von Polen und Ungarn in den katholischen Westen
(nicht byzantisch-orthodoxer Osten)
Nach dem Tod Ottos (1002) ist kein Nachfolger geboren
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Herzog von Bayern, von Schwaben, Markgraf von Meißen -> wollen
Nachfolger werden
-> Heinrich II. (vorher Herzog von Bayern) setzt sich durch
07. Juni 1002 lässt sich in Mainz krönen, entstammt der bayrischen
Nebenlinie der Ottonen
30 Jahre alt, Frau Kunigunde aus Luxemburg
Strukturveränderung, Überleitung zu salischer Familie
Beginn: „Königsumritt“, „Huldigungsumritt“, erster Regierungsakt
Januar 1003, danach Tradition
demonstrative Inszenierung Vicarius Christi, Gottesgnadentum,
Festkrönung zum Beispiel (ließ sich in einer Mandola darstellen)
Herrschaft weniger kompromissbereit als die seiner drei Vorgänger
gleichzeitig Verselbstständigung der Territorialgewalten: Herzöge,
regionaler Adel
1004: Schwager wird Bayernherzog (Konflikt luxemburgische Familie)
konsequente Kirchenpolitik:
setzt sich bei der Besetzung frei werdender Bischofsplätze durch 1/3
der Bischöfe sind ehemalige Hofkapläne
servicius regis -> Bischofsstädte werden den Königspfalzen als
Aufenthaltsorte, die gegenüber dem König und seinem Gefolge
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„gastungspflichtig“ sind, gleich gestellt
vergibt individuell weltliche Macht an Bischöfe
Bischöfliche Kämpfer auch für das Heer wichtig
Im Gegenzug: materiell nutzbare Rechte zum Ausbau
1007: Bistum Bamberg gegründet (gegen den Willen von Würzburg und
Eichstätt)
Bischof wird Eberhard, Kanzler des Königs (bleibt auch weiterhin
Kanzler)
- Güterschenkung an Eberhard, viele Eigenklöster auch aus anderen
Diözesen
Konflikte mit Polen
Heinrich mit Liutizen verbündet vs. Chrobry
Konflikt mir Italien
1002: Arduin von Iwreia lässt sich zum König von Italien erheben
Spaltung Italiens und Deutschlands wird größer
Unterscheidung „Italiener“ - „Deutsche“ („Teutonici“- Begriff zuerst
in italienischen Quellen, Selbstbezeichnung erst 1075) nimmt zu,
Bewusstsein von zwei Trägerschaften, die in Personalunion regiert
werden
Deutschland: Staatswerdung geht der Volkswerdung voraus
Arduin von vielen Bischöfen nicht anerkannt
1004: Heinrich II. lässt sich ebenfalls in Pavia zum König von
Italien krönen (war der dem Selbstverständnis nach jedoch auch schon
vorher)
Ende 1013/14: 2. Italienzug, setzt sich hier jetzt erst durch
14. Februar 1014: Kaiserkrönung Heinrich II./ Kaiserinnenkrönung
Kunigunde
Dezember 1015: Arduin stirbt zurückgezogen in einem Kloster. Letzter
einheimischer König Italiens bis 1861: König Emanuel
1021/22: 3. Italienfeldzug
1003: Silvester stirbt, woraufhin das Papsttum wieder vom
italienischen Adel okkupiert wird
Burgundpolitik
Mutter Heinrichs II. Schwester von Rudolf III. von Burgund, der
kinderlos ist (also keine Erben)
1006: vertragliche Zusicherung von Heinrichs Anwärterschaft auf das
Erbe (dreimalige Versicherung des Vertrages)
1016/1018: Lehnsherrschaft
13. Juli 1024: Heinrich II: stirbt kinderlos in Bamberg, wird 1146
heilig gesprochen (Kunigunde wird 1200 heilig gesprochen)
1024: Dynastiewechsel -> salische Herrschaft
Die Vettern Konrad und Konrad aus der Familie der Salier sind
Thronbewerber
leiten sich von Tochter Ottos des Großen ab
Salier Vormachtstellung in Rheinfranken (Mittelrhein, Pfalz, Neckar),
haben Worms ausgebaut, in den letzte Jahren dort aber nicht stark
04. September 1024: In Kamba (gegenüber von Oppenheim) wird
Konrad der Ältere zum König gewählt, Erzbischof von Köln und
Erzbischof von Lothringen verlassen die Wahl, Sachsen bleibt ihr
komplett fern
Konrad II.
− Erster Salierkönig
− Erst spätere Anerkennung durch Köln und Lothringen
− Krönung und Salbung in Mainz
− Gemahlin von Erzbischof zu Köln zwei Wochen später gesalbt, danach
Recht des Koronators (ab 1024) dauerhaft mit dem Erzbistum Köln
verbunden
− Umritt, Kanzlerpersonal übernommen, in Italien setzt er auf
Unterstützung der Bischöfe
-> Kontinuität zu der Herrschaft Heinrich II.
− 1024: italienische Große versuchen einen eigen König zu stellen
-> Funktioniert nicht
− Februar 1026 bis Juni 1027: 1. Italienzug, in Mailand Krönung zum
König Italiens, wenn er dies seinem Selbstverständnis nach schon
durch die vorherige Krönung war
− Ostern 1027: Kaiserkrönung in Anwesenheit des Königs von Dänemark/
England Knut und des Burgunderkönigs Rudolf III.
− 1025 Hoftag in Konstanz, Treueid der italienischen Großen, auch der
Vertreter Pavias, obwohl diese zuvor den Königspalast zerstört hatten
-> die sahen, dass aber nicht als Vergehen an, da es zu einer Zeit
ohne König geschehen war
-> Die Auffassung hatte sich aber geändert. Das Königtum besteht auch
ohne den König
− 1028: Designationswahl Sohn Heinrich III. wird vom Erzbischof von
Köln zum Mitkönig gekrönt
− Zentralisierung der Königsherrschaft nimmt zu, besonders präsent ist
der König am Rhein, in Franken, Ostsachsen, Niederlothringen
− Ausstattung der Kirchen mit Regalrechten, die ursprünglich der König
hatte: Münz-, Zollrecht
− außerdem Grafschaftsrechte, rechtliche Sonderstellung, Immunität
(Herausnahme von Gut aus der Hoheitsgewalt eines Amtsträgers (viele
hatte in anderen Diözesen Gut))
-> Kirchengut wird aus der Gerichtsbarkeit des Staates genommen
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Investitur
wurzelt im Eigenkirchenwesen
- Akt: König übergibt Bischof durch Überreichen des Bischofsstabes
Gewalt über die Bischofskirche, Bischof leistet Handgang
Der König wird wie der Eigenherr der Königskirchen angesehen
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Bei den Grafen mehr und mehr Sohnesfolge
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1036/37 Konrad II. unterstützt in Italien niedere Vasallen gegenüber
ihren Seniores. Das Lehen darf nur noch nach Urteil von Lehnsgenossen
entzogen werden
Konrad II. setzt den Herzog von Schwaben (Stiefsohn) und den Herzog
von Kärnten ab
Verbundenheit mit Speyer -> spätere Grablege
Speyer, da Salier aus Worms abgedrängt worden waren
vorher war Speyer vergleichsweise arm
Mainz: Erzbischof Worms: zu Gunsten Ortsbischof?
Maria Patronin des Speyer Doms, Konrad sehr mariengläubig
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Burgundpolitik
August 1027: Erbvertrag in Basel erneuert
Konrad II. bekommt alle Erbrechte Heinrich II.
-> auf Königtum, nicht personal! -> Transpersonalität
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September 1032: Rudolf III. stirbt
Winter 1032/33: Feldzug
02.Februar 1033: Wahl und Krönung in Peterlingen/Burgund
Burgund hört auf als autonomes Reich zu existieren (war es ab 888)
dadurch ist der Weg nach Italien auch über den West- Alpenpass für
Konrad gesichert
Konrad II. starb 1039 in Utrecht, beigesetzt in Speyer
(Trauerprozession von Utrecht nach Speyer innerhalb von 30 Tagen,
Aufbahrung in jeder Bischofsstadt)
Reichstrias:
a) Nordalpine Gebiete
b) Reichsitalien
c) Burgund
Burgund bleibt aber recht königsfern
Heinrich III.
geboren 1017
14. April 1028: Wahl und Krönung zum Mitkönig in Aachen
Juni 1039: Antritt der selbstständigen Königsherrschaft, nach dem Tod
des Vaters Konrad II.
Umritt bis 1040
25. Dezember 1046: Kaiserkrönung in Rom
stirbt am 05. Oktober 1056; beigesetzt im Dom zu Speyer
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Reichsintegrativer Faktor der Hofkapelle
Einsetzen von Bischöfen
allerdings kein Geld für Investitur
-> dem König wird quasi priesterlicher Charakter anerkannt
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Sakralkönigtum
1044/45: in Rom kämpfen drei Päpste mit ihrem Anhang gegeneinander
Herbst 1046: Italienzug, empfängt Gregor VI. in Piacenza (der in
kirchlichen Reformerkreisen angesehen ist)
Oktober 1046: Bischofssynode in Pavia: Simonie-Verbot durch König
Simonie = Spenden für Sakramente annehmen?, selbst welche geben
-> Gregor VI. Hat selbst Papsttum erst nach dem Zahlen einer
Ablösesumme erhalten
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20. Dezember 1046: Synode in Sutri bei Rom: die Erhebung Gregor VI.
wird für ungültig erklärt, die anderen beiden Päpste werden abgesetzt
(waren nicht bei der Synode anwesend)
Gregor VI. Und sein Schüler Hildebrandt werden nach Köln verbannt
24. Dezember: Der Bischof von Bamberg wird zu Papst Clemens II.
(behält Bischofstum in Bamberg), vollzieht KaiserInnenkrönung
(Heinrich & Agnes)
-> Clemens II. starb schon 1047, beigesetzt in Bamberg (einziges
Papstgrab nördlich der Alpen)
Januar 1047: Synode. Der Papst verurteilt Simonie als Häresie/
Ketzerei
Ziel Heinrich III.: Befreiung des Papsttums von dem Einfluss der
italienischen Großen
-> die folgenden drei Päpste waren vorher deutsche Reichsbischöfe
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Leo IX.
1002 als Sohn eines elsässischen Grafen geboren
Eintritt in die königliche Hofkapelle
1026: Erhebung zum Bischof von Toul , 1027 geweiht
Februar 1049: Wahl zum Papst (bis 1051 gleichzeitig Bischof von
Toul), auf betreiben Heinrich III.
stirbt 1054 in Rom, beigesetzt im Petersdom
hierarchische und disziplinarrechtliche Überordnung über andere
Kirchen (vorher: Ehrenvorang)
Reformpapstum
gegen Simonie
gegen Priesterehe
-> auf Ebene der Niederkirchen
Besetzung der Kardinäle mit Reformern
„Primat des Papstes“ vorangestellt
Südost- Europa / Kleinasien -> anders geprägte Kirchen -> Konflikt
1054: Kardinal Humbert als Legat des Papstes in Konstantinopel
-> formeller Bruch
Humbert exkommuniziert auf Hagia Sophia den Patriarchen; der Humbert
exkommuniziert
-> „Großes Morgenländisches Schisma“
Resultat der Veränderungen des westlichen Papsttums, nicht manifester
theologischer Unterschiede
Reformpäpste und Heinrich III. Arbeiten eng zusammen
Heinrich III.' königszentrierte Herrschaft wird innerreichlich
kritisiert
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1053: Designationswahl Heinrich IV.
Fürsten erklären, dass sie ihm nur folgen, wenn er sich als gerecht
erweist
-> Wahlvorbehalt
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Lothringen 1044 geteilt -> nur Oberlothringen geht an den Sohn des
verstorbenen Herzogs, Gottfried den Bärtigen, der aber das gesamte
Erbe will
-> nimmt Fehderecht in Anspruch
-> von Zeitgenossen nicht als Bürgerkrieg empfunden, weil der König
von den Fürsten nicht abgekoppelt ist
Fürsten können „Netzwerk“ aktivieren
Aussöhnung kurz vor dem Tod Heinrich III.
Goslar (Sachsen, Harz), Silberminen -> gegen den König, da sie zu oft
bewirten müssen
Front in Bayern (hatte Herzog abgesetzt)
05. Oktober 1056: Heinrich stirbt im Alter von 39 in der Pfalz wird
nach Speyer überführt (die Kirche dort ist 134 m. Lang), die
zweitgrößte Kirche damals, Papst Viktor II. ist anwesend)
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Heinrich IV. ist sechs Jahre alt
Agnes (2. Frau Heinrichs, starb 1077) übernimmt die Führung;
Ausgleich mit Lothringen, Bayern
Handlungsspielraum des Regierungsrates ist gering, da er kein
formelles Recht hat
Rudolf von Rheinfelden heiratet Kaisertochter Mathilde, wird mit
Schwaben belehnt, das jedoch schon jemanden gehört, der dafür dann
Kärnten bekommt
-> Zugeständnisse
Bischof von Augsburg wird begünstigt, was Neid hervorruft
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1059: Papst Nikolaus II., der erste nicht- Deutsche seit Sutri,
erlässt Ostern 1059 Dekret: gegen Nikolaitismus und Simonie
− Nikolaitismus: gegen Priesterehe und Priesterkonkubinat
− Simonie: Kauf oder Verkauf von kirchlichen Ämtern oder Sakramenten
durch Geld
− zunächst auf Nieder-/ Eigenkirchen bezogen
− Papstwahldekret: Vorwahlrecht bei Kardinalbischöfen, dann stimmen
Diakone zu usw.
-> die Papstwahl wird kirchlichem Recht unterstellt
-> Schutz gegen italienischen Adel, den Kaiser nicht mehr leisten kann
− Eingriffsrechte des Königs/ Kaisers unklar
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April 1062: Heinrich IV. wird vom Erzbischof Anno von Köln gekidnappt
„Staatsstreich von Kaiserswerth“
12-jähriger König auf Schiff entführt
um ihn dem Einfluss Agnes' zu entziehen
1063: der 9. Teil sämtlicher königlicher Einnahmen geht an die Kölner
Kirchen
1065: Adalbert von Hamburg- Bremen verdrängt Anno, lässt sich einige
Klöster und Grafschaften verbriefen
Januar 1066 vertrieben
der Regierungsrat ist kein Ersatz für den König, wer den König hat,
bestimmt
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Anno II von Köln
1046: Mitglied der Hofkapelle Heinrich III.
1054: Probst des Pfalzstifts Goslar
02.1056: maßgeblicher Akteur beim Staatsstreich von Kaiserswerth
04.12.1075: Tod in Köln, beigesetzt in der selbstgegründeten Abtei
in Siegburg
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März 1065: Schwertleite Heinrich IV. (Volljährigkeit)
1066: heiratet Bertha
im Harz königliche Burgen und Pfalzen
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Reichsministeriale:
Führungsschicht unter unfreien Dienstleuten eines Grundherrn
qualifizierter Dienst, in erster Linie Waffendienst
-> materielle und rechtliche Besserstellung, um dazu in der Lage zu
sein
-> gibt es auch auf der Ebene des Königtums: „Reichsministeriale“
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setzt Heinrich IV. Zum Ausbau der Güter ein -> Ziel Bildung einer
Königsbundschaft, territorialpolitische Verankerung der Macht,
stört Kirchenfürsten in Sachsen, Adel -> empfinden Reichsministeriale
als Konkurrenz
-> Opposition formiert sich
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Juli 1073: Belagerung des Königs (Harzburg), muss fliehen
Herbst 1073: Schwaben, Bayern, Kärnten fallen vom König ab
Februar 1074: Heinrich IV. Sagt zu, sächsische Burg zu schleifen
(Juno 1075: Schlacht bei Homburg
-> Sachsen bleibt Unruheherd
Papsttum arbeitet nach eigener Regie: Leitgedanke:
libertas ecclesiae
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-> Befreiung der Kirche vom Laieneinfluss (auch der König ist Laie!)
aktueller Auslöser ist der Streit um die Besetzung des Erzbistums
Mailand
1073 – 1085:Rageber am Hof werden exkommuniziert (gilt dem König)
April 1073: Gregor VII. (Hildebrandt)-> wichtigster Reformpapst!->
Gregorianische Kirchenreform
Unveröffentlicht: dictatus papae
Papst kann aus sich heraus neue Gesetze schaffen, ist unfehlbar, kann
sich als einziger korrigieren
Juristizionsprimat.
1075: Fastensynode: Kirchenbann über die Ratgeber Heinrich IV, setzt
drei salische Bischöfe ab
schreibt Beschwerdebrief an Heinrich IV., in dem er Gehorsam fordert
Januar 1076: Heinrich ruft in Worms Bischofsversammlung ein
26 Bischöfe bleiben fern, davon 13 deutsche
Absageschreiben an „Hildebrand“
-> erkennen ihn als Papst nicht an
-> Heinrich IV. befiehlt ihm, vom Stuhl Petri herabzusteigen
1076: Exkommunikation des Königs durch den Papst! Entbindet Gefolge
von ihrer Treuhand
die bischöfliche Unterstützung für den König wird weniger
Treburg: sächsische Fürsten sagen, dass König dafür sorgen soll, dass
er innerhalb von einem Jahr wieder vom Papst wieder aufgenommen wird
Ende Januar 1077: König geht zu Papst nach Canossa, drei Tage lang
öffentliche Buße, wird vom Bann gelöst
-> Gang nach Canossa
Papst in Canossa, weil er sich mit Opposition treffen wollte
Canossa gehört der Markgräfin Mathilde von Toskana, reichste Frau
„mathildische Güter“
1077: Wahl des schwäbischen Herzog Rudolf von Rheinfelden in
Abwesenheit kirchlicher Legaten zum König
-> zwei rivalisierende Könige
-> viele Würden / auch Bischofsstühle werden doppelt vergeben
-> auf vielen Ebenen rivalisierende Amtsträger (Konflikte überdauern
Königskonflikt teilweise)
Rudolf stirbt in Schlacht ( verliert rechte Hand / Regierungshand),
wird in Merseburg beigesetzt
neuer Gegenkönig: Hermann von Sal
1078: Verbot für alle Laien, Bischöfe zu investieren
Investiturstreit
-> nur ein, aber ein sehr wichtiger Aspekt des Zeitalters
Heinrich IV. 1080 erneut gebannt
1080 wird auf der Synode in Rixen kanonisches Verfahren gegen Gregor
beschlossen
Erzbischof Libert von Ravenna soll nominiert werden
1084 wird er zum Papst, krönt Heinrich IV. zum Kaiser
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Nov. 1095: Papst Urban II. (1088-1099) ruft au dem Konzil von
Clermont zu den Kreuzzügen auf
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Heinrich IV. versucht sich militärisch gegen Gregor VII. zu
behaupten, aber die Fürsten verbünden sich mit Gregor
1084: Einnahme Roms, Clemens III. wird Papst?
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1080: 2. Bannung Heinrichs IV. (wird nicht mehr gelöst)
Gregors Vorstellung der libertas ecclesiae breitet sich aus, auch im
Adel:
o Reformadel
o Bedeutende Kloster- (Neu-) Gründungen: Hirsau im Schwarzwald
-> werden dem Heiligen Stuhl unterstellt
Hirsauer Reform: Neu- Gründung oder Reformierung von Klöstern,
besonders in Süddeutschland
Heinrich IV. betont eigene Gott- Unmittelbarkeit
(Argument: Könige gab es schon vor Päpsten)
1087: Designationswahl Konrad zum Mitkönig -> Stabilisierung
1093: Konrad und Heinrichs Frau gehen zum gregorianischen Lager über
Mitte 90er: Heinrich IV. sitzt zwischen Padua und Venedig fest
arrangiert sich mit oppositionellen Fürsten/ Herzögen
1096: Herzog von Bayern (Welfe) rekonstituiert; Schwaben: Teilung
wegen rivalisierender Herzöge:
Friedrich von Schwaben: Nordschweben, Elsass, kommt aus der Familie
der Staufer
Prozess der Fragmentierung der Dukate auch in anderen Regionen:
Bedeutung der Stammesgrundlage wird geringer
-> höhere Herrschaftsintensität bei geringeren Herrschaftsräumen
neue Formen des Herrschaftsaufbaus des Adels: Herrschaftsrechte,
Lehnsrechte unterschiedlicher Herkunft, Eigenbesitz, Stellung als
Vogt von Klöstern (Vogtei), Aufbau eigener Ministerialität
-> mehr Grafen, die ihre Position nicht dem König verdankten
-> Emanzipation der Großen vom König
Anlage von Höhenburgen als Herrschaftsmittelpunkt verbreitert sich,
zum Beispiel Burg Staufen bei Göppingen auf dem Berg Hohenstaufen,
gebaut von Friedrich von Staufen
Heinrich IV. setzt Konrad ab
Mai 1098: Mainz Designationswahl Heinrich V. : muss Treueschwur
leisten, dass er nicht abtrünnig wird
1099: in Aachen gekrönt
Sächsischer Adel verharrt in Opposition
nächster Papst Pauschalis II. wird anerkannt
o Fronten weichen sich auf, nur bei der Investiturfrage bleibt er
hart
1104 Heinrich V. geht in Opposition gegenüber seinem Vater
(Treuebruch)
Okt. 1105: Kampf zwischen Heinrich IV. & Heinrich V.
Niederlage Heinrich IV. bei Regen, er entkommt und stirbt bevor es
zur Entscheidung kommt
07. August 1106: Heinrich IV. stirbt in Lüttich, wird nach Speyer
überführt in ungeweihte Seitenkappelle (weil er exkommuniziert ist),
erst 1111 in den Dom.
Heinrich V. hält daran fest, dass Bischöfe vom König eingesetzt
werden müssen, da dieser sich auf sie verlassen können muss
August 1110: Italienzug
Heinrich V.
geboren 11. August 1086 als Sohn Kaiser Heinrich IV.
10. Mai 1098: Wahl zum (Mit-)König
06. Januar 1099 Krönung in Aachen
05. Januar 1105: erneute Krönung in Aachen, nach der Absetzung des
Vaters
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kaiserlicher Regationsvorschlag, gegen den
nimmt Papst gefangen und zwingt diesen zur
Investiturrecht „Pravilegium“; Vertrag von
13. April 1111: Kaiserkrönung in Rom durch
(1099-1118)
-> kein gutes Image bei den Fürsten
Bischöfe sind
Krönung und zum
Ponte Mammolo
Papst Pauschalis II.
1112: Widerrufung durch den Papst, dann Synode unter Guido von
Viennes, bei der Heinrich V. exkommuniziert wird
Ende 1114: sächsischer Aufstand, Herzog Lothar
Februar 1115: Niederlage gegen die Sachsen unter Lothar
Investiturfrage
Fürsten haben großen Anteil an der Lösung des Investiturstreits:
1122: Papst Calixt II. (Guido von Viennes)/ Heinrich V.: Wormser
Konkordat
Heinrich V. verzichtet auf die Investitur- Symbole „Ring“ und „Stab“,
da es sich um pastorale Zeichen handelt
Der König hat nur noch die Hoheit über die Regalien, nicht über das
geistliche Amt
Regalien = Hoheitsrechte
in Deutschland ist der Kaiser bei der Bischofswahl anwesend. Der
Elekt (der Gewählte, noch nicht Geweihte) bekommt vom König die
Regalien übergeben, Symbol: Zepter (in Burgund andersherum)
-> Zepterlehen
geistliche Fürsten werden somit eindeutig die Lehnsmänner des Königs
Die geistliche Seite bleibt in der Theorie davon unbeeinflusst
23. Mai 1125: Heinrich V. stirbt kinderlos in Utrecht, wird nach
Utrecht überführt
Ende der Salier- Dynastie
Kandidaten für die Nachfolge:
Friedrich II., Herzog und Neffe von Heinrich V. (rechnete sich gute
Chancen aus)
Leopold III., Markgraf und Schwager von Heinrich V.
Lothar III., Sachsenkönig war 10 Jahre in der Opposition Heinrich V.
Lothar III setzt sich durch, obwohl er keine Verwandtschaftslinie zu
Heinrich hat
Friedrich II. erkennt ihn an
Kaiser Lothar III.
Geboren 1075 als Sohn des Grafen von Querfurt und Supplinburg (heute
Süpplingenburg)
1106: Erhebung zum Herzog von Sachsen
August 1125: Königswahl in Mainz
1127: Verheiratung seiner Tochter Getrud (gestorben 1143) mit Herzog
Heinrich dem Stolzen von Bayern (gestorben 1139) aus der Familie der
Welfen
08.Juni 1133 Kaiserkrönung durch Papst Innozenz (1130-43) in Rom
04.12.1137; beigesetzt im Kloster Königslutter
setzt sich gegen Verwandte Heinrich V. durch, da Fürstenpartei das
fürstliche Wahlprinzip gegenüber dem Erbprinzip stärken wollen (es
ist auch bekannt, dass er keinen Sohn hat/ bekommen wird)
Lothar III. verlangt Reichsbesitz des salischen Besitzes von den
Staufen
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Familien- und Reichsbesitz nicht mehr genau zu trennen
Friedrich III. verweigert die Herausgabe
1125: Reichsacht über Friedrich III.
-> ca. 10- jährige Auseinandersetzung folgt
auf Lothars Seite steht der Herzog von Bayern Heinrich der Stolze
(Welfe), den er zu seinem Nachfolger aufbaut und der auch Besitztum
in Sachsen u.a. hat
Heinrich der Stolze wird der Schwiegersohn von Lothar III.
1132: Einnahme Speyer
1134: Einnahme Ulm
1133: Kaiserkrönung
1133/34: Konrad und Friedrich unterwerfen sich Lothar III., behalten
viel Besitztum/ Lehen
1137: Rückkehr von Rom, stirbt bei der Überquerung der Alpen
-> Zwischenherrscher
1093: Dynastiewechsel -> Staufer
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1138: Wahltag eigentlich für Pfingsten angesetzt, wo Heinrich der
Stolze gute Chancen gehabt hätte
07. März 1138: einige Fürsten wählen früher in Koblenz Konrad III.,
aus der Familie der Staufer
Frage nach der „Regularität“ der Wahl falsch gestellt, da es keine
festen Regularien gab. Bis ins 13. Jahrhundert war noch nicht mal
grob festgeschrieben, wer zur Wahl berechtigt war
König Konrad III.
Geboren 1093 als Sohn des Herzogs Friedrich I. von Schwaben aus der
Familie der Staufer
1116: Ausstattung mit herzoglichen Hoheitsfunktionen im östlichen
Franken durch Heinrich V.
18. Dezember 1127: Ausrufung zum staufischen (Gegen-) König gegen
Lothar III.
September 1135: förmliche Unterwerfung unter Lothar III.
Designationswahl Heinrich VI. zum König, stirbt aber vor seinem Vater
(1050)
15. Februar 1152 stirbt in Bamberg
1147/48 Kreuzzug
Konrad III. bekommt keine Kaiserwürde (schafft es nicht nach Rom zu
kommen, wo außerdem politische Unklarheiten herrschen)
-> erster seit Heinrich I., der nicht König und Kaiser ist
keine weitere Designationswahl, soll seinen Neffen Friedrich I.
Barbarossa vorgeschlagen haben und nicht seinen 2. Sohn
Kaiser Friedrich I. Barbarossa
Eltern: Judith & Friedrich II. (Staufe und Welfe)
05. März 1152: Wahl in Frankfurt
09. März 1152: Krönung in Aachen
unterstützt durch Heinrich den Löwen
Barbarossa schickt Papst Eugen Wahlanzeige, briefliche Bestätigung
durch Papst (nicht erfordert, der Papst muss der Kaiserwahl nicht
zustimmen, es ist selbstverständlich)
März 1153: Konstanzer Vertrag:
Papst und König versichern sich ihrer gegenseitigen Rechtsstandes
(Honor)
18. Juni 1155: Kaiserkrönung
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Bayernfrage: Kompromissfrieden. Konrad III. hatte Bayern an seine
Halbgeschwister aus Bamberg, Markgrafen von Steinmarck Heinrich
Jasomirgott, gegeben. Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen hatte
Anspruch auf Bayern als Erbe seines Vaters erhoben
September 1156: Regensburger Lösung: Österreich, das vorher ein Annex
von Bayern war, wird zum eigenständigen Herzogtum und geht an
Heinrich Jasomirgott (der so Herzog bleiben kann); Heinrich der Löwe
bekommt Bayern
Fahnenlanzenübergabe: Heinrich Jasomirgott gibt 7 Lanzen an den
Kaiser, der Kaiser gibt 7 Lanzen an Heinrich den Löwen, Heinrich der
Löwe gibt 2 Lanzen an den Kaiser, der Kaiser gibt diese 2 Lanzen an
Heinrich Jasomirgott
Heinrich Jasomirgott bekommt besondere Vorrechte: im wird die
Erbfolge auch in weiblicher Linie urkundlich verbrieft
er bekommt die vollständige Gerichtsbarkeit über sein Land
seine Verpflichtungen gegenüber dem Kaiser werden vermindert
(Reichsherrfahrten usw.)
-> Markstein hin zur Territorialherrschaft als Hegemonialherrschaft
über andere Adelsfamilien im gleichen Gebiet!
Barbarossa
Reichsitalien hatte für ihn einen höheren Stellenwert als für seine
Vorgänger (seit Otto III.)
-> er ist 6x in Italien, 1/3 seiner Regierungszeit, 12 ½ Jahre
November 1158: Roncaglia- Hoftag (auf dem 2. Zug, Nov. 1158)
In einem Rechtsgutachten werden alle beanspruchten Rechte von in Rom
ausgebildeten Intellektuellen aufgelistet „Roncallische Definition“
-> intellektuelle Legitimation
z.B. Zoll- & Münzrecht, Gerichtsbarkeit über Straffälle,
Naturalrechte
die oberitalienischen Städte hatten sich von ihren Stadtherren
emanzipiert im 11. Jahrhundert und bürgerliche
Selbstverwaltungsformen entwickelt. Sie wählten Konsul und
beanspruchten Verteidigungsrechte über ihre Stadt und das jeweilige
Contado (Umland)
„kommunale Bewegung“
-> Konflikte über die Grenzen der Contadi zwischen den Städten
Tendenzen auch in Rom, viele Päpste mussten außerhalb residieren
besonders starke Bewegung in dem reichen Mailand
Nachbarstädte waren meist verfeindet und befreundet mit der
übernächsten Stadt
Die Städte sperrten sich gegen das Programm Barbarossas der breiten
Durchsetzung der Reichsrechte.
Barbarossa konnte Städte gegeneinander ausspielen
Mailand war der Kern des Widerstandes
Mailand wurde zweimal belagert: 1. Herbst 1158, nachdem die Stadt
aufgibt muss sie einen Treueeid leisten, die benachbarten Städte
unbehelligt lassen und Regalien zurückgeben -> es folgt ein Streit,
was Regalie ist
November: Hoftag (s.o.). Barbarossa führt Verwaltungsformen ein, um
den Wohlstand der Städte für den Fiskus zugängig zu machen. Er setzt
Amtsträger ein (auch italienisch, kein „Nationalitätenkonflikt“
1162: erneute Belagerung Mailands, bedingungslose Kapitulation der
Stadt
Barbarossa nimmt in Italien viel Geld ein, muss aber auch viel
investieren (Söldner)
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Konflikt mit Papsttum
Herbst 1157: Hoftag in Besançon
Kardinal Roland verliest lateinsprachiges Schreiben des Papstes, in
dem der Papst dem Kaiser „benificii“ gibt, was Kanzler Reinhard von
Dassel, später Erzbischof von Köln, mit „Lehen“ übersetzt
Friedrich I. wirkt wie Lehnsmann
Kardinal: Der Kaiser hat Lehen vom Papst, von wem sonst?
Papst stellt nachher klar, dass er Wohltaten gemeint hat
Papst Hadrian IV. (einziger englischer Papst) stirbt 1159
Kardinalskollegium wählt zwei Päpste: Papstschisma
Viktor I. (kompromissbereit gegenüber Kaiser) und Alexander
III.(nicht kompromissbereit, Kardinal Roland)
Februar 1160: Barbarossa Konzil von Pavia: nur Viktor kommt und wird
anerkannt
Alexander III. exkommuniziert den Kaiser
-> Alexandrinisches Schisma (wird 18 Jahre dauern)
Alexandrinische Partei setzt sich in den meisten europäischen
Königreich durch: in Frankreich und in England und bei einigen
Reichsfürsten
Alexandrinische Partei verbindet sich mit der Widerstandsbewegung in
den oberitalienischen Kommunen
1167: lega lombarda (Städtebündnis), dann Bund mit Alexander III.
auch mit Barbarossa ursprüngliche befreundete Städte sind gegen ihn,
da er nicht auf die Beschwerden über seine Beamten eingegangen ist
eine Stadt wird Alessandria genannt und zur befestigen Stadt
ausgebaut
4. Italienzug Oktober 1166 – Herbst 1167
Rom wird im Juno eingenommen, Pauschalis III. wird inthronisiert
„Festkrönung“ (Ohne konstitutiven Wert für den Kaiser, der bereits
Kaiser ist) des Kaiserpaares
Im Heer Barbarossas bricht Malaria aus, viele Fürsten, u.a. der
Erzbischof von Köln, sterben -> Barbarossa muss fliehen
Herrschaft bricht in Italien fast vollständig zusammen, die Lega
lombarda übernimmt
1174: 5. Italienzug
Herbst 1174: Vorvertrag mit lega lombarda scheitert (u.a. an der
Frage um die Stadt Alessandria)
29. Mai 1176: Schlacht von Legnano: Kaiser verliert und lenkt ein
Sommer 1177: Konflikt bereinigt, besser für Barbarossa als der
Vorvertrag direkt nach der Schlacht
-> Juli 1177: Frieden von Venedig
Anerkennung Alexander III. durch Barbarossa
Gegenpapst (bereits der dritte in Folge) wird fallengelassen
Barbarossa wird von der Exkommunikation gelöst
6-jähriger Waffenstillstand mit der lega lombarda beschlossen
-> nach 6 Jahren am März 1183 -> Frieden von Konstanz
nimmt Teile der Roncallische Bestimmungen zurück
Konsuln werden von der Stadt gewählt und vom Kaiser investiert, die
Zahlungen an den Kaiser leisten müssen
Alessandria wird als Cesarea neu gegründet
Anerkennung der lega lombarda als Bündnis
1197: 3. Lateranisches Konzil beschließt, dass eine 2/3 Mehrheit für
die Wahl des Papstes notwendig ist
-> funktioniert bis 1378, „Großes Abendländisches Schisma
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Konflikt mit Heinrich dem Löwen von Bayern und Sachsen
dieser lehnt die Italienpolitik Barbarossas nicht grundsätzlich ab,
war auch auf Italienzügen dabei
Für die Klöster Oldenburg, Mecklenburg, Ratzeburg hat er vom Kaiser
das Investiturrecht übertragen bekommen
Der Kaiser fordert als Gegenleistung mehr Truppen für die Schlachten
gegen Goslar (Goldminen!), was Barbarossa nicht geben will, woraufhin
H. Der Löwe die Truppen verweigert
1176: Kniefall von Chiavenna (Barbarossa kniet nieder)
Heinrich der Löwe hat aufgrund seiner aggressiven Expansionspolitik
viele Gegner unter den Fürsten (sächsische, Erzbischof Köln). Jetzt
vermittelt Barbarossa nicht mehr zu Gunsten des Löwen
Gerichtsverfahren, zu dem H.d.L. nicht erscheint
1179 Ächtung
1180 als Herzog abgesetzt
Teilung Sachsens:
Westen: Köln
Norden & Osten: askanisches Fürstenhaus (berühmter Vertreter:
Albrecht der Bär, der 1150 die Markgrafschaft Brandenburg gegründet
hatte, zum Zeitpunkt der Teilung bereits tot)
Rückgewinnung elbslawischer Gebiete (983 verloren) war der Verdienst
Heinrich des Löwen und der Markgrafen von Brandenburg
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Bayern:
um die Steiermark verkleinert
an bisherige Pfalzgrafen Wittelsbacher (die später Könige von Bayern
werden und dort bis 1918! herrschen)
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November 1181: Heinrich der Löwe ist zur Kapitulation gezwungen und
geht ins Exil nach England (sein Schwiegervater ist der König von
England)
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Friedrich Barbarossa:
meist Konsens mit Reichsfürsten
Die Abspaltung Österreichs war zum Beispiel ein von Barbarossa
vorbereitetes Fürstenurteil
stützt sich jedoch gegen Ende immer mehr auf die Reichsministeralität
Reichsministerale konnten sehr einflussreich werden
wurden von den Fürsten als Konkurrenz wahrgenommen
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Sommer 1187: 3. Kreuzzug
Jerusalem wird von den Muslimen unter dem Sultan Saladin erobert
(1099 war es christlich geworden)
-> Kreuzzugsbewegung
März 1188: Hoftag Mainz „Jesu Christi“
Mai 1189: Landweg Balkan, Friedrich Barbarossa stirbt in Kleinasien.
Er ertrinkt in dem Fluss Saleph am 10.06.1190
Kreuzzug erfolglos
an unterschiedlichen Stellen begraben
- Knochen in Tyros
- Eingeweide in Tarsos
- Fleisch in Antiochia
Entwicklungen im 12. Jahrhundert
Bologna: Etablierung Rechtsschulen (Jurahochburg)
lehren: römisches Recht, Dekrete der mittelalterlichen Kaiser,
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Kirchenrecht
Kirchenrecht: um 1140: decretum gratianum
unklar ob mehrere oder ein Sammler
systematisch zusammengestellte Fälle und wie sie zu lösen sind
Alexander III. in Bologna zum Juristen ausgebildet -> Reihe von
Juristenpäpsten folgen
neue Orden:
zum 1. Mal seit Ludwig dem Frommen
Ende 11. Jahrhundert:
Reaktion auf die in das Weltliche hineingewachsenen
Benediktinerklöster
1098: Benediktinerabt Robert von Molesme gründet das Kloster Cîteaux
weltabgewandtes, mönchisches Leben auf Grundlage der
Benediktinerregel
-> Zisterzienserorden
unter dem 3.Abt Steven Harding: Aufschwung, Ausbreitung
weitere Gründungen, Klosterverfassung der Nächstenliebe:
charta caritatis (endgültige Version erst später)
Klöster bleiben durch Filiationsprinzip verbunden
Primarabteien: Charvaux, Morimond, Ferté, Pontigny
Töchterabteien
Mütterklöster überprüfen Töchter
Jährliche Abtversammlung in Cîteaux
-> Generalkapitel
Zugehörigkeitsgefühl
wollen „richtige“ Benediktiner sein, machten den bestehenden
Benediktinern den Vorwurf der Dekadenz
wichtige Persönlichkeit Bernhard von Clarvaux, gestorben 1153
- durch eine fand eine weite Verbreitung statt
Ende 12. Jahrhundert: ~ 500 Zisterzen, dann Stagnation
-> relativ schmuckloser Bau, kein richtiger Turm
vereinfachte Liturgie
Papst Eugen III. : 1. zisterzienischer Papst (war Papst zu Beginn der
Herrschaft Barbarossas)
1000-1300: Hochphase der Bevölkerungsexpansion im Mittelalter
(regional aber sehr unterschiedlich)
-> Ausweitung der Anbauflächen (sie gründeten Klöster an der
Peripherie)
-> Zisterzienser aktiv und innovativ im Agrar- und Rechenwesen
Heinrich VI.
Designationswahl im Juno 1169 (3 ½ Jahre alt)
1186: Heirat mit Konstanze von Sizilien (sie ist 11 Jahre älter und
die Tante des normannischen Königs von Sizilien)
normannisches Königshaus: Auswanderung nach Unteritalien von Adligen
als Söldner eingestellt, dann Verselbstständlichung, am
erfolgreichsten waren die Brüder aus der Familie der Altavilla/
Hauteville
1059: Robert Giskat (der Verschlagene) wird vom Papst mit Kalabrien,
Apulien und auch mit dem arabischen Sizilien belehnt, was er zuvor
aber erobern muss
-> Herrschaft als Herzog legitimiert
-> Frieden zwischen Papst und Normannen
1061: Eroberung Siziliens
1072: Eroberung Palermos
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Bewohner dürfen weiterhin den Islam praktizieren
1071: Bari (Besitz Byzanz)
Erobert alle byzantinischen Gebiete in Italien
Graf Roger II. vereinigt Anfang des 12. Jahrhunderts normannische
Gebiete, was notgedrungen vom Papst sanktioniert wird
1130 Roger II. aus dem Hause Altavilla lässt sich zum König erheben :
König von Sizilien, Herzogtum Festland (stirbt 1130)
von römisch-deutschem Kaiser als Usurpation empfunden (erhebt selbst
Anspruch auf die Unteritalien)
1177: Waffenstillstand mit Wilhelm II. von Sizilien
Anerkennung durch Heirat Heinrich VI/ Konstanze 1186 in Mailand
König Wilhelm II. stirbt 1189 kinderlos
Heinrich der VI. will Sizilien:
- kaiserlicher Anspruch & Erbanspruch über Frau
- Reichstrias + Sizilien
- Konstanze betont immer nur ihres
unio regni ad imperio
Vereinigung des Königtums mit dem Imperium (der Reichstrias)
illegitimer Angehöriger wird von einer sizilianischen Partei gewählt
1191: Feldzug (schafft es nur bis nach Neapel), Kaiserkrönung in Rom
1194: 2. Zug erfolgreich ( Widerkönig war auch im Februar gestorben)
17.09.1194: Erstürmung Salernos
24.12.1194: Königskrönung von Sizilien
26.12.1194: Konstanze gebiert vierzigjährig Friedrich II.
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Sizilien:
zentralistisch
fortschrittlicher Staat
Problem des Herrschens aus der Ferne
Konstanze regiert in Sizilien
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gleichzeitig:
Päpstliche Rekuperationspolitik
„Wiedererlangung“
will in Mittelitalien Besitz/ Herrschaft ausbauen
fühlt sich eingekreist
Heinrich VI. verweigert den Lehnseid für Sizilien gegenüber dem
Papst, da das die Würde des Kaiserreiches verletzen würde
- Kaiser kann kein Vasall sein
Sizilien: Erbreich
Deutschland/Burgund: Wahlreich
1196: Heinrich VI. will Verfassungswandel: erbliche Sohnesfolge (wie
in England und Frankreich)
verspricht den weltlichen Fürsten auch die Erbfolge in weiblicher
Linie und von Seitenverwandten und wollte für die geistlichen auf
Regalienrecht (Einzug des regalen Nachlasses des Bischofs nach dem
Tod) verzichten
Frühjahr 1196: Erbreichsplan
Hoftag Worms, angenommen bei Anwesenheit des Kaisers
während er in Italien ist, wird die Zustimmung zurückgenommen
- blieb ein Wahlreich
1196: Designationswahl Friedrichs II. von Staufen (weder Kaiser noch
Friedrich anwesend)
28. September 1197: Heinrich VI. (mit 32 Jahren) stirbt in Messina an
Malaria, beigesetzt in Palermo
In Sizilien folgt Friedrich (2 Jahre), zunächst übernimmt Konstanze
die Regierung, stirbt aber auch 1198, dann Grafen, regionale
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Potentaten, die Friedrich hatten
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Deutschland:
Erbanspruch Friedrichs wird übergangen
Es gibt eine anti-staufische Fürstenkoalition unter der Führung des
Erzbischofs von Köln
wählt am 09. Juni 1198 Otto von Braunschweig (Sohn Heinrich des
Löwen) zum König in Köln
Philipp II. von Schwaben (jüngster Bruder Heinrichs) lässt sich 1198
in Thüringen zum König erheben
-> deutscher Thronfolgestreit
gut für Papst Innocenz III. (seit 1198 bis 1216)
ausgreifende päpstliche Territorialpolitik in Mittelitalien
findet, er hat Approbiations-/Examinationsrecht (kann den Kaiser auch
verwerfen)
Otto will die Unterstützung des Papstes und schickt 1200 eine
Delegation
sichert dem Papst schriftlich mittelitalienische Gebiete, z.B.
Ravenna, und die mathildischen Gebieten zu
Heinrich VI. stirbt 1198
Papst Innocenz III. (1198- 1216)
- Rekuperationspolitik -> Territorialpolitik
- befürchtet Umklammerung
1198 Doppelwahl, die den Thronstreit auslöst. Anti- Staufische
Opposition
Philipp von Schwaben (Staufer)
Otto von Braunschweig (Sohn Heinrich des Löwen)
Papst erkennt Otto IV. an, bekommt dafür Gebiete urkundlich
zugesichert
Philipp hat Mehrheit hinter sich, nach päpstlicher Parteinahme
weniger (besonders die geistlichen Fürsten)
Anspruch auf freie Königswahl der Fürsten steht gegen das
Approbiations- / Examinationsrecht des Papstes
1202 Fürstentag Halle: Brief an Papst, dass er sich nicht
einzumischen habe
Briefliche Antwort Innocenz nennt die Kaiserkrönung als Argument
1. Thronstreit (1198-1208)
staufische Partei wird weniger, 1204 Umschwung
Fürsten profitieren vom Doppelkönigtum, da Könige von ihrer
Unterstützung abhängig sind
Herzog von Böhmen: Fürst mit königlichem Titel -> König von Böhmen
1206 Schlacht von Wassenberg
- Zurückdrängen Ottos
- Papst verhandelt jetzt mit Philipp
21.06.1208: Ermordung Philipps durch Otto von Wittelsbach, dessen
Verlobung mit der Tochter Philipps von diesem gelöst wurde
Sammlung hinter Otto von Braunschweig (nicht-Staufer)
allseitige Anerkennung als König
4. Oktober 1209: Kaiserkrönung
Otto IV. fühlt sich nicht mehr an Zusagen gegenüber dem Papst
gebunden
1210: Eroberung des Königreichs Sizilien
1210: Exkommunikation Ottos IV.
Fürstenopposition, vom Papst zur Neuwahl ermuntert
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2. Thronstreit
September 1211: Wahl Friedrich II. (von Sizilien)
Billigung vom Papst
Otto kehrt zurück nach Deutschland März 1212
Friedrich II. zieht ebenfalls nach Deutschland
Dezember 1212: Königskrönung in Mainz
Falkenjagdbuch bekanntes Dokument Friedrichs
Wilhelm der Eroberer: Spannung zwischen England und Frankreich, da
der das Herzogtum der Normandie im 12. Jahrhundert weiter ausgebaut
hat, fast ½ des französischen Reiches ist also Lehen der englischen
Krone
Otto IV. Neffe des englischen Königs
Friedrich II. ist verbündet mit Philip Augustus (Frankreich), traf
seinen Sohn 1212
27.07.1214: Bouvines: die englisch-welfisch-niederlothringische
Koalition unter Beteiligung Otto IV. unterliegt dem Heer König
Philipps II. Augustus von Frankreich
Otto zieht sich zurück
Friedrich II. hatte nicht an der Schlacht teilgenommen, ist aber
Nutznießer
25.07.1215: Krönung in Aachen (zum 2ten Mal)
Otto IV. stirbt im Mai 1218 auf der Harzburg, ohne dass er den
kaiserlichen Titel formell aufgegeben hätte
Friedrich II.
hält sich länger in Sizilien/Italien auf als in Deutschland
brüskiert die deutschen Fürsten nicht, stellt ihre Mitverantwortung
nicht in Frage
während er im Königreich Sizilien viel rigider herrscht,
zentralistische Ordnung
1212-1220: 8 Jahre in Deutschland
April 1220: Heinrich (VII.) Designationswahl
22.11.1220: Kaiserkrönung
sagt dem Papst zu, dass er im Reich und sein Sohn in Sizilien
herrscht, da der Papst keine Unio will
Friedrich hält sich jedoch nicht daran, installiert stattdessen eine
Minderjährigkeitsregierung im Reich mit Heinrich (VII.), die oft in
Kompetenzfragen umgangen wird
Heinrich (VII.) paktiert mit den Oberitalienischen Städten
Rebellion Heinrich (VII.)
1220er Mitte: Konflikt mit oberitalienischen Städten
Friedrich II. setzt Heinrich (VII.) ab
1242: Heinrich (VII.) stirbt in Haft
11. Mai 1236: Gebeine Hl. Elisabeth in Marburg
Februar 1237: Konrad IV. Wird zum Mitkönig und Mitkaiser in Wien
gewählt
Nebenregierung unter dem Erzbischof Mainz
Fürstenprivilegien Friedrich II.
Confoederatio cum principibus ecclesiasticis
Vereinbarung mit den geistlichen Fürsten, damit sie Heinrich (VII.)
wählen
Statutum in favorem principibus
Gesetz zugunsten der Fürsten (Mai 1232: Sachen, die Heinrich (VII.)
versprochen hatte)
Verzicht auf Spolienrecht (Einziehungsrecht nach dem Tod)
freie Verfügung über Lehen
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keine Neugründungen von Städten
Rechtsposition von Fürsten gegenüber Städten gestärkt (Hörige dürfen
nicht in die Städte wandern)
domini terrae: Landesherren als Begriff für die Fürsten. Errichtung
von Landesherrschaften
Mediatisierung (von Institutionen/ Personen gegenüber König)/
Territorialisierung
-> Einseitig Fürsten kriegen Rechte zu Ungunsten des Königs
Italien:
1183: Frieden von Konstanz
Neuauflage des Konflikts mit den oberitalienischen Städten
-> sollen vollständig in die staatliche Provinzverwaltung eingebunden
sein, wie Königreich Sizilien
Der Papst Gregor IX. und der lombardische Städtebund sind gegen den
Friedrich
Bann/ Exkommunikation im September 1227, da er angekündigten Kreuzzug
nicht vollführt hat
-> nach Kreuzzug 1230 gelöst
-> Diplomatischer Kreuzzug
-> 1228/ 1229: Sultan al- Kamie von Ägypten : diplomatische
Vereinbarung, dass Jerusalem wieder für Pilger offen ist
November 1237: Siegt gegen den Lombardenbund
März 1239: 2. Bannung, nicht mehr gelöst. Grund: autokratisches
Vorgehen gegen die Kirchen in Sizilien
„Propagandaschlacht“ (Anti-Christ-Vorwürfe zwischen Friedrich und dem
Papst)
1241: Gregor IX. stirbt
1243: Konzil Rom mit dem Ziel, den Kaiser abzusetzen
Friedrich nimmt Bischöfe und Äbte gefangen und verhindert so das
Konzil
Papst Innocenz IV.: flieht aus Italien nach Burgund
Juni 1245: Konzil von Lyon : setzt Friedrich II. von der Herrschaft
ab: Bannbulle
Friedrich II. greift den gegenwärtigen Zustand der Kirche als
papstdominiert an
Erzbischof Köln, Mainz als Gegner des Kaisers, aber mehr aus
territorialpolitischen Gründen
Mai 1246: Landgraf Thüringen Heinrich Raspe als Gegenkandidat
erhoben, stirbt 1247.
1247: Wilhelm, Graf von Holland
1248: in Aachen gekrönt von dem Mainzer Erzbischof Siegfried III.
war vorher noch nicht mal Reichsfürst
Wilhelm von Holland
geboren 1228 als Sohn des Grafen Floris IV. Von Holland
03. Oktober 1247: Wahl zum römisch-deutschen Kaiser
gegen den staufischen Kaiser Friedrich II. (unter anderen durch die
Erzbischöfe Köln, Trier, Mainz)
„Kreation“ der Rheinlandbischöfe
1252: anlässlich der Heirat mit Elisabeth von Braunschweig „Nachwahl
„durch den Herzog von Sachsen und den Markgraf von Brandenburg
28. Januar 1256: stirbt im Kampf gegen die Friesen (holländische
Angelegenheit)
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Ausbildung Kurfürstentum
Königswahlparagraph Sachsenspiegel (zwischen 1220-1235 entstanden,
Eike von Repgow)
1. Trier 2. Mainz 3. Köln
1. Pfalzgraf Rhein (des Reiches Truchsess)
2. Sachsen (Markgraf)
3. Brandenburg (Kämmerer)
Böhmen (Schenker) noch nicht, da „nicht-deutsch“
danach alle anderen, die aber nicht nach Gutdünken abstimmen sollen
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Interregium: zu viele Könige, Herrschaft nur peripher spürbar
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13. Dezember 1250: Friedrich II. stirbt während Kämpfen in Italien
in Palermo beigesetzt
weder Ausgleich mit Kommunen, noch mit dem Papst, noch mit den
deutschen Fürsten erreicht
1231: Gesetzesbuch von Friedrich: ... augustalis:
-> Verwaltungsbestimmungen für Sizilien, Verbot von Duellen,
Mediziner/Apotheker, gegen Gottesurteile, Feuerburg
-> Kaiser als Quelle allen Rechts, als anwesend zu denken, Friedrich
als Verteidigung rufen
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Konrad IV. 1251: zieht nach Italien, stirbt im Mai 1254.
Friedrich II.: 19 (il)legitime Kinder, z.B. 1258 Manfred König von
Sizilien
Papst Clemens IV. ruft Karl von Anjou (Sohn Friedrich)
-> Lehnsherr Königreich Sizilien -> Rechte der Kirche wahren, -> Geld
Januar 1266: Verzicht auf Kaiserkrone -> Oberitalien
Februar 1266: Manfred stirbt
Konradin wird Oktober 1268 hingerichtet
Mit seinem Tod bricht die Herrschaft der Staufer im Reich zusammen
1273: Dynastiewechsel -> Habsburger
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Mainz, Köln, Pfalz wählen 1257: Richard von Cornwall in Frankfurt
Nach einem Jahr ohne König
Bruder des Königs von England
3 ½ Jahre von 16 im Reich, stirbt 1272
Trier, Sachsen, Brandenburg wählen 1257: Alfons X. von Kastilien und
Lech
Mutter Stauferin,
wollte Kaisertitel
nie nach Deutschland gekommen
Böhmen wählte beide
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Richard von Cornwall
1209: geboren als zweiter Sohn des Königs von England
13.02.1257: in Frankfurt zum König gewählt
1272: in England gestorben
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Vorher: viele Fürsten waren fortgeblieben, weil
viele bedeutenden Stämme sterben in der Manneslinie aus
- z.B. Österreich
waren mehr in Territorialpolitik gebunden
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erneute Königswahl 01.Oktober 1273:
König Rudolf I.
geboren 1218 als Sohn Albrecht IV. von Habsburg (ursprünglicher
Besitz der Habsburger: im Südwesten, Aargau)
01.Oktober 1273 in Frankfurt Wahl zum römisch- deutschen König
24. Oktober 1273 Kaiser
26. September 1274: Anerkennung durch Papst Gregor X.(1271- 1276)
stirbt 15.07.1291, beigesetzt im Dom zu Speyer
vergleichsweise Adeliger „2. Rangs“, damit kein zu Mächtiger
König/Kaiser ist
konnte sich hautsächlich auf die ehemal. Staufischen Anhänger stützen
Gewinnung von Partnern durch Heiratspolitik
-> alle weltlichen Königsfürsten werden seine Schwiegersöhne
-> hat 9 Kinder
Alfons verzichtet 1275 auf seinen Anspruch (vom Papst überredet)
Rekuperationspolitik: nach 1245 waren Gebiete verloren gegangen, will
diese zurückholen
Stützt sich auf Reichsgutachten. Da es seit 1245 keinen
allgemeingültigen Herrscher gab, Stand von 1245
es sei denn, Kurfürsten stimmen dem nicht einstimmig zu
Zusammenfassung des Landes zu Landvogteien
hält sich oft in Nürnberg, im Süden auf. Nördlichste Städte: Köln,
Aachen, die er besucht hat
überlässt im Norden viele Aufgaben den Reichsfürsten
Verwurzelung der Familie Habsburg in Österreich:
1246 waren die Bardenberger in männlicher Linie ausgestorben
1250/60: König von Böhmen Otakar II. eignet sich die Steiermark an
1269/70: auch Kärnten, Krain (Slowenien)
-> baut eine starke Vormachtsstellung aus
1272: wollte er selber römisch-dt. König werden, den anderen war er
dafür aber zu mächtig
verweigert Rudolf II. die Lehnshuldigung
1275: Lehen aberkannt, Reichsacht (Fürstenurteil)
Rudolf marschiert ein, nutzt den Widerstand gegen Otakar
- Viele Adlige fallen von Otakar ab
Oktober 1276: Schiedsgericht: Gebiete des Interregiums gehen ans
Reich, Otakar behält Böhmen und Mähren
Verheiratung der Geschlechter Rudolfs/Otakars
erneute Rebellion Otakars
26.08.1278: Schlacht von Dürnkrut und Jedenspeigen (Marchfeld)
-> Otakar stirbt in der Schlacht
Sohn Otakars wird mit Böhmen belehnt
Steiermark, Österreich, Krain -> als Lehen an die Söhne Rudolfs: 1282
vorher längere Verhandlungen mit Kurfürsten
Rudolf erlangt nicht die Kaiserkrone und keine Designationswahl
stirbt 15.07.1291 in Speyer. Grab gilt als eins der ersten
Herrscherporträts (vorher idealtypische Bilder)
Sohn Albrecht von Österreich will König werden, ist den anderen aber
zu mächtig,
ab da: „springende Königswahlen“ (Kurfürsten vermeiden Vater- SohnFolge, nur zweimal nicht)
stattdessen
05.05.1292: König Adolf von Nassau
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geboren ca. 1250 als Sohn des Grafen Walram II. von Nassau
05. Mai 1292: Wahl in Frankfurt zum König
24.06.1292: Krönung in Aachen
23.Juni 1298: Absetzung durch die Kurfürsten Mainz, Köln, Böhmen,
Sachsen, Brandenburg
02.07.1298: Schlacht Göllheim, stirbt.
Verschuldet, da er für die Wahl Geld bezahlen musste
- Kein begüteter Adliger
- Wollte sich unabhängig machen von den Kurfürsten
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Möglichkeiten des Königs waren von den vorherigen
Territorialherrschaftsmöglichkeiten abhängig
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1297: Formierung Widerstand gegen Adolf, dazu auch Albrecht von
Österreich
Juni 1298: Adolf von Nassau wird abgesetzt
Albrecht von Österreich führt die Absetzung militärisch durch
Papsttum spielt dabei keine Rolle
Kompetenz zur Absetzung leiteten die Kurfürsten von ihrer Kompetenz
zur Wahl ab
Albrecht von Österreich wird zum König gewählt
02.02.1298: besiegt Adolf bei Göllheim, wahrscheinlich gezielte
Tötung dessen um Rechtsunsicherheiten zu umgehen
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König Albrecht
geboren 1255 als Sohn Rudolf von Habsburg
1282: Belehnung mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark, sowie
Krain
23.06.1298: Wahl zum römisch-deutschen König gegen Adolf von Nassau
nach der Schlacht von Göllheim zweite Wahl am 27.07.1298 (alle bis
auf Böhmen)
1303: Anerkennung durch Papst Bonifaz VIII.(1294-1303)
am 01.05.1308 von seinem Neffen Johannes Parricida bei Windisch auf
dem Königsfeld ermordet, weil dieser sich bei einer Teilung innerhalb
der Habsburger Familie benachteiligt gefühlt hatte
später dort Kloster von Frau gegründet
nicht beliebt bei den Kurfürsten, besonders bei den Rheinländern die
in vorher auch nicht wählen wollten
will Holland und Böhmen als die Familien dort aussterben
Veränderungen im Papsttum
Umklammerung durch Anjou (Frankreich)-Familie wegen Ausdehnung in
Sizilien
Philipp IV. von Frankreich hilft ihm
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Papst Bonifaz VIII.
Geboren ca. 1235
1281 Aufnahme ins Kardinalskollegium
24.12.1294 Wahl zum Papst
August 1303: Veröffentlichung der Bulle „Unam sanctam“ (datiert auf
den 18.11.1302)
07.09.1303 nach heftigen Konflikten mit Philipp IV. Von Frankreich
Gefangennahme durch den französischen Rat Guillaume de Nogaret
stirbt 11.10.1303 in Rom
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Unam sanctam:
(bestätigt?) 2- Schwerter-Lehre:
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ein Schwert für die Kirche
ein Schwert von der Kirche
Kirche übergeordnet
da göttlich, nicht menschlich
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Juni 1305: Papst Clemens V. gewählt, gebürtiger Franzose
gebürtig aus Gironde
1299 Erhebung zum Erzbischof von Bordeaux
05.06.1305: Wahl zum Papst
14.11.1305: Krönung? in Lyon in Gegenwart Philipps IV.
Seit 1309: Residenz in Avignon.
Stirbt am 20.April 1314 in Roquemarque
-> „Avignonesisches Papsttum“
-> „babylonische Gefangenschaft der Päpste“ (70 Jahre)
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Heinrich VII. von Luxemburg
Böhmen wird vakant -> Anspruch von mehreren Seiten
1306, Heinrich VII. belehnt im August 1310 seinen Sohn Johann mit
Böhmen, verheiratet ihn mit der weiblichen Linie der vorherigen
Herrscher
27.11.1308. Wahl zum König, versprach den Kurfürsten Geld
07.02.1311: Johann wird zum König von Böhmen gekrönt
der Herzog von Kärnten wird militärisch vertrieben
ab 1310/1311: gehört Böhmen zum luxemburgischen Haus und wird dafür
dann am wichtigsten
1310: belehnt seinen Sohn mit Böhmen und heiratet ihn in die
böhmische Familie ein
1310: Italienzug -> Anknüpfung an Staufer, ebenfalls Probleme mit den
Kommunen (besonders herrschaftsablehnend ist Florenz)
Januar 1311: Krönung in Mailand zum König von Reichsitalien und in
Prag zum König von Böhmen
Böhmen gehört seit dem zu Luxemburg
29.06.1312: zum Kaiser gekrönt, im Auftrag des Papstes von 3
Kardinälen (1. Kaiser seit 1220)
Engagement in Italien sehr kostspielig
24.08.1313 stirbt in Siena an Malaria, in Pisa beigesetzt
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Springende Königswahl: nicht an der Erbfolge, sondern „unmächtige“
Fürsten werden gewählt
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Oktober 1314: zwiespältige Königswahl:
Friedrich der Schöne (Habsburger) und
Ludwig der Bayer (Wittelsbacher)
beide sagen, dass die Mehrheit der Kurfürsten hinter ihnen steht,
Doppelwahl nicht so tiefgreifend wie 1198 – 1214
28.09.1322: Schlacht Mühldorf: Ludwig gewinnt
Vereinbarung einer friedlichen Koexistenz: erklären, gleichberechtigt
zu regieren
Friedrich der Schöne: stirbt 1330, schon vorher hat Ludwig der Bayer
im Eigentlichen regiert
-> Familie der WITTELSBACHER.
Habsburger/Wittelsbacher/Luxemburger: 3 große Dynastien, aus denen
dann die Könige kommen, ab 1438 nur noch Habsburger (außer Karl VII.,
Wittelsbacher)
Kaiser Ludwig IV. der Bayer
geboren 1281/82 als Sohn Herzog Ludwig II. Oberbayern
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20.Oktober 1314 Wahl zum römischen König
28.September 1322 Sieg in der Schlacht Mühldorf
23.03.1324: Exkommunikation durch Papst Johannes XXII. (gest. 1334),
der im Juli auch die Königswahl für ungültig erklärt
- Weil er das Approbationsrecht fordert
- Verurteilt ihn als Ketzer
1327-29: Italienzug
17.01.1328: „Kaiserkrönung“ in Rom durch zwei einfache Bischöfe (am
22. Mai von kurzeitigem Gegenpapst gekrönt)
stirbt 11.10.1347
die Kurfürsten standen auf der Seite Ludwig IV.
Rhens: Das bedeutendste Ereignis in der Geschichte der Stadt war 1338
die Bildung des Kurvereins zu Rhense, in dem sich die sieben
Kurfürsten auf die künftigen Modalitäten der Wahl eines deutschen
Königs einigten und dem Papst das von ihm beanspruchte
Approbationsrecht absprachen. An dieses Ereignis erinnert bis heute
der Königsstuhl von Rhens.
Erobert (teilweise nur kurzzeitig) Tirol, Holland, Zeeland und
weitere Gebiete für die Wittelsbacher: -> Spannungen mit Fürsten
1346: Neuwahl
Kaiser Karl IV.
Eigentlich Wenzel
Hatte 4 Ehen, auch mit französischer Thronfolgerin
Geboren 1316 als Sohn Johanns des Blinden von Böhmen
1323-30 Erziehung am französischen Königshof
1344: setzt durch, dass Prag Erzbistum wird
11. Juli 1346: Wahl zum römisch- deutschen König
Krönung 26.11.1346 in Bonn
nach dem Tod Johanns des Blinden (stirbt am 29.06.1346), Antritt der
Königsherrschaft in Böhmen (schon seit 1342 dazu angelernt)
1348: Gründung Uni Prag
Für ihn sind Böhmen, Mähren und die Lausitz ein Reich
17.06.1349: erneute Wahl zum römisch- deutschen König , Krönung in
Aachen
1354/55 Italienzug
05.04.1355: Kaiserkrönung in Rom durch Kardinallegaten
stirbt 29.11.1378 in Prag
unter ihm kommt das Hausmachtskönigtum zur vollen Entfaltung
Die Politik des Königs, die der Förderung des eigenen Hauses
eindeutig Vorrang zulasten des Reichsinteresses einräumte, nennt man
Hausmachtpolitik
keine Ambitionen in Italien
Einvernehmen mit avignonesischen Papst
10.01.1356: Hoftag Nürnberg: grundlegende Verfassungsfragen, z.B.
Königswahl
-> Goldene Bulle
Ergänzt durch die Metzer Gesetze
alleiniges Wahlrecht der 7 Kurfürsten sanktioniert
4 Wochen nach Thronvakanz Neuwahl in Frankfurt
Majoritätsprinzip reicht
letzte Stimme hat der Erzbischof von Mainz
Anspruch auf die Kaiserwürde ist attestiert
Rolle des Papstes nicht thematisiert
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zwingende Regalienverteilung an Kurfürsten und fast vollständige
Gerichtsbarkeit in eigenen Gebieten (auch zum Vorteil Karls, da er
selbst Kurfürst war)
Unteilbarkeit der Kurfürstentümer, Primogenitur für die weltlichen
Kurfürsten
österreiche „Erzherzöge“: österreichische Fälschung
den Titel gab es nie
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