Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Wintersemester 2005/06 Lineare Algebra I Lösungen: 10. Übung zur Vorlesung 1. Aufgabe: Zeigen Sie, dass die Abbildung R(n,n) → R, X → det(XB) aus dem Beweis von Satz 5.3.1 n-linear und alternierend ist. Lösung: Wenn wir die Zeile xi in X durch xi +x′i λ ersetzen, dann wird die Zeile xi B durch xi B + (x′i B)λ ersetzt. Damit folgt die n-Linearität der Abbildung aus der n-Linearität von det(XB). Wenn zwei Zeilen in X gleich sind, dann sind die entsprechenden Zeilen in XB gleich. Vertauschen von zwei Zeilen in X induziert Vertauschen von den Zeilen in XB. Also, die Abbildung ist auch alternierend, weil det(XB) alternierend ist. 2. Aufgabe: Berechnen Sie die Adjunkte sowie die Determinante von 1 3 2 A := 5 8 −1 ∈ R(3,3) . 2 −1 0 Geben Sie A(−1) an. Lösung: −1 −2 −19 1 adj(A) = −2 −4 11 und A−1 = det(A)−1 adj(A) = − adj(A). 49 −21 7 −7 3. Aufgabe: Wir definieren eine Matrix Mn (x) in R(n,n) wie folgt: Der (i, j)-Eintrag sei (x + j)i + xj , wobei x eine beliebige reelle Zahl ist. Konstruieren Sie diese Matrix mit MAPLE für n = 5, 7, 10. Zeigen Sie, dass es in diesen drei Fällen mindestens n − 1 ganzzahlige Werte x so gibt, dass Mn (x) nicht invertierbar ist. Formulieren Sie eine naheliegende Vermutung. Können Sie Ihre Vermutung auch beweisen? Lösung: Beachten Sie bitte den Fehler in der ursprünglichen Aufgabenstellung, wo wir von n Nullstellen gesprochen haben! Das MAPLE Programm n := 5; M := matrix(n,n,(i,j)->(x+j)^i+x); factor(det(M)); zeigt, dass für n = 5, 7 und 10 die Determinante der Matrix 0 ist, wenn x ∈ {−(n − 1), . . . , −1}. Wir werden dies für allgemeines n beweisen. .. .. . . (x + 1)i−1 + x (x + 2)i−1 + x2 Mn (x) = (x + 2)i + x2 (x + 1)i + x .. .. . . .. . . . . . (x + n)i−1 + xn . . . . (x + n)i + xn .. .. . . .. ′ Sei Mn (x) die Matrix, die für 2 ≤ i ≤ n in der i.ten Zeile die i.te Zeile minus die (i − 1).Zeile der Matrix Mn (x) hat. Die erste Zeilen der Matrizen sind gleich. Also, (x + 1) + x (x + 2) + x2 ... (x + n) + xn .. .. .. .. . ′ . . . Mn (x) = . (x + 1)i−1 x (x + 2)i−1 (x + 1) . . . (x + n)i−1 (x + n − 1) .. .. .. .. . . . . Beachte, dass für x = −j mit 1 ≤ j ≤ n − 1 die j. und (j + 1).Spalten linear abhängig sind, denn 1 + (−j)j+1 (−j)j 0 0 . .. und .. . . 0 0 Damit ist die Matrix Mn (x) für n − 1 ganzzahlige Werte x ∈ {−n + 1, . . . , −1} nicht invertierbar. 4. Aufgabe: Benutzen Sie die Cramer’sche Regel, um das folgende lineare Gleichungssystem über F7 zu lösen: x + 3y +2z = 1 2x + 2y +z = 1 x +z = 1 Lösung: Sei 1 3 2 A := 2 2 1 . 1 0 1 Dann ist det(A) = 2 und (det(A))−1 = 2−1 = 4. 1 3 2 1 1 A1 := 1 2 1 ; A2 := 2 1 1 0 1 1 1 Setze 2 1 3 1 1 ; A3 := 2 2 1 . 1 1 0 1 Nach der Cramer’schen Regel gilt x = det(A1 )(det(A))−1 = 5 · 4 = 6, y = det(A2 )(det(A))−1 = 1 · 4 = 4, z = det(A3 )(det(A))−1 = 4 · 4 = 2.