Die Dreieinheit Gottes - Stadtmission Solingen

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Dreieinigkeit (besser: Dreieinheit)
1x1x1 = 1³ = Ein Gott – in dreifacher Gestalt
A. Einleitung
Die klassische Dreieinigkeitslehre besagt:
a) Es gibt nur einen Gott
b) Vater, Sohn und Heiliger Geist sind verschiedene Erscheinungsformen dieses einen Gottes
c) Der Vater ist nicht der Sohn. Der Sohn ist nicht der Heilige Geist. Der Heilige Geist
ist nicht der Vater. Aber alle drei sind derselbe Gott.
Der Begriff Dreieinigkeit / Trinität in der Bibel?
Der Inhalt: Ein Gott in dreifacher Erscheinungsgestalt
- Fehlanzeige
- Volltreffer
Der Ausdruck Trinität /Dreieinigkeitslehre dient also dazu, einen komplexen Sachverhalt zu
bündeln und zu veranschaulichen.
Dabei bleibt die menschliche Begrenzung bestehen, die es unmöglich macht den einen Gott
wirklich zu erfassen. Vgl. Psalm 40,6 / Jes.55,8+9
Die Lehre der Dreieinigkeit kann das Geheimnis Gottes nicht völlig erklären, will dieses aber
wahren und vermitteln.
B. Der biblische Befund
1. Die Dreiheiten im Neuen Testament
Im Neuen Testament finden sich mehrfach sogenannte triadische Strukturen, das heißt
Dreiheiten in denen der Vater, der Sohn und der Heilige Geist , nebeneinander gestellt sind.
Beispiele:
a) Der sogenannte Missionsbefehl – Matthäus 28,18-20
b) Der apostolische Segen – 2.Kor.13,13
c) Die Gabenstruktur der Gemeinde – 1.Kor.12,4-6
Die Taufe erfolgt im Namen des dreieinigen Gottes.
Der Segen, Zuspruch in das Leben des Glaubenden, erfolgt durch den dreieinigen Gott.
Die Gaben, Befähigungen der Gemeinde, erhält diese durch den dreieinigen Gott.
Weitere Stellen: Joh.14,26 / 2.Kor.1,21f / Eph.4,4-6
2. Die Gottheit des Sohnes
Ein wichtiger Teil der Trinitätslehre ist, ob wir aufgrund der Bibel die volle Gottheit von Jesus
Christus erkennen und anerkennen können.
+ Die Bibel zeigt Jesus Christus als fleischgewordenes Wort, als Gott beim Menschen
(Joh.1,1-18).
+ Die Bibel zeigt uns die Christen als Anrufer, Anbeter des Herrn Jesus Christus
Apg.7,58 (Stephanus) Apg.9,5.14.21 / 1.Kor.1,2 - Paulus und die erste Christenheit
Anrufen ist der Begriff für Anbetung, die alleine Gott zusteht. (vgl. Jes.42,8)
© Gemeindebibelschule der Stadtmission Solingen Februar 2014
+ Thomas spricht in der Begegnung mit dem Auferstandenen von seinem Herrn und Gott
(Joh.20,28)
+ Jesus selbst sieht sich eins mit Gott dem Vater (Mk.2,1-12 Vergebung / Joh. 10,30; 17,21)
+ Die Selbstbezeichnungen Jesu „Ich bin-Worte“ sind klare Bezeugungen seiner Gottheit
+ Das NT bekennt die Gottheit des Sohnes (Röm.9,5; 1.Joh.5,20)
Der Glaubende wendet sich an den einen lebendigen Gott in der unterschiedlichen Gestalt
des Vaters, wie des Sohnes Jesus Christus, aber nie an eine Pluralität im Sinne von „Ich bitte
euch“, oder „Gelobt seid ihr“.
3. Die Gottheit des Geistes
Die Warnung vor der Lästerung des Geistes (Mt.12,31) setzt das Personsein des Heiligen
Geist voraus. Ebenso die Begriffe mit denen Jesus Christus in den Abschiedsreden vom
Heiligen Geist spricht Joh.14,16; 26 15,26 16,7 - Der Tröster, Beistand, Fürsprecher.
Den Heilige Geist belügen (Apg.5,3) steht parallel dazu, Gott zu belügen (Apg.5,4)
Der Geist ist eins, identisch mit dem Sohn und dem Vater 2.Kor.3,17 / Joh.4,24 / Joh.14,26
Der Heilige Geist wird im NT nicht direkt angebetet, weil er selbst die Anbetung auf Jesus
Christus hin lenkt (Joh.16,14).
4. Das AT und die Trinität
Das Neue Testament ist im Alten verborgen; das Alte Testament im Neuen Testament
enthüllt. So drückt es J.A. Bengel einmal aus.
So finden wir die Enthüllung der Gottheit des Sohnes im NT als Enthüllung des AT
Vgl. Hebr.1,5-8 Der Vater spricht von dem Sohn „Gott, dein Thron währt von Ewigkeit zu
Ewigkeit“ (Ps.2,7; 45,7f).
Das AT betont ansonsten die Anbetung des einen Gottes 5.Mo.6, 4+5 / 2.Mo.20, 1-3
Dieser gebraucht für sich aber auch Fürwörter in der Mehrzahl (z.B. 1.Mo.1,26; Jes.6,8)
Die Gestalt des „Engel des Herrn“ ist ein weiterer Hinweis auf mehrere Erscheinungsformen
innerhalb der Gottheit (vgl. 1.Mo.16,7-13; 1,Mo.18,1-3; Ri.13,21-23; Mal.3,1)
Der kommende Erlöser (der Gott sein muss) wird vom Herrn unterschieden - Jes.59,20
Der Geist wird vom Herrn unterschieden – Jes.48,16; 59,21
C. Historisches
Die Lehre der Trinität ist aus jahrelangem Ringen der frühen Christenheit in den ersten
Jahrhunderten hervorgegangen.
Haben wir drei Götter? Wenn Jesus nicht Gott ist, warum beten wir zu ihm?
Ist Jesus Gott wesensähnlich oder wesensgleich oder sogar wesensunähnlich?
Geht der Heilige Geist nur vom Vater und dem Sohn aus ohne selbst Gott zu sein?
Hauptgegner waren hier der alexandrinische Presbyter Arius und der Metropolit
Alexandriens Athanasius.
Das nizänische Bekenntnis und das sog. Apostolikum aus dem 4. Jh. geben die Ergebnisse der
Klärungen in Glaubensformeln mit all ihren Begrenzungen wieder.
© Gemeindebibelschule der Stadtmission Solingen Februar 2014
D. Beispiele
Kein Vergleich kann das Geheimnis Gottes und der Trinität umfassend darstellen.
Hilfreiche Vergleiche sind oft andere Fälle einer Einheit die in Dreiheit dargestellt wird.
Wasser
H²O findet sich in den Formen: fest (Eis) –flüssig (Wasser) und gasförmig (Dampf)
Zeit
Die Zeit ist eine Einheit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Sonne
Die Sonne hat niemand gesehen – wir sehen ihr Licht – erleben ihre Kraftwirkung
Raum
Er besteht aus der Einheit von Länge, Breite und Höhe
Universum Ist die Einheit von Raum, Materie und Zeit
Dreieck
Drei Seiten/Kanten aber immer nur ein Ganzes
Anhang
Das Apostolikum
Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
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Das Glaubensbekenntnis von Nizäa
Wir glauben an den einen Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
der alles geschaffen hat,
Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.
Und an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von Gott, Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater;
durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserm Heil
ist er vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen
durch den Heiligen Geist
von der Jungfrau Maria
und ist Mensch geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift
und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.
Wir glauben an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn
angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und die eine, heilige, allgemeine
und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt.
Amen.
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