Curriculum EP Geschichte 2014-2015

Werbung
Die Fachgruppe Geschichte an der Erzbischöflichen Liebfrauenschule Bonn
Die Erzbischöfliche Liebfrauenschule Bonn ist eine staatlich genehmigte
Ersatzschule für Mädchen mit knapp 600 Schülerinnen in der Bonner Südstadt.
Durch die gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist der
Einzugsbereich weit und nicht auf das Bonner Stadtgebiet beschränkt. Eltern
und Schülerinnen bejahen als Fundament der Bildungs- und Erziehungsarbeit
das christliche Welt- und Menschenbild, was eine wichtige gemeinsame Basis
für die Gestaltung des Schullebens bildet.
Die Schülerinnen sind unterschiedlicher sozialer Herkunft. Da Bonn
Universitätsstadt ist und hier auch Zweigstellen der Vereinten Nationen und
andere internationaler Firmensitze beheimatet sind, gehören der Schule
Mädchen aus verschiedenen Kulturbereichen an. Deshalb kommt dem
Inhaltsfeld ‚Erfahrungen mit dem Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive’
eine besondere Bedeutung zu.
In der Stadt befinden sich für die Unterrichtsarbeit relevante Museen, nämlich
das Rheinische Landesmuseum wie auch das Haus der Geschichte. In
erreichbarer Nähe ist ebenfalls das Römisch Germanische Museum in Köln.
Die Fachgruppe Geschichte erachtet es als zentrale Aufgabe, bei der
Ausformung eines reflektierten Geschichtsbewusstseins mitzuwirken, das die
Kenntnis geschichtlicher Prozesse in ihren Kontinuitäten und Brüchen in den
Mittelpunkt stellt. Dabei ist im Rahmen der gemeinsam erlebten Geschichte
auch die Auseinandersetzung mit fremden Kulturen ein wichtiger Bestandteil
des Unterrichts . In dieser kann man an die Erfahrungen anknüpfen, die sich
aus der gesellschaftlich vorgegebenen Lebenswirklichkeit der Schülerinnen
ergeben. Bei der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Erfahrungen,
Ordnungen und Wertvorstellungen soll als konsensfähiges Gesellschaftsmodell
die demokratische politische Kultur angesehen werden. Somit leistet das Fach
Geschichte einen unverzichtbaren Beitrag bei der Entwicklung einer
selbstbewussten Schülerpersönlichkeit. Mit ihrer Sach- und Urteilskompetenz
sollen die Schülerinnen zu Handlungsoptionen befähigt werden, die für den
Ausbau und die Ausgestaltung einer demokratischen Grundordnung
erforderlich sind.
Die Analyse, Einordnung und kritische Auseinandersetzung mit
unterschiedlichen Quellen ist zentraler Bestandteil des Geschichtsunterrichts
und bedeutsam für die Entwicklung eines Methodenbewusstseins. Dieses wird
geschult durch sinnorientiertes Lesen unter einer erkenntnisleitenden
1
Fragestellung. Die Einübung in die teilselektive Informationsentnahme aus
Texten unter Beachtung der ideologischen Standortgebundenheit des
Verfassers ermöglicht es den Schülerinnen ,zu einem kompetenten Urteil zu
gelangen, das aus gegenwartsgenetischer Sicht Grenzen der eigenen
Urteilsfähigkeit offenlegt.
In der Liebfrauenschule Bonn werden in der Sekundarstufe II alle Kursarten
(Leistungskurse, Grundkurse, Zusatzkurse) angeboten. Im Rahmen der
Unterrichtsorganisation wurde vor zwei Jahren überwiegend das
Doppelstundenprinzip mit großem Erfolg eingeführt.
Die Fachgruppe Geschichte besteht aus sechs Vollzeitkräften und derzeit zwei
Referendaren, die vornehmlich in der Sekundarstufe I eingesetzt sind. Die
Zusammenarbeit in der Fachgruppe ist unkompliziert, sodass etwa Absprachen
zu konkreten Unterrichtsvorhaben leicht getroffen werden können. Auch
zeitlich befristete Kooperationen mit anderen Fachbereichen im Rahmen von
fächerübergreifenden Arbeiten oder Wettbewerben sind leicht zu
bewerkstelligen. Die Kollegen/innen sind fachlich sehr engagiert und nehmen
Angebote an Fortbildungsmöglichkeiten mit großem Interesse wahr. Klausuren
und Themen für Facharbeiten werden ausgetauscht und gesammelt.
Die Schule besitzt eine Schülerbibliothek mit PCs mit Internetzugang, in der die
Schülerinnen arbeiten können. Zudem sind etliche Räume mit ‚Smartboards’
ausgestattet, wodurch ein direkter Zugriff während des Unterrichts auf das
Internet möglich ist. Dadurch wird die kritische Analyse von Medienprodukten
erleichtert.
In einem eigenen Raum befindet sich ein Bestand an Quellensammlungen
sowie Geschichtsatlanten, die in Klassensätzen an die Schülerinnen ausgeliehen
werden können. In diesem werden auch Materialien der Bundeszentrale für
politische Bildung aufbewahrt.
Die Fachkonferenz hat sich für die Anschaffung des Lehrbuches „Zeiten und
Menschen“ Einführungsphase Oberstufe von Schöningh entschieden, das von
dem Schuljahr 2014/15 an jede Schülerin erhält.
2
Erzbischöfliche Liebfrauenschule Bonn
Schulinterner Lehrplan zum Kernlehrplan
Geschichte für die gymnasiale Oberstufe
Einführungsphase
Eingeführtes Schulbuch:
ZEITEN UND MENSCHEN. Geschichte. Einführungsphase Oberstufe. Nordrhein
Westfalen (Schöningh, 978-3-14-024946-1)
3
UV I: Wie Menschen das Fremde und den Fremden wahrnahmen –
Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive
Übergeordnete Kompetenzen:
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen
• beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteure in ihrer
jeweils durch zeitgenössische Rahmenbedingungen geprägten Eigenart (SK4),
• identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5),
• beschreiben Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter dem Aspekt
der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6).
Methodenkompetenz:
Die Schülerinnen
• treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen für eine historische Untersuchung
(MK1),
• identifizieren Verstehensprobleme und führen die notwendigen Klärungen herbei (MK4),
• analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5),
• wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende
Schritte der Interpretation von Textquellen (und der Analyse von und kritischer
Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen) fachgerecht an (MK6),
• interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachliche Quellen
(und Darstellungen) wie Karten, Grafiken, Schaubilder und Bilder, (Karikaturen und Filme)
(MK7),
• stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicher Mittel
und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar und präsentieren diese,
auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme, anschaulich. (MK9)
Urteilskompetenz:
Die Schülerinnen
• beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren
Motive bzw. Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1),
• beurteilen angeleitet Grundlagen, Ansprüche und Konsequenzen einzelner Denk- und
Legitimationsmuster, Weltsichten und Menschenbilder (UK4),
• beurteilen angeleitet die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen für
historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5).
Handlungskompetenz:
Die Schülerinnen
4
• stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen Person
und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1),
• entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der Rolle
von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen (HK2),
• präsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-) öffentlichen
Diskurs teil (HK6).
Inhaltsfeld:
IF 1 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive
Inhaltliche Schwerpunkte:
• Die Darstellung der Germanen in römischer Perspektive
• Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa
• Was Reisende erzählen – Selbst- und Fremdbild in der frühen Neuzeit
• Fremdsein, Vielfalt und Integration – Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im 19. und
20. Jahrhundert
Zeitbedarf: 24 Std.
5
6
Unterrichtssequenzen
Zu entwickelnde Kompetenzen
Auftakt: Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Die Schülerinnen
Perspektive
• stellen ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen Person und Gruppe zu
Erste Begegnung und Auseinandersetzung mit dem Frage- bzw.
anderen (fremden) Menschen und Gruppen dar. (HK1)
Problemhorizont dieses Inhaltsfelds: Was ist Fremdsein? Wo beginnt
die Fremde? Was erfährt man in der Fremde? Was bedeutet das
Ankommen und das Verbleiben in der Fremde?
Die Schülerinnen
„Fremdsein“ – das Beispiel Römer und Germanen
• stellen ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen Person und Gruppe zur
historischen Welt und ihren Menschen (hier konkret: die Bedeutung von SelbstThema: „Germania“ – der römische Schriftsteller Tacitus über die
und Fremdbildern für das Leben von Menschen) dar. (HK1)
„Barbaren“ aus den Wäldern des Nordens
• erklären den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie „der Germane“, „der
• Was sind nach Tacitus charakteristische Merkmale des
Römer“ und „der Barbar“ und die damit einhergehende Zuschreibung normativer
Volkscharakters, der Lebenswelt und Lebensweise der Germanen?
Art. (konkretisierte Sachkompetenz)
• Fremd- und Selbstwahrnehmung: Welche Klischees und
•
beurteilen die Darstellung der Germanen in römischen Quellen im Hinblick auf
Stereotypen bedient Tacitus in seinen Ausführungen?
immanente und offene Selbst- und Fremdbilder. (konkretisierte Urteilskompetenz)
Thema: „Germania“ – im Spiegel wissenschaftlicher Diskussion
• entwerfen, ggf. in kritischer Distanz, eigene Beiträge zu ausgewählten Formen der
• Wie beschreiben heutige historische Darstellungen die
öffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (hier konkret: erklären den
Tacitusdarstellung der Germanen?
Hermann-Mythos und stellen seine Bedeutung für das deutsche Selbstverständnis
• Ist die „Germania“ aus heutiger wissenschaftlicher Sicht eine
seit dem 19. Jahrhundert dar). (HK5)
realistische Beschreibung des Wesens des fremden Volkes der
•
erläutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen, vergleichen
Germanen?
Informationen aus ihnen miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her.
• Warum sprechen heutige Wissenschaftler bei der „Germania“ des
(MK3)
Tacitus von einem Beispiel für den Konstruktcharakter einer Selbst• wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert,
und Fremdwahrnehmung?
grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und
Thema: „Hermann“ – ein Mythos wird zum Selbstbild
kritischen Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an.
• Was sind die charakteristischen Merkmale des Mythos um
(MK6)
Hermann und die Varusschlacht?
• interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung nichtsprachliche
• Welche Botschaften sollte der Mythos der Öffentlichkeit in
Quellen (hier: historische Postkarten als Bildquellen). (MK7)
späteren geschichtlichen Epochen vermitteln?
• stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert
(Strukturskizze, Stichwortliste, Statement, Mindmap, Tabelle, Thesenpapier) dar.
7
(MK8)
Die
Schülerinnen
Weltsicht im Mittelalter
• erklären mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhand
von Weltkarten (Europa, arabische Welt). (konkretisierte Sachkompetenz)
Thema: Geschichte digital – Weltkarten spiegeln das Weltbild
•
beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher, technischer und geografischer
• Was erzählen die Ebstorfer Weltkarte und die Londoner
Kenntnisse auf das Weltbild früher und heute. (konkretisierte Urteilskompetenz)
Psalterkarte über die geografische Weltvorstellung?
•
recherchieren fachgerecht innerhalb und außerhalb der Schule in relevanten
• Welche Bedeutung hat das christlich geprägte Weltbild des
Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen
europäischen Mittelalters für den Aufbau und die Gestaltung
Problemstellungen (hier konkret: zu historischen Karten und den sich darin
historischer Weltkarten?
spiegelnden Weltbildern). (MK2)
Thema: Perspektivwechsel – Weltbilder und Weltkarten aus der
arabischen Welt
• interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung nichtsprachliche
Quellen (hier: historische Karten). (MK7)
• Wie stellten arabische Karten die Welt aus islamischer Sicht dar?
•
stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert
• Welche Einflüsse prägten dieses Weltbild?
(Statement, Stichwortliste, Handout, Wandplakat) dar. (MK8)
• Welche Unterschiede gab es zu europäischen Weltbildern?
Die Schülerinnen
Die Europäer in den neuen Welten – der Fremde als Exot
• analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweilige
Selbstbild, wie sie sich in Quellen zu den europäischen Entdeckungen, Eroberungen
Thema: Europäer und Indianer – Perspektiven gegenseitiger
oder Reisen in Afrika und Amerika in der frühen Neuzeit dokumentieren.
Wahrnehmung
(konkretisierte Sachkompetenz)
• Wie nahmen die Europäer die ihnen vorher völlig unbekannten
•
erörtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilder in
Einwohner der neuen Welt wahr?
der Neuzeit. (konkretisierte Urteilskompetenz)
• Welche Einstellungen entwickelten sie gegenüber den Einwohnern
•
entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der
der neuen Welt?
Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen
• Wie wirkten die Europäer auf die Indianer?
Entscheidungsprozessen. (HK2)
• Welche Einstellung hatten die Indianer hinsichtlich der
• wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert,
europäischen Eroberer?
grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen fachgerecht an. (MK6)
Thema: Die Europäer in Afrika – der bedrohliche Fremde
• interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung nichtsprachliche
• Wie nahmen die Europäer die Bewohner Afrikas im Zuge ihrer
Quellen (hier: Bildquellen). (MK7)
kolonialen Expansion wahr?
• stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert
• Wie sieht die Selbstwahrnehmung der Afrikaner gegenüber der
(Poster, Strukturskizze, Stichwortliste) dar. (MK8)
Sichtweise der Europäer aus?
Fremdsein, Vielfalt und Integration – Migration am Beispiel des Die Schülerinnen
8
Ruhrgebiets im 19. und 20. Jahrhundert
Thema: ‚‚Go west“ – der Zug in den „goldenen Westen“: Das
Zuwanderungsbeispiel Ruhrpolen
• Unter welchen Bedingungen entwickelte und vollzog sich die
Einwanderung der Ruhrpolen?
• Wie gestaltete sich die Integration der polnischen Arbeiter vor dem
Hintergrund der ihnen entgegengebrachten Vorurteile?
• Wie entwickelten die Ruhrpolen ihre Identität in der Fremde?
Thema: „Gastarbeiter“ – Selbst- und Fremdwahrnehmung von
Arbeitsmigranten in der Bundesrepublik
• Was bedeutet das Ankommen und Verbleiben in der Fremde?
• Wo komme ich her und wo gehöre ich hin?
• Wie werden die Einwanderer von der Aufnahmegesellschaft
wahrgenommen?
• Wie beurteilen und bewerten Sie dieses Bild von Selbst- und
Fremdwahrnehmung aus persönlicher Sicht?
•
•
•
•
•
•
•
stellen an ausgewählten Beispielen die Loslösung der von Arbeitsmigration
Betroffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfältige Verortung in
ihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar. (konkretisierte
Sachkompetenz)
erörtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Urteilen
über Menschen mit persönlicher oder familiärer Zuwanderungsgeschichte
enthaltenen Prämissen. (konkretisierte Urteilskompetenz)
entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der
Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen
Entscheidungsprozessen. (HK2)
recherchieren fachgerecht innerhalb und außerhalb der Schule in relevanten
Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen
Problemstellungen (hier konkret: zu den Themen „Ruhrpolen“ und „Migration“).
(MK2)
wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert,
grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen fachgerecht an. (MK6)
interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung nichtsprachliche
Quellen (hier: Fotos, Karikatur). (MK7)
stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert
(Strukturskizze, Statement, Lernplakat, ConceptMap) dar. (MK8)
Diagnose von Schülerkonzepten:
• Mithilfe von Narration den Lernstand zur Perspektivübernahme ermitteln:
Verfassen eines informierenden Zeitungsartikels über die Germanen
Erzählen, was Bilder über die Arbeitsmigration und das Leben der Migranten im Ruhrgebiet sagen
Leistungsbewertung:
• Präsentation von Arbeitsergebnissen
• Aufgabengeleitete Anwendung grundlegender Arbeitsschritte der Analyse sprachlicher Quellen
Vorhabenbezogene Absprachen
• Exkursion zum Rheinischen Landesmuseum in Bonn
• Anlassbezogene Präsentation zur Arbeitsmigration in das Ruhrgebiet
9
Erzbischöfliche Liebfrauenschule Bonn
Schulinterner Lehrplan zum Kernlehrplan
Geschichte für die gymnasiale Oberstufe
Einführungsphase
Eingeführtes Schulbuch:
ZEITEN UND MENSCHEN. Geschichte. Einführungsphase Oberstufe. Nordrhein
Westfalen (Schöningh, 978-3-14-024946-1)
10
UV II: Begegnung von islamischer und christlicher Welt – Konfliktpotenziale
und Entwicklungschancen
Übergeordnete Kompetenzen:
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen
• beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteure in ihrer jeweils durch
zeitgenössische Rahmenbedingungen geprägten Eigenart (SK4),
• identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5),
• beschreiben Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter dem Aspekt der
Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6).
Methodenkompetenz:
Die Schülerinnen
• treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen für eine historische Untersuchung
• erläutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen, vergleichen Informationen aus
ihnen miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her (MK3)
• identifizieren Verstehensprobleme und führen die notwendigen Klärungen herbei (MK4)
• analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)
• wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der
Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischer Auseinandersetzung mit
historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6),
• interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachliche Quellen und
Darstellungen wie Karten, Grafiken, Schaubilder und Bilder, (Karikaturen und Filme) (MK7),
• stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicher Mittel und
Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar und präsentieren diese, auch unter
Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme, anschaulich. (MK9)
Urteilskompetenz:
Die Schülerinnen
• beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motive bzw.
Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit
und Bedingtheit (UK1),
• beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historische
Bedeutung für die weitere Entwicklung und für die Gegenwart (UK2),
• beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Berücksichtigung bzw. Gewichtung
verschiedener Kategorien, Perspektiven und Zeitebenen (UK3),
• beurteilen angeleitet Grundlagen, Ansprüche und Konsequenzen einzelner Denk- und
Legitimationsmuster, Weltsichten und Menschenbilder (UK4),
• bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch die überzeitlichen
Geltungsansprüche von Wertesystemen (UK8)
Handlungskompetenz:
11
Die Schülerinnen
• stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen Person und
Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1),
• entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der Rolle von
historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen (HK2),
• entwerfen, ggf. in kritischer Distanz, eigene Beiträge zu ausgewählten Formen der öffentlichen
Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5).
Inhaltsfeld:
IF 2 (Islamische Welt – christliche Welt: Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter und früher Neuzeit)
Inhaltliche Schwerpunkte:
• Religion und Staat
• Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur
• Die Kreuzzüge
• Das Osmanische Reich und „Europa“ in der Frühen Neuzeit
Zeitbedarf: 30 Std.
12
Unterrichtssequenzen
Zu entwickelnde Kompetenzen
Auftakt
Die Schülerinnen
Erste Begegnung mit dem Problemhorizont dieses •
Inhaltsfelds:
- Christlich-europäischer Westen und Islam heute
am Bsp. von 9/11 und dessen Folgen.
•
entwerfen, ggf. in kritischer Distanz, eigene Beiträge zu ausgewählten Formen der öffentlichen Geschichtsund Erinnerungskultur (hier konkret: erläutern die Bedeutung des 11. September für das Verhältnis von
Christen und Muslimen) (HK5),
charakterisieren und beurteilen gegenwärtig wirksame Feindbilder und Stereotype (konkretisierte
Urteilskompetenz),
•
Zusammenleben
Muslimen
zwischen
Christen
und Die Schülerinnen
Thema:
Deutschland
im
21.
Jh.:
Parallelgesellschaften oder nicht?
• Wie werden Muslime heute in der
Öffentlichkeit wahrgenommen?
• Wie gestaltet sich das Zusammenleben aus
islamischer und christlicher Sicht?
• Welche Chancen und Probleme beinhaltet die
Integration religiöser Minderheiten?
Forum: Christentum und Islam – ein „Kampf der
Kulturen“?
•
•
•
•
•
•
•
•
erklären und beurteilen die These vom „Kampf der Kulturen“ (konkretisierte Urteilskompetenz),
beschreiben das Verhältnis zwischen christlich und islamisch geprägten Gesellschaften in ihrer gegenseitigen
zeitgenössischen Wahrnehmung am Beispiel Deutschlands (konkretisierte Sachkompetenz),
stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen Person und Gruppe zur
historischen Welt und ihren Menschen dar (hier konkret. Wahrnehmung der Muslime durch den christlicheuropäischen Westen) (HK1).
entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der Rolle von historischen
Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen (HK2),
entwerfen, ggf. in kritischer Distanz, eigene Beiträge zu ausgewählten Formen der öffentlichen Geschichtsund Erinnerungskultur (hier konkret: nehmen Stellung zu der Bedeutung der Rechtsnorm der Religionsfreiheit
an deutschen Schulen). (HK5),
erläutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen, vergleichen Informationen aus ihnen
miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her. Methodischer Schwerpunkt: Kritischer Vergleich
historischer Darstellungen. (MK3),
wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der
Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinandersetzung mit historischen
Darstellungen fachgerecht an. (MK6),
stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert (Strukturskizze,
Stichwortliste, Statement, Mindmap, Tabelle, Thesenpapier) dar (MK8).
13
Weltreich und Weltreligion: Die islamische Die Schülerinnen
Welt im Mittelalter
Thema: Das Verhältnis von Religion und Staat.
Herrschaft in der mittelalterlichen islamischen
Welt aus zeitgenössischer und gegenwärtiger
Perspektive
• Welche Vorstellungen von den Aufgaben und
den Grenzen des Machtbereichs eines Kalifen
bildeten sich im Mittelalter heraus?
• Wie stellt sich das Verhältnis zwischen Religion
und Staat zur Zeit der Kreuzzüge dar?
•
•
•
•
•
Thema: Genauer hingeschaut: Was meint
„Dschihad“?
•
•
•
erläutern die Entstehungsgeschichte des Islam und beschreiben die Entwicklung des Islamischen Weltreichs
(konkretisierte Sachkompetenz),
beschreiben das Verhältnis von geistlicher und weltlicher Macht im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzüge
(konkretisierte Sachkompetenz),
erläutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen, vergleichen Informationen aus ihnen
miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her (MK3)
wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der
Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinandersetzung mit historischen
Darstellungen fachgerecht an (MK6)
stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert (Lernplakat,
Strukturskizze, Vortragskonzept) dar (MK8),
beurteilen angeleitet und vergleichend die Position moderner Wissenschaftler und die der Islamisten des 21.
Jh. zum „Dschihad“ (konkretisierte Urteilskompetenz),
erörtern aus zeitgenössischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziert die Begründung für Krieg und
Gewalt (hier konkret: Dschihad) (konkretisierte Urteilskompetenz),
stellen Sachverhalte und Sachzusammenhänge mithilfe verschiedener Präsentationsformen adressaten- und
problembezogen dar (MK9).
Das Verhältnis von Religion und Staat im Die Schülerinnen
lateinisch-römischen Westen
Thema: Fallanalyse: Der Investiturstreit – ein
Schlüsselereignis für das Verhältnis zwischen
geistlicher und weltlicher Macht
• Worum ging es beim Investiturstreit?
• Was waren die Gründe und wie verlief die
Auseinandersetzung?
• Was waren die Ergebnisse?
• Investiturstreit – „Familienkrach“ oder doch
mehr? Wie ist die historisch-politische
•
•
•
•
•
erörtern aus zeitgenössischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziert die Begründung für Krieg und
Gewalt (hier konkret: „heiliger Krieg“) (konkretisierte Urteilskompetenz),
beurteilen die historisch-politische Bedeutung des Investiturstreites (konkretisierte Urteilskompetenz)
erläutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen, vergleichen Informationen aus ihnen
miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her (MK3)
führen eine Fallanalyse durch (MK5),
wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der
14
Bedeutung dieses Streites zwischen König und
Papst zu beurteilen?
•
Thema: Das Verhältnis von geistlicher und
weltlicher Macht: Positionen im Vergleich
• Wie beschreibt die „Zwei-Schwerter-Lehre“ des
Gelasius das Verhältnis zwischen geistlicher
•
und weltlicher Macht?
• Welches Selbstverständnis bezüglich ihrer
•
Stellung leiteten Könige und Päpste im
•
weiteren Verlauf des Mittelalters aus dieser
Lehre ab?
• Was sind die charakteristischen Merkmale und
grundsätzlichen Probleme der Frage nach dem
Verhältnis von geistlicher und weltlicher Macht,
die das Mittelalter über weite Strecken
prägten?
Interpretation von Textquellen fachgerecht an (MK6),
stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert (Poster, Strukturskizze,
Stichwortliste) dar (MK8),
beschreiben das Verhältnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-römischen Westen zur Zeit der
Kreuzzüge (konkretisierte Sachkompetenz),
interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung nichtsprachliche Quellen (hier: Bildquellen).(MK7),
wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der
Interpretation von Textquellen fachgerecht an (MK6).
Thema: Die Vorstellung des „gerechten Krieges“
im Christentum
Die Kreuzzüge – Kriege im Namen Gottes
Die Schülerinnen
Thema: „Gott will es“? – Eine Rede, die die Welt
des Mittelalters veränderte
•
• Wie gelang es Urban II. durch seine Rede, seine
Zuhörer für die Kreuzzugsbewegung zu
•
gewinnen?
erklären die Entstehung und den Verlauf der Kreuzzugsbewegung und ordnen wichtige Ereignisse, Personen
und zeitgenössische Positionen in den Verlauf der Kreuzzüge ein (konkretisierte Sachkompetenz),
erklären die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen, sozialen, politischen und
individuellen Voraussetzungen her (konkretisierte Sachkompetenz),
15
•
•
Was waren Ursachen, Motive und Ergebnis des
ersten Kreuzzugs in das Heilige Land?
Wie sah die Praxis des Zusammenlebens mit
den Juden als religiöser Minderheit in der
christlichen Welt aus und wie wurde sie durch
die Kreuzzüge verändert?
•
•
Thema: Zusammenleben der Kulturen? Leben in
den Kreuzfahrerstaaten
•
• Welche Folgen hatte der enge Kontakt der
christlichen und muslimischen Kultur in den
•
Kreuzfahrerstaaten?
• Wie wird die jeweils andere Kultur und Religion
wahrgenommen?
•
• Wie beurteilen und bewerten Sie dieses Bild
von Selbst- und Fremdwahrnehmung?
Die Blüte der arabischen Kultur im Mittelalter
Thema: Wenn sich Kulturen begegnen…Historiker
über Wechselwirkungen zwischen der arabischislamischen und der europäisch-christlichen Kultur
in der Geschichte
• Worin zeigt sich die Überlegenheit der
arabischen Kultur des Mittelalters?
• Welche Bedeutung hatte der kulturelle
Austausch für die arabisch-islamische und die
europäisch-christliche Welt?
Thema: „Morgenland: Mit den Schwertern des
Geistes“ – Wie ein Dokumentarfilm die Blütezeit
der arabischen Kultur rekonstruiert
beschreiben die Formen der rechtlichen Stellung von religiösen Minderheiten sowie der Praxis des
Zusammenlebens mit ihnen (hier: der Juden) in der christlichen mittelalterlichen Welt (konkretisierte
Sachkompetenz),
wenden aufgabengeleitet grundlegende Schritte der Analyse und kritischen Auseinandersetzung mit
historischen Darstellungen an, Schwerpunkt hier: eine politische Rede interpretieren (MK 6),
beschreiben das Verhältnis zwischen christlich und islamisch geprägten Gesellschaften in ihrer gegenseitigen
zeitgenössischen Wahrnehmung (konkretisierte Sachkompetenz),
erörtern an einem Fallbeispiel (das Zusammenleben von Christen und Muslimen in den Kreuzfahrerstaaten)
die Bedeutung, die eine Kulturbegegnung bzw. ein Kulturkonflikt für beide Seiten haben kann (konkretisierte
Urteilskompetenz),
stellen Sachverhalte und –zusammenhänge mithilfe verschiedener Präsentationsformen adressaten- und
problembezogen dar, Schwerpunkt hier: Statement / Positionsplakat (konkretisierte Methodenkompetenz).
Die Schülerinnen
•
•
•
•
•
erläutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler für den christlich-europäischen Westen (konkretisierte
Sachkompetenz),
beurteilen den Entwicklungsstand der arabisch-islamischen Wissenschaft im Mittelalter im Vergleich zu dem
des europäischen Westens (konkretisierte Urteilskompetenz),
erörtern Erklärungsmodelle für Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch und christlichen Regionen
(konkretisierte Urteilskompetenz)
wenden aufgabengeleitet grundlegende Schritte der Analyse und kritischen Auseinandersetzung mit
historischen Darstellungen an (MK6),
stellen Sachverhalte und –zusammenhänge mithilfe verschiedener Präsentationsformen adressaten- und
problembezogen dar, Schwerpunkt hier: Mindmap (konkretisierte Methodenkompetenz),
16
•
•
•
•
•
Welche Leistungen der arabischen Kultur
werden gezeigt?
Worin liegen die historischen Ursachen für den
Aufstieg der arabischen Kultur?
Welche Formen des Kulturaustauschs zwischen
der arabisch-islamischen und der christlicheuropäischen Welt existierten und welche
Folgen hatte er?
Wo sind die Grenzen des Kulturaustauschs zu
sehen?
Wie tolerant war „al-Andalus“? - Möglichkeiten
und Grenzen der friedlichen Koexistenz
•
•
•
•
•
•
interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachliche Quellen und Darstellungen
wie Karten, Grafiken, Schaubilder, Bilder, Karikaturen etc., Schwerpunkt hier: Dokumentarfilm (konkretisierte
Methodenkompetenz),
beschreiben das Verhältnis zwischen christlich und islamisch geprägten Gesellschaften in ihrer gegenseitigen
zeitgenössischen Wahrnehmung (konkretisierte Sachkompetenz),
beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaft und Kultur im Vergleich zu
dem des Westens (konkretisierte Urteilskompetenz),
beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religiösen Minderheiten sowie der Praxis des
Zusammenlebens mit ihnen in der islamischen mittelalterlichen Welt (hier: im muslimischen Spanien),
analysieren Fallbeispiele (hier: „al-Andalus“) und nehmen Verallgemeinerungen vor (konkretisierte
Methodenkompetenz).
Entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der Rolle von historischen
Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen (HK2)
Das Osmanische Reich und Europa in der Die Schülerinnen
frühen Neuzeit
Thema: „Turcken“: Faszination und Feindbild –
Das Fallbeispiel Lippe
• Wie gestalteten sich territoriale Ausdehnung
und Niedergang des osmanischen
„Weltreiches“?
• Wie wurde das Osmanische Reich im
spätmittelalterlichen Westen wahrgenommen?
• Welche Rolle spielten in der gegenseiten
•
•
•
•
erklären die Entwicklung des Osmanischen Reiches in ihren Grundzügen und erläutern das Verhältnis zwischen
Osmanischem Reich und Westeuropa in der frühen Neuzeit (konkretisierte Sachkompetenz),
beschreiben die Wahrnehmung des Osmanischen Reiches durch den christlichen Westen (konkretisierte
Sachkompetenz),
beurteilen Erklärungsmodelle für Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch und christlich geprägten
Regionen (konkretisierte Urteilskompetenz),
erörtern an einem Fallbeispiel (Westeuropa und Osmanisches Reich in der Frühen Neuzeit) die Bedeutung, die
17
Wahrnehmung die historischen
Schlüsselereignisse „Konstantinopel 1453“ Und
„Wien 1683“?
•
•
eine Kulturbegegnung bzw. ein Kulturkonflikt für beide Seiten haben kann (konkretisierte Urteilskompetenz)
analysieren und interpretieren aufgabenbezogen und sachgerecht historische Bildquellen (konkretisierte
Methodenkompetenz),
stellen Sachverhalte und –zusammenhänge mithilfe verschiedener Präsentationsformen adressaten- und
problembezogen dar, Schwerpunkt hier: Concept Map (konkretisierte Methodenkompetenz).
Diagnose von Schülerkonzepten:
• Mithilfe von Narration den Lernstand u.a. zur Perspektivübernahme ermitteln:
Charakterisieren des Verhältnisses von Christen und Muslimen im 20. Jh. und Perspektiven für ein zukünftiges Zusammenleben
erörtern (Positionspapier für Plenumsdiskussion).
Leistungsbewertung:
• Präsentation von Arbeitsergebnissen
Zentrale Wendepunkte bzw. Zäsuren in der Entwicklung des christlich-muslimischen Verhältnisses darstellen (foliengestützter Vortrag)
Erörtern, welche Bedeutung der mittelalterlichen arabischen Kultur für die europäische Kulturentwicklung zukommt (schriftliche
Erörterung)
Die Ursachen für die Entwicklungsdifferenzen zwischen christlich und muslimisch geprägten Regionen beschreiben und deren Folgen
für das Verhältnis zwischen christlich-europäischem Westen und muslimischem Osten darstellen (Thesenpapier für Plenumsdiskussion)
• Aufgabengeleitete Anwendung grundlegender Arbeitsschritte der Analyse sprachlicher Quellen
Vorhabenbezogene Absprachen
• Moscheebesuch (in Absprache mit kath. Religionslehre)
18
Erzbischöfliche Liebfrauenschule Bonn
Schulinterner Lehrplan zum Kernlehrplan
Geschichte für die gymnasiale Oberstufe
Einführungsphase
Eingeführtes Schulbuch:
ZEITEN UND MENSCHEN. Geschichte. Einführungsphase Oberstufe. Nordrhein
Westfalen (Schöningh, 978-3-14-024946-1)
19
UV III:
Freiheit und Gleichheit – die Menschenrechte in historischer
Perspektive
Übergeordnete Kompetenzen:
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen
- erläutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophie der
-
Aufklärung in ihrem Begründungszusammenhang. (SK2)
beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenössischen Erfahrungen, Interessen und
Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklärten Staatsverständnisses am Beispiel
der USA. (SK3)
Methodenkompetenz:
Die Schülerinnen
• treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen für eine historische Untersuchung
(MK1),
• identifizieren Verstehensprobleme und führen die notwendigen Klärungen herbei (MK4),
• analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5),
• stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicher Mittel
und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar und präsentieren diese,
auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme, anschaulich. (MK9)
Urteilskompetenz:
Die Schülerinnen beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der
Aufklärung für die Formulierung von Menschenrechten sowie für die weitere Entwicklung hin zu
modernen demokratischen Staaten. (UK4)
Inhaltsfeld:
IF 3: Menschenrechte in historischer Perspektive
Inhaltliche Schwerpunkte:
• Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen
• Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Französischen Revolution
• Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart
Zeitbedarf: 30 Std.
20
Unterrichtssequenzen
Zu entwickelnde Kompetenzen
Auftakt: Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Die Schülerinnen
Perspektive
- erläutern die Menschenrechte (Inhalt, Begründung, Bedeutung etc.) unter
Erste Begegnung und Auseinandersetzung mit dem Frage- bzw.
sachgerechter Verwendung ausgewählter historischer Fachbegriffe. (SK2)
Problemhorizont dieses Inhaltsfelds: Was sind Menschenrechte?
- beurteilen den heutigen Entwicklungsstand der Menschenrechte anhand von
Reflektierte historische Betrachtung der Institution „Menschenrechte“
Beispielen. (konkretisierte Urteilskompetenz)
als Basis unseres heutigen Rechts-, Staats- und Freiheitsdenkens
Die Schülerinnen
Menschenrechte
• bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte.
- Wie werden die Menschenrechte begründet?
(konkretisierte Urteilskompetenz)
- Seit wann gibt es Menschenrechte?
• recherchieren fachgerecht innerhalb und außerhalb der Schule in relevanten
- Was unterscheidet Menschenrechte von „Grundrechten“?
Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen
- Gibt es internationale Institutionen zum Schutz der
Problemstellungen (hier konkret: Menschenrechte / Menschenrechtsverletzungen).
Menschenrechte?
(MK2)
- Menschenrechte in unserer Welt
• wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert,
grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen fachgerecht an. (MK6)
Thema: Menschenrechte konkret: Die Grundrechte im Grundgesetz
• interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung nichtsprachliche
- Welche Grundrechte gelten in Deutschland?
Quellen (hier: Fotos). (MK7)
•
stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert
Thema: Menschenrechte – Anspruch und Wirklichkeit
(Stichwortliste, Statement, Plakate o.Ä.) dar. (MK8)
- Menschenrechtsverletzungen in der Gegenwart: Die
Menschenrechte zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Das Zeitalter der Aufklärung – Keimzelle eines neuen Menschenbilds Die Schülerinnen
und Staatsverständnisses
• erläutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophie der
Aufklärung in ihrem Begründungszusammenhang. (konkretisierte Sachkompetenz)
- Das neue Bild vom Menschen
• beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenössischen Erfahrungen,
- Das Wesen des Menschen: Vernunft und unveräußerliche
Interessen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklärten
Würde
Staatsverständnisses. (konkretisierte Sachkompetenz)
- Selbst sehen – selbst urteilen
• erläutern an ausgewählten Beispielen (hier konkret: Sklaverei in den USA)
unterschiedliche zeitgenössische Vorstellungen von der Reichweite der
- Selbst herrschen – Modelle für die politische Befreiung und
Menschenrechte. (konkretisierte Sachkompetenz)
Ablehnung der Alleinherrschaft
- Bilanz: „Die Fackel der Vernunft!“ – Eine Idee verändert • beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der
21
politische und gesellschaftliche Wirklichkeit
Thema: Die Staatstheorien der Aufklärung und ihre Bedeutung
- Welches Menschenbild vertraten die Philosophen
Aufklärung?
- Welche Modelle eines idealen Staates entwickelten sie?
- Die Ideen der Aufklärung – ein historischer Neuanfang?
der
•
•
Thema: Ideen der Aufklärung prägen das Staatsverständnis in Amerika
– Die Unabhängigkeit der USA
- Welches Bild eines Staates bringen die Gründungsdokumente •
der USA zum Ausdruck?
- Welche Ideen der Aufklärung prägen das amerikanische •
Staatsverständnis?
- Worin besteht die historische Bedeutung der Staatsgründung
•
für die Entwicklung der Menschenrechte?
Aufklärung für die Formulierung von Menschenrechten sowie für die weitere
Entwicklung hin zu modernen demokratischen Staaten. (konkretisierte
Urteilskompetenz)
beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechte
(hier konkret: Zeitalter der Aufklärung, Verfassung der USA) erreichten
Entwicklungsstand. (konkretisierte Urteilskompetenz)
recherchieren fachgerecht innerhalb und außerhalb der Schule in relevanten
Medien
und
beschaffen
zielgerichtet
Informationen
zu
einfachen
Problemstellungen (hier konkret: zur Geschichte der USA). (MK2)
wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert,
grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen fachgerecht an. (MK6)
interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung nichtsprachliche
Quellen (hier: historische Bildquellen, Verfassungsschaubild). (MK7)
stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert
(Strukturskizzen, Thesenpapier, Lernplakat, Vortragskonzept) dar. (MK8)
Thema: Die Werte der Aufklärung zwischen Anspruch und Wirklichkeit
– Sklaverei in den USA
- Wie sah der Alltag der afroamerikanischen Bevölkerung aus?
- Wie rechtfertigten Zeitgenossen die Benachteiligung der
farbigen Bevölkerung?
- Wie begründeten sie später den Anspruch auf Gleichheit?
- Wie ist am Beispiel der Stellung der afroamerikanischen
Bevölkerung das Verhältnis von Anspruch und Wirklichkeit der
Gleichheitsforderungen der Aufklärung zu beurteilen?
Thema: John Locke und das Grundgesetz – Die Aufklärung wirkt bis
heute
- Welche Vorstellungen und Ideen der Aufklärung spiegeln sich
im Grundgesetz und Staatsaufbau der Bundesrepublik?
22
Die Durchsetzung der Menschenrechte in der Französischen Die Schülerinnen
- erklären unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf der
Revolution
Französischen Revolution. (konkretisierte Sachkompetenz)
- Revolution – eine besondere Form des historischen Konflikts
beschreiben
den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und
- Die „vorrevolutionäre Situation“: Ursachen und Anlass der
-
Revolution
Der Verlauf der Revolution: Phasen, Interessen und Ziele
Das Ende der Revolution
Thema: Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte
vom 26. August 1789
- Welche Menschenrechte sind in der französischen „Erklärung
der Menschen- und Bürgerrechte“ formuliert?
- Inwiefern
sind
sie
„Antworten
auf
konkrete
Unrechtserfahrungen“?
Thema: Menschenrechte – auch für Frauen? Zeitgenössische
Vorstellungen über die Reichweite der Menschenrechte
- Die Rechte der Frau: Welche Positionen zur Reichweite der
Menschenrechte standen sich in der Zeit der Französischen
Revolution gegenüber?
Thema: „Der Zenit des französischen Ruhms“ – Zeitgenössische
Vorstellungen über die Menschenrechte in der Revolution
- Welche Positionen vertraten Zeitgenossen während der
Französischen Revolution zum Thema Menschenrechte?
Forum: „Denn jene Begebenheit ist zu groß …“ Historiker über die
Bedeutung der Französischen Revolution in der Geschichte
-
Welche Bedeutung hat die Französische Revolution für die
europäische Geschichte?
-
-
-
-
-
-
-
Bürgerrechte in den verschiedenen Phasen der Französischen Revolution.
(konkretisierte Sachkompetenz)
erläutern an ausgewählten Beispielen unterschiedliche zeitgenössische
Vorstellungen von der Reichweite der Menschenrechte (hier konkret: Erklärung
der Rechte der Frau und Bürgerin). (konkretisierte Sachkompetenz)
beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der
Menschenrechte (hier konkret: Französische Revolution) erreichten
Entwicklungsstand. (konkretisierte Urteilskompetenz)
beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der
Französischen Revolution aus zeitgenössischer und heutiger Sicht.
(konkretisierte Urteilskompetenz)
beurteilen die Bedeutung der Französischen Revolution für die Entwicklung der
Menschenrechte und die politische Kultur in Europa. (konkretisierte
Urteilskompetenz)
erläutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen, vergleichen
Informationen aus ihnen miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her.
(MK3)
wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert,
grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von
und kritischen Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht
an. (MK6)
interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung nichtsprachliche
Quellen (hier: historische Karikaturen). (MK7)
stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und
strukturiert (tabellarische Übersicht, Positionsplakat, Lernplakat, Strukturskizze)
dar. (MK8)
23
Die Durchsetzung der Menschenrechte bis in die Gegenwart
-
Die Entstehung eines weltweit gültigen Wertekatalogs
-
Die Internationalisierung der Menschenrechte: Maßnahmen
und Grenzen der Durchsetzbarkeit im 20. und 21. Jahrhundert
Thema: Die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ – Was macht
sie so besonders?
-
Welche Menschenrechte sind in der „Allgemeinen Erklärung
der Menschenrechte“ formuliert?
-
Welche Ideen und historischen Vorbilder spiegeln sich in der
Erklärung?
-
Worin besteht das historisch Bedeutsame der Erklärung im
Kontext der Geschichte der Menschenrechte?
Thema: In der Debatte: Die universelle Geltung der Menschenrechte
-
Sind Menschenrechte universell gültig?
-
Sind Menschenrechte eine europäisch-westliche Errungenschaft, die der ganzen Welt übergestülpt werden soll?
Forum: Menschenrechte verteidigen – notfalls mit Gewalt? Das Prinzip
der Internationalen Schutzverantwortung in der Diskussion
Die Schülerinnen…
- erläutern an ausgewählten Beispielen unterschiedliche zeitgenössische
Vorstellungen von der Reichweite der Menschenrechte (hier konkret: Frage der
universellen Geltung). (konkretisierte Sachkompetenz)
- beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der
Menschenrechte (hier konkret: AEMR der UNO von 1948 und Folgezeit)
erreichten Entwicklungsstand. (konkretisierte Urteilskompetenz)
- bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte.
(konkretisierte Urteilskompetenz)
- entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung
der Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen
Entscheidungsprozessen. (HK2)
- beziehen (zum Beispiel in der Diskussion um das Prinzip der Internationalen
Schutzverantwortung) angeleitet Position in Debatten um gegenwärtige
Verantwortung für historische Sachverhalte und deren Konsequenzen. (HK3)
- recherchieren fachgerecht innerhalb und außerhalb der Schule in relevanten
Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen
Problemstellungen (hier konkret: Menschenrechte / Verletzung der Menschenrechte). (MK2)
- erläutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen, vergleichen
Informationen aus ihnen miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her.
(MK3)
- wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert,
grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von
und kritischen Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht
an. (MK6)
- stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und
strukturiert (ConceptMap, Thesenpapier, Lernplakat, Positionsplakat,
Argumentliste) dar. (MK8)
Sind Militäreinsätze der Vereinten Nationen zum Schutz der
Menschenrechte gerechtfertigt?
24
Diagnose von Schülerkonzepten:
• Mithilfe von Narration den Lernstand zur Perspektivübernahme ermitteln: Erzählen, was Karikaturen über zeitgenössische Vorstellungen über die
Menschenrecht in der Französischen Revolution aussagen.
Leistungsbewertung:
• Präsentation von Arbeitsergebnissen
• Aufgabengeleitete Anwendung grundlegender Arbeitsschritte der Analyse sprachlicher und bildlicher Quellen
Vorhabenbezogene Absprachen:
• Berlin-Exkursion
25
Herunterladen