Predigt: 1.Korinther 13, 1-3 Was wirklich zählt – Der Schlüssel zum Leben Heute beginnen wir unsere Gemeindeaktion „40 Tage – Liebe in Aktion: Echte Beziehungen leben“. Wir haben dafür viel vorbereitet und viele haben sich stark engagiert, damit wir nun starten können. Wir werden sieben Gottesdienste miteinander feiern, in denen wir uns mit verschiedenen Aspekten des Themas beschäftigen. Viele aus unserer Gemeinde werden die Gottesdienste mitgestalten. Außerdem machen wir das Angebot, an sechs Dienstagen einen offenen Treff für alle Interessierte anzubieten, wo wir neben Musik und Gebet einen kurzen geistlichen Impuls bekommen und Zeit zum gemeinsamen Gespräch haben werden( Di. Anfang). Auch hier bringen sich viele aus unserer Gemeinde ein. Und auch in vielen Gruppenstunden wird das Thema auf sehr vielfältige und kreative Weise weitergegeben. Ich möchte zu Beginn einfach allen einmal Danke sagen. Danke für den Einsatz, für die Unterstützung und für viele kreative Ideen. Aber wenn die Gemeindeaktion vorbei ist, dann wird die entscheidende Frage nicht sein, was wir alles vorbereitet und getan haben, wie großartig die Dinge auch gewesen sein mögen. Am Ende werden wir nach etwas anderem fragen. Wir werden nach dem fragen, was wirklich zählt. Das Ziel ist, dass wir den Schlüssel zum Leben besser kennen, besser anwenden lernen: die Liebe. Das Ziel kann nur sein, dass unsere Beziehungen untereinander und auch zu Gott vertieft werden und dass Liebe uns neu ergreift und unser Leben prägt. Dass der Level der Liebe unter uns steigt. Dass Beziehungen in Ordnung kommen. Dass wir nicht nur nette, romantische Gedanken haben, sondern dass wir im Kern unserer Persönlichkeit stärker von wirklicher Liebe erfasst werden. Denn die Liebe ist letztlich der Schlüssel zum Leben. Streich einmal die Liebe aus deinem Leben. Was bleibt dann noch, was ist dann das Leben noch?! Deshalb wollen wir heute mit dieser grundlegenden Sache starten. Wir haben vorhin in der Lesung eine Geschichte gehört, in der Jesus sagt: Lukas 12, 15 „Wenn jemand auch noch soviel Geld hat, das Leben kann er sich damit nicht kaufen.“ Dieser reiche Gutsbesitzer hatte eine große Ernte haben dürfen. Er war zu großen Reichtum gekommen. Aber seine gesamtes Sorge war: „Wie kann ich diesen Reichtum für mich aufbewahren?“ Er überlegte: „Wie kann ich alle meine Scheunen günstiger ausnutzen? Vielleicht kann ich meine kleine Garage dafür umbauen. Aber leider ist es immer noch zuviel. Ich bekomme einfach nicht alles unter. Ich muss noch mehr Scheunen bauen.“ Seine Gedanken drehten sich allein um ihn selbst und seinen Besitz. Da war nicht der Funke eines Gedankens, wie kann ich mit diesem Segen andere ebenfalls segnen, d.h. sie beschenken. Stattdessen schaute er sich immer wieder seine Kontoauszüge und Sparbücher und Aktien an und sprach dann zu sich selbst: Gehört alles mir! Ich habe ausgesorgt. Aber Jesus sagt, dieser Gutsbesitzer hatte das Wichtigste verpasst. Als er kurz danach starb (vielleicht Herzinfarkt, weil er sich keine Ruhe gönnte?), stand er mit leeren Händen vor Gott da. Er hatte das, worauf es wirklich drauf ankommt, was wirklich zählt, verpasst. Nun, was zählt wirklich? Die Bibel sagt: Vor Gott gilt allein der Glaube, der sich in selbstloser Liebe zeigt. Das allein zählt: Ein Glaube, der uns andere Menschen lieben lässt. Wenn das bei mir nicht wäre, dann habe ich das Wichtigste im Leben und Glauben verpasst. Genau das sagt auch das 13. Kapitel des 1.Korintherbriefes, das die Grundlage für die gesamte Aktion darstellt. Dabei wird in diesem Kapitel zu Beginn ein besonderes stilistisches Mittel eingesetzt. Wenn Pfarrer oder Redner eine Sache sehr unterstreichen wollen, dann gehen sie ebenso vor. Sie gebrauchen Wiederholungen. Sie sagen die gleiche Sache immer und immer wieder auf verschiedene Weise. Genauso macht es Gott in den ersten Versen des 13. Kapitels. Er sagt das Gleiche viermal hintereinander und drückt es jedes Mal etwas anders aus. Ich möchte das gleiche Mittel auch verwenden und von jedem meiner drei Punkte eine vierfache Sicht geben. Im ersten Punkt werden wir viermal hintereinander sehen, was passiert, wenn Liebe fehlt. Im zweiten Punkt werden in vierfacher Weise sehen, was Liebe wirklich ist. Und beim dritten Punkt werden vier Dinge sehen, durch wir in den nächsten 40 Tagen in der Liebe wachsen können. Gott möchte, dass es jeder versteht und es umsetzt: Auf echte Beziehungen der Liebe kommt es an. Denn: 1. Ohne Liebe ist all unser Reden nichts. Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Gott sagt, Worte ohne Liebe sind bedeutungslos, gelten nichts, sind ein bisschen Geräusch mehr nicht. Wir schätzen es, wenn Menschen gute Redner sind. Wir gehen auf eine Konferenz oder in den Gottesdienst und fragen zuerst: Wer wird dort sprechen? Wir besuchen die Seminare, wo wir begabte Redner treffen. Aber Gott sagt: Mich beeindruckt das überhaupt nicht. Für mich ist nicht entscheidend, wie fesselnd du sprichst. Ich möchte wissen, ob Du ein Mensch bist, der wirklich andere liebt. Seht ihr, es könnte hier jemand sagen, der St. Schneider hat gut gesprochen (ich freue mich darüber auch; ist ja besser als wenn alle nur denken, wann hört er endlich auf zu reden). Aber meine Familie, meine Frau und meine Kinder, die werden nicht fragen, wie gut ich über Liebe gesprochen habe, die schauen danach, wie sehr ich sie in meinem Alltag auslebe. Denn ohne Liebe ist all unser Reden nichts. Das Nächste: 2. Ohne Liebe ist all unser Wissen nichts. Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis … und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. Du kannst ein wandelndes Bibellexikon sein. Du kannst tiefen Einblick in geistliche Zusammenhänge besitzen. Du magst Dinge des Glaubens verstehen, die für alle anderen ein Geheimnis bleiben. Du kannst ein fantastisches Wissen haben. Du kannst den besten Abschluss von deiner Schule oder Universität gemacht haben. Du kannst einen IQ von 150 und mehr haben, ein Albert Einstein des 21. Jahrhunderts sein. Aber Gott sagt, wenn du in deinem Leben keine Liebe zeigst, dann ist das alles wertlos. Es zählt nichts. Wissen ohne Liebe ist nichts. Wir leben in einer Welt, deren Wissen gewaltig zunimmt. Alle 6 Jahre verdoppelt sich das Wissen in unserer Gesellschaft. Unsere Kenntnisse sind heute erheblich umfangreicher als in früheren Generationen. Aber wir haben immer noch die gleichen Probleme: Kriminalität, Missbrauch, Gewalt. Warum? Weil diese Welt eins noch nötiger als Wissen braucht: Liebe! All unser Wissen kann den Mangel an Liebe nicht ausgleichen. Ohne Liebe ist all unser Wissen nichts. Und: 3. Ohne Liebe ist all unser Glaube nichts. Das ist ein starkes Wort! Manche Leute meinen, Christsein bedeutet bestimmte, religiöse Wahrheiten anzuerkennen, zu glauben. Aber das ist zu kurz gedacht. Jesus Christus nachzufolgen, meint mehr als bestimmte geistliche Auffassungen zu haben, es bedeutet, ein Leben der Liebe zu führen. Die Bibel sagt: Und wenn ich allen Glauben hätte, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. Gott fragt nach mehr als nur nach einer Glaubensauffassung. Er will, dass seine Nachfolger ein Leben der Liebe leben. Es heißt an einer Stelle in der Bibel, (Jakobus 2, 19) Du glaubst, dass es nur einen einzigen Gott gibt? Gut und schön. Aber das glauben sogar die Dämonen. Aber sie wird man nicht im Himmel finden. Warum? Weil es mehr braucht als nur einen Glauben zu haben. Die Frage ist also nicht: „Glaubst du an Gott?“, sondern: „Liebst du ihn?“ Und zeigt sich deine Liebe gegenüber anderen? Ich kann nicht sagen, „ich habe meinen persönlichen Glauben, der geht niemanden etwas an. Glaube ist allein eine Sache zwischen mir und Gott“ Die Bibel sagt, Glaube hängt mit Gemeinschaft, mit Beziehungen zusammen und zeigt sich an der Liebe zu anderen: 1.Johannes 4,8 Wer aber den anderen nicht liebt, der weiß nichts von Gott; denn Gott ist Liebe. Als Letztes machen die ersten Verse das 13. Kapitel des 1.Korintherbriefs deutlich: Ohne Liebe ist all unser Einsatz nichts. …und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen (= d.h. wenn ich zum Märtyrer würde) und hätte die Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze. Es ist erstaunlich, wir können aus den unterschiedlichsten Motivationen etwas schenken oder geschenkt bekommen. Manches wird uns aus Pflichtgefühl gegeben. Anderes erfolgt vielleicht aus einem schlechten Gewissen und soll eine Art Wiedergutmachung darstellen. Was wird in Ehen und in Familien manchmal geschenkt, statt dass man sich Zeit nimmt und wirkliche Liebe zeigt. Manche Kinder werden gerade zu mit Dingen zugeschüttet, aber was sie brauchen sind nicht irgendwelche Dinge (ein Spielzimmer, das überquillt, tolle PCs, Handys, Klamotten …), sondern echte Zuwendung. Sie brauchen unsere Liebe und die kostet - Zeit. Manchmal will man mit Geschenken nur die Aufmerksamkeit und die Anerkennung des anderen erlangen. Es kann z.B. sein, dass wir ein besonders großes Geschenk bekommen. Aber dahinter steht vielleicht eine ebenso große Erwartung. Jemand möchte möglicherweise von uns etwas zurück haben und deshalb beschenkt er uns. Das wäre kein Geschenk aus Liebe. Der andere hat in Wahrheit mit dem Geschenk nicht mich, sondern sich gemeint. Man kann aus falschen Motiven jemanden etwas geben, aber was aus nicht aus Liebe gegeben ist, zählt nicht. Es stimmt: Ohne Liebe ist all unser Einsatz nichts. Nun nachdem diese ersten Verse deutlich gemacht haben, dass Liebe das Wichtigste im Leben ist, der höchste Wert, ist doch die Frage, was ist mit Liebe gemeint. Was bedeutet überhaupt Liebe? Wie sieht Liebe aus? Das wollen wir in einem zweiten Punkt beantworten. Liebe ist … Liebe ist eins der meistgebrauchten und vielleicht eins der meist missbrauchten Worte in unserer Zeit. Es kann ganz unterschiedliche Bedeutungen haben, von Freundschaft bis hin zu Sexualität. Wenn man das Wort „Liebe“ in eine Internet-Suchmaschine eingibt, dann hat man innerhalb von nicht einmal zwei Zehntelsekunden über 79 Millionen Dokumente gefunden, die etwas über Liebe aussagen. Aber die meisten haben mit Liebe nichts zu tun, sondern meinen „Lust“ oder „Sexualität“. Das ist genau der Punkt. Wir wissen heute mehr über Sexualität als über das , was Liebe wirklich ist. Viele Kinder und Jugendliche wissen zwar einiges über Sexualität, aber manche vermissen echte Liebe in ihren Familien . Erst recht kann sich kaum einer eine Liebe vorstellen, die selbstlos ist. Die meisten Schlager und Lieder, die von Liebe sprechen, meinen stattdessen „Lust“. Sie sprechen vom „Bekommenwollen“ und nicht vom „Geben“. „Ich will, ich will, ich will“ „Und ich will es gleich, ich will es sofort“. Der große Unterschied zwischen Liebe und Lust ist : Liebe hat zuerst den anderen im Blick. Lust sucht vor allem sich selbst. Und so erleben wir , dass das Wort „Liebe“ wird so oft und von so vielen benutzt wird, und doch nur so wenig von dem begriffen wird, was es wirklich bedeutet. Die Bibel macht hingegen sehr klar, was Liebe ist. (Auch eine hohe Wertschätzung der Sexualität. Aber heute wollen wir über Liebe nachdenken.) Sie sagt: Liebe ist … ein Gebot Jesus gebietet seinen Jüngern, dass sie einander lieben. Johannes 13,34 Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe. Es ist wie ein Befehl. Wenn wir nicht so leben, dann werden wir schuldig gegenüber Gott und Mensch. Wir können Gott nicht gefallen, wenn wir nicht einander lieben, denn er hat es geboten. Und weil es ein Auftrag, ein Gebot ist, Gott und die Menschen zu lieben, deshalb ist diese Liebe nicht von unseren Gefühlen abhängig. Wir können nämlich Gefühle nicht befehlen. Man kann nicht einer Person, die gerade traurig und enttäuscht ist, sagen: „Ich befehle, fühle dich glücklich! Habe positive Gefühle!“ Gefühle kann man nicht anordnen. Liebe ist nicht ein Gefühl. Aber Liebe bewirkt Gefühle und zwar gewaltige! Wenn wir jemanden lieben, dann entstehen in uns Gefühle für diesen Menschen. Diese Gefühle können durch Mark und Bein gehen! Die können einen auf „Wolke 7“ schweben lassen. Doch das, was wir fühlen, ist entstanden aus einer Entscheidung: nämlich diesen Menschen zu lieben! Wer Liebe nur als Gefühl definiert, der hat nur ein oberflächliches Verständnis von Liebe. Da sagt jemand in der Ehe-Seelsorge: „Ich empfinde für den anderen keine Liebe mehr.“ Damit meint er vielleicht, dass deshalb auch eine Trennung berechtigt ist. Aber dieses Denken beruht auf dem Missverständnis, nämlich dass Liebe ein Gefühl ist. Aber Liebe ist ein Gebot und kein Gefühl. Ich will das vertiefen, denn… Liebe ist … eine Willensentscheidung Wir können entscheiden, ob wir lieben oder nicht lieben. Wir stehen immer vor dieser Wahl. Die Bibel sagt in 1.Korinther 14, 1 „Lasst die Liebe euer höchstes Ziel sein“ (heutiger Bibelvers) oder in einer anderen Übersetzung „Strebt nach der Liebe!“ Strebt – d.h. trefft eine Willensentscheidung und richtet euch auf Liebe aus. D.h. aber auch jeder hat die Möglichkeit das umzusetzen oder nicht umzusetzen. Wir können uns entscheiden, ob wir lieben oder nicht lieben. An dieser Stelle fordert uns die Bibel heraus! Sie fordert uns heraus, uns bewusst dafür zu entscheiden, andere zu lieben und danach zu streben! Manche meinen, Liebe ist fast nicht kontrollierbar. Sie überfällt einen plötzlich. Das ist man verliebt und sagt: „Mich hat’s erwischt!“ Auf Deutsch gesagt, ich konnte nichts machen. Ich bin so über die Straße gegangen, plötzlich sah ich dieses Mädchen, diesen Typ, diese Frau (oder Mann), tja und da war es um mich geschehen. Mich hat’s erwischt. Ich konnte das nicht steuern. Das ist so ein toller Typ! (Aber alle anderen sagen: Mach dich nicht unglücklich!!) Auf der anderen Seite wird in Ehen zum Partner manchmal gesagt: „Es ist vorbei. Ich empfinde nichts mehr für dich. Da ist etwas in mir ausgegangen. Ich kann dich nicht mehr lieben!“ Und wieder scheint es so als ob von uns nicht steuerbar ist. Aber lasst uns ehrlich sein. Liebe ist eine Willensentscheidung. Wir sollten aufrichtiger Weise sagen: „Ich habe mich entschlossen, dich nicht mehr zu lieben.“ Weil Liebe eine Sache unseres Willens ist, können wir wählen, was machen. Es ist sicherlich viel schwerer den Partner zu lieben, wenn man die Flitterwochen hinter sich hat und nun die Schwächen des anderen immer besser kennen lernt. Nach dem Motto: „Liebe macht blind, aber die Ehe öffnet einem die Augen!“ (Ist natürlich genauso hohl!) Aber eins stimmt, wenn man liebt trotz schwankender Gefühle, trotz mancher innerer Verletzungen, dann hat diese Liebe eine höhere Qualität. Liebe gibt dem anderen, was er braucht und nicht was er verdient. So macht es jedenfalls Gott mit uns. Die Bibel nennt diese besondere Liebe Gnade. Gott gibt uns, was wir brauchen und nicht, was wir verdient hätten. Gott hat diesen Entschluss schon vor Ewigkeiten getroffen. Liebe ist nicht Sympathie, sondern eine Willensentscheidung. Liebe ist … eine Tat Liebe ist damit ein Verhalten. Etwas, das man macht. Eine Aktion. Die Bibel sagt: 1.Johannes 3,18 Lasst uns nicht lieben mit Worten, sondern mit der Tat. Liebe zeigt sich nicht in bloßen Worten. Natürlich drückt sie sich in Worten aus. Wunderschöne Worte. Herrliche Geschichten, Gedichte, Lieder wurden so geschrieben. Aber wenn es wirkliche Liebe ist, dann bleibt es nicht bei Worten. Dann bleibt es nicht bei lieben Grüßen. Liebe will helfen, will sich einsetzen und dem anderen zur Seite stehen. Wir werden uns jetzt 40 Tage mit dem Thema beschäftigen. Werden viel lesen, werden gute Gedankenanstöße bekommen, werden wahrscheinlich auch gute Gespräche darüber haben, und uns darüber austauschen. Aber mit ziemlicher Sicherheit wird es nicht dabei bleiben. Wenn wir Gott bitten, dass er uns zu liebevolleren Menschen macht, dann wird er uns Gelegenheiten geben, unsere Liebe praktisch zu zeigen. Das werden vielleicht nicht die Gelegenheiten sein, die wir suchen oder uns gewünscht haben. Aber wir werden Momente erleben, wo wir merken, das ist jetzt so eine Herausforderung, wo mich Gott beauftragt, Liebe zu zeigen? Und manchmal ist es so, dass diese Chancen unvermittelt kommen und genauso schnell wieder verschwinden können und in einem Augenblick müssen wir uns entscheiden: Wollen wir handeln oder nicht? Wie oft haben wir uns etwas Gutes vorgenommen, mit einem Anruf jemanden zu ermutigen, einen Brief zu schicken. Vielleicht nur eine kleine Geste der Hilfsbereitschaft in der Nachbarschaft. Aber es ist beim Gedanken geblieben. Es ist nicht zur Tat gekommen. Aber Liebe ist eine Tat. Lasst uns nicht lieben mit Worten, sondern mit der Tat. Liebe ist … Hingabe Der 1.Johannesbrief spricht viel von Liebe und er bringt es so auf den Punkt: 1.Johannes 4,16 Gott ist Liebe, und wer in dieser Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Hier unterstreicht die Bibel, Liebe hängt mit Treue zusammen: „der bleibt in Gott“. Liebe ist beständig. Liebe hält durch – in schönen wie in schweren Zeiten. Das ist das Fundament. Bsp.: viele zusammen schwere Zeiten bestanden haben und in ihrer Liebe aneinander festgehalten haben Liebe ist festes Fundament, ist eine beständige Grundlage. Da, wo es schwer, wo unsere Treue und Beständigkeit auf die Probe gestellt wird. Aber genau dann wird die Liebe vertieft und reift zu echter Hingabe. Ich habe in der Vorbereitung der Aktion, beim Schreiben der Predigt, oft gedacht: Stefan, du selbst hast auch eine Menge zu lernen. Manchmal habe ich gedacht, es gäbe Leute, die könnten, weil sie liebevoller als ich sind, darüber vielleicht besser reden. Ich weiß auch um mein Versagen, gerade an diesem Punkt. Aber vielleicht geht es nicht nur mir so. Oder ist irgendeiner unter uns darin schon perfekt? Und so lade ich euch alle ein, in diesen kommenden Wochen hierin zu wachsen. Das wird wahrscheinlich durch Umkehr und Vergebung geschehen. Aber das ist ein Geschenk. Und so möchte ich vier Wege zum Schluss nennen, die in den kommenden Wochen eine ganz konkrete Hilfe sein können. In der Liebe können wir wachsen durch In der Liebe können wir wachsen durch Gemeinschaft in einer Kleingruppe Ich kann viel in einer Predigt über Liebe weitergeben. Wir können viel über Liebe lesen. Aber man kann in ihr nicht für sich allein wachsen. Wie man ohne Wasser nicht schwimmen kann, so kann man Liebe nicht ohne Gemeinschaft praktizieren. Es braucht den anderen. Erst dann wird auch sichtbar, wo unsere Stärken und unsere Schwachpunkte liegen. Wir laden deshalb herzlich ein, zu den sechs Dienstagabenden im Gemeindehaus, um dort miteinander ins Gespräch zu kommen und sich gegenseitig zu stärken. ! Aber wenn Sie sich sonst irgendwo unter der Woche treffen, möchte ich Sie ermutigen, sich über das gehörte und Gelesene auszutauschen. Nutzen wir die Zeit, in der viele von uns sich mit diesem Thema beschäftigen und wir eine gemeinsame Gesprächsgrundlage haben. Liebe braucht ein Gegenüber. Wir wachsen durch Gemeinschaft und in der gemeinsamen Ausrichtung auf die Liebe, die Gott uns schenken will. Weiter: In der Liebe können wir wachsen durch Nachdenken anhand der Aktionsbuches Natürlich ist es schon eine Hilfe, wenn wir uns mit dem Thema einmal so intensiv beschäftigen. Deswegen haben wir extra das Buch besorgt. Es enthält für jeden Tag einen Impuls zum Thema „Liebe“. Heute beginnen die Lesungen. Heute ist der erste Tag. Bitte fangt heute an. Wir beten, dass durch das Lesen des Buches Beziehungen wirklich vertieft werden. Wir hoffen, dass manche, in den nächsten 40 Tagen ihr Leben im Verhältnis zu Gott und ihren Mitmenschen neu ausrichten. Wir wissen auch, dass wir nirgendwo so aneinander schuldig werden wie im Blick auf die Liebe. Aber wir sind davon überzeugt, dass es für Beziehungskonflikte Hoffnung und Hilfe gibt. Dazu werden in diesem Buch Anstöße gegeben und Wege aufgezeigt. Wenn man dieses Buch und die angegebenen Bibelstellen betend liest, darüber nachdenkt, dann wird man einen inneren Gewinn davon haben. Wir können in der Liebe wachsen, indem wir über sie nachdenken (anhand des Buches). Ein weiterer kleiner Impuls: In der Liebe können wir wachsen durch Erinnerung an Gottes Wort Jeden Sonntag werden wir nun einen Bibelvers erhalten. Ich ermutige alle, diesen Vers auswendig zu lernen. Er fasst das Thema des Sonntags und der Woche zusammen. Bibelverse können uns in bestimmten Situationen eine Leitlinie geben. Gott benutzt sie, indem er sie uns in Erinnerung ruft und wir uns durch diesen Vers immer wieder auf ihn ausrichten. In der Liebe können wir wachsen durch Training im Alltag Liebe ist wie ein Muskel. Je mehr ein Muskel gebraucht wird, desto mehr wächst er. Training ist für jeden Sportler wichtig. Unser ganzes Leben funktioniert nach diesem Prinzip. Wie haben wir Autofahren gelernt? Haben wir alles gleich gekonnt? In die Kurve fahren – schalten, gucken, Rückspiegel, Seitenspiegel, Ampel, wie stark der Einschlag … Und heute, alles geht wie von selbst. Manche können dabei Telefonieren und Zeitung lesen ( ?!). Training. Genauso wachsen wir in der Liebe im Alltag indem etwas tun. Es wird in den nächsten Wochen besondere Aktionen geben. Jemanden einladen, eine Ermutigung schicken, usw. Wir können uns darin trainieren, im Alltagsleben liebevoller zu werden. Gott fordert uns dazu heraus, besonders in den nächsten Wochen unseren „Liebesmuskel“ zu trainieren! Die Liebe ist der Schlüssel zum Leben. Sie ist das, was wirklich zählt.