1.Korinther 13, 1-3 Was wirklich zählt – Der Schlüssel zum Leben

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Predigt: 1.Korinther 13, 1-3
Was wirklich zählt – Der Schlüssel zum Leben
Heute beginnen wir unsere Gemeindeaktion „40 Tage – Liebe
in Aktion: Echte Beziehungen leben“. Wir haben dafür viel
vorbereitet und viele haben sich stark engagiert, damit wir nun
starten können. Wir werden sieben Gottesdienste miteinander
feiern, in denen wir uns mit verschiedenen Aspekten des
Themas beschäftigen. Viele aus unserer Gemeinde werden
die Gottesdienste mitgestalten. Außerdem machen wir das
Angebot, an sechs Dienstagen einen offenen Treff für alle
Interessierte anzubieten, wo wir neben Musik und Gebet einen
kurzen geistlichen Impuls bekommen und Zeit zum
gemeinsamen Gespräch haben werden( Di. Anfang). Auch
hier bringen sich viele aus unserer Gemeinde ein. Und auch in
vielen Gruppenstunden wird das Thema auf sehr vielfältige
und kreative Weise weitergegeben. Ich möchte zu Beginn
einfach allen einmal Danke sagen. Danke für den Einsatz, für
die Unterstützung und für viele kreative Ideen.
Aber wenn die Gemeindeaktion vorbei ist, dann wird die
entscheidende Frage nicht sein, was wir alles vorbereitet und
getan haben, wie großartig die Dinge auch gewesen sein
mögen. Am Ende werden wir nach etwas anderem fragen. Wir
werden nach dem fragen, was wirklich zählt. Das Ziel ist, dass
wir den Schlüssel zum Leben besser kennen, besser
anwenden lernen: die Liebe. Das Ziel kann nur sein, dass
unsere Beziehungen untereinander und auch zu Gott vertieft
werden und dass Liebe uns neu ergreift und unser Leben
prägt. Dass der Level der Liebe unter uns steigt. Dass
Beziehungen in Ordnung kommen. Dass wir nicht nur nette,
romantische Gedanken haben, sondern dass wir im Kern
unserer Persönlichkeit stärker von wirklicher Liebe erfasst
werden.
Denn die Liebe ist letztlich der Schlüssel zum Leben. Streich
einmal die Liebe aus deinem Leben. Was bleibt dann noch,
was ist dann das Leben noch?!
Deshalb wollen wir heute mit dieser grundlegenden Sache
starten.
Wir haben vorhin in der Lesung eine Geschichte gehört, in der
Jesus sagt:
Lukas 12, 15
„Wenn jemand auch noch soviel Geld hat, das Leben kann er
sich damit nicht kaufen.“
Dieser reiche Gutsbesitzer hatte eine große Ernte haben
dürfen. Er war zu großen Reichtum gekommen. Aber seine
gesamtes Sorge war: „Wie kann ich diesen Reichtum für mich
aufbewahren?“ Er überlegte: „Wie kann ich alle meine
Scheunen günstiger ausnutzen? Vielleicht kann ich meine
kleine Garage dafür umbauen. Aber leider ist es immer noch
zuviel. Ich bekomme einfach nicht alles unter. Ich muss noch
mehr Scheunen bauen.“ Seine Gedanken drehten sich allein
um ihn selbst und seinen Besitz. Da war nicht der Funke eines
Gedankens, wie kann ich mit diesem Segen andere ebenfalls
segnen, d.h. sie beschenken. Stattdessen schaute er sich
immer wieder seine Kontoauszüge und Sparbücher und Aktien
an und sprach dann zu sich selbst: Gehört alles mir! Ich habe
ausgesorgt. Aber Jesus sagt, dieser Gutsbesitzer hatte das
Wichtigste verpasst. Als er kurz danach starb (vielleicht
Herzinfarkt, weil er sich keine Ruhe gönnte?), stand er mit
leeren Händen vor Gott da. Er hatte das, worauf es wirklich
drauf ankommt, was wirklich zählt, verpasst.
Nun, was zählt wirklich? Die Bibel sagt:
Vor Gott gilt allein der Glaube, der sich in selbstloser Liebe
zeigt.
Das allein zählt: Ein Glaube, der uns andere Menschen lieben
lässt. Wenn das bei mir nicht wäre, dann habe ich das
Wichtigste im Leben und Glauben verpasst. Genau das sagt
auch das 13. Kapitel des 1.Korintherbriefes, das die Grundlage
für die gesamte Aktion darstellt. Dabei wird in diesem Kapitel
zu Beginn ein besonderes stilistisches Mittel eingesetzt.
Wenn Pfarrer oder Redner eine Sache sehr unterstreichen
wollen, dann gehen sie ebenso vor. Sie gebrauchen
Wiederholungen. Sie sagen die gleiche Sache immer und
immer wieder auf verschiedene Weise.
Genauso macht es Gott in den ersten Versen des 13. Kapitels.
Er sagt das Gleiche viermal hintereinander und drückt es jedes
Mal etwas anders aus. Ich möchte das gleiche Mittel auch
verwenden und von jedem meiner drei Punkte eine vierfache
Sicht geben.
Im ersten Punkt werden wir viermal hintereinander sehen, was
passiert, wenn Liebe fehlt.
Im zweiten Punkt werden in vierfacher Weise sehen, was
Liebe wirklich ist.
Und beim dritten Punkt werden vier Dinge sehen, durch wir in
den nächsten 40 Tagen in der Liebe wachsen können.
Gott möchte, dass es jeder versteht und es umsetzt: Auf echte
Beziehungen der Liebe kommt es an.
Denn:
1. Ohne Liebe ist all unser Reden nichts.
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete
und hätte die Liebe nicht,
so wäre ich ein tönendes Erz
oder eine klingende Schelle.
Gott sagt, Worte ohne Liebe sind bedeutungslos, gelten nichts,
sind ein bisschen Geräusch mehr nicht. Wir schätzen es, wenn
Menschen gute Redner sind. Wir gehen auf eine Konferenz
oder in den Gottesdienst und fragen zuerst: Wer wird dort
sprechen?
Wir besuchen die Seminare, wo wir begabte Redner treffen.
Aber Gott sagt: Mich beeindruckt das überhaupt nicht. Für
mich ist nicht entscheidend, wie fesselnd du sprichst. Ich
möchte wissen, ob Du ein Mensch bist, der wirklich andere
liebt.
Seht ihr, es könnte hier jemand sagen, der St. Schneider hat
gut gesprochen (ich freue mich darüber auch; ist ja besser als
wenn alle nur denken, wann hört er endlich auf zu reden).
Aber meine Familie, meine Frau und meine Kinder, die werden
nicht fragen, wie gut ich über Liebe gesprochen habe, die
schauen danach, wie sehr ich sie in meinem Alltag auslebe.
Denn ohne Liebe ist all unser Reden nichts.
Das Nächste:
2. Ohne Liebe ist all unser Wissen nichts.
Und wenn ich prophetisch reden könnte
und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis …
und hätte die Liebe nicht,
so wäre ich nichts.
Du kannst ein wandelndes Bibellexikon sein. Du kannst tiefen
Einblick in geistliche Zusammenhänge besitzen. Du magst
Dinge des Glaubens verstehen, die für alle anderen ein
Geheimnis bleiben. Du kannst ein fantastisches Wissen
haben. Du kannst den besten Abschluss von deiner Schule
oder Universität gemacht haben. Du kannst einen IQ von 150
und mehr haben, ein Albert Einstein des 21. Jahrhunderts
sein. Aber Gott sagt, wenn du in deinem Leben keine Liebe
zeigst, dann ist das alles wertlos. Es zählt nichts. Wissen ohne
Liebe ist nichts.
Wir leben in einer Welt, deren Wissen gewaltig zunimmt. Alle 6
Jahre verdoppelt sich das Wissen in unserer Gesellschaft.
Unsere Kenntnisse sind heute erheblich umfangreicher als in
früheren Generationen. Aber wir haben immer noch die
gleichen Probleme: Kriminalität, Missbrauch, Gewalt. Warum?
Weil diese Welt eins noch nötiger als Wissen braucht: Liebe!
All unser Wissen kann den Mangel an Liebe nicht ausgleichen.
Ohne Liebe ist all unser Wissen nichts.
Und:
3. Ohne Liebe ist all unser Glaube nichts.
Das ist ein starkes Wort! Manche Leute meinen, Christsein
bedeutet bestimmte, religiöse Wahrheiten anzuerkennen, zu
glauben. Aber das ist zu kurz gedacht.
Jesus Christus nachzufolgen, meint mehr als bestimmte
geistliche Auffassungen zu haben, es bedeutet, ein Leben der
Liebe zu führen. Die Bibel sagt:
Und wenn ich allen Glauben hätte, sodass ich Berge versetzen
könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.
Gott fragt nach mehr als nur nach einer Glaubensauffassung.
Er will, dass seine Nachfolger ein Leben der Liebe leben. Es
heißt an einer Stelle in der Bibel,
(Jakobus 2, 19)
Du glaubst, dass es nur einen einzigen Gott gibt? Gut und
schön. Aber das glauben sogar die Dämonen.
Aber sie wird man nicht im Himmel finden. Warum? Weil es
mehr braucht als nur einen Glauben zu haben. Die Frage ist
also nicht: „Glaubst du an Gott?“, sondern: „Liebst du ihn?“
Und zeigt sich deine Liebe gegenüber anderen?
Ich kann nicht sagen, „ich habe meinen persönlichen Glauben,
der geht niemanden etwas an. Glaube ist allein eine Sache
zwischen mir und Gott“
Die Bibel sagt, Glaube hängt mit Gemeinschaft, mit
Beziehungen zusammen und zeigt sich an der Liebe zu
anderen:
1.Johannes 4,8
Wer aber den anderen nicht liebt, der weiß nichts von Gott;
denn Gott ist Liebe.
Als Letztes machen die ersten Verse das 13. Kapitel des
1.Korintherbriefs deutlich:
Ohne Liebe ist all unser Einsatz nichts.
…und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe
und ließe meinen Leib verbrennen (= d.h. wenn ich zum
Märtyrer würde)
und hätte die Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.
Es ist erstaunlich, wir können aus den unterschiedlichsten
Motivationen etwas schenken oder geschenkt bekommen.
Manches wird uns aus Pflichtgefühl gegeben. Anderes erfolgt
vielleicht aus einem schlechten Gewissen und soll eine Art
Wiedergutmachung darstellen. Was wird in Ehen und in
Familien manchmal geschenkt, statt dass man sich Zeit nimmt
und wirkliche Liebe zeigt.
Manche Kinder werden gerade zu mit Dingen zugeschüttet,
aber was sie brauchen sind nicht irgendwelche Dinge (ein
Spielzimmer, das überquillt, tolle PCs, Handys, Klamotten …),
sondern echte Zuwendung. Sie brauchen unsere Liebe und
die kostet - Zeit.
Manchmal will man mit Geschenken nur die Aufmerksamkeit
und die Anerkennung des anderen erlangen. Es kann z.B.
sein, dass wir ein besonders großes Geschenk bekommen.
Aber dahinter steht vielleicht eine ebenso große Erwartung.
Jemand möchte möglicherweise von uns etwas zurück haben
und deshalb beschenkt er uns. Das wäre kein Geschenk aus
Liebe. Der andere hat in Wahrheit mit dem Geschenk nicht
mich, sondern sich gemeint.
Man kann aus falschen Motiven jemanden etwas geben, aber
was aus nicht aus Liebe gegeben ist, zählt nicht.
Es stimmt: Ohne Liebe ist all unser Einsatz nichts.
Nun nachdem diese ersten Verse deutlich gemacht haben,
dass Liebe das Wichtigste im Leben ist, der höchste Wert, ist
doch die Frage, was ist mit Liebe gemeint. Was bedeutet
überhaupt Liebe? Wie sieht Liebe aus? Das wollen wir in
einem zweiten Punkt beantworten.
Liebe ist …
Liebe ist eins der meistgebrauchten und vielleicht eins der
meist missbrauchten Worte in unserer Zeit. Es kann ganz
unterschiedliche Bedeutungen haben, von Freundschaft bis
hin zu Sexualität.
Wenn man das Wort „Liebe“ in eine Internet-Suchmaschine
eingibt, dann hat man innerhalb von nicht einmal zwei
Zehntelsekunden über 79 Millionen Dokumente gefunden, die
etwas über Liebe aussagen. Aber die meisten haben mit Liebe
nichts zu tun, sondern meinen „Lust“ oder „Sexualität“.
Das ist genau der Punkt. Wir wissen heute mehr über
Sexualität als über das , was Liebe wirklich ist. Viele Kinder
und Jugendliche wissen zwar einiges über Sexualität, aber
manche vermissen echte Liebe in ihren Familien .
Erst recht kann sich kaum einer eine Liebe vorstellen, die
selbstlos ist.
Die meisten Schlager und Lieder, die von Liebe sprechen,
meinen stattdessen „Lust“. Sie sprechen vom
„Bekommenwollen“ und nicht vom „Geben“. „Ich will, ich will,
ich will“ „Und ich will es gleich, ich will es sofort“.
Der große Unterschied zwischen Liebe und Lust ist :
Liebe hat zuerst den anderen im Blick.
Lust sucht vor allem sich selbst.
Und so erleben wir , dass das Wort „Liebe“ wird so oft und von
so vielen benutzt wird, und doch nur so wenig von dem
begriffen wird, was es wirklich bedeutet.
Die Bibel macht hingegen sehr klar, was Liebe ist. (Auch eine
hohe Wertschätzung der Sexualität. Aber heute wollen wir
über Liebe nachdenken.)
Sie sagt:
Liebe ist … ein Gebot
Jesus gebietet seinen Jüngern, dass sie einander lieben.
Johannes 13,34
Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander
liebt, wie ich euch geliebt habe.
Es ist wie ein Befehl. Wenn wir nicht so leben, dann werden
wir schuldig gegenüber Gott und Mensch. Wir können Gott
nicht gefallen, wenn wir nicht einander lieben, denn er hat es
geboten.
Und weil es ein Auftrag, ein Gebot ist, Gott und die Menschen
zu lieben, deshalb ist diese Liebe nicht von unseren Gefühlen
abhängig.
Wir können nämlich Gefühle nicht befehlen. Man kann nicht
einer Person, die gerade traurig und enttäuscht ist, sagen: „Ich
befehle, fühle dich glücklich! Habe positive Gefühle!“ Gefühle
kann man nicht anordnen.
Liebe ist nicht ein Gefühl. Aber Liebe bewirkt Gefühle und
zwar gewaltige!
Wenn wir jemanden lieben, dann entstehen in uns Gefühle für
diesen Menschen.
Diese Gefühle können durch Mark und Bein gehen! Die
können einen auf „Wolke 7“ schweben lassen.
Doch das, was wir fühlen, ist entstanden aus einer
Entscheidung: nämlich diesen Menschen zu lieben!
Wer Liebe nur als Gefühl definiert, der hat nur ein
oberflächliches Verständnis von Liebe.
Da sagt jemand in der Ehe-Seelsorge: „Ich empfinde für den
anderen keine Liebe mehr.“ Damit meint er vielleicht, dass
deshalb auch eine Trennung berechtigt ist. Aber dieses
Denken beruht auf dem Missverständnis, nämlich dass Liebe
ein Gefühl ist. Aber Liebe ist ein Gebot und kein Gefühl.
Ich will das vertiefen, denn…
Liebe ist … eine Willensentscheidung
Wir können entscheiden, ob wir lieben oder nicht lieben. Wir
stehen immer vor dieser Wahl.
Die Bibel sagt in 1.Korinther 14, 1
„Lasst die Liebe euer höchstes Ziel sein“ (heutiger Bibelvers)
oder in einer anderen Übersetzung „Strebt nach der Liebe!“
Strebt – d.h. trefft eine Willensentscheidung und richtet euch
auf Liebe aus.
D.h. aber auch jeder hat die Möglichkeit das umzusetzen oder
nicht umzusetzen.
Wir können uns entscheiden, ob wir lieben oder nicht lieben.
An dieser Stelle fordert uns die Bibel heraus! Sie fordert uns
heraus, uns bewusst dafür zu entscheiden, andere zu lieben
und danach zu streben!
Manche meinen, Liebe ist fast nicht kontrollierbar. Sie überfällt
einen plötzlich. Das ist man verliebt und sagt: „Mich hat’s
erwischt!“ Auf Deutsch gesagt, ich konnte nichts machen. Ich
bin so über die Straße gegangen, plötzlich sah ich dieses
Mädchen, diesen Typ, diese Frau (oder Mann), tja und da war
es um mich geschehen. Mich hat’s erwischt. Ich konnte das
nicht steuern. Das ist so ein toller Typ! (Aber alle anderen
sagen: Mach dich nicht unglücklich!!)
Auf der anderen Seite wird in Ehen zum Partner manchmal
gesagt: „Es ist vorbei. Ich empfinde nichts mehr für dich. Da ist
etwas in mir ausgegangen. Ich kann dich nicht mehr lieben!“
Und wieder scheint es so als ob von uns nicht steuerbar ist.
Aber lasst uns ehrlich sein. Liebe ist eine Willensentscheidung.
Wir sollten aufrichtiger Weise sagen: „Ich habe mich
entschlossen, dich nicht mehr zu lieben.“ Weil Liebe eine
Sache unseres Willens ist, können wir wählen, was machen.
Es ist sicherlich viel schwerer den Partner zu lieben, wenn
man die Flitterwochen hinter sich hat und nun die Schwächen
des anderen immer besser kennen lernt. Nach dem Motto:
„Liebe macht blind, aber die Ehe öffnet einem die Augen!“ (Ist
natürlich genauso hohl!)
Aber eins stimmt, wenn man liebt trotz schwankender Gefühle,
trotz mancher innerer Verletzungen, dann hat diese Liebe eine
höhere Qualität.
Liebe gibt dem anderen, was er braucht und nicht was er
verdient. So macht es jedenfalls Gott mit uns. Die Bibel nennt
diese besondere Liebe Gnade.
Gott gibt uns, was wir brauchen und nicht, was wir verdient
hätten. Gott hat diesen Entschluss schon vor Ewigkeiten
getroffen.
Liebe ist nicht Sympathie, sondern eine Willensentscheidung.
Liebe ist … eine Tat
Liebe ist damit ein Verhalten. Etwas, das man macht. Eine
Aktion. Die Bibel sagt:
1.Johannes 3,18
Lasst uns nicht lieben mit Worten, sondern mit der Tat.
Liebe zeigt sich nicht in bloßen Worten. Natürlich drückt sie
sich in Worten aus. Wunderschöne Worte. Herrliche
Geschichten, Gedichte, Lieder wurden so geschrieben.
Aber wenn es wirkliche Liebe ist, dann bleibt es nicht bei
Worten. Dann bleibt es nicht bei lieben Grüßen. Liebe will
helfen, will sich einsetzen und dem anderen zur Seite stehen.
Wir werden uns jetzt 40 Tage mit dem Thema beschäftigen.
Werden viel lesen, werden gute Gedankenanstöße
bekommen, werden wahrscheinlich auch gute Gespräche
darüber haben, und uns darüber austauschen.
Aber mit ziemlicher Sicherheit wird es nicht dabei bleiben.
Wenn wir Gott bitten, dass er uns zu liebevolleren Menschen
macht, dann wird er uns Gelegenheiten geben, unsere Liebe
praktisch zu zeigen. Das werden vielleicht nicht die
Gelegenheiten sein, die wir suchen oder uns gewünscht
haben.
Aber wir werden Momente erleben, wo wir merken, das ist jetzt
so eine Herausforderung, wo mich Gott beauftragt, Liebe zu
zeigen?
Und manchmal ist es so, dass diese Chancen unvermittelt
kommen und genauso schnell wieder verschwinden können
und in einem Augenblick müssen wir uns entscheiden: Wollen
wir handeln oder nicht? Wie oft haben wir uns etwas Gutes
vorgenommen, mit einem Anruf jemanden zu ermutigen, einen
Brief zu schicken. Vielleicht nur eine kleine Geste der
Hilfsbereitschaft in der Nachbarschaft. Aber es ist beim
Gedanken geblieben. Es ist nicht zur Tat gekommen. Aber
Liebe ist eine Tat.
Lasst uns nicht lieben mit Worten, sondern mit der Tat.
Liebe ist … Hingabe
Der 1.Johannesbrief spricht viel von Liebe und er bringt es so
auf den Punkt:
1.Johannes 4,16
Gott ist Liebe, und wer in dieser Liebe bleibt, der bleibt in Gott
und Gott in ihm.
Hier unterstreicht die Bibel, Liebe hängt mit Treue zusammen:
„der bleibt in Gott“. Liebe ist beständig. Liebe hält durch – in
schönen wie in schweren Zeiten. Das ist das Fundament.
Bsp.: viele zusammen schwere Zeiten bestanden haben und in
ihrer Liebe aneinander festgehalten haben
Liebe ist festes Fundament, ist eine beständige Grundlage.
Da, wo es schwer, wo unsere Treue und Beständigkeit auf die
Probe gestellt wird. Aber genau dann wird die Liebe vertieft
und reift zu echter Hingabe.
Ich habe in der Vorbereitung der Aktion, beim Schreiben der
Predigt, oft gedacht:
Stefan, du selbst hast auch eine Menge zu lernen. Manchmal
habe ich gedacht, es gäbe Leute, die könnten, weil sie
liebevoller als ich sind, darüber vielleicht besser reden. Ich
weiß auch um mein Versagen, gerade an diesem Punkt. Aber
vielleicht geht es nicht nur mir so. Oder ist irgendeiner unter
uns darin schon perfekt? Und so lade ich euch alle ein, in
diesen kommenden Wochen hierin zu wachsen. Das wird
wahrscheinlich durch Umkehr und Vergebung geschehen.
Aber das ist ein Geschenk.
Und so möchte ich vier Wege zum Schluss nennen, die in den
kommenden Wochen eine ganz konkrete Hilfe sein können.
In der Liebe können wir wachsen durch
In der Liebe können wir wachsen durch Gemeinschaft in einer
Kleingruppe
Ich kann viel in einer Predigt über Liebe weitergeben. Wir
können viel über Liebe lesen. Aber man kann in ihr nicht für
sich allein wachsen. Wie man ohne Wasser nicht schwimmen
kann, so kann man Liebe nicht ohne Gemeinschaft
praktizieren. Es braucht den anderen. Erst dann wird auch
sichtbar, wo unsere Stärken und unsere Schwachpunkte
liegen.
Wir laden deshalb herzlich ein, zu den sechs
Dienstagabenden im Gemeindehaus, um dort miteinander ins
Gespräch zu kommen und sich gegenseitig zu stärken. !
Aber wenn Sie sich sonst irgendwo unter der Woche treffen,
möchte ich Sie ermutigen, sich über das gehörte und
Gelesene auszutauschen. Nutzen wir die Zeit, in der viele von
uns sich mit diesem Thema beschäftigen und wir eine
gemeinsame Gesprächsgrundlage haben.
Liebe braucht ein Gegenüber. Wir wachsen durch
Gemeinschaft und in der gemeinsamen Ausrichtung auf die
Liebe, die Gott uns schenken will.
Weiter:
In der Liebe können wir wachsen durch Nachdenken anhand
der Aktionsbuches
Natürlich ist es schon eine Hilfe, wenn wir uns mit dem Thema
einmal so intensiv beschäftigen. Deswegen haben wir extra
das Buch besorgt.
Es enthält für jeden Tag einen Impuls zum Thema „Liebe“.
Heute beginnen die Lesungen. Heute ist der erste Tag. Bitte
fangt heute an.
Wir beten, dass durch das Lesen des Buches Beziehungen
wirklich vertieft werden. Wir hoffen, dass manche, in den
nächsten 40 Tagen ihr Leben im Verhältnis zu Gott und ihren
Mitmenschen neu ausrichten. Wir wissen auch, dass wir
nirgendwo so aneinander schuldig werden wie im Blick auf die
Liebe. Aber wir sind davon überzeugt, dass es für
Beziehungskonflikte Hoffnung und Hilfe gibt. Dazu werden in
diesem Buch Anstöße gegeben und Wege aufgezeigt. Wenn
man dieses Buch und die angegebenen Bibelstellen betend
liest, darüber nachdenkt, dann wird man einen inneren Gewinn
davon haben. Wir können in der Liebe wachsen, indem wir
über sie nachdenken (anhand des Buches).
Ein weiterer kleiner Impuls:
In der Liebe können wir wachsen durch Erinnerung an Gottes
Wort
Jeden Sonntag werden wir nun einen Bibelvers erhalten. Ich
ermutige alle, diesen Vers auswendig zu lernen. Er fasst das
Thema des Sonntags und der Woche zusammen. Bibelverse
können uns in bestimmten Situationen eine Leitlinie geben.
Gott benutzt sie, indem er sie uns in Erinnerung ruft und wir
uns durch diesen Vers immer wieder auf ihn ausrichten.
In der Liebe können wir wachsen durch Training im Alltag
Liebe ist wie ein Muskel. Je mehr ein Muskel gebraucht wird,
desto mehr wächst er.
Training ist für jeden Sportler wichtig. Unser ganzes Leben
funktioniert nach diesem Prinzip.
Wie haben wir Autofahren gelernt? Haben wir alles gleich
gekonnt?
In die Kurve fahren – schalten, gucken, Rückspiegel,
Seitenspiegel, Ampel, wie stark der Einschlag … Und heute,
alles geht wie von selbst. Manche können dabei Telefonieren
und Zeitung lesen ( ?!). Training.
Genauso wachsen wir in der Liebe im Alltag indem etwas tun.
Es wird in den nächsten Wochen besondere Aktionen geben.
Jemanden einladen, eine Ermutigung schicken, usw.
Wir können uns darin trainieren, im Alltagsleben liebevoller zu
werden. Gott fordert uns dazu heraus, besonders in den
nächsten Wochen unseren „Liebesmuskel“ zu trainieren!
Die Liebe ist der Schlüssel zum Leben. Sie ist das, was
wirklich zählt.
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