Übungen zu Fana1 SS16, 2. Übung 1. Sei (X, T ) ein topologischer Vektorraum, sei M ⊆ X konvex, und seien x, y ∈ X mit y , 0. Bezeichne φ : R → X die Abbildung φ(t) = x + ty. Zeigen Sie, dass φ−1 (M) als Teilmenge von R ein Intervall ist, und dass φ−1 (M ◦ ) als Teilmenge von R ein offenes Intervall ist. Schließliche zeigen Sie, dass im Falle φ−1 (M ◦ ) , ∅ für λ ∈ φ−1 (M ◦ ) entweder [λ, +∞) ⊆ φ−1 (M ◦ ) oder es ein µ > λ gibt, sodass [λ, µ) ⊆ φ−1 (M ◦ ), φ(µ) ∈ ∂(M ◦ ) und (µ, +∞) ⊆ φ−1 (X \ M). 2. Sei X ein normierter Raum. Zeige: Ist dim X = ∞, dann existiert ein unstetiges lineares Funktional auf X. Gibt es ein unstetiges lineares Funktional, wenn dim X < ∞ ist? Hinweis: Man baue mit Hilfe einer (algebraischen Basis) eine unbeschränkte lineare Abbildung nach C. 3. Mit der Notation aus Beispiel 2 aus der ersten Übung zeige man, dass (X, d) genau dann vollständig ist, wenn (X, d̂) vollständig ist. Weiters: Mit der Notation aus Beispiel 3 aus der ersten Übung Weiters zeige Q man, dass X = n∈N Xn bzgl. d vollständig ist, wenn alle (Xn , dn ), n ∈ N, es sind. Schließlich zeige man, dass auch max n∈N die Produkttopologie of X = Q dn ( fn , gn ) n 1 + dn ( fn , gn ) 1 n∈N Xn erzeugt. ◦ 4. Sei G ⊆ R p offen und ∅ , Kn ⊆ G, n ∈ N kompakt, sodass Kn ⊆ Kn+1 ⊆ Kn+1 für alle n ∈ N. Man zeige: Q (i) X := n∈N C(Kn , C), versehen mit der Produkttopologie T der von k.k∞ auf C(Kn , C) erzeugten Topologien, ist ein topologischer Vektorraum, wobei T eine metrische Topologie ist, dh. T = T (d) für eine geeignete Metrik d. Man gebe eine derartige Metrik an, sodass d sogar vollständig ist. Q (ii) Die Abbildung Ψ : C(G, C) → n∈N C(Kn , C) definiert durch Ψ( f ) = ( f |Kn )n∈N ist linear, injektiv und hat ein bzgl. T abgeschlossenes Bild. Hinweis: Die lineare Abbildung g 7→ g|Kn von C(Km , C) nach C(Kn , C) ist beschränkt für jedes m > n. (iii) Die initiale Topologie O auf C(G, C) bzgl. Ψ stimmt überein mit der initialen Topologie auf C(G, C) bzgl. der Abbildungen pKn : f 7→ f |Kn , n ∈ N. (iv) Die Topologie O auf C(G, C) stimmt stimmt überein mit der initialen Topologie auf C(G, C) bzgl. aller Abbildungen pK : f 7→ f |K , wobei K alle nichtleeren kompakten Teilmengen von G durchläuft. Hinweis: Für die Stetigkeit von pK verwende man die Tatsache, dass K ⊆ S G = n Kn◦ ..... (v) Ein Netz ( fi )i∈I aus C(G, C) konvergiert genau dann gegen f ∈ C(G, C) bzgl. O, wenn fi |K → f |K gleichmäßig für alle kompakten ∅ , K ⊆ G. Anmerkung: Deshalb heißt O Topologie der lokal gleichmäßigen Konvergenz. 1 Anmerkung: Ähnlich lässt sich Lloc (G, C) mit einer vollständigen Metrik versehen, sodass dieser zu einem topologischen Vektorraum wird. Auch den Raum C ∞ (G, C) kann man mit einer vollständigen Metrik versehen, sodass dieser zu einem topologischen Vektorraum wird, und sodass fn → f bzgl. dieser Metrik genau dann, wenn fn |K → f |K für alle kompakten K ⊆ G und das entsprechende für alle höheren partiellen Ableitungen gilt. 5. Mit der Notation aus dem vorherigen Beispiel beweise man folgende Version des Satzes von Arsela-Ascoli: Für F ⊆ C(G, C) sind folgende Aussagen äquivalent: (i) F ist relativ kompakt, dh. F ⊆ C(G, C) ist kompakt bezüglich T . (ii) F |K ist relativ kompakte Teilmenge des Banachraumes C(K, C) für alle kompakten ∅ , K ⊆ G. (iii) F |Kn ist relativ kompakte Teilmenge des Banachraumes C(Kn , C) für alle n ∈ N. (iv) F ⊆ C(G, C) ist punktweise beschränkt und gleichgradig stetig, also sup f ∈F | f (x)| < +∞ für alle x ∈ G und ∀x ∈ G∀ > 0∃δ > 0 : ∀y ∈ G∀ f ∈ F : kx − yk < δ ⇒ | f (x) − f (y)| < . 6. Sei (X, T ) ein topologischer Vektorraum. Eine Menge B ⊆ X heißt beschränkt (im Sinne von topologischer Vektorraum), falls es zu jeder Nullumgebung U ein positive Zahl λU gibt, sodass B ⊆ λU U. Man zeige: (a) B ist beschränkt genau dann, wenn es zu jeder Nullumgebung U eine positive Zahl µU gibt, sodass B ⊆ λU, für alle λ > µU . Hinweis: Stetigkeit der skalaren Multiplikation bei (0, 0) ∈ C × X. (b) Ist B beschränkt, so auch B. (c) Jede kompakte Menge ist beschränkt. (d) Ist T von einer Norm induziert, so gibt es eine Null-Umgebungsbasis bestehend aus beschränkten Mengen. 7. Sei (Xi , Ti ), i ∈ I eine Familie von topologischen Vektorräumen mit unendliQ chem I und sodass Xi , {0} für alle i ∈ I. Sei X = i∈I Xi versehen mit der Produkttopologie T . Man zeige, dass (X, T ) auch ein topologischer Vektorraum ist. Weiters zeige man, dass keine Nullumgebung bzgl. T beschränkt im Sinne eines topologischen Vektorraums ist. Kann es auf X eine Norm geben, die auch T induziert?