Musterlösung zum 4. Blatt 31. Aufgabe: Sei N := [M/11001], und sei X = {m1 , . . . , m7 } die Menge der Ziffern der Matrikelnummer. a) Bestimmen Sie die Anzahl aller Abbildungen von X nach {1, . . . , N }. b) Bestimmen Sie die Anzahl aller injektiven Abbildungen von X nach {1, . . . , N }. Lösung: Am Beispiel der Matrikelnummer M = 6054620. Dann ist N = 550. Es ist X = {0, 2, 4, 5, 6}. Also ist 550 die Elementanzahl von {1, . . . , N = 550}, und 5 die Elementanzahl von X. a) Nach Vorlesung ist dann die Anzahl aller Abbildungen von X nach {1, . . . , 550} gegeben durch 5505 = 50.328.437.500.000. b) Die Anzahl aller injektiven Abbildungen von X nach {1, . . . , 550} ist nach Vorlesung gegeben durch [550]5 = 550 · 549 · 548 · 547 · 546 = 49.419.183.013.200. 32. Aufgabe: Sei X = {m1 , . . . , m7 } die Menge der Ziffern von M . Bestimmen Sie die Anzahl aller geordneten Paare (A, B) von nicht-leeren, disjunkten Teilmengen A und B von X, für die X = A ∪ B gilt. Lösung: Für M = 6195520. Es ist dann X = {0, 1, 2, 5, 6, 9} eine 6-elementige Menge. Ein geordnetes Paar (A, B) von nicht-leeren, disjunkten Teilmengen A und B von X mit X = A ∪ B ist nichts anderes als eine geordnete 2-Partition von X. Gesucht ist also die Anzahl aller geordneten 2-Partitionen von X. Diese ist gegeben durch 2! mal die Anzahl aller 2-Partitionen von X, also durch 2! · S6,2 . Aus den (rekursiven) Eigenschaften der Stirling-Zahlen Sn,k zweiter Art leitet man schnell her: Sn,1 = 1 für alle natürlichen Zahlen und bekommt rekursiv S6,2 = 2S5,2 + 1 = 2(2S4,2 + 1) + 1 = 2(2(2S3,2 + 1) + 1) + 1 = 2(2S4,2 + 1) + 1 = 2(2(2(2S2,2 + 1) + 1) + 1) + 1 = 31. Insgesamt ist also die gesuchte Anzahl 2 · 31 = 62. Alternativ : Aus der Vorlesung weiss man, dass die gesuchte Anzahl aller geordneten 2-Partitionen von X gleich der Anzahl aller surjektiven Abbildungen von X in die Menge {1, 2} ist. Insgesamt gibt es 26 = 64 Abbildungen von X nach {1, 2}. Offenbar sind nur zwei Abbildungen davon nicht surjektiv, nämlich die Abbildung, die jedes Element von X auf 1 abbildet, und diejenige, die jedes Element auf 2 abbildet. Dies ergibt dann 64 − 2 = 62 surjektive Abbildungen. 33. Aufgabe: Sei X = {1, 2, 3, 4} und Y = {1, 2, . . . , m4 + 6}. Sei f : X −→ Y definiert durch f (1) = 3, f (2) = 2, f (3) = 4 und f (4) = 5. Wieviele Abbildungen g : Y −→ X mit der Eigenschaft g ◦ f = 1X gibt es? Lösung: Für M = 6089270. Es ist m4 = 9, also Y = {1, 2, . . . , 15}. Das Bild von f ist die Teilmenge B = {2, 3, 4, 5} von Y . Was muss eine Abbildung g : Y −→ X mit g ◦ f = 1X erfüllen? Es muss gelten g(2) = g(f (2)) = 2, g(3) = g(f (1)) = 1, g(4) = g(f (3)) = 3 und g(5) = g(f (4)) = 4. Also ist ein solches g auf der Menge B eindeutig festgelegt. Umgekehrt genügt diese Festlegung, um die Bedingung g ◦ f = 1X zu bekommen. Daher hat man völlige Freiheit, g auf dem Komplement Y \ B zu definieren. Y \ B hat 15 − 4 = 11 Elemente. Jede beliebige Abbildung Y \ B −→ X führt, indem man sie wie oben eindeutig auf B definiert, zu einer Abbildung g : Y −→ X mit g ◦ f = 1X . Nun gibt es 411 = 4.194.304 Abbildungen von Y \B nach X. Also ist die richtige Antwort 4.194.304. 34. Aufgabe: Sei Q die Quersumme von M . In einer Vorlesung sitzen Q Studierende. Herr Prof. L. benötigt für ein Experiment mindestens 5 Studierende. Allerdings kann das Experiment nur mit höchstens 8 Personen durchgeführt werden. Wieviele Möglichkeiten hat Prof. L., Studierende in der Vorlesung für das Experiment auszuwählen? Lösung: Für M = 6223206. Dann ist Q = 21. Das Experiment kann mit 5, mit 6, mit 7 oder mit 8 Studierenden durchgführt werden. Prof. L. hat daher die Möglichkeit, 5, 6, 7 oder 8 Personen, d. h. eine 5, 6, 7 oder 8-elementige Teilmenge aus einer 21-elementigen Menge auszuwählen. Dafür gibt es 21 21 21 21 + + + = 20.349 + 54.264 + 116.280 + 203.490 = 394.383 5 6 7 8 Möglichkeiten. 35. Aufgabe: Sei Q die Quersumme von M . In einer Veranstaltung sitzen Q Studierende. Es geht eine Liste herum, in der sich Studierende für eine Übungsgruppe anmelden können. Es werden max. 10 Personen für die Übung zugelassen. Deshalb besteht die Liste nur aus 10 durchnummerierten Zeilen. Wieviele verschiedene komplett ausgefüllte Listen sind möglich? Lösung: Für M = 6195574. Dann ist Q = 37. Hier geht es darum, eine 10-elementige 37 Teilmenge aus einer 37-elementigen Menge auszuwählen. Dafür gibt es 10 = 348.330.136 Möglichkeiten. Allerdings spielt für die durchnummerierte Liste noch die Anordnung eine Rolle, so dass wir mit 10! = 3.628.800 zu multiplizieren haben. Dies ergibt 1.264.020.397.516.800 Möglichkeiten. 36. Aufgabe: Sei 0 < a < 1 eine reelle Zahl. Zeigen Sie, dass es zu jeder reellen Zahl r > 0 eine natürliche Zahl n gibt mit an < r. 1 Lösung: Reelle Zahlen 0 < a < 1 und r > 0 sind vorgegeben. Es ist b := > 1 und a 1 M := > 0. Nach Folgerung II des Archimedischen Axioms (angewendet auf b und M ) r 1 1 gibt es eine natürliche Zahl n, so dass bn > M gilt, also n > . Multipliziert man jeweils a r beide Seiten mit den positiven Zahlen r und an , so folgt an < r. 37. Aufgabe: Seien X und Y Mengen und f : X −→ Y und g : Y −→ X Abbildungen. Zeigen Sie: Gilt g ◦ f = 1X , so ist f injektiv und g surjektiv. Lösung: Seien x1 , x2 ∈ X mit f (x1 ) = f (x2 ). Dann folgt x1 = 1X (x1 ) = g ◦ f (x1 ) = g(f (x1 )) = g(f (x2 )) = g ◦ f (x2 ) = 1x (x2 ) = x2 . Damit ist f injektiv. Sei x ∈ X. Es gilt g(f (x)) = g ◦ f (x) = 1x (x) = x, also gilt mit y := f (x), dass g(y) = x ist. Damit ist y ein Urbild von x, und g ist surjektiv.