Mathematisches Institut Universität Münster Priv.-Doz. Thilo Kuessner 3. Juli 2009 Algebra und Zahlentheorie, SS 2009, Aufgabenblatt 11 Aufgabe 1: Ein ’Fixpunkt’ eines kryptographischen Verfahrens ist ein Klartext, dessen Verschlüsselung denselben Text ergibt, also Geheimtext=Klartext. a) Beweisen Sie, dass die Cäsar-Verschlüsselung keine Fixpunkte hat. b) Finden Sie alle Fixpunkte des RSA-Verfahrens für n = 15 und e = 3, also für die Verschlüsselungsfunktion f (x) = x3 mod 15. Aufgabe 2: Zur Zeit verwendet man beim RSA-Verfahren Zahlen n mit 1024 Bits, also pq = n < 21024 . Die Primzahlen p und q sollen deshalb kleiner sein als 2512 . a) Wieviele Stellen dürfen die Primzahlen p und q höchstens haben, damit sie kleiner sind als 2512 ? b) Wieviele Prozent (ungefähr) der Zahlen < 2512 sind Primzahlen? (Eine Nachkommastelle genügt.) Hinweis: Nach dem Primzahlsatz ist die Anzahl von Primzahlen kleiner x nähex rungsweise ln(x) . Aufgabe 3: RSA-Verfahren: Sei n = 851 und e = 65 = 26 + 1 der öffentliche Schlüssel eines RSA-Teilnehmers. a) Verschlüsseln Sie den Klartext 537. b) Faktorisieren Sie n als Produkt von Primzahlen. c) Bestimmen Sie d ∈ N mit ed ≡ 1 mod φ (n). d) Entschlüsseln Sie den Geheimtext 2. Hinweis: Um mit SAGE z.B 5372 mod 851 zu berechnen, geben Sie 537∧2%851 ein. Aufgabe 4: a) Wandeln Sie mit dem ASCII-Code das Wort ’ZAHLEN’ in eine Folge von Dezimalzahlen um. b) Wandeln Sie die Folge aus a) in eine Folge 8-stelliger Binärzahlen um. c) Verschlüsseln Sie die Folge aus a) mit dem RSA-Verfahren und dem öffentlichen Schlüssel n = 15, e = 3. d) Warum ist n = 15 für die Verschlüsselung von Texten ungeeignet? Abgabe 14. Juli 2009, 12:15 Uhr.