Über die Liebe

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Über die Liebe
- eine „philosophisch - psychologische“ Betrachtung des
Phänomens Liebe von Pierre Sens
Text (inklusive Gedichte) von Pierre Sens.
- Copyright by Pierre Sens –
Text für Kinder nicht geeignet!
Vervielfältigungen zu kommerziellen
Zwecken ist nicht erlaubt,
zu privaten Zwecken erwünscht.
Teil 1
- Alles was Sie immer schon über die Liebe wissen wollten! -
Über die Liebe ist bereits viel geschrieben worden, in unterschiedlichsten literarischen Formen (Gedichte, Romane, wissenschaftlichen
2
Abhandlungen, Liedern, etc.) und zu den unterschiedlichsten
Anlässen (Hochzeit, Geburt, Trennung, Religion und so weiter).
Jährlich kommen zigtausende neue Bücher und Broschüren heraus,
die sich mit diesem Urthema beschäftigen: der Liebe.
Lohnt es da, noch eine weitere Schrift zum Thema Liebe zu
verfassen?
Es lohnt! Noch immer ist die Liebe den Menschen ein Mirakel, ein
rätselhaftes Wunder, welches sie bewegt darüber nachzudenken. Es
ist ein Thema das ins Herz trifft, Gefühle erweckt und Leidenschaften wachruft. Wobei manche Liebe eine Leidenschaft ist, die
Leiden schafft. Wenn Aufklärung verhilft das die Liebe manchmal
weniger herzzerreißend und schmerzvoll ist, dann hat sich eine
zusätzliche Schrift allemal gelohnt. So lautet auch die erste und
grundlegendendste Frage:
Was ist Liebe überhaupt?
Ein Rätsel welches seit jeher die Menschheit bewegt und deren
Antworten recht unterschiedlich ausfallen. So läßt sie sich meines
Erachtens wie folgt beschreiben:
Die Liebe ist eine kosmische Energie, eine mächtige Kraft von
immaterieller Struktur, eine Naturgewalt universellen Ausmaßes, zudem ein geistig-seelisches Panoptikum, ein Kabinett
von Merkwürdigkeiten und Verrücktheiten, unabhängig des
Verstandes und nur dem Herzen gebunden sowie ein großes
geheimnisvolles und unerklärliches Mysterium.
Ja so erscheint sie (mir) zuweilen. Aber ist sie wirklich so?
In der Lyrik ist die Liebe seit ewigen Zeiten Thema Nr. 1. Die
Dichtkunst der Lyrik kann die Liebe am besten skizzieren. Und
dabei beschreiben die schönsten Liebesgedichte die Liebe - und die
Gefühle der Liebenden - am einfühlsamsten:
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Liebe
In der Liebe
Du den Tag, die Zeit und Dich vergißt,
weil Du bei der Liebe
zwei in einem bist.
Du Dich an der anderen Haut Dich schmiegst
und immer fester drückst,
in der Hoffnung
das Du sie bald besitzt.
Du willst, daß sie wird wie Du,
in Dich verschmilzt,
daß Du wirst wie sie,
weil Du eine Einheit willst.
Ja, immer nur,
weil Du mehr
als nur Du
sein willst!
Dein Körper will übergehen
in ihr Fleisch und ihr Blut.
Doch die Hoffnung wird nie erfüllt,
weil Ihr Euch sonst nie wieder lieben tut.
Obwohl Ihr seid zwei
seid Ihr Euch einig,
daß die Liebe die Seele reinigt.
Und Ihr fangt die Liebe
immer wieder von vorne an,
weit weg vom falschen
menschlichen Verstand.
Daß Ihr erfahrt was Liebe wirklich ist,
das höchste und schönste Gefühl,
das im Menschen ist!
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In tiefster Liebe
So wie die Lüste mich wiegen,
so werden die Gefühle mit mir spielen.
So wird`s in mir
mal kalt, mal heiß,
mal friere ich,
mal tropft mir der Schweiß.
So kommt mir dann noch der Schmerz,
mal tief von Sinnen,
mal aus dem Herz.
Wild pocht in mir das Blut,
hämmernd in meinem Kopf,
klopfend in meinem Fuß.
Und das Herz schlägt
in hohen Tönen
auf und nieder,
in meinem Geist spielen tausend Lieder.
Ein Konzert ohne Dirigent beginnt ....
... ein Anfang ohne Ende ....
... mein Geist sich auf die Ouvertüre besinnt.
Und dann,
wo das Instrument über den Spieler siegt,
die Musik gar Flügel kriegt,
nur noch ein Schauer durch meinen Körper rinnt
und mein Geist dabei in voller Kraft,
ihn auch noch ganz schwerelos macht,
fühle ich,
was man sich manchmal nicht denken kann,
das Liebe gibt,
was Verstand nur verderben kann!
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Geschrieben habe ich die beiden vorherigen Gedichte (und die
nachkommenden) in meiner kraft- und lustvollen Jugendzeit, wo das
Ziel der Liebe fast einzig die Erfüllung der Lust gewesen ist und
nicht (oder eher selten) einer bestimmten Person zugedacht war. Eine
einfache Liebe sozusagen, die sich oft erfüllen ließ. Doch es stellte
sich heraus, es gibt mehrere Varianten der Liebe. Liebe die sehr zu
Herzen geht und eine Zielperson hat. Eine Person die man sehr liebt
und glaubt, ohne sie nicht mehr leben zu können. Ja eine, wo man
meint, sie ist die Einzige auf der Welt die zu einem paßt und man
möchte bis ans Ende seiner Tage mit ihr glücklich sein. Man hat das
Gefühl füreinander bestimmt zu sein, so verliebt ist man. Selbst als
Erwachsener kann einem eine solch jugendliche Verliebtheit noch
überwältigen.
Verliebt in Dich
Ich habe so ein herrliches Gefühl,
als hätte ich Schmetterlinge im Bauch
und dies so stark,
als wären es Elefanten auch.
Verliebt bin ich, wie ein Teen,
meine Gedanken ziehen mich
magisch zu Dir hin.
Verrückt das Ganze, ich weiß.
Aber was heißt schon verrückt?
Deine Nähe bedeutet mir Glück.
Eine romantische und sentimentale Liebe kann mitunter sehr naiv
sein. Aber es ist eine positive Naivität, die man auch ausleben kann,
wenn der Partner (oder die Partnerin) es zuläßt und dies nicht zu
irgend etwas Negativem ausnutzt und abschätzig behandelt, denn
diese Naivität bedeutet bedingungslose Liebe und allergrößtes
Vertrauen in seine Geliebte (oder dem Geliebten) zu haben. Was
kann man sich schon mehr wünschen, als soviel Zuneigung?
Liebe ist mithin ein sehr starkes Gefühl, welches uns zu seelischen
Höhenflügen verleitet oder entgegengesetzt uns sehr leiden lassen
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kann, wenn wir Ablehnung erfahren. Gerade in der Phase der
stärksten Verliebtheit wird uns eine Abweisung sehr schmerzen.
Aber ist Verliebtheit denn schon Liebe?
Wenn nicht, wo ist der Unterschied zu sehen, zwischen Liebe und
Verliebtheit?
Bevor man die große tiefgehende Liebe für seinen Partner (oder der
Partnerin) empfindet, ist man in der Regel erst einmal in diese
Person verliebt. Es hat einen „erwischt“. Sich zu verlieben passiert
einem Menschen manchmal von einer Sekunde auf die andere. Man
sieht einen Mann (oder eine Frau) und sofort im ersten Augenblick
weiß man, die (oder der) ist es. Man nennt das auch bekanntlich
„Liebe auf den ersten Blick“. Verliebtheit „erleidet“ man, es kommt
von alleine auf einem zugeflogen. Man ist hier nicht der aktive Part,
also nicht der Akteur, sondern immer der Passive - der Erleidende.
Im Gegensatz zur Liebe, da wollen wir unsere Liebe dem anderen
geben und auch von ihm die Liebe empfangen, also zurückgeliebt
werden. Hier sind wir aktiv zugange und nicht der passive Teil einer
möglichen (Liebes-)Beziehung. Man liebt willentlich und erleidet die
Liebe nicht, wie man Verliebtheit unbeabsichtigt durchleben muß,
wenn sie einen befällt (auch wenn es schön sein kann, von ihr
befallen zu sein). Hoffen kann man da nur auf den Effekt der
emotionalen Ansteckung, wo man die Gefühle, die man für
jemanden hegt, ihm zeigt, die dann auch ein gleiches Gefühl bei
seinem Liebesobjekt auszulösen vermag. So wie die Mutter ihr Kind
anlächelt und das Kind ihr ein Lächeln zurück schenkt. Wir können
uns aber nicht eine Person aussuchen und sagen, in diese Person will
ich jetzt verliebt sein. Das funktioniert nicht. Genausowenig wie ich
von einem anderen Menschen verlangen kann, er soll augenblicklich
in mich verliebt sein. Ich kann es mir wünschen und vielleicht auch
etwas dafür tun, vielleicht habe ich irgendwann sogar Erfolg, aber
verlangen kann ich es nicht. Ich kann aber einem anderen Menschen
Zuneigung zeigen und ihm meine Liebe geben. Hier kann ich
willentlich etwas tun. Liebe hat also den Willen als Voraussetzung.
Wir nehmen, wenn wir lieben, Anteil an derjenigen Person, der wir
unsere Liebe geben wollen. Dagegen widerfährt einem die
Verliebtheit nur. Verliebt sein ist quasi ein Zustand. Liebe dagegen
besitzt eher die Eigenschaft einer Handlung. Das sind die augenfälligsten Unterschiede zwischen Verliebtheit und Liebe.
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Verliebtheit ist zudem ein Trick der Natur, damit zwei Menschen
zueinander finden, um Sex miteinander zu haben, damit sie
Nachwuchs zeugen - zur Erhaltung der Art. Also in unserem Fall der
Spezies Mensch (Homo sapiens). Die Phase des Verliebtseins ist
zeitlich begrenzt und dauert meist nicht viel länger als neun Monate.
Denn dann, wenn der Trick der Natur geklappt hat, hat sich ja
Nachwuchs eingestellt und nach neun Monaten Schwangerschaft,
wenn das Kind das Licht der Welt erblickt hat, braucht das
Neugeborene die ganze Liebe und Fürsorge der Eltern. Und wenn
die Eltern noch ineinander auf das heftigste verliebt wären, wären sie
mit sich selbst zu sehr beschäftigt, als daß sie sich um das neugeborene Kind kümmern könnten. Die Verliebtheit wird (in den
meisten aller Fälle) abgelöst durch eine verantwortungsvolle Liebe,
dem Partner gegenüber und dem Kind. Die erste Verliebtheit in einer
Partnerschaft kommt daher meist kein zweites Mal zurück. Der
Übergang von der Verliebtheit zur richtigen Liebe ist aber fließend,
so daß man gar nicht ausmachen kann, an welchem Tag dies nun
genau geschehen ist. Nach etwa fünf bis sieben Jahren, wenn das
Kind aus dem Gröbsten heraus ist, wird sich auch diese tiefergehende Liebe meist wieder auflösen und man kann (oder muß) sich
auf neue Partnersuche begeben. Für viele ist dies das sogenannte
verflixte siebente Jahr, wo die Partner bemerken, daß die Liebe sie
verläßt und es zu einer Krise kommt, die meist das Ende der Beziehung einleitet und sie gegebenenfalls auch vollständig besiegelt.
Aber auch ohne Verliebtheit (oder wahrer Liebe) gibt es den Drang
Sex haben zu wollen und sich mit einem Partner (bzw. Partnerin) zu
vereinigen. Dabei steht das Kinderkriegen (und eine langfristige
Beziehung eingehen zu wollen) nicht direkt - oder gar nicht - im
Vordergrund. Die allerwenigsten wollen sofort bei Beginn einer
erotischen Beziehung Kinder zeugen. Das Vergnügen nur Sex zu
haben, steht eindeutig an erster Stelle, zumindest in unserer
modernen westlichen Industriegesellschaft. In fernen Ländern dürfte
das auch anders sein.
Sex und Liebe haben eines gemeinsam: sie befriedigen den
Menschen, beide auf ihre eigene Art und Weise. Die Liebe ist aber
hier klar im Vorteil, sie dauert in der Regel länger als ein paar
Minuten und ist auch auf Dauer und Zukunft ausgerichtet. Sex
dagegen existiert nur in der Gegenwart, im gerade aktiven Erleben.
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Die Folgen jedoch können auch von Dauer sein und weit in die
Zukunft gereichen. Wohl dem der weise ist und verhüten kann. Denn
jeder Sex kann zwar der Erhaltung der Art hilfreich sein, wenn man
Nachwuchs zeugt, das heißt aber im Umkehrschluß nicht, das jeder
Sex der Erhaltung der Art dienen muß. Also unbedingt verhüten und
am besten Kondome benutzen! Kondome schützen nicht nur vor
Nachwuchs, sondern auch - wie jeder weiß - vor Geschlechtskrankheiten.
Wenn ein Mann eine Frau kennenlernt, überlegt er meist zuerst ob er
es schafft mit ihr Sex zu haben(?). Erst danach wird er überlegen, ob
er mit der Frau eine Beziehung eingehen will oder nicht. Was den
Sex anbelangt, kauft er somit nicht die Katze im Sack. War der Sex
nicht gut, wird er sicherlich keine Beziehung eingehen wollen. Wenn
dagegen eine Frau einen Mann kennenlernt, lotet sie in der Regel erst
einmal aus, ob mit dem Mann eine Beziehung möglich wäre. Sollten
die Anzeichen hierfür positiv sein, willigt sie ein Sex mit dem Mann
haben zu wollen. Je mehr sie dann glaubt einen ganz besonders
tollen Fang gemacht zu haben, also daß sie ein Prachtexemplar von
Mann erwischen konnte, mit dem eine längerfristige Beziehung
möglich wäre, um so willentlicher ist ihr Wunsch nach Sex mit ihm.
Wenn man als Mann eine neue Errungenschaft gemacht hat und die
Frau den Sex nicht wirklich will, steht er wahrscheinlich in der
Gunst ziemlich am unteren Ende ihrer Bewertungsskala. Eine
Beziehung mit dieser Frau einzugehen, sollte der Mann sich gut
überlegen. Und die Frau sollte sich natürlich auch überlegen, ob sie
wirklich eine Beziehung mit diesem Mann haben will. Wenn beide
sich dennoch zusammen tun, weil vielleicht eine andere Beziehung
nicht in Sicht ist und man nicht alleine bleiben will, wird diese
Beziehung nach einiger Zeit frustrierend enden, wenn nicht irgend
etwas anderes zwischenzeitlich eintreten wird, die den Mann für
diese Frau attraktiver macht (ein Lottogewinn beispielsweise).
Es gibt freilich auch Frauen, die Probleme mit der Sexualität haben.
Sei es aufgrund ihrer Erziehung oder weil sie ihren Körper nicht
mögen. Mitunter erscheint ihnen dieser auch zu mangelhaft und
voller peinlicher Makel zu sein. Es muß dann nicht unbedingt eine
Abneigung gegenüber dem (potentiellen) Partner sein, es können
demnach psychische Probleme dahinter stecken. Hier muß der Mann
dann zurückhaltend sein und die Frau mit viel Romantik und Erotik
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sowie Überzeugungskunst, langsam zum Sex hinführen. Ein verständnisvoller Partner wird mit der Zeit sicherlich Erfolg haben.
Vielleicht hat aber die Frau keine Probleme mit ihrem Körper oder
mit ihrer Psyche, möglicherweise akzeptiert sie einfach nur das
asexuelle Single-Dasein als eine erträgliche Variante (da diese ohne
jede Aufregung und Anstrengung ist - und auch ohne Kosten), im
Gegensatz zur erotischen Zweisamkeit. Zumal man die Disziplinen
wie Toleranz, Nachsicht, Selbstbeschränkung und Loyalität nicht
braucht, als Single. Aber auch so mancher Single-Mann fragt sich
eines Tages, ob er den Streß und Ärger noch einmal haben will, der
mit einer Frau verbunden ist, oder lieber doch weiterhin keinen Sex
(außer mit seiner Hand)? Nicht selten fällt die Entscheidung zu
Ungunsten der Frau aus.
Als Frau oder Mann, so scheint es zudem, ist man ja nie
vollkommen, da diese beiden Wesen immer zu einer Einheit sich
verschmelzen wollen (und sollen), quasi in einen Urzustand zurück,
wo diese beiden Teile doch vor Urzeiten mal eine Einheit waren, aus
dieser sie als Ganzheit getrennt wurden. Per se entsteht ein Mangel
wegen dieser Unvollkommenheit, da wir nur noch das eine oder das
andere sind, Mann oder Frau, also nur die Hälfte des Ganzen (in der
frühen embryonalen Phase ist diese Trennung aber wieder für eine
kurze Zeit überwunden und Frau und Mann sind hier dann eine
Ganzheit, dazu später in Teil 2 noch mehr). Daß wir einen geschlechtlichen Gegenpart brauchen, wird uns deshalb überall und
von allen Seiten - sowie zu jeder Zeit - eingebleut. Wir wären ohne
eine Beziehung nur die Hälfte wert, da wir quasi nur die Hälfte sind.
Eine Beziehung ist also eine Krücke, damit wir durchs Leben gehen
können. Wer aber will schon eine Krücke haben oder wer will selbst
für jemand anderem eine Krücke sein? Ein Mann muß also bei einer
Frau mit solchen Gedanken viel Überzeugungsarbeit leisten, um ihr
verständlich zu machen, daß er keine Krücke sei die sie bräuchte,
sondern vielmehr ein Füllhorn, aus welchem sie viel Lebensfreude
für sich gewinnen könne. Und überhaupt, die Chance eine gute
Beziehung zu bekommen, ist an sich schon mal wert, einfach mal zu
versuchen sich zu binden und miteinander Sex zu haben. Um die
ersten Hürden zu schaffen, braucht man daher einiges an Mitgefühl,
Rücksichtsnahme und Duldsamkeit. Mit viel Verständnis füreinander, wird dieser Weg bestimmt gelingen.
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Aber was ist eigentlich Verständnis genau?
Verständnis ist nicht nur Mitgefühl mit jemanden zu haben und bei
diesem jemanden Einfühlungsvermögen zu zeigen, sondern man
muß auch in der Lage sein, seinen eigenen Standpunkt vertreten zu
können und ein Werturteil abzugeben imstande sein, auf der Basis
eigener Erfahrungen und erlernten Wissens, sowie einen Sachverhalt
inhaltlich begreifen zu können, wozu es eines ausreichenden
Intellekts bedarf. Verständnis für etwas aufzubringen hängt also auch
von der Schulbildung ab (oder bei Kindern von der Vorschulbildung)
und damit auch von der eigenen Intelligenz. Aber das ist noch nicht
alles. Des weiteren hängt Verständnis ab von der praktizierten
Religion, der Gruppenzugehörigkeit, der Rasse (und auch der
Hautfarbe), des Geschlechts, der Muttersprache, der Familie, des
Wohnortes, der Freunde, des Berufes, der Hobbys und aller
persönlichen Neigungen und noch von vielem mehr. Hier läßt sich
eine lange Liste schreiben. Nicht jeder andere hat daher unbedingt
das gleiche Verständnis für etwas, wie man selbst, da niemand gleich
ist und diese gleichen Grundvoraussetzungen mitbringt. Beim
Verständnis kann man daher leicht entgegengesetzte Positionen einnehmen, als beispielsweise sein Partner sie hat (oder die Partnerin).
Zu leichtfertig sagt man dann (um seine Meinung durchzusetzen),
seine Einstellung habe man aufgrund von Lebenserfahrungen erlangt
(und hat daher vermutlich die bessere Grundhaltung, wenn man älter
ist, weil man mehr Lebenserfahrungen sammeln konnte). Wäre man
aber in einer anderen Region aufgewachsen, beispielsweise in einem
fremden Land, mit einer für uns unbekannten Religion und Kultur,
wäre das Leben anders verlaufen und die Lebenserkenntnisse wären
mitunter völlig andere als die bisherigen und den jetzigen eventuell
diametral entgegengesetzt. Man wäre quasi eine andere Person
geworden, die anders denkt und fühlt. Denn wer andere Dinge
wahrnimmt, der erlebt die Welt auch anders. Und wer die Welt
anders erlebt, der denkt über sie auch anders. Wie also kann man da
an einen eigenen unverrückbaren Standpunkt glauben? Und wie kann
man da noch andere kritisieren?
Unser Denken und Fühlen ist also stark von äußeren Umständen
geprägt. Nur ein kleiner Kern des Charakters ist ein eigenes
selbständiges und unabhängiges Ich, welches sich von außen
weniger stark beeinflussen läßt, als der Rest seines Wesens. Aber es
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ist dennoch nur ein geringes schwaches Ich. Denn ob man
beispielsweise ein guter oder schlechter Mensch wird, hängt ja nicht
nur vom eigenen Wollen ab, sondern ebenfalls von den Gegebenheiten, in welchen man sich befindet (die man meistens auch nicht
beeinflussen kann). Der Wille allein ist noch keine Qualifikation um
ein guter Mensch zu sein oder werden zu wollen. Wenn der Kern des
eigenen Ichs gut ist und dieses Herzstück eigentlich auch nur Gutes
tun will, kann es dennoch sein, daß man gezwungen ist Schlechtes zu
tun, also beispielsweise zu rauben und zu morden, um überleben zu
können (in einer lebensbedrohlichen Situation, im Krieg etwa), weil
das eigene Ich zu schwach ist, sich dagegen wehren zu können.
Dazu ein einfaches Beispiel: Ein Politiker, der viel Gutes den
Menschen versprach, tat nach gewonnener Wahl im Amt nur noch
für sich Gutes und wirtschaftete fleißig in seine eigene Tasche
hinein. Erst war er ein guter Mensch, weil er so vielen anderen
Menschen Gutes tun wollte (vor der Wahl), dann als die Situation
sich nach der Wahl geändert (und für ihn verbessert) hatte, wollte er
aus reinem Egoismus aber nur noch für sich Gutes tun, weswegen er
nun kein ganz so guter Mensch mehr war. Diesen Musterfall erlebt
man in der Politik recht oft, dazu lassen sich viele Beispiele finden.
Der Egoismus (als die allernächste Nächstenliebe – nämlich die
Selbstliebe) verhindert das Gute in einem. Egoismus ist also auch
eine Form von Liebe, nur sie reduziert sich auf eine einzige Person –
auf die Eigene. Hier wurde das Gebot in der Bibel: „Liebe deinen
Nächsten, wie dich selbst.“ ein wenig abgeändert in: „Liebe deinen
Nächsten, wie dich selbst!“. So mancher Mensch, der Schlechtes
getan hat, kann also im Kern seines Ichs ein guter Mensch (gewesen)
sein. So kann auch ein junger Mann, den man per Wehrpflicht
gezwungen hatte in den Krieg zu ziehen, um dort Menschen auf den
Schlachtfeldern zu morden, im Kern seines Wesens ein guter
Mensch sein, weil er in seinem normalen Leben so etwas schlimmes
nie tun würde. Aber seine Unschuld hat er damit verloren, beziehungsweise hat sein Ich das Gute im Kern verlieren müssen.
Verständnis ist also etwas sehr Relatives und keine Konstante, somit
ein dynamisches Charakteristikum, eine Variable, genau so wie die
eigene Persönlichkeit keine Konstante ist, sondern sich fortwährend
weiter entwickelt und immer wieder das eigene Ich sich neu bildet,
also im Laufe des Lebens von Zeit zu Zeit sich ändert, weil man
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immer neuere Lebenserfahrungen macht. Aber dennoch müssen wir
täglich neu für dieses und jenes Verständnis aufbringen, insbesondere in einer Partnerschaft, weswegen wir uns selbst hin und wieder
korrigieren müssen, da wir neue Erfahrungen gemacht haben, die zu
neuen Erkenntnissen führten. Wenn eine Frau also sagt, sie brauche
mehr Verständnis von ihrem Partner, dann verlangt sie nach dieser
relativen Variablen, die eben zeitweise von Veränderungen ergriffen
ist, Hauptsache im Moment paßt das Gespür für Mitgefühl, damit der
Gegenpart eine gewisse Anteilnahme und Caritas für einen ausübt,
also für die eigenen Denkweisen und Gefühle, selbst wenn die
Empfindungen ansonsten recht unterschiedlich sind, die sich ja aus
den früheren Lebenserfahrungen gebildet haben. Und eine Prise
Verständnis und Einfühlungsvermögen kann man ja trotz aller
Unterschiede dennoch haben - und das hat auch ein wenig mit Liebe
zu tun.
Aber wozu Liebe? Nur damit sich der Mensch vermehrt und neues
Leben zeugt? Also ganz unromantisch nur zur Erhaltung der Art?
Liebe ist nicht allein durch den Antrieb sich vermehren zu sollen,
also der Erhaltung der Art nützlich zu sein, ein so starkes Gefühl.
Liebe soll auch auf Beziehung aus sein und diese stärken. Kontakte
sind wichtig, vor allem intensive und liebevolle Kontakte. Kontakte
die einen erfassen, berühren, erwärmen, durchströmen, verwandeln,
entzünden und zu noch vielem mehr fähig sind. Es geht um
Zuneigung, um Kommunikation, um Bestätigung, um viele Arten
verschiedenster Gefühle und Empfindungen, insbesondere um das
unbeschreibliche und überspannte Gefühl im Stadium des
Verliebtseins, welches in einem wütet, das Verrücktwerden (im
positiven Sinne), also das „Verrückt vor Liebe“ sein. Wenn die
Gefühle mit einem Achterbahn fahren, dann scheinen die Sinne den
Verstand außer Kraft zu setzen und sie sind dabei doch so
(Lebens)bejahend. Es ist eine Art Rauschzustand, der zudem zur
Euphorie neigt.
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Liebesglück
Hab` ich nun dein Herz gewonnen (?),
du hübsche Glück versprühende Braut,
ist`s so als schienen tausend Sonnen,
hellfreudiges Licht, wohin man nur schaut.
In meiner Seele tiefsten Grund
denke ich nur an eins (glaube das nur gerne),
küssen will ich deinen schönen Mund
und es leuchten mir dabei die Sterne.
Dein Haar, so goldig wie die Sonne,
deines Augen Blick, der viel verspricht,
deine zarten Hände, welche Wonne,
mein Herz von Liebe spricht, ...
.. weil
Amores Pfeil ganz tief in meinem Herze sticht.
Dieser Rauschzustand des Verliebtseins soll, laut Mediziner,
Auswirkungen wie Kokain haben. An ihnen sind die Botenstoffe
Noradrenalin, Serotonin und Dopamin beteiligt. Es aktiviert
einerseits die Aufmerksamkeit, andererseits erhält man ein besseres
Kurzzeitgedächtnis und hat gesteigerte Energie mit einer Portion
überhöhter Freude, also ein Wohlgefühl durch und durch. Dagegen
führt es aber auch je nach Dosis zu Schlaflosigkeit, Hyperaktivität,
Appetitlosigkeit, Aggression, innerer Unruhe bis hin zu Depressionen (dann ist man liebeskrank). Dagegen hilft vor allem viel
küssen, da die Ausschüttung von Noradrenalin, Serotonin und
Dopamin damit wieder ansteigt. Das aktiviert die positiven Signale
im Körper sowie in Geist und Seele.
Den schönen Mund der Geliebten (oder des Liebhabers) zu küssen,
welcher Mensch im Zustand des Verliebtseins sehnt sich nicht
danach? Diese Magie, diese Zauberei, diese Hexenkunst, diese
geheimnisvolle Kraft eines lustvollen Kusses, kann einen Menschen
durch und durch verzaubern. Doch was steckt hinter dem Hexenwerk
eines Kusses?
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Es ist die Romantik, die ein Kuß ausstrahlt.
Dennoch, die Magie des Kusses ist nicht allein die dahinter steckende Romantik, sondern Küsse sind das Ticket zu körperlichem Sex.
Nur man muß richtig küssen, im richtigen Moment, mit der richtigen
Person und am richtigen Ort, damit das Ticket auch eingelöst werden
kann. Denn sobald Zungen und Lippen sich berühren, sausen aus
ihren Nervenenden die Tastinformationen in die Großhirnrinde der
Küssenden und von dort direkt ins limbische System des Gehirns, in
den Hypothalamus (Bereich Urtriebe) und in den Mandelkern
(Bereich Erregung), ergo dem Sexzentrum. Beim Küssen bewegen
wir dann 29 Muskeln und verbrennen gleichzeitig 64 Kalorien
(haben Wissenschaftler festgestellt), es ist schon fast mit Sport
vergleichbar. Wir empfinden Küssen als Lust und haben dabei ein
hohes Glücksgefühl. Die Hirnanhangsdrüse schüttet Hormone in die
Blutbahn aus, die den Nebennieren befehlen Adrenalin zu produzieren und die in den Hoden und Eierstöcken die Produktion von
Sexualhormonen ankurbeln (Testosteron und Östrogen). Dies erzeugt Herzklopfen! Der Puls steigt auf 120, der Atem flacht ab, die
Bronchien weiten sich. Jetzt ist im Idealfall Sexalarm angesagt.
Dann bekommen Männer eine Erektion, bei Frauen schwellen
Klitoris und Schamlippen an und die Scheide wird feucht. Wer jetzt
alles richtig gemacht hat, hat bald lustvollen ekstatischen Sex. Und
wer sich nicht schützt, wird dazu noch einen Beitrag zur Erhaltung
seiner Art leisten.
Alles nur aus Liebe?
Für die Erhaltung der Art ist aber primär nicht die Liebe zuständig,
sondern einzig und allein der Sexualtrieb und der wird zum Beispiel
vom Küssen gut vorbereitet. (Wie gut, das wir keine Eskimos sind!
Die sollen, statt zu küssen, nur ihre Nasen aneinander reiben. Aber
das ist wohl altes überliefertes Seemannsgarn. Wieso sollten sie auch
auf Küssen, als Stimulierung ihres Sexualtriebs, verzichten? )
Beim Küssen und schmusen passiert in unserem Körper noch vieles
mehr. Die Natur hat im Spannungsfeld der erotischen Berührungen
einen speziellen Chemiecocktail gebraut, damit der Mensch verstärkt
zu körperlicher Nähe und sexueller Lust verführt wird. Hierzu
gehören die Hormone Testosteron, Östrogen und Oxytocin sowie die
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Botenstoffe Dopamin (sorgt für Euphorie) und Noradrenalin (sorgt
für Aufregung). Beim Küssen und bei anderen liebevollen Varianten
des Vorspiels, steigen die Werte der Sexualhormone Östrogen (Frau)
und Testosteron (Mann) an, was das sexuelle Begehren erweckt und
damit zugleich das Bedürfnis nach Befriedigung durch Erlangung
eines Orgasmusses (als Akt der Befreiung vom starken sexuellen
Verlangen). Der Hypothalamus, als das Sexzentrum im Gehirn,
sendet die Botenstoffe wie das Dopamin und das Serotonin aus, um
die Sexualhormone Testosteron (beim Mann) oder Östrogene (bei
der Frau) freizusetzen. Wenn die Chemie der Lust stimmt, also die
Sinnesreize kräftig genug stimuliert worden sind, kommt es zum
Sex, sofern nicht anderes dem im Wege steht. Danach sinken die
Werte wieder ab. Bei Frauen steigt nach dem Orgasmus dagegen
noch der Oxytocinspiegel ein wenig an, das sogenannte Kuschelhormon, weswegen Frauen nach dem Sex gerne kuscheln wollen (der
Mann dagegen seinen Schlaf braucht, als weiteren Akt der Entspannung). Oxytocin ist ein Verstärker für emotionale Bindungen.
Kuscheln bedeutet also die emotionalen Bindungen zu stärken.
Männer sollten daher eher kuscheln statt nach dem Sex einzuschlafen, das fördert die Beziehung zu ihrer Partnerin – und dieses
wiederum stärkt die Liebe. Und die Liebe ist ja bekanntlich kostbar.
Wer sie hat, kann sich glücklich schätzen.
Doch was hat denn die Liebe für einen Wert?
Es ist nicht unser Ziel die Liebe zu lieben, also das lieben selbst,
sondern einen Auserwählten (oder eine Auserwählte) zu lieben.
Wenn die Liebe selbst aber nicht unser Ziel ist, sondern nur Mittel
zum Zweck, ist sie auch nicht von direktem Wert. Wenn an sich die
Liebe selbst keinen Wert hat, so hat aber dennoch der (oder die)
Auserwählte, der geliebt wird, für den Liebenden einen hohen Wert.
Und je mehr er geliebt wird (mitunter auch: je mehr es sind, die ihn
lieben), um so höher scheint sein Wert zu steigen, selbst wenn es
sich um einen rauhen Gesellen handelt, grob in seiner Gestalt, aber
von kraftstrotzender Statur oder es im umgekehrten Falle eine
Gespielin ist, nicht von starkem Verstande, aber mit einem lieblichen
Antlitz und mit Formen gesegnet, die das Herz eines jeden Mannes
höher schlagen lassen. Aber auch wer nicht mit einem schönen
Körper oder mit klugem Verstande gesegnet ist, ist wertvoll und
wird auch die Möglichkeit haben, einen Partner (oder eine Partnerin)
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zu finden. Denn wer liebt sieht nur das Positive in einem Menschen
und nicht seine Makel. Vor allem aber sieht er die sexuellen Signale,
die der Mensch ausstrahlt. Und je stärker diese Signale sind, desto
weniger ist es möglich, irgendwelche Makel zu erkennen. Und dieses
Ausblenden aller Makel verhilft dazu, daß letztendlich es zu jedem
Topf doch noch einen Deckel gibt. Es muß also keiner alleine
bleiben, man muß sich nur finden. Liebe soll daher auch ein wenig
blind machen. Wer liebend in das Gesicht seines Angebeteten (oder
seiner Geliebten) schaut, der sieht nur ein liebevolles Lächeln, aber
nicht die vielen Pickel darauf. Die körperlichen Makel, die jemand
hat, spielen in der Liebe keinen Grund sich von seinem Partner
abzuwenden. Denn in der Hingezogenheit schafft man sich ein neues
Bild von seinem Liebsten (oder seiner Geliebten), welches von der
Liebe so weit verändert und festgelegt wird, daß der geliebte
Mensch, sein Liebesobjekt, einer normalen Anschauung und Betrachtungsweise entrückt ist. So schafft es die Natur auch ansonsten
hoffnungslose Fälle an den Mann bzw. an die Frau zu bringen. Aber
man kann das auch anders formulieren: die Liebe läßt die wahre
Schönheit eines Menschen erkennen.
Stars beispielsweise werden besonders viel geliebt, weil sie das
Liebesobjekt vieler schwärmender Fans sind, was den Wert des Stars
natürlich erhöht. Die Partnerin (oder der Partner) kann sich glücklich
schätzen von allen Rivalinnen (oder Konkurrenten) diejenige Person
zu sein, welche an der Seite des Stars leben kann und ihn wirklich
lieben darf. Sie steht damit quasi über die anderen (oder empfindet es
zumindest so). Die Liebe aber liebt man im Normalfall nicht der
Liebe willen. Sie braucht eine Zielperson. Und sie fordert, daß man
selbst Zielperson der Zielperson ist - oder wird. Wird die Liebe, die
man der Zielperson gibt, nicht zurückgegeben, so wird man es eine
unglückliche Liebe nennen, weil sie unglücklich macht. Wer
jemanden liebt und wird nicht von ihm (oder ihr) zurückgeliebt,
sondern abgewiesen, der erleidet seelischen Schmerz und will
irgendwann auf diese Liebe verzichten. Für ihn (sie) hat diese Liebe
keinen Wert mehr. Es tritt Liebeskummer ein, der aber tröstlicherweise mit der Zeit (meist) wieder vergeht.
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Liebesschmerz
Vor lauter Liebe schmilzt mein Herz
und mit dem Schmelz
da stirbt mein Schmerz!
Liebe ist ein Wort, das für vieles herhalten muß. So kann man Dinge
und auch Ideen „lieben“. Der Mann liebt sein Auto, die Frau ihren
Schmuck, das Kind sein Spielzeug, der Fan seinen Verein, der
Politiker seine Partei und so weiter. Aber mit Liebe hat dies nichts zu
tun. Es geht hier um Zuneigung für etwas, wobei die Zuneigung sehr
stark sein kann und im Verlustfall auch Kummer auslösen kann, so
ähnlich (oder auch genauso) wie richtiger Liebeskummer. Aber ein
Auto trägt nicht zur Erhaltung des Lebens bei (bei den vielen
Unfalltoten jährlich eher im Gegenteil) und von daher hat es mit
Liebe im natürlichen Sinne nichts zu tun. Es ist mehr eine Verballhornung des Begriffs Liebe. So wie ein berühmter Star zu seinen
Fans ruft: „Ich liebe Euch alle!“. Er kennt die Menschen ja gar nicht
persönlich und wirklich lieben würde er sie wahrscheinlich auch
nicht. Was ihm gefällt ist, daß er ihnen gefällt, seinen Fans. Und
dieses bringt er zum Ausdruck, um seine Sympathie hierfür zu
bekunden, indem er mitteilt, er würde seine Fans lieben, was
natürlich eine Sinnentstellung des Begriffs Liebe ist. Wenn wir von
Liebe reden, sollten wir also wissen, daß der Begriff Liebe viele
Farben trägt, daher voller Nuancen ist, und für ebenso vieles herhalten muß, selbst für Dinge, die mit Liebe nichts zu tun haben.
Wenn aber so viele Dinge nichts mit Liebe zu tun haben, obwohl wir
immer das Wort Liebe hiermit verbinden, was bleibt dann von der
wahrhaftigen Liebe noch übrig? Ob man da noch genug Liebe im
Leben bekommen wird, wenn man das meiste, was man als Liebe
bezeichnet, doch von der wahren Liebe abziehen muß? Woher sollte
man das in jungen Jahren schon wissen?
Buch des Lebens
Im Buch des Lebens steht geschrieben,
daß die Schönen Reichtum und die schönen Dinge kriegen.
Nicht immer, fürwahr,
etwas Reichtum und Glück ist auch für die anderen noch da.
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An erster Stelle, ganz im Plus, steht das Lieben,
doch müssen sich zwei erst dafür einmal kriegen.
Ein großes Minus, das ist der Verrat,
die Liebe hält viel davon parat.
Aber nicht immer wird man vom Allerliebsten abgeschrieben,
es kommt darauf an, ob die Dinge richtig liegen.
Man muß halt wissen, Liebe ist so eine Sache,
die nicht immer nur Vergnügen mache.
Dieser Aberglaube ist nämlich weit verbreitet
und hat so manchem schon zu Dummheiten verleitet.
Lieben tut man oft vergebens.
Geliebt zu werden, dagegen, ist der Sinn des Lebens.
Ob im Buch des Lebens steht am Ende ein Minus oder Plus,
zeigt uns das Leben erst leider ganz zum Schluß.
Oftmals ist es so, daß man auf der Suche nach einem Partner (oder
nach einer Partnerin) ist, der einen lieben wird, statt erst selbst
einmal lieben zu wollen. Und von daher schaut man zu, wie man
liebenswert wird für das Liebesobjekt. Das geliebt zu werden ist
daher die primäre Schwierigkeit und nicht so sehr das lieben wollen.
Also ist hier die gewünschte Maxime: „Ich liebe, wenn ich geliebt
werde.“ und nicht: „Ich werde geliebt, weil ich liebe.“.
Dies ist auch ein Grund, warum viel Unehrlichkeit mit im Spiel ist.
Viele Beziehungen enden daher nicht nur mit Lügen und Betrug, sie
beginnen auch so. Denn um liebenswert zu sein, oder den Schein zu
erwecken dies sein zu können, wird die Trickkiste mächtig
ausgeplündert und man zeigt sich dem Liebesobjekt von seiner
allerbesten Seite. Nur dies ist nicht der Alltag. Sollte man später mal
einen gemeinsamen Alltag haben, bleibt die Trickkiste zu und das
wahre Gesicht kommt zum Vorschein. Nicht selten stellt sich dann
Frust ein und die Liebe nimmt wieder ab, bzw. löst sich ganz auf.
Der Schein trügt also oft in der ersten Zeit des Kennenlernens, weil
man sich nur von seiner besten Seite zeigt und die anderen Seiten
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ausblendet. So wird man unweigerlich zum Blender. Doch ohne
diese Blendung würden viele Beziehungen erst gar nicht zustande
kommen. Manchmal ist es gut, eine gemeinsame, wenn auch nur
kurze Zeit, miteinander verbracht zu haben, manchmal aber auch
nicht. Die Frage ist, ob es lebenslange Freude darüber zurückläßt
oder nur Schmerz.
Es kommt halt darauf an, ob der Mann der Frau das geben konnte,
was sie zumindest zeitweilig glücklich machte, auch wenn man nach
einiger Zeit merkte, daß man nicht zusammen paßte. Es ist aber auch
eine Glücksfrage, ob man die Frau glücklich machen konnte. Als
Pechvogel gelingt einem das wohl nicht. Glück muß man halt haben,
nicht nur um glücklich zu sein, sondern auch um es weitergeben zu
können.
Frauen genießen das Glück, welches sie den Männern geben können,
wogegen Männer das was sie von der Frau bekommen und spüren,
als Glück genießen. Der Mann, so scheint es auf den ersten Blick,
agiert egoistischer. Aber bevor der Mann sein Glück von der Frau
bekommt, muß er erst ihre Zuneigung erwerben. Dafür muß er
gegebenenfalls ein Feuerwerk an Liebesbeweisen abfackeln. Doch
nach dem Feuerwerk ist vor dem Feuerwerk. Die Gunst einer Frau zu
erlangen und zu erhalten, bedeutet nämlich lebenslanges mühen und
abrackern. Wenn man einmal die Gunst seiner Angebeteten
erworben hat, bedeutet das freilich nicht, daß man sich auf diesen
Lorbeeren ausruhen kann. Man muß diese Gunst quasi täglich neu
erobern. Das kann sich, je nach Frau, als recht schwierig, mühsam
und teuer erweisen. Der Mann dagegen ist recht schnell und einfach
befriedigt. Seine Gunst muß die Frau zwar auch fast täglich erlangen,
indem sie ihn gelegentlich sexuell verwöhnt, aber je nachdem wie
geschickt die Frau es anstellt, reichen dafür nur wenige Minuten aus
und der Mann ist zufrieden, glücklich und befriedigt. Aber eine Frau
glücklich zu machen ist da schon wesentlich schwieriger, da bedarf
es viel Phantasie, einen festen Willen hierzu, Zeit, Geld und noch
vieles mehr. Ein Mann hat es nun mal da nicht leicht. Und er kann
hier auch vieles falsch machen. Heute mag die Frau noch dieses
mögen, doch morgen will sie schon etwas anderes haben und mag
vorheriges nicht mehr. Es scheint, als könnte man ihr nichts recht
machen. Eine ewig Unzufriedene. Quasi fast so wie ein quengeliges
Kind, welches im Spielzeugladen so vieles sieht was gefällt und was
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es alles plötzlich sofort haben will. Der Gefallen an einem Spielzeug
hält aber nur so lange an, bis das nächste interessante Spielzeug
entdeckt wird. Und wehe das Kind bekommt es nicht, dann geht das
Gezetere und Geschreie los. Und ist das Kind erst einmal in Fahrt,
läßt es sich kaum beruhigen, außer mit noch mehr Spielzeug oder
dem Versprechen, nächsten Tag wieder hier her (ins Spielzeugland)
zu kommen. Kleine Geschenke erhalten nicht nur die Freundschaft,
sondern auch die Kinder ruhig und friedlich - und ebenso auch die
Frau.
Aber zu viele Geschenke, und das womöglich täglich, kann die Frau
auch als Charakterschwäche und als Verschwendungssucht auslegen.
Beides Eigenschaften, die eine Frau nicht mag. Der Mann muß hier
schon mit einer gehörigen Portion Fingerspitzengefühl an die Sache
heran gehen, um das Richtige zur richtigen Zeit, am richtigen Ort,
mit den richtigen Worten, ihr zu schenken. Auch wenn der Mann
glaubt, alles richtig gemacht zu haben, wird er vielleicht doch eines
Tages eines Besseren belehrt werden, denn die Frau wird viel
darüber nachdenken, ob denn das alles wirklich so richtig war. Also,
ob das Geschenk passend gewesen ist, der Ort der Übergabe
romantisch genug war, in den ihr gewidmeten Worten auch das Wort
„Liebe“ vorkam und ob da nicht irgendwo irgendeine kleine
Ungereimtheit dazwischen gewesen ist, die die Freude über das
Geschenk hätte trüben können. Wenn irgend etwas nicht paßte, wird
die Frau es dem Mann eines Tages servieren. Auch wenn er sich
keiner Schuld bewußt ist und sich sowieso an nichts mehr erinnern
kann.
Frauen möchten von einem Mann, daß er ihr alle Wünsche erfüllt.
Zumindest theoretisch. Denn wenn der Mann es wirklich versucht,
alle ihre Wünsche zu erfüllen, so werden es immer mehr werden und
die Frau sieht den Mann nicht mehr als Mann an, sondern als
Schwächling. Vor allem als jemanden, den man ausbeuten kann.
Eine Frau braucht Widerstand, an der sie sich ausrichten und reiben
kann und welcher ihr den Weg zeigt, wo es langgeht sowie ihr
deutliche Grenzen setzt. Ansonsten agiert sie wie ein zügelloses
Pferd. Allerdings darf es auch nicht zu viel Widerstand sein, man
muß da schon das richtige Maß finden. Erschwerend ist hierfür, daß
das richtige Maß an Widerstand, welches eine Frau braucht, von
ihrem momentanen emotionalen Zustand abhängt und dieser Zustand
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kann sich ständig ändern. Emotionen sind wie Pingpongbälle auf
hoher See. Mal sind sie oben auf dem Wellenkamm, danach wieder
im Wellental. Wegen diesen ständigen Wechsels an Gemütsbewegungen, ist es auch schwer für den Mann die Frau zu verstehen.
Das gleiche offenbart sich, wenn eine Frau „Ja“ sagt, aber „Nein“
meint, wobei ein „Nein“ auch manchmal ein „Ja“ bedeuten kann.
Sowie ein „Vielleicht“ in der Regel aller Fälle als ein eindeutiges
„Nein“ zu interpretieren ist. Wer, außer einer Frau, kann sich da
zurechtfinden? Noch schwieriger wird es für den Mann, wenn die
Frau Sachverhalte kombiniert, die nichts miteinander zu tun haben,
wie: „Du hast wieder den Müll nicht runtergetragen. – Du liebst
mich einfach nicht mehr!“.
Dieser Satz: „Du liebst mich nicht mehr!“, wird gerne mit allem
möglichen Sachverhalten kombiniert. Einen Wunsch einer Frau nicht
zu erfüllen, ist gleichbedeutend mit Liebesschwund. Je weniger
Wünsche erfüllt werden, so unbedeutend diese auch sein mögen, je
geringer scheint die Liebe ihres Mannes zu sein, glaubt sie. Und das
Echo für den Mann dürfte dann allerdings weniger unbedeutend sein.
Eine Frau erwartet die stetige Erfüllung ihrer Wünsche, zumindest in
einer guten Partnerschaft, insbesondere wenn sie noch nicht zur Ehe
gereift ist. Erfüllte Wünsche sind das Maß der Zugehörigkeit und das
Ticket zum Trauschein und später die Gewähr, für eine möglichst
monogame Ehe. Das bedeutet für den Mann, möglichst viele
Wünsche seiner Partnerin zu erfüllen, um ans Ziel zu kommen und
um später eine treue Ehefrau zu haben.
Indem man eine Partnerschaft eingeht, und nicht nur ein loses
Liebesverhältnis, bestärkt man sich in der Ansicht, daß man
zueinander gehört, sofern man sich darüber einig ist, daß man eine
monogame Beziehung haben will, wo der Partner nicht nur zu einem
gewissen Teil zu einem zugehörig ist, sondern ihm auch quasi ganz
„gehört“. Man gehört zusammen. Man ist nicht mehr Du + Ich,
sondern Wir. „Du gehörst zu mir!“ heißt soviel wie: „Du bist jetzt
mein Partner. Mir gehörst Du nun für alle Zeiten. Du gehörst somit
niemand anderem mehr, nur noch mir ganz allein!“.
Eindeutig und für alle nach außen ersichtlich, wird dieses
Besitzdenken mit der Eheschließung manifestiert.
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Nichtmonogame Partnerschaft ist immer besitzorientierend und sie
funktioniert auch nur, wenn beide Partner dieses „Du bist mein!“ –
Denken bevorzugen. Es ist nicht unbedingt negativ zu sehen, denn es
kann auch eine Partnerschaft sehr stärken. Nicht umsonst wollen
noch immer so viele Paare heiraten. Andererseits verleitet dieses
Besitzdenken zu Eifersucht, was sich bis hin zur Paranoia steigern
kann. Wenn ein Nebenbuhler (oder eine Rivalin) in die Beziehung
sich eindrängen will, mit der Möglichkeit diese Beziehung zu
sprengen und den geliebten Partner (also den veranschlagten Besitz)
wegzunehmen, dann kann das bis zur rasenden Eifersucht führen,
mit schlimmen Folgen. Es hat aber nur bedingt etwas mit Liebe zu
tun, denn es liebt nicht derjenige mehr, der eifersüchtiger ist, sondern
er ist nur besitzergreifender - und sein Wille, seinen Besitz zu
verteidigen, ist größer, um sich vor Verlust des geliebten Partners zu
bewahren und den damit entstehenden Konsequenzen. Eifersucht
geht einher mit Verlustängsten und natürlich auch mit Liebeskummer. Nicht jedem Menschen gelingt es, das „Du bist mein
(Eigentum)!“ – Denken mit einer gesunden Portion Eifersucht zu
belegen. Gesunde Eifersucht bedeutet hier, dem Partner klar zu
machen, daß er einem nicht gleichgültig ist, weil man ihn liebt, und
man deshalb kein Fremdgehen duldet, aber ihn dennoch soviel
loslassen kann und will, daß er sich nicht eingeengt und seiner
Freiheit beraubt fühlt. Wenn der Partner (oder die Partnerin) das so
annimmt, dann kann man ohne große Ängste die liebevolle
Gemeinsamkeit mit Freuden genießen. Zu viel Eifersucht dagegen
zerstört eine Partnerschaft, sie geht einher mit großem Vertrauensverlust. Wer sich zu sehr eifersüchtig zeigt, demonstriert dem
Partner, daß er kein Vertrauen in ihm besitzt. Man soll ja nicht arglos
und naiv eine Beziehung führen und statt dessen immer wieder
wachsam sein, aber wenn man immer seinen Partner grundsätzlich
mit Mißtrauen begegnet, unterstellt man ihn permanent der Lüge,
was eine ziemlich deftige Beleidigung ist und der Partner sich
sicherlich auf Dauer nicht gefallen lassen wird. Eifersucht ist quasi
das Gewürz in der Suppe, aber es ist nicht die Suppe selbst. Zuviel
Eifersucht, versalzt einem diese schöne Speise. Wer potentiell sehr
eifersüchtig ist, sollte daher versuchen, seine Eifersucht abzubauen.
Man muß allerdings auch den festen Willen hierzu haben.
23
Nicht jeder kann wie er will.
Da hat die Natur das Leid gebracht.
Aber nicht jeder will wie er kann.
Da hat sich der Mensch das Leid
selbst gemacht.
Eifersucht ist oft eine Folge von Betrug. Hierzu reicht allerdings
meist schon der Verdacht aus (das sein Liebesobjekt betrügen
könnte), um eifersüchtig werden zu können. Denn man weiß ja, es
hält nicht ein jeder mit der Treue so genau und vielleicht gehört der
eigene Partner (oder die Partnerin) ja dazu.
So einige Subjekte, meist männlicher Natur, treiben es mit der
Untreue gar auf die Spitze, denn so mancher Mann ist nämlich ein
richtig treuloser Schuft. Erst becirct er die Frauen, bis sie sich in ihn
verlieben, verleitet sie zu allerlei und läßt sie dann sitzen. So
mancher Casanova hat seinen Charme zum Beruf gemacht und damit
zur Einnahmequelle ausgebaut. Eine Karriere als Heiratsschwindler
kann lohnend sein, wenn man die richtige (reiche) Klientel erwischt.
Zumindest, so viel sei ihm zugestanden, bereitet er als unwiderstehlicher Charmeur einsamen Frauenherzen zeitweise eine schöne
Zeit (was seine Schandtat ein wenig schmälert), bevor er zum
Herzensbrecher wird. Das geht für einen Heiratsschwindler auch nur
so lange gut, bis er an die falsche Frau gerät. Wird er dann, dieser
Schwerenöter, arm oder zahm?
Der Schuft
Ein Schuft
(auch ein Mensch,
ein sogenannter Liebesabenteurer)
entfachte bei den Damen
immer ein gefährlich erotisches Feuer.
Das Feuer fraß sich meist von oben
feinfühlend durch die Haut,
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bis es tief ins Herzerl der Geliebten gelang;
und wenn die Dame von diesem Herrn nun sprach,
es aus ihrem Munde
nur noch überschwenglich klang.
Bereit war die Dame nun
ihm alles zu geben,
außer Geld
auch ihr ganzes Leben.
Das erstere nahm der Schuft auch gerne mit
und meinte,
für den Rest seien sie damit wohl quitt.
Während die Dame enttäuscht und weinend
- gar verzweifelt in ihrer Wohnung da stand,
führte er schon fröhlich die Nächste
durch die Einkaufsstraßen
an der Hand.
Bis auch diese vom Feuer gepackt,
gab ihr ganzes Geld für ihn aus,
stand auch sie zum Schluß
verarmt und einsam in ihrem Haus.
Die nächsten Opfer hatte der Schuft
sich bereits schon ausgewählt
und so die Damenwelt
so nach und nach gequält,
bis eines Tages er an die Richtige kam,
die ihm das ganze erheuschelte Geld
gnadenlos wieder abnahm.
Da indes gelobte der Schuft feierlich:
"Dich holdes Weib, Dich verlasse ich nicht!".
Und da diese ihm aufgrund der löblichen Worte
mit zum Traualtar nahm,
wurde er schließlich bei ihr auch noch zahm.
Doch als verfrüht sie starb
und hernach lag in einer Gruft,
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da wurde er wieder der alte erbärmliche Schuft!
Männer ändern sich wohl nie. Was sollte sich bei ihnen auch ändern,
wo sie doch so einfach gestrickt sind? Man kann sich ja auch nur
voll entfalten, wenn man total zerknittert ist, oder? Wer aber einfach
gestrickt ist, ist auch nicht viel zerknittert, wo also gibt es da dann
noch etwas zu entfalten? Aber vielleicht ist die Einfachheit der
Männer ja auch ein Vorteil. Zumindest für die Frauen, denn so sind
sie, die Männer, einfacher zu durchschauen. Eine Frau dagegen,
durchschaut ein Mann nie, denn Frauen sind für ihn undurchschaubar. Das wissen die meisten Frauen auch, und da spielen sie
noch einen weiteren Vorteil geschickt aus, denn Frauen sind nah am
Wasser gebaut. Schnell laufen ihnen die Tränen die Wangen
hinunter - ob gewollt oder ungewollt. Es gibt Frauen die Tränen als
taktische Waffe einsetzen, weil sie ihre Tränendrüse gut
kontrollieren können. Für den Mann bedeutet das: es sind nicht allen
Tränen zu trauen, die eine Frau vergießt. Dennoch sollte der Mann
sie trösten, es könnten ja vielleicht doch ehrliche Tränen darunter
sein. Wenn nur die Liebe des Mannes eingefordert wird und nichts
finanzielles, mag man das ja auch gerne glauben.
Verzichtet der Mann darauf sie zu trösten und sich rührend um sie zu
kümmern, wird die Frau sich das merken und zwar sehr lange. Die
Gedächtnisleistung einer Frau ist nämlich so gut und so groß, wie bei
einem Elefanten. Sie kann sich fast alles merken. Selbst die
anscheinend unbedeutendste Kleinigkeit kann sie einem Mann noch
nach Jahren präsentieren, während der Mann diese Kleinigkeit
bereits nach ein paar Minuten schon vergessen hat. Es heißt zudem,
Elefanten verzeihen einem nichts, solange sie es nicht vergessen
haben - und das kann ja sehr lange dauern. Bei Frauen ist es ähnlich.
Auch wenn sie etwas sehr lange zurückbehalten hat, irgendwann
kommt der Tag, wo es dem Mann serviert wird. Dabei sollen Frauen
ja eigentlich nicht nachtragend sein (jedenfalls nicht alle).
Die Gefühle einer Frau sind eben sehr verletzlich, man muß sich also
immer gut überlegen, was man sagt und ob das, was man sagt,
irgendwie zweideutig sein könnte oder zu anderen Interpretationen
Anlaß geben könnte, denn im Hinein- oder Uminterpretieren ist eine
Frau unschlagbar. Sollte das auch nur zu einem geringen Teil
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möglich sein, so wird die Frau es auch tun (also dementsprechend
anders interpretieren) und daraufhin untersuchen, ob man sie damit
verletzt hat oder ihr weh tun könnte. Wenn ja, wird sie sich auch
verletzt fühlen.
Beispiel: Wenn man ihr an einem besonderen Tag, wo sie ihr neues
Kleid trägt, sagt, sie sehe aber heute so richtig schön aus, heißt das
für eine Frau: „nur heute sieht sie schön aus und ansonsten nicht“,
was sie fürchterlich verletzen wird, mit allen tränenreichen
Konsequenzen. Der Mann sollte also immer seine Worte gut überlegt
auf die Goldwaage legen, bevor er sie ausspricht. Dies erspart ihm
viel Streit und Leid mit seiner Auserwählten. Es kann aber auch
vorkommen, daß die Frau nicht wirklich verletzt ist, sondern dies nur
spielt und ihre Tränen nur zur emotionalen Erpressung dienen. Auch
zuweilen kann ihre Wut, Traurigkeit, Empörung, Verletztheit und
Enttäuschung nur gespielt sein. Das Repertoire einer Frau ist groß,
um ihre Ziele erreichen zu können. Wie beispielsweise im Falle des
Luders, welches voller Raffinessen ist.
Es gibt nämlich so manches Luder auf dieser Welt, welches den
Mann eines glücklichen Eheweibes ausspannen will und diesen mit
ihren lasziven Gesten so becirct, bis ihm davon schwindlig wird oder
sie ihm den Verstand geraubt hat. Sie zettelt bei ihm erotische
Phantasien an, nur um die feste Bande seiner Ehe zu zerreißen und
damit dieses wertvolle Verhältnis in Auflösung bringen zu können.
Sie sieht den Mann als Trophäe an, wenn sie erfolgreich war, dem
sie einem anderen Weib aus deren Händen und ihrer Umarmung riß,
wohl wissend hierbei Glück zu zerstören und daß sie damit bei Frau
(und gegebenenfalls ihren Kindern) möglicherweise Angst und Not
hinterlassen wird. Der Mann wähnt sich noch lustvoll im
Liebestaumel, doch das Luder hat schon erreicht was sie wollte und
das Interesse an dem Mann bereits verloren. Zurück bleibt eine
zerstörte Beziehung und gebrochene Herzen. Das Luder fand ihre
Bestätigung im Ausspannen, nämlich daß sie jeden Mann bekommen
kann, so fest auch seine Ehe sein mag, eine ernsthafte Beziehung
suchte sie nicht. Sie hatte ihren Genuß allein im Erreichen ihres
Zieles. Von diesen Ludern gibt es nicht wenige auf dieser Welt. Und
so mancher Ehemann sollte wissen um die Raffinessen einer Frau,
die ein bestimmtes Ziel erreichen will. Den Mann anzuschwindeln
gehört dazu und ist eine ihrer leichtesten Übungen. Da Männer recht
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gutgläubig sind, haben die Trophäensammlerinnen es leicht, zumal
der Mann manchmal seine naturgegebenen Triebe schwer im Zaum
halten kann und der Verstand dann ausgeschaltet ist.
Fremdgänger
Wer gehen will mit einer Andern,
und läßt sein Liebchen Zuhause steh`n,
dessen Seele wird wandern
und mit ihr ein Stückchen Ehre gehen.
Es ist vom Glück nur ein Zipfel,
nur ein kurzer Augenblick der Herrlichkeit,
es ist noch lange nicht des Glückes Gipfel,
das liegt in der Ferne weit.
Hast du die Neue auch gerne
(was kann deine Seele schon dafür?),
denkst nicht mehr an das Liebchen in der Ferne,
wichtig ist nur der neuen Liebe Kür.
Was gilt schon Treue?
Treue aus frisch verliebten Mund.
Wichtig ist jetzt nur die Neue!
Doch reicht dies aus zum Grund?
Da gibt es dann nebst den Ludern noch die Nymphomaninnen, die
ein wenig so ticken wie die Männer, weil sie viel Sex haben wollen,
mit möglichst abwechselnden Verehrern. Die Nymphomanin braucht
diese Art von Abwechslung für ihr Selbstwertgefühl. Sexsucht ist
allerdings krankhaft und braucht Therapie. Eine Nymphomanin hat
in der Regel keinen Freundeskreis, weil ein mannstolles Weib für
jedes Paar eine Gefahr darstellt. Keine gescheite Frau wird ihre
Beziehung in Gefahr bringen wollen, von daher lehnt sie die
Freundschaft mit einer Nymphomanin ab, selbst wenn diese früher
jahrelang die beste Freundin war. Ihren (Ehe-)Partner hält sie von
dieser Person fern. Wenn die Nymphomanin Freundinnen hat, dann
meist nur Gleichgesinnte, die mit ihr auf die Suche nach neuen
Männern (die sich als Bettbekanntschaften eignen) gehen werden.
Ansonsten ist sie eigentlich eine einsame Person ohne tiefere
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Bindungen. Sicherlich kein beneidenswerter Mensch. Dabei hat sie
viel Liebe in sich – ja zu viel Liebe. Und das ist ihr Problem. Treue
gilt als eine der wichtigsten Tugenden in einer Partnerschaft. Aber
wer viel liebt und gerne liebt, ja gar nur die Liebe liebt, bleibt dem
Partner nicht treu, sondern der Liebe, denn das lieben ist ihr
wichtiger als der Partner. Die Fixierung auf die Liebe läßt eine
Festlegung auf einen Partner nicht mehr zu. Und diesen kann sie
auch keine Liebe entgegenbringen, denn alle Liebe die sie zu
vergeben hat, gibt sie der Liebe selbst. So muß sie zwangsläufig
immer den Partner wechseln, damit die Liebe zur Liebe immer eine
neue Chance erhält und Erneuerung erfährt, also damit frisch, jung
und jugendlich bleibt. Somit bleibt sie immer verliebt in die Liebe
und deshalb auch nur so lange in einen Partner vernarrt (falls
überhaupt), bis der nächste kommt. Während dieses Verhalten bei
Frauen verpönt ist, gilt der Mann (sofern er Erfolg hat) als Don Juan
oder Casanova und damit als Erfolgsmensch, gerne beneidet von
anderen Männern, die keine wechselnden Beziehungen und keine
erotischen Abenteuer haben. Aber diese Art von Liebe ist meist nur
körperlicher Natur und daher mehr sexuelle Ausschweifung statt
wahre Liebe. Ehrliche Liebe wird man hier meist nicht finden,
obwohl auch so mancher Abenteurer seine Liebe zwischenzeitlich
finden kann.
Liebe ist wie Opium;
es tilgt den Schmerz der Sehnsucht
nach einem anderen zärtlichen Wesen,
und erweckt den Schmerz wieder nach dem Rausch.
Sicher gibt es auch Frauen, die erotische Abenteuer wollen. Aber im
Alltag wollen sie in der Regel etwas anderes.
Frauen wollen reden (viel reden), jederzeit. Für eine Beziehung ist es
sehr gut, wenn der Mann fabelhaft zuhören und mitreden kann. Je
mehr, um so besser für die Beziehung. Die wenigsten Männer aber
können es, ihnen ist dieses Bedürfnis fremd. Eine Frau dagegen ist
immer Gesprächs- und kommunikationsbereit, ja auch -bedürftig. Es
fängt früh morgens an, direkt nach dem aufwachen, und endet erst
am späten Abend, kurz vor dem einschlafen. Der Mann dagegen ist
meist schweigsam und verschlossen, wie ein Buch mit sieben
29
Siegeln. Man muß sich schon entgegenkommen, will man nicht
ständig deswegen Beziehungsprobleme haben. Er bietet ihr an,
einmal am Tag ein Gespräch mit ihr zu führen (zu einer bestimmten
Uhrzeit und über einen bestimmten Zeitraum) und sie tobt ihr
Kommunikationsbedürfnis ansonsten anderweitig aus, bei ihrer
Mutter oder einer Freundin (wo auch immer), notfalls bei der
Telefonseelsorge. Wie gut, daß es Telefone gibt. Und sie ist dankbar
für jeden Anruf, weil es ihr zeigt, daß jemand da ist, der Interesse an
einer Beziehung mit ihr hat (was aber nicht unbedingt sexueller
Natur sein muß, je nachdem wer anruft).
Ruf mich mal an!
Wer will? Wer mag? ... mich rufen!
Flitz Schall los zu mir, wie auf Kufen.
Süße Worte will ich in meinen Ohren hören,
Deine Worte sollen mich betören,
Worte - wie von Liebe schwer getragen,
Worte - so wertvoll wie tausend Gaben,
Worte - immer dicht an größter Freude dran.
Nun rufe mich, wenn Du willst, auch mal an!
Während dem Mann ein Telefon ein technisches Gerät ist, einzig zu
dem Zweck hergestellt schnell Informationen zu übermitteln oder
selbst welche zu erhalten, ist es für die Frau ein Hilfsmittel um
Beziehungen zu pflegen. Darum tragen auch Frauen jedweden Alters
in aller Öffentlichkeit ihr Handy (oder Smartphone) mit sich herum
und telefonieren (oder verschicken SMS) was das Zeug hält, zu
jedweder Zeit (selbst mitten in der Nacht), um ihre vielen
Beziehungen zu pflegen. Dies hat Gründe, die weit in die Evolution
zurückgreifen, also zu Zeiten, wo es noch gar kein Telefon gab, noch
nicht einmal Trommeln.
Vor Urzeiten war der Mann Beutejäger und die Frau Nesthüterin. Sie
scharrte die Kinder um sich herum und mußte alles rundherum im
Blick haben (was ihren Augen übrigens einen weiten Blickwinkel
bescherte, im Gegensatz zum Mann, der eher einen Tunnelblick hat,
dafür aber weit vorausschauend ist). Tagsüber war sie nicht allein
mit den Kindern, es gesellten sich andere Frauen hinzu. Man hatte
Zeit für Kommunikation und redete viel, mit den Frauen und mit den
30
Kindern. Sie bemühte sich also um Verständigung, Harmonie,
Kooperation, Zusammenführung und Zuneigung zu den
Anwesenden. Der Mann dagegen, der auf der Jagd war (und das oft
allein), mußte ruhig sein, also seinen Mund halten, um die Tiere, die
er fangen wollte, nicht zu verscheuchen. Hier ist der Grund zu sehen,
warum Männer auch heute noch immer so schweigsam sind und nur
wenig reden und Frauen dagegen die reinsten Quasselstrippen sind.
Das Verhalten des Beutejägers und der Nesthüterin, welches gegensätzlicher gar nicht sein könnte, hat sich vor Urzeiten in den Genen
festgesetzt und wurde damit weiter vererbt. Mann und Frau können
also gar nicht anders sein, als wie sie sind. Deshalb sollte die Frau
den Mann nicht mit allzu vielen Worten überbeanspruchen und sich
lieber eine Gesprächspartnerin suchen, wo sie sich verbal austoben
und ihre Probleme von der Seele reden kann. Der Mann ist von
seiner Natur her nicht dafür geschaffen. Man kann ihn hier nicht
ändern. Aber wenn der Mann etwas mehr sagt am Tag als: „Guten
Morgen!“, „Ich will jetzt Sex!“ und „Gute Nacht!“, dann können
beide miteinander zufrieden sein. Sie müssen da halt ein wenig
aufeinander zugehen.
Es geht der Frau aber nicht nur ums Reden, des Redens willen,
sondern auch ums Verstehen. Frauen wollen verstanden werden.
Verständnis zu haben mit ihren Sorgen, mit ihren Wünschen, mit
ihren Zielen und auch für das was ihnen gefällt und besondere
Freude hervorruft, das ist es was Frauen wollen. Der Frauenflüsterer, der die Frauen versteht, ist gesucht und wird abgöttisch
geliebt werden. Nur es gibt so wenige davon. „Frauen kann man
nicht verstehen,“, sagen die meisten Männer „die scheinen von einem
anderen Planeten zu sein.“. Vielleicht hilft ja diese Lektüre, dies ein
wenig zu ändern.
Eines sollte der Mann auf jeden Fall wissen: Frauen lieben nicht nur
den interessanten Mann, sondern besonders auch den interessierten
Mann. Also den Mann, der sie verstehen will und mehr von ihr und
dem innersten ihrer Seele wissen möchte. Ein besonders starkes
Aphrodisiaka ist es daher, einer Frau das Gefühl zu geben das man
sie versteht. Des weiteren das man sie lieb hat, sie für etwas
Besonderes hält und das sie deshalb Hochachtung bei ihm genießt.
Der Mann, der sich tiefgehender für eine Frau interessiert (und dies
ist jetzt nicht sexuell gemeint), wird also eher viele Frauen finden,
31
die sich von ihm angezogen fühlen, als ein Mann (und Schaumschläger), der ständig versucht sich interessant zu machen. Ein gutes
Gespräch (am besten in romantischer Atmosphäre) macht nämlich
eine Frau eher bereit zu einem Liebesverhältnis (und zu Sex), als
viele dumme Sprüche.
Vor allem wollen Frauen das Männer zuhören, wenn sie etwas zu
sagen haben (und zu sagen haben sie meist recht viel). Wenn der
Mann sich die Zeit nimmt, ihr Gehör zu schenken, zeigt der Frau
das, daß man die Beziehung, die er mit ihr eingegangen ist, ernst
nimmt. Also zuhören ist sehr wichtig für sie.
Hörst Du?
Hörst Du?
Hörst Du die Langeweile,
die Ruhe dieser Nacht?
Hörst Du den Vogel
der da zwitschert
am quellenden Bach?
Hörst Du vielleicht auch im Wald
den Wandersmann,
der beim Laufen noch aus voller Kehle
singen kann?
Hörst Du in der Nacht
vielleicht auch die Sterne,
wie sie glitzern in der Ferne?
Oder hörst Du den Tag,
der Dich bis zum Abend
müde gemacht?
Hörst Du die Sonne
die scheint,
oder hörst Du den Mond,
der tagsüber weint?
32
Ja, hörst Du das Leben nicht
und alles das
was um Dich geschieht
und nur geschieht
um gehört zu werden?
Hörst Du das nicht?
Dann hörst Du mir auch nicht zu!
Frauen sind anders als Männer, nicht besser oder schlechter, einfach
nur anders. Sie denken aber etwas komplizierter als Männer, weil sie
in mehreren Dimensionen denken, also in verschiedenen geistigen
und seelischen Welten sich bewegen. Allerdings nicht zielgerichtet
und unkritisch. Der Übergang eines Gedankens, von einer Dimension in eine andere Dimension, ist daher nicht unproblematisch. Da
muß alles gut durchdacht sein. Und in jeder Dimension wird
sämtliches kritisch begründet, überprüft und abgewogen. Da hat der
Mann es einfacher mit seinem eindimensionalen Denken. Er hat da
oft nicht viel abzuwägen. Deshalb kann er auch eine Entscheidung
schnell fällen. So gesehen ist der Mann einfach gestrickt. Die Frau
muß dagegen alles in ihren vielen Dimensionen durchdenken und es
ist anfangs ganz offen, was am Ende dabei herauskommt. Sie hat in
ihrer Entscheidungsfindung es wesentlich schwerer, weil ihr mehrdimensionales Denken komplizierter ist. Deswegen ist sie auch
immer voller Zweifel. Nicht nur gegenüber anderen, sondern auch
sich selbst gegenüber. Insbesondere der Selbstzweifel nagt an ihrer
Seele und an ihrem Selbstbewußtsein. Wenn der Mann das weiß,
kann er viel verständnisvoller auf die Frau eingehen und auch eher
ihre Entscheidungen akzeptieren und mittragen.
Die Welt aus verschiedenen Ansichten kritisch zu betrachten ist ja
nicht verkehrt, aber aufgrund der erhöhten Eindrücke ist es
schwieriger einen schnellen Durchblick zu bekommen, um sofort
entscheiden zu können. Entscheidungsunfreude und Unentschlossenheit können die Folge des Multidimensionen-Denkens sein, aber
auch Sprunghaftigkeit. Wenn eine Frau etwas neu überdenkt, dann
kann sie zu einem völlig anderen Ergebnis kommen und eine
gegensätzliche Entscheidung treffen, als bei ihrer ersten Überlegung.
Also wenn eine Frau darüber nachdenkt, was für ein toller Kerl ihr
(neuer) Partner ist, dann kann sie ein Dutzend Mal zu dem gleichen
33
Ergebnis kommen („Ja, er ist super toll!“). Aber beim dreizehnten
Mal fällt ihr ein, etwas nicht bedacht zu haben und wertet alles noch
mal neu aus und kommt plötzlich zu dem Ergebnis, daß ihr (neuer)
Partner doch gar nicht so toll ist - und macht Schluß. Dieses Risiko,
daß einem Mann so etwas passiert, ist nicht gering. Frauen denken
gerne und oft über ihren Partner nach. Mit der gedanklichen
Partnerschaftsbetrachtung steigt natürlich das Risiko, daß einmal das
Ergebnis nicht mehr positiv ist. Man(n) muß also täglich dafür
sorgen, daß eine Frau etwas Positives mit dem Partner verbinden
kann, wenn sie über ihn nachdenkt. Es müssen keine täglichen
Geschenke sein, die viel Geld kosten, aber Liebesbeweise, schriftlich
oder mündlich überbracht, kosten kein Geld (nur ein klein wenig
Zeit), tragen aber viel zur Festigung der Partnerschaft und zur
positiven Betrachtung des Partners bei. Denn Frauen wollen jeden
Tag hören, wie sehr sie geliebt werden. Diese Bestätigung ist ihr
wichtig. Das sollte ein Mann ihr nicht verweigern, auch wenn es ihm
schnell als ein abgenutzter Spruch vorkommen mag, diese drei
berühmten kleinen Wörter: „Ich liebe Dich!“. Einer Frau wird dieser
kurze Satz immer einzigartig und neu sein, auch wenn er inflationär
benutzt wird. Eine Frau, die am frühen Morgen diesen Satz schon
gehört hat, wird sich daran im Laufe des Tages erinnern, wenn sie
über ihren Partner nachdenkt. Die Chance ist also groß, daß sie dann
positiv denkt, wenn sie über ihren Partner sich Gedanken macht.
Eine Frau die diese Liebesbekundungen dagegen nicht oft bekommt,
wird sich fragen, ob ihr Partner sie überhaupt liebt oder (was dann
noch schlimmer wäre) ob sie ihn noch liebt und ob es überhaupt
Liebe ist? Wenn die Frau erst einmal hier hingekommen ist, befindet
sie sich schon auf dem Vorhof der Trennung. Der Partner erfährt
davon meist nichts, noch nicht, erst dann, wenn sie ihm die Koffer
vor die Türe stellt und ihm (der nun vollkommen überrascht und
verblüfft sein wird) damit die Trennung bekannt gibt.
Erschwerend kommt für den Mann hinzu, daß auch ansonsten, ohne
größeren Anlaß, die Frau geradezu täglich ihre Meinung ändern
kann, insbesondere was für eine Art von Mann denn der Richtige für
sie wäre. Es liegt an ihren Östrogenen (also den Sexualhormonen)
das ihr Männerbild so wankend ist. Das Männerbild schwankt
demnach mit ihrem Monatszyklus, welcher im Schnitt ungefähr 28
Tage beträgt. Während der Zeit ihrer Ovulation, also des Eisprungs,
wo sie am fruchtbarsten ist (und welcher sich durch ein gesteigertes
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Verlangen nach Sex bemerkbar macht), will sie eher den maskulinen
Testosteron-Typen haben wollen, also einen Heißsporn und Heros
mit allergrößter Liebeskraft und besten Genen, also einen temperamentvollen feurigen Liebhaber mit dem es zu einer ekstatischen
Vereinigung kommen kann, danach wohl eher einen Adonis oder
besser noch einen smarten Softy, der ihr gegenüber viel Verständnis
aufbringt und sie liebevoll umhegt. Wer als Mann seine Rolle
wechseln und den Wünschen seiner Frau anpassen kann, der hat gute
Chancen auf eine längerfristige Beziehung. Und egal welche Rolle er
einnimmt, er sollte seiner Frau immer sagen, wie sehr er sie liebt,
damit sie nicht auf den Gedanken kommt fremd zu gehen. Denn die
Zeit um den Eisprung einer Frau herum, ist auch immer die Zeit, wo
sie am ehesten gewillt ist fremdzugehen. So manches KuckuckseiKind hat eine Frau 9 Monate später in ihr heimeliges Nest gelegt und
ihrem Partner als sein Produkt untergeschoben. 10 Prozent aller
Kinder sollen ein Kuckucksei-Kind sein, also jedes zehnte Kind ist
betroffen und natürlich jeder zehnte Partner, dem es untergeschoben
wird und dafür aufkommen muß (sowie auch diejenigen Männer, die
nun Vater geworden sind und es wahrscheinlich gar nicht wissen).
Es gibt also viele Betrogene hier. Dieses Problem wird auch davon
untermauert, daß es nicht die Männer sind, die so oft fremdgehen
(wie man es früher vermutete, wegen ihres natürlichen Auftrages,
ihre Spermien so oft und so viel wie möglich verschwenden zu sollen,
um viele Nachkommen damit zu zeugen), sondern daß die Frauen viel
öfters fremdgehen (als Mann mag man das gar nicht glauben). Wohl
auch, weil die Männer es ihnen (den Frauen) viel leichter machen als
umgekehrt (die Frauen den Männern). Eine Frau muß nur ihre
Vagina bereitstellen und schon sind Männer allen Alters und aller
Couleur bereit, diese nutzen zu wollen. Ein Mann mag zwar seine
Genitalien bereitstellen, aber eine Frau ist so wählerisch, da reicht
diese Bereitstellung nicht aus. Es müssen noch einige weitere
positive Eigenschaften mehr vorhanden sein, bis sie sich mit einem
Mann einläßt. Die Quintessenz hiervon ist, daß es einige Liebhaber
geben muß, die mehrere Beziehungen zu Frauen gleichzeitig haben.
Das heißt, diese („Super“-)Männer pflegen Beziehungen zu
mehreren Gespielinnen, womit das Maß zwischen Mann und Frau
gleich bleibt beim Fremdgehen und sich somit die Waage hält. Es
können ja nicht mehr Frauen fremdgehen, als es Männer für sie gibt.
Wenn weniger Männer fremdgehen als Frauen, ist das also nur
möglich, wenn einige Männer mehrere Frauen befriedigen, also
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gleich mehrere Beziehungen unterhalten. Die andere Variante wäre
die gleichgeschlechtliche Beziehung, die außerhalb einer Partnerschaft oder Ehe gepflegt wird. Dies ist aber eher selten der Fall.
Die Frau kann das Fremdgehen im übrigen besser verheimlichen.
Die Männer merken die Anzeichen meist nicht, wenn ihre Frau
fremdgeht, wogegen eine Frau fast immer bemerkt, an vielen kleinen
Einzelheiten (langes blondes Haar am Pullover beispielsweise oder
der Geruch von fremden Damenparfüm), wenn ihr Mann untreu war.
Das Problem mit den Kuckucksei-Kindern ist so groß, daß es zu
vielen familiären Katastrophen in Deutschland kommen würde, mit
vielen Opfern, wenn plötzlich alle männlichen (Ehe-)Partner wüßten,
daß Kind, um welches sie sich so sehr bemühen und aufopfern, ist
gar nicht ihres. Darum ist ein Gen-Test auch nicht allen potentiellen
Vätern erlaubt. Das wollte der Gesetzgeber verhindern, auch wenn
der betrogene Mann dafür die Zeche zahlt (der europäische Gerichtshof hat erst kürzlich die Rechte der Männer hier gestärkt und eine
Änderung in Gang gesetzt, die sich aber erst noch durchsetzen muß).
Drum schau, wer sich bindet, daß er auch die Richtige findet. - Als
wenn das so einfach wäre.
Aber wer ist es, mit dem die Frau fremdgeht? Ist es der Nachbar, der
Postbote, der Kellner vom Stammlokal, der Arbeitskollege oder gar
der beste Freund der Familie? Je weniger Gefahr offensichtlich von
einem dieser Typen ausgeht, daß sie sich irgendwie bemerkbar
machen könnten im persönlichen Umfeld des Mannes, um so größer
ist die Möglichkeit, daß die Frau eine Affäre mit ihm hat.
Da ist der Mann dann ein Opfer der Frau, wenn sie eine Affäre hat.
Aber würde ein Mann das sagen? Er würde sich nicht als Opfer
sehen und hinstellen, sondern einfach nur als Betrogenen. Opfer ist
ihm hier viel zu martialisch.
So einige Frauen stellen sich aber immer gerne als Opfer des Mannes
dar, und behaupten, weil sie mit einem Mann zusammen (gewesen)
sind, würden sie sich diesem aufopfern (aufgeopfert haben). Hat
schon mal ein Mann gesagt, er würde sich aufopfern, nur weil er mit
einer Frau zusammen ist? Oder er wäre ein Opfer, weil er mit einer
neuen Gespielin Sex hatte, diese aber danach einfach verschwand?
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Ich glaube nicht. Wenn solche Frauen also behaupten, sie würden
sich ihrem Manne aufopfern (oder aufgeopfert haben) und seihen
deshalb sein geschädigtes Opfer, so sind dann diese Männer
automatisch in ihren Augen die Täter. Und als Täter soll man sich
schuldig fühlen (und die Gemeinschaft soll eben jene Frau in Schutz
nehmen und ihren Mann, respektive inzwischen Ex-Mann oder ExLiebhaber, verurteilen). Denn wenn Mann sich schuldig fühlt bzw.
schuldig sein soll, so muß Frau selbst ja unschuldig sein. Die Frau
sieht sich eben gerne in der Rolle des unschuldigen Opfers. Es
verschafft ihr Gehör, wo sie sonst kein Gehör bekommt, und andere
Vorteile, je nach persönlichem Umfeld. Wer eine Beziehung eingeht,
ist Teil einer Beziehung. Auch wenn die Frau nicht das aus einer
Beziehung herauszuziehen vermag und bekommt, was sie sich davon
versprach, so ist sie dennoch kein Opfer, sofern sie nicht Leidtragende von Gewalt und massiver Unterdrückung ist. Eine Beziehung ist
ein zweiseitiges Geschäft, aus dem eine sogenannte Win-WinSituation entsteht - oder auch nicht. Also im ungünstigsten Fall hat
man eine Situation, aus der einer einige Vorteile mehr genießt als der
andere. Selbst wenn man weniger Vorteile aus einer Beziehung
zieht, als der Partner (oder die Partnerin), hat das im Normalfall
wenig mit Opfertum zu tun, denn das ist nur Gerede von Frauen, die
Mitleid erregen wollen, weil sie wohl ein psychisches Problem
haben, da sie sich mitunter minderwertig fühlen. Hier hilft meist nur
ein Therapeut, um sich nicht mehr als Opfer sehen zu müssen. Es
liegt ja an jeder Frau selbst, aus einer Partnerschaft eine Win-WinBeziehung zu machen und sich nicht ausnutzen zu lassen. Wer sich
ausnutzen läßt, aufgrund zu großer Gutmütigkeit beispielsweise, ist
meist selbst Schuld und sollte sich nicht allzusehr darüber beklagen,
bzw. sich nicht als Opfer der Öffentlichkeit hinstellen.
Auch ist man schon gar nicht ein Opfer des Mannes, weil man
vielleicht den Haushalt weitgehend alleine bewerkstelligen muß. Das
ist halt der Teil der Partnerschaft, wo die Frau mehr gibt und der
Mann eher nimmt. Wogegen der Mann an anderer Stelle sicher mehr
gibt und die Frau eher nimmt. Der Ausgleich findet also woanders
statt, wo auch immer.
Da der Mann ja vor Urzeiten Jäger war und dies sich fest in seine
Gene eingebrannt hat, sind für ihn Tätigkeiten wie Wäsche waschen,
kochen, bügeln, putzen, Abfall entsorgen und so weiter völlig fremd.
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Aber nicht nur fremd, sondern sogar zuwider. Was er nicht kennt,
mag er meistens nicht. Eine Frau, die ihren Mann an den Hausarbeiten beteiligen will, hat es da sehr schwer ihn zur Mithilfe zu
bewegen. Wenn sie Glück hat, schafft sie es mit viel liebevoller
Zuneigung und freundlicher Zusprache ihn zur Hausarbeit zu
bewegen. Aber sie stößt recht oft da schon mal auf taube Ohren, da
einem Jäger anderes vorschwebt, was er in seiner Freizeit machen
kann und sollte, als Hausarbeit. Viel lieber würde er auf die Jagd
gehen (möglicherweise nach anderen Frauen) oder sich seinen
Hobbys widmen. Ein Patentrezept gibt es nicht, wie man ihn für
Nesthüterinnenarbeiten bewegen kann. Besser ist es, man verzichtet
grundsätzlich darauf und freut sich, wenn er von selber mal mit
anpackt, aus Liebe zu seiner Frau. Das heißt aber nicht, daß man
dem Mann alles nachtragen soll, denn so erzieht man ihn sich zu
einem Pascha und die Frau sich selbst zu seiner Haussklavin. So
gerne man seinen Mann auch verwöhnen mag, sich selbst zur
Dienerin des Mannes herunterschwingen, muß keine Frau.
Viele Männer denken eben, Haushalt ist Frauensache. Eine Tatsache,
die die Frau schon lange nicht mehr akzeptieren will. Für den Mann,
mit dem sie zusammenlebt, will sie die Hausarbeit mit ihm teilen.
Aber ihr starker Liebhaber (sofern sie einen hat), den kann (und will)
sie sich nicht als Pantoffelheld vorstellen, der soll ein kraftvoller
Macho sein und keine Küchenschürze tragen. Würde er das, würde
er an Ansehen bei ihr verlieren. Der eigene Mann, der gerne viel bei
der Hausarbeit hilft, wird von der Frau eben genau deswegen als
Weichling angesehen, obwohl sie über seine Mithilfe im Haushalt
dankbar ist. Küchenschürzenträger sind halt meist nicht so sehr
maskulin-sexy und vermitteln daher einen leicht schwachen Eindruck in Bezug auf Persönlichkeit und Manneskraft. Eine Frau liebt
aber eher die herbe Männlichkeit, zumal diese auch optisch Stärke
vermittelt. Und diese kraftvolle Erscheinung trägt nun mal keine
Küchenschürze. Nur eine feste Beziehung will sie meist mit einem
solchen Mann nicht eingehen, da dieser weniger für die Fürsorge
ihrer Kinder (sofern vorhanden – oder nach einem Liebesabenteuer
mit ihm spätestens in neun Monaten eintreffend) geeignet ist.
Sollte es also ein solches Liebesabenteuer gegeben haben, so wird es
die Frau nicht vergessen. Nicht nur die Romanze selbst nicht,
sondern auch den Zeitpunkt wann diese stattgefunden hat. Frauen
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lieben Datumsangaben. Sie merken sich nicht nur den Hochzeitstag,
sondern auch den Kennenlerntag, die Verlobung, den ersten gemeinsamen Urlaubstag und noch viele kleinere (für den Mann nicht so
wichtige) Ereignisse mehr. Männer interessieren Datumsdaten nicht
so sehr, ihnen reicht meist eine vage Zeitraumangabe, deswegen darf
man mit ihnen diesbezüglich nicht so streng sein und sollte sie
rechtzeitig, also bezüglich eines besonderen Jubiläumstag (wie den
Hochzeitstag), vorab erinnern.
Da kann es schon mal vorkommen, daß der Mann einen wichtigen
Jubiläumstag vergessen hat und die Frau deswegen recht unglücklich
ist. Doch um das wieder gut zu machen, ist der Mann meist auch
gerne bereit, seine Auserwählte mit einer Kleinigkeit glücklich zu
machen, wobei die Kleinigkeit auch gerne etwas größer ausfallen
kann, je nach Einkommenslage des Mannes. Und der Frau wird das
gefallen und sie nimmt dann gerne diese Entschuldigung an, denn
Frauen lieben nicht nur den liebevollen nachsichtigen Mann, sondern
eben auch Schmuck (Ketten, Ohrringe, Ringe, etc.).
Kein Mensch kann übrigens wirklich gleich erkennen, wenn
überhaupt nur vermuten, wie wertvoll beispielsweise so ein kleiner
Ring ist. Schmuck sollte aber, auch wenn man den Wert nicht sofort
erkennen kann, wertvoll sein, denn es steigert der Frau ihr Selbstwertgefühl. Und ein wenig damit angeben zu können, macht ja auch
Spaß, zudem sieht eine Frau meist bezaubernd aus mit schönem
Schmuck, den sie trägt. Was aber viel wichtiger ist, in schlechten
Zeiten lassen die Ringe, Ketten und Ohrringe sich auch zu etwas
Geld machen, wenn man sie verkauft. Eine wichtige Rücklage also,
wie so eine Art Versicherung, für schlechte Zeiten. Je wertvoller der
Schmuck, um so höher wird die zu erwartende „Versicherungssumme“ sein. Eine uralte Tradition, die auf allen Kontinenten
gepflegt wird. Denn der Mann kann plötzlich weg sein, aber sein
Schmuck bleibt. Zudem sind mit dem Schmuck Erinnerungen
verbunden. Wenn eine Frau ein Schmuckstück geschenkt bekommt,
wird sie sich immer an diesen schönen Augenblick ihres Lebens
erinnern, wenn sie eines Tages dieses Glanzstück betrachtet. Von
daher sollte man auch, wenn man einer Frau Schmuck schenkt, für
eine romantische Situation sorgen, die mit dem Schmuckstück dann
in Erinnerung bleibt. Vielleicht manchmal das Einzige, was vom
Mann bei der Frau zurückbleibt, nach einer Trennung.
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Aber teurer Schmuck ist einer Frau erst dann wichtig, wenn sie aus
der Pubertät raus ist, jedoch nicht in der Zeit, wo sie noch ein
Mädchen war.
In der Jugend beispielsweise interessiert eine junge Frau vor allem,
ob ihr Angebeteter im Freundeskreis gut anerkannt ist, ja auch, ob er
irgendwelche Statussymbole besitzt, die im Freundeskreis gerade in
sind, also als absolut Top dort bewundert werden. Beispielsweise ein
bestimmtes Outfit, etwa Turnschuhe einer bestimmten Marke. Hier
zählt Reichtum noch nicht so viel, außer zum Angeben innerhalb des
Freundeskreises und das hängt auch wiederum von der Gruppe ab,
also aus welchen Verhältnissen die Freunde kommen. Auch ist zu
diesem Zeitpunkt dem jungen Fräulein gute Erotik und Romantik
wichtiger als reiner Sex; auch wichtiger als schnödes Vermögen
ihrer Eltern oder der Eltern ihres Angebeteten. Man selbst hat in der
Regel zu dieser Zeit ja noch keines und hat sich darauf eingestellt
mit wenig Geld auszukommen. Geliebt zu werden steht daher ganz
oben auf der Skala, also Anerkennung zu finden. Und deshalb ist in
dieser Lebensphase es besonders wichtig, ein hohes Ansehen im
Freundeskreis zu haben. Um die Clique dreht sich meist fast alles,
sie ist wie eine Familie, manchmal sogar wichtiger als der
eigentliche familiäre Anhang.
Mit zunehmenden Alter ändern sich aber die Prioritäten. Da wird
Vermögen nun wichtiger, auch meist deshalb, weil die eigenen
Ansprüche steigen und man selbst meist schon das erste Geld
verdient. Geld gilt dann als Grundlage für Status, Ansehen,
Romantik und Erotik. Und was den Status und seine Symbole
anbelangt, reichen da Turnschuhe einfach nicht mehr aus. Ein Auto
sollte es mindestens schon sein. Es muß ja nicht sofort ein Porsche
sein, eine Ente oder ein kleiner Bambino tun es am Anfang auch.
Aber auch das ändert sich später wieder, da will man doch mehr
Komfort und einen höheren Status haben. Die Ansprüche steigen,
manchmal bis ins Unermeßliche und vor allem ins Unerfüllbare.
Es setzt sich die Erkenntnis durch, und da liegt man ja auch gar nicht
so falsch, daß man eine Menge Geld braucht, um vieles verwirklichen zu können. Und je mehr Geld zur Verfügung steht, um so
mehr läßt sich damit realisieren. Ja die eigene Selbstverwirklichung
hängt jetzt sehr vom Gelde ab (wenn auch nicht bei allen). Wenn
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eine Frau also selbst nicht die Möglichkeit hat ein hohes Einkommen
zu erzielen, so hat sie aber immer noch die Chance einen Mann zu
finden, der viel Geld verdient oder Reichtümer besitzt. Das wäre
gleichsam einem Lottogewinn. Nur er muß spendabel genug sein,
reichlich ihr davon abzugeben, damit sie sich nach eigenem Gusto
verwirklichen kann und sich verwöhnt und damit geliebt fühlt, damit
ihr Selbstwertgefühl ebenso in ungeahnte Höhen steigt, wie ihre
Ansprüche. Ansprüche und Selbstwertgefühl interagieren da miteinander und schrauben sich gegenseitig hoch, insofern die Ansprüche
auch beständig erfüllt werden.
Man muß hier aber auch eines bedenken: wenn die Frau sich mit
einem Mann einläßt, kann es sie viel kosten, nämlich dann, wenn sie
ein Kind austrägt. Sie trägt den Preis einer Schwangerschaft. Danach
kommt noch die Stillzeit und die Erziehung des Kindes. Ein
Investment, welches Jahre ihres Lebens kosten kann und wird. Und
der Mann vergibt nur ein paar Spermien und wenige Minuten Zeit
und Anstrengung, dann könnte er sich aus dem Staub machen
(zumindest sofern er ein Taugenichts ist). Während sie also aktiv in
den Nachwuchs investiert, wird sie vom Mann ein anderes
Investment erwarten. Neben Zuneigung, Treue und Verständnis vor
allem Geld, um ihre eigenen Kosten ausgleichen zu können. Geld
wiegt ihre Investitionen hier auf. Deswegen haben verarmte Männer
ohne Geld so gut wie keine Chancen bei Frauen, selbst bei vermögenden Frauen nicht, die nicht auf das Geld anderer (Männer)
angewiesen sind. Was sie bietet ist wertvoll. Nämlich aus einer
Spermie in ihrem Körper einen Menschen zu machen, einen Sohn für
den kommenden Vater oder eine Tochter. Und an den Kosten will sie
den Mann beteiligen wollen. Auch wenn nicht jeder Sex zur Zeugung eines Kindes führen wird, ist der Preis für den Mann dennoch
hoch. Allein die Möglichkeit, daß es gegebenenfalls so sein könnte,
daß sie schwanger wird, zählt für die Frau. Quasi ist die Bereitschaft
hierzu eine Dienstleistung. Diese Dienstleistung muß nicht angenommen werden, aber sie kostet, weil sie zur Verfügung gestellt
wird. Wenn Frauen sich einen möglichst vermögenden Partner
suchen (das tun sie im allgemeinen immer), liegt hierin der Grund
dafür, auch wenn es der Frau nicht so direkt bewußt ist.
Und für den Nachwuchs will sie möglichst den bestmöglichen Mitwirkenden haben, also denjenigen, der über besonders gute Gene
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verfügt. Es muß aber nicht der eigene Partner sein, falls er nicht die
optimalen Gene besitzt. Wenn sie die Möglichkeit hat einen Mann
mit besseren Genen zu bekommen, wird sie es möglicherweise mit
ihm versuchen, um schwanger zu werden. Das macht sie auch nicht
zu hundert Prozent bewußt, sondern vieles läuft hier instinktiv ab.
„Shopping for Genes“ nennen Forscher diese Strategie der Natur.
Die Natur will die fittesten Gene vererbt haben, damit die Spezies
Mensch der Erde erhalten bleibt. Das ist hier der Antrieb. Wobei
Fitneß hier nicht gleich mit sportlicher Leistungsfähigkeit gleichzusetzen ist. Vielmehr bedeutet Fitneß hier ein Qualitätsmaßstab,
welches die Zahl fortpflanzungsfähiger Nachkommen beschreibt, die
ein Individuum in die Welt setzen kann. Je mehr eine Frau Kinder
gebären kann, umso höher ist ihre biologische Fitneß. Und die
fittesten Gene sind diejenigen Gene, die gesunde Nachkommen zur
Welt bringen lassen, die wiederum eine hohe Quote an Nachkommen
zeugen werden.
Auch wenn die Frau sich vom eigentlichen Partner nicht getrennt hat
und auch nicht vorhat, sich von ihm zu trennen, wird sie
möglicherweise dennoch fremdgehen um schwanger zu werden, um
für ihr zukünftiges Kind die besten Gene zu bekommen, die sie
erhalten kann. Mag er doch ein Kuckucksei-Kind großziehen, der
arme Kerl. Er wollte ja ein Kind, nun hat er eins. Es muß ja nicht
gleich sein eigenes, von seinem Sperma erzeugt, sein.
Ob einer Frau so einen Betrug irgendwie peinlich ist? Nein! Nichts
ist einer Frau so schnell peinlich.
Man kann das ja gut bei Veranstaltungen jeder Art beobachten.
Während der Mann sich noch im Hintergrund aufhält und ihm alles
nicht so recht angenehm und geheuer ist, weil es ihn irgendwie in
Verlegenheit bringen könnte, ist die Frau schon längst auf der Bühne
(oder auf der Tanzfläche, etc.) und zappelt sich ungeniert und voller
Freude einen ab. Egal wo sie auftritt, sie braucht nur liebevoll zu
lächeln (und nichts groß erklären) und schon hat sie die Herzen aller
Menschen gewonnen. Ein Mann dagegen, der irgendwo herumsteht
und nur lächelt, sieht wohl ein wenig einfältig aus und die einzige
Freude, die er hervorzaubert, ist, daß man ihn voller Mitleid
belächelt. Ein trauriges Bild seiner Art. Bestimmt kein Träger guter
Gene. So einen Mann sucht eine Frau nicht als Vater ihrer (zukünf42
tigen) Kinder. Ein Mann wirkt schnell peinlich, eine Frau dagegen ist
eher selten peinlich. Darum ist ihr auch eher selten etwas peinlich.
Schon mal gar nicht, wenn sie eine Liebschaft mit einem anderen
Mann hat. Hauptsache die Gene des Mannes sind gut.
Es kommt der Frau aber nicht nur auf die guten Gene an, sondern
auch auf Herz, Verstand und Humor. So kommt vor der Beziehung
erst der Partnercheck und der Mann muß sich im Flirt beweisen, ob
er neben Herz und Hirn auch noch Humor hat (dazu später noch
mehr). Der Flirt kann rein zufällig sein oder wenn man sich bereits
schon flüchtig kennengelernt hatte, findet er bei einem Date statt.
Bei einem solchen Date sollte man nach Möglichkeit auf Alkohol
verzichten, um immer Herr seiner Gedanken und damit bei klarem
Verstand zu bleiben, damit man nichts falsches sagt oder verkehrt
handelt. Wenn man Alkohol nutzt, weil es hemmungslos macht, um
damit seine Schüchternheit und gegebenenfalls seine Verklemmtheit
zu überwinden, führt das möglicherweise zur Hemmungslosigkeit.
Aber Unbeherrschtheit welches zu exzessivem Verhalten führt,
schadet dem Date und einer möglichen Beziehung mehr, als es
einem nützt. Auch können die Folgen von Zügellosigkeit gravierend
sein, meistens im negativen Sinne.
Vorrangig sind bei einem Flirt der Frau Humor, der Verdacht auf
gute Gene und eventuell das Aussehen (die Schönheit) des Mannes,
um nur einige Beispiele zu nennen. Jedoch gibt es in verschiedenen
Lebensphasen verschiedene Prioritäten. Und die Liebe einer
Teenagerin ist anders, als die Liebe einer Geschäftsfrau zu ihrem
Lover oder die Liebe einer Ehefrau zu ihrem Gatten oder die Liebe
einer Mutter zu ihrem Kind. Also eine erwachsene Frau, insbesondere wenn sie mit beiden Füßen im Berufsleben steht, besitzt eine
andere Vorstellung von Liebe, als eine Jugendliche, die noch in der
Pubertät steckt. Der Jüngling jedoch unterscheidet sich vom Manne
kaum, er will Erotik, Sex und eine schöne Frau als Statussymbol. Je
mehr er hiervon bekommt, von Erotik und Sex mit einer schönen
Frau, umso größer ist seine Liebe. Aber in jungen Jahren ist man
noch auf der Suche und weiß nicht, ob das bislang Erreichte schon
das Ziel sei. Um das herauszufinden muß man testen, wie es denn
mit einem anderen Partner (oder Partnerin) wäre. Hier ist der Motor
der Untreue zu sehen. Jedenfalls in jungen Jahren, denn da ist es
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weniger die pure sexuelle Lust, die einem zur Untreue treibt, als
vielmehr die Neugierde. Später, wenn man seine Erkenntnisse und
Lehren gezogen hat, bleibt nicht mehr viel herauszufinden und damit
nur noch die pure Lust übrig, die einem zum Fremdgehen verleiten
kann. Wer aber in einer Partnerschaft reichlich befriedigt ist, braucht
sich eine solche Befriedigung nicht anderweitig zu holen. So ist
guter und reichlicher Sex in der Partnerschaft ein gutes Mittel, um
seinen Partner (oder seine Partnerin) vom Fremdgehen fernzuhalten.
Nur ein Esel würde das wohl aufs Spiel setzen und noch anderweitig
sein Vergnügen im Fremdgehen suchen. Allerdings nicht immer hält
der Verstand das zurück, wozu die Lust ihn treibt. Und wie heißt es
doch so schön, auch Gelegenheit macht Liebe. Man muß also nicht
immer aktiv suchen, sondern nur warten können, bis das Leben eines
Tages die Gelegenheit zur Liebe vorbei bringt. Also abwarten und
(viel) Tee trinken. Passend dazu einen schon leicht betagten, aber
durchaus zutreffenden, Kindervers:
„Die Liebe ist ein Autobus,
auf den man lange warten muß.
Kommt er dann endlich angewetzt,
ist er meistens schon besetzt.“
Oft wartet man also vergebens, zumindest eine Zeitlang. Aber auch
wenn man ein Liebesobjekt gefunden hat, weiß man noch nicht, ob
man bei ihr selbst zum Objekt der Begierde wird. Nicht jede Liebe
wird erwidert. Oft bleibt der Liebende mit seinem wollüstigen
Verlangen alleine zurück und die Sehnsucht quält ihn Tag und
Nacht.
Sehnsucht
Mir war, als hätt` dein Mund
mich sanft auf meine Lippen geküßt,
daß mein Herz vor Freude
nur so springen müßt.
Die Gedanken daran mich wogten
über und über die ganze Nacht,
in ihren Bann sie mich zogten,
zärtlich, lieblich, sacht.
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Und meine Träume
glichen einem Freudenhaus,
ich war außer Rand und Bande
und ging doch allein in den Tag hinaus.
So ist das oft im Leben. Meist sind die Begierden und die Wollust
größer, als die bestehenden Möglichkeiten sie allzeit befriedigen zu
können. Dies ist die Geburt der Sehnsucht und zugleich die
Verstümmelung der Seele und das Ende des inneren Friedens (und
ein wichtiger Grund die Ehe einzugehen, wenn man mal einen
Partner - oder eine Partnerin - gefunden hat).
Aber die fehlende Befriedigung ist das eine und das andere ist die
fehlende Liebe, was viel tragischer ist. Denn es ist schon schlimm
genug nicht geliebt zu werden. Also wenn niemand auch nur ein
Bruchstück Positives an einem findet, weil man null Sex-Appeal
ausstrahlt, wo kein Funke eigener Ausstrahlung ausreicht, um einem
Liebe entgegenbringen zu wollen. Das ist dann schon eine schlimme
Situation. Die Hoffnung von einem Menschen geliebt zu werden, ist
ein Ursprung des ganz großen Kummers, wenn sie nicht erfüllt wird.
Doch noch viel schlimmer ist es, wenn überhaupt niemand da ist,
den man selbst aktiv lieben kann. Wo man doch so viel Liebe in sich
trägt. Und dann wird man diese nicht los. Wie eine große Last bleibt
sie bei einem und wird von Tag zu Tag schwerer. Ähnlich verhält es
sich, wenn man einen Partner hat, den man liebt, dessen Liebe zu
einem selbst aber erloschen ist und der deshalb keine Liebesbezeugungen mehr haben will. Auch hier bleibt man mit seiner Liebe
alleine und kann sie nicht weiter geben. Da bleibt man dann doch
lieber gleich ganz alleine, trennt sich von seinem Partner (oder der
Partnerin) und lebt lange Zeit ohne eine Beziehung. So entwöhnt
man sich aber der Zweisamkeit und arrangiert sich mit der
Einsamkeit. Bis man sich eines Tages keine Beziehung mehr zutraut
und die Angst vor Verlust und Verletzung so groß wird, daß man
allen Menschen aus dem Weg geht. Aber ohne Beziehung gibt es
auch keine Liebesbeziehung und somit keine Liebe mehr. Dabei
braucht jeder Mensch Liebe. Und nicht nur der erwachsene Mensch,
auch der junge Mensch ebenso.
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In der Jugend sucht man zwar schon die ganz große Liebe, die Liebe
selbst ist dem jungen Menschen aber oftmals so verklärt und
idealisiert, so daß sie nicht gefunden werden kann. Es wird die
Märchenprinzessin gesucht oder der edle Ritter. So reihen sich oft
Beziehungen und Enttäuschungen wie Perlen an einer Kette
aneinander. Manche brechen die Suche bereits nach der ersten Perle
ab und leben fortan ohne zusätzliche Enttäuschungen weiter, aber
auch ohne Liebe, es sei denn, die erste Perle war schon genau die
richtige. Was allerdings sehr selten vorkommt.
Die Enttäuschungen können zur Folge haben, daß man als Frau zu
der Erkenntnis gelangt: Männer taugen nichts, sowie als Mann:
Frauen taugen nichts. Verzichten will man dennoch auf einen Partner
(oder eine Partnerin) nicht, sei es, weil man nicht alleine sein Leben
fristen mag, sei es auch aus finanziellen oder anderen Gründen,
jedenfalls ist einem fortan klar, daß man den Partner (oder die
Partnerin) nun mit anderen Augen betrachten muß, mit Wohlwollen
zwar, aber auch mit viel Mißtrauen. Nach den vielen negativen
Erfahrungen, die man als junger Mensch so sammelt, zieht also
Mißtrauen ins Haus der Liebe ein. Fortan heißt es nun in einer
Beziehung, man muß Vertrauen in seinen Partner (oder in seine
Partnerin) haben, um der Liebe noch eine Chance zu geben.
Vertrauen ist der Gegenpart von Mißtrauen und beide wetteifern um
die Gunst ihres Hausherrn, von ihm an erster Stelle gesetzt zu
werden.
Mit Vertrauen in der Partnerschaft läßt es sich leichter und besser
leben, deshalb gewinnt das Vertrauen schnell die Oberhand. Sollten
sich aber Anzeichen von Untreue einstellen, kommt sofort das Mißtrauen empor, oftmals unbegründet, aber manchmal auch zu spät,
meistens aber zur falschen Zeit und damit nicht rechtzeitig. Und
wenn doch, gesellt sich zum Mißtrauen noch Ratlosigkeit hinzu,
wenn alle Anstrengungen ins Leere laufen, den Partner (oder die
Partnerin) vom untreuen Getue abzuhalten. Die Enttäuschung kann
so groß sein, daß es einem den Teppich unter den Füßen wegzieht.
Zurück bleibt oftmals ein seelischer Schaden, der einen Menschen
zum Beziehungskrüppel machen kann, aber auch zum physisch wie
psychisch Kranken, mit schlechter Chance auf Heilung, je nachdem
wie groß die Liebe war und wie sicher man sich ihrer glaubte.
Liebeskummer kann also sehr zerstörerisch sein.
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An eine große Liebe
- letzte Widmung -
Jetzt ist es wirklich mit uns aus
und alles ist nun vorbei.
Es schmerzt mir so tief im Herz,
daß ich schrei`.
Der Schrei durchbrach die Stille
in dieser Nacht,
schweißgebadet
war ich aufgewacht.
Vorbei, vorbei rauscht es mir im Ohr.
Du weißt,
wieviel mein Herz an Dir verlor.
Und immer weiter
treibt die Zeit
Dich von mir fort ....
... immer weiter fort.
Es bleibt mir nur die Sehnsucht
hier am Ort und diese gewaltige Stille!
Und Einsamkeit hüllt mich ein,
in ein Schweigen von Traurigkeit.
Und immer stiller wird das Schweigen,
voll von Traurigkeit,
ja - voll von Traurigkeit.
Und zurück bleibt nur die Liebe eingebettet in einer unbeständigen Wolke,
... einer Wolke voller Erinnerungen,
gefüllt mit Hoffnung.
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Und der Schmerz
hält mich noch weiter gleißend wach,
doch um mich herum
bleibt es weiter dunkle Nacht!
Liebeskummer ist sehr schmerzhaft. Dennoch: Was wäre das Leben
ohne die Liebe? Wäre Leben ohne Liebe überhaupt auf dieser Welt?
Und wäre ohne Leben Liebe gar denkbar? Gibt die Liebe der Welt
nicht ihr schönstes Licht? Wäre dagegen die Welt, das Universum,
ohne die Liebe nicht trostlos und leer? Letztendlich: ist die Liebe
nicht das größte und schönste, was wir Menschen besitzen können,
wenn wir sie haben? Wie Paulus in einem seiner Korintherbriefe
(neues Testament) schon trefflich formulierte: „Wenn ich alle
Glaubenskraft besäße und damit Berge versetzen könnte, hätte aber
die Liebe nicht, wäre ich nichts.“.
Ganz so dramatisch sollten wir es aber nun doch nicht nehmen. Auch
wenn wir noch auf der Suche sind und die große Liebe bislang nicht
gefunden haben, sind wir dennoch ein Etwas und kein Nichts, und
auch genauso wertvoll wie ein Mensch der einen Lebenspartner hat,
der dessen Liebe empfängt. Es wird wohl eines Tages jedem
widerfahren, daß ihn jemand lieben wird. Die Zeit heilt bekanntlich
alle Wunden.
Zeit Deines Lebens
Wieviel Zeit im Leben hast Du?
Wieviel Zeit davon hast Du Ruh`?
Wie oft mußt Du Dich hetzen?
Wieviel mal im Leben
wirst Du Dich verletzen?
Wie oft wirst Du den Frühling sehen?
Wann wirst Du den Sinn
Deines Lebens verstehen?
Und meinst Du nicht auch dann und wann,
daß die Welt nur durch die Liebe
erst bestehen kann?
Und das alles,
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was wir in unserem Leben geben,
nur geschieht
durch der Liebe Segen?
Das man auch nur von Herzen geben kann,
durch dieses Liebesband?
Das dieses Band trennt und vereint?
Beglückt und verneint?
Zeit Deines Lebens?
Die Liebe ist wichtig und sie ist auch der Kitt zum glücklichen
Zusammenleben von Mann und Frau. Das Zusammenleben wird
gebraucht, um in der Not einen Partner zu haben, um in schwierigen
Zeiten überleben zu können sowie auch, um in guten Zeiten Glück
teilen zu können, damit es bewußter und lebhafter wird (wer sein
Glück teilt, der verdoppelt es), aber auch, damit die Wollust, die
einen zuweilen überfällt, öfters befriedigt werden kann (damit der
Sex also kein seltener Gast im Hause sein wird).
Die Liebe kann man nicht erzwingen. Man kann sie nicht in Besitz
nehmen. Die Liebe selbst ist es, die einen in Besitz nimmt, wann
immer sie will, wie lange sie will und so oft sie will. Der Mensch ist
ihr ausgeliefert, ohne Chance ihr im Dasein entfliehen zu können.
Die Liebe entflieht von selbst, wenn sie es für richtig hält. Sie ist oft
wie ein Wanderzirkus, heute hier und morgen dort. Und sie sucht
sich selbst aus, wer die Zielperson ist, die geliebt werden soll und
welche nicht. Kaum aber hat sie einen in Besitz genommen, ist sie
meist schon wieder fort. Wenn ihre Gastspiele länger dauern, und sie
bei einem Menschen länger verweilen will, dann hat der männliche
Part in der Beziehung meist sehr viel Humor. „Das ist es, was der
Mann haben soll!“, sagt die Frau „Vor allem: Humor!“. Hat er es, so
bleibt sie (zumindest eine Weile oder auch ein ganzes Leben lang).
Die Frau verlangt von einem Manne nicht, er solle schön sein,
wenngleich sie es auch gerne hätte. Obwohl schöne Männer auch
viele Rivalinnen für die Frau bedeuten wird. Viel wichtiger ist ihr, er
möge vor allem Humor haben. Und sie meint doch meist damit nur,
er soll finanziell tunlichst vermögend sein und eine starke Männlichkeit (Potenz) besitzen (die beiden Punkte stehen gleichsam ganz
oben auf ihrer Wunschliste). Eine ausgeprägte Persönlichkeit muß er
aber nicht unbedingt haben, das kann sogar hinderlich sein, was den
49
wahren Humor anbelangt, den er natürlich auch haben soll, nämlich
ihre Eskapaden und Unzulänglichkeiten lächelnd hinzunehmen, ohne
das er sich darüber zu entrüsten und zu echauffieren wagt. In den
seltensten Fällen ist gemeint, wenn ein Mann Humor haben sollte,
daß er ein spaßiger Vogel sein soll. Nicht allen lustigen Gesellen
laufen die Frauen hinterher. Eher ist es so, daß diesen Komödianten
die Frauen weg- statt zulaufen, es sei denn, dieser Clown hat
reichlich von den oben beschriebenen zwei Punkten. Natürlich
wartet nicht jede Frau darauf, den superreichen Kraft- und Potenzprotz eines Tages erobern zu können, weil man ja nicht weiß, wie
viele Jahre hierzu vergehen könnten, wenn überhaupt einer übrig und
willig wäre. Nach ihren eigenen individuellen Bedürfnissen und
persönlichen Möglichkeiten, gibt sie sich auch mit weniger zufrieden
und kann damit glücklich leben, wenn es sein muß, bis das der Tod
diese Liebe scheidet, aber immer im Hinterkopf: wenn mein
Traummann doch mal kommt und mich will, bin ich bereit.
Auch sollte ein Mann über mehrere Statussymbole verfügen, die ihr
zeigen, er hat Geld und er versteckt es nicht. Soll heißen, er zeigt das
er nicht geizig ist. Frauen wollen nicht den reichen Mann, nur weil er
reich ist, sondern sie wollen den großzügigen spendablen Mann, der
sein Reichtum nicht allein für sich behalten will, sondern bereit ist,
es mit ihr zu teilen. Den knauserigen Knicker, der vor Geiz fast
erstickt, den sucht keine Frau. Da hilft ihm sein Reichtum auch nicht
weiter. Aber auch Großzügigkeit reicht manchmal nicht aus, um die
Frau glücklich zu machen. Es ist daher einem Mann nicht möglich
einer Frau alles Recht zu machen. Es fehlt also allezeit etwas, egal
was es ist, manchmal sind es nur Kleinigkeiten. Und eine Frau
bezieht das immer auf einen Mangel an hingebungsvoller Liebe.
Potentiell schließt dies ein, daß dabei eine unzufriedene Frau
entsteht, die sich ungeliebt fühlt und daher sich umschauen wird, ob
es nicht einen anderen Mann gibt, der ihr mehr („Liebe“) geben
kann. Daher ist die Frau auch immer ein Opfer ihrer selbst, denn sie
wird sich nie zu 100% geliebt fühlen, da ihre Unzufriedenheit mit
jedem Mann die gleiche ist, daß er nicht so perfekt ist (sein kann)
wie sie es sich wünscht, weil er ihr nicht alles und zu jeder Zeit
geben kann, was sie will und wie sie es will und wann sie es will.
Das wäre aber eine Grundvoraussetzung für sie, um sich zu 100%
geliebt zu fühlen. So gesehen ist die Frau eine Getriebene ihrer
Hoffnung auf Erfüllung ihrer vielen Wünsche. Wenn Frauen selbst
50
reiche und berühmte Männer verlassen, also ihr eigentliches Zielobjekt, dann ist hier der Grund dafür zu finden.
Nun heißt es ja auch immer, Frauen wollen Männer haben, die sie
beschützen und versorgen können. Das mag wohl stimmen. Zu
schamhaft war man bisher aber auch immer zu sagen, das Frauen
Männer wünschen, die es ihr zudem besorgen können. Eine starke
Männlichkeit im genitalen Bereich, welche die Frau befriedigen
kann, ist ein wichtiger Aspekt in der Liebe einer Frau. Wer hier als
Mann versagt, sollte also besonders viel Humor (Vermögen)
besitzen. Oder die Liebe, bzw. die Frau, ist wieder entschwunden
(wenn sie sich nicht anderswo ihre Befriedigung holt). Der
potenzschwache Mann kann immerhin heutzutage auf Viagra und
andere Potenzmittel zurückgreifen. Fehlt einem Mann beides, Potenz
und Vermögen, wird er von der Frau als Loser (Verlierer)
abgestempelt, auch wenn er noch irgendwelche andere Vorzüge
haben sollte, aber die stehen auf der Werteskala einer Frau nicht
ganz oben, sondern eher unter ferner liefen. Aber es kommt nicht
allein auf die Größe des männlichen Gliedes an, sondern insbesondere auf das, was man mit diesem Prachtstück anstellt, wie
einfühlsam der Mann ist und sie mit phantastischem Liebesspiel und
erotischer Kunstfertigkeit beglücken kann. Hier kann der Mann
punkten, dafür muß er kein Adonis oder Kraftprotz sein. Fehlendes
finanzielles Vermögen aber, kann man kaum wettmachen. Frauen
wollen nämlich den spendablen Verköstiger als Mann, der sein
Vermögen und seinen Verdienst (Gehalt) mit ihr teilt. Dafür gibt sie
ihm gerne Sex. Anders dargestellt kann man dazu sagen, mit seinem
Vermögen bezahlt der Mann den Sex. Deswegen hieß es auch in der
68er-Bewegung und deren Studentenrevolten: „Ehe ist Prostitution!“, was dann auch zur berüchtigten Kommune1 in Berlin
geführt hatte, wo die freie Liebe und Partnerwahl (jeder mit jedem)
als Pendant zur Ehe propagiert wurde.
Die Frau, die als Mutter Zuhause hinterm Herd steht und ihre Kinder
fürsorglich behütet (statt sie einem fremden Kindermädchen oder
dem Ganztagskindergarten zu überlassen), scheint nach dieser 68erBewegung in unserer westlichen Gesellschaft ein Auslaufmodell
geworden zu sein. Aber war es wirklich so verkehrt nur Hausfrau zu
sein? Das mag jeder für sich selbst entscheiden. Gewiß ist bloß, jede
Medaille hat zwei Seiten. Und für eine Familie mit kleinen Kindern
ist es immer noch empfehlenswert, wenn die Mutter Zuhause die
51
Aufgabe der Nesthüterin übernimmt und damit die Pflege und Aufzucht ihrer Kinder. Kinder wollen in den ersten 6 – 10 Jahren immer
in der Nähe ihrer Mutter sein. Es gibt ihnen Halt, Stärke und
Zuversicht.
Früher war es gesellschaftlicher Standard, daß die Frau einzig und
allein Hausfrau war und daheim am Küchenherd blieb und das der
Mann arbeiten ging und das Geld nach Hause brachte. Ihre
Fähigkeiten als Hausfrau (und auch als Mutter), verlangten nach
Würdigung. Dies war quasi ihre Entlohnung, woraus sie auch ihr
Selbstwertgefühl und ihren Stolz zog, andere Möglichkeiten dazu
boten sich ihr nicht. Sie bekam ja kein Gehalt, sondern nur
Haushaltsgeld, wovon sie ihre Familie verpflegen mußte. Da blieb
meist nichts über, was sie sich als Taschengeld abzweigen konnte.
Ohne Geld in der Tasche, hatte sie dann wenig Möglichkeiten, aus
einer festen Beziehung (meist Ehe) ausbrechen zu können. Diese
erzkonservative gesellschaftliche Situation gab der Hausfrau keine
Chance, ihre Verhältnisse zu ändern. Obwohl sie froh war, wenn sie
einen fleißigen Versorger hatte, der in Treue zu ihr hielt und sie nicht
mit den Kindern sitzen ließ.
Daß die Frau alleinig Hausfrau ist, trifft natürlich auch noch heute xfach zu, vor allem in fernen Ländern, aber nicht mehr überall. Heute
gibt es immer mehr Frauen, die ihr Geld selbst verdienen und den
Versorger nicht mehr brauchen. Und sie bezahlen nicht mehr mit
Sex, sie wollen Sex, weil es ihnen Spaß macht und es sie befriedigt.
Sie sind frei und unabhängig. Sie brauchen nicht den zahlenden
Versorger, sondern den starken Besorger, zur Befriedigung ihrer
wollüstigen Triebe. Die Wollust ist dann bei ihr am größten, wenn
sie ihren Eisprung hat, wo sie besonders sexuell erregbar ist, weil sie
dann am fruchtbarsten ist und ihre Chancen am höchsten stehen,
Nachwuchs mit einem Mann zeugen zu können (freilich selbst dann,
wenn sie gar keinen Nachwuchs will).
Sie sucht in dieser Zeit den Zauberer, der mit seinem Zauberstab
zielsicher ihren G-Punkt findet und sie in aller Leidenschaft und
Sinneslust zum Höhepunkt bringt. Beim Sex einen Orgasmus zu
bekommen, ist ihr nämlich genauso wichtig, wie es einem Mann
unentbehrlich ist. So manche Frau klagt darüber, daß ihr (Ehe-)
Partner (Lebensgefährte) es nicht schafft, sie beim Sex zu befrie52
digen. So empfindet sie Sex als frustrierend. Der G-Punkt-Zauberer
ist daher in gewisser Weise ein Therapeut und daher nicht immer der
Partner, es kann auch ein Liebhaber sein (sofern sie einen hat).
Vielleicht findet sie auch ersatzweise gefallen an Sexspielzeug zur
Befriedigung ihrer Lust. Auch wenn Frauen nicht mehr den
Versorger brauchen, weil sie selbst genug Geld verdienen, wollen sie
dennoch den finanzkräftigen Mann an ihrer Seite haben, also den
potentiellen Versorger. Und zu bestimmten Zeiten ihres Monatszyklusses betreffend, eben den maskulinen liebesstarken Liebhaber.
Also einen Mann, der von seiner körperlichen Beschaffenheit her
Größe, Stärke und athletische Fähigkeiten ausstrahlt. Es sind demnach mindestens immer zwei Arten von Männer, die in den Köpfen
der Frauen herumschwirren, der maskuline sehr männliche Typ
sowie der meist smarte Versorger-Typ, je nach emotionaler und
wollüstiger Stimmung.
Viele junge Frauen wollen heute meist keine Kinder haben und auch
keine Familie gründen, um frei zu bleiben. Eine oberflächliche
Freiheit, die nur auf Arbeit und Freizeitspaß beruht, wozu auch der
Sex als Genuß gehört. Die Erfüllung des Lebens sieht jedoch meist
oft anders aus und wird irgendwann in einer starken tiefgehenden
Beziehung gesucht, wenn einem das bisherige Leben plötzlich (oder
in einer emotionalen Krise) als leer und oberflächlich vorkommt.
Dann soll die Gründung einer Familie, wo Kinder die Hauptrolle
spielen werden, das Leben bereichern. Denn irgendwann kommt der
Tag im Leben einer Frau, selbst bei der coolsten Geschäftsfrau, wo
sie sich nach Kinder, Familie und Geborgenheit sehnt. Der Beruf
wird dafür dann in der Regel aufgegeben. Beruf und Familie passen
nämlich kaum zusammen, da es zeitlich sehr schwierig ist, beides
unter einen Hut zu bringen. Ein Spagat also, wenn man es trotzdem
versucht beides zu schaffen, der ernsthafte physische wie psychische
Krankheiten nach sich ziehen kann. Dennoch gehen heute viele
Frauen, trotz Familie, arbeiten, aber nicht weil sie in der Arbeit die
Selbsterfüllung und Selbstverwirklichung sehen, sondern weil das
Geld des Partners nicht ausreicht, um die Familie bestmöglich zu
versorgen. Ein Gehalt reicht heute oftmals nicht aus, eine ganze
Familie zu ernähren. Unsere Gesellschaft ist ärmer geworden
(während einige wenige immer reicher werden), aufgrund falscher
Verteilung der zur Verfügung stehenden Ressourcen. Ein Verschulden der Politik. Den Frauen wird aber heute sehr eingeredet
53
(insbesondere von Feministinnen), sie seien nur erfolgreiche taffe
Frauen, wenn sie arbeiten gingen, damit sie sich ihre Unabhängigkeit
vom Mann bewahren können (womit sie diese dann gegen die
Abhängigkeit des Arbeitgebers oder - falls selbständig - die der
Kundschaft eintauschen). Deswegen müsse die Gesellschaft - und
die Mütter - Wege finden, Beruf und Kinder unter einem Hut zu
kriegen, meinen sie. Für die Kinder ist es aber meist sinnvoll, wenn
die Frau (und Mutter) sich mehr um ihre Kinder, als um einen Beruf,
kümmert.
Machen wir einen kurzen Sprung in die Biogenetik:
„Die besten Männchen erobern die besten Weibchen!“ (oder
umgekehrt), so heißt es in der Biogenetik, wenn es um den Egoismus
der Gene geht. Aber was sind die besten Männchen und was sind die
besten Weibchen?
Ist die taffe Erfolgsfrau, die Wirtschaftswissenschaft studiert hat, toll
aussieht wie ein Model, und erfolgreich eine Firma leitet gegenüber
der Hausfrau, die kein Geld verdient und auch entsprechend so
herumläuft, das bessere Weibchen? So jedenfalls wird es heute in
den Medien dargestellt.
Ist aber nicht die fürsorgende Mutter mit ihren drei kleinen Kindern,
die Zuhause „nur“ Hausfrau ist, im Sinne der Natur (welche die Art
erhalten will), gegenüber der taffen, studierten und beruflich erfolgreichen Frau, das bessere Weibchen?
Eindeutig ja. Die Natur hat nichts davon, daß die taffe Frau beruflich
erfolgreich ist und viel Geld verdient. Die Natur will Nachwuchs und
nur darauf kommt es ihr an. Das beste Männchen ist ebenfalls nicht
der reiche Mann, der keine feste Beziehung eingeht und auch keine
Kinder haben will, damit er seinen Reichtum nicht teilen muß, um
sich weiterhin vorzüglich amüsieren zu können. Für die Natur wäre
er das beste Männchen, wenn er eine Frau schwängert und sich um
seinen Nachwuchs kümmert. Ob er einen Porsche fährt und eine
goldene Rolex-Uhr am Handgelenk trägt, interessiert die Natur
überhaupt nicht. Hauptsache er setzt Kinder in die Welt und wird
ihnen ein guter Vater sein. Dabei ist es auch nicht erheblich, ob er
den Körperbau eines Bodybuilders hat oder eher ein schmächtiger
54
Typ ist. Ob er gute und starke Gene besitzt, die er weitergeben kann,
ist nicht von seinem optischen Antlitz abhängig. Der Natur ist die
Schönheit eines Mannes oder einer Frau nur sekundär. Die Schönheit
ist ihr nur wichtig, damit sich die Menschen gefallen und Nachwuchs
zeugen. Und der Nachwuchs ist das Primäre, um was es ihr geht.
Und das schon seit vielen hunderttausenden von Jahren. Und Luxus
ist eine Erfindung der Neuzeit. Der Luxus der Steinzeit beschränkte
sich auf eine warme Höhle in der kalten Jahreszeiten und genügend
Nahrungsmittel, um nicht zu verhungern.
Um nicht zu verhungern oder in einer Höhle leben zu müssen,
müssen die Menschen heute die Mühsal auf sich nehmen einer
Arbeit nachzugehen. Heutzutage scheint es Luxus zu sein, wenn man
Zeit zur Muße hat (es sei denn, man ist arbeitslos). Die Frau will
Zeit, möglichst viel Zeit, mit ihrem Partner verbringen. Stehen
Frauen aber auf Männer, die den ganzen Tag Zeit für sie haben, weil
sie nicht arbeiten gehen müssen (oder dürfen)?
Nein! Frauen wollen, daß die Männer arbeiten und Geld verdienen
gehen.
Den ganzen Tag, rund um die Uhr, mit ihrem Mann die Zeit zu
verbringen, wollen die allerwenigsten Frauen. Am besten sollen die
Männer eine geregelte Arbeit mit festgelegten Zeiten haben, auf die
sie sich einstellen können. Dies ist praktisch, da Überraschungen
nicht immer gewünscht sind. Besonders dann nicht, wenn die Frau
sich einen Liebhaber hält. Männer sollten daher, wenn sie das Gefühl
haben ihre Frau geht fremd, diese einfach verblüffen, indem sie
schlicht mal unangekündigt Zuhause bleiben oder früher nach Hause
kommen, natürlich mit dem Hinweis, der Liebe wegen gemeinsame
Zeit verbringen zu wollen, die sonst oft zu kurz kommt. Man(n) wird
sehen, wie das bei der Frau ankommt. Wenn es nicht so gut
ankommt, sollte man sich Gedanken darüber machen (insbesondere
ob man nicht etwas ändern sollte).
Frauen wollen das der Mann arbeitet, viel Geld verdient, immer
zuhört, wenn sie etwas zu sagen hat und noch vieles vieles mehr.
Aber wenn er viel arbeitet, stört das auch, da er dann zu wenig Zeit
für die Beziehung hat. Dann heißt es ganz undankbar: „Du liebst
mich nicht mehr. Wichtig ist nur noch Deine Arbeit. Anscheinend
55
bist Du mit der Arbeit verheiratet und nicht mit mir!“. Am besten
arbeitet er nur dann, wenn sie auf ihn verzichten will und wenn sie
ihn bei sich haben will, dann läßt er seine Arbeit gefälligst liegen
und kümmert sich um seine Frau.
Eigentlich wollen solche Frauen keinen echten Mann haben, sondern
einen Ping-Pong-Ball, welchen sie hin und her schubsen können, wie
sie wollen. Oder eine Marionette, deren Fäden sie in die Hand hält
und die sie beherrschen kann. Ganz nach dem Motto: lieber einen
einfältigen Mann beherrschen, als einem Vernünftigen zu gehorchen.
Dabei kommt es doch eigentlich auf die Qualität einer Beziehung an
und nicht auf die Quantität, also auf die Zeit vieler gemeinsam
verbrachter Stunden. Wochenendbeziehungen sind daher auch nicht
ohne Reiz. Aber ein gewisses Maß an gemeinsam verbrachter
Stunden sollte man nicht unterschreiten, damit man überhaupt noch
von einer Beziehung, Partnerschaft oder Ehe sprechen kann. Wo
aber das Maß ist, was zu viel oder zu wenig gemeinsame verbrachte
Zeit ist, muß jedes Paar selbst ausmachen. Der Mann muß in der
Regel aber viel Zeit an seinem Arbeitsplatz aufbringen, um das Geld
zu verdienen, welches die Erfüllung der vielen Wünsche einer Frau
kostet. Dies reduziert wiederum die Zeit, die man sonst miteinander
verbringen könnte, es sei denn, der Mann ist so reich und in einer
Position, wo er selbst bestimmen kann, wann, ob und wieviel er
arbeiten geht. Die wenigsten sind dazu aber in der Lage. Zudem muß
ein Mann auch an seiner Karriere arbeiten, damit er in seinem Beruf
ganz nach oben kommen kann, um etwas für seine Eitelkeit tun zu
können, was sich meist auch positiv für sein Portemonnaie auswirkt.
Auch so mancher Chef verlangt allerhöchsten Einsatz von seinen
Mitarbeitern und etliche Überstunden. Doch wofür das ganze, die
viele Liebesmüh? Um ein Vermögen zu erwirtschaften, damit die
eigene Frau (und gegebenenfalls die Kinder) dieses ausgeben kann.
Aber ganz oben in der Hierarchie einer Firma ist die Luft dünn und
die Konkurrenz groß. Wer beruflich hoch steigt, kann auch tief fallen
und gegebenenfalls seinen guten Job verlieren (und damit sein
Einkommen und Ansehen).
Der Erfolgsmensch
Ein Mensch
- ein gar überg`scheiter 56
erklomm des Erfolges
Himmelsleiter.
Gebuckelt, geruckelt,
geackert, geschoben,
hat er sich von unten
bis ganz nach oben.
War der Weg für ihn
zwar lang und schwer,
doch bereut hat er dies
nimmermehr.
Denn dort angekommen,
wo er anderen hat was zu sagen,
brauchte er außer Verantwortung
nun nichts mehr zu tragen.
So lebte er ohne Last
still und bequem vor sich hin,
hart zu arbeiten
kam ihm nicht mehr in den Sinn.
Bis eines Tages kam ein neuer
Erfolgsmensch die Leiter hinauf,
da war`s mit der Bequemlichkeit
für ihn wieder aus.
Der Gefallene ist der Verlierer (engl.: Loser). Wenn er nicht schnell
genug aufsteht, ist seine Frau weg und das viele verdiente Geld meist
auch. Deswegen gibt es unter den Arbeitslosen immer wieder
Männer, die ihrer Frau (und Familie) vorspielen, sie würden arbeiten
gehen und alles wäre in Ordnung. Tagsüber sind sie dann in einem
Kaffeehaus oder sonst irgendwo, wo sie ihre Zeit verbringen und
kommen dann abends zu den gewohnten Zeiten nach Hause. Dieses
Spiel hören sie erst dann auf, wenn sie eine neue Stelle gefunden
haben oder ihr Verhalten auffällt und die Sache auffliegt. Das
bewertet die Frau aber als Betrug und trennt sich dann möglicherweise wegen dieser Unehrlichkeit vom (Ehe-)Partner. Obwohl des
Mannes Verhalten gar nicht so falsch war, denn er weiß, ohne Arbeit
57
und Geld wird diese ihn sowieso verlassen. Eventuell nimmt er in
dieser Zeit Kredite auf und macht Schulden, um den Lebensstandard
zu halten. Das kann aber in einem großen Fiasko enden.
Wenn Frauen ihre Wahl auf Männer beschränken, die ein möglichst
hohes Einkommen erzielen (oder durch Erbschaft oder anderen
Zugewinn vermögend wurden), dann beschränken sie die Identität
des Mannes auf sein Geld. Wenn er sein Einkommen oder/und
Vermögen verliert, ist er seiner selbst beraubt und verliert noch viel
mehr – seine Frau und gegebenenfalls die ganze Familie. Die
wenigsten Frauen werden bei einem arbeitslos gewordenen Mann
bleiben (wollen), zumal wenn keine Aussicht auf Besserung besteht.
Und Frauen werden einen großen Bogen um arbeitslose Männer
machen, da sie rundweg nicht in ihr Beuteschema passen. Bei
zunehmender Massenarbeitslosigkeit ist die Liebe damit deutlich auf
dem Rückzug. Das ist ein Sprengstoff für unsere Gesellschaft und
für kommende Generationen in der ganzen Welt. Für die Massen an
Arbeitslosen bedeutet das, neben den vielen anderen Einschränkungen die sie zu ertragen haben, keine Liebe mehr zu bekommen
und meistens einhergehend damit keinen Sex. Eine Politik die
Massenarbeitslosigkeit duldet (oder sogar erzeugt), ist eine falsche
Politik. Das Recht für jeden Menschen auf Arbeit bedeutet auch
Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und die Möglichkeit auf
Liebe und Befriedigung durch Sex zu haben. Die Frage wird in
Zukunft immer öfters lauten: „Hast Du schon Arbeit oder noch
immer keinen Sex?“! Dabei braucht ein Mensch in dieser
schwierigen Lebenssituation besonders viel Zuwendung.
Doch nicht der schönste Mann ist es oder der reichste oder der
kraftvollste oder der potenteste Mann, der das Zielobjekt einer Frau
ist. Auf die Mischung kommt es an. Und jede Frau hat einen anderen
Geschmack, was die Mischung anbelangt. Dieser Geschmack hängt
auch von den eigenen Möglichkeiten ab, zumindest wie die Frau sich
selbst einschätzt. Da es Frauen zu eigen ist, sich selbst zu hoch
einzuschätzen, suchen sie oft nach einem Traummann, den sie nicht
finden werden, und bleiben damit unnötigerweise lange alleine. Die
Gefahr besteht, weil die Erwartungen so hoch gestiegen sind, daß
man keinen Liebespartner mehr findet, weil per se keiner einem
genügt und vollends befriedigen kann, weil die Meßlatte hierzu so
hoch angelegt ist, daß niemand mehr an diese herankommt. Dabei
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gibt es auch unter den arbeitslosen Singles Top Exemplare von
Männern. Vielleicht sollten Frauen auch diesen Männern (und damit
sich selbst) eine Chance geben. Vielleicht ist hierunter die richtige
Mischung von Mann zu finden, die eine Frau sich wünscht. Und
manchen Mann kann das zu der Kraft verhelfen, die er braucht, um
einen neuen Job in Angriff nehmen zu können. Ein Glück, welches
dann beiden hilft.
Wenn eine Frau ihre persönliche Mischung von Mann sucht, kann es
natürlich vorkommen, daß man in der gesuchten Liebesbeziehung
nicht den Menschen im anderen sucht, sondern die eigene Verwirklichung durch den anderen.
Doch auch wenn eine Frau die vermeintlich richtige Mischung von
Mann gefunden hat, bleibt es bei einer biologischen Unterschiedlichkeit zwischen Mann und Frau und damit gibt es auch
emotionale Unterschiede. Aber nicht jede Frau kann mit der
Unterschiedlichkeit, die nun einmal Geschlechtspartner haben, gut
umgehen. Sie meinen, der Partner müsse ihr irgendwie selbst ähneln,
nicht optisch, aber charakterlich und vor allem psychisch. Dieses
Gemisch soll also in der Regel dem eigenen Ich gleichen, also eine
Reflexion auf sich selbst sein und die Aussicht beinhalten, daß der
auserwählte Mann ihr zu Glück und Befriedigung verhilft, so wie sie
es sich wünscht. Das ist aber schwierig, denn Frauen und Männer
haben unterschiedliche Wertesysteme, die in ihrer Natur liegen.
Beide können nicht voneinander erwarten, daß der jeweilige Partner
sein Wertesystem ändert und sich dem eigenen anpaßt. Das ist
entgegen der Natur. Vielmehr geht es darum, die Unterschiedlichkeit
zu akzeptieren und das Leben und die partnerschaftliche Beziehung
daran anzupassen. Denn eine ideale Partnerschaft heißt nicht, den
einwandfrei idealen Partner zu haben, sondern mit seinem Partner
sich so zu arrangieren, daß man bestmöglich miteinander leben kann.
Das Unverständnis zu dem Wertesystem des Partners, führt zwangsläufig zu einem, wie wir es heute nennen, Geschlechterkampf. Jeder
will sein Wertesystem durchgesetzt haben, statt es miteinander zu
arrangieren und zu kombinieren. In der Regel ist man deshalb auf der
Suche nach einem Partner (oder Partnerin), welcher zu einem paßt,
also der das gleiche Wertesystem hat sowie gleiche Lebensvorstellungen und Eigenheiten besitzt. So heißt es ja auch „Gleich zu
gleich gesellt sich gut.“, was für eine längerfristige Beziehung sicher
59
richtig ist, obwohl diesen Beziehungen wahrscheinlich wenig
Überraschendes widerfahren wird. Hier steht die emotionale Stabilität im Vordergrund, weil man gleich sein und gleiches erleben sowie
fühlen will. Dagegen steht das Sprichwort „Gegensätze ziehen sich
an.“ für viele interessante und spannende Erfahrungen, was deshalb
eine gewisse Faszination auslöst. Man will Abwechslung haben
sowie Neues und Aufregendes erleben. Aber das, was am Anfang
anders und daher noch interessant ist, wird auf Dauer möglicherweise nervtötend werden. Was am Anfang noch feine Haarsträhnen
sind, wird immer mehr zu dicken Drahtseilen. Also Angewohnheiten
können am Beginn einer Beziehung gewöhnungsbedürftig sein,
später aber sind sie abstoßend und nervenzerreißend. So kann
beispielsweise intensives Interesse an der eigenen Person später als
Besitz ergreifende Art des Partners empfunden werden. Oder man ist
vom Selbstbewußtsein und der Gelehrtheit des Partners anfangs
fasziniert, aber später wird er zunehmend als dominant und
belehrend empfunden. Vieles liegt auch daran, daß man sich am
Anfang einer Beziehung anders verhält, als man es später tun wird.
Am Anfang einer Beziehung kommuniziert man was positive
Erwiderung findet und vermeidet alles was Ablehnung hervorrufen
könnte. Diese Rücksichtnahme verschwindet aber mit der Zeit und
dann erwartet man von seiner Geliebten (oder dem Geliebten) als
Mensch vollständig anerkannt zu werden, also auch mit den
Eigenheiten, die dem Partner negativ aufstoßen mögen. Also muß
die Mischung stimmen, auf daß es nicht zu viele negative Eigenschaften sind, die einen stören könnten, damit eine längerfristige
Partnerschaft möglich werden kann.
Das was Männern die richtige Mischung ist, unterscheidet sich von
den Vorstellungen einer Frau gravierend. Männer suchen sich schöne
schlanke Frauen mit hohem Energieniveau aus, von denen man eine
große Fruchtbarkeit erwarten kann (zumindest nach Aussagen
einiger Wissenschaftler aus den Bereichen der Genetik). Als wollten
Männer mit jedem Geschlechtsakt ständig ihre Gene weiter geben.
Aber welcher Mann will wirklich jedesmal beim Sex Kinder zeugen,
damit seine Gene Purzelbäume schlagen und sich klonen? Nicht die
große Fruchtbarkeit der Frau ist ihr Kriterium (sonst hätten viele
Frauen jenseits der Menopause gar keine Chancen auf einen Mann
und wären alle partnerlos) und auch nicht unbedingt deren
Schönheit, sondern der Spaß am Sex, welcher der Mann erwartet, ist
60
das entscheidende Kriterium. Denn je erotischer und agiler die Frau
ist, um so besser ist es für seine Potenz und um so höher ist seine
Befriedigung und dadurch sein Selbstbewußtsein gestärkt. Dabei ist
die Schönheit und Schlankheit der Sexpartnerin kein primäres Kriterium, sondern viel wichtiger ist es ihm, wie sehr sie ihn verwöhnt
und sich seinen sexuellen Wünschen und Neigungen anpaßt, bzw.
diese befriedigt. Selbst die schönste Frau taugt ihm nichts, wenn sie
frigide und wie ein Brett im Bett ist. Schönheit ist also nicht alles.
Wobei Schönheit natürlich eine subjektive Erfahrung ist. Nicht jeder
Mann findet die gleiche Frau schön und anziehend. Obwohl es einige
Exemplare gibt (wie beispielsweise Pamela Anderson oder Claudia
Schiffer), die von vielen Männern als Schönheitsideal angesehen
werden. Aber jede Frau hat sicher etwas schönes an sich. Zumindest
will eine Frau für ihren Mann die Schönste sein. Und das sollte er ihr
auch immer wieder sagen, daß sie für ihn die Schönste ist. Denn
Frauen wollen jeden Tag gelobt werden, wie begehrt und schön sie
sind. In erster Linie natürlich von ihrem Ehemann, wenn sie
verheiratet sind, aber nicht nur von ihm. Die Bestätigung begehrt und
schön zu sein, möchte sie auch von anderen Menschen erfahren.
Und sie tut einiges dafür, um diese Anerkennung zu bekommen. Sie
trägt schöne Kleider, schminkt sich, trägt gut riechendes Parfüm auf
ihre Haut auf und so weiter. Das tragen einer Burka (verschleiernde
Ganzkörperbedeckung) beispielsweise, ist wider der Natur der Frau,
auch wenn religiöse Eiferer dies anders sehen wollen. Die Burka
kompensiert nur die Verlustängste (islamistischer) Männer. Es ist ein
Zeichen von deren Schwäche, die sie mit der Unterdrückung der
Frau wettmachen wollen. Wenn islamistische Männer die Burka so
schön finden, warum tragen sie dann selber keine?
Auch ist es unerträglich, daß in unserer heutigen Zeit noch immer
Frauen in (meist fundamental-islamistischen) Ländern gesteinigt
werden, wenn sie ihren Ehemann betrogen haben. Das sind
Methoden aus dem grausamsten Mittelalter und das in unserer
angeblich so modernen Neuzeit. Unter dem Deckmantel der
Religion, primär des Islams, werden also Frauen weitgehend
entrechtet. Ihr Recht auf Leben ist dort ständig in Gefahr. Man(n)
muß aber aufhören die Frau auf dem Basar der Religionen zu opfern!
Religion kann das Grundgerüst einer sozialen Gemeinschaft sein,
aber durch die Überbewertung von Religion, werden viele Dinge des
61
Lebens völlig falsch gewichtet und betrachtet. Der Glaube an Gott ist
ja nicht natürlichen Ursprunges, sondern stellt lediglich eine fixe
Idee des Menschen dar, nämlich das ein Schöpfer die Welt
erschaffen haben soll. Von daher ist es ja auch lediglich nur ein
Glaube und kein Wissen. Der Glaube an Gott ist nichts weiter als die
Sehnsucht nach Lenkung, nach Führung ins vermeintliche Paradies,
also eine Loslösung von der Natur und damit verbunden die
Befreiung von der Mutter Erde, vom Wegkommen aus ihren
Zwängen sowie Erlösung von Schmerzen und Leid, die das
Schicksal jedem auferlegt. Bewirken soll das ein imaginärer Gott,
indem wir uns in seine Hände legen und um Vergebung bitten, damit
wir erlöst werden von dem Bösen in uns und welches vor allem von
außen auf uns einwirkt. Wir geben damit uns selbst zu einem Teil
auf, indem wir unser Schicksal in die Hand eines anderen legen,
eines fiktiven Gottes. Zudem gibt es mehrere Religionen, dazu zählt
insbesondere der Islam, die die allgemeingültigen Menschenrechte
nicht akzeptieren. Diese Religionen sind damit die Basis für viel
Unrechtes in dieser Welt, insbesondere wenn diese mit brutaler
Gewalt einhergeht, wie beispielsweise bei der Scharia, dem
religiösen Gesetz und Strafrecht des Islams, die etwaige Sünder hart
bestraft, mit Abhacken von Gliedmaßen oder sogar mit dem Tod
(Steinigung der Frau bei Ehebruch). Auch wird die islamische
Religion gerne von Despoten mißbraucht, um Kriege anzustacheln
(Aufruf zum „Heiligen Krieg“). Es scheint so, als fehlt uns
Menschen eine Religion der Liebe, welche die despotischen
Religionen abzulösen imstande ist. - Eine Naturreligion wäre
allerdings eine Religion ohne Gottesglauben, denn für den
Nichtgläubigen gibt es Gott nicht.
Die Natur
Die Natur hat weder
Kern noch Schale,
alles ist sie
auf einem Male.
Sie ist kein Kuchen
der von einem Bäcker wurd` gebacken;
kein Schöpfer brauchte daher
jemals sie zu machen.
62
Die Natur wurde zur Existenz
auch durch nichts gezwungen,
sie ist durch ihre Eigenschaften
selbst dazu gedrungen.
Denn was ewig ist
wird nicht erst geschaffen,
Unendlichkeit sind ihre
stärksten Waffen.
Obwohl die Welt
aus so vielen Einzelteilen besteht
und jedes Teil durch sich selber lebt,
sind alle Teile zur Natur zusammengefaßt,
damit auch alles ineinander paßt.
Doch alles das,
was wir als Einzelteile sehen,
sind nur die Formen
ihres dynamischen Geschehens.
Und alles das,
was sich formt und sich wandelt,
der Mensch als Materie, Raum und Zeit
behandelt.
Denn unser Leben
steht immer auf der Waage,
doch nur solange wie ich das Leben
als Gedanken in mir habe.
Doch zum Schluß,
das ist ihr Brauch,
lösen auch die Gedanken
sich von selber auf.
Es gibt übrigens noch recht viele Länder, wo die Frau grundsätzlich
Eigentum (im schlimmsten Sinne) des Mannes ist und keine eigenen
Rechte besitzt, also ein rechtloses Wesen ist. Die Gründe hierfür sind
einerseits in der traditionellen Kultur zu suchen, aber andererseits ist
63
der Hintergrund meist die vor Ort praktizierte Religion. Viele
Religionen weltweit sind als frauenfeindlich einzustufen. Es gibt
aber auch in unserem Land Paarbeziehungen, wo der Mann seiner
Frau ihrer Rechte beraubt, die sich (aus welchen Gründen auch
immer) nicht wehren kann und unfrei lebt. Diesen Männern muß
man sagen: „Behandle andere stets so, wie auch Du gerne behandelt
werden willst!“ oder in den Worten eines alten aber weisen
Sprichwortes: „Was Du nicht willst, das man Dir tu`, das füge auch
keinem anderen zu!“. Mann und Frau sollten immer auf gleicher
Augenhöhe zusammen in Erscheinung treten und sich mit Respekt
und großer Achtung begegnen. Das schließt die Unterdrückung der
Frau aus!
Die Unterdrückung des Mannes durch eine Frau ist ein eher seltener
Fall, kommt aber hin und wieder auch mal vor. Männern glaubt man
daher nicht, wenn sie sagen, sie werden von ihrer Frau unterdrückt
oder geschlagen. Damit so etwas nicht passiert, sollte man seinen
Gegenpart also erst einmal gut kennenlernen, bevor man ihn heiratet,
um sicher zu gehen, daß man auch eine gute und andauernde Ehe
führen kann.
Wie lange muß man denn seine Partnerin (oder seinen Partner)
kennen gelernt haben, um ihm einen Heiratsantrag zu machen?
Es ist eigentlich egal, ob man nach 5 Minuten entscheidet, daß man
die gerade entdeckte Person an der Bar (oder im Café, etc.) wegen
„Liebe auf den ersten Blick“ sofort kennenlernen und augenblicklich
heiraten möchte und mit ihr dann für immer zusammen bleiben will
(was einem Außenstehenden naiv bis lächerlich vorkommen mag)
oder erst nach 5 Jahren Kennenlernzeit den Wunsch hat zu heiraten.
Beides sagt nichts darüber aus, wie lange die Ehe Bestand haben
wird. Es gibt immer wieder Paare, die nach Jahren des unehelichen
Zusammenlebens heiraten und kurz danach sich scheiden lassen,
weil sie mit der Heirat den emotionalen Höhepunkt ihrer Beziehung
erreicht haben und sie wissen, daß danach nichts mehr kommen wird
und kommen kann, außer gähnende Leere. Wogegen eine Heirat
nach kurzer Bekanntschaft lange attraktiv und spannend bleiben
wird, weil man den Partner noch nicht in all seinen Facetten kennt
und dieses Kennenlernen mitunter Jahre dauert. Wenn man ihn dann
nach dieser Zeit kennen gelernt hat, kann die Ernüchterung zwar
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groß sein und zu Trennung und Scheidung führen, aber dieses Risiko
besteht in allen anderen Fällen auch. Oder mit der Zeit entwickelt
sich die Liebe immer stärker. Bevor man aber heiratet, sollte man
sich mit den Scheidungsgesetzen bekannt machen und die Kosten
kalkulieren, die nach einer Scheidung folgen können. Ein guter
Ehevertrag kann da im Falle des Scheiterns der Ehe, viel Schaden
abwenden. Wer nicht nur heiraten, sondern auch Kinder in die Welt
setzen will, sollte sich auf jeden Fall noch viel mehr Informationen
einholen. Zum Beispiel, wie mit ihm und den Kindern bei Familiengerichten umgesprungen wird, im Falle einer Scheidung. Dies
betrifft besonders Väter, die hier im Kampf der Geschlechter und im
Kampf um die Kinder, eindeutig das Nachsehen haben. Elternorganisationen geben gerne Informationen hierzu weiter. Es könnte allerdings dann sein, daß man sich den Kinderwunsch noch einmal gut
überlegen wird und diesen doch erst einmal beiseite schiebt. Eine
Scheidung mit Kinder kann viele und vieles ruinieren, nicht nur die
Finanzen und Nerven der Eltern, sondern auch die Gesundheit der
Kinder. Das heißt, es kann nicht nur, in der Regel ist es auch so.
Selten geht eine Trennung/Scheidung friedlich von statten. Der
Rosenkrieg wird oft unerbittlich geführt. Beginnend meist mit
Beleidigungen.
Wenn eine Frau sagt, der Mann ist als Vater nur der Erzeuger eines
Kindes, im Sinne von „Samenspender“, dann will sie diesen Mann
mit dieser Behauptung erniedrigen. Sie erniedrigt aber damit nicht
nur den Mann, sondern würdigt über diesen Mann auch die Natur
herab, die die Urheberin des Sexualtriebes und des Zusammenspiels
der Liebe zwischen Mann und Frau ist. Indem die Frau behauptet,
die natürliche Zeugung eines Kindes sei ein unpersönlicher kalter
Akt der Samenspende, ist sie so verwegen, sich über die Natur
stellen zu wollen, obwohl die Frau selbst ein Opus der Natur ist.
Bekanntlich kommt Hochmut vor dem Fall. Wenn die Frau ihr
Lebensende eines Tages erreicht hat, wird sie wieder in den Schoß
der Natur zurückfallen und sich auflösen, wie alle anderen Menschen
auch. Sie geht nämlich dahin, wo alle Menschen herkommen und
wieder hingehen werden - ins Nichts! Solchen Hochmut können
Frauen sich also sparen. Insofern sind auch alle Menschen gleich und
niemand ist höher gestellt, unabhängig ihres Geschlechtes und unabhängig davon, wie vermögend sie sind. Da hilft selbst ein teures
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Grab auch nicht weiter. Es ehrt höchstens die Verbliebenen. Selbst
die Pyramiden, als Grabstätte für Pharaos, werden eines Tages zu
Staub zerfallen, wie deren Körper bis dahin längst auch zerfallen
sind.
Kinder lieben ihre Eltern, Vater und Mutter gemeinsam. Das Kind
liebt beide Elternteile grundsätzlich gleich viel und erwartet auch
von beiden gleich viel geliebt zu werden. Es braucht nicht nur den
Schutz der Eltern, sondern auch deren Für- und Seelsorge. Die Natur
hat es so angelegt, daß für die Erhaltung der Art es einen Partner und
eine Partnerin geben muß, die im Erfolgsfall zu Vater und Mutter
werden. Beide sind am Zeugungsakt beteiligt und erwerben sich von
der Natur das Recht auf dieses Kind. Beide Elternteile haben
gemeinsam das Naturrecht auf ihr Kind sowie das Kind auch das
Naturrecht auf seine Eltern hat, die ihn ins Leben gerufen haben. Die
Eltern sind verpflichtet, alles für das Kind zu tun, damit es gut
gedeihen kann und gesund groß wird und lange leben kann sowie
eines Tages selbst Nachwuchs zu zeugen imstande ist. Und diese
Elternliebe braucht das Kind von beiden Elternteilen, von Mutter und
Vater gleichsam. Der Vater ist nicht nur der Erzeuger des Kindes,
also nicht nur ein einfacher Samenspender, er spielt einen großen
Part mit und ist der Mutter gegenüber von Natur aus gleichberechtigt. Das Kind erbt immerhin die Gensubstanz von Mutter
und Vater jeweils zur Hälfte. Wer dem Kind einen Elternteil
wegnimmt, handelt in der Regel gegen das Wohl des Kindes und
gegen seine ihm von der Natur verliehenen Rechte. Das Recht auf
Kontakt mit beiden Elternteilen zu haben und die Liebe und Fürsorge
von Mutter und Vater zu erhalten, die es braucht, hat jedes Kind.
Früher war es grundsätzlich und fast ausnahmslos so, daß der Mann
arbeiten ging und die Frau Zuhause blieb, um sich um Haushalt und
Kinder zu kümmern. Die Rollen in Ehe und Partnerschaft waren
eindeutig verteilt. Bei dieser Rollenverteilung war die Vater-KindBeziehung klar im Nachteil, weil der Vater meist keine Zeit hatte,
sich um sein Kind (oder seine Kinder) zu kümmern. Daß das Kind
den Vater genauso braucht, wie es seiner Mutter bedarf, war früher
vielen Menschen nicht bewußt. Diese Ansicht hat sich zum Glück
gewandelt. Immer mehr Väter wollen sich deshalb heute auch um
ihre Kinder kümmern. Sie nehmen sich eine berufliche Auszeit, vom
Staat sogar unterstützt, um für ihren Nachwuchs zu sorgen. Frauen
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verstehen sich aber in ihrer historisch angestammten und
übermittelten Mutterrolle zurückgedrängt und haben mit dieser
neuen Rollenzuteilung Probleme. Sie reagieren darauf unsicher und
hilflos, verstehen diese Rückdrängung als Angriff auf die traditionelle Mutterrolle und wehren sich dagegen. Dies kann bis zur
Trennung der Partnerschaft gehen und den Ausschluß des Partners
aus der Familienvereinigung führen, mit anschließend möglichen
Boykott der Vater-Kind-Beziehung.
Da die Frau schon seit Urzeiten Nesthüterin war, wogegen der Mann
außerhalb des Nestes auf Nahrungssuche ging, war die Aufzucht der
Kinder etwas, was der Mutter zugedacht war und sich in ihren Genen
festgeschrieben hatte und auch noch heute mit vererbt wird. Ihr
Handeln ist also dank der Gene manchmal von den Entscheidungskriterien unserer Vorfahren bestimmt. Eine Mutter hat folglich von
Natur aus Probleme damit, ihre Mutterrolle mit dem Kindesvater zu
teilen. Dennoch muß sie sich zum Wohle des Kindes überwinden,
die Erziehung mit ihm zu bewältigen, denn der Mann von heute ist
kein Jäger mehr, der in den Urwald geht um Beute zu erlegen. Sie
sollte daher die neue Rolle des Vaters, als aktiv Mitwirkender in der
Erziehung des Kindes, nicht als Zurückdrängung ihrer Mutterrolle
verstehen, sondern als adäquate Hilfe für sich selbst, damit sie als
Mutter Zeit für Entspannung findet, und zur Erledigung anderer
Aufgaben, sowie als vorteilhaften Prozeß für die Entwicklung ihres
Kindes.
Es gibt freilich auch noch andere Gründe, warum der Vater aus der
gemeinsamen Familie ausgeschlossen wird und die Frau sich von
ihm trennt. Zum Beispiel, wenn Frauen von ihrem Partner in ihrer
Ehre gekränkt werden oder ihr die Liebe vorenthalten wird, die sie
sich wünscht. Dann kann sie sogar biestig werden. Sollte sie zudem
noch der Ansicht sein, ihr Partner sei ein Schuft (oder noch
schlimmeres) und sie müsse sich von ihm trennen, dann wird aus der
Biestigkeit schnell Verbissenheit und sie entscheidet sich nun, ihn zu
bekämpfen, mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln. Dafür
wird ihr nichts zu schade sein. Aus dem vorher Geliebten wird jetzt
ihr größter Feind. So hat sie es beschlossen. Der Krieg kann
beginnen und sie wird es diesem Mistkerl heimzahlen (wollen), für
all das, was sie ihm nun vorwirft. Da ist dann auch keine Gemeinheit
zu unanständig, um sie nicht durchzuführen. Soll der Ex doch ruhig
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ruiniert sein, mit seinem Vermögen und auch mit seiner Gesundheit.
Je schlechter es ihm geht, um so besser geht es ihr, der rachsüchtigen
Ex-Frau. Und die kennt in ihrem Tun keine Grenzen mehr. Leider
auch dann nicht, wenn Kinder mit im Spiel sind. Da wird das Kind
schnell zur Waffe gemacht und dem Vater vorenthalten, mit allen
Tricks und billigen Argumenten. Das Kind hat sich auf die Seite der
Mutter zu schlagen und es spürt für sein Leben ist dies gerade besser
so, da es ja bei der Mutter wohnt und von ihr abhängig ist. Das Kind
schützt sein Leben (vor der Mutter), indem es sich auf die Seite der
Mutter schlägt, um weiterhin Fürsorge erfahren zu können. „Wessen
Brot ich ess’, dessen Lied ich sing.“! Genau das erwartet die Mutter
von ihrem Kind und zwingt es hiernach zu handeln. Die seelischen
Schäden des Kindes werden in Kauf genommen, auch der Verlust
des Kindes an väterlicher Liebe und väterlicher Fürsorge sowie der
väterlichen Erlebniswelt. Das Kind mag sich am Anfang noch gegen
die Mutter wehren, also gegen den Verlust des geliebten Vaters, aber
auf Dauer hat es keine Chance. Irgendwann ist die Gehirnwäsche,
die die Mutter dem Kinde aussetzt, doch noch erfolgreich und das
Kind sagt von sich aus eines Tages, daß es den Vater nicht mehr
sehen wolle und ihn nicht mehr mag. Da ist das Kind schon zu einem
seelischen Krüppel geworden. Eine Verkrüppelung, die die Mutter
bewußt in Kauf genommen hat, nur um ihren Ex zu besiegen, koste
es was es wolle und wenn es die Gesundheit des Kindes ist.
Erziehungsfähig sind solche Mütter nicht, jedenfalls nur stark
eingeschränkt, denn das Kind steht nicht mehr im Mittelpunkt ihrer
elterlichen Fürsorge und ihres Lebens und ihrer Liebe. Im
Mittelpunkt steht nur noch ihr Kampf gegen den Ex-Partner - das
ausleben des Hasses gegen ihn. Und das schmerzlichste, das sie
ihrem Ex-Partner eben antun kann, ist der Entzug des Kindes. Denn
das er auf Umgang und Kontakt mit seinem Kind verzichten muß,
trifft ihn am schlimmsten. Aber es trifft auch das Kind - und zwar
ebenfalls am schlimmsten, wenn ihm der Kontakt zu seinem
geliebten Vater verwehrt wird. Aber es ist nicht nur für das Kind am
schlimmsten, sondern noch von einer ganz anderen gravierenden
Qualität, es ist für das Kind schlicht eine Katastrophe, ein
ungeheuerliches Ausmaß an seelischen Schmerzen, gleichbedeutend
mit dem Tod eines geliebten Elternteils, welches große Angst
auslöst, insbesondere eigene Todesangst (Was wird nur aus mir?
Wer beschützt und ernährt mich jetzt? Wie kann ich ohne ihn nur
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weiterleben? Ich vermisse ihn so sehr!). Wo bleibt da die Liebe der
Mutter zum Kind? Diese steckt nun im Haß gegen den Kindesvater!
Meistens sind es die Väter, die keinen Kontakt zu ihren Kindern
nach einer Trennung mehr haben. Es soll allerdings auch Mütter
geben, die keinen Kontakt zu ihrem Kind nach einer Trennung mehr
bekommen, aber das hat dann oft Gründe, die bei der Mutter zu
suchen sind (wie beispielsweise Drogen- oder Trunksucht), also wo
Gefahr für das Kind besteht.
Natürlich ist es immer schwierig nach dem Ende einer Partnerschaft
mit dem Partner in Kontakt bleiben zu müssen und gemeinschaftlich
für das gemeinsame Kind sich weiterhin zu sorgen. Vieles was man
früher beim Partner als richtig angesehen hat, sein Verhalten und
seine Gedanken, sieht man nun als falsch an und möchte nicht, daß
das Kind mit solch falschen Einstellungen erzogen wird. Das
bedeutet aber nichts weiter, als das man seine eigenen Ansichten und
Betrachtungsweisen über die des Ex-Partners stellt und die eigenen
Überzeugungen für allein als richtig empfindet. Aber diese
Empfindungen können eine trügerische Sinneswahrnehmung sein,
zumal sie keine Selbstzweifel zuläßt. Es ist hier viel Einsicht von
Nöten, um sein eigenes Verhalten selbstkritisch reflektieren zu
können und sich selbst nicht als geistig-seelisch Erhaben gegenüber
dem Ex-Partner anzusehen. Natürlich braucht man viel Kraft, um mit
dieser Trennungssituation fertig zu werden. Aber wenn man eine
Partnerschaft eingeht und Kinder in die Welt setzt, sollte man sich
vorher darüber schon bewußt sein, was kommt, wenn die Partnerschaft in die Brüche geht. Und welche Anstrengungen dann von
Nöten sind, um dem Kind die beste Fürsorge angedeihen zu lassen und zwar mit beiden Elternteilen.
Einer Mutter kann man noch immer eine seelische Notlage zugute
halten, mit welcher sie nicht fertig wird, wenn sie den Umgang von
Kind und Vater boykottiert. Dann gehört sie aber in Therapie. Und
es kann keine Therapie sein, wenn man ihren Vater-Kind-Umgangsboykott wohlwollend zustimmt, von Seiten der Familiengerichte.
Nun ist es so, daß es jährlich in Deutschland über 200.000 !!!
Trennungskinder gibt. Alles Kinder, die die Hilfe der Familiengerichte brauchen, damit die Vater-Kind-Beziehung nicht aufgelöst
wird, um nicht den Kontakt mit diesem Elternteil zu verlieren, der ja
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nicht mehr Zuhause wohnt. In der Regel sind das eben die Väter und
in den seltensten Fällen Mütter. Nun hat das Kind kaum den Verlust
des einen Elternteils verkraftet, wird es auch noch von den Familiengerichten enttäuscht, die sich pauschal auf die Seite der Mutter
schlagen und ihren Umgangsboykott unterstützen. Unterstützung
findet die Mutter viel: bei Gericht, bei Anwälten, beim Jugendamt
und so weiter. Das Kind, welches jetzt Unterstützung bräuchte,
findet diese Unterstützung nicht und wehren gegen die Erwachsenen
kann es sich auch nicht. Der Kindesvater wird überall blockiert und
schikaniert und seine Hilfe, die er geben will, verpufft ins Nirvana.
Er kommt gegen den Umgangsboykott nicht an.
Über 200.000 Trennungskinder jährlich, das macht über die Jahre
hinweg viele Millionen Kinder die ein Traumata erleben mußten und
auch noch weiter erleben werden. Ein Traumata, welches sich fortlaufend in die Gene einschreibt und den zukünftigen Generationen
weiter vererbt werden wird. Und niemand weiß, welche Bedeutung
das für kommende Generationen haben wird, in Bezug auf die
Sexualität des Menschen und der Erhaltung seiner Art sowie auf
seine Psyche und seiner Instinkte. Vieles von dem was ein Mensch
erlebt und erleidet, wird in seinen genetischen Code übertragen und
eingeschrieben. Wenn der Mensch sich reproduziert, also Nachwuchs zeugt, werden diese in den Genen vorhandenen Informationen
mit weitergegeben und somit vererbt. Wenn Millionen Menschen das
gleiche Ereignis erlebt haben, wird es sich auch millionenfach
vererben. Und die Millionen Erben werden es noch mehrere
Millionen Mal weiter vererben und dieser genetische Code wird sich
in der Population des Homo sapiens festsetzen.
Bei einem einzigen Erlebnis eines Einzelnen ist die Chance gering,
daß es sich nennenswert weiter vererben wird, aber bei Millionen
Ereignissen gleicher Art, die Millionen Menschen haben, ist die feste
Verankerung in den Genen unausweichlich. So wie sich in den
Genen manifestiert hat, daß die Frau die Rolle der Nesthüterin
übernahm und der Mann der Jäger war, mit all den bekannten Eigenheiten und Problematiken, so werden auch heute noch Langzeitereignisse in die Gene „hineingeschrieben“ und fest verankert. Es ist
wie das geschichtliche Gedächtnis der Menschheit, welches sich in
jedem Menschen manifestiert hat und von dort weitergegeben wird.
So wird sich auch der millionenfach durchgeführte Umgangsboykott
70
in negativer Art und Weise in die Gene einschreiben. Umgangsboykott ist damit nicht nur ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit,
sondern auch ein Frevel gegen die Menschheit!
Obwohl es ja vor einigen Jahren Änderungen im Familienrecht
gegeben hat, die die Rechte des Kindes (und damit auch des Vaters)
stärken sollen, wurde davon in der Praxis nicht viel umgesetzt. Das
bedeutet, daß Richterinnen und Richter - an den entsprechenden
Gerichten - sich nicht an Recht und Gesetz halten und es damit
mißachten. Sie schaffen sich ihre eigene Rechtswelt, deren oberster
Grundsatz und Paragraph es ist: „Die Mutter hat immer Recht!“. Und
das was die Mutter will, wird durchgesetzt oder zumindest wird ihr
bei der Durchsetzung geholfen, also auch beim Umgangsboykott.
Die „Entscheidungsfreiheit des Richters“ wird das benannt und so
Unrecht legitimiert. Aber Rechtsbruch und Rechtsbeugung ist eine
Straftat. Und wer Straftaten begeht ist ein Krimineller. Die Entscheidungsfreiheit eines Richters bedeutet nicht, daß er sich die Gesetze
auslegen kann wie er will, insbesondere nicht gegen den eigentlichen
Wortlaut und Sinn des Gesetzes. Wer es aber dennoch tut, hat an den
deutschen (Familien-)Gerichten nichts mehr zu suchen, schon mal
gar kein Amt mehr zu bekleiden, sie gehören vielmehr hinter
Schwedischen Gardinen, wo gewöhnlich Gesetzesbrecher nun mal
hingehören. Das heißt, bei Richtern ist hier keine Ausnahme zu
machen. Wo ist also die Instanz, die diese Richter verklagt und über
sie richten kann? Hier ist wohl wieder die Politik gefragt, denn
vermutlich müssen wieder erst Gesetze geändert werden, um solche
Instanzen einrichten zu können. Die bisherige Gesetzeslage hat
jedenfalls gezeigt, das sie diese Vergehen der Richter weder verhindern, noch strafrechtlich verfolgen kann.
Wenn die Mutter nicht einsichtig ist und von ihrem dem Kindeswohl
entgegenstehenden Umgangsboykott nicht ablassen kann und will,
sollte man einen Rollenwechsel in Gang setzen. Sie bekommt das
Kind entzogen und es wird dem Vater übergeben, dafür darf sie dann
ein Umgangsrecht in Anspruch nehmen. Eine solche Aussicht
beendet meist schnell den Umgangsboykott, von Seiten der Mutter.
Eine Entscheidung, die die Richter(innen) zu tragen haben. Es liegt
in ihrer Schuldigkeit, wenn Kinder zum väterlichen Elternteil keinen
Kontakt mehr haben, wenn eine Mutter den Umgang boykottiert. Sie
sind verpflichtet, umgehend den Umgangsboykott der Mutter zu be71
enden, mit Hilfe aller hierzu zur Verfügung stehenden staatlichen
Mittel. Tun sie es nicht und legitimieren damit den Umgangsboykott,
machen sie sich (zuallererst moralisch) verantwortlich für das Leid
des Kindes (und des boykottierten Vaters).
Zu diesem Thema kann man sich, wenn man interessiert ist, im
Internet bei den entsprechenden Elternvereinen (wie beispielsweise
dem Väteraufbruch für Kinder e.V.) weitere Informationen einholen.
Es gibt aber auch noch andere Themen, die Männer betrifft, wo diese
nicht gut dastehen. Von Feministinnen wird ihnen vorgeworfen, sie
seien potentiell Pädophile.
Es kommt ja nicht selten vor, daß ein Mann von (sagen wir mal)
vierzig Jahren eine junge Frau von zwanzig Jahren liebt. Das scheint
uns auch inzwischen nichts mehr ungewöhnliches zu sein und wird
uns gerade von prominenten Persönlichkeiten immer wieder vorgelebt. Es könnte aber auch sein, daß die Frau noch keine Frau ist,
sondern eine Jugendliche von erst 16 oder 15 Jahren oder sogar ein
Kind von erst 11 oder 12 Jahren. Hier macht sich dann große
Empörung breit und schon ist das Wort Pädophälie in aller
Gedanken (oder Munde). Aber wohl teilweise auch völlig gedankenlos. Denn Pädophälie ist auf Altersgruppen gerichtet, wo die Kinder
noch nicht in die Pubertät gelangt und damit noch nicht geschlechtsreif sind, also mindestens alles was unter 11 Jahren liegt. Hinter
Pädophälie steckt eine zwanghafte sexuelle Neigung, also eine
Anomalie wider der Natur. Nach dem derzeitigen Stand medizinischer Kenntnisse ist das auch nicht therapierbar, genausowenig wie
bislang auch Homosexualität therapierbar ist. Es läßt sich vom Alter
her allerdings nicht genau festlegen, welches Kind schon geschlechtsreif ist und welches nicht, da die Erlangung der sexuellen
Reife von Kind zu Kind unterschiedlich ist. Ein Mädchen kann
schon mit 11 Jahren geschlechtsreif und in der Pubertät sein, ein
anderes dagegen erst mit 14 Jahren. Es gibt Jugendliche die sehen
mit 15 Jahren aus, als wären sie erst 11 und andere sehen mit 15 aus,
als wären sie schon 18 Jahre alt. Ein Pädophiler wird sich jedoch nur
an ein unreifes Kind wagen wollen, weil unreife Kinder die Objekte
seiner Gelüste und Begierden sind. Kinder die schon in die Geschlechtsreife gelangt sind, interessieren ihn in der Regel nicht, er
fühlt sich von ihnen sexuell nicht angezogen und erregt. Das be72
deutet, wenn sich ein Erwachsener an ein 14jähriges Mädchen
heranwagt (was sicherlich auch nicht richtig ist), muß er deswegen
noch lange kein Pädophiler sein (beispielsweise ein Lehrer, der sich
mit einer Schülerin einläßt oder eine Lehrerin mit einem Schüler). So
jemand macht sich (in unserem Land und in anderen Ländern)
zumindest strafbar, dann ist er so gesehen auch ein Straftäter (dem
auch eine Haftstrafe drohen mag), viel mehr aber auch nicht. Auch
nicht jede Liebschaft mit einer Minderjährigen ist strafbar. Wenn
beispielsweise ein Politiker sich mit einer 16jährigen Minderjährigen
einläßt, dann kann ihn das zwar sein politisches Amt kosten (wie ein
Fall in Norddeutschland jüngst zeigte), weil es alle so von ihm verlangen, strafrechtlich wird er aber davon kommen. Und nicht jeder
Mann der einem hübschen Mädchen hinterherschaut und von einer
Liaison mit einer verführerisch erotischen Lolita träumt, ist deswegen pädophil veranlagt. Und so lange er nur träumt und seine
Träume nicht realisieren wird, so lange ist gegen ihn auch nichts
einzuwenden. Träumen darf jeder und auch was er will. Niemanden
kann man seine Träume untersagen und diese unter Strafe stellen
(denn die Gedanken sind frei). Nur so manche Träume sollte man
besser für sich behalten, um nicht Opfer von übler Nachrede oder
schlimmerem zu werden. Aber Träume sind nur so lange straffrei, so
lange sie reine Gedanken bleiben. Allein schon Äußerungen, mündlich oder schriftlich überbracht, können die Straffreiheit beenden und
nunmehr strafrechtlich verfolgt werden.
Es ist ja auch vollkommen richtig, daß wir unsere Kinder vor dem
Zugriff erwachsener (und auch nicht erwachsener) Triebtäter
schützen müssen, um sie vor sexuellem und seelischen Mißbrauch
sowie vor Ausbeutung zu bewahren, insbesondere vor Prostitution.
Dem Gesetz nach kann man Sex mit minderjährigen Kindern und
Jugendlichen untersagen und das Verlangen danach auch gesellschaftlich verpönen und ächten. Naturbedingt war es früher vor Urzeiten aber akzeptabel und notwendig. Das müssen wir uns vor
Augen halten, wenn wir uns darüber entrüsten wollen, wenn ältere
Männer jüngere Frauen begehren, besonders wenn diese äußerst jung
sind, also noch im pubertierendem, aber schon gebärfähigen (also
geschlechtsreifen) Alter. Es liegt halt in der Natur des Mannes, also
in seinen Genen verankert, daß Männer sich für das weibliche
Geschlecht interessieren, welches bereits im fortpflanzungsfähigen
Alter ist. Im Normalfall aber sucht der Mann eine akzeptable Frau in
73
seinem Alter (und nur selten eine viel jüngere), trotz der Gene. Die
Gene sind da nicht das alleinige Kriterium, es geht auch um die
geistige und emotionale Reifheit einer Beziehung. Der Mann ist
schließlich nicht nur ein Opfer seiner Gene, sondern auch ein
Mensch von Verstand und Anstand (bei der Mehrzahl jedenfalls).
Zudem ist der Homo sapiens nicht mehr vom Aussterben bedroht, so
daß er alles begatten muß, um die Art Homo sapiens zu erhalten.
Allerdings nicht alles, was uns heute als Anomalie gilt, war immer
eine Abnormität und nicht alles was eine Abnormität in unserer
modernen westlichen Gesellschaft ist, ist es auch derzeit in anderen
sozialen Gemeinschaften auf unserer Erde. Noch immer gibt es
Gebiete auf der Erde (wie beispielsweise Somalia), wo Mädchen die
gerade geschlechtsreif werden (also ab einem Alter von etwa 11
Jahren), mit einem älteren Mann (zwangs-)verheiratet werden. Das
hat aber nicht Pädophälie als Hintergrund, sondern eine alte Kultur
(oder heute auch finanzielle Notlagen der Eltern). Doch woher
kommt diese Kultur?
Gehen wir dazu etwas tiefer zurück in die Vergangenheit, noch vor
der Zeit des Menschen (Homo sapiens):
Vor rund 4 Millionen Jahren lebte in Ostafrika der Australopithecus
anamensis, der sich weiter entwickelte und sich in verschiedenen
Stammbäumen entzweite, in den Jahrmillionen von Jahren nach
seiner Entstehung. Zudem besiedelte er Afrika weiter. Es entstand
aus dieser Art der Australopithecus africanus und aus ihm wiederum
der Homo habilis. Da endete die Entwicklung dieses Zweiges (nach
heutiger Forschung). Hier wäre die Geschichte zu Ende, wenn es
nicht noch einen anderen Zweig gegeben hätte.
Dieser andere Zweig entwickelte sich zum Australopithecus
afarensis und zum Australopithecus bahrelghazali. Dann gab es
einen Entwicklungssprung zum Homo rudolfensis und zum Homo
ergaster (obwohl dies unter einigen Wissenschaftlern heute umstritten ist). Dann trat in dieser Stammbaumlinie (vor etwa einer
Million Jahren) der Homo erectus auf, aus dem wiederum später (vor
ca. 200.000 Jahren) die Genre des Neandertalers und des Homo
sapiens (also die Spezies des Menschen) sich entwickelte.
74
Zu diesen Ur-Zeiten war es jedenfalls so, als der Homo sapiens sein
erstes Dasein fristete, daß die Menschen meist nicht älter als vierzig
Jahre wurden. Oft starben die Menschen schon viel früher. Der Mann
mußte also früh beginnen eine Familie zu gründen und für
Nachwuchs sorgen. Je früher, um so besser. Das war notwendig zur
Erhaltung der Art. Viele Menschen starben schon kurz nach der
Geburt oder im Kindesalter. Medizin gab es damals noch nicht,
jedenfalls nicht so wie wir sie heute kennen.
Der Homo sapiens und der Neandertaler sind ja zwei verschiedene
Mutationen des Homo erectus, wobei sich der Homo sapiens als die
überlebensfähigere Spezies herausgestellt hatte. Vielleicht war es
einer der Gründe, alles weibliche was bereits im gebärfähigen Alter
ist zu schwängern, warum der Homo sapiens überlebt hatte.
Obwohl der Homo sapiens und der Neandertaler eine Zeitlang
koexistiert haben sollen, soll es dennoch zu keiner Vermischung
beider Arten gekommen sein. Entweder hatten sie untereinander
keinen Sex gehabt oder sie bekamen keine (überlebensfähigen)
Nachkommen.
Obzwar beide aus der Gattung des Homo erectus entstanden sein
sollen und somit Geschwisterarten waren, wurden sie von den
Wissenschaftlern dennoch als zwei völlig verschiedene biologische
Arten behandelt, wobei sie dem Neandertaler die Zugehörigkeit zur
Kategorie Mensch verweigerten, obwohl es keinen verbindlichen
Maßstab dafür gibt, ab welchem morphologischen oder genetischen
Abstand von getrennten Arten auszugehen ist. Zudem hatte der
Neandertaler eine eigene Sprache, konnte sogar selbst Kleidung
herstellen und war dem Menschen recht ähnlich, auch in seinem
Aussehen. Dennoch sollen sie sich zu zwei verschiedenen Stammbäumen gespalten haben, wobei der Stammbaum des Neandertalers
eines Tages endete – ins Nirvana, er verschwand von der Erde.
Möglicherweise hatte er nicht genügend Nachkommen, um seine
Population aufrecht zu erhalten.
Um die Spezies Homo sapiens erhalten zu können, war es also
notwendig jede gebärfähige Frau zu schwängern, da die Sterblichkeitsrate sehr hoch war. Niemand machte sich da irgendwelche Gedanken, ob er pädophil veranlagt sei, denn es ging einfach ums Über75
leben, um das Überleben der Spezies Mensch. Und diese Überlebenskultur hat bis heute überdauert. Aber es ist nicht nur eine
Kultur, die in einigen wenigen Stämmen bestimmter Gebiete ferner
Länder (Indien/Afrika) noch heute beheimatet ist und dort noch
immer gepflegt wird, also auch in unserer heutigen Zeit noch Kinder
von Erwachsenen geehelicht werden (mit allen daraus entstehenden
Konsequenzen), sondern diese Notwendigkeit hat sich in den Genen
des Mannes festgesetzt, in allen Rassen. Wenn sich ältere Männer
also für jüngere Frauen interessieren, selbst gar für ganz junge
Mädchen (sofern sie schon zeugungsfähig sind), dann kann das eine
Folge der genetischen Veranlagung sein und muß nicht psychisch
(also krankhaft) bedingt sein. Wenn Feministinnen nunmehr
behaupten, jeder Mann ist ein „potentieller Pädophiler“, dann
stimmt dies zwar nicht, sie haben aber damit doch insofern recht,
wenn sie hiermit meinen sollten, der Mann hat Interesse seine Gene
an Frauen jedweden gebärfähigen Alters weiter zu geben (wie es die
Natur ursprünglich vorgesehen hatte). Dies schließt geschlechtsreife
Kinder und Jugendliche mit ein. Und nur so kann man diese Behauptung akzeptieren. Sie ist einfach eine Tatsache und dem Mann
kann man hier keine Vorwürfe machen, es ist seine Natur. Nicht alle
Männer jedoch haben Interesse an jungen Frauen, die noch nicht im
ausgewachsenen Alter sind. Selbst wenn, kann man nicht grundsätzlich behaupten, diese wären alle pädophil veranlagt, nur weil sie
jüngere (fruchtbare) Frauen in ihrem Beuteschema einbeziehen, bzw.
sich sexuell von ihnen stimuliert fühlen, wie eben jener norddeutsche
(Ex-)Spitzenpolitiker, der eine Liaison zu einer 16jährigen unterhielt.
Man kann es auch als einen Versuch der Feministinnen ansehen, den
Begriff der Pädophälie auszuweiten auf Altersgruppen, die ursprünglich gar nicht angesprochen sind (also wo die Kinder schon die
Geschlechtsreife erlangt haben), um damit eine neue sittenstrenge
Inspiration zu schaffen, die die junge heranwachsende Frau vor den
Männern schützen bzw. fernhalten soll (was den Feministinnen auch
weitgehendst gelungen ist). Unser modernes moralisches und
ethisches Denken findet deshalb keinen Einklang mehr mit den
biologischen Gegebenheiten und den alten existenzkulturellen Vorgängen. Dies liegt auch daran, daß ein Kind zwar früh reif wird, um
Nachwuchs zeugen zu können, aber geistig und emotional noch in
einem unreifen Zustand sich befindet, wo das Ich und der eigene
Wille noch nicht vollständig ausgebaut sind; also die Persönlichkeit
noch nicht herangewachsen ist, um auch die Tragfähigkeit erkennen
76
zu können, was es bedeutet Sex zu haben und heutzutage schwanger
zu werden. Deswegen bedarf auch das schon in die Pubertät gelangte
Kind noch unseres Schutzes und unserer Obhut, insbesondere vor
sexueller Ausbeutung durch Erwachsene. Dies ist auch vollkommen
richtig so. Das Kind selbst aber entwickelt in der Pubertät eine
explodierende sexuelle Neugierde und dabei den unbedingten Drang
eine andere Person erotisch berühren zu wollen und sich mit ihr zu
vereinigen. Selbst ein Sexverbot wird diese frühreifen Kinder/
Jugendliche nicht davon abhalten, ihren Trieben nachzugehen. Ein
nicht unbeträchtlicher Teil der Kinder und Jugendliche hat nämlich
schon im Alter von 11 – 16 Jahren erste sexuelle Erfahrungen
gemacht und zwar von sich selbst aus, weil es in ihren natürlichen
Instinkten so festgelegt ist. Die sexuelle Reife beginnt also sehr früh.
Nur so mancher Erwachsene, kann sich damit nicht anfreunden,
wenn es um seine eigenen Kinder geht, obwohl der Erwachsene
selbst einmal durch diese Zeit der Pubertät gegangen ist, wo er erste
sexuelle Erfahrungen gesammelt hatte (und das meistens nicht mal
vergnügunslos). Deswegen muß Aufklärung und Verhütung an erster
Stelle stehen, anstelle eines Schutzes, welches nur auf Verboten
gründet, der nur bedingt durchsetzbar ist. Einen Sex-Erotik-Liebeund-Familienführerschein einzurichten (als Pflichtfach in der
Schule) für pubertierende Kinder und Jugendliche, als Pendant zum
anspruchslosen Biologieunterricht mit Sexualaufklärung, wäre
vielleicht eine Möglichkeit, sie auf die Welt der Erwachsenen vorzubereiten.
Die Pubertät ist die Zeit, wo die Geschlechtsreife (im Sinne von
Fortpflanzungsfähigkeit) erreicht wird und im weiteren Verlauf auch
zu einem ausgewachsenen Körper führt. Dieser Lebensabschnitt
beginnt, wenn die Hirnanhangdrüse ein hormonelles Signal an den
Körper sendet, um in bestimmten Organen verstärkt Geschlechtshormone herzustellen, die über das Blut auch zu vielen anderen
Zielorganen transportiert wird. Bei Jungen ist es hauptsächlich das
Testosteron, bei Mädchen das Östrogen. Gewöhnlich wird die
Pubertät bei Mädchen zwischen dem 11. und 16. Lebensjahr und bei
Jungen zwischen dem 12. und 18. Lebensjahr durchlaufen
(Abweichungen sind möglich). In dieser Phase kommt es zur
deutlich erhöhten Konzentration der Geschlechtshormone, überdies
bei beiden Geschlechtern zur vollständigen Ausprägung der sekundären Geschlechtsmerkmale, wie etwa die der geschlechtsspezi77
fischen Körperbehaarung. Bei Mädchen beginnt in der Pubertät dann
die Menstruation (Menarche) und kurz danach die Bildung von
befruchtungsfähigen Eizellen (Ovulation) in den Eierstöcken, beim
Knaben die Spermienproduktion in den Hoden (Spermarche). Ein
hoher Testosteronspiegel fördert das Entstehen bzw. die Steigerung
von sexuellem Verlangen (Libido) und generell die des Antriebes,
der Ausdauer und der Lebenslust. Generell ist es so, daß das Sexualhormon Testosteron bei beiden Geschlechtern vorkommt, sich dabei
aber in Konzentration und Wirkungsweise bei Mann und Frau
unterscheidet, die das Begehren nach einem Partner (oder nach einer
Partnerin) aber beiderseits früh aufkommen lassen. Es gibt also heutzutage genügend 11- bis 16jährige Mädchen, die frühreif sind und
schon Geschlechtsverkehr mit Jungen ihrer Altersgruppe hatten und
die schon so sehr fraulich sind und eine Erotik ausstrahlen (können),
daß einem erwachsenen Mann beim Betrachten hören und sehen
vergehen kann; will damit sagen, daß erotische Sehnsüchte in ihm
geweckt werden, die nicht erfüllt werden können (dürfen). Man muß
ja nur mal im Sommer die Schulhöfe der Großstädte betrachten, um
zu sehen, wie viele frühreife Lolitas dort herumlaufen, die sich
bewußt erotisch-sexy anziehen (und sich entsprechend schminken),
weil sie um deren Wirkung wissen (ganz kurze Röcke, Bauch frei
und eine Brust betonende Bluse, etc.), ein Prüfstein für alle Lehrer,
die sich davon nicht angesprochen fühlen sollen und dürfen.
Hauptsache die jungen Mädels stehen im Mittelpunkt und finden
Anerkennung, ungeachtet der Folgen, die sich daraus ergeben
könnten. So manche Liaison eines Lehrers mit einer minderjährigen
Schülerin hat, wenn es aufgeflogen ist, ihm seinen Job gekostet und
noch mehr. Es gibt auch Fälle, wo Lehrerinnen minderjährige Jungen
verführt hatten und dann strafrechtlich verfolgt wurden. Aber mit
Pädophälie hat dies nichts zu tun.
Bei Mädchen hängt der Beginn der sexuellen Reife auch mit ihren
Fettzellen zusammen, so abwegig wie sich das auch im ersten
Moment anhört. Diese Fettzellen stimulieren die Produktion von Geschlechtshormonen. Gewichtszunahme mit Steigerung des Körperfettanteils kann die sexuelle Reife früher beginnen lassen, wogegen
schlanke Mädchen mit großer sportlicher Aktivität (die hierdurch
weniger Körperfettzellen besitzen) später die sexuelle Reife erwerben. Der Beginn der Pubertät läßt sich also durch ausreichend Sport
und richtiger Ernährung verzögern. Bei einer jungen Frau bedarf es
78
etwa 17 Prozent Körperfett um menstruieren zu können und sogar 22
Prozent um schwanger zu werden. Je höher der Körperfettanteil also
ist, um so höher ist die Gebärfreudigkeit. Es ist also nicht verkehrt,
wenn Eltern ihre Kinder zu Sport animieren und ihnen gesunde
nährstoffreiche Kost anbieten.
Aber nicht nur Pädophälie ist eine Abartigkeit wider der Natur, von
welche einige wenige Menschen befallen sind, vielmehr steuert
unsere Gesellschaft darauf zu, Abartigkeiten alltäglich werden zu
lassen. Selbst bei denen, die sich darüber entrüsten, wenn ein älterer
Mann eine Beziehung zu einer jungen Frau unterhält oder eine ältere
Frau zu einem jungen Mann. Behilflich sind da moderne Medien,
wie beispielsweise Internet-PCs oder Smartphones. Die modernen
Medien, wie das Internet, ermöglichen es den Menschen sexuelle
Erregung in einem neuen Ausmaß zu konsumieren, wie es die
Menschheit bis dato noch nicht gekannt hatte. Es wird wohl mehr
Sexdarstellungen in Pornos gezeigt, als im Kama Sutra beschrieben
ist. Dabei gibt es immer mehr Sexpraktiken mit Dingen, die eher in
die Toilette gehören als in den Mund. Perversität gehört immer mehr
zum Alltag. Eine dekadent kranke Entwicklung. Sie schlägt auch auf
das persönliche Sexualleben zurück, wie auch auf die Liebe. Denn
wenn ein Partner die Abartigkeiten nicht mitmachen will, ist die
Beziehung schon gestört. So mancher Partner/Partnerin wendet sich
angeekelt von diesem Tun ab und beendet die Beziehung. Zudem
wird von den Sex-Medien ein Menschenbild gezeichnet, was es nur
in vereinzelten Fällen gibt. Der Mann mit dem Riesenständer, der
immer kann, oder die Frau mit den großen Brüsten, die mehrmals
Sex am Tag haben will. Am besten Sex zu dritt oder zu viert und
wenn das auch noch nicht reicht, dann kommt Technik mit ins Spiel.
Einen Dildo für die Frau ist hier das Mindestmaß. Jugendliche die
das konsumieren, werden nicht nur eine falsche Vorstellung von
Mann und Frau bekommen, sondern auch von Beziehungen und Ehe.
Sie werden sich selbst an solche vorgegaukelten Ansprüche messen
und stellen mitunter dann fest, dem nicht zu genügen und versagen
dann vollständig, weil sie sich selbst einem Leistungsdruck unterwerfen, dem sie nicht gewachsen sind. Letztlich kann da auch nur
die Liebe auf der Strecke bleiben. Statt ein Sexprotz zu sein, immer
allzeit bereit und fähig, sollte man die Gefühle mehr ins Spiel
kommen lassen und auf Sinnlichkeit setzen. Sinnlichkeit und Erotik
braucht Zeit. Wer nur schnellen Sex will, der liebt nicht. Man muß
79
der Liebe Zeit geben, damit sie sich entwickeln kann. Und Ansprüche an die Liebes-Leistungsfähigkeit, bzw. an die sexuelle
Sportlichkeit, des Partners (oder der Partnerin) zu stellen, führt zum
Gegenteil des erwünschten. Selbst Liebe geben und seinem
Liebesobjekt sich in der Liebe entwickeln zu lassen, dabei die Zeit
lassen, die hierfür gebraucht wird, wird zu dem gewünschten
Ergebnis führen. Nicht sofort, aber dafür später um so mehr.
Liebe ist halt wichtig, für den jungen Menschen ebenso wie für den
Erwachsenen. Die Sexualität hat aber in der Jugend einen anderen
Stellenwert, wie im reifen Lebensalter. Das mag auch daran liegen,
das man in der Jugend noch mehr Dynamik und Leistungsfähigkeit
besitzt, aber auch der Reiz des Neuen noch anhält. Im Alter läßt das
nach, aber es hört nicht auf. Statt zu rammeln wie ein Karnickel, läßt
man es im höheren Alter ruhiger angehen und gibt der Liebe mehr
Raum und Zeit. Das bedeutet aber nicht, daß der junge Lover nicht
auch lieben kann. Nur es hat eine andere Qualität.
Wie wir auch handeln, die Liebe handelt meist mit. Wir merken das
nicht immer, weil es nicht unbedingt in unser Bewußtsein eindringen
muß. Der Vorhof des Bewußtseins, ist das Unterbewußtsein. Hier
wird das meiste unseres Denkens und Fühlens vorbereitet. Wir
werden deshalb beherrscht vom Unterbewußtsein. Und im Unterbewußtsein agiert die Liebe am heftigsten. Wir werden also von der
Liebe oft unbemerkt durch unser Leben dirigiert.
Liebe regiert die Welt
Vom König hinab bis hin zum einfachen Diebe,
alle werden regiert von der Liebe.
Von Ost nach West, von Süd nach Nord,
von Australien bis an den Großen Belt,
überall regiert die Liebe die Welt.
Zeitweilig hinterläßt sie Verwüstung und Schmerzen,
aber meistens lieben die Menschen sich von Herzen.
Gehen wir auch aufrecht und nicht mehr auf allen Vieren,
gerne lassen wir uns auch weiterhin von der Liebe regieren.
80
*
Teil 2
- die Entzauberung der Liebe Vorheriges war die meist subjektive Deutung, die viel mit
Emotionen zu tun hat. Die objektive (vielleicht anfangs
ungewöhnliche) Deutung entzaubert die subjektive Wahrnehmung
der Liebe.
Was ist die Liebe dann objektiv?
Die Liebe ist ein Schutzprogramm der Natur, zur Erhaltung des
Lebens.
Die Natur hat es so eingerichtet, daß der Sexualtrieb der Fortpflanzung dient. Die Liebe dagegen ist zum Schutz des Lebens
entstanden.
Eine Mutter liebt ihr Kind (der Vater tut es natürlich auch) und
schützt es daher. Ein Kind liebt seine Mutter (und ebenso den Vater)
um Schutz zu erfahren.
Die mütterliche Liebe ist zudem eine erwartungsfreie altruistische
(selbstlose) Liebe. Das bedeutet, daß eine Mutter liebt ohne etwas zu
begehren, ohne etwas haben zu wollen, ohne Liebe zurück zu
fordern. Eine Mutter fragt nicht danach, ob sie von ihrem Kind
zurück geliebt wird, sondern gibt was sie geben kann, mit dem tiefen
inneren Wunsch, daß es ihrem Kind gut gehen möge. Sie ist ihrem
Kind gegenüber erwartungsfrei zugewandt. Wenn sie etwas von
ihrem Kind erwartet, dann nur zu seiner selbst Gunsten, nämlich daß
es sich gut entwickeln möge, wo es auch selbst einen Teil dazu
beitragen muß, beispielsweise bei der Schulbildung, durch lernen.
Eine Mutter gibt was sie hat, wenn es sein muß das eigene Leben,
damit das Kind gedeihen kann. Dafür hat die Natur dem Menschen
die Liebe geschenkt, zum Schutz des Lebens und zur Erhaltung ihrer
Art.
Liebe und Sexualtrieb sind zwei Seiten einer Medaille. Die eine
Seite soll Leben erzeugen, die andere soll dieses Leben erhalten.
81
Natürlich können ebenso Eltern ihr Kind schützen, wenn sie es nicht
lieben würden. Aber der Schutz würde hier Grenzen haben. Er ginge
nicht so weit, daß nichtliebende Eltern sich selbst aufgeben würden,
zum Schutze des Kindes, insbesondere in Not- und Gefahrensituationen. Eltern die jedoch ihr Kind lieben, werden sich selbst
aufopfern, um ihr Kind vor Schaden zu bewahren. Der Schutz des
Kindes geht durch die Liebe viel weiter, als wenn es keine Liebe
geben würde. Liebende Eltern würden ihr eigenes Leben aufs Spiel
setzen, um das Leben ihres Kindes zu schützen und zu erhalten.
Ohne diese Liebe würden Eltern nicht so weit gehen. Die Natur hat
die Liebe also eingeführt, um den höchstmöglichen Schutz des
Lebens erreichen zu können. Dementsprechend ist die Zuneigung
zwischen den Eltern und dem Kind der Ausgangspunkt der Liebe –
also ihre Quelle.
Und in Gefahrensituationen wird nicht nur das eigene Leben aufs
Spiel gesetzt, um das Kind zu schützen, sondern auch alle zur
Verfügung stehende Mittel eingesetzt, wenn es darum geht, die
Gefahr zu beseitigen. Wenn es einen Gefährder gibt, so wird auch
vor Gewalt gegen ihn nicht zurückgeschrocken. Wenn es sein muß,
wird er verletzt oder sogar getötet. Die Liebe kennt hier kein Tabu.
Ein Tier wird in der Regel also jeden, der seinem Nachwuchs zu
nahe kommt, angreifen, wenn nicht schon zuvor die gemeinsame
Flucht möglich war. Die Liebe ist deshalb nicht alleine dem
Menschen eigen. Der Drang ihre Jüngsten zu schützen, notfalls unter
eigener Selbstaufgabe, ist ihnen, den Tieren, auch gegeben. Auch
Tiere erfahren deshalb die Liebe.
So kommt es auch immer wieder unter Erwachsenen vor, daß der
Liebe wegen ein möglicher Nebenbuhler vertrieben, verletzt oder gar
getötet wird. Gesetze sind für die liebende Person außer Kraft gesetzt
(aber nicht für den Staat), wenn es darum geht, die Liebe der (oder
des) Geliebten zu schützen und zu bewahren. Für die liebende
Person ist es so etwas wie ein Recht auf Selbstverteidigung.
Für die Fortpflanzung jedoch bedarf es primär keiner Liebe, nur des
Sexualtriebes. Die erwachsene Liebe aber bedarf in den allermeisten
Fällen des Sexualtriebes, um sich hieran zu stärken und die Liebe
immer wieder erneuern zu können. Die Liebe wird damit zum Motor
der Sinneslust, also damit zur treibenden Kraft des Sexualtriebes,
82
weil sie den Sexualtrieb einfordert. Liebe und Sexualtrieb interagieren somit miteinander. Liebe maximiert dementsprechend die
Fortpflanzungsmöglichkeiten, indem es die Häufigkeit von Sex erhöht.
Für die Frau geht Sex in der Regel aber immer mit Liebe einher, im
Gegensatz zum Mann, der Sex und Liebe gut trennen kann. Er
braucht keine Liebe um Sex durchführen zu können, sondern nur
irgendeine Frau. Man kann sagen, primär hat die Natur die Liebe für
die Frau eingeführt. Oder auch gesagt: die Liebe ist weiblich
(feminin). Das bedeutet aber nicht, daß dem Mann die Liebe versagt
bleibt. Auch er kann lieben. Die Liebe einer Frau bliebe ja unerfüllt,
wenn der Mann sie nicht auch lieben könnte. Liebe hofft ja auf
Befriedigung, ansonsten wird sie zur Frustration. Deswegen hat die
Natur die Liebe an beide Teile der Spezies Mensch vergeben.
Wenn eine Mutter ihr Kind liebt, gibt das Kind der Mutter auf seine
Art und Weise die Liebe zurück. Würde das Kind dagegen die
Mutter auf unliebsame Manier zurückweisen, würde die Mutter das
Kind eventuell nicht mehr haben wollen und es vernachlässigen. Das
Kind würde dann nicht mehr versorgt und beschützt werden. Liebe
ist also ein wichtiger Faktor, um das Leben des Kindes zu sichern.
Deswegen hat es die Natur so eingerichtet, daß Liebe für die Frau so
wichtig ist. Der Mann dagegen soll seine Spermien zur Fortpflanzung möglichst weit und oft verbreiten, dafür braucht er die
Liebe nicht. Er kann also Sex und Liebe völlig trennen, im
Gegensatz zur Frau. Der Mann kann daher täglich für Nachwuchs
sorgen, wenn er genügend Frauen dafür zur Verfügung hat, wogegen
die Frau nur einmal im Jahr ein Kind zur Welt bringen kann (im
Ausnahmefall mehr als eins, bei Zwillingen beispielsweise). Und die
Frau ist es in der Regel auch, die sich um den Nachwuchs kümmert.
Und wie schon beschrieben, ist Liebe hier besonders wichtig, zum
Schutze des Kindes.
Während die Mutterliebe eine Verbindung zweier Menschen (Mutter
– Kind) beschreibt, die eins waren und sich voneinander getrennt
haben (bzw. sich noch trennen werden, wenn die Schwangerschaft
noch nicht beendet ist), beschreibt die erwachsene (sexuelle) Liebe
die Beziehung zweier Menschen, die getrennt waren und nun eins
werden wollen. Genauso wie Mann und Frau einst eins waren, also
83
eine Einheit, bevor sie getrennt wurden und diese sich seit diesem
Zeitpunkt im Sexualverkehr vereinigen, um diese Einheit wieder
herzustellen. Das Außeinanderstrebende will also später auf einer
höheren Ebene wieder zusammengefügt sein.
Die sogenannte platonische Liebe dagegen, die nur auf Vernunft
basiert (geistige/seelische Beziehung) und ohne Körperkontakt ist,
also frei von Sexualität und Erotik, ist eher eine Ausnahmeerscheinung und kaum eine wahre Liebe.
Wenn der junge Mensch aus dem Kindesalter in die Pubertät strebt,
lockert und löst sich die innige Mutter-Kind-Beziehung (und auch
die Vater-Kind-Beziehung). Ein Prozeß, der von beiden Parteien
ausgeht. Dennoch bedeutet es für das Kind einen Verlust an
Mitgefühl, Zuneigung und Hingabe und letztlich Liebe. Das
getröstet, behütet und beschützt werden, verliert an Intensität. Dies
wird in der Pubertät beginnend kompensiert werden durch den
Wunsch, jemand anders finden zu wollen, um diese wohligen
Gefühle wieder zurückbekommen zu können. Die Mutter-(Vater-)Kind-Liebe sucht nun ihre Entsprechung in der Liebe zu einer
anderen Person. Eine erwachsene Liebe erwächst nun, wo man Liebe
gibt und Liebe empfangen will, inklusive der damit verbunden
Intimität und Sexualität. Durch die Sexualität wird die Liebe auf eine
andere Stufe gestellt. Man ist empfänglich für Erotik und öffnet sich
gegenüber einem fremden Menschen. Es tritt aber nicht nur
Verlangen nach der erwachsenen Liebe ein, wenn wir als Kind
persönlich die Erfahrung der Eltern-Kind-Liebe gemacht haben,
sondern grundsätzlich, denn sonst könnten ja alle Menschen, die
ohne Eltern groß wurden, als Erwachsene nicht lieben. Die Liebe
steckt also in uns, auch wenn wir unsere Eltern früh verloren haben.
Diese Erfahrung der liebevollen Eltern-Kind-Beziehung, und darauf
folgend die erwachsene Liebe, hat sich im Laufe der Jahrtausende in
die Gene des Homo sapiens festgesetzt. Standardgemäß wird die
erwachsene Liebe zu einer bestimmten Zeit in oder nach der Pubertät
ausgelöst und wird den Menschen mit diesen Gefühlen überwältigen.
Wer als Kind keine Eltern hatte und keine Liebe erfuhr, wird
dadurch dennoch eines Tages lieben können, wenngleich es für ihn
schwieriger werden könnte, wegen der fehlenden persönlichen
Erfahrung einer guten Eltern-Kind-Beziehung, insbesondere einer
84
guten Mutter-Kind-Beziehung. Wenn der Knabe sich jedoch in der
beginnenden Pubertätsphase nicht von der innigen Beziehung der
Mutter lösen kann, dann trägt er eventuell ein Leben lang einen
sogenannten Ödipuskomplex mit sich herum, ein frühkindliches
sexuelles Verhalten gegenüber der Mutter.
Beim Ödipuskomplex (so wird es meistens definiert) richten sich die
sexuellen Wünsche des Kindes auf das Elternteil entgegengesetzten
Geschlechts (Sohn – Mutter oder Tochter - Vater) und parallel dazu
wird gegenüber dem gleichgeschlechtlichen Elternteil Eifersucht und
Haß empfunden, weil dieser als Rivale betrachtet wird. So zumindest
nach Freud. Nach Fromm ist vielmehr der Ödipusmythos ein Symbol
der Rebellion des Sohnes gegen die Autorität des Vaters in einer
patriarchalen Gesellschaft, wobei hier natürlich die Rolle der Tochter
unberücksichtigt bleibt.
Die Liebe des Kindes entwickelt sich jedenfalls weiter, wenn das
Kind sich zum Erwachsenen bildet und der Fortpflanzungstrieb
hinzu kommt. Dann wird die Liebe zum Zulieferer des Sexualtriebes.
Denn Sex (und die Möglichkeit der Fortpflanzung) ist eher gegeben,
bei einem sich liebenden - oder einem zuvor verliebten - (heterosexuellen) Paar, als wenn sich die beiden Partner gleichgültig wären
oder sich sogar gar nicht mögen würden. Die liebende (oder
verliebte) Zuneigung zu einer Person, geht einher mit dem Wunsch
auf körperliche Nähe, Erotik, Sex und dem Willen einen sexuellen
Höhepunkt (Orgasmus) erleben zu wollen, was ohne Verhütung in
vielen Fällen zu einer Kindeszeugung führen wird. So wie die Natur
es ja wollte.
Verhütung widerspricht daher dem Auftrag der Natur, seine Art zu
erhalten. Aber nur im ersten Moment sieht das so aus. Denn die
zügellose Ausbreitung der Spezies Mensch führt zu einer Überbevölkerung der Erde und zu einer Ausbeutung an lebenswichtigen
Ressourcen, wo am Ende ein Kollaps stehen wird, der die Erhaltung
der Art, also der Spezies Mensch, sowie auch anderer Tierarten, in
Gefahr bringt. Sagen wir es mal so: Verhütung ist der moderne Weg
der Natur, die Erhaltung der Art zu sichern, auf einer überbevölkerten Erde.
85
So wie das Kind in der Pubertät sich von der Mutter entfernt, so hat
sich die Menschheit in ihrer Reifezeit auch von der Mutter Erde
gelöst und versucht ein eigenständiges technisiertes Leben zu führen.
Technik soll die natürliche (d. h. ursprüngliche) Natur ersetzen.
Wenn die Natur die Liebe zum Schutze des Lebens eingerichtet hat,
dann hat sie dabei den Lapsus gemacht, dem Menschen eine nicht
ausreichend tiefe Liebe zur Natur, also zur Mutter Erde, mitgegeben
zu haben, um diese auch mit aller Hingabe zu schützen. Denn
zunehmende Umweltverschmutzung und -zerstörung, durch die
Technisierung, bedroht das Leben auf unseren blauen Planeten
immer mehr und intensiver. Wenn das Leben auf der Erde
ausgeloschen ist, gibt es auf ihr auch keine Liebe mehr. Naturschutz
schützt also auch die Liebe. Wer die Natur nicht schützt, tötet Leben,
zerstört den Planeten und vernichtet letztendlich jedwedes Liebesgefühl in dieser Welt. Es ist Aufgabe der Politik, mit allerhöchster
Priorität, die Umwelt zu schützen und schon begangene Umweltzerstörung wieder rückgängig zu machen. Aber es ist auch die
Aufgabe jedes Einzelnen, in seinem Umfeld für Umweltschutz zu
sorgen und sein Leben so einzurichten, daß er weitgehendst die
Natur schützen kann, also unsere Mutter Erde. Es ist unser
Selbstzweck dies zu tun, weil wir sonst nicht auf Dauer überleben
werden.
In Deutschland sind die Geburtenzahlen seit Jahren leicht rückläufig.
Das ist ein guter Trend. Wünschenswert wäre jedoch eine Reduzierung der Einwohnerzahl um ein Drittel, also von 90 Millionen auf
60 Millionen Einwohner (oder weniger). Leerstehende häßliche
Satellitenstädte könnten dann abgerissen werden und die frei
gewordenen Flächen könnten wieder landwirtschaftlich genutzt
werden, was auch ein Beitrag zum Umweltschutz wäre.
Fern jeder Vernunft plärren dagegen Politiker aller Couleur den
Bürgern die Ohren voll, Deutschland müsse mehr Einwohner haben,
eventuell durch noch mehr Zuwanderung von Menschen aus anderen
fernen Ländern, wie beispielsweise aus der Türkei (was die Mehrheit
der Bevölkerung jedoch ablehnt). Meist führen sie an, die Renten
wären nicht sicher bei einer rückläufigen Bevölkerung (was Angst
auslösen soll). Dies ist deshalb so aberwitzig, weil es die Politik der
Politiker ist, wenn die Renten nicht mehr sicher sind. Bei geistreicher
86
und seriöser Staatskunst sind die Renten allemal sicher. Sonst wären
ja auch in kleineren Staaten keine Renten sicher, weil sie eine
geringere Bevölkerung haben als wir Deutschen. Oftmals sind aber
gerade dort die Renten sicherer.
Die Politiker erheischen ihr Selbstbewußtsein aus der Größe der
Bevölkerung. Je höher die Schar der Bevölkerung ist, umso größer
wähnen sie ihre (subjektive) Macht. Deswegen wollen Politiker
immer mehr Menschen in ihrem Machtbereich leben haben, als
gegenwärtig vorhanden sind, selbst dann, wenn das Land schon
überbevölkert ist. Wir brauchen aber nicht mehr Menschen auf
unserem Planeten, und auch nicht mehr in Deutschland, sondern
weniger Menschen weltweit, um die Ressourcen und die Umwelt zu
schonen, damit auch zukünftige Generationen auf der Erde die
Chance haben, hier noch leben zu können.
Während Kinder sich nach der Pubertätsphase im allgemeinen
vollständig von der Mutter lösen und ein eigenständiges Leben
führen können (und auch imstande sind weiter zu leben, falls die
Mutter stirbt), verhält es sich bei der Menschheit anders. Die
Menschheit kann sich nicht vollständig von der Mutter Erde lösen.
Wenn die Erde ihre Fruchtbarkeit verliert, aufgrund von Umweltzerstörung durch den Menschen (ein glatter Selbstmord), dann
sterben mit der Mutter Erde ihre Kinder, also die Menschen und alle
anderen Lebewesen. Erst die Expansion in die Tiefen des Weltraums
wird eine Befreiung von der Mutter Erde für die Menschheit sein
können (und vielleicht auch für einige Tierarten die mitgenommen
werden), was aber in naher Zukunft (und vielleicht für immer) eine
Utopie bleiben wird. Aber auch wenn ein Ersatz-Planet gefunden
würde, so ist wiederum nur eine Ersatz-Mutter gefunden und die alte
Abhängigkeit bleibt, bzw. beginnt von neuem.
Jedenfalls hat die Mutter Erde alle Lebewesen hervorgebracht und
mit ihnen die Liebe. Aus den physikalischen Teilen eines Lebewesens, wird damit ganz unphysikalisch die Liebe ins Leben
gerufen. Ist die Liebe wirklich ganz unphysikalisch?
Daß es allein die Chemie im Körper ist, die den Menschen lieben
läßt, ist sicher zweifelhaft, es gehört doch wohl noch einiges mehr
dazu. Nebst Gene, Geist und Seele wohl auch Strahlen (Licht). Ohne
87
die Strahlen, die in unser Auge treffen und unser Gegenüber sichtbar
werden läßt (so fern wir sehend sind, also nicht blind), kann erst der
Chemiecocktail in unserem Körper zum reagieren gebracht werden,
welchem einen Menschen zum liebenden Menschen macht. Kann
daher ein Blinder ein (zuerst) verliebter (und später ein tief
liebender) Mensch werden? Einer dem es nicht möglich ist diese
Strahlen, also diese visuellen Signale, zu empfangen und zu
verarbeiten, also sein Gegenüber, ein mögliches Objekt seiner Liebe,
optisch zu erkennen? Reicht allein der Tastsinn aus ihn „sehend“ zu
machen, um diesen Chemiecocktail zum reagieren zu bringen, damit
er lieben kann? Wenn ja, ist es die gleiche Liebe, mit der gleichen
Intensität, wie die sehenden Menschen lieben können?
Es kann natürlich auch nur eine Stimme sein, die einen betört. Oder
ein Geruch. Man kann einen Menschen über verschiedene Sinne
wahrnehmen. Es heißt ja auch: man sieht nur mit dem Herzen gut,
das Wesentliche sei für das Auge unsichtbar. Und: es kommt auf die
inneren Werte eines Menschen an, nicht auf sein Aussehen. Aber das
stärkste Argument für die Liebe ist, insbesondere für die Liebe auf
den ersten Blick, daß es optische Signale gibt, die erst das Auge
erfreuen, dann den Verstand und dann das Herz. - Obwohl der
Verstand hin und wieder mal ausgeschaltet bleibt und übergangen
wird.
Die wenigsten sehenden Menschen können sich vorstellen, sich in
einen Menschen zu verlieben, den sie noch nie gesehen haben und
nie werden sehen können. Doch auch ein von Geburt an blinder
Mensch wird, weil die Liebe in seinen Genen steckt, auf diese Art
und Weise von der Liebe eines Tages überwältigt werden, obwohl er
optisch kein Liebesobjekt erfassen kann.
So werden Blinde auch die Natur der Erde und andere Menschen, gar
sich selbst, lieben können, ohne die Welt (also nahes und fernes)
jemals zu erblicken, alleine deshalb, weil sie imstande sind zu fühlen
und damit tiefgehende Gefühle entwickeln zu können. Und sie
können sich auch Gedanken über ihre Beziehungen und die Liebe
machen sowie die Welt auf ihre eigene Art und Weise betrachten.
Wie können aber Blinde die Welt erkennen und darüber philosophieren, wenn sie sie nicht sehen können? Haben Blinde eine
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richtige Vorstellung von der Welt oder liegt sie ihnen nur im
Dunkeln? Ja gibt es von Geburt an Blinde, die Philosophen sind?
Kann jemand, der die Welt nicht sehen kann, die Welt erkennen?
Aber so kann man auch fragen, ob Sehende die Welt richtig sehen
und wahrnehmen? Zumal jeder sich ein anderes Bild von der Welt
macht. Also ist das, was wir sehen, genau das, was wir zu sehen
glauben? Also die unverrückbare Wahrheit und Wirklichkeit?
Die Problematik fängt schon damit an, daß wir die ganze Farbenpracht (beispielsweise eines Blumenstraußes) nur wahrnehmen
können, wenn wir nicht farbenblind sind. Wenn alle Menschen
farbenblind wären, würde niemand auf die Idee kommen, daß die
Welt (und auch der Blumenstrauß) farbig wäre. Jeder wäre sich
sicher, es würde nur schwarz und weiß sowie Graustufen hieraus zu
sehen sein. Farben wären außerhalb unseres Erkenntnisbereiches.
Nun können wir aber farbig sehen (die meisten jedenfalls), aber
haben wir alle unsere möglichen Erkenntnisbereiche damit schon
kennengelernt? Wohl nicht, denn wie sieht es mit der Infrarot-Wahrnehmung aus? Oder mit Ultra- und Infraschall? Dies beherrschen wir
Menschen nicht.
Infrarot zählt zum unsichtbaren Lichtspektrum, da die Wellenlänge
zu lang ist, um für das menschliche Auge sichtbar zu sein. Beim
Infraschall handelt es sich um Frequenzen die unter 16 Hz liegen und
vom menschlichen Ohr nicht wahrgenommen werden können.
Wogegen der Ultraschall Frequenzen sind, die oberhalb des
Hörfrequenzbereiches des Menschen liegen, ab etwa 16 kHz
aufsteigend. Und ab 1 GHz wird Ultraschall dann zum Hyperschall.
Würden wir die Erde auch in Infrarot – sowie mit Infra- und
Ultraschall - wahrnehmen können, ohne Hilfsmittel, würden wir die
Welt auch wieder anders auffassen und verstehen. Auch kann das
Gehirn meist nur einen Bruchteil von dem erfassen und verarbeiten,
was wir gerade betrachten, wie etwa eine gebirgige Landschaft. Hier
treffen dann abermillionen Lichtphotonen auf unsere Netzhaut der
Augen. Und mit diesen Photonen erreicht eine unglaubliche Datenflut unser Gehirn, welches nur einen Teil dieser Informationen verarbeiten kann. Die Aufnahme an Informationen ist gewissermaßen
begrenzt und was aufgenommen wird, ist zudem individuell. Hier
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sucht sich das Gehirn selbst aus, was es verarbeiten kann und
aufnehmen will, deshalb sieht ein jeder die Welt anders, auch wenn
zwei oder mehrere Personen das gleiche betrachten.
Und das, was ich aus einem Landschaftsteil sehe, welches ja nur ein
Puzzlestück ist aus einem großen Bild, da ist es noch nicht mal
sicher, ob ich es überhaupt richtig sehe und erkennen kann oder ob
meine Augen und Sinne mich im Erkennen und Betrachten nicht
vielleicht täuschen. Man kann daher alles in Frage stellen und
bezweifeln, nicht nur das was andere gesehen haben, sondern die
eigene Wahrnehmung und Erkennungs- sowie Erkenntnisleistung
auch. Aber dieses etwas, was ich erkannt habe, habe ich erkannt und
zwar so, wie es mir möglich war es zu erkennen und das ist meine
Realität, sie muß nicht mit der Realität anderer übereinstimmen, die
bei der Betrachtung desselben anderes daraus zu erkennen vermögen
als ich. Das was ich erkenne, ist ein Ausschnitt aus der Realität und
damit eine Wahrheit. Nicht mehr und nicht weniger.
Und mit der Liebe verhält es sich genau so. Was ein jeder an
emotionalen Informationen in sich trägt, ist so individuell, wie er
selbst. Deshalb ist jedem die Liebe seine eigene persönliche Liebe,
die andere deshalb auch anders erfahren. Und dies macht sie so
spektakulär. Jeder erfährt die Liebe anders. Das heißt, mit jedem
Menschen ist die Liebe eine andere, eine subjektive Liebe, und
darum ist sie so unbeschreiblich.
Genauso wie die Erfahrungen die wir machen, die auf uns einfließen
im Spannungsfeld von äußeren und inneren Einflüssen, so macht ein
Blinder seine eigenen Erfahrungen und kann ebenso philosophieren
und lieben, wie ein Sehender, ganz auf seine persönliche individuelle
Art und Weise.
Die Menschen sind eben verschieden und es gibt keinen zweiten
Menschen, der genauso denkt und fühlt wie man selbst. Ähnlich
vielleicht ja, aber nicht zu 100% genauso. Allein die Millionen
Synapsen im Gehirn sind einzigartig geschaltet und bei keinem
zweiten Menschen genau so vorhanden, wie in seinem eigenen
Denkkasten. Dennoch sind wir Menschen uns in vielen Dingen so
ähnlich. Diese Ähnlichkeit ist notwendig, um als soziales Wesen in
einer Gemeinschaft zusammen leben zu können. Denn eine Gemein90
schaft zu bilden bedeutet auch, Kräfte zusammenzufügen, um Stärke
zu besitzen, gegen die Widrigkeiten des Lebens, also letztendlich um
überleben zu können.
In der Evolution der Natur ist es so, daß nur diejenigen Spezies auf
Dauer überleben werden, die in eine der folgenden Kategorien
gehören: in die Gruppe der Stärksten oder der Fittesten oder der
Schnellsten oder der Intelligentesten oder der Bestgetarntesten oder
der Bestangepasstesten oder in die Gattung der genügsamsten
Exemplare. Die Natur erzeugt aber nicht nur die ganz kräftigsten und
besten Exemplare, um sich fort zu entwickeln, es gibt auch
Fehlentwicklungen bzw. Exemplare in ihren Reihen mit Fehlern, an
denen sich die angeblich besten und fittesten Exemplare messen
müssen. Würde die Natur nur auf die sogenannten kräftigsten
Exemplare bauen, könnte das auf Dauer eine Fehlentwicklung
werden, da sie womöglich nicht auf äußere veränderte Umstände
reagieren könnten. Die Natur braucht also möglicherweise diese
Fehlentwicklungen, damit sich die Spezies verbessern können.
Homosexualität scheint so eine Fehlentwicklung zu sein, da sie nicht
der Erhaltung der Art dient. Aber wie das so mit den Fehlentwicklungen ist, irgendwann sind sie wieder verschwunden - bis
wieder neue andere kommen.
Evolution
ist wie eine Schaukel.
Ein ständiges auf- und abschwingen,
um immer höher zu kommen
Fragt sich, ob schon bei unseren Ahnen (aus grauer Urzeit) es
Homosexualität gab oder ob erst nach dem Homo erectus, also mit
dem Erscheinen des Homo sapiens, diese Entwicklung möglich
wurde. Jedenfalls bedarf es entwicklungsbiologisch gesehen eines
begattungsfähigen Partners, damit die Spezies Mensch nicht ausstirbt
und die Evolution hier nicht in einer Sackgasse endet. Homosexualität ist da eindeutig der falsche Weg. Würde jeder Mensch
diese Neigung haben, wäre die Menschheit schon längst ausgestorben. Vielleicht ist die Gattung des Neandertalers ja auch an
Homosexualität zugrunde gegangen, weil nicht genügend Nach-
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kommen gezeugt wurden. Das ist zwar jetzt nur eine Hypothese und
kaum glaubhaft, aber theoretisch wäre es möglich.
Doch nebenbei gefragt, wie kann es überhaupt sein, daß die Natur
Ziele hat, wie die stetige Anpassung der Gene an die Umwelt? Wäre
es da nicht besser, die Natur würde die Umwelt so belassen wie sie
ist, denn dann müßte ja auch nichts mehr angepaßt werden und die
Gene müßten sich nicht mehr ändern?
Die zweite Frage, mit der ich zuerst beginnen will, ist leicht zu
beantworten, denn wenn sich nichts ändern würde, gäbe es auch kein
Leben. Denn es lebt nur etwas, was sich auch ändert, ansonsten wäre
es tot.
[Weitere Ausführungen hierzu können Sie meiner Schrift entnehmen „Der Tod stirbt
zuletzt – vom Ende des Sterbens“ (im Internet kostenfrei zu lesen unter:
www.weltethik.de/Der-Tod-stirbt-zuletzt.pdf ).]
Die erste Frage dagegen ist schon schwieriger zu beantworten, denn
die Natur ist kein Subjekt, kein vernunftbetontes Wesen, welches
denken und Strategien entwickeln kann. Die Natur kann sich nicht
überlegen, daß dieses oder jenes ein bestimmtes Ziel folgen soll und
einen Zweck haben muß. Also auch nicht, daß die Gene sich so oder
so entwickeln müssen. Nur durch Wesen wie uns, also die
denkenden und vernunftbegabten Menschen, die ja auch ein Teil der
Natur sind, erhält die Natur einen Anteil Vernunft (mehr oder
weniger, je nachdem wie man es sehen will).
Das alles auf ein bestimmtes Ziel hinauslaufen mag und auch seinen
Zweck hat, liegt daran, daß die Natur Gesetzmäßigkeiten unterworfen ist (so wie das ganze Dasein selbst auch), nach der sie sich
bewegt und ordnet. Innerhalb dieser Gesetzmäßigkeiten gibt es also
evolutionäre Zwänge, so daß sich alles in der Welt systematisiert und
gliedert. Aber nicht so perfekt, daß die Natur immer nur die ganz
perfekten Individuen hervorbringt. Denn wenn etwas sich systematisiert und gliedert, gibt es auch Fehlwege, bis die richtige Ordnung
gefunden ist. Es geht also nicht um die fittesten Gene, die sich
vermehren sollen und Mensch und Tier als Trägerobjekt hierfür
verwenden müssen. Es ist nur eine zwangsläufige Folge der
Umstände, daß die fittesten Gene meistens die Oberhand gewinnen.
Meistens – aber eben nicht immer. Evolutionstheorien, die jedes
92
Phänomen und jede Verhaltensweise als bestmögliche Anpassung an
die Umwelt auslegen, liegen daher ein wenig falsch. Denn Evolution
ist nicht das Ziel der Natur, sondern das Ergebnis ihrer Gesetzmäßigkeiten.
Über die Gesetzmäßigkeiten der Natur gibt es viel darzulegen, was den Umfang und
Sinn dieser Schrift sprengen würde, welches Sie aber in meinem Buch „Theorie der
dynamischen Realität“ gerne nachlesen mögen (Infos unter: www.welt-formel.de).
Eine Gesetzmäßigkeit der Natur ist es, daß Menschen zu ihrer Reproduktion Vater und Mutter brauchen. Und das neugeborene Kind
braucht seine Eltern, vor allem die Mutter. Ein Kind ist ja zunächst
mit seiner Mutter verbunden, in inniger Einigkeit mit ihr im
Mutterleib. Und mit dem Vater über die Gene, die er an das Kind
weitergegeben hat. So ist die erste Zuwendung des Kindes mehr der
Mutter geschuldet, als dem Vater, da sie näher miteinander
verbunden sind. Von der Mutter erwartet das Kind auch nach seiner
Geburt Nahrung (vorerst Muttermilch). Später wendet sich das Kind
auch dem Vater zu, von dem es beispielsweise erzieherische
Elemente wie Stärke, Zielrichtung und Zuverlässigkeit braucht. Mit
der Zeit hat das Kind das mütterliche und das väterliche Prinzip (die
Lebensregeln) verinnerlicht und löst sich in der Pubertät schließlich
von seiner Mutter und dem Vater ab. Es tritt ein in eine Phase der
Irritationen. Denn gleichzeitig setzt der Geschlechtstrieb sich in
Gang und während man noch teils in Liebe mit den Eltern verbunden
ist, sich dieses Band aber langsam und immer mehr zu lösen beginnt,
strickt sich wie von selbst ein neues Band der Liebe, welches von
irgendeinem anderen Menschen aufgefangen werden kann. In dieser
Phase entscheidet es sich wohl auch, ob man heterosexuell bleibt
oder nicht. War die Liebe zu dem gleichgeschlechtlichen Elternteil
wesentlich größer als zu dem nichtgleichgeschlechtlichen Elternteil,
kann es nun sein, daß auch ein gleichgeschlechtlicher Mensch die
Liebe empfangen soll, die das Kind nun zu vergeben hat. Es kann so
sein, muß es aber nicht, es ist nur eine These. Wenn die Liebe des
Kindes in seiner frühen Lebensphase zu einem Elternteil größer war
als zu dem anderen Elternteil, heißt das nicht, daß seine Sexualität
hier schon bestimmt war, sondern das es Gründe in der Beziehung
zwischen Kind und Elternteil gab, die hierzu hinführten. Ein
schlagender Vater oder eine oft betrunkene Mutter, könnten hier
beispielsweise ebenso auch den Ausschlag für die eine oder andere
sexuelle Ausrichtung gegeben haben. Es können aber noch ganz
93
andere unbekannte Faktoren eine Rolle hier mitspielen, die nichts
mit Erziehung oder einer familiären Situation zu tun haben. Was nun
zu Homosexualität führt, ist noch nicht bewiesen.
Homosexualität hat für die Natur den Mangel, daß sie nicht der
Erhaltung der Art dient. Die Frage, die deshalb noch zu stellen ist, ist
diejenige, ob Homosexualität vielleicht doch irgendwie irgendeinen
evolutionären Vorteil haben könnte und damit dennoch (vielleicht
auf Umwegen) zur Erhaltung der Art beiträgt, wenngleich auch nicht
unmittelbar erkennbar? Denn auch bei Tieren läßt sich gleichgeschlechtliches Verhalten erkennen. Und wie Wissenschaftler festgestellt haben wollen, bei über 1.500 Tierarten (auch der Mensch ist ja
eine „Tierart“).
Eine Theorie könnte es beispielsweise sein, daß mit homosexuellen
Verhalten die Übervölkerung einer Population verhindert werden
soll, weil Homosexualität nicht der Erhaltung der Art dient, da ja
kein Nachwuchs gezeugt wird. Je mehr Homosexuelle es gibt, umso
weniger Nachwuchs wird gezeugt und umso kleiner bleibt die
Population. So wäre hier das Prinzip.
Eine andere Theorie könnte es dagegen sein, daß ein Ungleichgewicht im Tierreich, von Männlein und Weiblein, ausgeglichen
werden soll, damit es keine frustrierten Artgenossen gibt, die sonst
nicht zum Ausleben ihrer Sexualität kämen, was zu Rivalitätskämpfen führen würde, zum Schaden des Nachwuchses und damit
zur Beeinträchtigung der Erhaltung der Art.
Hier kann man sicher noch einige andere Theorien sich ersinnen,
warum es Homo- (oder Bi-)Sexualität gibt, nebst der Heterosexualität. Aber sie bleiben reine Gedankenspiele. Es wird noch einige Zeit
dauern, bis die Wissenschaftler hierzu Fakten liefern können.
Wenn wir eine Musikanlage haben, können wir eventuell mit einem
Regler einstellen, ob die Musik aus der rechten Lautsprecherbox
herauskommen soll oder aus der linken Lautsprecherbox. Wenn wir
beispielsweise den rechten Lautsprecher eingestellt haben, dann
bleibt der andere Lautsprecher stumm.
94
In der Sexualität verhält es sich ähnlich, nur das wir selbst keinen
Einfluß auf den Regler haben. Was in uns diesen Regler bewegt, ist
noch nicht herausgefunden worden (natürlich ist dieser Regler nur
metaphorisch gemeint).
Bei Homosexualität steht der Regler am anderen Ende des
ursprünglichen Zustandes. Kein Mensch ist als Homosexueller
geboren worden. Homosexualität stellt sich möglicherweise im
Laufe des Lebens ein, vermutlich in der Pubertät, wo die Liebe des
Kindes nicht mehr alleine seinen Eltern gilt, wie schon zuvor
beschrieben. So erst kann ein Heterosexueller homosexuell werden,
ebenso wie ein Homosexueller wieder heterosexuell werden kann
oder man liegt dazwischen und ist Bi-sexuell. Welche Sexualität wir
95
einnehmen, steht nicht in unseren Genen geschrieben. Wenn das so
wäre, dann wären wir entweder Heterosexuell, Homosexuell oder Bisexuell und zwar von Geburt an (bzw. schon vor der Geburt, also
bereits schon in der Zygote oder vielmehr schon in der Keimzelle)
und wir könnten dies nicht ändern und blieben es bis an unser
Lebensende.
In der Sexualität ist es aber so, daß die Ausrichtung sich ändern
kann, durch einen Regler, denn unsere Gene ändern sich im Prinzip
nicht. So mancher Mensch fühlt sich erst im hohen Alter zu einer
gleichgeschlechtlichen Liebe hingezogen, also nachdem sein Sexualausrichtungsregler sich verschoben hat und das muß ja nicht schon
unbedingt in der Pubertät (oder schon früher) gewesen sein. Wenn es
nämlich an den Genen liegen würde, wäre die Homosexualität schon
längst ausgestorben. Denn die Gene, die ein Lebewesen dazu
veranlassen sich fortzupflanzen, schaffen neue Nachkommen und
dienen damit der Erhaltung der Art. Gene die aber einen Organismus
an der Fortpflanzung seiner Art hindern, wie es bei Homosexualität
der Fall wäre, sterben aus. Wer keine Nachkommen schafft, erhält
auch keine Nachfahren. Homosexuelle haben auf natürlichem Wege
keinen Nachwuchs und wären schon längst ausgestorben, wenn für
Homosexualität die Gene zuständig wären.
Allein dieser bisher unbekannte Regler in uns stellt diesen Zustand
ein, auf die eine oder andere sexuelle Ausrichtung. Es könnte das
Testosteron daran beteiligt sein, das ein Sexualhormon ist. Und die
Höhe des Testosteronspiegels kann sich täglich ändern. Das bedeutet
auch, daß jeder Heterosexueller eines Tages bi- oder homosexuell
werden kann. Homosexualität trägt aber nicht zur Erhaltung der Art
bei und ist damit ein „Fehler“ der Natur. Ein Makel zwar, diesen
„Zieles“ der Natur betreffend, aber keine Krankheit. Es ist nur ein
Zustand des Körpers, wo der Schalter auf eine andere falsche Stelle
gerutscht ist. Wenn man eines Tages die Ursache für die Verschiebung - und diesen Regler selbst - gefunden hat, wird man sicher
auch die Möglichkeit finden, diesen Regler wieder zu verschieben,
auf den ursprünglichen Stand der Heterosexualität. Viele Homosexuelle würde das sicher erfreuen und freiwillig diese Möglichkeit
annehmen. Aber es könnte auf Grund des Drucks durch Gesellschaft
und Staat zu einer Pflicht werden, die Homosexualität ausgelöscht
sehen will. Und sie werden sich darauf berufen, daß dies im Sinne
96
der Natur sei, zur Erhaltung der Art. Homosexuelle, Transvestiten,
Bi-sexuelle u.a. würden sich sicherlich hierüber empören, aber denen
sei dann zu entgegnen, daß es wohl keinen einzigen heterosexuellen
Menschen gibt, der von sich aus freiwillig Homosexuell werden
wollte (wenn ja, dann wäre er es wohl schon). Aber es gibt einen
großen Prozentsatz an Homosexuellen, die unter ihrer Homosexualität leiden und gerne (wieder) heterosexuell sein möchten. Sie
selbst sehen die Homosexualität als eine Entgleisung der Natur an,
weil Sex zwischen Männern (oder Sex zwischen Frauen) auch als
naturwidriger Gebrauch - und damit Mißbrauch - der Sexualität
angesehen werden kann, allein dem Zwecke dienend als Mittel der
Befriedigung animalischer Triebe. Wenn es denn normal wäre, also
ein allgemeiner Normalzustand, dann würde ja auch niemand
darüber so emotional reden oder sich darüber echauffieren. Und
echauffieren tun sich viele darüber. Toleranz wird deswegen eingefordert. Also Verständnis, Hochherzigkeit und Rücksicht. Besteht
aber dann nicht die Gefahr der Banalisierung, wo aus Liberalität zu
Andersartigen Gleichgültigkeit wird?
Wenn man Homo- und Bi-sexualität abschaffen könnte, dann wäre
auch der „Christopher Street Day“-Tag nicht mehr nötig, der als
kunterbunter Demonstrationstag für mehr Rechte der Homosexuellen
gilt und den Lesben, Schwulen, Bi-sexuellen und Transgendern
(überwiegend Transvestiten) viel Freude bereiten mag, aber für viele
andere eine reine Provokation darstellt, weil es eine schamlose
Zurschaustellung der Homo- und Bi-sexualität ist. Es gibt noch
genug Menschen die verstehen, daß hinter der ganzen kostümierten
Parade des Christopher Street Day (und wie andere ähnliche Veranstaltungen alle sonst noch heißen) um etwas anderes geht als um
Karneval - und sie sehen das nicht unbedingt positiv. Der MarketingGag der fröhlich-verrückt kostümierten Menschen, die an Fasching
erinnern sollen, sollen die positive Stimmung und alles das was man
Positives mit dem Fasching verbindet, nun mit dem Christopher
Street Day in Verbindung bringen, damit die Menschen glauben, was
dahinter stehe ist genauso positiv wie der Fasching selbst. Das
Positive aus dem Fasching soll also auf den Christopher Street Day
projiziert werden, um das Negative dahinter zu verdecken und damit
für die Allgemeinheit akzeptabel zu machen. Dieser alte Werbetrick
funktioniert wirklich und der Zulauf zum Christopher Street Day
wird jährlich immer größer, aber nicht weil es immer mehr Schwule
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und Lesben gibt, sondern weil immer mehr Heterosexuelle daran
teilnehmen, weil sie glauben, es ist nur eine verrückte Faschingsparade außerhalb der Karnevalszeit, wo man richtig mal Party
machen kann, ohne aber zu erkennen, daß hier Werbung für Homosexualität gemacht wird, mit der Forderung einhergehend, daß
Schwule und Lesben noch mehr Rechte bekommen sollen. Nicht
jeder Heterosexueller hat aber Verständnis dafür, daß Homosexuelle
mehr Rechte haben sollten, die tief in die Rechte und den Status der
Familie eingreifen, die ja als Kernzelle der sozialen Gemeinschaft
und als Keimelle des Staates, einem besonderen Schutz unterliegen.
Zumindest sollte das so sein. Zum Eingriff in den Status der Familie
gehört auch das von den Homosexuellen gewünschte Recht, welches
es in verschiedenen Ländern bereits gibt, daß Schwule und Lesben
heiraten dürfen (wie in Belgien, Spanien, Südafrika, Kanada,
Schweden und so weiter), wodurch der Wert der Familie und ihr
Status sinkt.
Nun fordern schwule und lesbische Paare auch noch ein Recht auf
Adoption von Kindern ein und mißachten damit das Recht des
Kindes auf beide Elternteile, also auf Vater und Mutter (wenngleich
es auch nur eine Ersatzmutter und –vater sein wird).
Es geht hierbei nicht darum, ob homosexuell lebende Paare wirklich
Kinder lieben und aufziehen können, es geht darum das ein homosexuelles Paar dem Kind immer, und zwar vorsätzlich, eine Mutteroder eine Vaterentbehrung zumuten wird. Diese bewußte Entfernung
und Trennung, entweder vom männlichen oder vom weiblichen
Geschlecht, wird sich auf Jungen und Mädchen im Laufe der Zeit so
gut wie immer destruktiv auswirken.
In verschiedenen Ländern ist es möglich, daß gleichgeschlechtliche
(homosexuelle) Partner Pflegekinder aufziehen oder sogar Kinder
adoptieren können. Es gibt homosexuelle Paare die sich ein Kind aus
einem Heim erkaufen (gegebenenfalls im Ausland, wenn es im
eigenen Land nicht erlaubt ist). Die dann nicht vorhandene FrauKind- oder Vater-Kind-Beziehung, führt aber beim Kind zu einem
wertvollen Verlust in seinem Kindsein-können und damit zu einer
frühtraumatischen Belastung, aufgrund insbesondere des Vorlebens
homosexueller Beziehungen, die sich auch störend auf die später sich
entwickelnde eigene Sexualität auswirken können.
98
Die zweifache Mann-Kind-Beziehung bei Schwulen (oder zweifache
Frau-Kind-Beziehung bei Lesben) kann die Mutter-Vater-KindBeziehung nicht ausgleichen. Nun können die Schwulen sich sagen:
„Du übernimmst den Part des Vaters und ich spiele die Mutter dem
Kind vor.“, aber das Kind merkt, es wird nur gespielt (mit ihm), aber
er ist nicht eine Mutter und schon mal gar nicht seine. Das Kind
spürt den Betrug, daß ihm nur etwas vorgespielt wird, und auch was
ihm vorgehalten wird (und er somit nicht bekommt), was er doch so
dringend bräuchte (seine Mutter - oder bei Lesben der Vater). Auf
Kritik an gleichgeschlechtlichen Paaren die Kinder aufziehen, wird
oft entgegnet, homosexuelle Männer (oder Frauen) sind besser für
das Kind, als gar keine Eltern zu haben. Ein schwacher Trost für das
Kind. Indem sie das Kind zu sich nehmen, stehlen sie dem Kind
gleichzeitig die Möglichkeit, doch noch zu einer Mutter-Vater-KindBeziehung zu kommen.
Lesbische Paare fordern zudem, daß in Deutschland die anonyme
Samenspende möglich wird, damit sie - ohne Wissen wer der
Samenspender und damit der spätere Vater ist – schwanger werden
und ein Kind in die Welt setzen können, unter Mißachtung jeglicher
Kinderrechte. Insbesondere hier das Recht eines jeden Menschen, zu
wissen, wer der leibliche Vater ist. Der Schutz des Kindes muß
stärker gegen solche Begehren durchgesetzt werden.
So sehr der Kinderwunsch homosexueller Paare auch verständlich
und nachvollziehbar ist, so sehr muß man aber auch die Rechte des
Kindes im Auge behalten. Das Kind kann sich nicht wehren,
deswegen bedarf es unser besonderen Schutzes, den Schutz der
Gemeinschaft und des Staates. Das bedeutet auch, daß Homosexuelle
ihren Kinderwunsch zurückstellen müssen, so schwer ihnen das auch
fallen mag. Aus diesem Grunde müßte auch die nichtanonyme
Samenspende verboten werden, die in Deutschland und anderen
Ländern erlaubt ist.
Sicher gibt es auch einen guten Prozentsatz heterosexueller
Menschen, die viel Verständnis für Schwule und Lesben haben und
das auch gerne öffentlich kundtun, um sich als Gutmenschen zu
präsentieren. Aber haben die auch so viel Verständnis für Kinder und
ihre Rechte?
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Vor allem in den Parteien wird viel Lobbyarbeit für Homosexuelle
betrieben, so daß es wie eine Auszeichnung gilt (quasi als bekäme
man einen Gutmensch-Orden), wenn man sich verstärkt für die
Erweiterung von Rechten für Homosexuelle engagiert und von
Heterosexuellen Toleranz für Homo- und Bi-Sexuelle einfordert.
Und je stärker das Engagement ist, umso glänzender funkelt diese
Auszeichnung, meinen sie. Dieser Glanz soll über den politischen
Gegner erstrahlen und von der Bevölkerung wahrgenommen werden.
Ein eitles Tun und Handeln, nur um sich selbst als Politiker
gegenüber anderen Menschen empor zu heben. Heterosexuelle
dagegen, die kein Verständnis für Homosexuelle haben, werden von
ihnen diskreditiert. Doch sollte man ihnen ihren Standpunkt auch
nicht vorwerfen, sie haben ja für ihre Haltung ihre Gründe. Der allgemeine Mainstream ist allerdings derzeit, alles in diesem Bereich zu
akzeptieren. Political correctness ist gefragt. Und Political correctness heißt: Minderheiten zu akzeptieren, zu tolerieren und diese in
ihren Rechten zu stärken, ja quasi diese weiter auszubauen und in die
Gesellschaft einzufügen, ohne wenn und aber, egal ob das nun vielen
paßt oder nicht. Dann jedoch bringt keiner mehr den Mut auf, seinen
Standpunkt zu vertreten, wenn er dagegen ist. Alles ist somit
möglich. Selbst das unterste wird nun zu oberst gekehrt, ohne das
sich Widerstand bildet.
Man experimentiert mit der Keimzelle des Staates und der Kernzelle
der sozialen Gemeinschaft – der Familie (wo diese soziale Gemeinschaft dadurch gespalten werden kann).
Der internationale Pakt über die bürgerlichen und politischen Rechte
legt in Artikel 23 fest (unter Absatz 1): „Die Familie ist die
natürliche Kernzelle der Gesellschaft und hat Anspruch auf Schutz
durch Gesellschaft und Staat.“.
Im Artikel 6 des bundesdeutschen Grundgesetzes steht: „Ehe und
Familie stehen und dem besonderen Schutz der staatlichen
Ordnung.“. Wobei hier die Bedeutung der Ehe darin liegt, daß sie
- quasi als Keimzelle des Staates - Vorstufe zur Familie ist und die
Familien die Grundpfeiler des Staates sind, aus dessen Keim er
expandiert.
100
Aber eine aus den Fugen geratene Gesellschaft wird auf Dauer kein
Grundpfeiler des Staates sein können und wird damit nicht
überlebensfähig sein. Es steht also viel auf dem Spiel. Auch wenn
wir Deutsche das Wort „Grenze“ nicht mehr mögen, weil dieser
Begriff vorbelastet ist, so müssen wir dennoch Entwicklungen und
Tendenzen ihre Grenzen aufzeigen, wo die soziale Gemeinschaft, die
Familie und ihre Kinder geschützt werden müssen. Das bedeutet
zwangsläufig, nicht alle Wünsche der Homosexuellen zu erfüllen
und diese in Rechtmäßigkeit zu verwandeln. Also keine weiteren
Rechte für Schwule und Lesben!
Homosexuelle Paare müssen sich zudem die Frage beantworten,
wollen sie einem Kind die Liebe von Vater und Mutter geben (was
sie aus biologischen Gründen nicht können) oder wollen sie ihre
Eigenliebe nur auf ein Kind projizieren und von dort aus erfüllt
sehen? Das wäre aber zu wenig, um eine Adoption begründen zu
können.
Das Leben – und damit das Kind – zu schützen, ist Aufgabe der
Liebe, so hat es die Natur eingerichtet. Wir sollten aus purem
Egoismus, nur um unsere eigene Befriedigung zu finden, nicht dem
zuwiderlaufen, also nicht dagegen handeln. Die Pflege und die
Rechte des Kindes stehen im Mittelpunkt jeglicher Sorge und
Wohlfahrt, beschützt von der Liebe der Eltern, also von Mann und
Frau (oder auch von Ersatzmutter und –vater). Wer dies nicht
verstehen mag, ist entweder nicht erwachsen genug oder nicht
erziehungsfähig. Beides zusätzliche Gründe, die gegen Adoption
oder die (anonyme) Samenspende sprechen. Und auch gegen die
Leihmutterschaft, die zu Recht in Deutschland verboten ist.
Eine Leihmutter ist eine Frau, die für die Dauer einer Schwangerschaft ihre Gebärmutter zur Verfügung stellt, um anstelle einer
anderen Frau ein Kind zur Welt zu bringen. Also wird hier ein Kind
zum Zwecke der Adoption produziert. Eine Perversion!
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Leihmutterschaft. Die eine
ist, das Embryo einer Frau (welches ihr aus der Gebärmutter
entnommen wurde und der das genetische Potential der bestellenden
Eltern hat) wird der Leihmutter implantiert. Die genetische Mutter,
die den Auftrag und ihr Embryo gegeben hat, wird später die soziale,
101
die „Sorgemutter“ sein. Die soziale Mutter und die gebärende Frau
(also die leibliche Mutter, die mit dem Kind genetisch verbunden
ist), sind also zwei verschiedene Personen.
Eine andere Möglichkeit ist, die Leihmutter wird mit dem Sperma
des Mannes des auftraggebenden Paares inseminiert. Dann sind
genetische und austragende sowie gebärende Frau identisch, die
soziale Mutter ist lediglich die Frau des genetischen Vaters. Mutter
eines Kindes ist und bleibt jedoch die Frau, die es geboren hat – die
Leihmutter, nicht jedoch die Wunschmutter, die später die soziale
Mutter sein will. Egal welche Konstellation es ist, Mutter ist immer
diejenige Frau, die das Kind in sich getragen und zur Welt
gebracht hat!
Das Kind ist der Mutter auf das engste verbunden, erst im Mutterleib
und auch später nach der Geburt ebenso. Der Mutterleib ist das erste
Universum eines Kindes, wo es ernährt wird und sich zum Menschen
ausbilden kann. Die Geburt entreißt ein Kind aus diesem Universum.
Wichtig für das Kind ist nach der Geburt daher, die Stimme und
Herzgeräusche der Mutter hören zu können, die Teil dieses
Universums waren, woran es sich ja über Monate lang gewöhnt
hatte. Wird das Kind aber nun seiner Mutter (der Leihmutter)
entrissen, wird das zu einer Traumatisierung führen - unabhängig
davon, wie einfühlsam und zärtlich die sozialen Eltern sind. Der
Verlust der engsten Bezugsperson, nämlich der leiblichen Mutter, ist
die massivste Störung, die das sich entwickelnde Kind treffen kann.
Darum ist ein Verbot der Leihmutterschaft richtig. Das Recht des
Kindes auf Leben und körperliche Unversehrtheit ist wichtiger, als
der Wunsch Erwachsener, auf diese Art und Weise „Eltern“ werden
zu wollen.
Nicht immer gelingt es der Natur, fehlerfreie Menschen auf die Welt
zu bringen. Es ist eine schwere seelische Last, wenn Erwachsene, die
gerne Kinder haben wollen, keine bekommen können, weil sie
körperlich dazu nicht in der Lage sind (entweder physisch oder
psychisch). Aber es bleibt ja noch die Adoption von Kindern aus
Waisenhäusern, die ihre Eltern frühzeitig verloren haben. Denen
wäre sehr geholfen, wenn man sie aus dem Waisenheim herausholen
würde und ihnen ein richtiges Zuhause gäbe.
102
Warum setzt aber die Natur beim Menschen überhaupt auf Mann und
Frau, zur Erhaltung der Art, statt auf Produktion von Zellen mittels
Zellteilung zu setzen (wie bei den Einzellern)?
Weil etwas entscheidendes fehlen würde: Liebe! Die Liebe, die die
Natur zum Schutze des Lebens eingerichtet hat.
Auch würde bei der Zellteilung jeweils nur Kopien erstellt werden.
Alle Menschen würden gleich sein und gleich aussehen. Eine
schreckliche Vorstellung. Aber solch eine Menschheit wäre schnell
dem Untergang geweiht, wenn die Lebensgrundlagen sich ändern
würden. Sie wären nicht anpassungsfähig, da ja alle gleich sind und
nur in eine Richtung hin tendieren würden. Die sexuelle
Fortpflanzung sorgt dafür, das jeder Mensch anders ist, selbst bei
eineiigen Zwillingen. Die Verschiedenheit führt zu verstärkter
Anpassungsfähigkeit oder man könnte auch sagen, die Erhaltung der
Art ist abhängig von ihrer Veränderlichkeit. So ist der Homo sapiens
vor Urzeiten mal von einer gebückten Haltung zum aufrechten Gang
gekommen. Die Veränderungen haben ihn nicht nur aufrecht gehen
lassen, sondern auch stark gemacht.
Es gibt freilich auch Tiere, die un- oder eingeschlechtliche
Fortpflanzungsmöglichkeiten besitzen.
Einzeller vermehren sich ungeschlechtlich indem sie ihr Erbmaterial
durch Zellteilung auf zwei Zellen verdoppeln. Und jede neue Zelle
wiederholt diesen Vorgang, bis der Organismus laut Bauplan
fertigstellt ist. Der Vorteil ist hier, daß bewährte Genkombinationen
erhalten bleiben. Der Nachteil liegt aber auf der Hand, denn das
Erbmaterial bleibt immer gleich, es entstehen nur Kopien der
Ursprungszelle. Ein weiterer Vorteil der ungeschlechtlichen Fortpflanzung ist, es ist ein relativ einfacher Prozeß, da keine speziellen
103
Geschlechtszellen hervorgebracht werden müssen und auch keine
aufwendige Partnersuche stattfinden muß. Aber Einzeller sind eben
von primitiver Art und entwickeln sich nicht weiter, sie sind
lediglich Kopien ihres Vorgängers und es sind die untersten Formen
von Leben überhaupt.
Die Natur hat aber noch mehr Fortpflanzungsmöglichkeiten in petto.
So zum Beispiel die eingeschlechtliche Reproduktion. Hier entstehen
die Nachkommen aus einer unbefruchteten Eizelle, also ohne die
Samenzellen des männlichen Parts. Durch Hormone wird der Eizelle
eine Befruchtung durch eine männliche Samenzelle vorgespielt,
worauf sie beginnt sich zu teilen und zu einem Organismus sich
auszureifen. Unter Ausschluß der Rekombination, sind die Nachkommen Klone des weiblichen Parts. Es gibt nur wenige Tierarten,
die sich ungeschlechtlich fortpflanzen.
Heutzutage gibt es lesbische Radikalfeministinnen, die gerne die
eingeschlechtliche Fortpflanzung bei Frauen bevorzugen würden und
die davon träumen, daß Wissenschaftler in ihren Laboratorien
Möglichkeiten entwickeln, daß Frauen in Zukunft ohne Männer (also
insbesondere ohne deren Sperma) schwanger werden können, indem
sie Ersatzspermien aus weiblichem Gewebe herzustellen versuchen.
Es gibt sogar eine Anzahl Mediziner, die hieran schon längst
ernsthaft forschen und denen die ungeheuerlichen Konsequenzen
hieraus vollkommen gleichgültig sind. Letztendlich läuft das Ganze
auf ein Klonen von Lesben hinaus (ein Junge würde sicher nicht von
männerhassenden lesbischen Feministinnen gewollt sein und auch
nicht die Wohlfahrt und Fürsorge bekommen, die er bräuchte). Die
Welt der Zukunft, so wünschten sich es diese Lesben, wäre eine
Welt voller Frauen und ohne Männer.
Bei der zweigeschlechtlichen Fortpflanzung, so wie die Natur es für
den Menschen bevorzugt hat, müssen zwei Individuen unterschiedlichen Geschlechts zusammenkommen und sich vereinigen, damit
Ei- und Samenzelle miteinander verschmelzen können. Der Nachteil
an dieser Sache der Paarbildung ist (und die meisten Menschen
können hiervon ein Lied singen), daß es sehr zeit- und kraftraubend
(und heutzutage bisweilen auch recht teuer) ist. Dafür aber
ermöglicht es die Neukombination der Gene. So entsprechen die
Nachkommen in ihrem Bauplan weder exakt eines seiner beiden
104
Elternteile, noch gibt es eine präzise Ähnlichkeiten mit eventuell
vorhandenen Geschwistern. Jeder ist also mit seinen eigenen
individuellen Merkmalen ausgestattet. Ein weiterer Vorteil dieser
Fortpflanzungsmethode besteht darin, daß der Mensch sich besser
klimatischen Verhältnissen und sich wandelnden Nahrungsangeboten anpassen kann. Auch sind sie widerstandsfähiger und
unempfindlicher gegen Krankheitserreger, da Viren oder Bakterien
für jedes einzelne Individuum einen maßgeschneiderten Angriff
austüfteln müssen, was ihnen nur in relativ seltenen Fällen gelingt.
Ansonsten wäre der Mensch ständig krank.
Desweiteren gibt es noch die Selbstbefruchtung bei Zwitterwesen,
wo das Tier als Zwitter Männchen und Weibchen zugleich ist (sogenannte Hermaphroditen), welches nebst der Eizellen auch gleich
das benötigte Sperma bildet und sich damit selbst befruchten kann.
Im marinen Lebensraum der Meere, welches mit Artgenossen sehr
dünn besiedelt ist, insbesondere in den größten Tiefen des Ozeans,
ist dies eine Möglichkeit der Fortpflanzung, die die Natur sich hat
einfallen lassen, um diese Arten zu sichern. Am Anfang der Evolution war aber die ungeschlechtliche Vermehrung durch Zellteilung,
bei meist einzelligen Lebewesen, zuerst auf der Erde.
Die ungeschlechtliche Vermehrung ist aber kein Modell für den
Menschen. Wer möchte schon von uns eine identische Kopie seines
Vorgängers sein? Und ohne Sex würde uns Menschen ein wichtiger
„Freizeitspaß“ fehlen. Aber warum gibt es Sex überhaupt? Damit es
den Menschen nicht langweilig wird auf Erden? Was sollten wir
auch ohne Sex, außer arbeiten zu gehen, sonst noch schönes auf
unserem Planeten tun? Nur Golf oder Fußball spielen? Oder Skat?
Kaum ein Spiel (oder Sport) wird uns auf Dauer bei Laune halten.
Wir können also froh sein, daß wir keine Einzeller sind und uns
mittels sexueller Vereinigung fortpflanzen, denn Zellteilung ist
immer ein kopieren, ohne die Möglichkeit der optimierenden Genänderung. Das Erbgut bleibt immer gleich, es gibt keine Mutationen,
nur Kopien einer Urzelle. Das bedeutet Stillstand in der Entwicklung. Nichts wird sich hier ändern können.
Wenn die Lebensumstände sich verändern sollten, werden die durch
Zellteilung entstehenden Arten aussterben, da sie sich nicht den
105
neuen Lebensbedingungen anpassen können. Erst durch die Fortpflanzung mittels Sex, wo das Erbgut zweier Individuen gemischt
wird, wird im evolutionären Prozeß das Erbgutmaterial optimiert.
Deshalb tragen Mann und Frau jeweils 23 Chromosomen in ihren
Keimzellen, die nach der Verschmelzung der Keimzellen (auch
Geschlechtszellen genannt), in der nun als Zygote genannten
befruchteten Eizelle, zu einem doppelten (diploiden) Chromosomensatz sich zusammenfügen. Eine Körperzelle enthält also 46
Chromosomen. Genaugenommen enthält jede Eizelle 22 sogenannte
Autosomen und ein X-Geschlechtschromosom. Wogegen die
männliche Samenzelle 22 Autosome und ein X- oder ein YChromosom enthält. Wenn sich also die Samenzelle mit der Eizelle
vereinigt hat, enthält die gerade befruchtete Eizelle (Zygote) den
kompletten Satz von Chromosomen, nämlich 44 Autosome und 2
Geschlechtschromosomen, insgesamt also 46 Choromosomen. Das
heißt, um es noch einmal zu verdeutlichen, die Keimzellen enthalten
die Hälfte aller Chromosomen einer Körperzelle, nämlich 23, wovon
ein bestimmtes Chromosom zur Geschlechtsbestimmung des Kindes
beitragen wird. Das Männer-Chromosom „Y“ begründet dabei den
Unterschied zwischen Mann und Frau. „Männer-Chromosom“
deshalb, weil das Y-Chromosom nur in der Keimzelle des Mannes
vorkommen kann. Die Eizelle dagegen enthält nur das X-Chromosom zur Geschlechtsmitbestimmung. So ergibt sich folgendes Ergebnis beim Zusammenfügen der Geschlechtszellen von Mann und
Frau: bei XX wird eine Frau sich ausbilden, bei XY ein Mann. Sollte
also die Keimzelle des Mannes kein Y-Chromosom enthalten,
sondern statt dessen ein X-Chromosom vorweisen, wird demnach
das Geschlecht zur Frau bestimmt.
Chromosomen sind DNS-Moleküle (DNS = Desoxyribonukleinsäure), die zu Chromosomenstränge aufgewickelt werden. Sie sind
Strukturen, die Gene und damit Erbinformationen enthalten. Sie
bestehen aus DNA, die mit vielen Proteinen verpackt sind (diese
Mischung aus DNA und Proteinen wird auch als Chromatin
bezeichnet). Nach der Verschmelzung der männlichen Keimzelle
(Samenzelle/ Spermium) in der befruchteten Eizelle (Zygote), also
der weiblichen Keimzelle, wächst der Organismus mit dem doppelten Chromosomensatz in jeder Körperzelle heran. Nun enthalten aber
auch die Keimzellen in dieser Phase den doppelten Chromosomensatz.
106
Bei der späteren Reifeteilung (der Meiose) wird die Zahl der
Chromosomen in den Keimzellen wieder auf die Hälfte reduziert. So
kann die doppelte Erbsubstanz von Mann und Frau sich aufteilen und
hieraus abermals eine neue Erbsubstanz bilden.
Beim Menschen gibt es insgesamt 23 Chromosomenpaare, die in der
Meiose sich zu Millionen verschiedener Möglichkeiten kombinieren
lassen. Da auch durch das Überkreuzen der Chromosomenstränge
(„Crossing over“ genannt) möglich ist, wo Erbgutmaterial ausgetauscht werden kann, ergibt sich eine fast unendlich anmutende
Anzahl unterschiedlicher Nachkommen, die möglich wären. Darum
ist auch jeder Mensch ein einzigartiges Individuum. Das ist gut so und so soll es auch bleiben!
In den ersten Entwicklungswochen trägt ein Fötus also die Anlagen,
Mann oder Frau zu werden. Während ein Fötus mit den Geschlechtschromosomen „XY“ ab etwa der 7. Woche die Hoden ausbildet, die
dann Testosteron produzieren und die die weitere Entwicklung zum
Mann programmieren, bilden sich mit den Erbinformationen „XX“
Eierstöcke heran sowie die Eileiter und die Gebärmutter, für die
weitere Entwicklung zur Frau. Auf dem Männer-Chromosom „Y“
liegen jedoch nur einige dutzend Gene, wie beispielsweise für die
Körpergröße sowie für die Spermienbildung und ein spezieller
hodenspezifischer Faktor (auch SRY-Gen genannt, wobei SRY für
„Sex determining region of Y-Gen“ steht). Dagegen liegen auf dem
X-Chromosom bis zu 6000 einzelne Erbinformationen, die zum Teil
die Gehirnentwicklung steuern. Eine Feuerwerk molekularer Signale
setzt dann die Geschlechtsentwicklung in Gang. Ungefähr in der
zwölften Schwangerschaftswoche formt sich, wenn das MännerChromosom „Y“ vorhanden ist, die Genitalregion zu Hoden und
Penis aus und fortan wirken auf Körper und Hirn männliche
Hormone ein.
Die männliche Geschlechtszelle (auch Samenzelle oder Spermium
genannt), enthält ebenfalls wie die weibliche Geschlechtzelle (wie
bereits oben schon dargelegt) 23 Chromosomen, in welcher die
Erbmerkmale des Mannes gespeichert sind, wobei ebenfalls ein
Chromosom zur Geschlechtsbestimmung des Kindes beitragen wird,
entweder das X-Chromosom (dann wird es ein Mädchen) oder ein YChromosom (dann wird es ein Junge) – zumindest theoretisch.
107
Die Samenzelle wird also in der Regel bestimmen wollen, welches
Geschlecht entstehen soll. Das heißt, es wird der Bauplan hierzu
vergeben. Es bedarf aber noch Hormone hierzu, wie das Testosteron,
um diesen Bauplan auch durchführen zu können. Wenn die richtigen
Mengen und die richtige Zusammensetzung der Hormone im zweiten
Monat nach der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle sich bilden,
wird der Bauplan entsprechend seiner Anleitung durchgeführt.
Besagt der Bauplan, gemäß Y-Chromosom, daß ein Mann entstehen
soll, aber in der entscheidenden Phase fehlt es an dem Hormon
Testosteron (und auch das SRY-Gen ist möglicherweise fehlentwickelt), dann wird der Geschlechtshöcker des Kindes im Embryo
statt zum Penis zur Klitoris ausgebildet und es bilden sich zudem die
weiblichen Keimwülste und die äußeren Schamlippen aus. Auch
reifen die Keimdrüsen zu Eierstöcken heran, statt zu Hoden, womit
sich eine Frau entwickelt, statt gemäß dem Bauplan ein Mann. Das
bedeutet sinnbildlich, das männliche Y-Chromosom wird vom
Testosteron (und SRY-Gen) ausgeschaltet und damit quasi zu einem
weiblichen X-Chromosom umfunktioniert. Es bildet sich also eine
Frau aus, obwohl sie die männlichen XY-Geschlechtschromosomen
besitzt.
Mit Zugabe von Testosteron (oder Östrogen) kann man auch beim
erwachsenen Menschen noch nachträglich eine Geschlechtsumwandlung unterstützen, teils sind aber auch chirurgische Eingriffe
und Prothesen nötig (beispielsweise für die Penisbildung, bei der
Umwandlung von einer Frau zum Mann). Zur Geschlechtsumwandlung müssen nicht die Y-Chromosomen in den Körperzellen
gegen X-Chromosomen ausgetauscht werden (um Frau zu werden
„XX“) oder umgekehrt (um Mann zu werden „XY“), was auch
technisch gar nicht möglich ist (jedenfalls derzeit nicht), man
verabreicht dem Patienten lediglich Hormone und sein Körper wird
sich ändern. So manche Frau aus dem Hochleistungssportbereich,
der man Testosteron-Medikamente gab, damit sie ihre Leistung
verbessern konnte, wurde zu einem männlichen Erscheinungsbild.
Nicht unbedingt schön, aber sportlich mitunter erfolgreich.
Doch noch mal ein Schritt zurück: Nachdem sich die Kerne von Eiund Samenzelle (Spermie) vereinigt haben, beginnt der Prozeß der
Zellteilung (Mitose) in der Zygote. Es ist aber keine Teilung in der
Hinsicht, daß die Zellen – bis ins unendliche – immer kleiner
108
werden, denn sie wachsen jedesmal bevor sie sich teilen. Aus jeder
Zelle entstehen zwei Tochterzellen, wodurch die Zellen vermehrt
und zudem von der Gebärmutter ernährt werden, weswegen sie sich
nicht bis Ultimo verkleinern. Die Zygote entwickelt sich so zu einer
Kugel aus Zellen, die durch den Eileiter in die Gebärmutter wandert,
wo sie sich (nach ca. 3 Tagen ) in die Schleimhaut einnistet.
Der Mensch ist also ursprünglich (in den ersten Wochen seines
Lebens) gleichgeschlechtlich (ein Zwitterwesen), so könnte man es
sagen, denn im Mutterleib sind die in der Zygote angelegten
Geschlechter im Ursprung (in der Phase der Mitose) noch nicht
geteilt. In der Zygote ist dementsprechend noch bis zur der Phase der
Meiose das Y- und das X-Chromosom zur Geschlechtsbestimmung
vorhanden. Das bedeutet, daß in jedem von uns, zu diesem
Zeitpunkt, noch Mann und Frau steckt. Hier in dieser Phase sind
also Mann und Frau noch eins, eine unzertrennbare Gesamtheit!
Die Teilung beginnt erst ab der sechsten bis siebenten Woche der
Schwangerschaft, in der Phase der Meiose, wo das Y-Chromosom
(Mann) und das X-Chromosom (Frau) sich aus ihrer Gesamtheit
trennen werden. Die Meiose ist eine Zellkern-Teilung, in welcher die
Zahl der Chromosomen halbiert werden. Damit einher geht eine Rekombination (neue Zusammenstellung) der elterlichen Chromosomen.
Bis dahin ist es auch noch nicht entschieden, wie bereits beschrieben,
ob aus dem Geschlechtshöcker die Geschlechtsteile einer Frau oder
eines Mannes werden wird. Wir Menschen sind also in diesem
Urzustand beides, Mann und Frau (und bleiben beides zu einem
kleinen Teil auch ein Leben lang, wobei das gegenteilige Geschlecht
dann nur noch in kleiner, quasi homöopathischer, Dosis in uns
auftritt, aber diese Dosis durch Zugabe von Hormonen vergrößert
werden kann). Die Gene halten jedenfalls beides zur Verfügung. Erst
in der Phase der Meiose ändert sich das, wo die Zellkerne geteilt
werden und in ihm – im besten Fall – nur noch ein Bauplan übrig
bleibt, der des Mannes oder der der Frau.
Ist schon zu diesem Zeitpunkt der Mitose partielle Sexualität dem
Embroy mitgegeben, so wäre in diesem Stadium der Zustand der
Heterosexualität vakant, da ja beides vorhanden ist, nämlich das Y109
Chromosom für den Mann und das X-Chromosom für die Frau, und
die „Liebe“ würde auf beide verteilt werden (also die Frau liebt den
Mann und der Mann die Frau oder anders ausgedrückt: das YChromosom würde Signale zum X-Chromosom aussenden – und
umgekehrt, wobei die Signale chemisch-biologische Prozesse
wären). Ansonsten bliebe nur eine Geschlechtsbestimmung übrig,
welche ohne Sexualität in diesem Stadium wäre.
In dem Moment, wo das Testosteron quasi entscheidet, ob nun die
Geschlechtshöcker sich zur Frau oder sich zum Mann ausbilden
sollen, müßte auch die Sexualität sich entsprechend entwickeln, also
das eine Frau einen Mann lieben wird oder ein Mann eine Frau. Das
bedeutet, in dem sich bildenden Menschen würfelt gerade die Natur
nicht nur das Geschlecht aus, welches von beiden die Oberhand
gewinnen soll, sondern auch gleichzeitig würfelt die Natur noch die
Sexualität aus. Könnten die Würfel dabei falsch fallen, so landen die
Würfel so, daß Frauen Frauen lieben und Männer Männer und damit
wäre die Homosexualität geboren oder in abgeschwächter Form die
Bi-sexualität. Das würde aber auch bedeuten, daß die Homosexualität zwar nicht in den Genen enthalten ist, aber zu einem bestimmten
Zeitpunkt, wo sich entscheidet, welches Geschlecht der entstehende
Mensch bekommen soll, er die falsche sexuelle Zugehörigkeit
abbekommt – durch zu viel oder durch zu wenig Testosteron (oder
durch andere Stoffe die an diesem Vorgang beteiligt sind, wie
Enzyme oder Proteine). Das würde aber auch in der Konsequenz
bedeuten, daß in der Pubertät die Eltern (oder andere Personen)
keinen Einfluß auf die Sexualausrichtung hätten und derartige
Theorien, die Homosexualität als psychische Störung betrachten,
falsch wären. Der Regler zur Sexualität würde also in den Stoffen zu
suchen sein, die an der Geschlechtsentstehung beteiligt sind.
Doch was ist Sexualität?
Sexualität ist der Wille sich körperlich zu vereinigen, um Nachkommen zu zeugen, also eine Reproduktion durch Sex zu ermöglichen.
So sieht es erstmals an der Oberfläche aus. Wie entsteht aber dieser
Wille und wo entsteht er? Ist es bewußter oder unbewußter Wille?
Aber was ist Wille und was ist Instinkt überhaupt?
110
Ist Wille alles das, was uns bewußt in den Sinn kommt und wo wir
etwas bewußt haben wollen?
Oder ist auch das schon Wille, was noch das Unterbewußtsein dem
Bewußtsein vorenthält, bevor es diese Gedanken des Wollens an das
Bewußtsein ausliefert? Also das Unterbewußtsein will schon, bevor
wir überhaupt merken, daß wir etwas wollen.
Ist dagegen Instinkt all das, was wir als Menschen tun, ohne uns
bewußt zu sein, daß wir es tun oder warum wir es tun? Ist Instinkt
also unbewußter Wille?
Ist die Suche nach einem Liebes- und Lebenspartner eine bewußte
Willensentscheidung oder ist dies die Folge instinktiven Verhaltens?
Zunächst einmal müssen die Sinnessysteme hierzu entwickelt sein,
die eine Suche und Findung möglicher Lebens- und Geschlechtspartner der eigenen Art erst ermöglichen, entweder auf bewußter
geistiger Ebene (beim Menschen) oder auf biochemischen Sinnesreizen basierend (bei niederen Tierarten beispielsweise).
Dagegen scheint beim Menschen die Sexualität kein reines
Instinktverhalten zu sein, sondern auch bewußten Entscheidungsprozessen zu unterliegen, die miteinander interagieren. Wobei
Instinkte - nach üblicher Lesart - Verhaltensweisen sind, die
vollkommen ohne Erfahrung schon beim erstmaligen Ausführen
beherrscht werden. Also die Kunst sich so verhalten zu können, daß
gewisse Ziele erreicht werden, ohne eine Voraussicht dieser Ziele
und ohne eine vorherige Erziehung oder Erfahrung gesammelt zu
haben. Ermöglichen tun das vor allem die in den Genen abgelegten
Informationen, die einen sinnhaften automatischen Ablauf nichtgelernter Verhaltensweisen ermöglichen.
Wenn Sexualität aber alleine vom Willen oder vom Instinkt abhängig ist, dann haben nur diejenigen Subjekte Sexualität, die aufgrund ihres Geistes dazu in der Lage sind. Also ein entsprechendes
Gehirn muß hier vorhanden sein. Trifft dies aber auf alle Tierarten
zu? Wieviel Gehirn hat eine Fruchtfliege? Ausreichend groß genug
um Sex haben zu wollen?
111
Ist zuviel Gehirn der Sexualität gegenüber nicht sogar schädlich, wie
beim Menschen, wo es zu mannigfaltigen Abstimmungsschwierigkeiten zwischen den Geschlechtern kommt?
Wenn man die Sexualität auf den Willen Sex haben zu wollen
beschränken würde, hätten nur Menschen (und Tiere) Sex, die einen
qualitativen geistig-chemischen Prozeß und den dazugehörigen
Willen diesbezüglich hätten. Es kann also nicht alles sein. Beziehungsweise muß schon weniger ausreichen, damit auch niedere
Formen von Lebewesen Sex haben können (und auch „wollen“), um
sich vermehren imstande zu sein. Wobei die Frage dann ist, ob die
biochemischen Vorgänge alle nur im Gehirn stattfinden müssen oder
ob es nicht Mikrovorgänge in den Körperzellen sind, die einen
Urzustand von Sexualität ermöglichen, also einen auf unterster bzw.
einfachster Ebene. Damit meine ich, daß schon von den X- und YChromosomen Signale ausgehen, sich verbinden zu „wollen“
(sollen), bzw. chemische Prozesse in der Zygote stattfinden, die so
etwas bewirken. Wenn ja, dann sind wir durch und durch mit
Sexualität erfüllt, in jeder einzelnen Zelle unseres Körpers, und
damit voll erfüllt mit Liebe (die andere Seite der Medaille von
„Liebe und Sexualität“). Die Sexualität muß dann von denen neu
überdacht (und gegebenenfalls auch neu definiert) werden, die
meinen, Sexualität beruht auf zwei vollständigen Subjekten (Tier
oder Mensch) die sich vereinigen, um sich zu reproduzieren.
Vielmehr beginnt Sexualität dann schon mit den Keimzellen in der
Zygote, wo sich die Chromosomensätze vereinigen. Dies ist dann der
Ursprung der Sexualität, ihre Quelle sozusagen. Oder anders ausgedrückt, mit der Vereinigung von Samenzelle und Eizelle, entsteht
Sex in der ursprünglichsten Form.
Doch haben nur die fittesten Samenzellen diesen Ursex mit einer
Eizelle?
Welches Spermium das Rennen zur Eizelle gewinnt, ist eine
Glücksfrage (denn Millionen andere verlieren und sterben ab) und
sagt nichts darüber aus, welche Qualität und Qualifikation dieses
Spermium besitzt. Würde nur das schnellste, fitteste und beste
Spermium den Lauf zur Eizelle gewinnen (wie manche Forscher
glauben), gäbe es auch nur entsprechend die fittesten Menschen auf
112
dieser Welt. Dies ist nachweislich nicht der Fall, da es sonst keine
behinderten Menschen gäbe.
Die erste Frage ist daher, wollen wir behinderte Menschen in unserer
Gesellschaft zulassen, auch wenn man diese durch rechtzeitige
Gentests und anschließender Selektion verhindern könnte?
Ich glaube sagen zu dürfen, daß ernsthaft kein Mensch das bejahen
würde. Niemand möchte ein behindertes Kind in die Welt setzen.
Darum wird man auch in Zukunft verhindern wollen, sofern man
kann, daß behinderte Menschen geboren werden. Das heißt aber
auch, es findet eine Auswahl von lebenswertem gegenüber lebensunwertem Leben statt, wobei behindertes Leben meist als lebensunwert
angesehen wird, auch dann, wenn es lebensfähig ist (möglicherweise
nur durch ständige Hilfe von Menschen und Apparaturen). Die
Antwort zu der Frage, ob dies ethisch vertretbar sei, findet sich in der
folgenden Beantwortung der zweiten und dritten Frage.
Die zweite Frage ist, ob die Natur in der Evolution des Homo
sapiens behinderte Menschen braucht, um ihren Genpool verbessern
zu können, damit der Homo sapiens anpassungsfähig bleibt und auf
Dauer überleben kann?
Vielleicht werden das eines Tages Wissenschaftler klären können.
Ich vermute aber eher den umgekehrten Fall. Sollte es aber dennoch
so sein, daß behinderte Menschen für den Genpool des Menschen
förderlich sind, dann darf man befruchtete Eizellen mit Genfehlern
nicht ausmerzen. Also muß man behinderte Menschen zulassen, mit
allen Folgen die dies für die Betroffenen haben wird. Selektion
müßte also dann verboten werden. Unwertes Leben gäbe es dann per
se nicht, da auch behindertes Leben lebenswert wäre (jedenfalls auf
die Spezies Homo sapiens bezogen).
Deshalb ist die dritte Frage, ob die Gene behinderter Menschen bei
Fortpflanzung den Genpool des Menschen eventuell schaden werden
und dies in Zukunft für mehr behinderte Menschen sorgen wird?
Und ob damit die Existenz der Menschheit gefährdet ist?
Sollte das der Fall sein, so ist es nicht nur ethisch vertretbar, daß per
Gentest ausgeschlossen wird, Embryonen sich entwickeln zu lassen,
113
die im Laufe ihrer Reifung zu behinderten Menschen führen würden,
sondern es ist dann eine ethische Pflicht die entsprechende Selektion
durchzuführen und solche fehlerhaften Embryos zu vernichten.
Also eine Pflicht zu selektiven Maßnahmen und damit ein Verbot zur
natürlichen Fortpflanzung?
Vielleicht nicht direkt eine Pflicht zu solchen Maßnahmen und schon
mal gar nicht zu einem Verbot der natürlichen Fortpflanzung, aber es
wird möglicherweise (finanzielle) Anreize geben, dies zu tun. Dies
darf aber nicht dazu führen, daß man Designer-Babys wie aus dem
Katalog bestellen kann. Das wäre ein schwerer Eingriff in die
Evolution des Homo sapiens mit ungewissem, womöglich katastrophalen Ausgangs. Weil dann vorhersehbar ist, daß nur noch
bestimmte Typen von Menschen geboren werden und somit die
Vielfalt leiden muß, was eine Verschlechterung der Anpassungsfähigkeit zur Folge hätte. Alles was in der Wissenschaft möglich ist,
muß sich am obersten ethischen Grundsatz orientieren, der lautet:
„Alles muß der Menschheit dienen, nichts darf ihr schaden.“
oder anders formuliert:
„Alles was der Arterhaltung der Menschheit dient, ist zu tun. Alles
was der Arterhaltung der Menschheit schadet, ist zu unterlassen.“!
In Bezug auf diese von mir entwickelten Ethik möchte ich Sie auf mein Buch „Charta
der Weltethik“ hinweisen (Infos unter: www.charta-der-weltethik.de).
Jedenfalls wenn Embryonen ausselektiert werden, wo man gewiß ist,
das schwere Krankheiten dem Menschen in seinem (womöglich
kurzen) Leben begleiten würden, dann kommt ein anderes Embryo
zum Zuge und dieses Embryo hat nun dieses Glück zur Menschwerdung. So ist es nun eine leidliche Frage, ob nun dieses oder jenes
Spermium das Glück haben sollte, eine Eizelle zu befruchten
(zwecks Menschwerdung), worauf Mann und Frau im natürlichen
Vorgang der Vereinigung ja auch überhaupt keinen Einfluß haben
oder ob ein ausgesuchtes Spermium in einer ausgesuchten Eizelle
dieses Glück bekommen soll, welches nach der Befruchtung als
Embryo gentechnisch überprüft wird, ob damit alles in Ordnung sei.
Wichtiger ist doch, daß jenes Spermium, welches in die Eizelle
114
eindringt, einen gesunden Menschen auf die Welt bringt, notfalls
durch technische Hilfe über Gentests und Embryonenselektion oder
in Zukunft mit anderer Hilfe, zur Zeit noch nicht entwickelten
Maßnahmen. Wenn diese Art von Selektion den Genpool des
Menschen stärkt, auch wenn es mehrere Generationen hierzu bedarf,
dann ist für eine anpassungsfähige Menschheit vermutlich viel getan.
Die Frage, die sich hier ja stellte, ist die, ob man in Zukunft auf
jeden natürlichen Befruchtungsvorgang verzichten will, um statt
dessen das Embryo im Reagenzglas auf mögliche Genschäden
überprüfen zu können, zur Verhinderung schwerer Erbkrankheiten
oder ob die Befruchtung im Reagenzglas sogar eine Pflicht werden
könnte, denn kranke Menschen kosten der Krankenkasse und der
Allgemeinheit viel Geld?
Immerhin ist hier bei der Frau ein operativer Vorgang von Nöten
(jedenfalls derzeit noch), um ihr ihre Eizelle zu entnehmen.
Mit einer Nadel, die durch die Scheide eingeführt wird, kann der
Gynäkologe die weibliche Keimzelle absaugen, diese künstlich mit
einem Spermium des Mannes im Reagenzglas befruchten und nach
einer genetischen Untersuchung diese Zygote später wieder in die
Gebärmutter einpflanzen. Dieses Vorgehen enthält ja auch Risiken,
beispielsweise durch Verletzung der Eizelle oder des Spermiums,
was wiederum zu Behinderungen beim daraus entstehenden
Menschen führen könnte. Technik und Wissenschaft sind hier auch
noch am Anfang der Entwicklung, sozusagen noch in der Steinzeit.
Eine Voraussage kann man hier aber vielleicht schon machen: es
wird in Zukunft nicht nötig sein, auf den natürlichen Vorgang der
Fortpflanzung zu verzichten, weil es andere Möglichkeiten geben
wird, das Embryo auf Genschäden zu überprüfen. Möglicherweise
wird es gar eine Pille geben, die Keimzellen (also die Geschlechtszellen von Mann und Frau) mit Genschäden aussondern bzw. absterben lassen, bevor sie sich zur Zygote ausbilden können. So
kommen nur perfekte Geschlechtszellen zueinander, um sich vereinigen und fortentwickeln zu können.
Der Weg, so scheint es, führt hin zum perfekten Menschen, vielleicht
sogar hin zu einem Übermenschen. Denn im Gesamten, und in
115
Einzelteile zerlegt, ist der Mensch noch nicht perfekt, es ließe sich
noch vieles verbessern. Der Mensch ist aber mehr als die Summe
seiner einzelnen Teile. Das was ihn physikalisch ausmacht, ist nur
ein Teil seiner Aura. Er strahlt über dem weit hinaus, was ihn
physikalisch ausmacht. Das Geistige reicht also viel weiter, als die
Macht seiner Hände. Er gelangt auf eine transzendente, also
spirituelle, Ebene weit über dem hinaus, worin ihn sein Körper
gefangen hält. Wenn er sich darauf besinnt, wird er es so formulieren
wollen:
Mehr Mensch ist der Mensch,
der sich selbst als Mensch erkennt.
Denn wer sich selbst als Mensch erkennt,
erkennt sich selbst als mehr,
als nur der Mensch.
Ist der Mensch also schon das optimalste Wesen (wenn auch noch
nicht so perfekt, wie er durch Genmanipulation sein könnte),
welches die Natur hervorbringen konnte? Hat der Endprozeß der
Evolution schon stattgefunden und ist damit die Optimierungsphase
des Menschen bereits abgeschlossen?
Daß der Mensch das optimalste Wesen ist, darf bezweifelt werden.
Unpraktischerweise hat der Mensch nur zwei Augen, die nach vorne
gerichtet sind, so bleibt ihm alles verborgen, was sich hinter seinem
Rücken abspielt. Dies ist schon vielen Menschen zum tödlichen
Verhängnis geworden, die einen Angreifer nicht (rechtzeitig) sehen
und bemerken konnten. Warum nur einige Tierarten einen Rundumblick haben, ist eine Frage an die Natur. Aber wie wollen wir ihr die
Antwort entlocken? Hätte der Mensch vier Augen und könnte damit
auch nach hinten schauen, obwohl er nach vorne geht, dann wäre das
sehr praktisch, aber es bedarf eines viel höheren Aufwands an
Rechenleistung in seinem Gehirn. Dafür ist sein Gehirn womöglich
nicht ausgelegt, obwohl es sehr leistungsfähig ist. Aber auch wenn es
diese Leistungsfähigkeit hätte, also für zwei weitere Augen mehr,
sind wir denn nicht froh, wenn wir durch die Straßen gehen, und es
gehen Leute vor uns, daß sie nicht ständig mit Augen aus dem
Hinterkopf uns beobachten können? Eine etwas unangenehme Vorstellung, die uns unserer Intimität berauben würde, wenn Menschen
116
auch Augen im Hinterkopf hätten. Vielleicht sollten wir froh über
diesen Status quo sein, nur zwei Augen zu haben, wenn auch ein
paar Augen mehr auch gewisse Vorteile hätte, was ja nicht zu
leugnen wäre.
Es sieht ganz danach aus, daß der Mensch auf der Erde fast überall
leben kann. Aber eben auch nur fast. Er braucht Luft zum Atmen,
weswegen er beispielsweise nicht ohne technische Hilfsmittel unter
Wasser oder im Weltall leben kann. Auch braucht er Nahrung zum
Leben, weswegen er einen Großteil seines Daseins mit der
Nahrungsbeschaffung, ihrer Zubereitung sowie deren Aufnahme
beschäftigt ist. Vieles gibt es, was man verbessern und ändern
könnte, aber dann wäre der Mensch kein Mensch mehr, jedenfalls
keine Spezies des Homo sapiens.
Wenn die Wissenschaftler beginnen die Gene zu verändern und zu
optimieren, um beispielsweise den Menschen später einmal auf
einem anderen Planeten ansiedeln zu können, dann haben sie eine
andere Spezies erschaffen, welche die Spezies des Homo sapiens
(also den Menschen) abschaffen wird. Und es wird möglicherweise
eine Spezies sein, die nicht mehr mittels Sex sich fortpflanzt,
sondern im Labor in Reagenzgläsern gezüchtet wird. Eine Spezies
die auf Sex (und auch auf Liebe) verzichten wird, da diese Art der
Fortpflanzung ihr zu aufwendig und zu störend ist, weil man im
Weltall weder Sinn noch Zeit hat, für solch irdische Traditionen, wie
dem Sex zur Fortpflanzung. Für die Besiedelung des Weltalls
braucht man eher eine andere Spezies mit anderen Reproduktionsmöglichkeiten, wo auch der Verlust eines Individuums nicht so
tragisch ist, da man genügend neue Geschöpfe im Labor produzieren
kann, die zudem noch alle in gewisser Weise gleich sind, auch wenn
jedes ein anderes Kriterium erfüllen muß, je nachdem zu welchem
Zweck dieses Wesen produziert wurde. Diese Utopie ist gar nicht
mehr so fern, denn Wissenschaftler in fast allen Industrieländern
arbeiten in ihren Laboren schon an der Klonierung des Menschen. So
mancher General träumt sicher schon von geklonten Soldaten und
vielleicht auch so mancher Politiker vom geklonten Bürger, der
seinem Herrscher willenlos folgt.
Würden wir also die Klonierung des Menschen zulassen, würden wir
uns damit auf Dauer selbst abschaffen. Das heißt, den Status quo des
117
jetzigen Homo sapiens würden wir beenden und eine neue Spezies
entstehen lassen, eine möglicherweise künstlich hergestellte Spezies,
vielleicht später auch eine künstliche Spezies (Roboter mit Herz,
Hirn und Verstand).
Die Erhaltung der Art Homo sapiens ist aber derzeit noch gesichert.
Oder ist nur die Erhaltung seiner Gene gesichert? Worum geht es der
Natur, um die Erhaltung der Art oder um die Erhaltung der Gene? Ist
der Mensch nur eine „Überlebensmaschine“ egoistischer Gene, wie
es uns einige Wissenschaftler, insbesondere die der Soziobiologie,
weiß machen wollen?
Demnach würden alleine die Gene jedwedes menschliches Handeln
bestimmen. Wir wären demnach ein Opfer unserer Gene und für
nichts verantwortlich. Selbst bei den schlimmsten Taten würden wir
es auf die Gene schieben können und nicht auf unseren Verstand.
Auch unsere Moral, Sitte, Anstand und Tugenden wären somit
unbedeutend, da wir nur im Sinne und im Auftrag der Gene agieren
würden. Unser oberster Befehl und unsere wichtigste Pflicht wäre
dann die Erhaltung der Gene. Aber allein schon weil der Mensch ein
kriegerisches Wesen ist, welches sich selbst gegenseitig tötet in
einem Krieg, kann es diesen Auftrag der Gene nicht geben, nämlich
die Gene zu erhalten. Denn mit jedem getöteten Mensch, sterben
auch seine Gene. Zumindest sofern er vorher keine Nachkommen in
die Welt gesetzt hat.
Denn während ein Mensch nur eine bestimmte Zeit lebt, leben
dennoch seine Gene in dessen Nachkommen weiter. Diese Gene
werden durch Zellteilung vermehrt. In einem Neugeborenen stecken
die Gene der Mutter und des Vaters je zur Hälfte.
In der Soziobiologie spricht man davon, daß es nicht um die
Erhaltung der Art geht, sondern um die Erhaltung der fittesten Gene,
die sich fortwährend kopieren und damit sich immer weiter
vermehren. Das gilt nicht nur für den Menschen, sondern für alle
Lebewesen. Also hat man in einer Population von mehreren
Generationen die Kopie einer Kopie einer Kopie und so weiter. Was
sich damit fortpflanzt sind dann nicht die Gene selbst, tatsächlich ist
es die „Idee“ die hinter bzw. in den Genen steckt. Der Sinn wird
kopiert, oder besser der Bauplan dieser Art, und die Gen-Kopien sind
118
nur die Datenträger (quasi die Boten) die diese Informationen weiter
geben. Also dienen die Gene der Erhaltung der Art und nicht der
Erhaltung ihrer selbst.
Wenn wir eine Idee auf ein Blatt Papier niederschreiben und dieses
Blatt kopieren und es in der Bevölkerung verteilen, dann geht es uns
um die Weitergabe der Idee, aber nicht um die Weitergabe von
Papier. Nehmen wir aber statt Papier eMails (damit wir umweltfreundlich sind) und verschicken diese massenhaft, so geht es uns
nicht um die Verbreitung der eMails an sich, sondern nach wie vor
um die Verbreitung der Idee. Auch wenn wir jetzt statt Papier oder
eMails nun Gene verwenden (als Informationsträger), so ändert das
aber auch immer noch nichts daran, daß es uns um die Verbreitung
der Idee geht und nicht um die Verbreitung des Informationträgers
Gene.
Wenn es Wissenschaftler gibt die behaupten, es gehe nicht um die
Erhaltung der Art, sondern einzig und allein um die egoistischen
Gene, die sich nur selbst vermehrt sehen wollen (so als hätten sie
einen intelligenten Geist und einen freien Willen), und der Mensch
sei ihr Trägerobjekt auf denen sie sich vermehren, der macht den
Bock zum Gärtner. Denn nicht die Gene diktieren das gute Gelingen
eines Geschöpfes, sondern das erfolgreiche Lebewesens entscheidet
über das Überleben der Gene. Letztendlich ist es auch eine Frage des
Schicksals, denn auch erfolgreiche Lebewesen können frühzeitig
versterben, aufgrund von Natur- oder anderen Katastrophen.
So oft auch ein Gen kopiert wird, geht es nicht um das Gen selbst,
sondern um die „Idee“, also um den Text, der in den Genen
festgeschrieben ist. Dieser Text wird zudem von Lebewesen zu
Lebewesen geändert, erweitert und fortgeschrieben. Es ist so etwas
wie die „Bibel des Lebens“, die in den Genen steckt. Die Natur hat
sie begonnen zu schreiben und die Spezies des Homo sapiens
schreiben sie fort. Im Laufe der Evolution ändert sich der Mensch,
seine Gene auch. Fakt ist, nach vielen Generationen existiert die
Menschheit (als Oberbegriff für die Summe jedes einzelnen
Menschen) zwar noch, und seine Gene ebenfalls, aber die „Texte“ in
den Genen haben sich geändert. Das Ende ist weiterhin noch offen.
Was die Natur als „Text“ begonnen und in die Gene geschrieben hat,
ist der Bauplan der Geschöpfe, die Erhaltung ihrer Art durch
119
geschlechtlichen Verkehr (gilt aber nicht für alle Tierarten) um
Nachwuchs zu zeugen (von Mann und Frau beim Menschen), sowie
die Liebe, um diese Nachkommen gesund am Leben zu erhalten, bis
diese Abkömmlinge so weit sind, selbst für Nachkommenschaft
sorgen zu können. Das ist der Grundstock der Gene - die erfüllt sind
mit Liebe. Die Liebe ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens,
welches sich bis in die tiefsten und kleinsten Einheiten unseres
Körpers erstreckt sowie in unsere Seele einfließt und in unseren
Geist. Wir sollten daher die Liebe hoch und ehrwürdig halten und sie
schützen, wie wir auch unseren Nachwuchs und uns selbst schützen
sollen. Dies funktioniert aber nur, wenn wir alle auch Krieg und
Gewalt gegen andere Menschen ausschließen, auch um nicht selbst
Opfer hiervon zu werden, sowie nur eine Wissenschaft zulassen, die
uns nicht zerstören wird.
Wir Menschen haben gewiß auch einiges unserer Eltern und
Großeltern geerbt. Letztlich steckt noch viel von unseren Urahnen in
unseren Genen. Dennoch ist ein jeder von uns ein besonderes
Individuum, welches es kein zweites Mal mehr gibt. Darüber sollten
wir uns freuen und es dabei auch belassen. Geklonte Menschen
beispielsweise, die uns einige Wissenschaftler gerne bescheren
wollen, würden auf Dauer zum Auslöschen der Menschheit führen,
selbst wenn man nur die stärksten Menschen klonen würde. Sie
wären nicht anpassungsfähig, wenn sich die Lebensbedingungen
ändern. Und die Lebensbedingungen ändern sich ständig, meistens
schleichend und unbemerkbar, aber oft auch dramatisch und schnell.
Und doch versuchen Wissenschaftler immer wieder uns Genmanipulationen oder das Klonen schmackhaft zu machen. Was sich
erforschen und erfinden läßt, wird erforscht und erfunden werden.
Auch wenn es nicht gut für die Menschheit ist. Denn wenn die
Forscher nicht nach diesen „Sternen“ greifen, also dem Unerforschten, dann würden sie sich als Wissenschaftler selbst abschaffen
und schlußendlich arbeitslos werden. Und wer will schon arbeitslos
sein? Darum wird auch immer irgend etwas erfunden und entdeckt
werden, auch wenn das der Menschheit schaden könnte. Ob es die
Atombombe ist oder andere Waffen (chemische, biologische, etc.)
oder eben das Klonen von Tieren bis hin zum Menschen, alles wird
erfunden, gebaut und produziert von der Wissenschaft. Irgendwie
scheint sich deshalb der Mensch anders zu entwickeln, als von der
Natur zugedacht. Es scheint, er ist von ihr entfesselt, bleibt aber
120
dennoch ein Teil von ihr. Wie ein Krebsgeschwür, auf Zerstörung
ausgerichtet und damit dem Untergang geweiht.
Um die Zukunft des Menschen steht es also nicht sonderlich gut, so
die düstere Prognose.
Nutzen wir diese Erkenntnis und leben wir die Liebe deshalb
bewußter! Vor allem, lieben wir intensiver und öfters!
121
*
Teil 3
- Schlußwort Nicht alles was ich jetzt zum Thema Liebe geschrieben habe, wird
jedem Gefallen, da hat ein jeder doch so seinen eigenen Standpunkt.
Aber es gilt ja auch Standpunkte zu vertreten. Hier sind zudem
Erfahrungswerte eine Grundlage. Wer andere Erfahrungen gemacht
hat als ich, wird wahrscheinlich andere Erkenntnisse aus seinem
Leben und der Liebe gezogen haben. Und das ist gut so! Lassen Sie
sich nicht von anderen vorschreiben was und wie die Liebe ist,
entdecken Sie Ihre eigene persönliche Liebe und machen Sie hier
Ihre eigenen Erfahrungen.
Sicher gibt es noch sehr viel mehr über die Liebe zu schreiben und
zu philosophieren, denn die Liebe ist sehr facettenreich. Es soll ja
auch nur eine Schrift sein und nicht den Umfang eines dicken
Buches haben, mir bleibt somit die Möglichkeit, noch einmal
nachzulegen und eine weitere Schrift eines Tages nachzureichen.
Aber für`s erste soll es reichen. Ich hoffe, Sie haben viele neue
Erkenntnisse gewonnen und die Liebe ist Ihnen kein allzu großes
Rätsel mehr. Obwohl ein Rest von Mysterium bleiben wird. Denn
Verliebtsein (auch tiefgründige Liebe) ist ein unbeschreibliches
Gefühl, medizinisch, biologisch, chemisch, psychologisch und auch
mathematisch nicht wirklich und im vollsten Umfang zu beschreiben
– und das ist auch gut so! Denn die Liebe hat so viele Facetten,
weder ein einzelner Mensch noch eine Gruppe von Wissenschaftlern
können deren Umfang komplett ergründen. Die Liebe bleibt somit in
vielen Bereichen ein Geheimnis! Daher scheint uns nur eins sicher:
Die Liebe ist eine kosmische Energie, eine mächtige Kraft von
immaterieller Struktur, eine Naturgewalt universellen Ausmaßes, zudem ein geistig-seelisches Panoptikum, ein Kabinett
von Merkwürdigkeiten und Verrücktheiten, unabhängig des
Verstandes und nur dem Herzen gebunden sowie ein großes
geheimnisvolles und unerklärliches Mysterium.
122
Dies ist zumindest die subjektive Seite des Phänomens Liebe. Die
objektive Kernaussage dieser Schrift ist aber:
Die Liebe ist ein Schutzprogramm der Natur, zur Erhaltung des
Lebens.
Und:
Liebe und Sexualtrieb sind zwei Seiten einer Medaille. Die eine
Seite soll Leben erzeugen, die andere soll dieses Leben erhalten.
Pierre Sens
1. Auflage September 2011
P.S.:
Dieses eBook, welches Ihnen als PDF-Datei vorliegt,, dürfen Sie (sofern es nicht
kommerziellen Zwecken dient) auf Ihrem PC speichern und anderen Personen (also
Ihren Freunden, Bekannten und Verwandten) per eMail zuschicken. Das ist
vollkommen legitim, sofern der Empfänger mit der Zusendung einverstanden ist und
sich damit nicht belästigt fühlt.
123
„Die Wissenspille“ von Pierre Sens
168 Seiten
ISBN-10: 3831121818
ISBN-13: 978-3831121816
Internet: www.aktuelles-wissen.de (Bücher)
Internet: www.pierre-sens.de (persönliches)
eMail: [email protected]
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