Statistik

Werbung
Statistik
R. Frühwirth
Statistik
R. Frühwirth
[email protected]
VO 142.090
http://tinyurl.com/TU142090
Februar 2010
R. Frühwirth
Statistik
1/174
Übersicht über die Vorlesung
Statistik
R. Frühwirth
Teil 1: Deskriptive Statistik
Teil 2: Wahrscheinlichkeitsrechnung
Teil 3: Zufallsvariable
Teil 4: Parameterschätzung
R. Frühwirth
Statistik
2/174
Übersicht über die Vorlesung
Statistik
R. Frühwirth
Teil 5: Testen von Hypothesen
Teil 6: Regressionsanalyse
Teil 7: Simulation von Experimenten
R. Frühwirth
Statistik
3/174
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Teil 2
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Wahrscheinlichkeitsrechnung
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
98/174
Übersicht Teil 2
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
4
Einleitung
5
Ereignisse
6
Wahrscheinlichkeit
7
Bedingte Wahrscheinlichkeit
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
99/174
Abschnitt 4: Einleitung
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
4
Einleitung
5
Ereignisse
6
Wahrscheinlichkeit
7
Bedingte Wahrscheinlichkeit
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
100/174
Einleitung
Statistik
R. Frühwirth
Der konkrete Ausgang eines Experiments kann im
Allgemeinen nicht genau vorausgesagt werden.
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Die möglichen Ausgänge sind jedoch bekannt.
Ziel der Wahrscheinlichkeitsrechnung ist es, den Ausgängen
Wahrscheinlichkeiten zuzuweisen.
Zwei Interpretationen der Wahrscheinlichkeit möglich.
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
101/174
Einleitung
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Häufigkeitsinterpretation
Die Wahrscheinlichkeit eines Ausgangs ist die Häufigkeit des
Ausgangs, wenn das Experiment sehr oft unter den gleichen
Bedingungen wiederholt wird.
Die darauf basierende Statistik wird frequentistisch“
”
genannt.
Beispiel
Die Wahrscheinlichkeit des Ausgangs 1“ beim Würfeln ist der
”
Grenzwert der Häufigkeit für eine große Zahl von Würfen.
R. Frühwirth
Statistik
102/174
Einleitung
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Subjektive Interpretation
Die Wahrscheinlichkeit eines Ausgangs ist eine Aussage über
den Glauben der Person, die die Wahrscheinlichkeit angibt.
Die darauf basierende Statistik wird bayesianisch“ genannt.
”
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Beispiel
Die Wahrscheinlichkeit, dass es morgen regnet, ist 40 Prozent“ ist ein
”
Aussage über den Glauben der Person, die diese Aussage tätigt.
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
103/174
Einleitung
Statistik
R. Frühwirth
In der Praxis ist der Übergang zwischen den beiden
Ansätzen oft fließend.
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
In vielen Fällen sind die Resultate identisch, nur die
Interpretation ist verschieden.
Der bayesianische Ansatz ist umfassender und flexibler.
Der frequentistische Ansatz ist meist einfacher, aber
beschränkter.
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
104/174
Abschnitt 5: Ereignisse
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
4
Einleitung
5
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte Experimente
6
Wahrscheinlichkeit
7
Bedingte Wahrscheinlichkeit
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
105/174
Unterabschnitt: Der Ereignisraum
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
4
Einleitung
5
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte Experimente
6
Wahrscheinlichkeit
7
Bedingte Wahrscheinlichkeit
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
106/174
Der Ereignisraum
Statistik
R. Frühwirth
Grundlegend für die Statistik ist der Begriff des (zufälligen)
Ereignisses.
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Für den Physiker der Ausgang eines Experiments, dessen
Ergebnis nicht genau vorausgesagt werden kann.
Mehrere Gründe:
Die beobachteten Objekte sind eine zufällige Auswahl
aus einer größeren Grundgesamtheit.
Der beobachtete Prozess ist prinzipiell indeterministisch
(Quantenmechanik).
Messfehler geben dem Ergebnis einen stochastischen
Charakter.
Mangelnde Kenntnis des Anfangszustandes.
R. Frühwirth
Statistik
107/174
Der Ereignisraum
Statistik
R. Frühwirth
Die Menge Ω aller möglichen Ausgänge heißt Ereignisraum
oder Stichprobenraum.
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Der Ereignisraum Ω kann endlich, abzählbar unendlich oder
überabzählbar unendlich sein.
Beispiel
Beim Roulette gibt es 37 mögliche Ausgänge. Der Ereignisraum
ist endlich.
Wird eine radioaktive Quelle beobachtet, ist die Anzahl der
Zerfälle pro Sekunde im Prinzip unbeschränkt. Der Ereignisraum
ist abzählbar unendlich.
Die Wartezeit zwischen zwei Zerfällen kann jeden beliebigen Wert
annehmen. Der Ereignisraum ist überabzählbar unendlich.
R. Frühwirth
Statistik
108/174
Unterabschnitt: Die Ereignisalgebra
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
4
Einleitung
5
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte Experimente
6
Wahrscheinlichkeit
7
Bedingte Wahrscheinlichkeit
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
109/174
Die Ereignisalgebra
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Definition (Ereignis)
Ein Ereignis E ist eine Teilmenge des Ereignisraums Ω. Ein
Ereignis E tritt ein, wenn E den Ausgang ω ∈ Ω des
Experiments enthält.
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Beispiel
Der Wurf mit einem Würfel hat den Ereignisraum Ω = {1, 2, 3, 4, 5, 6}.
Das Ereignis G (gerade Zahl) ist die Teilmenge
G = {2, 4, 6}
G tritt ein, wenn eine gerade Zahl geworfen wird.
R. Frühwirth
Statistik
110/174
Die Ereignisalgebra
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Definition (Ereignisalgebra)
Die Menge aller Ereignisse des Ereignisraums Ω heißt die
Ereignisalgebra Σ(Ω).
Im endlichen oder abzählbar unendlichen Fall kann jede
Teilmenge als Ereignis betrachtet werden. Die
Ereignisalgebra heißt diskret.
Im überabzählbar unendlichen Fall müssen gewisse
pathologische (nicht messbare) Teilmengen ausgeschlossen
werden. Die Ereignisalgebra heißt kontinuierlich oder
stetig.
Zwei Ereignisse A ∈ Σ und B ∈ Σ können logisch
verknüpft werden.
R. Frühwirth
Statistik
111/174
Die Ereignisalgebra
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Verknüpfung von Ereignissen
Disjunktion
Symbol
A∪B
Name
Disjunktion
Bedeutung
A oder B (oder beide)
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Konjunktion
Symbol
A∩B
Name
Konjunktion
Bedeutung
A und B (sowohl A als auch B)
Negation
Symbol
A0
Name
Negation
R. Frühwirth
Bedeutung
nicht A (das Gegenteil von A)
Statistik
112/174
Die Ereignisalgebra
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Implikation
Symbol
A⊆B
Name
Implikation
Bedeutung
aus A folgt B (A0 ∪ B)
Mit diesen Verknüpfungen ist Σ ist eine Boole’sche
Algebra: distributiver komplementärer Verbands mit Nullund Einselement.
Das Nullelement 0 = ∅ ist das unmögliche Ereignis.
Das Einselement 1 = Ω ist das sichere Ereignis.
Ein Ereignis, das nur aus einem möglichen Ausgang besteht,
heißt ein Elementarereignis.
R. Frühwirth
Statistik
113/174
Die Ereignisalgebra
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Rechengesetze für Ereignisse
Σ ist abgeschlossen:
Assoziativgesetze :
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Verschmelzungsgesetze:
Distributivgesetze:
Regeln von de Morgan:
Verneinung:
R. Frühwirth
A, B ∈ Σ =⇒ A ∩ B ∈ Σ
A, B ∈ Σ =⇒ A ∪ B ∈ Σ
(A ∩ B) ∩ C = A ∩ (B ∩ C)
(A ∪ B) ∪ C = A ∪ (B ∪ C)
A ∩ (A ∪ B) = A
A ∪ (A ∩ B) = A
A ∩ (B ∪ C) = (A ∩ B) ∪ (A ∩ C)
A ∪ (B ∩ C) = (A ∪ B) ∩ (A ∪ C)
(A ∩ B)0 = A0 ∪ B 0
(A ∪ B)0 = A0 ∩ B 0
A ∩ A0 = 0, A ∪ A0 = 1 = Ω
Statistik
114/174
Die Ereignisalgebra
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ist Ω (abzählbar oder überabzählbar) unendlich, verlangt
man, dass auch abzählbar viele Vereinigungen und
Durchschnitte gebildet werden können.
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Der Ereignisraum ist dann eine sogenannte σ-Algebra.
Ist überabzählbaren Fall ist die Ereignisalgebra Σ ist die
kleinste σ-Algebra, die alle Teilintervalle von Ω enthält.
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
115/174
Unterabschnitt: Wiederholte Experimente
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
4
Einleitung
5
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte Experimente
6
Wahrscheinlichkeit
7
Bedingte Wahrscheinlichkeit
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
116/174
Wiederholte Experimente
Statistik
R. Frühwirth
Der Wurf mit einem Würfel hat den Ereignisraum
Ω = {1, 2, 3, 4, 5, 6}
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Die Ereignisalgebra Σ(Ω) hat folglich sechs
Elementarereignisse:
e1 = {1}, e2 = {2}, e3 = {3}, e4 {4}, e5 = {5}, e6 = {6}
und insgesamt 26 = 64 Ereignisse (Teilmengen von Ω).
Der Ereignisraum des zweimaligen Würfelns ist das
kartesische Produkt Ω × Ω:
Ω × Ω = {(i, j)|i, j = 1, . . . , 6}
Das geordnete Paar (i, j) bedeutet: i beim ersten Wurf, j
beim zweiten Wurf. Die Ereignisalgebra Σ(Ω × Ω) hat
folglich 36 Elementarereignisse eij :
e11 = {(1, 1)}, . . . , e36 = {(6, 6)}
R. Frühwirth
Statistik
117/174
Wiederholte Experimente
Statistik
R. Frühwirth
Analog ist beim n-maligen Würfeln der Ereignisraum das
n-fache kartesische Produkt Ω × Ω × . . . × Ω.
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Beispiel (Ereignisalgebra des Doppelwurfs)
Beispiele für Elemente der Ereignisalgebra des Doppelwurfs sind:
6 beim ersten Wurf:
6 beim zweiten Wurf:
Beide Würfe gleich:
Summe der Würfe gleich 7:
{(6, 1), (6, 2), . . . , (6, 6)}
{(1, 6), (2, 6), . . . , (6, 6)}
{(1, 1), (2, 2), . . . , (6, 6)}
{(1, 6), (2, 5), . . . , (6, 1)}
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
118/174
Wiederholte Experimente
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Beispiel (Wiederholter Alternativversuch)
Ein Experiment, das nur zwei mögliche Ergebnisse hat, heißt ein
Alternativversuch. Es gibt zwei Ausgänge, 0 und 1. Wird ein
Alternativversuch n-mal durchgeführt, ergibt sich eine Ereignisraum
mit 2n Ausgängen, nämlich den Folgen der Form (i1 , . . . , in ) mit
ij = 0 oder 1.
In der Regel interessiert aber nur die Häufigkeit des Eintretens von 1
(oder 0). Dann gibt es nur mehr n + 1 Ausgänge: 1 tritt 0, 1, 2, . . .
oder n-mal ein. Bezeichnet das Ereignis E1 das einmalige Eintreten
von 1, so ist E1 die ∪-Verbindung mehrerer Elementarereignisse der
ursprünglichen Ereignisalgebra:
E1 = {(e1 , e0 , . . . , e0 ), (e0 , e1 , e0 , . . . , e0 ), . . . , (e0 , . . . , e0 , e1 )}
Ein Beispiel ist das n-malige Werfen einer Münze.
R. Frühwirth
Statistik
119/174
Abschnitt 6: Wahrscheinlichkeit
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
4
Einleitung
5
Ereignisse
6
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen Zahlen
Kombinatorik
7
Bedingte Wahrscheinlichkeit
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
120/174
Unterabschnitt: Wahrscheinlichkeitsmaße
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
4
Einleitung
5
Ereignisse
6
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen Zahlen
Kombinatorik
7
Bedingte Wahrscheinlichkeit
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
121/174
Wahrscheinlichkeitsmaße
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Definition (Wahrscheinlichkeitsmaß)
Es sei Σ eine Ereignisalgebra, A und B Ereignisse in Σ, und W
eine Abbildung von Σ in R. W heißt ein
Wahrscheinlichkeitsmaß, wenn gilt:
1. Positivität:
2. Additivität:
3. Normierung:
R. Frühwirth
W (A) ≥ 0 ∀A ∈ Σ
A ∩ B = 0 =⇒
W (A ∪ B) = W (A) + W (B)
W (1) = 1
Statistik
122/174
Wahrscheinlichkeitsmaße
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Definition (Wahrscheinlichkeitsraum)
Ist Σ eine σ-Algebra, was für unendliche Ereignisräume
vorausgesetzt werden muss, verlangt man für abzählbares J:
4. σ-Additivität:
Ai ∈ Σ, i ∈ J; Ai ∩ Aj = 0, i 6= j =⇒
[
X
W ( Ai ) =
W (Ai )
i∈J
i∈J
Σ heißt dann normiert, und (Σ, W ) ein
Wahrscheinlichkeitsraum. W wird auch als
Wahrscheinlichkeitsverteilung bezeichnet.
R. Frühwirth
Statistik
123/174
Wahrscheinlichkeitsmaße
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Rechengesetze für Wahrscheinlichkeit
Ist (Σ, W ) ein Wahrscheinlichkeitsraum, so gilt:
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
1
W (A0 ) = 1 − W (A), ∀A ∈ Σ
2
W (0) = 0
3
A ⊆ B =⇒ W (A) ≤ W (B), ∀A, B ∈ Σ
4
W (A) ≤ 1, ∀A ∈ Σ
5
W (A ∪ B) = W (A) + W (B) − W (A ∩ B), ∀A, B ∈ Σ
6
Hat Σ höchstens abzählbar
viele Elementarereignisse
P
{ei | i ∈ I}, so ist i∈I W (ei ) = 1.
R. Frühwirth
Statistik
124/174
Wahrscheinlichkeitsmaße
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
In einer diskreten Ereignisalgebra ist die Wahrscheinlichkeit
eines Ereignisses gleich der Summe der Wahrscheinlichkeiten
der Elementarereignisse, deren ∪-Verbindung es ist.
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Daher ist ein Wahrscheinlichkeitsmaß durch die Werte, die
es den Elementarereignissen zuordnet, eindeutig bestimmt.
Andererseits kann jede positive Funktion, die auf der Menge
der Elementarereignisse definiert ist und Punkt 6 erfüllt,
eindeutig zu einem Wahrscheinlichkeitsmaß fortgesetzt
werden.
Man kann also auf einer diskreten Ereignisalgebra Σ
unendlich viele Verteilungen definieren.
R. Frühwirth
Statistik
125/174
Wahrscheinlichkeitsmaße
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
In einer kontinuierlichen Ereignisalgebra ist die
Wahrscheinlichkeit jedes Elementarereignisses gleich 0.
Die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses kann daher nicht
mehr durch Summation ermittlet werden.
Statt dessen wird eine Dichtefunktion f (x) angegeben, die
jedem Elementarereignis x einen nichtnegativen Wert f (x)
zuordnet.
Die Dichtefunktion muss normiert sein:
Z
f (x) dx = 1
R
Die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses A wird durch
Integration über die Dichte ermittelt:
Z
W (A) =
f (x) dx
A
Die Dichte muss so beschaffen sein, dass das Integral für
alle zugelassenen Ereignisse existiert.
R. Frühwirth
Statistik
126/174
Unterabschnitt: Gesetz der großen Zahlen
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
4
Einleitung
5
Ereignisse
6
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen Zahlen
Kombinatorik
7
Bedingte Wahrscheinlichkeit
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
127/174
Gesetz der großen Zahlen
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Betrachten einfaches Zufallsexperiment: Münzwurf
Zwei mögliche Ergebnisse: Kopf (K), Zahl (Z)
Annahme: Münze symmetrisch, K und Z
gleichwahrscheinlich
Experiment wird n-mal wiederholt
n
10
100
500
1000
5000
hn (K)
6
51
252
488
2533
fn (K)
0.6
0.51
0.504
0.488
0.5066
|fn (K) − 0.5|
0.1
0.01
0.004
0.012
0.0066
Häufigkeitstabelle
Matlab: make coin
R. Frühwirth
Statistik
128/174
Gesetz der großen Zahlen
Statistik
R. Frühwirth
1
Einleitung
0.8
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
f(K)
Ereignisse
0.6
0.4
0.2
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
0
0
100
200
300
400
500
n
Entwicklung der relativen Häufigkeit von K
R. Frühwirth
Statistik
129/174
Gesetz der großen Zahlen
Statistik
R. Frühwirth
Die relative Häufigkeit des Ereignisses K scheint gegen den
Grenzwert 0.5 zu streben.
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Dieser Grenzwert wird als die Wahrscheinlichkeit W (K)
bezeichnet.
Empirisches Gesetz der großen Zahlen
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
lim fn (K) = W (K)
n→∞
Das mathematische Problem dieser Definition liegt darin,
dass die Existenz des Grenzwerts von vornherein nicht
einzusehen ist und im klassisch analytischen Sinn tatsächlich
nicht gegeben sein muss, sondern nur in einem weiteren,
statistischen Sinn.
R. Frühwirth
Statistik
130/174
Unterabschnitt: Kombinatorik
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
4
Einleitung
5
Ereignisse
6
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen Zahlen
Kombinatorik
7
Bedingte Wahrscheinlichkeit
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
131/174
Kombinatorik
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Häufig ist es auf Grund von Symmetrieüberlegungen
möglich, die Elementarereignisse als gleichwahrscheinlich
anzusehen.
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Dies ist natürlich nur sinnvoll für endlich viele
Elementarereignisse.
Diese Annahme entspricht nur in seltenen Fällen der
physikalischen Realität und muss im Zweifelsfall durch das
Experiment überprüft werden.
Sind alle m Elementarereignisse gleichwahrscheinlich, gilt:
W (e1 ) = W (e2 ) = . . . = W (em ) =
R. Frühwirth
Statistik
1
m
132/174
Kombinatorik
Statistik
R. Frühwirth
Für ein Ereignis A, das sich aus g Elementarereignissen
zusammensetzt, gilt:
Einleitung
Ereignisse
Regel von Laplace
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
W (A) =
g
m
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Die Wahrscheinlichkeit von A ist die Anzahl der günstigen“
”
durch die Anzahl der möglichen“ Fälle.
”
Die Abzählung der günstigen und möglichen Fälle erfordert
oft kombinatorische Methoden.
R. Frühwirth
Statistik
133/174
Kombinatorik
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Definition (Variation)
Es sei M eine Menge mit n Elementen. Eine geordnete Folge von
k verschiedenen Elementen von M heißt eine Variation von n
Elementen zur k-ten Klasse.
Es gibt
Vkn =
n!
= n · (n − 1) . . . (n − k + 1)
(n − k)!
solcher Variationen.
Für den Sonderfall k = n sieht man, dass sich die n
Elemente der Menge M auf
n! =
n
Y
i
i=1
verschiedene Weisen (Permutationen) anordnen lassen.
R. Frühwirth
Statistik
134/174
Kombinatorik
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Definition (Kombination)
Sei M wieder eine Menge mit n Elementen. Eine k-elementige
Teilmenge von M heißt eine Kombination von n Elementen zur
k-ten Klasse.
n!
n
=
Es gibt Ckn =
solcher Kombinationen.
k
k! (n − k)!
Ckn wird auch als Binomialkoeffizient bezeichnet.
Die Binomialkoeffizienten können im sogenannten
Pascal’schen Dreieck angeordent werden:
n−1
k
R. Frühwirth
!
+
Statistik
n−1
k−1
!
=
n
k
!
135/174
Kombinatorik
Statistik
Wie aus der Definition der Kombination folgt, ist die
Summe aller Ckn , 0 ≤ k ≤ n, für festes n gleich der Anzahl
aller Teilmengen von M :
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
n
X
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
k=0
n
k
!
= 2n
Beispiel
Beim Roulette sind die Zahlen von 0 bis 36 als Ergebnis möglich.
1
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich in einer Serie von
zehn Würfen keine Zahl wiederholt?
2
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass in einer Serie von 37
Würfen jede Zahl vorkommt?
R. Frühwirth
Statistik
136/174
Abschnitt 7: Bedingte Wahrscheinlichkeit
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
4
Einleitung
5
Ereignisse
6
Wahrscheinlichkeit
7
Bedingte Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
137/174
Unterabschnitt: Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
4
Einleitung
5
Ereignisse
6
Wahrscheinlichkeit
7
Bedingte Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
138/174
Kopplung und bedingte Wahrscheinlichkeit
Statistik
R. Frühwirth
Wir betrachten jetzt zwei Ereignisse A und B, die bei einem
Experiment eintreten können.
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Frage: Besteht ein Zusammenhang zwischen den
Ereignissen?
Ein solcher Zusammenhang wird Koppelung genannt.
Positive Koppelung: Je öfter A eintritt, desto öfter tritt
tendenziell auch B ein.
Negative Koppelung: Je öfter A eintritt, desto seltener
tritt tendenziell auch B ein.
Quantifizierung von oft“ und selten“ erfolgt durch
”
”
Häufigkeitstabelle.
R. Frühwirth
Statistik
139/174
Kopplung und bedingte Wahrscheinlichkeit
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Die Häufigkeit des Eintretens von A und B kann in einer
Vierfeldertafel oder Kontingenztafel zusammengefasst
werden.
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Beispiel:
A=“Eine untersuchte Person ist weiblich“
B=“Eine untersuchte Person hat Diabetes“
Vierfeldertafel für 1000 Personen:
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
A
A0
R. Frühwirth
B
19
26
45
Statistik
B0
526
429
955
545
455
1000
140/174
Kopplung und bedingte Wahrscheinlichkeit
Statistik
R. Frühwirth
Gewöhnliche relative Häufigkeiten werden auf den
Umfang n des gesamten Datensatzes bezogen:
Einleitung
Ereignisse
f (A ∩ B) =
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
h(A ∩ B)
n
Bedingte relative Häufigkeiten werden auf das Eintreten
des anderen Merkmals bezogen:
f (A|B) =
h(A ∩ B)
f (A ∩ B)
=
h(B)
f (B)
f (A|B) heißt die bedingte relative Häufigkeit von A unter
der Bedingung B.
R. Frühwirth
Statistik
141/174
Kopplung und bedingte Wahrscheinlichkeit
Statistik
R. Frühwirth
Die Vierfeldertafel U gibt folgende bedingte relative
Häufigkeiten:
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
f (A|B) =
19
= 0.422,
45
f (A|B 0 ) =
526
= 0.551
955
Es ist somit zu vermuten, dass die beiden Merkmale
gekoppelt sind.
f (A|B) > f (A) deutet auf eine positive Koppelung,
f (A|B) < f (A) auf eine negative Koppelung.
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
142/174
Kopplung und bedingte Wahrscheinlichkeit
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Stammen die Daten aus einem Zufallsexperiment, dann
besitzen die Ereigniskombinationen auch
Wahrscheinlichkeiten.
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeitstabelle:
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
A
A0
B
B0
W (A ∩ B) W (A ∩ B 0 ) W (A)
W (A0 ∩ B) W (A0 ∩ B 0 ) W (A0 )
W (B)
W (B 0 )
1
Nach dem empirischen Gesetz der großen Zahl sind diese
Wahrscheinlichkeiten die Grenzwerte der entsprechenden
relativen Häufigkeiten.
R. Frühwirth
Statistik
143/174
Kopplung und bedingte Wahrscheinlichkeit
Statistik
R. Frühwirth
Die bedingten relativen Häufigkeiten konvergieren für
n → ∞ gegen einen Grenzwert:
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
fn (A|B) =
W (A ∩ B)
fn (A ∩ B)
→ W (A|B) =
fn (B)
W (B)
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Definition (Bedingte Wahrscheinlichkeit)
W (A|B) =
W (A ∩ B)
W (B)
heißt die bedingte Wahrscheinlichkeit von A unter der
Bedingung B, sofern W (B) 6= 0.
R. Frühwirth
Statistik
144/174
Kopplung und bedingte Wahrscheinlichkeit
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Beispiel (Der symmetrische Würfel)
Ist der Würfel völlig symmetrisch, werden den Elementarereignissen
ei = {i} gleiche Wahrscheinlichkeiten zugeordnet:
W (ei ) =
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
1
, 1≤i≤6
6
Wir definieren die folgenden Ereignisse:
U = {1, 3, 5}, G = {2, 4, 6}
Dann gilt zum Beispiel
W (e1 ∩ U )
W (e1 )
1
=
=
W (U )
W (U )
3
W (e1 ∩ G)
W (0)
W (e1 |G) =
=
=0
W (U )
W (U )
W (e1 |U ) =
R. Frühwirth
Statistik
145/174
Kopplung und bedingte Wahrscheinlichkeit
Statistik
R. Frühwirth
Beispiel (Fortsetzung)
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
W (e1 ∩ U )
W (e1 )
=
=1
W (e1 )
W (e1 )
W (e1 ∪ e3 )
W ((e1 ∪ e3 ) ∩ U )
2
=
=
W (e1 ∪ e3 |U ) =
W (U )
W (U )
3
W ((e1 ∪ e2 ) ∩ U )
W (e1 )
1
W (e1 ∪ e2 |U ) =
=
=
W (U )
W (U )
3
W (U |e1 ) =
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
146/174
Kopplung und bedingte Wahrscheinlichkeit
Statistik
R. Frühwirth
Aus der Definition der bedingten Wahrscheinlichkeit folgt
sofort die
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Produktformel
W (A ∩ B) = W (A|B)W (B) = W (B|A)W (A)
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
und die Formel für die
Inverse Wahrscheinlichkeit
W (B|A) =
W (A|B)W (B)
W (A)
Beide Formeln gelten auch für relative Häufigkeiten!
R. Frühwirth
Statistik
147/174
Unterabschnitt: Satz von Bayes
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
4
Einleitung
5
Ereignisse
6
Wahrscheinlichkeit
7
Bedingte Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
148/174
Satz von Bayes
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Definition (Zerlegung)
Die Ereignisse B1 , B2 , . . . , Bm bilden eine Zerlegung der
Ergebnismenge Ω, wenn gilt:
1
Unvereinbarkeit: Bi ∩ Bj = ∅, i 6= j
2
Vollständigkeit: B1 ∪ B2 ∪ . . . ∪ Bm = Ω
Satz
Bilden die Ereignisse B1 , B2 , . . . , Bm eine Zerlegung der
Ergebnismenge Ω, dann gilt:
W (B1 ) + W (B2 ) + . . . + W (Bm ) = W (Ω) = 1
R. Frühwirth
Statistik
149/174
Satz von Bayes
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Es sei B1 , . . . , Bm eine Zerlegung. Dann gilt:
Totale Wahrscheinlichkeit
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
W (A) = W (A|B1 )W (B1 ) + . . . + W (A|Bm )W (Bm )
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Beispiel
Ein Betrieb erzeugt Glühbirnen mit 40W (35% der Produktion), mit
60W (45%) und mit 100W (20%). Nach einem Jahr sind noch 98%
der 40W-Birnen funktionsfähig, 96% der 60W-Birnen, und 92% der
100W-Birnen. Welcher Anteil an allen Glühbirnen ist nach einem Jahr
noch funktionsfähig?
R. Frühwirth
Statistik
150/174
Satz von Bayes
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Es sei B1 , . . . , Bm eine Zerlegung. Dann gilt:
Satz von Bayes
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
W (A|Bi )W (Bi )
W (A)
W (A|Bi )W (Bi )
=
W (A|B1 )W (B1 ) + . . . + W (A|Bm )W (Bm )
W (Bi |A) =
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
W (Bi ) wird die a-priori Wahrscheinlichkeit von B genannt,
W (Bi |A) die a-posteriori Wahrscheinlichkeit.
R. Frühwirth
Statistik
151/174
Satz von Bayes
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Beispiel
Ein Betrieb kauft Bauteile von zwei Anbietern, wobei der Anteil des
ersten 65% beträgt. Erfahrungsgemäß ist der Ausschussanteil bei
Anbieter 1 gleich 3% und bei Anbieter 2 gleich 4%.
1
Wie groß ist der totale Ausschussanteil?
2
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß ein einwandfreier Bauteil
von Anbieter 2 kommt?
3
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß ein mangelhafter Bauteil
von Anbieter 1 kommt?
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
152/174
Satz von Bayes
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Beispiel
Ein Bauteil wird von vier Firmen geliefert, und zwar kommen 20% von
Firma 1, 30% von Firma 2, 35% von Firma 3, und 15% von Firma 4.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Bauteil im Testbetreib innerhalb von
24 Stunden ausfällt, ist 0.02 für Firma 1, 0.015 für Firma 2, 0.025 für
Firma 3, und 0.02 für Firma 4. Ein Bauteil fällt im Testbetrieb nach
16 Stunden aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass er von Firma i kommt,
ist mittel des Satzes von Bayes zu berechnen.
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
153/174
Unterabschnitt: Unabhängigkeit
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
4
Einleitung
5
Ereignisse
6
Wahrscheinlichkeit
7
Bedingte Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
154/174
Unabhängigkeit
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Zwei Ereignisse sind positiv gekoppelt, wenn
W (A|B) > W (A) oder W (A ∩ B) > W (A)W (B)
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Zwei Ereignisse sind negativ gekoppelt, wenn
W (A|B) < W (A) oder W (A ∩ B) < W (A)W (B)
Liegt weder positive noch negative Kopppelung vor, sind A
und B unabhängig.
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
155/174
Unabhängigkeit
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Definition (Unabhängigkeit)
Zwei Ereignisse A und B heißen stochastisch unabhängig,
wenn
W (A ∩ B) = W (A)W (B)
Die Ereignisse A1 , A2 , . . . , An heißen unabhängig, wenn gilt:
W (A1 ∩ . . . ∩ An ) = W (A1 ) · . . . · W (An )
Dazu genügt nicht, dass je zwei Ereignisse Ai und Aj paarweise
unabhängig sind!
R. Frühwirth
Statistik
156/174
Unabhängigkeit
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Beispiel
Wir betrachten den zweimaligen Wurf einer Münze (Kopf/Zahl). Die
möglichen Ausgänge sind Ω = {KK, KZ, ZK, ZZ}. Ferner definieren
wir die Ereignisse:
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
E1 = {KK, KZ} . . . Kopf beim ersten Wurf
E2 = {KK, ZK} . . . Kopf beim zweiten Wurf
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
E3 = {KK, ZZ} . . . Gerade Zahl von Köpfen
Dann gilt für alle i 6= j
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
W (Ei ∩ Ej ) =
1
= W (Ei ) · W (Ej )
4
aber
W (E1 ∩ E2 ∩ E3 ) =
R. Frühwirth
1
1
6= = W (E1 ) · W (E2 ) · W (E3 )
4
8
Statistik
157/174
Unabhängigkeit
Statistik
R. Frühwirth
Sind A und B unabhängig, gilt W (A|B) = W (A) und
W (B|A) = W (B).
Einleitung
Ereignisse
Die Vierfeldertafel für zwei unabhängige Ereignisse:
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
A
A0
B
B0
W (A)W (B) W (A)W (B 0 ) W (A)
W (A0 )W (B) W (A0 )W (B 0 ) W (A0 )
W (B)
W (B 0 )
1
R. Frühwirth
Statistik
158/174
Unabhängigkeit
Statistik
Die Koppelung kann durch die Vierfelderkorrelation
gemessen werden:
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Vierfelderkorrelation
W (A ∩ B) − W (A)W (B)
ρ(A, B) = p
W (A)W (A0 )W (B)W (B 0 )
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Eigenschaften der Vierfelderkorrelation
1
−1 ≤ ρ(A, B) ≤ 1
2
ρ(A, B) = 0 ⇐⇒ A und B unabhängig
3
ρ(A, B) > 0 ⇐⇒ A und B positiv gekoppelt
4
ρ(A, B) < 0 ⇐⇒ A und B negativ gekoppelt
R. Frühwirth
Statistik
159/174
Unabhängigkeit
Statistik
R. Frühwirth
Das Vorzeichen von ρ(A, B) gibt die Richtung der
Koppelung an.
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Der Betrag von ρ(A, B) gibt die Stärke der Koppelung an.
Speziell gilt:
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
A = B =⇒ ρ(A, B) = 1
A = B 0 =⇒ ρ(A, B) = −1
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Eine bestehende Koppelung ist kein Beweis für einen
kausalen Zusammenhang!
Die Koppelung kann auch durch eine gemeinsame Ursache
für beide Ereignisse entstehen.
R. Frühwirth
Statistik
160/174
Unabhängigkeit
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Zwei physikalische Ereignisse können als unabhängig
postuliert werden, wenn zwischen ihnen keine wie immer
geartete Verbindung besteht, da dann das Eintreten des
einen Ereignisses die Wahrscheinlichkeit des anderen nicht
beeinflussen kann.
Zwei Elementarereignisse sind niemals unabhängig, da ihre
∩-Verbindung stets das unmögliche Ereignis ist.
Zwei Elementarereignisse sind sogar höchst abhängig“, weil
”
das Eintreten des einen das Eintreten des anderen mit
Sicherheit ausschließt.
Sind E1 und E2 zwei unaghängige Ereignisse eines
Wahrscheinlichkeitsraumes (Σ, W ), so sind auch E1 und E20 ,
E10 und E2 , sowie E10 und E20 unabhängig.
R. Frühwirth
Statistik
161/174
Unabhängigkeit
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Beispiel (Wurf mit zwei unterscheidbaren Würfeln)
Es gibt 36 Elementarereignisse eij = {(i, j)}, 1 ≤ i, j ≤ 6. Das
Ereignis Ei1 , beim ersten Wurf eine i zu würfeln, setzt sich so
zusammen:
Ei1 = ei1 ∪ ei2 ∪ . . . ∪ ei6 und analog
Ej2 = e1j ∪ e2j ∪ . . . ∪ e6j
Klarerweise gilt Ei1 ∩ Ej2 = eij .
Kann man annehmen, dass alle Elementarereignisse
gleichwahrscheinlich sind, so gilt:
1
1
, W (Ej2 ) =
6
6
1
1
2
W (Ei ∩ Ej ) = W (eij =
= W (Ei1 ) · W (Ej2 )
36
W (Ei1 ) =
R. Frühwirth
Statistik
162/174
Unabhängigkeit
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
Beispiel (Fortsetzung)
In diesem Fall sind also auch die Elementarereignisse des einfachen
Wurfes gleichwahrscheinlich und die beiden Teilwürfe sind
unabhängig. Setzt man umgekehrt voraus, dass für beide Teilwürfe
die Elementarereignisse gleichwahrscheinlich sind, und dass Ei1 und Ej2
für alle i und j unabhängig sind, so sind die eij gleichwahrscheinlich.
Sind die Teilwürfe nicht unabhängig, so sind die eij trotz der
Gleichwahrscheinlichkeit der ei und ej nicht mehr
gleichwahrscheinlich. Ein Beispiel dafür ist der Wurf“ mit einem sehr
”
großen Würfel, der jedesmal bloß um 90o gedreht werden kann. Das
Elementarereignis e34 ist hier unmöglich und muss daher die
Wahrscheinlichkeit 0 zugewiesen bekommen.
R. Frühwirth
Statistik
163/174
Unabhängigkeit
Statistik
R. Frühwirth
Einleitung
Ereignisse
Der Ereignisraum
Die Ereignisalgebra
Wiederholte
Experimente
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsmaße
Gesetz der großen
Zahlen
Kombinatorik
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Beispiel (Wiederholung eines Alternativversuchs)
Die Ereignisalgebra hat 2n Elementarereignisse, nämlich die Folgen der
Form (i1 , . . . , in ), ij = 0 oder 1. Sind die Wiederholungen
unabhängig, und bezeichnet p die Wahrscheinlichkeit des Eintretens
von 1, ist die Wahrscheinlichkeit einer Folge
W ({(i1 , . . . , in )}) = pn1 (1 − p)n0
wo n0 bzw. n1 die Anzahl des Eintretens von 0 bzw. 1 angibt.
Klarerweise gilt n0 + n1 = n.
Kopplung und bedingte
Wahrscheinlichkeit
Satz von Bayes
Unabhängigkeit
R. Frühwirth
Statistik
164/174
Herunterladen