02 / Bakterien Was sind Bakterien? Lehrerinformation 1/3 Arbeitsauftrag Schüler lesen Text, markieren mit Farbe wichtige Textstellen, Besprechung des Textes (zu gefundenen Besonderheiten). Teil 1 „Lest den vorliegenden Text still durch! Markiert die wichtigsten Stellen mit Farbe (unterstreichen oder Highlight)“ Teil 2 „Wer zeigt einen Unterschied auf zwischen einem Virus und einem Bakterium?“ Ziel • • • Einarbeiten in die theoretische Grundlage Definitionen von Bakterien und Viren 2 Unterschiede von Viren und Bakterien aufzählen Material Lesetext 1 Arbeitsblatt Sozialform EA Plenum Zeit 15’ Information 1: Es soll noch nicht auf die speziellen Eigenschaften der Viren und Bakterien eingegangen werden. Zusätzliche Informationen: Information 2: Es gibt ca. 6000 Arten von Bakterien Idee 1: Weiteres Vorlesen eines Textes aus „Wir sind belebt“ Idee 2: Diskussion über die kleine Grösse dieser Lebewesen „Warum sehen wir sie nicht?“ 02 / Bakterien Was sind Bakterien? Lesetext 2/3 Lesetext 1 Bakterien – ein Vergleich Hätte die gesamte Erdgeschichte an einem einzigen Tag mit 24 Stunden stattgefunden, so wären die ersten Bakterien bereits um 4:00 Uhr morgens entstanden. Gerade mal vier Stunden nach der Entstehung unseres Planeten. Die ersten einzelligen Tierchen, aus denen später einmal alle vielzelligen Lebewesen entstehen sollten, tauchen dagegen erst am späten Nachmittag so gegen 16:00 Uhr auf. Den Menschen gibt es noch nicht einmal seit zwei Sekunden, aber die Bakterien herrschten ganze zwölf Stunden lang völlig alleine auf diesem Planeten. Bakterien - die heimlichen Herrscher Und im Grunde beherrschen sie ihn auch heute noch. Allein in unserem Mund oder in einer Handvoll Erde gibt es mehr Bakterien, als jemals Menschen auf der Erde gelebt haben. Ein Leben in der Form, wie es heute auf der Erde existiert, wäre ohne Partnerschaft fast aller Lebewesen zu Bakterien kaum denkbar. Nicht nur, dass sie bestimmten Pflanzen zu einer gesteigerten Stickstoff-Aufnahme verhelfen oder im Darm eines jeden Tieres (und Menschen) wichtige Aufgaben bei der Verdauung leisten - Bakterien sind in jeder einzelnen Zelle unseres Körpers, in jeder einzelnen Zelle jedes Lebewesens, das kein Bakterium ist, vorhanden, - ohne sie gäbe es uns gar nicht. Wichtige Eigenschaften der Bakterien Bakterien sind sehr widerstandsfähig. Als Sporen können sie mehrstündiges Kochen oder Tiefkühlung ohne Schaden überstehen oder lange Zeiträume problemlos überdauern. Wenn Bakterien zu wenige Nährstoffe finden oder es zu kalt ist, verwandeln sie sich in eine Spore. Sie ist eine steinharte Kugel, die fast unzerstörbar ist. So können Bakterien sehr lange in dieser Starre überleben. Sie brechen wieder aus der Kugel aus, wenn es wärmer wird oder genug zu fressen gibt. So wurden nahe der sibirischen Stadt Irkutsk lebende Bakterien gefunden, die 500 Millionen Jahre alt waren. Ob Antarktis oder Tiefsee, es gibt keinen belebten Raum, an dem es nicht auch Bakterien gibt. Bakterien-Vermehrung Bakterien vermehren sich extrem schnell, bei günstigen Bedingungen teilen sie sich alle 20 - 30 Minuten. Bei ungehemmtem Wachstum könnten demnach innerhalb von wenigen Tagen so viele Bakterien entstehen, dass die ganze Erde von einer 30 Zentimeter hohen Schicht bedeckt wäre. Unter natürlichen Bedingungen aber wird diesem extremen Wachstum durch Platz- oder Nährstoffmangel und durch Anreicherung von Gifte in ihrem Inneren vorzeitig ein Ende gesetzt. Schimmelpilze Als Schimmelpilze fasst man in der Mikrobiologie eine Gruppe von Pilzen zusammen, die aufgrund ihrer Lebensweise in bestimmten ökologischen Nischen für den Menschen besondere Bedeutung gewonnen haben. Schimmelpilze finden sich als faseriger, flockiger oder staubiger, weisslicher, grauer, bläulichgrüner, gelblicher, rötlicher, bräunlicher oder schwärzlicher Überzug auf meistens leblosen Körpern der verschiedensten Art. 02 / Bakterien Was sind Bakterien? Lesetext 3/3 Feuchtigkeit der befallenen Substanz bzw. der Raumluft ist für Bildung und Ausbreitung eines Schimmelpilzbefalls wesentlich. Viren Viren sind auch sehr kleine Einzeller, aus Biologensicht jedoch keine Lebewesen, weil sie sich nicht selbstständig vermehren können, sondern dabei auf lebende Zellen angewiesen sind. Ihnen fehlt damit ein Schlüsselmerkmal des Lebens. Viren sind etwa 15 bis 400 nm grosse Partikel, die aus einem Grundprogramm, und aus einer Protein-Hülle bestehen. Einige Viren sind zusätzlich von einer Membran umgeben, die als Virushülle bezeichnet wird, oder besitzen andere zusätzliche Bestandteile. Viren können sich nicht selbstständig vermehren, sondern benötigen dafür Zellen von Lebewesen. Sie dringen in die Zellen ein (infizieren sie) und programmieren deren Stoffwechsel um zur Vermehrung der Virus-Grundprogramme und Produktion der anderen Virus-Bestandteile. Sie sind damit Parasiten, die in den Zellen des Wirtes leben und sich vermehren. Viren befallen Zellen von Pflanzen, Tieren und Pilzen aber auch von Bakterien. Erst seit Ende des 19. Jahrhunderts, also etwas mehr als 100 Jahren, sind Viren als eigene biologische Einheit bekannt. Die Beschreibungen von Virusinfektionen sind sehr viel älter, ebenso die ersten Behandlungsmethoden. Aus Mesopotamien sind Gesetzestexte aus der Zeit von 1000 vor Christus überliefert, die beschreiben, was der Besitzer eines tollwütigen Hundes tun muss. Aus Ägyptischen Hieroglyphen sind Darstellungen bekannt, die vermutlich die Folgen einer VirenInfektion zeigen.