Frostschäden April 2017 Wie aus den Medien zu entnehmen war, haben wir in der Woche vom 17 -22. April eine meteorologische Situation erlebt, wie Sie in den vergangenen 30-40 Jahren kaum einmal vorgekommen ist. 1. Durch die milde Witterung von Mitte Februar bis Mitte April war die Vegetation ca. 14 Tage weiter fortgeschritten, als in normalen Jahren. 2. In den Nächten vom 18./19. und 19./20. April hatten wir Nachtfröste mit mehreren Graden unter Null. Dies ist in dieser Form auch äusserst selten. Die Kombination dieser beiden aussergewöhnlichen Wetterextremen, hat bei landwirtschaftlichen Kulturen aber auch bei Gartenzierpflanzen zu grössten Schäden geführt. Folgende Pflanzen waren davon am meisten betroffen: Nutzpflanzen Schaden Auswirkung Massnahme Obst, Beeren, Nussbäume Frostschaden an Blüten und Blättern Blattschäden und keine/ allenfalls welke Triebe schneiden oder reduzierte Fruchtbildung Spritzen gegen Pilzkrankheiten eventuell kein guter Ertrag allenfalls neue Pflanzungen vornehmen Kiwi, Trauben, Brombeeren Erdbeeren, Feigen usw. Frühgemüse insbesondere Kohlarten, Fenchel, Salate Verkümmern oder aufschiessen Folgende Pflanzenarten wurden bei den Zierpflanzen speziell betroffen: Hortensien (alle Sorten, ausser die Rispenhortensien), alle Zierahorn-Arten, Platanen, Magnolien sowie teilweise auch Ziersträucher wie Forsythia, alle Blauregen (Glycinie), wilder Wein usw. Auch bei diversen Wildgehölzen kann man Schäden feststellen. Krautige Pflanzen wie Tränendes Herz, Pfingstrosen usw. weisen teilweise auch Schäden auf. Achtung diese Liste ist nicht abschliessend. Wir gehen davon aus, dass noch mehr Pflanzen betroffen sind. Zierpflanzen Schaden Auswirkung Massnahmen Hortensien Welke Triebe, verfrorene Blüten und braunschwarze Blätter wenig bis keine Blüten 2017 Rückschnitte der welken Triebe und Pilzmittel spritzen Japanischer Ahorn Welke Triebe und braunschwarze Blätter Blätter braun, die meisten Blätter fallen ab. Voraussichtlich Ende Mai neuer schwächerer Austrieb Welke Triebe schneiden unbedingt mit Pilzmittel behandeln Ziersträucher Welke Triebe, braune Blätter weniger Blüten allenfalls ebenfalls leicht schneiden Winterharte Stauden abgestorbene Triebe werden meist wieder austreiben Tote Pflanzenteile entfernen Grundsätzlich gilt folgendes bei holzigen Pflanzen, Sträucher, Hortensien und kleineren Bäumen: Die welken Triebe zurückschneiden, braune Blätter entfernen und eine bis zwei Behandlungen mit Pilzmittel durchführen. Wenn der Neuaustrieb kommt, leichte Düngergaben zur Stärkung der Pflanze machen. Wir gehen davon aus, dass mit diesen Massnahmen die Langzeitschäden verhindert werden können und die meisten Pflanzen im Juni bereits wieder mit gesunden Laub da stehen. Grössere ältere Bäume werden sich selber wieder regenerieren. Ein kleiner Hinweis noch: Oleander, Palmen und Oliven haben in diesen Nächten kaum oder keine Schäden genommen, da die Neutriebe noch nicht soweit fortgeschritten waren. Wer in der vergangenen Woche bereits Tomaten, Gurken Basilikum usw. im Freien hatte, muss wohl nochmals neue Pflanzen setzen. Da bei diesen Pflanzen die Schäden irreversibel sind.