Hour of Power vom 21.06.2015 Begrüßung (Bobby Schuller): Dies

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Hour of Power vom 21.06.2015
Begrüßung (Bobby Schuller):
Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat. Wir werden froh und glücklich sein.
Hallo, liebe Freunde, wir freuen uns, dass sie heute hier sind. Sie sind aus einem
Grund hier. Alle hier in der Kirche und die Zuschauer vor dem Fernseher, sollen
wissen, dass wir sie lieben. Es ist sehr schön, dass sie heute mit uns
Gottesdienst feiern. Lassen sie uns die Fernsehzuschauer weltweit mit einem
Applaus begrüßen. Schön, dass sie dabei sind. Wenden sie sich jetzt zu ihren
Nachbarn. Begrüßen sie einander herzlich im Namen des Herrn, mit den Worten:
Gott liebt sie, und ich auch.
Lasst uns beten: Vater wir danken dir für alles, was du uns gibst. Wir sind dir
dankbar. Wir wissen, dass Dankbarkeit der Herzschlag der Anbetung ist. Und so
beginnen wir unseren Gottesdienst, in dem wir dir Danke sagen, Herr. Danke, für
alles, was du uns gibst. Für jeden Atemzug, für Freunde, die Familie, diese
Gemeinde. Herr, wir danken dir. Wir lieben dich. In Jesu Namen. Amen.
Bibellesung – Lukas 10, 25 bis 27 – (Chad Blake):
Zur Vorbereitung auf die heutige Predigt, hören sie diese Geschichte aus dem
Lukasevangelium.
Da stand ein Schriftgelehrter auf, um Jesus eine Falle zu stellen. "Lehrer", fragte
er, "was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?" Jesus erwiderte:
"Was steht denn darüber im Gesetz Gottes? Was liest du dort?" Der
Schriftgelehrte antwortete: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem
Herzen, mit ganzer Hingabe, mit all deiner Kraft und mit deinem ganzen
Verstand. Und auch deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst." "Richtig!",
erwiderte Jesus. "Tu das, und du wirst ewig leben." Aber der Mann gab sich
damit nicht zufrieden und fragte weiter: "Wer ist denn mein Nächster? Jesus
erzählte eine Geschichte: "Ein Mann wanderte von Jerusalem nach Jericho.
Unterwegs wurde er von Räubern überfallen. Sie schlugen ihn zusammen,
raubten ihn aus und ließen ihn halb tot liegen. Dann machten sie sich davon.
Bald darauf kam ein Priester vorbei. Er sah den Mann liegen und ging schnell auf
der anderen Straßenseite weiter. Genauso verhielt sich ein Tempeldiener. Er sah
zwar den verletzten Mann, aber er blieb nicht stehen, sondern machte einen
großen Bogen um ihn. Dann kam ein Samariter vorbei. Als er den Verletzten sah,
hatte er Mitleid mit ihm. Er beugte sich zu ihm hinunter, behandelte seine
Wunden mit Öl und Wein und verband sie. Dann hob er ihn auf seinen Esel und
brachte ihn in den nächsten Gasthof, um ihn zu pflegen. Als er am nächsten Tag
weiterreisen musste, gab er dem Wirt zwei Silberstücke und bat ihn: 'Pflege den
Mann gesund! Sollte das Geld nicht reichen, werde ich dir den Rest auf meiner
Rückreise bezahlen!' Was meinst du?", fragte Jesus jetzt den Schriftgelehrten.
"Welcher von den dreien hat an dem Überfallenen als Nächsten gehandelt?" Der
Schriftgelehrte erwiderte: "Natürlich der Mann, der Mitleid mit ihm hatte."
"Dann geh und folge seinem Beispiel!", forderte Jesus ihn auf.
Dies ist das Wort des Herrn.
Interview Bobby Schuller (BS) mit Deborah Smith-Pegues (DSP):
BS:
Mein heutiger Gast ist Deborah Smith-Pegues. Deborah ist
Steuerberaterin und Benimmberaterin. Sie ist international als Sprecherin
unterwegs und Autorin von über 16 Büchern. Sie hat einen MBA von der USC
und hat für internationale Spitzenunternehmen gearbeitet. Sie ist in einer
chaotischen Familie in Texas aufgewachsen, und ist das zweite von sechs
Kindern. Wow, meine Frau ist die erste von 6 übrigens.
DSP: Wie schön.
BS:
Hannah ist in der Gemeinde aufgewachsen und wusste, dass Gott einen
Plan für ihr Leben hat, aber kam erst als Studentin zu einem lebendigen Glauben
an Jesus Christus. Neben ihrer Tätigkeit als Rednerin ist Deborah im Vorstand
von World Vision, einer Arbeit, die wir sehr lieben.
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Deborah ist seit 35 Jahren mit ihrem Mann Darnell verheiratet. Darnell ist heute auch hier. Hallo
Darnell, schön, dass sie da sind. Begrüßen sie herzlich: Deborah Smith-Pegues.
DSP: Danke.
BS:
Hallo Deborah!
DSP: Hallo Bobby.
BS:
Ihre Geschichte ist unglaublich. Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit mit ihnen. Aber fangen
wir bei Ihrer Kindheit in Texas an.
DSP: Es ist wunderbar von dort zu stammen. Es war ein chaotischer Haushalt und es war auch
eine chaotische Zeit in der Geschichte unseres Landes. Ich hatte das Gefühl, es gibt keine
Zuflucht für mich, außer in meine Bücher. Deshalb habe ich meine Schulbücher sorgfältig studiert.
Aber ich habe auch die Bibel entdeckt. Obwohl wir eine sehr chaotische Familie waren, sind wir
doch regelmäßig in die Kirche gegangen. Und so lernte ich unter anderem aus der Bibel, dass ich
kein Opfer meiner Umstände sein muss. Dass alle Dinge mir zum Besten dienen, weil ich Gott
liebe. Es war begeisternd, nachdem ich diese Prinzipien verstanden hatte und wusste, ich kann
alles sein, was ich sein will.
BS: Das war sicher hart für sie in Texas. Ich kann mir viel vorstellen, aber erzählen sie etwas mehr
davon, wie es war in Texas aufzuwachsen.
DSP: Nun, es war die Zeit der Bürgerrechtsbewegung. Die Diskriminierung war enorm, aber ich
fühlte mich nie wie ein Opfer. Ich habe aus dieser Zeit keine Narben. Es begeistert mich immer
wieder, dass ich diese Bibelstelle auswendig gelernt habe: In Jesaja 14, 27 steht: „Der Herr hat es
beschlossen, wer könnte es ungültig machen.“ Und auch wenn es nach außen so aussah, als wäre
ich benachteiligt, wusste ich, dass mir alles zum Besten dient und das empfinde ich noch immer
so.
BS:
Ja! Großartig.
DSP: Ja, so war es.
BS:
Das ist großartig. Was sagen sie dazu, dass zurzeit das Thema „Rassismus“ wieder in den
Medien präsent ist. Demonstrationen, die man in den Nachrichten sieht. Ich kann mir vorstellen,
dass viel schwarze und Menschen mit Migrationshintergrund unterschiedliche Empfindungen
haben. Was sagen sie dazu, vor dem Hintergrund dessen, was sie als Kind in Texas erlebt haben?
DSP: Es erinnert mich an ein Buch, das mit den Worten beginnt: „Es war die beste Zeit und es
war die schlimmste Zeit.“ Ich finde, es hat sich schon vieles zum Positiven verändert, aber wir
haben noch einen langen Weg vor uns. Für mich ist es ermutigend, dass wir daran arbeiten. Ja,
das Unrecht muss angesprochen werden, aber ich glaube man kann das Problem so ansprechen,
dass wir ohne Gewalt Fortschritte machen können. Gleichzeitig darf man diese Dinge nicht unter
den Teppich kehren. Wir müssen die Probleme offen ansprechen.
BS:
Mir gefällt ihre Haltung. Diese Einstellung kommt von ihrem Glauben, nicht wahr?
DSP: So ist es. Ich benutze das Bild eines Stuhls. Eine Sitzfläche und vier Beine. Der Sitz ist
alles, woran man glaubt und von Gott annimmt. Aber das muss nach unten in die vier
Hauptbereiche des Lebens fließen. Beziehungen, Körper, Finanzen und Gefühle.
BS:
Sagen sie das noch mal, die vier Bereiche…
DSP: Es gibt vier Hauptbereich des Lebens. Und jedes Problem, dass sie haben, findet sich in
diesen Bereichen wieder. Körper, Beziehungen, Emotionen und Finanzen. Es gibt Grundsätze und
Prinzipien im Wort Gottes, die sich damit befassen. Wenn sie diese annehmen und anwenden,
glaube ich, dass sie in jedem Bereich Erfolg haben.
BS:
Das ist interessant. Viele Leute halten die Bibel für eine Art religiöses Dokument, das uns
alle möglichen mystischen, esoterischen Dinge lehrt. Aber so wie sie reden, klingt das, als wäre
die Bibel ganz praktisch.
DSP: Die Bibel ist sehr praktisch. Vor einigen Jahren, 2006, habe ich meine Arbeitsstelle
gekündigt und begann meinen Lebensunterhalt als Rednerin zu verdienen. Direkt danach wurde
ich krank und musste am Gehirn operiert werden. Ich habe die Rednerauftritte allerdings nicht
abgesagt, weil mir klar war, dass ich im Glauben lebe. Ich bin trotzdem hingegangen. Manchmal
konnte ich nicht reden, aber wenn ich auf die Bühne kam, konnte ich sprechen. Gott erwartet, dass
wir ihn in Zugzwang bringen, dass er seine Macht zeigen kann.
BS:
Gott in Zugzwang bringen. Das gefällt mir.
DSP: Bringen sie ihn in Zugzwang.
BS:
Wissen sie, darin liegt eine Wahrheit. Ich weiß, wie Oral Roberts sagte: „Glaube ist eine
Gabe!“ Er glaubte, dass jeder Mensch schon Glauben hat. Dass der Schlüssel dazu nach Gottes
Wort zu leben und sogar zur Erlösung, nicht darin liegt, dass man Glauben hat, sondern dass man
ihn einsetzt.
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DSP: Wir haben alle ein bestimmtes Maß an Glauben und wir müssen diesen Glauben stärken,
indem wir danach handeln. Das ist meine Seifenkiste. Ich liebe es, mich auf Gottes Verheißungen
zu berufen. Deshalb ist es mir so wichtig, sie zu lernen. Ich habe sie auf kleine Notizzettel
geschrieben, sie eingerahmt. Sie müssen ein lebendiger Teil meines Lebens sein.
BS:
Darüber haben sie auch in ihrem Buch geschrieben. Es heißt: 30 Days to a Stronger, More
Confident You.
DSP: Ja, genau.
BS:
Erzählen sie uns, worum es in dem Buch geht.
DSP: Nach dem Studium habe ich viel Zeit darauf verwendet, selbstbewusster zu werden. Ich
kam aus dem Süden der USA und hatte einen starken Dialekt, mit dem Andere mich immer
aufzogen. Also habe ich Sprechunterricht genommen. Ich habe alles versucht um selbstbewusster
zu werden und dann lernte ich, dass Selbstvertrauen ein weltlicher Begriff ist. Das Wort Zuversicht,
heißt vertrauen, oder glauben. Die Zuversicht, die wir aus dem Vertrauen zu Gott haben sollten
und nicht nur auf uns selbst zu vertrauen. Wer auf sich selbst vertraut ist ein Narr. Das steht in der
Bibel.
BS:
Selbstvertrauen ist also ein weltlicher Begriff?
DSP: Ja, es ist ein weltliches Konzept. Die Suche nach Selbstbewusstsein, dass ich dazu
gehöre, das ist weltlich, weil wir damit versuchen vor dem Glauben an Gott weg zu laufen. Als ich
heute hierher kam, war ich sehr nervös. Ich dachte, wenn du nervös bist, wem glaubst du dann?
Du glaubst, dass alles was du brauchst, aus dir selbst kommt und gibst Gott keine Chance seine
Macht zu zeigen.
BS:
Ja. Das ist ein gutes Wort. Ein Amen dazu. Ganz wunderbar. Ein Grund, warum wir sie
eingeladen haben, ist, dass ihre Bücher so viele Menschen bewegen. Sie können Deborahs
Bücher in englischer Sprache im Internet bestellen. Wir freuen uns sehr, dass sie heute hier sind.
Überall auf der Welt sehen uns Menschen, die jetzt auch zuhören. Was ist ihre wichtigste
Botschaft an die Zuschauer?
DSP: Verlassen sie sich auf Gottes Versprechen. Versuchen sie nicht, Gott ihren äußeren
Umständen anzupassen. Die Bibel sagt, dass seine Augen die Erde erforschen. Gott sucht nach
jemandem, der ihm genug vertraut, dass er seine Macht zeigen kann. Immer, wenn ich das lese,
sage ich: Nimm mich Herr. Ich will der Mensch sein, bei dem du deine Macht zeigen kannst. Und
das will er. Nicht nur für mich, sondern für jeden.
BS:
Das klingt wie Jesaja der ruft: Hier bin ich Herr, sende mich.“
DSP: Ja, auf jeden Fall.
BS:
So ist Deborah Pegues, stimmt’s?
DSP: Ja, ja.
BS:
Deborah, vielen Dank, dass sie gekommen sind.
DSP: Danke sehr.
BS:
Wir lieben und schätzen sie sehr. Vielen Dank.
DSP: Danke.
Bekenntnis (Bobby Schuller):
Halten sie ihre Hände vor sich als Zeichen, dass sie empfangen. Dies ist unser Bekenntnis, die
Worte, von denen wir leben. Sprechen wir es gemeinsam:
Ich bin nicht, was ich tue. Ich bin nicht, was ich habe.
Ich bin nicht, was andere über mich sagen.
Ich bin ein geliebtes Kind Gottes.
Das ist es, was ich bin. Niemand kann mir das nehmen.
Ich brauche mich nicht zu sorgen. Ich muss nicht hetzen.
Ich kann meinem Freund Jesus vertrauen und seine Liebe mit der Welt teilen.
Amen. Ja, das ist wahr.
Predigt “Folge dem Rabbi: Das wichtigste Gebot!“ (Bobby Schuller):
Wir setzen heute die Predigtreihe „Folge dem Rabbi“ fort. Heute geht es um den barmherzigen
Samariter. Die heutige Kernaussage ist, dass Liebe und Mitleid, die größte Lehre des
Christentums ist. Es gibt viele Lehren, die wir als Christen glauben. Orthodoxe Ansichten, an
denen wir festmachen ob jemand Christ ist oder nicht. Aber das eine Kriterium, das uns mehr als
alles andere als Christen ausweist, ist die Liebe. Das ist die wichtigste Botschaft und darum geht
es heute.
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Mir fallen nur zwei Gelegenheiten ein, bei denen Jesus sagt: „das ist die Summe alle Gebote und
der Propheten“ und bei beiden geht es darum, die anderen zu lieben.
Im ersten sagt er: „liebe den Herrn deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele, deinem
Verstand und aller Kraft und liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Das ist die Summe aller
Gebote und der Propheten.“
Das zweite Mal ist die goldene Regel. “Behandle die anderen so, wie du selbst behandelt werden
willst. Das ist die Summe des Gesetzes und der Propheten.“ Was lernen wir daraus? Wenn Jesus
wirklich unser Rabbi ist und es im Christentum um Jesus geht, darum wer Jesus ist und was Jesus
sagt, dann lernen wir daraus, dass Gott zu lieben und den Nächsten zu lieben, die wichtigste
Lehre ist, der wir folgen können. Wenn die Liebe die höchste Wahrheit ist, was ist dann die
schlimmste Ketzerei? Die größte Ketzerei ist, ein Leben zu führen, ohne Mitleid und Liebe zu
seinen Nächsten. Das disqualifiziert einen.
Wir reden heute über den barmherzigen Samariter. Zur Zeit von Jesus, waren die Samariter
ausgeschlossen. Sie waren als Sektierer verschrien. Die heutige Geschichte zeigt uns, wie einer
dieser Irrlehrer am Ende der wahre Mann Gottes ist. In unserer Zeit ist der Gedanke an die
Samariter positiv belegt, nicht wahr? Der Grund dafür ist diese Geschichte. Wenn mich jemand
einen Samariter nennt, fasse ich das Kompliment dafür auf, dass ich jemand geholfen habe. Das
kommt von dieser Geschichte. Aber im ersten Jahrhundert waren die Samariter verhasst. Sie
wurden geschmäht als Außenseiter. Wir stellen uns heute die Frage, wie wir andere zu Samaritern
machen. Wie machen wir andere Menschen zu Samaritern. Ich frage mich, wie ich Bobby Schuller,
so überzeugt von meiner Gruppe werde, dass ich allen anderen, die nicht zu meiner Gruppe
gehören, meine Liebe, meine Freundschaft oder Mitleid verweigere.
Bevor wir in die Geschichte einsteigen, noch etwas zu den Samaritern zur Zeit Jesu in Israel. Die
Samariter waren zurückgeblieben von der Assyrischen Eroberung. Es geht um die jüdische
Geschichte! Stellen sie sich dafür eine Krawatte vor. In Ordnung, hier ist der Staat Israel, okay hier
im Norden. Keiner lacht. Ist auch nicht lustig. Im Staat Israel, ein längliches Land im Norden der
Region lebten 10 der 12 Stämme und im Süden lebten 2 der 12 Stämme. Die Region im Norden
hieß Israel. Der Süden wurde Juda genannt. Und dann fielen die Assyrer über das Land her. Sie
mordeten, vergewaltigten, zerstörten, brandschatzten und eroberten den Nordteil des Landes.
Danach haben sie sich mit den 10 Stämmen dort vermischt, so dass im Norden ein Mischvolk aus
Assyrern und Juden lebte. Diese Volksgruppe war eine lebendige Erinnerung an die Schrecken
des Assyrischen Reiches. Schon bald entwickelte sich bei den Leuten eine Form jüdischen
Glaubens, der aber nicht jüdisch ist, - der Samaritismus. Sie wurden Samariter. So etwas wie
jüdische Cousins. Sie haben die Torah, aber nicht genau dieselbe Torah, wie sie die Juden haben.
Es ist eine Samaritische Torah, mit den gleichen Geschichten, aber ein bisschen verändert. Sie
haben auch einen heiligen Berg, aber es nicht der in Jerusalem oder Zion, sondern sie haben
einen eigenen heiligen Berg, den Gerizim.
Sie haben auch einen Bund. Sie haben eine Blutlinie, aber sind nicht heiligen Geblüts, sondern
vermischt. Es ist nicht die reine Blutlinie der Juden, sondern etwas anderes, weil es vermischt ist
mit dem Blut der Assyrer. Deshalb gab es im ersten Jahrhundert einen solchen Hass gegen diese
Menschen. Wegen ihrer falschen Bibel, dem falschen Berg und ihrer Rassenvermischung. Sie
wurden mit diesem Schimpfnamen belegt. Samariter. Samariter bedeutet im Grunde genommen
nur Außenseiter. Du bist raus, wegen deiner falschen Bibel, deines falschen Berges und deiner
falschen Abstammung. Die Menschen im Norden wurden für die schlimmsten, die niedrigsten der
Niedrigen, für den Abschaum gehalten. Sünder, die Gott hasst und die keinen Bund mit Gott
haben. Die Juden waren voller Wut auf ihre samaritischen Nachbarn im Norden.
In der Geschichte um die es heute geht, im Lukasevangelium, Kapitel 10, spricht ein Rabbi mit
Jesus, der ja auch ein Rabbi ist. Ein Gespräch zwischen 2 Rabbis. Das klingt fast wie der Anfang
von einem Witz. Unterhalten sich zwei Rabbis, sagt der eine Rabbi zum anderen: Jesus, Rabbi,
wie kann ich das ewige Leben bekommen.“ Und Jesus sagt zu dem Rabbi: „Nun, was steht denn
in der Bibel?“ Der andere Rabbi sagt: „Ich lese dort, du sollst den Herrn deinen Gott lieben von
ganzem Herzen, mit allem Verstand, all deiner Kraft und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Jesus
sieht den Mann an und sagt: Handle danach, dann wirst du ewig leben.“ Und danach kommt so
eine Art „Punkt, punkt, punkt“ - eine unangenehme Pause.
Der Rabbi sieht Jesus wieder an und sagt, um sich selbst zu rechtfertigen: „Wer ist denn mein
Nächster?“ Hören sie genau hin, das ist die zentrale Frage in diesem Text. Wer ist mein Nächster?
Für diesen Rabbiner war sein Nächster ein jüdischer Gefolgsmann, jemand der auch einen Bund
mit Gott hat, der in die Synagoge geht, die richtige Bibel liest, den richtigen Berg und die richtige
Abstammung hat. Das war sein Nächster. Den sollte er lieben. Um den sollte er sich kümmern.
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Und wieder gibt Jesus keine direkte Antwort, sondern erzählt dieses klassische, berühmte
Gleichnis. Er sagt: „Ein Mann wanderte von Jerusalem nach Jericho.“ Im ersten Jahrhundert war
das eine sehr gefährliche Straße. Man nannte sie den Blutweg. Der Weg war besonders
gefährlich, weil es fast nur bergab geht und es all diese Biegungen gibt, in denen sich Leute
verstecken konnten. Es war eine häufig benutzte Straße, also war sie gefährlich, besonders wenn
man alleine war. Und ein wahrscheinlich jüdischer Mann wandert von Jerusalem nach Jericho und
wird ausgeraubt. Er wird verprügelt und verblutend liegen gelassen. Da liegt er, sterbend auf der
Straße. Und Jesus sagt: „Der erste, der vorbei kam, war ein Priester.”
Im heutigen Judentum gibt es keine Priester mehr, weil es keinen Tempel mehr gibt. Aber damals
waren die Priester verantwortlich für die Opfer im Tempel. Sie leiteten die jüdischen Gottesdienste.
Das Herzstück des jüdischen Gottesdienstes war das Opfer das die Priester im Tempel in
Jerusalem brachten, um Vergebung für die Sünden zu erlangen. Sie leiteten den Gottesdienst und
führten Gottes Volk in das Heiligtum und taten all diese großartigen Sachen.
Ein Priester kommt also vorbei und sieht einen Mann, der stirbt. Was macht er? Er geht um ihn
herum. Vielleicht tat ihm der Mann ja leid. Vielleicht bedauerte er ihn. Er dachte vielleicht auch, der
Mann wäre schon tot, und er könnte ihm sowieso nicht mehr helfen. Im damaligen Judentum war
man, wenn man einen Toten berührte, für eine Woche unrein. Für einen Priester heißt das, dass er
nachdem einen Toten angefasst hat, eine Woche lang arbeitslos ist. Verstehen Sie das?
Er kann in dieser Zeit seine Arbeit nicht verrichten. Er versäumt vielleicht in dieser Woche seine
Gelegenheit das Opfer zu bringen. Er darf eine Woche lang nicht einmal den Tempel betreten.
Eine Woche lang wird er der eklige Typ sein, der eine Leiche berührt hat.
Was macht er also? Er geht, wegen seiner religiösen Ansichten einfach vorbei. Haben sie das
verstanden? Wegen seiner religiösen Ansichten ist er unfähig, das zu tun, wozu Gott ihn berufen
hat. Sein religiöses Dogma hält ihn davon ab, Mitleid zu zeigen.
Der Nächste, der kommt, ist ein Levit. Wenn man zur Zeit Jesu Priester war, gehörte man zu den
Leviten, aber nicht alle Leviten waren Priester. Ein Levit ist einem Priester ganz ähnlich. Die
Leviten waren für die Gerätschaften im Tempel zuständig. Es wurden Opfer für die Leviten
eingesammelt und dieser Mann trug vielleicht ein Bündel Geld bei sich, oder Essen, Korn oder
irgendetwas. Vielleicht in einem Karren. Und auch hier wieder, er sieht den Mann, der sterbend am
Straßenrand liegt und er darf ihn nicht anfassen, weil, wenn er tot ist, darf auch er eine Woche lang
nicht in den Tempel. Und was macht er? Er hat Mitleid mit dem Mann, fühlt sich schlecht, vielleicht
betet er auch für ihn, aber trotzdem geht er an ihm vorbei. Sein Herz ist voller Mitleid für diesen
Mann, denkt an dessen Familie, trauert, aber was macht er? Nichts. Er geht einfach am Mann
vorbei. Und auch er wird von seiner Religion von dem abgehalten, wozu Gott ihn berufen hat.
Und dann taucht schließlich der dritte Mann in der Geschichte auf und Jesus sagt, er ist ein
Samariter. Die Musikuntermalung an dieser Stelle wäre ein „dun, dun, dun.“
Die Ersten beiden waren schon nicht so toll, aber der Kerl muss ein übler Geselle sein. Ein
Samariter kommt ins Bild, in allen Geschichten ist es immer der dritte Mann, der die wichtigste
Rolle spielt. Es ist aus irgendeinem Grund immer der Dritte. Jetzt wird es dramatisch. Dieser miese
Außenseiter, der Samariter kommt. Er hat einen Juden verletzt, einen der Menschen, die wir
lieben. Hier kommt dieses Halbblut, dieser Samaritermischling mit der falschen Bibel und dem
falschen Berg. Und er kommt, sieht den Mann, verbindet ihn, gießt teuren Wein und teures Öl auf
seine Wunden. Und dann legt er den Mann vorsichtig auf seinen Esel. Das heißt, er selbst muss
laufen und nimmt das Opfer der Anstrengung auf sich. Dann bringt er den Mann in eine Herberge,
verbringt den ganzen Tag und die Nacht damit, für ihn zu sorgen und danach zu sehen, dass es
ihm gut geht. Und am nächsten Tag, als er die Herberge verlässt - das liebe ich - sagt er zum Wirt:
„Kümmere dich um ihn.“ Kümmere dich um ihn. Das ist so, als wollte er gar nicht gehen, weil er
solches Mitleid für diesen Mann empfindet. Und dann sagt er: „Tue alles was nötig ist, um diesen
Mann gesund zu pflegen. Wenn ich zurückkomme, bezahle ich für alles. Ich übernehme alle
Kosten. Sieh nur zu, dass er gesund wird.“ Und so endet die Geschichte.
Noch einmal, erinnern sie sich, dass diese Geschichte sich um den Nächsten dreht? Jesus sieht
den Rabbi an und sagt „Wer war nun der Nächste für diesen Mann?“ Und wissen sie, was die
Rabbi antwortet? Er bringt nicht einmal das Wort Samariter über die Lippen. Er schafft es nicht. Er
sagt: „Der, der Mitleid hatte.“ Der, der Mitleid hatte. Oft, wenn wir diese Stelle lesen, meinen wir
der sterbende Mann auf der Straße wäre der Nächste, richtig? Er ist der, den man lieben soll und
das stimmt, man sollte ihn auch lieben. Wir denken immer, es ginge darum, den Mann auf der
Straße zu retten und ihm zu helfen. Aber eigentlich geht es in der Geschichte darum, dass der
Samariter unser Nächster ist. Verstehen sie? Der Nächste ist der Samariter. Beim Nächsten geht
es um die Frage, mit wem ich Gemeinschaft habe. Wer gehört zu meinem inneren Kreis?
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In dieser Geschichte weist Jesus darauf hin, dass der Mann im Reich Gottes zum inneren Kreis
gehört, der Mitleid mit seinem Nächsten hat. Der, von dem jeder dachte er wäre draußen, der, der
immer der Außenseiter war, wegen der falschen Lehre und all dem Zeug, wenn der Mitleid für
seinen Nächsten zeigt und du nicht, ist er mehr im Reich Gottes als du.
Dieses Gleichnis vom barmherzigen Samariter spricht mehr als alles andere davon, dass Gott sein
Volk ruft, Mitleid zu üben und wenn wir das nicht tun, ist unsere ganze Lehre, unser Gottesdienst
und alle Opfer, alles was wir tun Dreck. Es ist dann ohne Sinn und Bedeutung, wenn wir kein
Mitleid mit unserem Nächsten zeigen. Kann ich ein „Amen“ hören?
Man kann fast hören, wie Jesus Hosea 6, Vers 6 zitiert. Die beiden Männer, die vorbeilaufen, sind
verantwortlich für das Opfer, den priesterlichen Dienst, die Anbetung. So wie wenn der
Hauptpastor und der Lobpreisleiter vorbeilaufen, aber der Muslim hält an und legt ihn auf seinen
Esel. Das hören seine Zuhörer. Der Priester und der Levit waren Männer, die im Gottesdienst
Verantwortung hatten, und wegen ihrer Aufgaben in der Anbetung hatten sie keine Zeit und waren
nicht bereit, diesem Bruder, ihrem Glaubensgenossen echtes Erbarmen zu zeigen.
Man hört schon fast wie Jesus Hosea 6, Vers 6 zitiert, in dem er sagt: „Denn an Güte habe ich
Gefallen, nicht an Schlachtopfern, und an der Erkenntnis Gottes mehr als an Brandopfern.“
Freunde, im Christentum ist die Liebe das oberste Gebot und der Mangel an Mitgefühl die
schlimmste Irrlehre. Die Bibel ist durchflutet von dieser Wahrheit. Im 1. Korintherbrief 13 steht:
„Wenn ich mein Leben opfere, wenn ich in den Sprachen der Engel rede, wenn ich viele Wunder
tue… Zählt das alles nichts, wenn ich keine Liebe habe.“
Der Samariter wird zum Nächsten, weil dieser Samariter verstanden hat, dass der ganze Sinn des
Gottesdienstes, der Gesetze und allem anderen darin liegt, Mitleid zu zeigen. Nicht nur denen, die
dazu gehören, sondern auch denen, die draußen sind. Die Liebe ist das oberste Gebot.
Es gibt das großartige Buch „The Righteous Mind“ von Jonathan, ich glaube man schreibt ihn H A I
D T. Ich weiß nicht mehr genau, wie man ihn ausspricht, aber buchstabiert wird er H-A-I-D-T, keine
Ahnung. Er hat eine sozialpsychologische Studie gemacht. Dabei kam heraus, dass die Menschen
nicht so selbstsüchtig sind, wie wir meinen. Menschen neigen weniger zur Selbstsucht, als dazu
„gruppig“ zu sein. Sagen sie mal „Gruppig“ Das ist sicher kein echtes Wort, aber es macht Sinn.
Menschen sind gruppig. Sie sind bereit für ihre Gruppe Opfer zu bringen. Sie sind bereit für ihre
Gruppe zu kämpfen. Es ist Teil unserer menschlichen Psyche, dass wir dazu gehören wollen. Und
weil das so ist, finden wir auch die Bereiche in denen wir das können. Und die beiden Bereiche in
denen das meistens passiert ist in der Politik und in der Religion. Man zeigt auf jeden Fall Flagge.
Alle Gruppen, die wir bilden, gebrauchen unterschiedliche Symbole, verschiedene Regeln,
bestimmte Linien, die man nicht überschreiten darf und dabei finden wir immer andere Menschen,
die wir als Feind identifizieren. Und wir bezeichnen sie auch so. Du bist mein Feind. Wir sind drin,
du bist raus. Kaum etwas vereint mehr, als ein gemeinsames Feindbild. Und tatsächlich sind
manche Gruppen nur durch ein gemeinsames Feindbild vereint. Weil sie den Samariter als den
schlimmsten Außenseiter betrachten, finden sie untereinander zur Einheit. Und sie wissen, wenn
sie auch nur ein bisschen nachgeben und nur etwas Gutes in diesem Menschen sehen, dann
würde die Einheit ihrer Gruppe bröckeln.
Wir alle waren schon in solchen Gruppen. Manche sind es noch. Einige haben immer noch ihre
Samariter, die Außenseiter. Liebe Freunde, ich meine nicht, dass wir keine Prinzipien haben
sollen. Wir alle brauchen Prinzipen, Dinge an die wir glauben, die uns wichtig sind. Aber wenn wir
zulassen, dass unsere Prinzipien dazu führen, dass wir andere verachten, hören wir auf Christen
zu sein. Kann ich ein „Amen“ hören? Nichts macht uns mehr zu Christen als unsere Liebe. Nichts
raubt uns unser Christsein mehr als Verachtung. Und trotzdem tun wir es immer wieder.
Ich erinnere mich an das was mein Großvater in seiner Biografie „Meine Lebensreise“ schrieb. Er
fing an zu studieren und verließ seine kleine holländisch reformierte Kirche von Amerika in Iowa.
Er schreibt, wie er an all den heidnischen Kirchen vorbei fuhr. Wissen sie was die Heidenkirchen
waren? Presbyterianer. Methodisten. Katholiken. Dort wo er aufgewachsen ist, sah man die
Presbyterianer, Methodisten, Pfingstler und Katholiken wie Samariter an. Sie waren Heiden,
draußen, ohne einen Bund mit Gott. Sie kamen nicht in den Himmel. Ist das nicht irrsinnig? Heute
lachen wir darüber. Das tun wir, weil das nicht unsere Grenzen sind, richtig?
Wenn man das Schlimmste in den Leuten sieht, dann bringt man auch das Schlimmste in ihnen
hervor. Wenn man das Beste in den Menschen sieht, fördert man auch ihr Bestes zu Tage. Das
Problem ist, dass Menschen oft Religion und Politik benutzen um „gruppig“ zu werden und damit in
denen außerhalb unseres Zirkels nur das Schlechteste sehen. Mir fällt keine einzige Gruppe ein,
die auf gute Weise „gruppig“ geworden wäre. Man kann nur gut „gruppig" durch Barmherzigkeit
werden.
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Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter lehrt uns, dass jeder der Mitleid mit seinem Nächsten
hat, selbst dann wenn er eine falsche Lehre vertritt oder die Wahrheit nicht kennt, von Gott
gebraucht werden kann. Was? Ja.
Das schockiert sie jetzt vielleicht. Gott ist souverän. Gott tut, was ihm gefällt und er gebraucht, wen
er will. Er kann einen Moslem gebrauchen, einen Mormonen, Atheisten und sogar einen Esel. Er
kann jeden gebrauchen, den er will und tut alles, was er will und wir werden nicht nach unserer
Meinung gefragt.
Der barmherzige Samariter lehrt uns, dass das ganze andere Zeug uns nicht zu Christen macht.
Es ist wichtig. Wirklich. Zu studieren ist wichtig. Gute Lehre, die Wahrheit ist wichtig, aber das was
am Wichtigsten ist, ist, dass wir barmherzig sind. “Behandelt andere so, wie ihr selbst behandelt
werden wollt. Das ist die Summe des Gesetzes und der Propheten.“ Das sind die Worte Jesu.
Ich denke - und damit komme ich langsam zum Ende - an die Geschichte, in der Jesus sagt, “und
an diesem Tag werden nicht alle die sagen Jesus ist Herr in das Reich Gottes kommen, sondern
nur die, die den Willen meines Vaters im Himmel tun.“ Haben sie das gehört? Nicht alle die „Herr,
Herr“ zu mir sagen, kommen in den Himmel, sondern die, die den Willen meines Vaters im Himmel
tun. An diesem Tag werden viele fragen: Herr, haben wir nicht in deinem Namen Dämonen
ausgetrieben und in deinem Namen prophezeit und viele Wunder getan? Und ich werde ihnen
antworten: Geht weg von mir, ich habe euch nie gekannt. Geht weg, ich habe euch nie gekannt.
Warum? Weil ihr nie den Willen meines Vaters im Himmel getan habt.
Wir denken, das Wichtigste wäre, dass wir Jesus kennen, aber dabei ist viel wichtiger, dass Jesus
sie kennt. Wenn ich zum Weißen Haus gehe und sage, ich kenne den Präsidenten. Ich kenne den
Präsidenten! Lassen sie mich ins Weiße Haus! Dann werden sie sagen: Raus hier, sie spinnen
doch… Aber wenn Barak Obama sagt: Ich kenne Bobby Schuller, lasst ihn rein… Tut er nicht.
Aber so kommt man rein.
Jesus sagt von denen die er kennt eine Sache. Matthäus 25, wissen sie was er da sagt? An
diesem Tag kommen die Schafe und die Böcke. Ich werde ihnen sagen, ich war durstig und ihr
habt mir zu trinken gegeben, ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben, als ich nackt war,
habt ihr mich bekleidet, und als ich ein Fremder war, habt ihr mich eingeladen. Als ich im
Gefängnis war, habt ihr mich besucht. Liebe Freunde, hören sie mir gut zu. Der höchste Wert
unseres Glaubens ist das Erbarmen. Deshalb hat Gott Jesus in die Welt gesandt, um unsere
Herzen zu ändern, damit wir unsere Feinde lieben, die Samariter lieben, die lieben die draußen
sind und die, die nie zu unserem inneren Kreis gehört haben. Das ist es, was uns zu gläubigen
macht. Dass er uns in seinen Kreis eingelassen hat, damit wir andere in unseren einlassen.
Hören sie, wir können uns diese ganzen Ausgrenzungen nicht leisten. Unglaubliches Zeug, wo es
ums tanzen, oder Make-up oder politische Wahlen geht. Darum wie man zur Schöpfung steht oder
was man über die Endzeit denkt. Diese lächerlichen Dinge, die wir benutzen, um andere zu
Außenseitern zu machen und uns selbst als zugehörig zu erklären machen Gott zornig. Sie sind
ein Ersatz für ein missionarisches Leben, das sich den geschlagenen und zerbrochenen
Menschen zuwendet. Die meisten von uns lesen dieses Gleichnis und denken: Ich habe noch nie
einen Mann verprügelt und sterbend am Straßenrand liegen sehen. Ich habe noch nie einen
verbluten sehen. Doch. Sie sehen jeden Tag geschlagene und blutige Menschen um sich herum.
Sie wohnen neben ihnen. Sie sehen sie im Straßenverkehr. Die Frau, die gerade eine schlechte
Diagnose bekommen hat und keiner hat sich um sie gekümmert. Ihr fehlt der Mut, um Gebet zu
bitten. Der Mann, der gerade geschieden wird. Wir haben jeden Tag mit Menschen zu tun, die
verprügelt wurden, bluten und sterben.
Und wir, ganz auf unseren Gottesdienst und Priesterdienst bedacht, machen lauter christliches
Zeug und laufen vorbei. Mitleid ehrt Gott. Freundlichkeit ehrt Gott. Man kann nicht in Eile sein und
zugleich Gott gehorchen. Wir müssen uns erinnern, dass Gott uns an allererster Stelle dazu beruft,
den Samariter zu lieben und sie anzunehmen. Ich kann es kaum erwarten in den Himmel zu
kommen und dort all die Leute zu treffen, die nicht dort sein sollten. Ich kann es kaum erwarten.
Neigen sie jetzt bitte ihre Köpfe mit mir. Der Himmel ist für jeden zugänglich, der ihn will. Das Erste
was wir lernen ist, dass Jesus zu allererst der barmherzige Samariter war. Er hat alles gegeben,
dass wir aufgerichtet, geheilt und erneuert werden. Er hat sein Leben am Kreuz geopfert, damit wir
als Freunde, versöhnt und gerechtfertigt mit Gott leben können. Wenn sie heute hier sind und
andere haben sie wie einen Samariter behandelt, wegen ihrer Weltanschauung, ihrer politischen
Einstellung, ihres Kleidungsstils, ihrer Denkweise, ihrer Bücher und ihres Musikgeschmacks und
sie zum Außenseiter erklärt, dann sollen sie heute eines wissen: Jesus sieht sie nicht so. Jesus
achtet auf die Dinge, wo wir Erbarmen zeigen. Im ersten Buch Samuel steht: „Der Mensch sieht
das, was von außen erkennbar ist, aber Gott achtet auf das, was im Herzen ist.“
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Und sehen sie, jeder hier ist im Besitz der Fähigkeit, ein großes, weites und kraftvolles Herz für
das Wohl der anderen zu haben.
Liebe Freunde, wenn sie heute mit uns Gottesdienst feiern und sagen: „Ich will Jesus folgen. Ich
vergesse meinen verrückten religiösen Onkel, meine religiösen Verletzungen interessieren mich
nicht mehr, die ganzen blöden religiösen Erlebnisse aus der Vergangenheit sind egal, ich will
Jesus selbst kennen lernen.“ Dann, liebe Freunde, lade ich sie heute dazu ein. Wenn sie heute
einen neuen Anfang machen und Jesus nachfolgen wollen, dann beten sie mit mir dieses folgende
Gebet und geben sie Jesus ihr Herz. Wenn sie das tun, bekommen sie das ewige Leben. Und
dann geht es weiter, in dem sie anderen mit Barmherzigkeit begegnen. So wie Jesus sie gerettet
hat, leben auch sie für andere und lassen sie sich nicht von religiösen Leuten runter ziehen.
Sprechen sie bitte mit mir diese Worte:
Vater im Himmel, ich komme im Namen Jesu zu dir, meines geliebten Bruders, der für mich sein
Leben geopfert hat und von den Toten auferstanden ist. Ich glaube an das Kreuz und bitte dich,
dass du mir meine Sünden vergibst. Schenke mir den Glauben Herr, dass ich gerettet bin und lass
mich ihn der Welt mitteilen. Ich will Jesus gehorchen. Lehre mich, wie das geht. Gib mir bitte
deinen heiligen Geist. Im Namen Jesu beten wir. Amen. Danke Freunde.
Segen (Bobby Schuller):
Ich hoffe und bete, dass sie ermutigt sind. Das sie aufgebaut sind und ihr Herz erfrischt wurde. Wir
hoffen, dass sie nach diesem Gottesdienst ein tiefes Gefühl und das Verlangen haben, Mitleid mit
ihrem Nächsten zu haben.
Der Herr segne euch und behüte euch. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei
euch gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden. Im Namen des
Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.
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