Die Fachgruppe Geschichte an der Erzbischöflichen Liebfrauenschule Bonn Die Erzbischöfliche Liebfrauenschule Bonn ist eine staatlich genehmigte Ersatzschule für Mädchen mit knapp 600 Schülerinnen in der Bonner Südstadt. Durch die gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Einzugsbereich weit und nicht auf das Bonner Stadtgebiet beschränkt. Eltern und Schülerinnen bejahen als Fundament der Bildungs- und Erziehungsarbeit das christliche Welt- und Menschenbild, was eine wichtige gemeinsame Basis für die Gestaltung des Schullebens bildet. Die Schülerinnen sind unterschiedlicher sozialer Herkunft. Da Bonn Universitätsstadt ist und hier auch Zweigstellen der Vereinten Nationen und andere internationaler Firmensitze beheimatet sind, gehören der Schule Mädchen aus verschiedenen Kulturbereichen an. Deshalb kommt dem Inhaltsfeld ‚Erfahrungen mit dem Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive’ eine besondere Bedeutung zu. In der Stadt befinden sich für die Unterrichtsarbeit relevante Museen, nämlich das Rheinische Landesmuseum wie auch das Haus der Geschichte. In erreichbarer Nähe ist ebenfalls das Römisch Germanische Museum in Köln. Die Fachgruppe Geschichte erachtet es als zentrale Aufgabe, bei der Ausformung eines reflektierten Geschichtsbewusstseins mitzuwirken, das die Kenntnis geschichtlicher Prozesse in ihren Kontinuitäten und Brüchen in den Mittelpunkt stellt. Dabei ist im Rahmen der gemeinsam erlebten Geschichte auch die Auseinandersetzung mit fremden Kulturen ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts . In dieser kann man an die Erfahrungen anknüpfen, die sich aus der gesellschaftlich vorgegebenen Lebenswirklichkeit der Schülerinnen ergeben. Bei der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Erfahrungen, Ordnungen und Wertvorstellungen soll als konsensfähiges Gesellschaftsmodell die demokratische politische Kultur angesehen werden. Somit leistet das Fach Geschichte einen unverzichtbaren Beitrag bei der Entwicklung einer selbstbewussten Schülerpersönlichkeit. Mit ihrer Sach- und Urteilskompetenz sollen die Schülerinnen zu Handlungsoptionen befähigt werden, die für den Ausbau und die Ausgestaltung einer demokratischen Grundordnung erforderlich sind. Die Analyse, Einordnung und kritische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Quellen ist zentraler Bestandteil des Geschichtsunterrichts und bedeutsam für die Entwicklung eines Methodenbewusstseins. Dieses wird geschult durch sinnorientiertes Lesen unter einer erkenntnisleitenden 1 Fragestellung. Die Einübung in die teilselektive Informationsentnahme aus Texten unter Beachtung der ideologischen Standortgebundenheit des Verfassers ermöglicht es den Schülerinnen ,zu einem kompetenten Urteil zu gelangen, das aus gegenwartsgenetischer Sicht Grenzen der eigenen Urteilsfähigkeit offenlegt. In der Liebfrauenschule Bonn werden in der Sekundarstufe II alle Kursarten (Leistungskurse, Grundkurse, Zusatzkurse) angeboten. Im Rahmen der Unterrichtsorganisation wurde vor zwei Jahren überwiegend das Doppelstundenprinzip mit großem Erfolg eingeführt. Die Fachgruppe Geschichte besteht aus sechs Vollzeitkräften und derzeit zwei Referendaren, die vornehmlich in der Sekundarstufe I eingesetzt sind. Die Zusammenarbeit in der Fachgruppe ist unkompliziert, sodass etwa Absprachen zu konkreten Unterrichtsvorhaben leicht getroffen werden können. Auch zeitlich befristete Kooperationen mit anderen Fachbereichen im Rahmen von fächerübergreifenden Arbeiten oder Wettbewerben sind leicht zu bewerkstelligen. Die Kollegen/innen sind fachlich sehr engagiert und nehmen Angebote an Fortbildungsmöglichkeiten mit großem Interesse wahr. Klausuren und Themen für Facharbeiten werden ausgetauscht und gesammelt. Die Schule besitzt eine Schülerbibliothek mit PCs mit Internetzugang, in der die Schülerinnen arbeiten können. Zudem sind etliche Räume mit ‚Smartboards’ ausgestattet, wodurch ein direkter Zugriff während des Unterrichts auf das Internet möglich ist. Dadurch wird die kritische Analyse von Medienprodukten erleichtert. In einem eigenen Raum befindet sich ein Bestand an Quellensammlungen sowie Geschichtsatlanten, die in Klassensätzen an die Schülerinnen ausgeliehen werden können. In diesem werden auch Materialien der Bundeszentrale für politische Bildung aufbewahrt. Die Fachkonferenz hat sich für die Anschaffung des Lehrbuches „Zeiten und Menschen“ Einführungsphase Oberstufe von Schöningh entschieden, das von dem Schuljahr 2014/15 an jede Schülerin erhält. 2 Erzbischöfliche Liebfrauenschule Bonn Schulinterner Lehrplan zum Kernlehrplan Geschichte für die gymnasiale Oberstufe Einführungsphase Eingeführtes Schulbuch: ZEITEN UND MENSCHEN. Geschichte. Einführungsphase Oberstufe. Nordrhein Westfalen (Schöningh, 978-3-14-024946-1) 3 UV I: Wie Menschen das Fremde und den Fremden wahrnahmen – Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Übergeordnete Kompetenzen: Sachkompetenz: Die Schülerinnen • beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteure in ihrer jeweils durch zeitgenössische Rahmenbedingungen geprägten Eigenart (SK4), • identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5), • beschreiben Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter dem Aspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6). Methodenkompetenz: Die Schülerinnen • treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen für eine historische Untersuchung (MK1), • identifizieren Verstehensprobleme und führen die notwendigen Klärungen herbei (MK4), • analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5), • wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen (und der Analyse von und kritischer Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen) fachgerecht an (MK6), • interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachliche Quellen (und Darstellungen) wie Karten, Grafiken, Schaubilder und Bilder, (Karikaturen und Filme) (MK7), • stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicher Mittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar und präsentieren diese, auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme, anschaulich. (MK9) Urteilskompetenz: Die Schülerinnen • beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motive bzw. Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1), • beurteilen angeleitet Grundlagen, Ansprüche und Konsequenzen einzelner Denk- und Legitimationsmuster, Weltsichten und Menschenbilder (UK4), • beurteilen angeleitet die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen für historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5). Handlungskompetenz: Die Schülerinnen 4 • stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen Person und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1), • entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen (HK2), • präsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-) öffentlichen Diskurs teil (HK6). Inhaltsfeld: IF 1 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Inhaltliche Schwerpunkte: • Die Darstellung der Germanen in römischer Perspektive • Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa • Was Reisende erzählen – Selbst- und Fremdbild in der frühen Neuzeit • Fremdsein, Vielfalt und Integration – Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im 19. und 20. Jahrhundert Zeitbedarf: 24 Std. 5 6 Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Auftakt: Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Die Schülerinnen Perspektive • stellen ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen Person und Gruppe zu Erste Begegnung und Auseinandersetzung mit dem Frage- bzw. anderen (fremden) Menschen und Gruppen dar. (HK1) Problemhorizont dieses Inhaltsfelds: Was ist Fremdsein? Wo beginnt die Fremde? Was erfährt man in der Fremde? Was bedeutet das Ankommen und das Verbleiben in der Fremde? Die Schülerinnen „Fremdsein“ – das Beispiel Römer und Germanen • stellen ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen Person und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen (hier konkret: die Bedeutung von SelbstThema: „Germania“ – der römische Schriftsteller Tacitus über die und Fremdbildern für das Leben von Menschen) dar. (HK1) „Barbaren“ aus den Wäldern des Nordens • erklären den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie „der Germane“, „der • Was sind nach Tacitus charakteristische Merkmale des Römer“ und „der Barbar“ und die damit einhergehende Zuschreibung normativer Volkscharakters, der Lebenswelt und Lebensweise der Germanen? Art. (konkretisierte Sachkompetenz) • Fremd- und Selbstwahrnehmung: Welche Klischees und • beurteilen die Darstellung der Germanen in römischen Quellen im Hinblick auf Stereotypen bedient Tacitus in seinen Ausführungen? immanente und offene Selbst- und Fremdbilder. (konkretisierte Urteilskompetenz) Thema: „Germania“ – im Spiegel wissenschaftlicher Diskussion • entwerfen, ggf. in kritischer Distanz, eigene Beiträge zu ausgewählten Formen der • Wie beschreiben heutige historische Darstellungen die öffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (hier konkret: erklären den Tacitusdarstellung der Germanen? Hermann-Mythos und stellen seine Bedeutung für das deutsche Selbstverständnis • Ist die „Germania“ aus heutiger wissenschaftlicher Sicht eine seit dem 19. Jahrhundert dar). (HK5) realistische Beschreibung des Wesens des fremden Volkes der • erläutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen, vergleichen Germanen? Informationen aus ihnen miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her. • Warum sprechen heutige Wissenschaftler bei der „Germania“ des (MK3) Tacitus von einem Beispiel für den Konstruktcharakter einer Selbst• wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, und Fremdwahrnehmung? grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und Thema: „Hermann“ – ein Mythos wird zum Selbstbild kritischen Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an. • Was sind die charakteristischen Merkmale des Mythos um (MK6) Hermann und die Varusschlacht? • interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung nichtsprachliche • Welche Botschaften sollte der Mythos der Öffentlichkeit in Quellen (hier: historische Postkarten als Bildquellen). (MK7) späteren geschichtlichen Epochen vermitteln? • stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert (Strukturskizze, Stichwortliste, Statement, Mindmap, Tabelle, Thesenpapier) dar. 7 (MK8) Die Schülerinnen Weltsicht im Mittelalter • erklären mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhand von Weltkarten (Europa, arabische Welt). (konkretisierte Sachkompetenz) Thema: Geschichte digital – Weltkarten spiegeln das Weltbild • beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher, technischer und geografischer • Was erzählen die Ebstorfer Weltkarte und die Londoner Kenntnisse auf das Weltbild früher und heute. (konkretisierte Urteilskompetenz) Psalterkarte über die geografische Weltvorstellung? • recherchieren fachgerecht innerhalb und außerhalb der Schule in relevanten • Welche Bedeutung hat das christlich geprägte Weltbild des Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen europäischen Mittelalters für den Aufbau und die Gestaltung Problemstellungen (hier konkret: zu historischen Karten und den sich darin historischer Weltkarten? spiegelnden Weltbildern). (MK2) Thema: Perspektivwechsel – Weltbilder und Weltkarten aus der arabischen Welt • interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung nichtsprachliche Quellen (hier: historische Karten). (MK7) • Wie stellten arabische Karten die Welt aus islamischer Sicht dar? • stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert • Welche Einflüsse prägten dieses Weltbild? (Statement, Stichwortliste, Handout, Wandplakat) dar. (MK8) • Welche Unterschiede gab es zu europäischen Weltbildern? Die Schülerinnen Die Europäer in den neuen Welten – der Fremde als Exot • analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweilige Selbstbild, wie sie sich in Quellen zu den europäischen Entdeckungen, Eroberungen Thema: Europäer und Indianer – Perspektiven gegenseitiger oder Reisen in Afrika und Amerika in der frühen Neuzeit dokumentieren. Wahrnehmung (konkretisierte Sachkompetenz) • Wie nahmen die Europäer die ihnen vorher völlig unbekannten • erörtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilder in Einwohner der neuen Welt wahr? der Neuzeit. (konkretisierte Urteilskompetenz) • Welche Einstellungen entwickelten sie gegenüber den Einwohnern • entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der der neuen Welt? Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen • Wie wirkten die Europäer auf die Indianer? Entscheidungsprozessen. (HK2) • Welche Einstellung hatten die Indianer hinsichtlich der • wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, europäischen Eroberer? grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen fachgerecht an. (MK6) Thema: Die Europäer in Afrika – der bedrohliche Fremde • interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung nichtsprachliche • Wie nahmen die Europäer die Bewohner Afrikas im Zuge ihrer Quellen (hier: Bildquellen). (MK7) kolonialen Expansion wahr? • stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert • Wie sieht die Selbstwahrnehmung der Afrikaner gegenüber der (Poster, Strukturskizze, Stichwortliste) dar. (MK8) Sichtweise der Europäer aus? Fremdsein, Vielfalt und Integration – Migration am Beispiel des Die Schülerinnen 8 Ruhrgebiets im 19. und 20. Jahrhundert Thema: ‚‚Go west“ – der Zug in den „goldenen Westen“: Das Zuwanderungsbeispiel Ruhrpolen • Unter welchen Bedingungen entwickelte und vollzog sich die Einwanderung der Ruhrpolen? • Wie gestaltete sich die Integration der polnischen Arbeiter vor dem Hintergrund der ihnen entgegengebrachten Vorurteile? • Wie entwickelten die Ruhrpolen ihre Identität in der Fremde? Thema: „Gastarbeiter“ – Selbst- und Fremdwahrnehmung von Arbeitsmigranten in der Bundesrepublik • Was bedeutet das Ankommen und Verbleiben in der Fremde? • Wo komme ich her und wo gehöre ich hin? • Wie werden die Einwanderer von der Aufnahmegesellschaft wahrgenommen? • Wie beurteilen und bewerten Sie dieses Bild von Selbst- und Fremdwahrnehmung aus persönlicher Sicht? • • • • • • • stellen an ausgewählten Beispielen die Loslösung der von Arbeitsmigration Betroffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfältige Verortung in ihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar. (konkretisierte Sachkompetenz) erörtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Urteilen über Menschen mit persönlicher oder familiärer Zuwanderungsgeschichte enthaltenen Prämissen. (konkretisierte Urteilskompetenz) entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen. (HK2) recherchieren fachgerecht innerhalb und außerhalb der Schule in relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen (hier konkret: zu den Themen „Ruhrpolen“ und „Migration“). (MK2) wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen fachgerecht an. (MK6) interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung nichtsprachliche Quellen (hier: Fotos, Karikatur). (MK7) stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert (Strukturskizze, Statement, Lernplakat, ConceptMap) dar. (MK8) Diagnose von Schülerkonzepten: • Mithilfe von Narration den Lernstand zur Perspektivübernahme ermitteln: Verfassen eines informierenden Zeitungsartikels über die Germanen Erzählen, was Bilder über die Arbeitsmigration und das Leben der Migranten im Ruhrgebiet sagen Leistungsbewertung: • Präsentation von Arbeitsergebnissen • Aufgabengeleitete Anwendung grundlegender Arbeitsschritte der Analyse sprachlicher Quellen Vorhabenbezogene Absprachen • Exkursion zum Rheinischen Landesmuseum in Bonn • Anlassbezogene Präsentation zur Arbeitsmigration in das Ruhrgebiet 9 Erzbischöfliche Liebfrauenschule Bonn Schulinterner Lehrplan zum Kernlehrplan Geschichte für die gymnasiale Oberstufe Einführungsphase Eingeführtes Schulbuch: ZEITEN UND MENSCHEN. Geschichte. Einführungsphase Oberstufe. Nordrhein Westfalen (Schöningh, 978-3-14-024946-1) 10 UV II: Begegnung von islamischer und christlicher Welt – Konfliktpotenziale und Entwicklungschancen Übergeordnete Kompetenzen: Sachkompetenz: Die Schülerinnen • beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteure in ihrer jeweils durch zeitgenössische Rahmenbedingungen geprägten Eigenart (SK4), • identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5), • beschreiben Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter dem Aspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6). Methodenkompetenz: Die Schülerinnen • treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen für eine historische Untersuchung • erläutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen, vergleichen Informationen aus ihnen miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her (MK3) • identifizieren Verstehensprobleme und führen die notwendigen Klärungen herbei (MK4) • analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5) • wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischer Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6), • interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachliche Quellen und Darstellungen wie Karten, Grafiken, Schaubilder und Bilder, (Karikaturen und Filme) (MK7), • stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicher Mittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar und präsentieren diese, auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme, anschaulich. (MK9) Urteilskompetenz: Die Schülerinnen • beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motive bzw. Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1), • beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historische Bedeutung für die weitere Entwicklung und für die Gegenwart (UK2), • beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Berücksichtigung bzw. Gewichtung verschiedener Kategorien, Perspektiven und Zeitebenen (UK3), • beurteilen angeleitet Grundlagen, Ansprüche und Konsequenzen einzelner Denk- und Legitimationsmuster, Weltsichten und Menschenbilder (UK4), • bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch die überzeitlichen Geltungsansprüche von Wertesystemen (UK8) Handlungskompetenz: 11 Die Schülerinnen • stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen Person und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1), • entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen (HK2), • entwerfen, ggf. in kritischer Distanz, eigene Beiträge zu ausgewählten Formen der öffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5). Inhaltsfeld: IF 2 (Islamische Welt – christliche Welt: Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter und früher Neuzeit) Inhaltliche Schwerpunkte: • Religion und Staat • Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur • Die Kreuzzüge • Das Osmanische Reich und „Europa“ in der Frühen Neuzeit Zeitbedarf: 30 Std. 12 Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Auftakt Die Schülerinnen Erste Begegnung mit dem Problemhorizont dieses • Inhaltsfelds: - Christlich-europäischer Westen und Islam heute am Bsp. von 9/11 und dessen Folgen. • entwerfen, ggf. in kritischer Distanz, eigene Beiträge zu ausgewählten Formen der öffentlichen Geschichtsund Erinnerungskultur (hier konkret: erläutern die Bedeutung des 11. September für das Verhältnis von Christen und Muslimen) (HK5), charakterisieren und beurteilen gegenwärtig wirksame Feindbilder und Stereotype (konkretisierte Urteilskompetenz), • Zusammenleben Muslimen zwischen Christen und Die Schülerinnen Thema: Deutschland im 21. Jh.: Parallelgesellschaften oder nicht? • Wie werden Muslime heute in der Öffentlichkeit wahrgenommen? • Wie gestaltet sich das Zusammenleben aus islamischer und christlicher Sicht? • Welche Chancen und Probleme beinhaltet die Integration religiöser Minderheiten? Forum: Christentum und Islam – ein „Kampf der Kulturen“? • • • • • • • • erklären und beurteilen die These vom „Kampf der Kulturen“ (konkretisierte Urteilskompetenz), beschreiben das Verhältnis zwischen christlich und islamisch geprägten Gesellschaften in ihrer gegenseitigen zeitgenössischen Wahrnehmung am Beispiel Deutschlands (konkretisierte Sachkompetenz), stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen Person und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (hier konkret. Wahrnehmung der Muslime durch den christlicheuropäischen Westen) (HK1). entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen (HK2), entwerfen, ggf. in kritischer Distanz, eigene Beiträge zu ausgewählten Formen der öffentlichen Geschichtsund Erinnerungskultur (hier konkret: nehmen Stellung zu der Bedeutung der Rechtsnorm der Religionsfreiheit an deutschen Schulen). (HK5), erläutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen, vergleichen Informationen aus ihnen miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her. Methodischer Schwerpunkt: Kritischer Vergleich historischer Darstellungen. (MK3), wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an. (MK6), stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert (Strukturskizze, Stichwortliste, Statement, Mindmap, Tabelle, Thesenpapier) dar (MK8). 13 Weltreich und Weltreligion: Die islamische Die Schülerinnen Welt im Mittelalter Thema: Das Verhältnis von Religion und Staat. Herrschaft in der mittelalterlichen islamischen Welt aus zeitgenössischer und gegenwärtiger Perspektive • Welche Vorstellungen von den Aufgaben und den Grenzen des Machtbereichs eines Kalifen bildeten sich im Mittelalter heraus? • Wie stellt sich das Verhältnis zwischen Religion und Staat zur Zeit der Kreuzzüge dar? • • • • • Thema: Genauer hingeschaut: Was meint „Dschihad“? • • • erläutern die Entstehungsgeschichte des Islam und beschreiben die Entwicklung des Islamischen Weltreichs (konkretisierte Sachkompetenz), beschreiben das Verhältnis von geistlicher und weltlicher Macht im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzüge (konkretisierte Sachkompetenz), erläutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen, vergleichen Informationen aus ihnen miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her (MK3) wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6) stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert (Lernplakat, Strukturskizze, Vortragskonzept) dar (MK8), beurteilen angeleitet und vergleichend die Position moderner Wissenschaftler und die der Islamisten des 21. Jh. zum „Dschihad“ (konkretisierte Urteilskompetenz), erörtern aus zeitgenössischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziert die Begründung für Krieg und Gewalt (hier konkret: Dschihad) (konkretisierte Urteilskompetenz), stellen Sachverhalte und Sachzusammenhänge mithilfe verschiedener Präsentationsformen adressaten- und problembezogen dar (MK9). Das Verhältnis von Religion und Staat im Die Schülerinnen lateinisch-römischen Westen Thema: Fallanalyse: Der Investiturstreit – ein Schlüsselereignis für das Verhältnis zwischen geistlicher und weltlicher Macht • Worum ging es beim Investiturstreit? • Was waren die Gründe und wie verlief die Auseinandersetzung? • Was waren die Ergebnisse? • Investiturstreit – „Familienkrach“ oder doch mehr? Wie ist die historisch-politische • • • • • erörtern aus zeitgenössischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziert die Begründung für Krieg und Gewalt (hier konkret: „heiliger Krieg“) (konkretisierte Urteilskompetenz), beurteilen die historisch-politische Bedeutung des Investiturstreites (konkretisierte Urteilskompetenz) erläutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen, vergleichen Informationen aus ihnen miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her (MK3) führen eine Fallanalyse durch (MK5), wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der 14 Bedeutung dieses Streites zwischen König und Papst zu beurteilen? • Thema: Das Verhältnis von geistlicher und weltlicher Macht: Positionen im Vergleich • Wie beschreibt die „Zwei-Schwerter-Lehre“ des Gelasius das Verhältnis zwischen geistlicher • und weltlicher Macht? • Welches Selbstverständnis bezüglich ihrer • Stellung leiteten Könige und Päpste im • weiteren Verlauf des Mittelalters aus dieser Lehre ab? • Was sind die charakteristischen Merkmale und grundsätzlichen Probleme der Frage nach dem Verhältnis von geistlicher und weltlicher Macht, die das Mittelalter über weite Strecken prägten? Interpretation von Textquellen fachgerecht an (MK6), stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert (Poster, Strukturskizze, Stichwortliste) dar (MK8), beschreiben das Verhältnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-römischen Westen zur Zeit der Kreuzzüge (konkretisierte Sachkompetenz), interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung nichtsprachliche Quellen (hier: Bildquellen).(MK7), wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen fachgerecht an (MK6). Thema: Die Vorstellung des „gerechten Krieges“ im Christentum Die Kreuzzüge – Kriege im Namen Gottes Die Schülerinnen Thema: „Gott will es“? – Eine Rede, die die Welt des Mittelalters veränderte • • Wie gelang es Urban II. durch seine Rede, seine Zuhörer für die Kreuzzugsbewegung zu • gewinnen? erklären die Entstehung und den Verlauf der Kreuzzugsbewegung und ordnen wichtige Ereignisse, Personen und zeitgenössische Positionen in den Verlauf der Kreuzzüge ein (konkretisierte Sachkompetenz), erklären die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen, sozialen, politischen und individuellen Voraussetzungen her (konkretisierte Sachkompetenz), 15 • • Was waren Ursachen, Motive und Ergebnis des ersten Kreuzzugs in das Heilige Land? Wie sah die Praxis des Zusammenlebens mit den Juden als religiöser Minderheit in der christlichen Welt aus und wie wurde sie durch die Kreuzzüge verändert? • • Thema: Zusammenleben der Kulturen? Leben in den Kreuzfahrerstaaten • • Welche Folgen hatte der enge Kontakt der christlichen und muslimischen Kultur in den • Kreuzfahrerstaaten? • Wie wird die jeweils andere Kultur und Religion wahrgenommen? • • Wie beurteilen und bewerten Sie dieses Bild von Selbst- und Fremdwahrnehmung? Die Blüte der arabischen Kultur im Mittelalter Thema: Wenn sich Kulturen begegnen…Historiker über Wechselwirkungen zwischen der arabischislamischen und der europäisch-christlichen Kultur in der Geschichte • Worin zeigt sich die Überlegenheit der arabischen Kultur des Mittelalters? • Welche Bedeutung hatte der kulturelle Austausch für die arabisch-islamische und die europäisch-christliche Welt? Thema: „Morgenland: Mit den Schwertern des Geistes“ – Wie ein Dokumentarfilm die Blütezeit der arabischen Kultur rekonstruiert beschreiben die Formen der rechtlichen Stellung von religiösen Minderheiten sowie der Praxis des Zusammenlebens mit ihnen (hier: der Juden) in der christlichen mittelalterlichen Welt (konkretisierte Sachkompetenz), wenden aufgabengeleitet grundlegende Schritte der Analyse und kritischen Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen an, Schwerpunkt hier: eine politische Rede interpretieren (MK 6), beschreiben das Verhältnis zwischen christlich und islamisch geprägten Gesellschaften in ihrer gegenseitigen zeitgenössischen Wahrnehmung (konkretisierte Sachkompetenz), erörtern an einem Fallbeispiel (das Zusammenleben von Christen und Muslimen in den Kreuzfahrerstaaten) die Bedeutung, die eine Kulturbegegnung bzw. ein Kulturkonflikt für beide Seiten haben kann (konkretisierte Urteilskompetenz), stellen Sachverhalte und –zusammenhänge mithilfe verschiedener Präsentationsformen adressaten- und problembezogen dar, Schwerpunkt hier: Statement / Positionsplakat (konkretisierte Methodenkompetenz). Die Schülerinnen • • • • • erläutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler für den christlich-europäischen Westen (konkretisierte Sachkompetenz), beurteilen den Entwicklungsstand der arabisch-islamischen Wissenschaft im Mittelalter im Vergleich zu dem des europäischen Westens (konkretisierte Urteilskompetenz), erörtern Erklärungsmodelle für Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch und christlichen Regionen (konkretisierte Urteilskompetenz) wenden aufgabengeleitet grundlegende Schritte der Analyse und kritischen Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen an (MK6), stellen Sachverhalte und –zusammenhänge mithilfe verschiedener Präsentationsformen adressaten- und problembezogen dar, Schwerpunkt hier: Mindmap (konkretisierte Methodenkompetenz), 16 • • • • • Welche Leistungen der arabischen Kultur werden gezeigt? Worin liegen die historischen Ursachen für den Aufstieg der arabischen Kultur? Welche Formen des Kulturaustauschs zwischen der arabisch-islamischen und der christlicheuropäischen Welt existierten und welche Folgen hatte er? Wo sind die Grenzen des Kulturaustauschs zu sehen? Wie tolerant war „al-Andalus“? - Möglichkeiten und Grenzen der friedlichen Koexistenz • • • • • • interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachliche Quellen und Darstellungen wie Karten, Grafiken, Schaubilder, Bilder, Karikaturen etc., Schwerpunkt hier: Dokumentarfilm (konkretisierte Methodenkompetenz), beschreiben das Verhältnis zwischen christlich und islamisch geprägten Gesellschaften in ihrer gegenseitigen zeitgenössischen Wahrnehmung (konkretisierte Sachkompetenz), beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaft und Kultur im Vergleich zu dem des Westens (konkretisierte Urteilskompetenz), beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religiösen Minderheiten sowie der Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der islamischen mittelalterlichen Welt (hier: im muslimischen Spanien), analysieren Fallbeispiele (hier: „al-Andalus“) und nehmen Verallgemeinerungen vor (konkretisierte Methodenkompetenz). Entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen (HK2) Das Osmanische Reich und Europa in der Die Schülerinnen frühen Neuzeit Thema: „Turcken“: Faszination und Feindbild – Das Fallbeispiel Lippe • Wie gestalteten sich territoriale Ausdehnung und Niedergang des osmanischen „Weltreiches“? • Wie wurde das Osmanische Reich im spätmittelalterlichen Westen wahrgenommen? • Welche Rolle spielten in der gegenseiten • • • • erklären die Entwicklung des Osmanischen Reiches in ihren Grundzügen und erläutern das Verhältnis zwischen Osmanischem Reich und Westeuropa in der frühen Neuzeit (konkretisierte Sachkompetenz), beschreiben die Wahrnehmung des Osmanischen Reiches durch den christlichen Westen (konkretisierte Sachkompetenz), beurteilen Erklärungsmodelle für Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch und christlich geprägten Regionen (konkretisierte Urteilskompetenz), erörtern an einem Fallbeispiel (Westeuropa und Osmanisches Reich in der Frühen Neuzeit) die Bedeutung, die 17 Wahrnehmung die historischen Schlüsselereignisse „Konstantinopel 1453“ Und „Wien 1683“? • • eine Kulturbegegnung bzw. ein Kulturkonflikt für beide Seiten haben kann (konkretisierte Urteilskompetenz) analysieren und interpretieren aufgabenbezogen und sachgerecht historische Bildquellen (konkretisierte Methodenkompetenz), stellen Sachverhalte und –zusammenhänge mithilfe verschiedener Präsentationsformen adressaten- und problembezogen dar, Schwerpunkt hier: Concept Map (konkretisierte Methodenkompetenz). Diagnose von Schülerkonzepten: • Mithilfe von Narration den Lernstand u.a. zur Perspektivübernahme ermitteln: Charakterisieren des Verhältnisses von Christen und Muslimen im 20. Jh. und Perspektiven für ein zukünftiges Zusammenleben erörtern (Positionspapier für Plenumsdiskussion). Leistungsbewertung: • Präsentation von Arbeitsergebnissen Zentrale Wendepunkte bzw. Zäsuren in der Entwicklung des christlich-muslimischen Verhältnisses darstellen (foliengestützter Vortrag) Erörtern, welche Bedeutung der mittelalterlichen arabischen Kultur für die europäische Kulturentwicklung zukommt (schriftliche Erörterung) Die Ursachen für die Entwicklungsdifferenzen zwischen christlich und muslimisch geprägten Regionen beschreiben und deren Folgen für das Verhältnis zwischen christlich-europäischem Westen und muslimischem Osten darstellen (Thesenpapier für Plenumsdiskussion) • Aufgabengeleitete Anwendung grundlegender Arbeitsschritte der Analyse sprachlicher Quellen Vorhabenbezogene Absprachen • Moscheebesuch (in Absprache mit kath. Religionslehre) 18 Erzbischöfliche Liebfrauenschule Bonn Schulinterner Lehrplan zum Kernlehrplan Geschichte für die gymnasiale Oberstufe Einführungsphase Eingeführtes Schulbuch: ZEITEN UND MENSCHEN. Geschichte. Einführungsphase Oberstufe. Nordrhein Westfalen (Schöningh, 978-3-14-024946-1) 19 UV III: Freiheit und Gleichheit – die Menschenrechte in historischer Perspektive Übergeordnete Kompetenzen: Sachkompetenz: Die Schülerinnen - erläutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophie der - Aufklärung in ihrem Begründungszusammenhang. (SK2) beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenössischen Erfahrungen, Interessen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklärten Staatsverständnisses am Beispiel der USA. (SK3) Methodenkompetenz: Die Schülerinnen • treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen für eine historische Untersuchung (MK1), • identifizieren Verstehensprobleme und führen die notwendigen Klärungen herbei (MK4), • analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5), • stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicher Mittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar und präsentieren diese, auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme, anschaulich. (MK9) Urteilskompetenz: Die Schülerinnen beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklärung für die Formulierung von Menschenrechten sowie für die weitere Entwicklung hin zu modernen demokratischen Staaten. (UK4) Inhaltsfeld: IF 3: Menschenrechte in historischer Perspektive Inhaltliche Schwerpunkte: • Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen • Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Französischen Revolution • Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart Zeitbedarf: 30 Std. 20 Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Auftakt: Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Die Schülerinnen Perspektive - erläutern die Menschenrechte (Inhalt, Begründung, Bedeutung etc.) unter Erste Begegnung und Auseinandersetzung mit dem Frage- bzw. sachgerechter Verwendung ausgewählter historischer Fachbegriffe. (SK2) Problemhorizont dieses Inhaltsfelds: Was sind Menschenrechte? - beurteilen den heutigen Entwicklungsstand der Menschenrechte anhand von Reflektierte historische Betrachtung der Institution „Menschenrechte“ Beispielen. (konkretisierte Urteilskompetenz) als Basis unseres heutigen Rechts-, Staats- und Freiheitsdenkens Die Schülerinnen Menschenrechte • bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte. - Wie werden die Menschenrechte begründet? (konkretisierte Urteilskompetenz) - Seit wann gibt es Menschenrechte? • recherchieren fachgerecht innerhalb und außerhalb der Schule in relevanten - Was unterscheidet Menschenrechte von „Grundrechten“? Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen - Gibt es internationale Institutionen zum Schutz der Problemstellungen (hier konkret: Menschenrechte / Menschenrechtsverletzungen). Menschenrechte? (MK2) - Menschenrechte in unserer Welt • wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen fachgerecht an. (MK6) Thema: Menschenrechte konkret: Die Grundrechte im Grundgesetz • interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung nichtsprachliche - Welche Grundrechte gelten in Deutschland? Quellen (hier: Fotos). (MK7) • stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert Thema: Menschenrechte – Anspruch und Wirklichkeit (Stichwortliste, Statement, Plakate o.Ä.) dar. (MK8) - Menschenrechtsverletzungen in der Gegenwart: Die Menschenrechte zwischen Anspruch und Wirklichkeit Das Zeitalter der Aufklärung – Keimzelle eines neuen Menschenbilds Die Schülerinnen und Staatsverständnisses • erläutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophie der Aufklärung in ihrem Begründungszusammenhang. (konkretisierte Sachkompetenz) - Das neue Bild vom Menschen • beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenössischen Erfahrungen, - Das Wesen des Menschen: Vernunft und unveräußerliche Interessen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklärten Würde Staatsverständnisses. (konkretisierte Sachkompetenz) - Selbst sehen – selbst urteilen • erläutern an ausgewählten Beispielen (hier konkret: Sklaverei in den USA) unterschiedliche zeitgenössische Vorstellungen von der Reichweite der - Selbst herrschen – Modelle für die politische Befreiung und Menschenrechte. (konkretisierte Sachkompetenz) Ablehnung der Alleinherrschaft - Bilanz: „Die Fackel der Vernunft!“ – Eine Idee verändert • beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der 21 politische und gesellschaftliche Wirklichkeit Thema: Die Staatstheorien der Aufklärung und ihre Bedeutung - Welches Menschenbild vertraten die Philosophen Aufklärung? - Welche Modelle eines idealen Staates entwickelten sie? - Die Ideen der Aufklärung – ein historischer Neuanfang? der • • Thema: Ideen der Aufklärung prägen das Staatsverständnis in Amerika – Die Unabhängigkeit der USA - Welches Bild eines Staates bringen die Gründungsdokumente • der USA zum Ausdruck? - Welche Ideen der Aufklärung prägen das amerikanische • Staatsverständnis? - Worin besteht die historische Bedeutung der Staatsgründung • für die Entwicklung der Menschenrechte? Aufklärung für die Formulierung von Menschenrechten sowie für die weitere Entwicklung hin zu modernen demokratischen Staaten. (konkretisierte Urteilskompetenz) beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechte (hier konkret: Zeitalter der Aufklärung, Verfassung der USA) erreichten Entwicklungsstand. (konkretisierte Urteilskompetenz) recherchieren fachgerecht innerhalb und außerhalb der Schule in relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen (hier konkret: zur Geschichte der USA). (MK2) wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen fachgerecht an. (MK6) interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung nichtsprachliche Quellen (hier: historische Bildquellen, Verfassungsschaubild). (MK7) stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert (Strukturskizzen, Thesenpapier, Lernplakat, Vortragskonzept) dar. (MK8) Thema: Die Werte der Aufklärung zwischen Anspruch und Wirklichkeit – Sklaverei in den USA - Wie sah der Alltag der afroamerikanischen Bevölkerung aus? - Wie rechtfertigten Zeitgenossen die Benachteiligung der farbigen Bevölkerung? - Wie begründeten sie später den Anspruch auf Gleichheit? - Wie ist am Beispiel der Stellung der afroamerikanischen Bevölkerung das Verhältnis von Anspruch und Wirklichkeit der Gleichheitsforderungen der Aufklärung zu beurteilen? Thema: John Locke und das Grundgesetz – Die Aufklärung wirkt bis heute - Welche Vorstellungen und Ideen der Aufklärung spiegeln sich im Grundgesetz und Staatsaufbau der Bundesrepublik? 22 Die Durchsetzung der Menschenrechte in der Französischen Die Schülerinnen - erklären unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf der Revolution Französischen Revolution. (konkretisierte Sachkompetenz) - Revolution – eine besondere Form des historischen Konflikts beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und - Die „vorrevolutionäre Situation“: Ursachen und Anlass der - Revolution Der Verlauf der Revolution: Phasen, Interessen und Ziele Das Ende der Revolution Thema: Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte vom 26. August 1789 - Welche Menschenrechte sind in der französischen „Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte“ formuliert? - Inwiefern sind sie „Antworten auf konkrete Unrechtserfahrungen“? Thema: Menschenrechte – auch für Frauen? Zeitgenössische Vorstellungen über die Reichweite der Menschenrechte - Die Rechte der Frau: Welche Positionen zur Reichweite der Menschenrechte standen sich in der Zeit der Französischen Revolution gegenüber? Thema: „Der Zenit des französischen Ruhms“ – Zeitgenössische Vorstellungen über die Menschenrechte in der Revolution - Welche Positionen vertraten Zeitgenossen während der Französischen Revolution zum Thema Menschenrechte? Forum: „Denn jene Begebenheit ist zu groß …“ Historiker über die Bedeutung der Französischen Revolution in der Geschichte - Welche Bedeutung hat die Französische Revolution für die europäische Geschichte? - - - - - - - Bürgerrechte in den verschiedenen Phasen der Französischen Revolution. (konkretisierte Sachkompetenz) erläutern an ausgewählten Beispielen unterschiedliche zeitgenössische Vorstellungen von der Reichweite der Menschenrechte (hier konkret: Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin). (konkretisierte Sachkompetenz) beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechte (hier konkret: Französische Revolution) erreichten Entwicklungsstand. (konkretisierte Urteilskompetenz) beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Französischen Revolution aus zeitgenössischer und heutiger Sicht. (konkretisierte Urteilskompetenz) beurteilen die Bedeutung der Französischen Revolution für die Entwicklung der Menschenrechte und die politische Kultur in Europa. (konkretisierte Urteilskompetenz) erläutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen, vergleichen Informationen aus ihnen miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her. (MK3) wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an. (MK6) interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung nichtsprachliche Quellen (hier: historische Karikaturen). (MK7) stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert (tabellarische Übersicht, Positionsplakat, Lernplakat, Strukturskizze) dar. (MK8) 23 Die Durchsetzung der Menschenrechte bis in die Gegenwart - Die Entstehung eines weltweit gültigen Wertekatalogs - Die Internationalisierung der Menschenrechte: Maßnahmen und Grenzen der Durchsetzbarkeit im 20. und 21. Jahrhundert Thema: Die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ – Was macht sie so besonders? - Welche Menschenrechte sind in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ formuliert? - Welche Ideen und historischen Vorbilder spiegeln sich in der Erklärung? - Worin besteht das historisch Bedeutsame der Erklärung im Kontext der Geschichte der Menschenrechte? Thema: In der Debatte: Die universelle Geltung der Menschenrechte - Sind Menschenrechte universell gültig? - Sind Menschenrechte eine europäisch-westliche Errungenschaft, die der ganzen Welt übergestülpt werden soll? Forum: Menschenrechte verteidigen – notfalls mit Gewalt? Das Prinzip der Internationalen Schutzverantwortung in der Diskussion Die Schülerinnen… - erläutern an ausgewählten Beispielen unterschiedliche zeitgenössische Vorstellungen von der Reichweite der Menschenrechte (hier konkret: Frage der universellen Geltung). (konkretisierte Sachkompetenz) - beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechte (hier konkret: AEMR der UNO von 1948 und Folgezeit) erreichten Entwicklungsstand. (konkretisierte Urteilskompetenz) - bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte. (konkretisierte Urteilskompetenz) - entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen. (HK2) - beziehen (zum Beispiel in der Diskussion um das Prinzip der Internationalen Schutzverantwortung) angeleitet Position in Debatten um gegenwärtige Verantwortung für historische Sachverhalte und deren Konsequenzen. (HK3) - recherchieren fachgerecht innerhalb und außerhalb der Schule in relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen (hier konkret: Menschenrechte / Verletzung der Menschenrechte). (MK2) - erläutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen, vergleichen Informationen aus ihnen miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her. (MK3) - wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an. (MK6) - stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert (ConceptMap, Thesenpapier, Lernplakat, Positionsplakat, Argumentliste) dar. (MK8) Sind Militäreinsätze der Vereinten Nationen zum Schutz der Menschenrechte gerechtfertigt? 24 Diagnose von Schülerkonzepten: • Mithilfe von Narration den Lernstand zur Perspektivübernahme ermitteln: Erzählen, was Karikaturen über zeitgenössische Vorstellungen über die Menschenrecht in der Französischen Revolution aussagen. Leistungsbewertung: • Präsentation von Arbeitsergebnissen • Aufgabengeleitete Anwendung grundlegender Arbeitsschritte der Analyse sprachlicher und bildlicher Quellen Vorhabenbezogene Absprachen: • Berlin-Exkursion 25