Ubiquinol: Natürliche Unterstützung bei der Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen Ubiquinol ist unverzichtbar für die körpereigene Energiegewinnung. Der vitaminoide Mikronährstoff fungiert als Redox-System und Elektronenüberträger bei der intrazellulären ATP-Gewinnung in den Mitochondrien. Durch seine antioxidativen Kräfte hat er zellschützende Eigenschaften. Innerhalb des Körpers kommt Ubiquinol in zwei austauschbaren Formen vor: einer oxidierten Form (dem generischen Coenzym Q10 oder Ubiquinon), überwiegend jedoch in der reduzierten Form (Ubiquinol), die über zwei zusätzliche Sauerstoffatome verfügt. Da Ubiquinol im Körper ohne Umwandlung direkt verwertet werden kann, ist es besser bioverfüg- bar und besitzt höhere zellschützende Kräfte. Mit zunehmendem Lebensalter sinkt die menschliche Fähigkeit, das Vitaminoid selbst zu synthetisieren. Die in der Nahrung vorhandenen Mengen reichen allerdings oft nicht aus, um den erhöhten Bedarf aufgrund von Krankheiten, Stress und ungesunder Lebensweise auszugleichen. Abgesichert durch langjährige Forschung ist es möglich, Coenzym Q10 und inzwischen auch eine stabile Form des besser bioverfügbaren Ubiquinols durch Hefefermentation zu produzieren. Studien konnten keine Nebenwirkungen dieser Stoffe feststellen und dokumentieren die Sicherheit.1 Peter Lambrechts M.Sc., MBA Kaneka Pharma Europe N.V. Triomflaan 173 1160 Brussels, Belgium [email protected] www.kanekaqh.info Abb. 1: Chemische Struktur von Ubiquinol und Coenzym Q10 Abb. 2: Altersbedingtes Nachlassen der körpereigenen Produktion von Coenzym Q10 19 Familiäre Hypercholesterinämie Positive Effekte für die Gesundheit Die positiven Auswirkungen von Coenzym Q10 und Ubiquinol auf die Energiegewinnung und den Zellschutz haben zu der Erforschung verschiedenster Anwendungsfelder geführt. Einen besonderen Fokus bilden die kardiovaskulären Erkrankungen.2 Ubiquinol kann den Herzmuskel durch eine optimierte Energieversorgung unterstützen. Außerdem wirkt es Gefäßverkalkungen entgegen, indem es LDL-Cholesterin vor Oxidation schützt. Unterschiedliche Studien ergaben signifikante Verbesserungen verschiedenster Parameter der Herzleistung bei täglicher Supplementation mit dem natürlichen Mikronährstoff.3 Nebenwirkungen der Statintherapie auffangen Statine behindern die körpereigene Cholesterinsynthese sehr effektiv. Außerdem hemmen sie aber auch die Bildung von Coenzym Q10, dessen Syntheseweg über mehrere Stufen fast identisch ist. Bei Patienten, die aufgrund einer Fettstoffwechselstörung langfristig Statine einnehmen, lässt sich eine signifikante Verminderung der Coenzym Q10Konzentration im Serum feststellen.4 Gleichzeitig klagen etwa zehn Prozent der StatinPatienten über Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Muskelbeschwerden,5 die auch einem Q10-Mangel zugeschrieben werden. Eine Supplementation mit Ubiquinol kann die Mangelsituation ausgleichen und sich positiv auf die Beschwerden auswirken.6 Dr. med. Beate R. Jaeger, aktives Mitglied der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e. V., setzt seit 1993 traditionelles Coenzym Q10 und seit 2008 Ubiquinol bei der Behandlung ihrer Patienten als ergänzendes Therapeutikum ein: „In meiner Praxis konnte ich feststellen, dass ca. 80% der Patienten bei einer Dosis von 100 mg Ubiquinol am Tag schon nach einer Woche über eine Verbesserung ihres Zustands berichten. Von den ersten 100 Patienten, die ich wegen schwerer Myopathien mit Ubiquinol behandelte, haben 60 Patienten deutlich von Ubiquinol profitiert, besonders hinsichtlich ihrer sportlichen Leistungsfähigkeit. 20 weitere Patienten haben überhaupt keine Muskelbeschwerden mehr, 9 Personen konnten keine Änderung in ihrem Zustand feststellen und ein Patient klagte über Unverträglichkeit. Weitere 10 Patienten konnten immerhin leichte Verbesserungen ihrer Beschwerden erreichen. Das sind meiner Meinung nach vielversprechende Resultate.“ Literatur / Quellenangaben: 1Hosoe, K et al.: Study on safety and bioavailability of Ubiquinol (Kaneka QH) after single and 4-week multiple oral administration to health volunteers. Regul Toxicol Pharmacol 2007:47 (1), S. 19 – 28. 2 Langsjoen PH, Langsjoen AM: Overview of the use of CoQ10 in cardiovascular disease, BioFactors 1999:9, S. 273 - S. 284. 3Langsjoen PH, Langsjoen AM: Supplemental Ubiquinol in patients with advanced congestive heart failure. BioFactors 2008:32, S. 119 - 128. 4Mortensen SA, et al.: Dose related decrease of serum coenzyme Q10 during treatment with HMG-CoA-reductase inhibitors. Molec Aspects Med 1997: 18 (Suppl.): S. 137 – S. 144. 5Bruckert, E, et al.: Mid to moderate muscular symptoms with high-dosage statin therapy in hyperlipidemic patients –the PRIMO study. Cardiovasc Drugs Ther 2005:19 (6). S. 403 – 414. 6Zlatohlavek, L, et al.: The effect of coenzyme Q10 in statin myopathy. Neuroendocrinology Letters 2012:33 (Suppl. 2): S. 98 – S. 101. 20 Spektrum der Dialyse & Apherese I 08/2013