Service Serie: Bioläden im Saarland Frisch vom Hof – rund um die Uhr Vor 50 Jahren war er einer der Pioniere des ökologischen Landbaus im Saarland: der Eichelberger Hof. Zu dem vier Generationen verbindenden Familienbetrieb gehört seit 1984 auch ein Hofladen, der in den letzten Jahren mit drei „Milich Heisjer“ und zwei Verkaufsautomaten „Nachwuchs“ bekam. Foto: Anja Kernig nders als seine Brüder Simon und Jochen, die Agrarwissenschaft studierten und heute zusammen mit ihrem Vater Werner die 250 Hektar Grünland und Acker bewirtschaften, entschied sich Daniel Wack für Sozialarbeit. Sein Wissen und seine Erfahrungen aus der Erlebnispädagogik bringt er nun auf dem elterlichen Hof ein: Kindergeburtstage und Zeltlager auf dem Hof sind beliebt – was auch ein Verdienst der 70 Milchkühe und ihrer Kälber, den 750 Legehennen, 20 Mastschweinen, 3 Bienenvölkern, 2 Hunden und 25 Schafen ist. Bei letzteren handelt es sich um alte, gefährdete Rassen: Coburger Fuchsschafe und englische Herdwigschafe. 34 Umweltmagazin Saar 4/2016 W er im Hofladen einkauft, bekommt das Erlebnis „Bauernhof“ quasi umsonst dazu. „Viele Kunden bringen ihre Kinder mit und verbringen bei der Gelegenheit einige Zeit auf dem Hof“, erzählt Daniel Wack. Dazu reisen die Familien aus einem Umkreis von etwa 30 Kilometern an. Es lohnt sich: „Die Ställe sind zu den Verkaufszeiten immer offen“, gern kann man beim Melken oder Füttern „hospitieren“. I m Laden selbst findet man neben dem gängigen Großhandels-Trockensortiment und Backwaren natürlich auch Selbstproduziertes vom Hof: Getreide und Molkereiprodukte, dazu Fleisch und Wurst wie „Wacks Rote“, „Biolandwurst“, Roastbeef und Schwenker. Gemüse und Obst beziehen die Wacks aus der Region, den Käse aus dem Hunsrück. Ins Auge fallen die Verpackungen der Rösterei Pauli Michels: „Meine Mutter ist eine große Kaffeetrinkerin“, verrät Wack. Da ist es Ehrensache, die Kaffeemischungen der in Weiskirchen ansässigen Rösterei anzubieten. Komplettiert wird das Angebot durch das bekannte Bliesgau-Regal mit Spezialitäten aus dem idyllischen Biosphärenreservat wie Honig, Likör oder Teemischungen. D ass man auch außerhalb der Öffnungszeiten Leckeres vom Hof und mehr erwerben kann, ist den drei „Milich Heisjern“ am Hof, in Erfweiler-Ehlingen und bei Blumen Zeller in Niederwürzbach sowie den Verkaufsautomaten in Filialen der Kreissparkasse in BliesmengenBolchen und Gersheim zu verdanken. In Zukunft will Daniel Wack die Direktvermarktung noch weiter entwickeln. „Das ist längst ein eigener Betriebszweig“, betont Monika Wack. Angedacht sei beispielsweise, Brot selbst zu backen. Bereits etabliert sind dagegen der „große Schweinefleischverkauf“ alle zwei Monate sowie der Rindfleischverkauf, der sich etwa drei Mal im Jahr als Besuchermagnet erweist. Anja Kernig Foto: Anja Kernig A Foto: Anja Kernig E s ist ein bisschen eng in dem kleinen Holzhäuschen namens „Milich Heisje“. Am Römerweg zwischen Ommersheim und Heckendahlheim gelegen, passen gerade mal ein Warenregal, ein Kühlschrank und ein Pilger oder sonstiger Besucher in den winzigen Raum. Wer sich von hier einen Milchkarton, frische Eier oder süße Snacks mitnehmen möchte, wirft seinen Obolus in eine massive Holzbox. Es scheint zu munden, das beweisen nicht nur die begeisterten Kommentare im Gästebuch: „Wir füllen mehrmals täglich auf“, bestätigt Daniel Wack, der seine Mutter Monika, die lange Jahre allein für die Direktvermarktung und den keine 20 Meter entfernten Hofladen zuständig war, seit einiger Zeit unterstützt. Öffnungszeiten Hofladen: Dienstag von 18 bis 19 Uhr Mittwoch von 14 bis 17 Uhr Freitag von 18 bis 19 Uhr Samstag von 10 bis 14 Uhr Adresse: Eichelberger Hof 66399 Ommersheim Tel. (06803) 1214 Mehr Informationen unter: biolandhof-wack.de