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TITELGESCHICHTE
Der Transport des
Hühnereis
Vom Samen der
Futtermittelpflanze bis zum
Ei im Laden
I
«Was war zuerst da: Das Huhn
oder das Ei?» – so lautet die
bekannte Redewendung.
Doch darum soll es in dieser
Reportage nicht gehen.
Statt einer philosophischen
Diskussion nimmt STR
die Logistikkette des
Eiertransports unter die Lupe…
n der Omelette oder im Kuchen, in der drei Mi-
Ganze Logistikkette
nuten-Variante, als harter Neuner oder als
Bis das Ei daheim auf dem Teller oder im Be-
zu den Saatgutproduzenten transportiert.
Rührei – was das Huhn legt, lässt sich in vie-
cher liegt, braucht es diverse logistische
Nachdem es zu Rohkomponenten für Tier-
lerlei Rezepten geniessen. Und die Schwei-
Schritte. Ein Unternehmen, das alle Transpor-
futter herangewachsen ist, wird es von
zer mögen Eier: 2015 lag der Pro-Kopf-Konsum
te der Eier-Logistikkette übernimmt, ist die
TRAVECO-Chauffeuren zum nächstgelege-
von Inland- und Importeiern bei 174 Stück.
TRAVECO Transporte AG. Das ASTAG-Mitglied
nen Standort des Futtermittelproduzenten
Zwar liegen sie hinter Spanien (rund 290 Eier)
gehört zur fenaco Genossenschaft, hat rund
UFA AG gefahren. Diese verarbeitet die Roh-
und Deutschland (233 Eier), dafür legen sich
350 Lastwagen im Fuhrpark und beschäf-
komponenten zu Geflügelfutter, das TRAVECO
die Hühner beim Legen mächtig ins Zeug: Im
tigt in etwa 600 Mitarbeitende. TRAVECO er-
wiederum zu den Legehennen-Betrieben be-
Jahr 2015 brachen sie mit sagenhaft 868 Milli-
bringt Logistikdienstleistungen für eine gan-
fördert und dort mittels Druckluft in die Silos
onen gelegten Eiern einen Rekord.
ze Reihe von Schwesterfirmen in der fenaco.
der Bauern einfüllt.
Für UFA Samen beispielsweise wird Saatgut
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100 000 Eier auf einer Tour
Das Abholen der Eier von den Legehennen-Betrieben wird meistens vom Standort in Sursee
vom achtköpfigen «Foodteam» disponiert,
ein weiterer Teil auch von Winterthur aus.
Die TRAVECO-Chauffeure laden von der Eierhandelsfirma – beispielsweise von der zur
frigemo AG gehörenden EiCO in Bern – Eierkartons und Kisten, fahren damit die verschiedenen Legehennen-Betriebe an und sammeln
alle vollen Eier-Rollpaletten. «Auf einer Tour
durch den Jura kommen bei einem Dutzend
Betriebe schon mal an die 100 000 Eier zusammen», sagt Chauffeur Martin Trachsel
während der Fahrt nach St. Ursanne. Der Weg,
den er dabei zurücklegt, hat es in sich: Mit dem
Lastwagen geht es durch Schnee und Eis über
die jurassischen Hügel. Hoch oben bei Sur-la-
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Croix ist es für Trachsel unmöglich, direkt bis
zum Stall des Produzenten zu fahren. Dieser
bringt die Eier bei Schneewetter mit dem Jeep
in einem Anhänger bis zur Strasseneinfahrt
hinab, wo der Chauffeur die Eierkisten in den
temperierten Laderaum des TRAVECO-Camions lädt und leere Behälter für die nächste Sammeltour zurücklässt. Die Eier werden
nach dem Ende der Tour in die Eierhandelsfirma transportiert. Manche davon werden ge-
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kocht und gefärbt, um im VOLG im Viererpack
als Picknick-Eier verkauft zu werden. Andere
bleiben naturbelassen und werden in verschieden grosse Schachteln abgepackt.
1 Glückliche Biohühner bei einem Betrieb in St. Ursanne.
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2 / 3 TRAVECO-Chauffeur Ferdinand verbindet Lastwagen
und Silo. Rund 24 Tonnen Futtermittel wird in die zwei Silos
des Betriebs in Ammerzwil geblasen.
4 Die Futtermitteldeklaration erfolgt mit einem Sticker, der
am Silo angeklebt wird.
5 13 000 Eier legen die Hennen im Betrieb von Dominique
Scheurer in Develier pro Tag. Um die Verpackung kümmert
sich eine professionelle Maschine.
6 Geputzt werden die Eier von Hand.
7 Die Maschine trennt die Eier nach Gewicht. Diese hier sind
besonders gross und schwer.
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TITELGESCHICHTE
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Eier sind vor Weihnachten so stark gefragt wie zu Ostern
Beim TRAVECO Logistikzentrum in Hägendorf findet schliesslich der Güterumschlag
statt. Hier wird die Ware in der Hochsaison
wie etwa zu Ostern gleich auch kommissioniert. Die Fuhren werden zusammengestellt
und mit Lastwagen in die verschiedenen
Regionen befördert. Das Logistikzentrum
setzt normalerweise auf das sogenannte
«Cross-Docking»-System, bei dem Waren vom
Lieferanten vorkommissioniert geliefert werden und so der Einlagerungsprozess entfällt.
Von der EiCO in Bern werden die Eier direkt
zum VOLG Verteilzentrum in Oberbipp gebracht. Von dort liefern die TRAVECO-Chauffeure die Frischwaren sowohl nachts wie
auch am Tag in die verschiedenen VOLG-Filialen aus. «Erstaunlicherweise transportieren
In der Woche sammelt TRAVECO etwa
wir vor Weihnachten etwa gleich viele Eier
wie vor Ostern», sagt Matthias Eggenweiler,
zuständig für Fahrpersonal und Fleetmanagement bei TRAVECO Transporte AG.
8 Die Eier rollen in die Bahnen...
9 ... werden mit Saugnäpfen gepackt...
... und gestempelt.
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zwei Millionen Eier bei den Bauern ein. Bei
einer Tour durch den Jura kommen an die
100 000 Eier zusammen.
/ Der Bauer des Betriebs in Sur-la-Croix
bringt die Eier im Anhänger mit seinem Jeep
zum Hof. Mit dem Lastwagen lassen sich die
Stallungen nicht erreichen.
Effiziente Logistik dank Fleetboard
Die Touren werden mit einem papierlos funktionierenden Dispositionstool, das Schnittstellen zu mehreren Partnerfirmen hat, zusammengestellt. So wird für eine optimale
geografische Auslastung gesorgt und Fahr-
zeug-Engpässe können umgangen werden.
Weiter beschäftigt sich eine Koordinationsstelle laufend damit, die Dispositionsprozesse
zu überwachen und zu optimieren. «Unser
Ziel ist es, so effizient wie möglich zu fahren»,
so Eggenweiler. Leerfahren gelte es logischerweise zu vermeiden. Abhilfe hierbei schafft
seit 2014 der Einsatz von Fleetboard. «Damit
fahren die Chauffeure nicht nur ökologischer.
Die Disposition kann die Fahrzeuge auch jederzeit verfolgen und so Routenänderungen
durchgeben oder einen Auftrag anhängen»,
führt Eggenweiler fort. Wer Waren für die
Dorfläden von VOLG transportiert, ist ausserdem mit «TeTRA», dem Telematiksystem von
TRAVECO, ausgerüstet. Damit wird die zu verladene Ware gescannt, das Abladen bestätigt
und die Sendung kann jederzeit nachverfolgt
werden. «Und wenn noch einer unserer Mitarbeiter im VOLG eine Packung Eier kauft, so
In der EiCO abgepackt geht es weiter zum
VOLG-Verteilzentrum in Oberbipp.
Dort werden die Waren für die Feinvertei-
lung in die Filialen zusammengestellt.
«TeTRA» ist das Telematiksystem von
TRAVECO und unterstützt die Chauffeure bei
ihrer täglichen Arbei.
war TRAVECO von ganz am Anfang bis zum
Entweder geht Berufsfahrer Stanko direkt
durch den Laden wie in Wolfwil...
... oder er nimmt den Hintereingang, für
Schluss für die gesamte Logistikkette verantwortlich», sagt der Fleetmanagement-Verantwortliche und lacht.
den er einen Schlüssel hat.
In der Erni Bäckerei in Wolfwil gibt es auch
Text und Fotos: fre
VOLG-Produkte.
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