173 F MATRIX-DIAGONALISIERUNG F F.1 Matrix-Diagonalisierung Hermitesche Matrizen Theorem: Hermitesche Matrizen M können durch unitäre Transformationen diagonalisiert werden, U † M U = diag(M1 , . . . , Mn ) , (F.1) wo U unitär ist und die Eigenwerte Mi reell sind. Die Spalten von U enthalten die Eigenvektoren von M . Beweis: Siehe die Vorlesung zur linearen Algebra. F.2 Allgemeine Matrizen (Biunitäre Diagonalisierung) Theorem: Eine allgemeine, nicht-singuläre Matrix M kann diagonalisiert werden durch eine biunitäre Transformation, UL† M UR = diag(M1 , . . . , Mn ) . (F.2) UL und UR sind unitär, die Mi sind reell und positiv. Die Matrizen UL und UR können bestimmt werden, indem man unitäre Matrizen ermittelt, die M M † bzw. M † M diagonalisieren, d.h. UL† M M † UL UR† M † M UR = diag(M12 , . . . , Mn2 ) , (F.3a) = diag(M12 , . . . , Mn2 ) (F.3b) . Beweis: Definiere H 2 := M M † . (F.4) Diese Matrix ist offensichtlich hermitesch und kann daher durch eine unitäre Transformation diagonalisiert werden, UL† M M † UL = diag(M12 , . . . , Mn2 ) =: D2 , (F.5) wobei die Mi reell sind. Die Eigenwerte, d.h. die Diagonalelemente von D2 , sind positiv, weil M M † nur positive Eigenwerte hat. Um das zu sehen, betrachte eine Eigenvektor u von M M † , M M† u = λ u , und definiere v := M u. Dann ist 0 < v † v = u† M M † u = u† (M M † ) u = λ u† u , wo dann aus u† u > 0 die Behauptung λ > 0 folgt. Definiere nun D als diejenige diagonale Matrix, deren Diagonalelemente durch die Wurzeln der Diagonalelemente von D2 gegeben sind. Dann erfüllt H := UL D UL† (F.6) offensichtlich (F.4). Mit der Matrix V := H −1 M , die unitär ist aufgrund V†V H † =H = M † H −1 H −1 M (F.4) = M † (M M † )−1 M = 1, (F.7) F MATRIX-DIAGONALISIERUNG 174 erhalten wir M = HV (F.6) = UL D UR† , (F.8) wobei UR := V † UL unitär ist. Somit ist (F.2) bewiesen. Darüber hinaus diagonalisiert UR die Matrix M † M , denn UR† M † M UR (F.8) = UR† UR D UL† UL D UR† UR = D2 , (F.9) was (F.3b) zeigt. F.3 Symmetrische Matrizen Corrolar: Komplexe symmetrische Matrizen M können diagonalisiert werden mit einer unitären Matrix U , U T M U = diag(M1 , . . . , Mn ) =: D , (F.10) U † M † M U = D2 , (F.11) wobei d.h. die reellen Zahlen Mi sind die Wurzeln der Eigenwerte von M † M . Beweis: Von Theorem F.2 wissen wir, dass M = UL D UR† , (F.12) wobei UL , UR und D are eindeutig bestimmt sind.19 Da M symmetrisch ist, folgt M = M T = UR∗ D ULT . (F.13) Andererseits können wir diese Gleichung als Diagonalisierung von M T auffassen, die gemäß Theorem F.2 eindeutig bestimmt ist. Somit können wir UL = UR∗ schliessen. Setzt man nun U := UR und berücksichtigt (F.3b), ist die Behauptung gezeigt. 19 Beachte, dass U und U nicht eindeutig sind, falls die Eigenwerte von D entartet sind. In diesem Fall L R gibt es Matrizen U , die M † M diagonalisieren, d.h. U † M † M U = D, die jedoch nicht M diagonalisieren. Man kann M natürlich immer noch diagonalisieren, aber die Matrix U , die das bewerkstelligt, kann nicht bestimmt werden, indem man einfach die Eigenvektoren von M † M bestimmt. Jedoch gilt die Aussage des Corrollars immer noch.