W. Zimmermann 12.12.2010 Warum fällt ein Satellit nicht herunter? Ein Satellit fliegt in seiner Umlaufbahn um die Erde. Auf ihn wirken zwei Kräfte: Die eine Kraft ist die "Fliehkraft", auch "Zentrifugalkraft" genannt. (Die Fliehkraft ist eine Trägheitskraft, die ein Beobachter wahrnimmt, der sich in einem rotierenden Bezugssystem befindet. Physikalisch ausgedrückt wirkt hier die Zentripetal petalkraft, die petal den Körper (siehe Skizze) in die Umlaufbahn zwingt. Wenn diese Kraft nicht da wäre, würde der Satellit ja geradeaus davonfliegen.) Beispiel für die Fliehkraft: Auf dem Karussell werden die Kinder nach außen gedrückt. Die andere Kraft ist die Erdanziehungskraft. Diese will den Satelliten auf den Erdboden fallen lassen. Diese Gravitationskraft ist immer da, wenn sich zwei Massen gegenüberstehen. In unserem Fall ist es die Erde selbst und der Satellit. Der Satellit bleibt dann in seiner Umlaufbahn, wenn beide Kräfte gleich groß sind, also wenn die Fliehkraft gleich groß ist wie die Erdanziehungskraft. Berechnung der Umlaufzeit eines Satelliten Aufgabe: Berechne die Umlaufzeit eines Satelliten in 350 km Höhe. (Dies ist die Höhe der Internationalen Raumstation ISS.) Wenn man nun die Fliehkraft gleich der Erdanziehungskraft setzt, kann man daraus die Umlaufgeschwindigkeit für einen bestimmten Radius berechnen, und damit auch die Umlauf-Zeit berechnen. Man betrachtet die Erde und den Satelliten als Massepunkte. In unserem Beispiel sind die Punkte: • der Mittelpunkt der Erde und • der Mittelpunkt des Satelliten. Seite 1 von 3 Folgende Werte sind aus Wikipedia entnommen: m Erde = 6 ⋅ 10 24 kg Masse der Erde: Radius der Erde: rErde = 6350 km Flughöhe des Satelliten über Erdoberfläche: hSatellit = 350 km Abstand Satellit zum Erdmittelpunkt: r = rErde + hSatellit = 6350 km + 350 km = 6700 km Zwei Massen ziehen sich an. Diese Kraft wird durch die Massen-Anziehungs-Konstante beschrieben: m3 G = 6,67 ⋅ 10 −11 ⋅ kg ⋅ sec 2 Die Anziehungskraft zwischen Satellit und Erde ist abhängig von der Größe der Massen und ihrem Abstand: m ⋅m FGravitationkraft = G ⋅ Erde Satellit Schwerkraft (Gravitation) r² F = Kraft Die folgende Formel beschreibt die „Fliehkraft“ (egal ob Karussell oder Satellit): mSatellit ⋅ v ² FZentripetalkraft = Zentripetalkraft r v = Geschwindigkeit Der Satellit bleibt dann genau auf seiner Bahn, wenn beide Kräfte gleich groß sind: F Zentripetalkraft = FGravitationkraft mSatellit ⋅ v ² r Daraus folgt: = G⋅ m Erde ⋅ mSatellit r² Diese Gleichung umgestellt für die Geschwindigkeit v: m v 2 = G ⋅ Erde r Jetzt noch die Zahlen einsetzen: v = 6,67 ⋅ 10 −11 ⋅ m3 6 ⋅ 10 24 kg ⋅ kg ⋅ sec 2 6 700 000m v = 7728,6 m/s Seite 2 von 3 Der Weg, den der Satellit fliegt, ist (näherungsweise) eine Kreisbahn: Umfang = 2 ⋅ π ⋅ Radius U = 2 ⋅π ⋅ r U = 2 ⋅ π ⋅ 6 700 000 m = 42 097 342 m Weiterhin wissen wir, dass sich die Geschwindigkeit berechnet: Weg s Geschwindigkeit = v = Zeit t Wenn wir nun als „Weg“ den „Umfang“ der Kreisbahn setzen, und die Formel nach „Zeit“ umstellen: Umfang Kreisbahn Zeit = Geschwindigkeit t = U v = 42 097 342 m m 7 728,6 sec = 5447 sec = 90,7 min Ergebnis: Die ISS fliegt also in 90,7 Minuten einmal um die Erde. Ihre Geschwindigkeit dabei beträgt 7728,6 m/sec oder 27 823 km/h. Quellen: Wikipedia zu den Stichworten: Fliehkraft, Zentripetalkraft, Flughöhe ISS. *** Seite 3 von 3