Auwald - Leben am Wasser

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Die Charakterart der Weichholzaue am Rhein ist die Silber-Weide. Die
Silber-Weide ist ein bis zu 35 m hoch wachsender Baum, deren junge
Zweige gelbbraun und seidig behaart sind. Wenn Sie sich die SilberWeide aus der Nähe ansehen, fallen die länglich schmalen Knospen,
die dicht am Zweig anliegen, auf. Auf der Suche nach Anpassungen, die
es der Silber-Weide ermöglichen, bis zu 300 Tage im Jahr im Wasser zu
stehen, können Sie auf Zweigen und Ästen besondere Strukturen, sogenannte Korkwarzen entdecken. Hier können die Silber-Weiden Sauerstoff aufnehmen, der im Baum verteilt wird. Damit versorgen die SilberWeiden ihre Wurzeln auch bei Hochwasser mit ausreichend Sauerstoff.
Wenn Sie versuchen, die Zweige zu biegen, merken Sie, dass dies ohne
Probleme möglich ist. Mit diesen elastischen Zweigen reduzieren die
Bäume bei Hochwasser den Strömungswiderstand. Vielleicht entdecken
Sie bei Ihrem Spaziergang auch eine alte Weide, die innen hohl ist. Das
Holz der Weiden ist relativ weich und schlecht gegen Verwitterung
geschützt (daher der Name Weichholzaue). Pilze zersetzen das Holz
hier vergleichsweise schnell und es entstehen Hohlräume im Holz, die
vielen Tierarten Unterschlupf bieten.
Mit LIFE+ die Rheinauen entdecken
Hart- und Weichholzaue
Gegensatz zu den Seitenknospen größer.
Jetzt im Winter können Sie sich gut einen Eindruck vom reichhaltigen
Vogelleben im Hartholzauwald verschaffen. In den unbelaubten Bäumen sind große und kleine Vogelnester aus dem Vorjahr leichter zu
entdecken. An Stämmen und starken Ästen alter Bäume können Sie
die Öffnungen von Spechthöhlen finden.
Der Natur auf der Spur
Foto: R.Gramlich, RP KA
Die Weichholzaue - Lebensraum mit nassen
Füßen
Bitte beachten Sie die Regeln im Naturschutzgebiet „Auer Köpfle- Illinger Altrhein- Motherner Wörth“!
• Finden Sie Silber-Weide und Stiel-Eiche anhand der Knospen! Wie biegsam sind die Zweige, wie ist ihre Farbe? Haben die Knospen kleine Härchen?
• Fühlen Sie die tiefen Risse der Rinde von Stiel-Eiche und
Silber-Weide!
• Vom Deich aus kann man das Ufer sehr gut sehen! Was
meinen Sie? Ist im Moment Hoch- oder Niedrigwasser?
Weitere Informationen
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Steckbrief
Auwald:
Wälder entlang von Bächen und Flüssen, die regelmäßig durch
Hochwasser überflutet werden
Weichholzaue:
Auwald mit Bäumen mit weichem Holz, z.B. Schwarz-Pappel und
verschiedene Weidenarten, bis zu 300 Tage im Jahr überflutet
Hartholzaue:
Auwald mit Bäumen mit härterem Holz, z.B. Stiel-Eiche, Esche und
Feld-Ulme, bis zu 50 Tage im Jahr überflutet
Auwald - Leben am Wasser
Entdecken Sie die dschungelartigen Auenwälder im LIFE+Projektgebiet! Gerade im Winter prägen die urigen Baumgestalten
besonders markant das Landschaftsbild. Ohne Blätter können Sie
die alten Weiden mit ihren langen Wurzelbärten oder die knorrigen
Stieleichen besonders gut erkennen.
Im Folgenden stellen wir Ihnen vor, welche Geschichten die Bäume
über ihr Leben am Fluss erzählen und welche Besonderheiten
Sie z.B. auf dem umseitig vorgeschlagenen Rundweg durch die
Rheinaue erleben können.
Silber-Weide
Die Hartholzaue - „Urwald“ am Rhein
Wenn Sie bei Ihrem Spaziergang auf die Geländehöhe achten, werden Sie feststellen, dass der Hartholzauwald etwas höher liegt als der
Weichholzauwald. Die Bereiche, in denen Hartholzauwald wächst,
stehen maximal 50 Tage im Jahr unter Wasser. Die Bedingungen sind
hier also nicht so extrem wie in der Weichholzaue. Daher wachsen hier
Baumarten, die nasse Füße auf Dauer nicht so gut vertragen wie die
Silber-Weide. Typische Baumarten der Hartholzaue sind Stiel-Eiche,
Esche, Feld- und Flatter-Ulme. Unter den Bäumen wachsen Hartriegel
oder Faulbaum. Schlingpflanzen wie z.B. Efeu oder Waldrebe ranken an
den Baumstämmen empor und verleihen dem Hartholzauwald einen
richtigen Urwaldcharakter. Die Stiel-Eiche, eine der häufigsten Baumarten in der Hartholzaue, erkennt man im Winter an der braungrauen,
tief längsgefurchten Rinde. Die Knospen sind braun und kugelig oval.
An der Spitze des Astes kommen sie gehäuft vor. Die Endknospe ist im
Stiel-Eiche
Steckbrief Naturschutzgebiet „Auer Köpfle- Illinger Altrhein- Motherner Wörth“
download: http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de
Themen>> Natur und Landschaft >> Flächenschutz>> Schutzgebietsverzeichnis>> Steckbriefe
http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/11424/
Herausgeber:
Regierungspräsidium Karlsruhe (RP KA)
Referat 56 „Naturschutz und Landschaftspflege“
Karl-Friedrich-Str. 17
D - 76247 Karlsruhe / www.rp-karlsruhe.de
Text und Grafik: Julien Kinnart und
Rebecca Zwingmann, RP KA
Bildnachweis:
1. Weichholzaue Foto: Arno Helfer
Bilder der Baumknospen: Daniel Raddatz, RP KA
Foto: R.Gramlich, RP KA
ATKIS / Luftbild des LGL BW, © LGL, Az.: 2851.9-1/19
Zugehörige Unterlagen
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