WIW_Kreuzzuege_1_48.qxp 03.03.2010 15:11 Uhr Seite 7 festigen. Als ihn jetzt der byzantinische Kaiser Alexios I. um Hilfe gegen die Seldschuken bat, war der Papst dazu bereit. Schon sein Vorgänger, Gregor VII., hatte Byzanz im Kampf gegen die türkischen Eindringlinge unterstützen wollen. Die militärischen Erfolge der westlichen Christenheit gegen den Islam – vor allem in Spanien und Süditalien – stärkten den Wunsch, die Seldschuken auch von den heiligen Stätten Palästinas zu vertreiben. Am 18. November 1095 eröffnete Urban II. in Clermont eine Versammlung von Bischöfen, die sich vor allem mit kirchlichen Reformen beschäftigen sollte. Da dieses Konzil Zur Ausrüstung eines Seldschukenkriegers gehörten Pfeil und Bogen, ein langes Schwert und ein runder Schild. DIE SELDSCHUKENKRIEGER hatten Pluderhosen an, darüber einen knielangen Kaftan, der von einem Gürtel zusammengehalten wurde. Auf dem Kopf trugen sie einen spitzen Helm oder einen Turban. Sie kämpften mit einem langen Schwert; die feindlichen Hiebe wehrten sie mit kleinen runden Schilden ab. Besonders gefährlich waren ihre hölzernen Bogen: Sie konnten Pfeile damit 500 Meter weit schießen. Seldschuken nach Süden getrieben haben. In Westeuropa setzte diese Klimaveränderung erst viel später ein. Im späten 11. Jahrhundert kam es in Westeuropa zu einem Warum rief Machtkampf der Papst zum zwischen Kirche Kreuzzug auf? und Staat. Die Päpste waren nicht mehr bereit, sich vom deutschen Kaiser bevormunden zu lassen. Sie verstärkten ihren Einfluss und nahmen Kriege nun selbst in die Hand. Seit März 1088 war Urban II., ein gebürtiger Franzose, Papst. Er beabsichtigte, die römisch-katholische Kirche zu reformieren, um ihr Ansehen zu stärken. Dadurch wollte er vor allem seinen Anspruch, „Stellvertreter Gottes auf Erden“ zu sein, Kaiser Alexios I. von Byzanz (links im Bild) in Frankreich stattfand, wurde es vorwiegend von französischen Bischöfen besucht. Am Ende des Konzils hielt der Papst eine öffentliche Rede. Viele Zuhörer strömten herbei. Der genaue Wortlaut dieser Rede ist uns nicht erhalten geblieben, aber mehrere Ohrenzeugen haben sie später aus dem Gedächtnis niedergeschrieben. Als zuverlässigste Fassung gilt die des Geschichtsschreibers Fulcher von Chartres: 7