Wichtige Hautpflege

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gesundheitsmagazin 19
Wichtige Hautpflege
Ob Tumorgewebe aus dem Körper herausoperiert wird, ob die
Krebserkrankung mit Chemotherapie, Bestrahlung oder zielgerichteten Methoden behandelt wird: Aus ganz unterschiedlichen Gründen können diese Verfahren der Haut zusetzen.
Gerade weil die Haut für andere Menschen gut sichtbar ist, empfinden Krebspatienten Veränderungen
oft als belastend. Narben, entzündete oder juckende
Haut mindern die Lebensqualität mitunter deutlich.
Haut- und Schleimhautpflege
Durch eine Chemotherapie werden besonders schnell
wachsende Zellen geschädigt. Dazu gehören auch
Haut- und Schleimhautzellen. Im Mundbereich leiden
Chemotherapiepatienten gelegentlich unter Entzündungen, die die Mundpflege unangenehm machen.
Auch werden betroffene Patienten empfindlicher
gegen Infektionen mit Herpes-Viren oder Pilzen.
Schon bevor bei einer Infektion mit Herpes-Viren
Bläschen an der Lippe oder einem anderen betroffenen Körperteil zu sehen sind, kann die Haut an der
entsprechenden Stelle spannen, jucken, kribbeln und
brennen.
Symptome für eine Pilzerkrankung der Haut sind juckende, leicht gerötete und schuppende Hautbezirke
ebenso wie nässende Bläschenbildung.
Einige Medikamente machen sonnenempfindlich.
Am Tag der Gabe sollten Patienten direkte Sonnenbestrahlung vermeiden: Ob Sonnenschutzmittel ausreichen, oder ob Betroffene die Sonne besser ganz
meiden sollten, erfahren sie von ihren Ärzten oder den
betreuenden Fachpflegekräften.
Vorübergehende Erscheinung
Auftreten können trockene, schuppende und teilweise auch juckende Hautverdickungen, Rötungen
und bei manchen Patienten auch Pigmentflecken.
Allergische Reaktionen mit juckenden Knötchen
oder Quaddeln sind ebenfalls möglich. Bei wenigen Behandelten entwickeln sich Hautausschläge
am ganzen Körper («generalisierte Exantheme»). Bei
bestimmten Chemotherapiemedikamenten können
auch schmerzhafte Veränderungen an Handinnenflächen und Fusssohlen auftreten. Man spricht auch
vom Hand-Fuss-Syndrom. Die gute Nachricht: Die
meisten Hautprobleme sind vorübergehend und verschwinden teilweise noch während und meist mit Abschluss der Therapie.
Auch nach der Übertragung von Spenderstammzellen im Rahmen einer Hochdosischemotherapie
kann es zu Hautveränderungen kommen. Verantwortlich ist dann eine Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion,
bei der sich die übertragenen Immunzellen gegen das
Gewebe des Patienten richten. Nicht selten verblas-
sen solche Hautprobleme innerhalb einiger Monate.
Bis dahin lassen sie sich durch kosmetische Massnahmen überdecken.
Moderne Begleitmedikamente und die Weiterentwicklung der Chemotherapiesubstanzen selbst haben
dafür gesorgt, dass die meisten Patienten gar keine
oder nur sehr milde Hautprobleme erleben. Normalerweise müssen Patienten während einer Chemotherapie nichts an ihrer gewohnten Körperpflege ändern.
Es kann allerdings sinnvoll sein, während der Behandlung auf manche Pflegeprodukte mit potenziell
reizenden Inhaltsstoffen zu verzichten. Wenn die Haut
empfindlich reagiert, sollte beim Waschen beispielsweise lauwarmes Wasser anstatt eiskaltem oder sehr
heissem Wasser verwendet werden, beim Abtrocknen
sollte die Haut sanft getupft statt gerieben werden.
Wenn das Immunsystem während einer (Hochdosis-)
Chemotherapie vorübergehend «in die Knie geht»
und die Zahl der Immunzellen unter einen kritischen
Grenzwert fällt, kann es notwendig sein, bei jeder
Wäsche frische Seifenläppchen und Handtücher oder
Einmalwaschlappen zu benutzen, um das Risiko einer
Infektion durch verschleppte Keime zu reduzieren.
Vorsicht mit Duftstoffen
Manche Chemotherapiepatienten reagieren empfindlich auf Duftstoffe. Auch das Lieblingsparfum kann als
unangenehm empfunden werden.
Problematisch kann für Chemotherapiepatienten
ein Nebeneffekt von Seife, Cremes, Deos, Haarsprays
und ähnlichen Produkten sein, der mit der eigentlichen
Hautpflege nichts zu tun hat: Während einer Zellgifttherapie reagieren einige Patienten sehr sensibel auf
Düfte und Gerüche. Selbst das Lieblingsparfum wird
unter Umständen als unangenehm empfunden. An
den Mitpatienten im gleichen Zimmer sollten Betroffene beim Packen des Waschbeutels für den Krankenhausaufenthalt deshalb ebenfalls denken. Für
Angehörige gilt: Ein eigentlich wohlriechender Blumenstrauss ist nicht immer das beste Geschenk. Ob
Blumen auf der Station unter hygienischen Gesichtspunkten erlaubt und wegen ihres Dufts auch willkommen sind, kann man vorab erfragen.
Vorsicht ist bei der Aromatherapie geboten. Auch
wenn einige Patienten auf ätherische Öle zur Besserung des Wohlbefindens und gegen Übelkeit schwören: Nicht jeder verträgt die Düfte. Selbst bei Gesunden können durch qualitativ hochwertige Produkte
Allergien ausgelöst werden.
Eine gute Hautpflege fördert das
positive Lebensgefühl.
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