Lexikon Hygiene Von HACCP bis Konservierungsstoffe Folge 6 des Hygiene ABC im Bäckerlexikon von brot + backwaren } HACCP Hazard Analysis Critical Control Point. Die kritische Punktanalyse zur Erkennung von hygienisch kritischen Punkten bei der Produktion von Lebensmitteln. } Halogencarbonsäuren Die antimikrobielle Wirkung von Halogencarbonsäuren war bereits im 18. Jahrhundert bekannt. Damals wurde der Wirkstoff zur Lebensmittelkonservierung eingesetzt. Heute ist er hierfür nicht mehr zugelassen. Die keimtötende Wirkung der Halogencarbonsäuren wird in Kombination mit Säuren zur Desinfizierung genutzt. Die Gebrauchslösungen auf Basis von Halogencarbonsäuren greifen die meisten gebräuchlichen Werkstoffe nicht bzw. nur wenig an. Hygiene } Haltbarkeit Mit der Haltbarkeit wird angegeben, wie lange Lebensmittel lagerfähig sind, ohne dass mit Verderb gerechnet werden muss. Die Haltbarkeit eines Produkts hängt z.B. von der Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen Umwelteinflüssen ab. Auch die Art der Konservierung oder die Lagerbedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Lichtverhältnisse spielen eine Rolle. } Heimchen Ein Schädling in Mühlen und Bäckereien ist das Heimchen, auch Hausgrille genannt. Das Insekt frisst Vorräte und schleppt Krankheitserreger in die Bäckereien. Die bis zu 1,5 cm großen Heimchen leben teilweise auf Müllhalden und suchen im Herbst eine warme Unterkunft. } Hopfenschimmel Der Hopfenschimmel, auch orangefarbener Brotschimmel genannt, überzieht die Backwaren mit lockeren, haarigen Flecken. Die Hyphen wachsen sehr schnell. Die Sporen verbreiten sich leicht, keimen sofort aus und entwickeln rasch neue Kolonien. Die optimale Wachstumstemperatur für den Hopfenschimmel beträgt 36 °C. 28 brot und backwaren 9/2004 } Hypochloritlösung Hypochloritlösungen werden zur Wund- und Händedesinfektion eingesetzt. Bereits 1881 untersuchte Robert Koch die bakterizide Wirkung der Lösung. Seither setzt man die Produkte wegen ihres keimtötenden Effekts ein. } Infektionen Bakterielle Infektionen sind die vielfältigsten Infektionen, obwohl Virusinfektionen häufiger sind. Sie können jedes Organ des Körpers betreffen oder eine Blutvergiftung verursachen. Besonders häufig sind die Schleimhäute des Atemtrakts und des Verdauungstrakts betroffen. Bakterien bilden den wesentlichen Teil der normalen Flora auf Haut und Schleimhaut. Viele Infektionen werden von diesen Keimen verursacht. Eine Übertragung kann über die Luft (Tröpfchen oder Staub), als Schmierinfektion über die Nahrung oder bei Verletzungen erfolgen. } Kakerlake Schaben sind meist nachtaktiv oder leben in dunklen Lebensräumen. Sie ernähren sich von unterschiedlichsten Stoffen pflanzlicher und tierischer Herkunft. Die bekannteste Art in Mitteleuropa ist die Kakerlake. Vor allem in Wäldern sind auch hier zahlreiche Arten anzutreffen, beispielsweise die Waldschabe Ectobius sylvestris. Schaben verfügen meist über Flügel, sind aber nur schlechte Flieger. Häufig haben auch nur die männlichen Tiere Flügel, während diese bei den Weibchen verkümmert sind, doch auch Arten ganz ohne Flügel sind nicht selten. Der Körper der Tiere ist abgeplattet. Auffällig ist ein großer Halsschild, der den gesamten Kopf bedeckt. Die Mundwerkzeuge sind beißend-kauend und die Antennen meist lang und fadenförmig. Bei beiden Geschlechtern kommen so genannte Stinkdrüsen im Hinterleib vor, außerdem auffällig sind die gegliederten Hinterleibsanhänge. Die Weibchen der Schaben locken die Männchen mit einem Duftstoff an, diese besitzen ebenfalls Duftdrüsen, aus denen sie einen paarungsstimulierenden Duftstoff abgeben. Danach kommt es bei vielen Arten zu einem komplizierten Paarungsspiel, bei dem die männlichen Geschlechtsorgane regelrecht in die weiblichen Entsprechungen eingeklinkt werden. Schaben legen ihre Eier in artspezifischen Eipaketen ab, im typischen Fall trägt das Weibchen sie etwa einen Tag in einer speziell ausgebildeten Genitaltasche herum. Die Entwicklung der Nymphen verläuft über maximal 13 Stadien und kann bis zu einem Jahr dauern. } Keimzahl Die Keimzahl gibt die Anzahl von lebenden Mikroorganismen (Bakterien, Hefen, Pilzen) eines Lebensmittels an. Die Zahl wird je Volumen (ml) bzw. Masseeinheit (g) angegeben. Die Keimzahl kennzeichnet die Qualität und Verkehrsfähigkeit eines Lebensmittels. } Kennzeichnungsstoffe Zusätze zu Zutaten und Lebensmitteln um deren Identität zu kennzeichnen bzw. deren Nachweis zu erleichtern werden als Kennzeichnungsstoffe bezeichnet. Besonders bei subventionierten oder besteuerten landwirtschaftlichen Produkten wie Butter, Butterschmalz, Ethanol oder Sascharose für industrielle Zwecke werden Kennzeichnungsstoffe wie z.B. Stärken eingesetzt. } Konservierungsstoffe Konservierungsstoffe sind Stoffe, z.B. Ameisen- (E 236) oder Essigsäure (E 260), die Lebensmitteln zugesetzt werden, um deren Verderb zu verzögern.