PROBLEME MIT THUJA UND BUCHS?

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GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAU IN ÖSTERREICH
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PROBLEME MIT THUJA UND BUCHS?
Sowohl Buchs als auch Thuja bilden hierzulande ein wesentliches Gestaltungselement vieler Hausgärten
A
ufgrund des dichten Wuchses eignen sich beide besonders gut zur
Verwendung als Heckenpflanze
und auch als Solitärgehölz im Garten.
Des Weiteren genießt vor allem Buchs
zu Recht den Ruf, ein tolles Schnittgehölz zu sein.
Beide Pflanzen sind winterhart und
bereiten Gartenbesitzern auch in der
kalten Jahreszeit viel Freude.
Mittlerweile zählen aber auch diese beiden Gattungen aus der Sicht des
Pflanzenschutzes zu den häufigsten
Problemkulturen in Hausgärten und
öffentlichen Anlagen. Es existiert eine
Reihe an Krankheiten, Schädlingen und
abiotischen, dh. unbelebten Ursachen,
die dem Buchsbaum und der Thuja zu
Leibe rücken. Die richtige Bestimmung
der Schadursache und schnelles Agieren
sind dabei der Schlüssel für eine erfolgreiche Behandlung.
BEI MEHR ALS DER HÄLFTE DER
THUJA-PROBENEINSENDUNGEN
SIND DIE URSACHEN DER ERKRANKUNGEN ABIOTISCHER HERKUNFT
Vor allem in den Sommermonaten
und bei Temperaturen über 30 °C, wenn
die Taubildung ausbleibt, ist es Thujen
Dieser Schwächepilz wird leicht mit
häufig zu warm und zu trocken. Eine
falsche Standortwahl verschärft diese anderen Ursachen, beispielsweise mit
Problematik noch zusätzlich. Die häu- physiologisch bedingten Störungen verfigsten Fehler sind verdichtete Böden wechselt. Die Schuppen werden in der
oder Wassermangel.
Regel bereits ab Februar/ März gelbEin weiterer Stressfaktor stellt Streu- bräunlich und sterben ab. Später könsalz dar. Thujen werden gerne als „grü- nen auch ganze Pflanzenteile absterben.
ne Zäune“ eingesetzt und säumen sehr Diese sollten rechtzeitig ausgeschnitten
oft Straßen. Laubwurf, Verkahlung von werden. Das Pestalotia-Zweigsterben
innen her, braune Triebspitzen und eine stellt neben Kabatina thujae, Didymaserhöhte Anfälligkeit gegenüber Krank- cella thujina und Phytophthora cinnaheiten und Schädlingen sind mögliche momi die häufigste Pilzerkrankung an
Reaktionen auf solche ungünstigen Le- der Thuja dar.
bensbedingungen.
Der Unterschied zu Schädlingen oder
Wichtig ist deshalb, den Baum auch abiotischen Ursachen ist, dass sich bei
im Winter bei Trockenstress zu gießen, Feuchtigkeit Fruchtkörper bilden. Diese
um einer sogenannten Frosttrocknis sind mit dem freien Auge erkennbar (sivorzubeugen. Wie der Buchs ist auch ehe Abbildung).
die Thuja immergrün und betreibt daher
auch im Winter Photosynthese, wozu Thujaminiermotte (Argyresthia thuiella)
Wasser unbedingt erforderlich ist.
Die Thujaminiermotte stellt den bedeutendsten Schädling an den LebensPestalotia-Zweigsterben
bäumen dar. 1970 wurde dieser Schäd(Pestalotia funerea)
ling aus Nordamerika eingeschleppt.
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Das Schadbild kann sehr leicht mit
Pilzkrankheiten oder auch anderen Ursachen wie beispielsweise Trockenheit
und Salzschäden verwechselt werden.
Auch Scheinzypressen werden durch die
Thujaminiermotte befallen.
Schadbild: Befallene Triebspitzen
verbräunen, und im Extremfall kommt
es zur kompletten Verkahlung der Triebspitzen. Die Larven der Thujaminiermotte schädigen verstärkt im Frühjahr
durch Minierfraß in den Schuppen. In
wärmeren Wintermonaten kann diese
Fraßtätigkeit ebenfalls stattfinden. Bei
Betrachtung der befallenen Triebe können häufig die Miniergänge und die Einund Ausbohrlöcher erkannt werden. In
den Gängen befinden sich die bis etwa
4mm langen, grün gefärbten Larven
und deren Kotkrümel.
BUCHS- NEU AUFTRETENDE
KRANKHEITEN KÖNNEN DEM
BUCHS RELATIV SCHNELL ZU LEIBE
RÜCKEN
Ähnlich wie bei der Thuja ist der
dichte Wuchs nicht immer nur ein
Vorteil. Fatalerweise können dadurch
die Blätter schlechter abtrocknen. Die
Dauer der Blattnässe in Verbindung mit
höheren Temperaturen begünstigt Pilzinfektionen.
Triebsterben am Buchsbaum
(Cylindrocladium buxicola)
Das durch den Pilz Cylindrocladium
buxicola hervorgerufene Triebsterben
am Buchsbaum gilt als relativ neue Erkrankung, die erstmalig in Großbritannien Mitte der 90er Jahre nachgewiesen
wurde und sich fortan rasch in ganz Europa ausgebreitet hat.
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Schadbild: An jungen Blättern entstehen orange-braune Flecken mit dunklem
Rand. Ältere Blätter weisen hell- bis dunkelbraune Flecken auf, die zur Blattspreite hin dunkler werden oder das gesamte
Blatt braun färben. Die Triebe zeigen
dunkle, fast schwarze Streifen (2–20 mm
lang). Bei hoher Luftfeuchtigkeit bildet
sich auf der Unterseite abgestorbener
Blätter ein dichter weißer Sporenbelag.
Innerhalb weniger Tage nach Auftreten
der Flecken kommt es zu massivem Blattfall und Absterben der befallenen Triebe,
oft stirbt die gesamte Pflanze ab.
Biologie: Der Pilz dringt über die gesamte Oberfläche – nicht nur an Wundstellen – ins Blatt ein. Er wird maßgeblich durch Blattnässe von mehr als 5 - 7
Stunden gefördert. Auch wenn der Pilz
eine Temperatur von 25 °C bevorzugt,
ist er dennoch bereits ab 5 °C zu Wachstum fähig. Im abgestorbenen Pflanzenmaterial vermag der Pilz vier Jahre zu
überleben. Deshalb können abgefallenes Laub und Pflanzenreste am Boden
sowie Dauersporen aus Vorjahren neben
Blättern mit frischer Sporulation eine Infektion bewirken.
ben treten rosa-orange gefärbte flache
Pilzlager auf, die oft massiv vorhanden
sein können.
Biologie: Eine hohe Feuchtigkeit,
etwa infolge dichter Pflanzungen, begünstigt das Pilzwachstum. Der Pilz
überwintert im Falllaub, wo er bis zum
Frühjahr Fruchtkörper ausbildet. Darin
entwickeln sich Sporen, die schließlich
austreten und durch Wind und Wasserspritzer auf andere Blätter und Triebe
übertragen werden.
Buchsbaumgallmücke
(Monarthropalus buxi):
Die Buchsbaumgallmücke ist der bedeutendste Buchsbaumschädling.
Volutella-Triebsterben am Buchsbaum
Schadbild: An befallenen Stellen tre(Volutella buxi):
ten auf der Blattoberseite unscheinbare,
Schadbild: Sowohl Triebe als auch helle Punkte mit dunkler Mitte auf, im
Blätter sind betroffen. Bei Befall verdre- August und September werden auf der
hen sich die Blätter und liegen dicht an Blattunterseite leicht erkennbare, bladen Zweigen an, anstatt wie gewöhnlich senartige Aufwölbungen (Gallen), die
abzustehen. Zudem verfärben sie sich der Überwinterung der Larven dienen,
fahlgrün, vertrocknen anschließend und gebildet. Dabei können die einzelnen
fallen ab. Befallene Triebe sterben ab; Gallen zu großen Blasen verschmelzen
an älteren Trieben entstehen oft krebs- und sich auf die gesamte Blattspreite
artige Stellen, an denen sich die Rinde ausdehnen.
ablöst - von da leitet sich die BezeichFlorian Kittemann
nung „Buchsbaumkrebs“ ab. Auf der
Nähere Informationen:
Blattunterseite aber auch auf den Triewww.scotts.at, Tel: 06131 2106-0
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