. Humboldt-Universität zu Berlin Institut für Mathematik Didaktik der Mathematik Schulpraktische Studien im Fach Mathematik Frau Swetlana Nordheimer Bericht zum Unterrichtspraktikum im Fach Mathematik vom 13. September bis 8. Oktober 2010 betreuende Fachdidaktikerin: Swetlana Nordheimer Verfasserin: XXXXX [email protected] geboren am: XX.XX.XXXX Studienziel: Master of Education Fachkombination: XXXXX, Mathematik Matrikelnummer: XX XX XX Schule: XXXXX-Gymnasium Berlin Mitte, Klasse 9 Schulform: Gymnasium Mentorin: XXXXX letzte Änderung: 3. September 2010 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Klassensituation und Sozialisationserscheinungen 1 2 Unterrichtete Stoffabschnitte mit Einordnung in den Gesamtlehrgang 2 3 Sachanalyse 3.1 Eigenschaften der reellen Zahlen . . . . . . . . . . . 3.2 Existenz von Wurzeln . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.1 Die Quadratwurzel . . . . . . . . . . . . . . 3.2.2 Wurzelgesetze für Produkte und Quotienten 3.2.3 Gesetze für partielles Wurzelziehen . . . . . 3 4 5 6 6 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Mathematikdidaktische Aussagen zum Stoffabschnitt und zu der Unterrichtsreihe 4.1 Darstellung möglicher Varianten für die Unterrichtsreihe . . . . . . . . . 4.2 Didaktische Reduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 7 8 5 Ausführlicher Stundenentwurf Drei Arten der Umformung von Wurzeltermen 5.1 Kompetenzen oder Lernziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.2 Situative Voraussetzungen und Vorkenntnisse . . . . . . . . . . . . . . . 5.3 Begründung der didaktisch-methodischen Entscheidungen und Begründung der Medienwahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.4 Verlaufsplanung in Tabellenform (Zeitraster) . . . . . . . . . . . . . . . . 5.5 Geplante Tafelbilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.6 Reflexion der Stunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 12 13 14 6 Darstellung einer durchgeführten Lernerfolgskontrolle 6.1 Der Zensurenspiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2 Auswertung und Reflexion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 16 16 7 Hospitation 7.1 Teilformalisiertes Stundenprotokoll: Mathematische Begriffsbildung und Sprechweisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.2 Reflexion zu Protokoll I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.3 Teilformalisiertes Stundenprotokoll: Motivation durch Beispiele im Mathematikunterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.4 Reflexion zu Protokoll II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 8 Reflexion und Zusammenfassung 20 9 Literaturverzeichnis 9.1 Schulbücher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.2 Fachdidaktische Literatur, Fachliteratur und Quellenmaterial . . . . . . . 22 22 22 Praktikumsbericht Mathematik Autor 9 9 10 17 18 19 19 I Inhaltsverzeichnis A Anhang A.1 Beweisführung zu den Wurzegesetzen für Produkte und Quotienten . . . A.2 Arbeitsblatt A1 : Umformung von Wurzeltermen durch die binomischen Formeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A.3 Arbeitsblatt A2 : Umformung von Wurzeltermen mit dem Distributivgesetz A.4 Arbeitsblatt A3 : Beseitigen von Wurzeln im Nenner . . . . . . . . . . . . A.5 Geplante Tafelbilder, Übungs- und Hausaufgaben . . . . . . . . . . . . . A.5.1 Ü1 : Tägliche Übung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A.5.2 H1 : Hausaufgabe zum 04.10.2010: . . . . . . . . . . . . . . . . . . A.5.3 H2 : Hausaufgabe zum 01.10.2010: . . . . . . . . . . . . . . . . . . A.6 Sitzplan der XX, Raum 252 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A.7 Auflistung der hospitierten Stunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A.8 Leistungskontrolle Gruppe A mit Erwartungshorizont . . . . . . . . . . . A.9 Leistungskontrolle Gruppe B . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A.10 Aufgeschlüsselte Punkteverteilung der LEK . . . . . . . . . . . . . . . . . A.11 Bewertungsmaßstab für Mathematik in der LEK . . . . . . . . . . . . . . A.12 Teilformalisiertes Stundenprotokoll vom 13.09.2010 im LK Ma . . . . . . A.13 Teilformalisiertes Stundenprotokoll vom 13.09.2010 in der Klasse XX . . B Selbstständigkeitserklärung Praktikumsbericht Mathematik i i ii iii iv v v v vi vi vii ix xi xiv xv xvi xix xxiii Autor II 1 Klassensituation und Sozialisationserscheinungen 1. Klassensituation und Sozialisationserscheinungen Das XXXXX-Gymnasium ist eine staatliche Europaschule mit deutsch-griechischem Schwerpunkt1 in Berlin-Mitte, die durch ihre Ausrichtung von einer multikulturellen Schülerschaft mit einem hohen Migrationshintergrund geprägt ist. Die Klasse XX des XXXXX-Gymnasiums mit 28 Schülern2 setzt sich aus 11 Mädchen und 17 Jungen zusammen. Der Klassenverband wird durch eine heterogene Leistungsstruktur geprägt. Der Zusammenhalt unter den Schülern ist zu dem Zeitpunkt des Unterrichtspraktikums als schwach zu bezeichnen, da mit Beginn des neuen Schuljahres die drei Klassen der Jahrgangsstufe aufgelöst und zwei neue Klassenverbände gebildet worden sind. Obwohl die Schüler im gemeinsamen Umgang teilweise distanziert sind, kann das soziale Klima als angenehm bezeichnet werden. Der hohe Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund (86 % der Schüler haben einen muslimischen Hintergrund, der Rest ein afrikanisches, polnisches oder kanadischen Elternteil.) stellt im gemeinsamen Schulalltag nur selten ein Problem dar, weil das gesprochene Deutsch nicht akzentfrei ist, jedoch durch die gemachten Fehler nicht allzu stark beeinträchtigt wird. Die Lerngruppe präsentiert sich auf den ersten Blick als aufmerksame Klasse mit vereinzelten leistungsstarken Schülern. Jedoch erweist es sich als schwierig, die Schüler dauerhaft für die Mathematik zu begeistern, da sie sich schnell ablenken und nur bedingt motivieren lassen, eigene Rechnungen durchzuführen oder Tafelanschriebe in ihren Hefter zu übernehmen. Die Ansprechbarkeit der Klasse gestaltet sich durch die neue Klassenzusammensetzung als problematisch. Abschweifungen vom Thema und ein hoher Lautstärkepegel erfordern regelmäßig die Aktivierung der Aufmerksamkeit durch den Lehrer. Die Notwendigkeit der Anleitung und Aufmerksamkeit erschwert Gruppen- oder Freiarbeiten, weil die Schüler langsam zu Ergebnissen gelangen und sich nur kurz konzentrieren können. Da diese Arbeitsmethoden jedoch durch praktische Anwendungen geübt werden, erfolgt im Anschluss meistens eine Sicherung der Inhalte im Klassenverband. Zwei Schüler erweisen sich als verhaltensauffällig und stören durch Zwischenrufe den Unterricht sowie ihre Mitschüler. Der eine Schüler hat bereits eine Klasse wiederholt, zeigt sich trotzdem selten gewillt, sich am Unterricht zu beteiligen und verweigert auch die Mitarbeit. Der andere Schüler ist schwer zu motivieren und versucht, durch Fragen den Unterrichtsverlauf zu stören. Wenn er sich jedoch angesprochen fühlt, arbeitet er elanvoll mit. Obwohl die Klasse einen eigenen Klassenraum besitzt, sind die Arbeitsbedingungen durch eine nicht nutzbare Tafelhälfte eingeschränkt. Ein Overheadprojektor ist vorhanden, allerdings findet sich keine leere Wand, an die sich das Bild projizieren lässt, so dass Tafelanschriebe kurz sein müssen und der Overheadprojektor schlecht eingesetzt werden kann. 1 2 Vgl. Homepage des XXXXX-Gymnasiums, www.XXXXX.de, letzter Zugriff: 01.12.2010; vgl. Homepage der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, http:// www.berlin.de/sen/bildung/, letzter Zugriff: 01.12.2010. Im Folgenden werden die Schülerinnen und Schüler gleichermaßen als Schüler bezeichnet, um eine bessere Lesbarkeit zu garantieren. Auch Lehrerinnen und Lehrer werden gleichermaßen als Lehrer bezeichnet. Praktikumsbericht Mathematik Autor 1 2 Unterrichtete Stoffabschnitte mit Einordnung in den Gesamtlehrgang 2. Unterrichtete Stoffabschnitte mit Einordnung in den Gesamtlehrgang In der Einheit Rechnen und Operationen mit Wurzeltermen wird der Umgang mit Quadratwurzeln und Wurzeltermen geübt. Die Schüler sollen Quadratwurzeln addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren. In der Doppeljahrgangsstufe 9/10 ist das Thema Rechnen mit Quadratwurzeln im Berliner Rahmenlehrplan3 als Teilbereich des Themenfeldes: P1 9/10 Neue Zahlen entdecken, Zentrale Leitidee: Zahl verankert. Obwohl das Rechnen mit Wurzeln als einer von fünf Unterpunkten der Zwei-Schlüssel-Kompetenz aufgeführt ist, nimmt das Üben und die Festigung dieser Kompetenz viel Zeit in Anspruch, so dass der Unterrichtsabschnitt wie folgt geplant und selbst unterrichtet wurde, wobei die hervorgehobene Stunde in dem ausführlichen Unterrichtsentwurf vorgestellt wird: Stunde 1. Stunde 5. Stunde Stundenthema •Zusammenhang von Quadrieren und Radizieren •Satz: Lösungsmenge der Gleichung x2 = a 27.09.2010 •Lösungsmenge der Gleichung x2 = a •Definitionsmenge von Wurzeltermen 30.09.2010 •partielles Wurzelziehen •Darstellung von Mengen an der Zahlengerade 01.10.2010 Umformung von Wurzeltermen mit Hilfe •der Rationalität des Nenners •der Binomischen Formeln •des Distributivgesetzes 04.10.2010 Lernbuffet: Umformung von Wurzeltermen 6. Stunde 07.10.2010 Üben/ Festigen mit einer Aufgabensammlung 7. Stunde 08.10.2010 •Durchführung des Tests √ √ •Die Kubikwurzel 3 x und die n-te Wurzel n x 2. Stunde 3. Stunde 4. Stunde Datum 20.09.2010 Art Doppelstunde Doppelstunde Einzelstunde Einzelstunde Doppelstunde Einzelstunde Einzelstunde Obwohl das Stundenthema im Mathematikbuch4 zum Selbstlernen angeboten wird, handelt es sich um ein vertiefendes Stundenthema mit dem Ziel, die drei Themenschwerpunkte in Hinblick auf das Lösen von Wurzelgleichungen zu festigen. Als Voraussetzung werden für die Behandlung der Quadratwurzel u.a. der sichere Umgang mit Brüchen und das Wissen über die Eigenschaften der rationalen und irrationalen Zahlen benötigt. Die Schüler müssen das Distributivgesetz und die binomischen Formeln beherrschen sowie grundlegende Eigenschaften der Quadratwurzel kennen. Durch die Zahlbereichserweiterung von den rationalen zu den reellen Zahlen erreichen die 3 4 Vgl. Berliner Rahmenlehrplan, S. 44. Elemente der Mathematik 9 Berlin, Schroedel, 2009, S. 31 f. Praktikumsbericht Mathematik Autor 2 3 Sachanalyse Schüler eine qualitativ höhere Ebene des mathematischen Operierens. Das Üben von Umformungen der Quadratwurzel erleichtert es den Schülern, sich später erfolgreich mit der Behandlung von Potenzen und Potenzgleichungen auseinander zusetzen. Der sichere Umgang mit Quadratwurzeln bildet die Basis für die Behandlung quadratischer Funktionen und Gleichungen, durch die sie außermathematisch dann sehr gut motiviert werden können. Das folgende Thema, der Satz des Pythagoras, baut auf dem Wissen über Quadratwurzeln auf. Hier erfolgt neben der innermathematischen Motivierung eine außermathematische Motivierung anhand zahlreicher Beispiele wie das Berechnen von Höhen, die die Schüler im Alltag anwenden können. Das Themenfeld der reellen Zahlen, also auch die Quadratwurzel, bildet eine unverzichtbare Grundlage für fundamentale Sätze der Analysis der kommenden Schuljahre bis in die Sekundarstufe II. Durch die Auseinandersetzung mit Quadratwurzeln und damit der Gegenoperation des Quadrierens erhalten die Schüler eine differenzierte und tiefgründigere Sicht auf Möglichkeiten zur Vereinfachung von Termen, die ihnen das Rechnen und den weiteren Umgang damit erleichtern. 3. Sachanalyse Für die Erweiterung der rationalen Zahlen Q zu den reellen Zahlen R werden der sichere Umgang mit den vier Grundrechenarten (+, −, · und :) auf Q vorausgesetzt. Wie üblich werden hier die Addition und die Substraktion zur Addition zusammengefasst, da man die Substraktion auch als Addition einer negativen Zahl auffassen kann. Das gleiche gilt für die Multiplikation und die Division, da die Division eine Multiplikation mit dem Kehrwert einer Zahl ist. Weiterhin ist die Kenntnis der grundlegenden Eigenschaften der rationalen Zahlen Q notwendig. Die reellen Zahlen lassen sich durch die Erweiterung der rationalen Zahlen Q zu den irrationalen Zahlen I hin zu den reellen Zahlen R motivieren. Die Charakterisierung der Vollständigkeit der reellen Zahlen5 erlaubt es, R aus Q zu konstruieren. Einerseits kann R als die Menge der Klasse aller rationalen Intervallschachtelungen betrachtet werden, wobei [an , bn ] und [An , Bn ] zwei Intervallschachtelungen darstellen. Diese gehören derselben Klasse an, wenn an ≤ Bm , An ≤ bm ∀ n, m N. Die zweite Möglichkeit ist es, die reellen Zahlen als Äquivalenzklassen von Cauchy-Folgen zu konstruieren. Zwei Cauchy-Folgen gehören derselben Klasse an, wenn ihre Differenzenfolge eine Nullfolge ist. Die dritte Möglichkeit stellt die Konstruktion von R als dedekindscher Schnitt rationaler Zahlen dar. R wird zerlegt in zwei disjunkte Teilmenge A und B, für die gilt: a < b ∀ a A, b B. Die in der Schule übliche Möglichkeit besteht darin, den Zahlraum der rationalen Zahlen Q um den Zahlraum der irrationalen Zahlen I zu erweitern und diese zu R zusammenzufassen. Hierzu kann entweder der Weg über Intervallschachtelungen oder die Idee der Cauchy-Folgen 5 Vgl. Filler, Andreas: 2. Vorlesung, Folie 3. Praktikumsbericht Mathematik Autor 3 3 Sachanalyse gewählt werden. Die Unterrichtseinheit baut auf der Herleitung über die Intervallschachtelung auf, so dass diese durch die Betrachtung der Darstellbarkeit von Brüchen als Dezimalzahlen näher betrachtet werden soll. 3.1. Eigenschaften der reellen Zahlen Die reellen Zahlen R sind bezüglich der Addition eine abelsche Gruppe G, d.h. sie haben folgende Eigenschaften:6 1. Assoziativität: ∀ a, b, c G : (a + b) + c = a + (b + c) 2. Eindeutigkeit des neutralen Elements: ∃ e G, ∀ a G : a + e = e + a = a 3. Existenz eines inversen Elements: ∀ a G ∃ b G : a + b = b + a = e 4. Kommutativität: ∀ a, b G : a + b = b + a Des Weiteren ist (R, +) abgeschlossen, da gilt: ∀ a, b G : (a + b) G. Bezüglich der Multiplikation sind die reellen Zahlen R ein kommutativer Monoid M , sie haben also die folgenden Eigenschaften:7 1. Assoziativität: ∀ a, b, c M : (a · b) · c = a · (b · c) 2. Eindeutigkeit des neutralen Elements: ∃ e M, ∀ a M : a · e = e · a = a 3. Existenz von multiplikativen Inversen: ∀ a M, a 6= 0 ∃ a−1 M : a · a−1 = 1. 4. Kommutativität: ∀ a, b M : a · b = b · a Es handelt sich hierbei um keine Gruppe, da zu Null kein inverses Element vorliegt. Schließt man diese jedoch aus und definiert die Existenz von multiplen Inversen wie oben, so ist (R∗ , ·) eine abelsche Gruppe. Sie ist ebenfalls abgeschlossen, da gilt: ∀ a, b M : (a · b) M . Zusätzlich gilt auf (R, +, ·) das Distributivgesetz: ∀ a, b, c M : a · (b + c) = a · b + a · c. Auf Grundlage der Menge der natürlichen Zahlen N lässt sich die Menge der reellen Zahlen R durch Äquivalenzrelationen konstruieren. Betrachte die Menge N∗ x N∗ mit N∗ = N\{0}. Die Relation ist definiert durch (a, b):(c, d) ⇔ a · d = b · c mit den Zahlenpaaren (a, b), (c, d) N∗ x N∗ . Weiterhin ist sie eine Äquivalenzrelation, da sie folgende Eigenschaften erfüllt: 6 7 1. Reflexivität: (a, b):(a, b) ∧ (c, d):(c, d) 2. Symmetrie: (a, b):(c, d) ⇔ (c, d):(a, b) 3. Transitivität: (a, b):(c, d) ∧ (c, d):(e, f ) ⇒ (a, b):(e, f ) Vgl. Timmann: Repetitorium der Analysis, S. 15 f. Timmann, S. 16. Praktikumsbericht Mathematik Autor 4 3 Sachanalyse Die Menge der reellen Zahlen R ist gleich der Menge aller Äquivalenzklassen von N∗ x N∗ bezüglich der oben definierten Relation, wobei M(a) die Äquivalenzklasse von a M mit M (a) := {b M : b : a} ist. Die Addition und die Multiplikation sind beide wohldefiniert, kommutativ und assoziativ ∀ (a, b), (c, d) R mit: (a, b) · (c, d) = (a · c, b · d) (a, b) + (c, d) = (a · d + b · c) Die reellen Zahlen lassen sich anordnen. Für die Ordnungsrelation gilt für a, b R genau eine der folgenden Beziehungen (Trichotomie-Eigenschaft): a<b a=b a>b Ferner gilt: ∀ a, b, c R a<b∧b<c⇒a<c a<b⇔a+c<b+c a 6= 0 ∧ b 6= 0 ⇒ a · b > 0 Sei M definiert als M := {(a, b) N x N : b 6= 0} Menge von Paarzahlen, deren zweiter Eintrag von Null verschieden ist. Zwei Paare (a1 , b1 ) und (a2 , b2 ) sind äquivalent zueinander, wenn a1 = ab22 gilt: b1 Da die Notwendigkeit der Existenz reeller Zahlen aus der Intervallschachtelung und der Vollständigkeit der reellen Zahlen hergeleitet wird, ist eine Definition der Intervallschachtelung und der daraus resultierenden Vollständigkeit von R notwendig. Definition8 : Eine Intervallschachtelung ist eine Folge I1 , I2 , I3 , ... kompakter Intervalle, kurz (In ), mit den Eigenschaften: 1) In+1 ⊂ In für n = 1, 2, 3, ... 2) Zu jedem > 0 gibt es ein Intervall In mit einer Länge |In | < ε. Satz9 : Zu jeder Intervallschachtelung in R gibt es eine reelle Zahl, die allen ihren Intervallen angehört. (Intervallschachtelungsprinzip) 3.2. Existenz von Wurzeln Als Konsequenz aus der Vollständigkeit von R lässt sich die Existenz von Wurzeln beweisen.10 Satz: Zu jeder reellen Zahl a > 0 und jeder natürlichen Zahl n gibt es genau eine reelle Zahl b > 0 mit bn = a. Anders ausgedrückt: ∀ a R und n R ∃! b R mit bn = a. Dieses b heißt die n-te Wurzel √ 1 von a mit der Bezeichnung: b = a n oder b = n a Es gilt: Potenzen mit rationalem Exponent r Q, r = pq , p Z, q N, q 6= 0 werden für x > 0 definiert durch √ p √ xr = x q := q xp = ( x)p 8 9 10 Königsberger, S. 11. Königsberger, S. 12. Vgl. Königsberger, Beweis auf S. 12 f. Praktikumsbericht Mathematik Autor 5 3 Sachanalyse 3.2.1. Die Quadratwurzel Die Unterrichtseinheit behandelt den Umgang mit reellen Zahlen und Quadratwurzeltermen, weshalb die Quadratwurzeln im Folgenden definiert wird: Sei a > 0 eine Zahl, deren Quadratwurzel bestimmt werden soll. Wenn x die Wurzel von a ist, gilt für x 6= 0: x2 = a ⇔ x = xa , ansonsten ist x 6= xa . Dann konvergiert die Folge, basierend auf dem arithmetischen Mittel x0 = 12 (x + xa ) gegen die Wurzel aus a. Satz:11 Seien a > 0 reelle Zahlen. Die Folge (xn )nN sei durch xn+1 := 21 (xn + xan ) rekursiv definiert. Dann konvergiert die Folge (xn ) gegen die Quadratwurzel von a, d.h. gegen die eindeutig bestimmte positive Lösung der Gleichung x2 = a. Nach Forster wird für a ≥ 0 die eindeutig bestimmte nichtnegative Lösung der Glei√ chung x2 = a mit a bezeichnet. Die Gleichung x2 = a hat folgende Lösungen: a=0:x=0 L= √ a>0:± a > 0 und x0 Definition (in der Schule gebräuchlich): Unter der Quadratwurzel aus a (Schreibweise √ √ a oder 2 a, a heißt Radikand) versteht man diejenige Zahl, die mit sich selbst multipliziert a ergibt. Die Quadratwurzel in nichtnegativ. √ Satz: ∀ a R gilt: a2 = |a| 3.2.2. Wurzelgesetze für Produkte und Quotienten Auf Grundlage der Definition und des Satzes aus Kapitel 3.2.1 lassen sich die beiden Wurzelgesetze für Produkte und Quotienten auf dem Zahlenraum der reellen Zahlen in R herleiten. √ √ √ W1 ∀ a, b ≥ 0, a, b R : a· b= a·b W2 √ √a b ∀ a, b ≥ 0, a, b R : = q a b Der Beweis findet sich im Anhang A.1 auf Seite i. 3.2.3. Gesetze für partielles Wurzelziehen Neben den bereits genannten Rechenregeln für Quadratwurzeln und ihre Anwendung sind die drei Gesetze für das partielles Wurzelziehen elementar, um Terme umformen zu können. Sie lassen sich mit Hilfe des Satzes und den Gesetzen für Produkte und Quotienten beweisen. √ √ √ √ √ √ P1 ∀ a, b R, b ≥ 0 : a2 b = |a| · b Beweis: a2 b = a2 b = |a| · b P2 ∀ a, b R, a ≥ 0, b 6= 0 : P3 ∀ a, b R, b > 0 : 11 q a2 b q = a b2 2 |a √ b = √ a |b| Beweis: q Beweis: q a2 b a b2 = = √ a2 b √ a b2 = = |a| b √ a |b| Forster, Otto: Analysis 1. Differential- und Integralrechnung einer Veränderlichen, Braunschweig 1983, S. 34; Beweis auf S. 34 f. Praktikumsbericht Mathematik Autor 6 4 Mathematikdidaktische Aussagen zum Stoffabschnitt und zu der Unterrichtsreihe 4. Mathematikdidaktische Aussagen zum Stoffabschnitt und zu der Unterrichtsreihe 4.1. Darstellung möglicher Varianten für die Unterrichtsreihe Eine Einführung der Quadratwurzel und ihrer Rechenoperationen ist auf verschiedene Arten möglich. Die erste Möglichkeit besteht in der deduktiven Spezialisierung der allgemeinen n-ten Wurzel hin zu der Quadratwurzel als Spezialfall. Diese Variante, wie sie universitär beschritten wird, stellt für die Schule jedoch keine gute Möglichkeit dar, da diese Darstellung sich als zu abstrakt für die Schüler erweist und der induktive Umkehrschluss von der Quadratwurzel hin zur Kubikwurzel schülernäher ist. Die Einführung der Quadratwurzel ist durch die Mentorin über eine Intervallschachtelung als Berechnung der Quadratwurzel über einen nicht abbrechenden Dezimalbruch erfolgt.12 Eine weitere Möglichkeit hätte in der Konstruktion eines Quadrates und seiner Diagonale ohne √ explizite Berechnung von 2 bestanden, an dem die Schüler die Wurzel geometrisch erfahren hätten.13 Nach der Betrachtung der Eigenschaften von abbrechenden und periodischen Dezimalbrüchen wird der kognitive Konflikt der Länge der Quadratdiagonale erzeugt. Das Zuhilfenehmen der Inkommensurabilität erleichtert es, den Beweis der Irrationalität einer Wurzel zu führen und hebt die besondere Eigenschaft der irrationalen Zahlen, die Nichtdarstellbarkeit als gewöhnlicher Bruch, hervor. Als Einstieg in die selbstständig geplante Unterrichtsreihe wird zunächst der Zusammenhang zwischen dem Quadrieren und Radizieren sowie die Lösungsmenge der Gleichung x2 = a herausgearbeitet. Darauf aufbauend wurden die Wurzelgesetze für Produkte und Quotienten mit ihren speziellen Anwendungen und die Darstellung von Wurzeltermen an der Zahlengerade erarbeitet. Diese Vorgehensweise wurde gewählt, um Umformungsschritte und das Verständnis für die Gesetze zu erleichtern und vorzubereiten. Hiervon ausgehend ist es jedoch schwer, den weiteren Umgang mit Wurzeltermen für die Schüler außermathematisch zu motivieren. Sie kennen bereits die Darstellbarkeit einer Wurzel an der Zahlengerade, die Rechenregeln und ihre Anwendung sind jedoch nur sehr mühsam durch viele Übungsaufgaben erlernbar. Es fällt den Schülern schwer nachzuvollziehen, warum es notwendig ist, die Definitionsmenge eines Wurzelterms zu betrachten, trotz dass sie sich der Nichtnegativität einer Wurzel bewusst sind. Ausgewählte Gegenbeispiele, bei denen der Radikand beispielsweise negativ ist, sollen die Notwendigkeit zur Betrachtung der Definitionsmenge innermathematisch motivieren, ohne auf den zu komplizierten Begriff der Konvergenz einer Folge zurückzugreifen. Die Darstellbarkeit der Definitionsmenge an der Zahlengerade wurde gewählt, um den Schülern einen optischen bzw. geometrischen Zugang zu dieser Problematik für das bessere Verständnis anzubieten. Der Schluss von der Quadratwurzel zur Kubikwurzel erlaubt es, die Einheit sinnvoll abzuschließen, da der Spezialfall über die Betrachtung der Kubikwurzel auf die all12 13 Vgl. Elemente der Mathematik 9, S. 20; Lambacher Schweizer 9, Klett 2008, S. 12; Mathematik heute 9, Schroedel 1992, S. 7. Vgl. z.B. Hahn, Dzewas: Mathematik 9, Westermann 1995, S. 72. Praktikumsbericht Mathematik Autor 7 4 Mathematikdidaktische Aussagen zum Stoffabschnitt und zu der Unterrichtsreihe gemeine Behandlung der n-ten Wurzel erweitert wird. Es wäre möglich, die Darstellung von Wurzelfunktionen bei der intuitiven Einleitung von Wurzeln voraus zunehmen.14 Diese Möglichkeit wurde allerdings nicht gewählt, um den Schwerpunkt nicht auf den Funktionsbegriff zu legen. Dieser hätte die Schüler vermutlich irritiert, da es notwendig gewesen wäre, sich zusätzlich zu der neuen Thematik im Umgang mit Wurzeln auch mit dem Funktionsbegriff und der Darstellung von Funktionsgraphen auseinander zusetzen. 4.2. Didaktische Reduktion Die Einführung der reellen Zahlen R erfolgt nicht axiomatisch, sondern basierend auf dem kognitiven Konflikt der Notwendig der Erweiterung des Zahlbereiches von Q. Für die Herstellung des Zusammenhanges zwischen den rationalen Zahlen werden diese um die irrationalen Zahlen I erweitert und die bisher geltenden Eigenschaften beibehalten. Q und I werden als Erweiterung des Zahlbereiches zu R zusammengefasst. Hier gilt der axiomatische Aufbau, ohne dass er mit den Schülern explizit behandelt wird. Da eine Betrachtung der Wurzel vom Spezialfall der Quadratwurzel hin zur n-ten Wurzel erfolgt, wird für die Quadratwurzel folgende vereinfachte Definition gebraucht: √ √ Definition: Unter der Quadratwurzel aus a (Schreibweise a oder 2 a, a heißt Radikand) versteht man diejenige Zahl, die mit sich selbst multipliziert a ergibt. Die Quadratwurzel ist nichtnegativ. Die Definition der Quadratwurzel nach Forster15 wird hier deutlich vereinfacht, da der in der Sachanalyse gegebene Begriff der Konvergenz von Folgen nicht benutzt werden kann, da auf ihn nur intuitiv zurück gegriffen werden kann. Dies wurde durch die Intervallschachtelung zwar approximativ veranschaulicht, jedoch wird mit der oben genannten vereinfachten Definition der Quadratwurzel gearbeitet, ohne auf die Definition der Intervallschachtelung nach Königsberger auf Grund ihrer Abstraktheit zurückzugreifen. Der Satz zur Quadratwurzel wird den Schülern durch die Betrachtung des Betrages auf der Zahlengerade ohne Beweisführung näher gebracht. Der Beweis für die Wurzelgesetze für Produkte wird zu Beginn der Unterrichtseinheit an der Tafel vorgeführt und analog von den Schülern für Quotienten behandelt. Hiermit soll eine Heranführung an das mathematisch korrekte Führen von Beweisen auf Schulniveau erreicht werden. Trotz dass beide Beweisführungen16 für den Unterricht relevant sind, wird nicht der Weg über die Betrachtung der Eigenschaften gewählt, sondern die zweite Beweisführung, da hier die Operationen bei einer Gleichung für Schüler leichter nachzuvollziehen sind. Der Unterrichtsstoff der Einheit wird teilweise im zweiten Abschnitt stark vom formalen Denken hin zum intuitiven Umgang mit Wurzeltermen vereinfacht, um dem Niveau der Schüler und dem Bedürfnis nach Anwendung angepasst zu werden. Die Gesetze für das partielle Wurzelziehen, die Anwendung des Distributivgesetzes und der binomischen Formeln 14 15 16 Vgl. Hahn/ Dzewas: Mathematik 9, S. 72. Vgl. Kapitel 3.2.1 auf Seite 6. Vgl. Beweisführung im Anhang A.1 auf Seite i. Praktikumsbericht Mathematik Autor 8 5 Ausführlicher Stundenentwurf Drei Arten der Umformung von Wurzeltermen sowie das Rationalmachen des Nenners erfolgen ohne Beweisführung, damit sich die Schüler auf die Anwendung dessen konzentrieren können. Die Betrachtung der Definitionsmengen von Wurzeltermen erfolgt lediglich durch das Berechnen bzw. Aufstellen in mathematischer Schreibweise D = {Variable R|Variable. . . }. Hierbei wird als didaktische Reduktion nicht weiter auf die Eigenschaften von Mengen auf universitärem Niveau eingegangen, sondern inhaltlich-anschaulich erklärt. Auch der Begriff der Wurzel als Konvergenz einer Folge wird den Schülern nicht näher gebracht, da die Schuldefinition mittels einer Intervallschachtelung hergeleitet, aber nicht als explizite Folge charakterisiert wurde. Die Quadratwurzel als Produkt zweier Zahlen bietet eine leichter zu begreifende Möglichkeit des Begriffs und bereitet zugleich das Verständnis für den Satz des Pythagoras und die Potenzgesetze vor. Trotzdem wird das Verhalten einer Folge verbal beschrieben. Die Vollständigkeit der reellen Zahlen R wird in der Klasse als Dichtheit der reellen Zahlen behandelt, ohne dass jedoch der Begriff der Stetigkeit genannt wird. Die Notwendigkeit der Stetigkeit wird zwar in Bezug auf das Stopfen der Löcher auf der Zahlengerade impliziert und von einem intuitiven Begriff der Stetigkeit ausgegangen, jedoch würde eine Behandlung der Stetigkeit mittels der ε − δ−Sprache zu abstrakt sein. 5. Ausführlicher Stundenentwurf Drei Arten der Umformung von Wurzeltermen Die im folgenden beschriebene Stunde wurde am 1. Oktober 2010 in der Klasse XX des XXXXX-Gymnasiums unterrichtet. Das Thema der Einzelstunde lautet Umformen von Wurzeltermen mit den binomischen Formeln, dem Distributivgesetz und durch das Rationalmachen des Nenners. 5.1. Kompetenzen oder Lernziele • Die Schüler kennen die reellen Zahlen, ihre grundlegenden Eigenschaften und können auf diesem für sie neuen Zahlenraum sicher addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren. (Kompetenzziel der Unterrichtsreihe) Die Schüler im oberen Leistungsniveau • formen Wurzelterme mit Hilfe der binomischen Formeln und des Distributivgesetzes um und erkennen Gesetzmäßigkeiten. Sie machen den Nenner von Wurzeltermen rational, indem sie sinnvoll erweitern und dabei die binomischen Formeln zur Hilfe nehmen. • bearbeiten in Gruppen zügig und zielführend die gestellten Aufgaben und erläutern der Klasse an der Tafel selbstständig ihre gemeinsam ausgewählten Übungsaufgaben. (soziale Kompetenz) Praktikumsbericht Mathematik Autor 9 5 Ausführlicher Stundenentwurf Drei Arten der Umformung von Wurzeltermen Die Schüler im unteren Leistungsniveau • formen Wurzelterme mit Hilfe der binomischen Formeln und des Distributivgesetzes um, können aber keine eigenen Aufgaben formulieren. Sie machen den Nenner von Wurzeltermen rational, indem sie sich an den Beispielaufgaben orientieren. • bearbeiten in Gruppen langsam die gestellten Aufgaben und erläutern auf Nachfrage den Rechenweg ihrer gemeinsam gewählten Übungsaufgaben. 5.2. Situative Voraussetzungen und Vorkenntnisse In den vorangegangenen Stunden wurden die Eigenschaften der Quadratwurzel 17 und die damit verbundenen Wurzelgesetze für Produkte und Quotienten 18 eingeführt. Auch mit Hilfe des partiellen Wurzelziehens, der Bestimmung der Definitionsmenge einer Wurzel und ihrer Darstellung an der Zahlengerade sind die Schüler für Umformungstechniken und das graphische Verständnis sensibilisiert worden. Die Hausaufgabe diente zur Festigung des Wissens über partielles Wurzelziehen und die Wurzelgesetze. Trotz dass der Klassenraum verhältnismäßig klein ist für eine Klasse mit 28 Schülern, wird eine offene Form des Unterrichts gewählt, um diese den Schülern näher zubringen und das eigenständige Arbeiten zu fördern. Um keine Zeit während der Stunde zu verlieren, werden bereits in der Pause zuvor die Tische zu sechs Gruppentischen à zwei bzw. drei Tische zusammengestellt. Da die Schüler in der vergangenen Stunde geäußert haben, dass sie gerne die praktische Anwendung der Umformung von Wurzeltermen üben würden, ist die heutige Stunde als Übungs- und Anwendungsstunde ausgelegt, in der aber trotzdem eine inhaltliche Vertiefung erfolgt. Die Schüler müssen sich ein Thema selbstständig erarbeiten und dieses dem Rest der Klasse vorstellen. Die Form des selbstverantwortlichen Lernens fällt der Klasse großteils sehr schwer. Deshalb ist das Aufgabenblatt so konzipiert, dass anhand vorgebener Beispiele das inhaltliche Konstrukt erarbeitet, verstanden und dann an selbst gewählten Beispielaufgaben verdeutlicht werden soll. Obwohl die binomischen Formeln und das Distributivgesetz als bekannt vorauszusetzen sind, hat sich in den vergangenen Stunden gezeigt, dass davon nicht ausgegangen werden kann. Deshalb sind diese auf dem jeweiligen Arbeitsblatt abgedruckt, damit die Bearbeitung der Blätter nicht aufgrund mangelnden Vorwissens beeinträchtigt wird. In den beiden folgenden Stunden werden zwei verschiedene Formen der Übung für die Schüler angeboten. Beiden Varianten, das Lernbuffet und die Aufgabensammlung, liegen dieselben Aufgaben zu Grunde, so dass jeder Schüler als Vorbereitung für den Test vor den Herbstferien und die Klassenarbeit nach den Ferien die für ihn optimale Lernstrategie finden, sein Wissen bündeln und festigen kann. 17 18 Vgl. Kapitel 3.2.1 auf Seite 6. Vgl. Kapitel 3.2.2 auf Seite 6. Praktikumsbericht Mathematik Autor 10 5 Ausführlicher Stundenentwurf Drei Arten der Umformung von Wurzeltermen 5.3. Begründung der didaktisch-methodischen Entscheidungen und Begründung der Medienwahl Die geplante Stunde steht an dieser Stelle der Unterrichtseinheit, da sie elementare Bearbeitungsstrategien von Wurzeltermumformungen behandelt und als letzter inhaltlicher Baustein für die Lernerfolgskontrolle fehlt. Die Schüler erhalten zur Wurzeltermumformung einige Beispiele, an denen sie ihr Wissen erweitern und ihr Verständnis vertiefen können. Die Verbindung von theoretischem Wissen und der praktischen Anwendung durch Übungsaufgaben erweist sich in dieser Klasse als besonders notwendig, da es vielen Schülern schwer fällt, Sätze oder Definitionen sachlogisch korrekt zu durchdenken. Die Möglichkeit, die Herleitung der Rechengesetze, die angewandt werden, an der Tafel zu erklären und diese in Form eines Satzes zu notieren, erscheint hier nicht sachdienlich. Bei der Wahl eines gelenkten Unterrichtsgesprächs hätten sich nur vereinzelte Schüler mit Wortmeldungen beteiligt und der Großteil wäre passiv geblieben, hätte nicht zugehört oder gestört. Bei der Erarbeitung der Themen in Einzelarbeit wären die Schüler jedoch nicht miteinander in Interaktion getreten, so dass diese Möglichkeit der Unterrichtsgestaltung verworfen wurde. Als Einstieg wurde die Form der täglichen Übung gewählt. Der Stundenbeginn wird deutlich signalisiert, die Schüler können zur Ruhe kommen und durch die Konzentration in der Bearbeitung wird eine didaktisch wertvolle Arbeitsathmosphäre geschaffen. Die einzelne Lösung der diktierten Aufgaben zeigt jedem Schüler einzeln auf, wo seine individuellen Schwächen liegen und was er noch einmal wiederholen sollte. Normalerweise erfolgt der Vergleich der Ergebnisse in der Partnerarbeit. Wegen der schwierigen Vergleichsmöglichkeiten der graphischen Darstellungen werden diese als Ergebnissicherung ausnahmsweise an der Tafel eingezeichnet. Außerdem können im Hinblick auf die Lernerfolgskontrolle und die Klassenarbeit formale Fehler direkt beseitigt werden, so dass sich keine falsche Darstellung einprägt. Das Vorstellen der Gruppenarbeit und das Erklären der drei Gruppen ermöglicht die Zielangabe der Stunde. Die Schüler erfahren, worin die Schwerpunkte der Stunde liegen und auf welche Weise sie diese erarbeiten sollen. Der Lehrervortrag ermöglicht es, notwendige Informationen zum Ablauf der Stunde und Organisatorisches kompakt und schnell zu erklären. Gleichzeitig können Schülerfragen geklärt und offene Probleme direkt gelöst werden. Für die Erarbeitungsphase wurde die Form der Arbeitsblätter gewählt, da drei verschiedene Themen erarbeitet und durchdacht werden sollen. Die Gruppengröße von 4-5 Schülern wurde gewählt, da hier jeder Schüler der jeweiligen Gruppe gezwungen ist, sich an der Erarbeitung zu beteiligen, ohne sich zurücklehnen zu können. Trotzdem liegt die Last der Verantwortung nicht bei einem einzelnen Schüler, sondern verteilt sich optimalerweise gleichmäßig auf die Gruppenmitglieder. Um Ergebnisse erzielen zu können, müssen sie in Interaktion miteinander treten. Obwohl die sechs Gruppen sechs mögliche Themen suggerieren, ist eine Auswahl der drei genannten Themen erfolgt, da es sonst zu viele inhaltlich neue Schwerpunkte für die Stunde gäbe. Es ist für die Schüler bereits schwierig genug, sich mit drei neuen Vertiefungsbereichen auseinander zu setzen. Schwierigkeiten können in der Erarbeitungsphase in Form des fachlichen Verstehens und in der Gruppendynamik entstehen. Das Verständnis des Inhalts Praktikumsbericht Mathematik Autor 11 5 Ausführlicher Stundenentwurf Drei Arten der Umformung von Wurzeltermen wird, wie bereits beschrieben, durch die Informationsboxen auf dem Arbeitsblatt und die Beispielaufgaben erleichtert. Die farblichen Hervorhebungen erleichtern das Erkennen von Zusammenhängen. Das Anleiten zum Zusammenarbeiten muss sukzessive gefördert werden. Falls Probleme in einer Gruppe auftreten sollten, kann der Lehrer als Vermittlungsperson zur Verfügung stehen oder auch die Gruppen zur intensiven Bearbeitung auffordern. Nach dieser Phase ist bei verlängerter Erarbeitungszeit ein Ende der Stunde möglich. Um einen sinnvollen Stundenabschluss zu gewähren, würden die zu diesem Zeitpunkt erarbeiteten Übungsaufgaben zwischen den jeweiligen Partnergruppen ausgetauscht und die weitere Bearbeitung als Hausaufgabe gestellt werden. Die Präsentation für die anderen vier Gruppen würde auf die folgende Stunde verschoben werden, so dass hierdurch ein Aufgreifen und eine Wiederholung der Stundeninhalte erfolgen kann, ohne dass ein inhaltlicher Bruch zustande kommt. Die Sicherung der Ergebnisse soll in einer Präsentationsphase stattfinden. Die Unterrichtsform ermöglicht den Schülern, das freie Sprechen und das Erklären sowie das Schreiben an der Tafel zu üben. Die Verbalisierung der mathematischen Fachbegriffe wie sinnvoll Erweitern und die Kennzeichnung der angewendeten Rechengesetze ermöglicht es den anderen Schüler, die Themen, die sie selbst nicht bearbeitet haben, zu verstehen, die Rechenwege nachzuvollziehen und auf die gestellten Übungsaufgaben direkt anzuwenden. Der Tafel wurde der Vorzug gegenüber dem Overhead-Projektor gegeben, da für diesen eine nicht vorhandene freie Wand notwendig wäre. Die Hausaufgabe besteht aus Anwendungsaufgaben zu den drei behandelten Themengebieten und dient als Festigungsmöglichkeit für das Gelernte. Die Schüler sollen die Algorithmen verinnerlichen und verstehen können. Als Reserve dient die Hausaufgabenbesprechung zu der heutigen Stunde. 5.4. Verlaufsplanung in Tabellenform (Zeitraster) Phase/ Zeit Lehrerhandeln Schülertätigkeiten Lerninhalte/ Ziele (Stichpunkte) Einstieg 10:00 10:10 Uhr Begrüßung der Schüler (S) durch die Lehrerin (L). Durchführung einer täglichen Übung: L liest den Arbeitsauftrag vor, notiert die Mengen und zeichnet die Zahlengeraden an der Tafel an. Stelle die Menge graphisch an der Zahlengerade dar oder nenne die Menge, für die Zeichung gilt. Praktikumsbericht Mathematik S öffnen ihr Übungsheft, notieren das Datum, hören den Arbeitsauftrag und schreiben die Mengen in das Übungsheft. Sie lösen die Aufgaben eigenständig, nennen die Mengen, stellen sie graphisch an der Tafel dar und korrigieren mögliche Fehler. Autor Verschriftlichung von gesprochenen Mengen, Darstellung von Mengen an der Zahlengerade Sozialform/ Materialien Einzelarbeit, Unterrichtsgespräch (Ü1 , Heft) 12 5 Ausführlicher Stundenentwurf Drei Arten der Umformung von Wurzeltermen Einleitung 10:10 10:15 Uhr L erklärt den Ablauf der kommenden Stunde. Wie ihr bemerkt habt, sind die Tische in Gruppen zusammengestellt. Wir werden heute in sechs Grup- S finden sich in den Gruppen zusammen, hören zu und klären eventuelle Verständnisprobleme. inhaltiche und formale Zielangabe Lehrervortrag pen mit jeweils 4-5 Schülern arbeiten. Die drei Themen werden immer von zwei Gruppen bearbeitet, so dass ihr euch hinterher gegensei- L teilt Gruppen ein, erklärt Arbeitsauftrag und gibt Bearbeitungszeit vor. L steht für Rückfragen zur Verfügung. tig ergänzen könnt. Erarbeitung 10:20 10:30 Uhr S erhalten A1 , A2 , A3 und lesen den Arbeitsauftrag und bearbeiten die Aufgaben. selbständiges GruppenErarbeiten von arbeit neuen Inhalten, (A1 , A2 , A3 ) produktive Interaktion in der Gruppe mögliches Stundenende, HA: S formen die von den Partnergruppen gefundenen Terme um. Präsentation L moderiert bei auftretenden S nennen ihr The- Präsentation Gruppenund Übung Problemen. ma, geben eine Über- von Ergebnis- arbeit 10:30 schrift an, rechnen sen, Verbali- (Heft) 10:45 Uhr ein Beispiel an der sierung von Tafel vor und erläu- Rechenwegen tern den Rechenweg. Sie schreiben einen weiteren Term für ihre Mitschüler an die Tafel. Stundenende, HA H1 : S. 32, Nr. 3 d - f, 9, S. 33, Nr. 15 c, d Reserve: L fordert S auf, ihre Haus- S vergleichen ihre Finden von PartnerHausaufgabe aufgaben zu vergleichen. Bei Ergebnisse und set- Fehlern und arbeit Fehlern werden auftretende zen einen Haken bei eigenständige (H2 , Heft) Probleme benannt und mit richtigem Lösungs- Korrektur bzw. seinem Sitznachbarn geklärt. weg und Ergebnis. Korrektur in Während des Vergleich kon- Bei Problemen su- Partnerarbeit. trolliert L die Vollständig- chen sie gemeinsam keit der Hausaufgaben bei den mit ihrem SitznachSchülern. barn den Fehler und korrigieren ihn. 5.5. Geplante Tafelbilder Da sich die Schüler selbstständig Aufgaben ausdenken müssen, sind die Beispielaufgaben exemplarisch für das Tafelbild aufbereitet worden. Praktikumsbericht Mathematik Autor 13 5 Ausführlicher Stundenentwurf Drei Arten der Umformung von Wurzeltermen Umformung von Wurzeltermen durch die binomischen Formeln √ √ √ √ Beispiel: (5 + 13) · (5 − 13) = (5 + 13) · (5 − 13) √ = 52 − 132 = 25 − 13 = 12 √ √ √ √ √ √ √ √ Übung: ( 3 + 12)2 = ( 3 + 12)2 = 32 + 2 3 12 + 122 √ √ = 15 + 2 3 · 12 + 12 = 27 + 2 36 = 27 + 2 · 6 = 27 + 12 = 39 Umformung von Wurzeltermen mit dem Distributivgesetz √ √ √ √ √ √ √ Beispiel: 7 · (1 + 7) = 7 · (1 + 7) = 7 · 1 + 7 · 7 √ √ √ √ √ = 7 + 7 · 7 = 7 + 49 = 7 + 7 √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ Übung: ( 25b + 25c) − ( 16b + 16c) = ( 25 b + 25 c) − ( 16 b + 16 c) √ √ = 25(b + c) − 16(b + c) = 5(b + c) − 4(b + c) = b + c Beseitigen von Wurzeln im Nenner (Den Nenner rational machen) Beispiel: Übung: 10 √ 5 = 1√ 3+ 5 √ 10 √5 √ 5 5 = √ √ 10 √ 5 = 10 5 = 5 5·5 √ √ 1·(3− 5)√ 3− 5 √ √ 2 = 2 (3+ 5)(3− 5) 3 − 5 = √ 2 5 = √ 3− 5 9−5 = √ 3− 5 4 Die weiteren Materialen wie die Tägliche Übung und die Hausaufgaben befinden sich im Anhang A.5.3 auf Seite vi. Der Sitzplan der Klasse XX findet sich im Anhang A.6 auf Seite vi. 5.6. Reflexion der Stunde Der Beginn der Stunde gestaltet sich insoweit problematisch, dass die Schüler nicht zur Ruhe finden. Deshalb stehen die Schüler, nach Absprache mit der Mentorin, zu Beginn der Stunde auf, um einen gemeinsamen Anfang zu finden. Leider hat sich gezeigt, dass die Schüler trotz des wiederkehrende Rituals nur schwer aus der Lebendigkeit der vorangegangenen Pause in die Aufmerksamkeit des Unterrichtsgeschehens finden. Die tägliche Übung unterstützt diesen Wechsel und es hat sich gezeigt, dass diese Art des Stundenbeginns sinnvoll ist. Die Schüler nehmen gerne die Möglichkeit wahr zu zeigen, was sie gelernt haben. Aus den Reaktionen bei dem Vergleichen konnte daraus geschlossen werden, dass das graphische Darstellen von Wurzeltermen an der Zahlengerade zwei Drittel der Klasse kaum mehr Schwierigkeiten bereitet. Durch das langsame „zur Ruhe kommen“ ist jedoch zu viel Zeit verloren gegangen, die am Ende der Stunden fehlt. Praktikumsbericht Mathematik Autor 14 6 Darstellung einer durchgeführten Lernerfolgskontrolle Bereits aus den Reaktionen bei dem Umstellen der Tische und während des Lehrervortrages hat sich gezeigt, dass die offene Arbeitsform des Gruppenlernens bei einem Teil der Schüler als unnötig angesehen wird. Sie präferieren den Frontalunterricht, haben sich in den Gruppen jedoch erstaunlich ruhig und angenehm verhalten. Auch wenn einzelne Schüler immer wieder dazu angehalten werden mussten, sich mit der Thematik auseinander zusetzen, haben die Schüler innerhalb der Gruppen jedoch gute Ergebnisse erzielen können. Bei der Vermittlung des Unterrichtsinhaltes in einem Frontalunterricht hätten sich vermutlich die anderen Schüler ablenken lassen. Leider hat sich die Bearbeitungszeit des Aufgabenzettels als zu kurz kalkuliert erwiesen. Es hat sich bestätigt, dass die Klasse sehr langsam Aufgaben bearbeitet und vor allem langsam rechnet. Die Hälfte der Schüler arbeitet sehr schnell, macht aber regelmäßig gravierende Fehler. Die andere Hälfte gelangt zu einem richtigen Ergebnis, braucht dafür jedoch eine sehr lange Bearbeitungszeit. Die Arbeit in Gruppen kommt diesem differierten Arbeitsverhalten entgegen, da die Schüler sich gegenseitig austauschen, was sie in dieser Stunde auch ausführlich getan haben. Leider hat sich die Bearbeitungszeit derart verlängert, dass die Präsentation einer der drei Gruppen in die folgende Stunde verschoben werden musste. Dies stellt allerdings kein Defizit dar, da so die Inhalte wiederholt und aufgefrischt werden konnten. Eine kleine Veränderung scheint auf dem Aufgabenzettel zu dem Rationalmachen des Nenners sinnvoll. Die Schüler haben bei einer Summe oder einer Differenz im Nenner nur mit Hilfe erkannt, dass der Nenner zu einer binomischen Formel ergänzt werden und diese dann angewandt werden muss. Ein Hinweis auf dem Aufgabenzettel erleichtert beim nächsten Mal die Bearbeitung, da es sich hierbei zusätzlich noch um die am anspruchsvollsten zu bearbeitende Arbeitsgruppe handelt. Ansonsten kann gesagt werden, dass die Stunde in Bezug auf die Erfüllung der anfangs formulierten Lernziele theoretisch sehr gut konzipiert worden ist. Leider hat nur ein Teil der Schüler alle drei Kompetenzen erlangen können, da die Klasse sehr langsam lernt und es vielen Erklärungsversuchen bedarf. Im Umgang mit der Anwendung der binomischen Formeln und dem Distributivgesetz haben die meisten Schüler jedoch die angestrebten Lernziele erreichen können. 6. Darstellung einer durchgeführten Lernerfolgskontrolle Die Durchführung der dargestellten Lernerfolgskontrolle (LEK)19 ist am Ende der Unterrichtseinheit Rechnen mit Quadratwurzeln in der Klasse XX durchgeführt worden. Die LEK besteht aus jeweils fünf Aufgaben und ist, wegen der begrenzten räumlichen Situation, in zwei Varianten A und B durchgeführt worden, um Täuschungsversuche zu verhindern. In Absprache mit der Lehrerin wurden die Umformung von Wurzeltermen, die Angabe des 19 Die beiden Aufgabenblätter mit den Aufgabenstellungen befinden sich, zusammen mit dem Erwartungshorizont, einer aufgabenspezifischen Verteilung der Punkte und einer Einteilung in die drei Aufgabenbereiche im Anhang im Kapitel A.8 auf Seite xi. Praktikumsbericht Mathematik Autor 15 6 Darstellung einer durchgeführten Lernerfolgskontrolle Definitionsbereiches eines Wurzelterms und seine graphische Darstellung sowie die Lösungsmenge einer einfachen quadratischen Gleichung als Inhalte gestellt. Die letzte Aufgabe wurde als Textaufgabe gestellt und die Schüler mussten die Wurzelgesetze für den Beweis kreativ anwenden. Da bei dieser Aufgabe eigene Überlegungen ohne erfolgte Vorgabe des Lösungsweges notwendig sind, ist diese Aufgabe so gewählt worden, dass sie bewältigt werden musste, um eine Note im sehr guten Bereich zu erlangen. Durch die einfache Anwendung der Wurzelgesetze in Aufgabe 1 jedoch soll gewährleistet werden, dass die Schüler den Test bewältigen können. 6.1. Der Zensurenspiegel Note Anzahl 1 - 2 3 3 3 4 5 5 13 6 2 Im Anhang ist, zusätzlich zu der detaillierten Aufschlüsselung nach Aufgaben (Anhang A.10 auf Seite xiv) auch der Bewertungsmaßstab für Mathematik (Anhang A.11 auf Seite xv) einzusehen, auf den in der Auswertung Bezug genommen wird. 6.2. Auswertung und Reflexion Der Notenspiegel bildet leider die schwache Leistungen der Klasse relativ gut ab. Ein Großteil der Klasse arbeitet entweder sehr langsam und sorgfältig, kann sich dafür die Zeit nicht gut einteilen, oder bearbeitet die Aufgaben schnell und unkonzentriert, woraus viele Fehler resultieren. Die LEK ist verhältnismäßig schlecht ausgefallen. Lediglich drei Schüler haben im guten Notenbereich abgeschnitten. Die ungenügenden Leistungen haben sich im Unterricht bereits durch den Unwillen, sich am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen, angedeutet. Insgesamt darf die LEK von den Aufgaben her nicht als zu schwer angesehen werden. Obwohl es in der LEK 24 Punkte zu erreichen gab, wurde auf Wunsch der Mentorin der strengere Maßstab für weniger als 20 Punkte20 angesetzt mit der Begründung, dass die Aufgaben die Unterrichtsinhalte in sehr gut zu lösender Weise wiederspiegeln. Auf Basis des positiveren Maßstabs wäre folgende Verteilung der Noten erfolgt: 3x Note 2, 4x Note 3, 9x Note 4, 8x Note 5, 2x Note 6. Als Zeitangabe wurden 20 Minuten kalkuliert und den Schüler standen schlussendlich 25 Minuten zur Verfügung. Auch wenn sechs Schüler bereits vor Abgabeschluss fertig waren, sollte bei zukünftigen Leistungskontrollen mehr darauf geachtet werden, dass die Schüler ausreichend Zeit für die Bearbeitung erhalten. Auf Grund der vielen Unterrichtsinhalte konnte nur schwer eine wirkliche Schwerpunktsetzung innerhalb der Aufgaben erfolgen. Jede Aufgabe deckt einen Themenbereich ab, der explizit behandelt worden ist. Im Einzelnen ist aufgefallen, dass es einigen Schülern schwer fällt, die verschiedenen Wurzelgesetze angemessen anzuwenden. Dem Großteil der Klasse hat 20 Vgl. die Maßstabstabelle im Anhang A.11 auf Seite xv. Praktikumsbericht Mathematik Autor 16 7 Hospitation es kaum Schwierigkeiten bereitet, die Wurzel über einem Bruch durch Umformungen aufzulösen oder zwei Wurzeln miteinander richtig zu multiplizieren. Trotz zweifacher Behandlung und der Klärung aller dazu auftretenden Fragen haben die Schüler jedoch die Notwendigkeit des Betrages bei Wurzeltermen nicht verinnerlicht. Da in der Unterrichtsstunde, in der dieser thematisiert wurde, Probleme im Verständnis der Schüler aufgetreten sind, wurde das Thema erneut aufgegriffen. Die graphische Darstellung von Definitionsmengen an der Zahlengerade wurde großteils erfolgreich umgesetzt und beim Rationalmachen des Nenners sinnvoll erweitert. Für einige Schüler stellt die Verknüpfung mit den binomischen Formeln hierbei noch ein Problem dar. Weiterhin musste, auch zum Entsetzen der Lehrerin, festgestellt werden, dass die Schüler trotz zahlreicher Hinweise und Ausführungen Wurzelterme nicht möglichst weit kürzen. Hierdurch sind seitens der Schüler viele unnötige Punkte verschenkt worden. Trotz einer ausführlichen Übungsphase vor der LEK haben sich die Schülern schwer mit dem Rechnen von Wurzeltermen getan. Zukünftig sollte eine direkte Verknüpfung von Theorie und praktischer Anwendung erfolgen. In den ersten beiden Stunden sind zu schwere Einstiegsbeispiele gewählt worden, da die Klasse in einem sehr niedrigen Leistungsniveau anzusiedeln ist. Die Übungsphase ist von den Schülern sehr gut aufgenommen worden, jedoch muss in dieser Klasse vermehrt das Augenmerk auf das Üben gelegt werden, durch das Inhalte noch besser verinnerlicht werden können. Durch die Anwendung ist es sehr wahrscheinlich, dass das Rechnen zukünftig schneller automatisiert wird. Ein Hinweis seitens der Mentorin lässt schlussendlich das Abschneiden des Schüler vielleicht besser verstehen. Nach ihren Beobachtungen hätte die LEK auf Grund des erteilten Unterrichts ohne größere Probleme gut bewältigt werden müssen. Die Schüler haben sich interessiert am Unterrichtsgeschehen beteiligt und die Praktikantin im Unterricht ohne Einschränkungen als Lehrperson anerkannt. Die Schlussfolgerung, zu Hause zu lernen und sich auf die LEK vorzubereiten, wurde allerdings nicht gezogen, da die Relevanz der LEK für die Halbjahresnote von den meisten Schülern nicht ernst genommen wurde. 7. Hospitation Die tabellarische Auflistung der hospitierten Stunden findet sich im Anhang A.7 auf Seite vii. 7.1. Teilformalisiertes Stundenprotokoll: Mathematische Begriffsbildung und Sprechweisen Datum: 13.09.2010 Uhrzeit: 08:55-09:40 Uhr Klasse: LK Ma Fach: Mathematik Stundenthema: Kollinearität, Komplanarität und lineare (Un-)Abhängigkeit Hospitationsschwerpunkt: Das Lernen mathematischer Begriffe Das teilformalisierte Stundenprotokoll mit dem Beobachtungsschwerpunkt Mathematische Begriffsbildung und Sprechweisen befindet sich im Anhang A.12 auf Seite xvi. Praktikumsbericht Mathematik Autor 17 7 Hospitation 7.2. Reflexion zu Protokoll I Das Wiederholen der Kollinearität und der Besonderheit der Parallelität stellt ein gutes Einstiegsbeispiel dar, an dem die Definition der Kollinearität wiederholt werden kann. Die Lehrerin festigt den Begriff der Kollinearität durch eine Realdefinition21 , mit der artbildende Merkmale wiederholt werden. In der anschließenden Übung müssen vorhandene Wissensstrukturen auf die Aufgabe transferiert werden. Die Verbalisierung der berechneten Ergebnisse festigt das inhaltliche Verständnis, auf dem die mathematische Vorgehensweise beruht. In der fortschreitenden Begriffsbildung der Kollinearität wird diese noch einmal realdefiniert, da die Schüler das Ergebnis interpretieren müssen. Der Übergang zur linearen (Un-)Abhängigkeit wird als eine Konventionaldefinition22 eingeführt. Durch die Überschrift ist für die Schüler direkt ersichtlich, was das Thema der Stunde ist. Jedoch wird zunächst nur die lineare Abhängigkeit von Vektoren definiert, um hier den Bezug zur Kollinearität, dem Bekannten, herzustellen. Die objektive-logische Begriffsbildungsform ermöglicht es den Schülern, an bekannte Wissensstrukturen anzuknüpfen und sich eine eigene Struktur zu erarbeiten. Das weniger komplexe sekundäre Konzept der Kollinearität und Parallelität von Vektoren wird erweitert zu einem komplexen sekundären Konzept23 der Begriffsbildung, der linearen Abhängigkeit von Vektoren. Die Trennung von linearer Abhängigkeit und der Erweiterung zu linearer Unabhängigkeit stellt eine sinnvolle mathematische Weise dar, diese beiden zusammenhängenden Begriffe einzuführen. Da sie auseinander hergeleitet werden (Ist dies nicht der Fall, so heißen die Vektoren linear unabhängig.), ist es gut, erst eine Verknüpfung der linearen Abhängigkeit mit Bekanntem zu ermöglichen und anschließend den Begriff zu erweitern. Die Schülerantwort in Bezug auf die Komplanarität zeigt, dass zumindest einige Schüler den Begriff in ihre Wissensstruktur sinnvoll einordnen konnten. Leider zeigt sich anhand der beiden Beispiele, dass die Schüler der 11. und der 12. Klasse sich schwer mit der Bearbeitung der Aufgabe tun. Im Gegensatz zu den Schülern der 13. Jahrgangsstufe finden sie nur schwer einen Ansatz, die lineare Unabhängigkeit durch Darstellung einer Linearkombination zu zeigen bzw. zu widerlegen. Auch die Darstellung des linearen Gleichungssystems in der letzten Beispielaufgabe bereitet einigen Schüler große Probleme. Hier fehlt grundlegende Kompetenzen, um erfolgreich eine Untersuchung von Vektoren auf lineare (Un-)Abhängigkeit durchzuführen. Die Lehrerin weist die entsprechenden Schüler an sich diese Fähigkeiten schleunigst selbst anzueignen, da im Unterricht dazu keine Zeit vorhanden ist und sie die LGS bereits umformen können müssten. Der Verweis auf das Kriterium für lineare (Un-)Abhängigkeit ist folgerichtig, aber es ist für manche Schüler vielleicht zu theorielastig. Deshalb ist die Verknüpfung von Beispielen mit der Definition und dem Bezug auf bekannte Wissensstrukturen ein guter Weg, den Begriff für möglichst viele Schüler begreifbar zu machen. Das Anwendungsbeispiel der Erwärmung ist 21 22 23 Vgl. Zech, S. 255. Vgl. Zech, S. 255. Vgl. Ausubel in Zech, S. 258. Praktikumsbericht Mathematik Autor 18 7 Hospitation ein abstraktes Anwendungsbeispiel, um sich die lineare Abhängigkeit der einzelnen Faktoren zu vergegenwärtigen. 7.3. Teilformalisiertes Stundenprotokoll: Motivation durch Beispiele im Mathematikunterricht Datum: 13.09.2010 Uhrzeit: 10:55-12:45 Uhr Klasse: XX Fach: Mathematik Stundenthema: Darstellung von gemischt periodischen Dezimalzahlen als Bruch Hospitationsschwerpunkt: Erkennen und Anwendung von Lösungsstrategien und Rechenalgorithmen Das teilformalisierte Stundenprotokoll mit dem Beobachtungsschwerpunkt Motivation im Mathematikunterricht befindet sich im Anhang A.13 auf Seite xix. 7.4. Reflexion zu Protokoll II Der Einstieg wird geschickt durch den Lehrer motiviert, da durch die tägliche Übung die besonderen Eigenschaften der rein periodischen und abbrechenden Dezimalzahlen und der Umwandlungsalgorithmus wiederholt und aktiviert werden. Die bewusste Auswahl von unterschiedlichen Beispielen (z.B. ein negativer Radikand, Quadratzahlen,...) motiviert die Schüler, spielerisch an das Rechnen heranzugehen. Die Reaktion eines Schülers zeigt, dass bereits beim Diktieren der Aufgaben überlegt wird, wie der Lösungsweg aussehen könnte. Die Themenangabe für die folgende Unterrichtsstunde macht den Schülern deutlich, was sie lernen sollen und wie der Lehrer den Stoff vorstrukturiert hat. Damit motiviert er nach Zech24 bis zu diesem Zeitpunkt auf zwei Arten: erstens fördert er durch die tägliche Übung den Wettbewerbsgedanken, der durch die gemeinsame Kontrolle in eine Zusammenarbeit zwischen den Schülern übergeleitet wird. Die Zielorientierung ist als Form der Leistungsmotivation die zweite Variante der Motivation. Leider stellt sich heraus, dass viele Schüler trotz der vorhergehenden Umformungsalgorithmen enorme Probleme bei der Umformung gemischt periodischer Dezimalzahlen in einen Bruch haben. Das Vorrechnen an der Tafel ermöglicht es jedem Schüler, seine Fehler selbst zu finden und zu korrigieren. Nach der enaktiven Phase zeigt sich der Lehrer hilfsbereit und geht auf die Lernschwierigkeiten der Schüler ein, was nach Zech25 Motivation durch Selbsttätigkeit und emotionale Zuwendung bezeichnet wird. In der Übungsphase werden die Schüler durch die Logik der Beispielbildung fasziniert und rufen bereits nach dem Anschreiben der dritten Aufgabe die beiden folgenden laut in die Klasse. Durch die Wiederholung der Rechenschritte und der Erweiterung mit „9“ im Nenner kann ein Teil der Klasse mit seinem Wissen glänzen und mündliche Punkte sammeln. 24 25 Zech, S. 207. Zech, S. 207. Praktikumsbericht Mathematik Autor 19 8 Reflexion und Zusammenfassung Der Lehrer motiviert geschickt die Gleichheit von 1 und 0, 9, indem er Unklarheit über das Ergebnis lässt und die Schüler entdeckend zu einem scheinbar unmögliches Ergebnis gelangen.26 Indem die Schüler selbstständig begründen sollen, warum die Gleichheit gilt, beschäftigen sie sich mit der Faszination der Darstellbarkeit zweier Zahlen, die inhaltlich dasselbe ausdrücken, aber optisch vollkommen verschieden aussehen. Der Beweis über die Darstellung als geometrische Reihe27 würde vielleicht vereinzelte Schüler durch den erhöhten Schwierigkeitsgrad ansprechen, jedoch würde es den Großteil der Klasse überfordern. Die Eingabe des Bruchs in den Taschenrechner fördert das spielerische Entdecken der Schüler und die Bedeutung des Unendlichen. Zu Beginn der Stunde motiviert der Lehrer geschickt, jedoch fühlen sich die Schüler geprüft. Im Verlauf der Stunde wird ihr Interesse durch den Darstellungskonflikt geweckt, den der Lehrer durch eine gute offene Fragestellung erreicht. Allerdings erfolgt die Beweisführung sehr schnell, so dass ein Teil der Schüler dem Unterricht nicht mehr aufmerksam folgen kann, sondern sich aus der Diskussion und Ideenfindung heraushält. 8. Reflexion und Zusammenfassung Als Rückblick auf das Praktikum hat sich dieses als sehr lehrreich erwiesen. Ich durfte mich als Lehrperson in einer sehr angenehmen Umgebung ausprobieren und stetige Erfolge in meiner Unterrichtsvorbereitung und vor allem in der Durchführung sehen können. Auch wenn ich anfangs deutlich zu schwere Beispiele ausgewählt habe, konnte ich den Schwierigkeitsgrad im Laufe des Praktikums angemessen anpassen, so dass am Ende der Unterrichtseinheit die Schüler nicht überfordert, aber gleichzeitig passend gefordert wurden. Zu Anfang habe ich den Unterricht in Absprache mit meiner Mentorin wochenweise vorbereitet unter Zielangabe der Inhalte der LEK. Auf Grund des Lernstandes der Klasse mussten diese allerdings jeweils modifiziert werden, da sich Lernschwierigkeiten aufgezeigt haben, auf die mit den Schülern eingegangen werden musste. So ist eine grobe Übersicht sinnvoll gewesen, beim nächsten Mal ist eine noch genauere Planung der Unterrichtsreihe im vorhinein aber bestimmt noch hilfreicher, da man sich bereits mit möglichen Problemfällen auseinander setzen muss. Auf diese Weise können Schwierigkeiten vorweg genommen werden. Beispielsweise würde ich die Behandlung der Definitionsmenge eines Wurzelterms und die Lösungsmenge einer einfachen quadratischen Gleichung getrennt voneinander behandeln. Der ähnlich klingende Wortlaut hat die Schüler irritiert, so dass eine Trennung der Begriffe sinnvoll ist. Als weitere Erfahrung habe ich festgestellt, dass die Schüler mich zwar als Lehrperson akzeptiert, aber nicht vollkommen ernst genommen haben. Anweisungen zur Wiederholung oder Beruhigungsmaßnahmen wurden galant ignoriert, so dass meine Mentorin vereinzelt die Schüler auf meinen Status aufmerksam machen musste. Ich gehe aber davon aus, dass im Referendariat dieses Problem nicht besteht, da ich dort einen anderen rechtlichen Status 26 27 Vgl. Zech, S. 206. Vgl. o.A.: Verschieden und doch gleich, S. 52. Praktikumsbericht Mathematik Autor 20 8 Reflexion und Zusammenfassung besitze und dort auch die Legitimation habe, Noten zu geben. Es hat sich während der Hospitation gezeigt, dass vereinzelt versucht wird, neue Formen des Unterrichtens anzuwenden und eine Öffnung des Unterrichts zu ermöglichen. Leider zeigen sich die Schüler oft ablehnend gegenüber diesen Versuchen und bevorzugen den Frontalunterricht. Natürlich müssen sie an neue Methoden langsam herangeführt werden, aber die Umsetzung der Konzepte der Universitäten in den Schulen wird noch lange dauern, bis sie von den Schülern vollständig akzeptiert sind. Während des Praktikums habe ich mich sehr gut durch meine Mentorin betreut gefühlt. Sie hat mich in ihre Kurse von Beginn an mitgenommen und nur wenige Hinweise vorweg gegeben, so dass ich mich selbst ausprobieren konnte. Die Hinweise zu meinen Stundenplanungen waren sehr hilfreich, ohne in der Gestaltung der Stunde eingeengt zu sein. Das Feedback meiner Mentorin, die Hinweise meiner Dozentin und die praxisnahen Vorschläge einer abgeordneten Lehrerin haben mir sehr geholfen. Ich habe aus den Besuchen mit den anschließenden Gesprächen viele hilfreiche Hinweise erhalten, die in den folgenden Stunden zum Gelingen beigetragen haben. Abschließend kann ich sagen, dass das Praktikum mich in meiner Wahl des Lehramtstudiums bestärkt hat. Es wird bewusst, wieviel Zeit für eine gute Vorbereitung von Unterricht benötigt wird. Aber die Anstrengung, die der Lehrerberuf mit sich bringt, wird dadurch ausgeglichen, dass man mit Menschen zusammen arbeiten kann und versuchen darf, diesen das eigene Interesse und die Begeisterung für die Mathematik weiterzugeben. Praktikumsbericht Mathematik Autor 21 9 Literaturverzeichnis 9. Literaturverzeichnis 9.1. Schulbücher Elemente der Mathematik 9: Heinz Griesel u.a. [Hrsgs.], Schroedel, Berlin 2009. Lambacher Schweizer: Mathematik für Gymnasien 9, Christina Drüke-Noe u.a. [Hrsgs.], Klett 2008. Mathematik heute 9: Heinz Griesel, Helmut Postel [Hrsgs.], Schroedel 1992. Mathematik 9: Hahn/ Dzewas, Jutta Cukrowicz, Jürgen Dzewas [Hrsgs.], Westermann 1995. Mathematik 13.1 Leistungskurs: Anton Bigalke, Norbert Köhler u.a. [Hrsgs.], Sekundarstufe II Berlin, Cornelsen 2001. 9.2. Fachdidaktische Literatur, Fachliteratur und Quellenmaterial Berliner Rahmenlehrplan: http://www.berlin.de/imperia/md/content/sen-bildung/schulorganisation/lehrplaene/ sek1_mathematik.pdf, letzter Zugriff: 30.11.2010. Filler, Prof. Dr. Andreas: Vorlesungsskript: Didaktik der Mathematik der Sekundarstufe II, WS 2010/11. Forster, Otto: Analysis 1. Differential- und Integralrechnung einer Veränderlichen, Braunschweig 1983. Homepage des XXXXX-Gymnasiums: Link: www.XXX.de, letzter Zugriff: 01.12.2010. Homepage Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung: Link: http://www.berlin.de/sen/bildung/besondere_angebote/staatl_europaschule/, 01.12.2010. Königsberger, Konrad: Analysis 1, Berlin 1995. Timmann, Steffen: Repetitorium der Analysis, Hannover 2006. O.A.: Verschieden und doch gleich. Eine kleine, ganz schlichte Fangfrage zeigt, dass es nicht einfach ist, Zahlen darzustellen, in: Unendlich (plus eins), Spektrum der Wissenschaft (2/10). Zech, Friedrich: Grundkurs Mathematikdidaktik. Theoretische und praktische Anleitung für das Lehren und Lernen von Mathematik, Weinheim (8) 1996. Praktikumsbericht Mathematik Autor 22 A Anhang A. Anhang A.1. Beweisführung zu den Wurzegesetzen für Produkte und Quotienten Beweis zu W1 √ √ √ Behauptung: a · b ist die Wurzel aus dem Produkt a · b. Es gilt: ( a · b)2 = a · b √ √ a) Z.z.: Das Quadrat von a · b ist a · b. √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ ( a · b)2 = ( a · b) · ( a · b) = a · a · b · b = a · b √ √ b) Z.z.: a · b ist nichtnegativ. √ √ Laut Definition ist eine Quadratwurzel nichtnegativ. Da a und b nichtnegativ sind √ √ ⇒ Produkt a · b ist auch nichtnegativ. √ √ √ Aus a) und b) ⇒ a · b = a · b alternativ: √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ a · b = a · b ⇔ ( a · b)2 = ( a · b)2 ⇔ ( a · b) · ( a · b) = a · b √ √ √ √ ⇔ a· a· b· b=a·b⇔a·b=a·b Beweis zu W2 Die Behauptung √ √a b = q a b bedeutet: a) Z.z.: Das Quadrat von b) Z.z.: √ √a b √ √a b √ √a b ist die Wurzel aus dem Quotienten ab . √ ist ab . ( √ab )2 = √ √a b · √ √a b = √ √ √a·√a b· b ist nichtnegativ. Laut Definition ist eine Quadratwurzel nichtnegativ. Da √ a ⇒ Quotient √b ist auch nichtnegativ. √ √ = a b a und √ b nichtnegativ sind q Aus a) und b) ⇒ √ab = ab alternativ: √ √ q q a √a = √a )2 = ( a )2 ⇔ ⇔ ( b b b b √ ( √a)2 ( b)2 = a b ⇔ a b = a b Beide Beweismöglichkeiten der beiden Gesetze sind für den Unterricht relevant, jedoch zeigt die zweite Beweisführung leichter nachzuvollziehende Operationen bei einer Gleichung auf, so dass diese für den Unterricht gewählt wird. Praktikumsbericht Mathematik Autor i A Anhang A.2. Arbeitsblatt A1 : Umformung von Wurzeltermen durch die binomischen Formeln Übungszettel Umformen von Wurzeltermen 1. Oktober 2010 Umformung von Wurzeltermen durch die binomischen Formeln Aufgabe: 1. Lies dir die unten stehenden drei Beispiele durch und vollziehe nach, welche Umformungsschritte vorgenommen wurde. Beachte dabei besonders die Klammern, die gesetzt wurden! 2. Forme folgende Wurzelterme mithilfe der Binomischen Formeln um. Vergleiche anschließend die Ergebnisse in deiner Gruppe. (5 + 3. √ √ 13) · (5 − 13) √ √ ( 20 + 5)2 Denkt euch gemeinsam zwei Wurzelterme aus. Den ersten formt ihr für eure Mitschüler an der Tafel um. Schreibt dazu die Überschrift an die Tafel und erläutert euren Rechenweg. Den zweiten Term formen eure Mitschüler selbst um. Anwenden der Binomischen Formeln Beispiel: Verwandle folgende Terme in Summen: √ √ 1) ( 2 + 18)2 √ √ 2) ( a − b)2 √ √ √ √ 3) ( a + b) · ( a − b) Lösung: Durch Anwenden der binomischen Formeln erhälst du: √ √ √ 2 √ √ √ 2 √ 1) ( 2 + 18)2 = 2 + 2 2 18 + 18 = 2 + 2 36 + 18 = 2 + 2 · 6 + 18 = 32 √ √ 2 √ 2 √ √ √ 2) ( a − b)2 = 2 − 2 a b + b = a − 2ab + b √ √ √ √ √ 2 √ 2 3) ( a + b) · ( a − b) = a − b = a − b Praktikumsbericht Mathematik Autor ii A Anhang A.3. Arbeitsblatt A2 : Umformung von Wurzeltermen mit dem Distributivgesetz Übungszettel Umformen von Wurzeltermen 1. Oktober 2010 Umformung von Wurzeltermen mit dem Distributivgesetz Aufgabe: 1. Lies dir die unten stehenden drei Beispiele durch und vollziehe nach, welche Umformungsschritte vorgenommen wurde. Beachte dabei besonders die Klammern, die gesetzt wurden! 2. Forme folgende Wurzelterme mithilfe des Distributivgesetzes um. Vergleiche anschließend die Ergebnisse in deiner Gruppe. √ 3. 7 · (1 + √ √ √ √ √ ( 25b + 25c) − ( 16b + 16c) 7) Denkt euch gemeinsam zwei Wurzelterme aus. Den ersten formt ihr für eure Mitschüler an der Tafel um. Schreibt dazu die Überschrift an die Tafel und erläutert euren Rechenweg. Den zweiten Term formen eure Mitschüler selbst um. Anwenden des Distributivgesetzes Distributivgesetz: a · (b + c) = a · b + a · c Beispiel: Verwandle folgende Terme in Summen: 1) (10 + √ √ 2) 2 2) √ √ a( a − b) √ √ √ 3) ( 3x − x + 1) x Lösung: Durch Anwenden des Distributivgesetzes erhälst du: √ √ √ √ √ √ 1) (10 + 2) 2 = 10 · 2 + 2 · 2 = 10 2 + 2 √ √ √ √ √ √ 2) a( a − b) = a · a − a · b = a − b a √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ 3)( 3x − x + 1) x = 3x · x − x · x + 1 · x = 3x2 − x + x √ √ = 3x − 1 · x + x √ √ =( 3 − 1)x + x Praktikumsbericht Mathematik Autor iii A Anhang A.4. Arbeitsblatt A3 : Beseitigen von Wurzeln im Nenner Übungszettel 1. Oktober 2010 Umformen von Wurzeltermen Beseitigen von Wurzeln im Nenner Aufgabe: 1. Lies dir die unten stehenden zwei Beispiele durch und vollziehe nach, welche Umformungsschritte vorgenommen wurde. Beachte dabei besonders die Klammern, die gesetzt wurden! 2. Forme folgende Wurzelterme um und vereinfache sie, indem du die Wurzel im Nenner eliminierst. Vergleiche anschließend die Ergebnisse in deiner Gruppe. 10 √ 5 3. 1√ 3+ 5 Denkt euch gemeinsam zwei Wurzelterme aus. Den ersten formt ihr für eure Mitschüler an der Tafel um. Schreibt dazu die Überschrift an die Tafel und erläutert euren Rechenweg. Den zweiten Term formen eure Mitschüler selbst um. Beseitigen von Wurzeln im Nenner Beispiel: Forme den linken Term so um, dass du den rechten erhälst: 1) √ 2 3 3 √2 3 2) √ 2( 2+3) 7 2√ 3− 2 Lösung: Durch Erweitern der Brüche erhälst du Terme, in denen keine Wurzeln mehr im Nenner erscheinen: √ 2 2· 1) √3 = √3·√33 2) 2√ 3− 2 = = √ 2 3 3 √ 2(3+ 2)√ √ (3− 2)(3+ 2) Praktikumsbericht Mathematik = √ 2(3+ 2) √ 2 32 − 2 = Autor √ 2( 2+3) 9−2 = √ 2( 2+3) 7 iv A Anhang A.5. Geplante Tafelbilder, Übungs- und Hausaufgaben A.5.1. Ü1 : Tägliche Übung Aufgaben: 1) Stelle D = {x R|x < −2} graphisch dar. 2) Nenne die Menge, für die gilt: 3) Stelle die Menge A an der Zahlengerade dar: A = {a R|a ≥ −1} 4) Nenne die Menge, für die gilt: Lösungen: 1) 2) D = {z R|z < 1} 3) 4) A = {a R|a = 2} A.5.2. H1 : Hausaufgabe zum 04.10.2010: Elemente der Mathematik 9 (2008): S. 32, Nr. 3: Vereinfache durch Ausmultiplizieren bzw. Dividieren. √ √ √ d) w uv 2 − v u3 v + u uv √ √ √ e) u3 vw − uv 3 − uvw3 √ √ √ f) a c5 + bc c3 + c2 c S. 32, Nr. 9: Berechne im Kopf. √ √ a) ( 3 − 27)2 √ √ √ √ b) ( 7 − 13) · ( 7 − 13) c) √ 169 − 2 · 13 · 17 + 289 √ S. 33, Nr. 15: Beseitige zuerst die Wurzel im Nenner. Verwende dann 3 ≈ 1, 7 und √ 5 ≈ 2, 2 für die Berechnung von Näherungswerten. Was ist einfacher, die umgeformten Terme zu berechnen oder die gegebenen? c) d) √ 1√ 3+ 5 2√ 3− 5 Praktikumsbericht Mathematik Autor v A Anhang A.5.3. H2 : Hausaufgabe zum 01.10.2010: Elemente der Mathematik 9 (2008): S. 29, Nr. 15: √ √ a) 12 = 2 3 √ √ b) 72 = 4 2 √ √ c) 125 = 6 2 √ √ d) 180 = 6 5 √ √ e) 125 = 5 5 √ √ f) 192 = 8 3 √ √ g) 360 = 6 10 √ √ h) 525 = 5 21 S. 29, Nr. 18: √ √ a) 2 · 17 = 68 √ √ b) 7 · 10 = 490 √ √ c) 0, 5 · 28 = 7 d) √ 3 · 11 4 q 11 6 · 6 √ 11 e) f) 2 · = q 99, q16 11 √6 = 3, 25 = √ √ g) 10 · q17, 33 = q 1733 1 h) 2, 5 · 50 = 18 13 A.6. Sitzplan der XX, Raum 252 Praktikumsbericht Mathematik Autor vi A Anhang A.7. Auflistung der hospitierten Stunden Die dunkelgrün hervorgehobenen Stunden wurden neben den unterrichteten Stunden in der Klasse 9|2 zusätzlich alleine oder im kooperativen Unterricht unterrichtet. Datum Zeit Klasse 13.09.10 08:00- LK Ma 09:40 Schüler- Fach anzahl 19 Mathematik 13.09.10 10:00- 10g 10:45 25 Mathematik 13.09.10 10:55- 9|2 12:45 28 Mathematik 13.09.10 13:5015:25 14.09.10 15:3017:05 16.09.10 10:0011:40 Logik I 11 Logik II LK Ma 15 Mathematik Mathematik Mathematik 16.09.10 12:0012:45 17.09.10 08:0008:45 17.09.10 10:0010:45 17.09.10 10:5511:40 17.09.10 12:0012:45 20.09.10 08:0009:40 9|2 28 Logik I 11 9|2 28 Logik II LK Ma 15 LK Ma 19 20.09.10 13:50- Logik I 15:25 11 Mathematik 20.09.10 15:30- AG 16:15 Mathe 12 Mathematik Praktikumsbericht Mathematik 19 19 Mathematik Mathematik Mathematik Mathematik Mathematik Mathematik Autor Stundenthema Komplanarität/ Kollinearität, lineare (Un-) Abhängigkeit Berechnungen im Dreieck mit Sinus, Cosinus, Tangens Abzählbarkeit und Dichtheit der rationalen Zahlen LEK, Fehlersuche in Beweisen LEK, Fehlersuche in Beweisen Herleitung Geradengleichung, Lagebeziehungen im Raum Die irrationalen Zahlen Terme und Termumformungen LEK, Eigenschaften rationale Zahlen Terme und Termumformungen LEK, Kollinearität und Identität Identität, Parallelität, windschief, Schnitt von Geraden Tautologien, Negationen Känguruh-Aufgaben Hospitationsschwerpunkt Lernen von mathematischen Begriffen Transfer von Textaufgaben in mathemische Formeln Lernen mathematischer Begriffe Hinterfragen von Operationen Hinterfragen von Operationen Motivation durch Beispiele Gestaltung des Tafelbildes Lernen von Begriffen Motivation von Sätzen Lernen von Begriffen Erarbeitung durch Fragen Meldeverhalten Übersetzung von Denkstrukturen in die Logik Selbstkontrollmechanismen vii A Anhang 21.09.10 15:30- Logik 17:05 II 15 Mathematik Tautologien, Negationen 23.09.10 10:00- LK Ma 11:40 19 Mathematik 27.09.10 8:0009:40 28.09.10 15:3017:05 01.10.10 08:0008:45 01.10.10 10:5511:40 LK Ma 19 Logik II Logik I 15 Logik II 15 Mathematik Mathematik Mathematik Mathematik Identität, Parallelität, windschief, Schnitt von Geraden Übung für die Klausur, Spurpunkte alternative/konjunktive Normalform alternative/konjunktive Normalform alternative/ konjunktive Normalform Klausurbesprechung, Geradenscharen 11 01.10.10 12:00- LK Ma 12:45 19 Mathematik 05.10.10 15:30- Logik 17:05 II 15 Mathematik 08.10.10 08:00- Logik I 8:45 11 Mathematik 08.10.10 10:55- Logik 11:40 II 08.10.10 12:00- LK Ma 12:45 15 Mathematik Mathematik Praktikumsbericht Mathematik 19 Autor Assoziativität, Idempotenz, Distributivität, Verschmelzungsgesetz LEK, Schülervortrag vollständige Induktion LEK, Schaltalgebra Übersetzung von Denkstrukturen in die Logik Festigung durch Üben Erkennen von Lösungsstrategien Möglichkeiten der Termumformung Möglichkeiten der Termumformung Möglichkeiten der Termumformung korrekte mathematische Aufschreibweisen Lösungsstrategien Gestaltung des Tafelbildes Motivation durch Beispiele Klausurbesprechung, Verbalisierung von lin. Unabhängigkeit Schülerlösungen viii A Anhang A.8. Leistungskontrolle Gruppe A mit Erwartungshorizont Name: 2. LEK Thema: Umformen von Wurzeltermen MA XX, Gruppe A 08.10.2010 Aufgabe 1: Vereinfache soweit wie möglich. q √ 36 = 96 = 23 a) 81 = √36 81 √ √ √ √ b) 10 · 16, 9 = 10 · 16, 9 = 169 = 13 √ √ √ √ √ √ c) 5 · 5x2 = 5 · 5x2 = 25x2 = 25 · x2 = 5|x| √ √ √ 2 √ √ √ √ d) (2 v − 2) · (2 v + 2) (für v ≥ 0) = 2 · 2 · v · v − 2 = 4v − 2 √ √ √ 2 √ √ √ 2 √ √ √ √ e) ( 3− 6)2 = 3 − 2 3 6 + 6 = 3 − 2 3 · 6 + 6 = 9 − 2 18 = 9 − 2 2 · 9 = 9 − 6 2 √ √ √ √ √ (für a ≥ 0) = (5 + 7 − 2) a = 10 a f) 5 a + 7 a − 2 a Aufgabe 2: Mache den√Nenner rational. (Entferne die Wurzel aus dem Nenner.) √ √ 2 2 √6 2 6 √ √ a) 6 = 6 6 = 6 = 36 √ √ √ √ 2− 3 3√ 2− 3 b) 2+1√3 = (2+√2− = 3 = = 2 − 4−3 1 3)(2− 3) Aufgabe 3: Löse die Gleichung x2 − 3 = 0. (Gib die Lösungsmenge an.) x2 − 3 = 0 |+3 √ | x2 = 3 √ √ √ |x| = 3 x = 3vx = − 3 √ √ L = {− 3; 3} Aufgabe 4: √ a) Bestimme die Definitionsmenge des Wurzelterms 3x − 6 und stelle ihn graphisch dar. 3x − 6 ≥ 0 | + 6 3x ≥ 6 | : 3 x ≥ 2 D = {x R|x ≥ 2} b) Bestimme die Menge, für die gilt: D = {x R|x < 1} Praktikumsbericht Mathematik Autor ix A Anhang Aufgabe 5: Der arabische Mathematiker Al-Karkhi schrieb in einem Lehrbuch der Algebra: √ √ √ 8 + 18 = 50. Beweise die Gültigkeit dieser Gleichung. √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ 8 + 18 = 4 · 2 + 2 · 9 = 4 2 + 2 9 = 2(2 + 3) = 5 = 2 25 = 2 · 25 = 50 alternativ: √ √ 8 + 18 √ √ 4·2+ 9·2 √ √ √ √ 4 2+ 9 2 √ (2 + 3) 2 √ 5 2 Form: Punkte: = = = = = √ 50 √ 25 · 2 √ √ 25 · 2 √ 5 2 √ 5 2 Ergebnis: Note: Kenntnisnahme der Eltern: Verteilung der Punkte: Aufgabe 1: (AFB I) a) 1 Punkt: Wurzel ziehen b) 2 Punkte: Zusammenziehen der Wurzeln, Wurzel ziehen c) 2 Punkte: Zusammenziehen der Wurzeln, Wurzel ziehen mit Betragsstrichen d) 1 Punkt: Anwendung der binomischen Formel e) 2 Punkte: Anwendung der binomischen Formel, partielles Wurzelziehen f) 1 Punkt: Anwendung des Distributivgesetzes Aufgabe 2: (AFB II) a) 2 Punkte: sinnvolles Erweitern des Bruches, Nenner rational machen durch Multiplikation zweier Wurzeln b) 2 Punkte: sinnvolles Erweitern des Bruches, Nenner rational machen durch Anwendung der binomischen Formel Aufgabe 3: (AFB II) 2 Punkte: Lösen der Gleichung nach x mit zwei Lösungen, Aufstellen der Lösungsmenge Praktikumsbericht Mathematik Autor x A Anhang Aufgabe 4: (AFB II) a) 3 Punkte: Betrachtung des Radikanden ≥ 0, Lösen der Ungleichung nach x, Bestimmung des Definitionsbereiches b) 1 Punkt: Bestimmung des Definitionsbereiches aus der Graphik Aufgabe 5: (AFB III) 3 Punkte: partielles Wurzelziehen, Anwendung des Distributivgesetzes, Lösung mit Antwortsatz A.9. Leistungskontrolle Gruppe B Name: 2. LEK Thema: Umformen von Wurzeltermen MA XX, Gruppe B 08.10.2010 Aufgabe 1: Vereinfache soweit wie möglich. q √ 9 81 81 =3 a) 144 = 144 = 12 √ √ √ √ 4 b) 19, 6 · 10 = 1, 96 · 10 = 196 = 14 √ √ √ √ √ c) 12a2 · 3 = 36a2 = 36 a2 = 6|a| √ √ √ √ √ √ √ √ (für p ≥ 0) = 3 · 3 · p · p − 7 · 7 = 9p − 7 d) (3 p − 7) · (3 p + 7) √ √ √ 2 √ √ √ 2 √ √ √ √ e) ( 6− 2)2 = 6 − 2 6 2 + 2 = 6 − 2 6 · 2 + 2 = 8 − 2 12 = 8 − 2 4 · 3 = 8 − 4 3 √ √ √ √ √ f ) 6 x + 3 x − 11 x (für x ≥ 0) = (6 + 3 − 11) x = −2 x Aufgabe 2: √ a) Bestimme die Definitionsmenge des Wurzelterms 5x + 10 und stelle ihn graphisch dar. 5x + 10 ≥ 0 | − 10 5x ≥ −10 | : 5 x ≥ −2 D = {x R|x ≥ −2} b) Bestimme die Menge, für die gilt: Praktikumsbericht Mathematik Autor xi A Anhang D = {x R|x < −2} Aufgabe 3:√ Mache √ den Nenner rational. (Entferne die Wurzel aus dem Nenner.) √ 15 15 3 √ 3 15 3 √ √ a) 15 = 15 15 = 15 = 5 √ √ √ √ √ 2)√ 6(2+ 2) 6(2+ 2) 3(2+ 2) √ b) 2−6√2 = (2−6(2+ = = = = 6 + 2 4−2 2 1 2)(2+ 2) Aufgabe 4: Löse die Gleichung x2 − 7 = 0. (Gib die Lösungsmenge an.) x2 − 7 = 0 |+7 √ x2 = 7 | √ √ √ |x| = 7 x = 7vx = − 7 √ √ L = {− 7; 7} Aufgabe 5: Der arabische Mathematiker Al-Karkhi schrieb in einem Lehrbuch der Algebra: √ √ √ 12 + 48 = 108. Beweise die Gültigkeit dieser Gleichung. √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ 12 + 48 = 4 · 3 + 3 · 16 = 3 · 4 + 3 · 16 = 3(2 + 4) = 36 = 3 36 = √ √ 3 · 36 = 108 alternativ: √ √ 12 + 48 √ √ 4 · 3 + 3 · 16 √ √ √ √ 3 · 4 + 3 · 16 √ 3(2 + 4) √ 36 Form: Punkte: = = = = = √ 108 √ 36 · 3 √ √ 36 3 √ 6 3 √ 36 Ergebnis: Note: Kenntnisnahme der Eltern: Verteilung der Punkte: Aufgabe 1: (AFB I) a) 1 Punkt: Wurzel ziehen b) 2 Punkte: Zusammenziehen der Wurzeln, Wurzel ziehen Praktikumsbericht Mathematik Autor xii A Anhang c) 2 Punkte: d) 1 Punkt: e) 2 Punkte: f) 1 Punkt: Zusammenziehen der Wurzeln, Wurzel ziehen mit Betragsstrichen Anwendung der binomischen Formel Anwendung der binomischen Formel, partielles Wurzelziehen Anwendung des Distributivgesetzes Aufgabe 2: (AFB II) a) 3 Punkte: Betrachtung des Radikanden ≥ 0, Lösen der Ungleichung nach x, Bestimmung des Definitionsbereiches b) 1 Punkt: Bestimmung des Definitionsbereiches aus der Graphik Aufgabe 3: (AFB II) a) 2 Punkte: sinnvolles Erweitern des Bruches, Nenner rational machen durch Multiplikation zweier Wurzeln b) 2 Punkte: sinnvolles Erweitern des Bruches, Nenner rational machen durch Anwendung der binomischen Formel Aufgabe 4: (AFB II) 2 Punkte: Lösen der Gleichung nach x mit zwei Lösungen, Aufstellen der Lösungsmenge Aufgabe 5: (AFB III) 3 Punkte: partielles Wurzelziehen, Anwendung des Distributivgesetzes, Lösung mit Antwortsatz Praktikumsbericht Mathematik Autor xiii A Anhang A.10. Aufgeschlüsselte Punkteverteilung der LEK Zur Vereinfachung sind die Aufgabentypen der Leistungskontrolle B in dieselbe Reihenfolge gebracht worden wie bei der Leistungskontrolle A. Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 a) 1 1 1 1 2 1 0 1 2 1 0 1 1 0 1 2 0 0 1 1 2 1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 Aufgabe b) c) d) 1 1 0 2 2 1 12 2 1 1 0 0 1 0 1 0 0 0 0 2 1 0 2 1 12 0 0 0 2 1 0 2 1 12 1 1 12 2 2 1 0 0 1 0 0 0 0 2 1 12 2 1 1 2 1 0 2 1 1 2 1 12 2 1 1 2 1 1 2 1 0 0 1 1 2 0 12 2 0 1 1 2 e) 1 1 21 2 1 21 1 21 0 1 21 2 f) 0 1 1 0 0 0 1 2 0 0 0 1 1 0 0 1 0 0 1 1 1 0 0 1 1 1 1 1 2 1 21 1 2 2 1 2 1 2 1 1 21 1 21 1 0 1 0 1 2 2 1 21 Praktikumsbericht Mathematik 1 2 1 2 a) 1 21 1 21 1 21 1 21 1 21 0 1 21 2 0 1 21 1 21 1 21 1 21 1 21 1 21 0 1 21 1 21 1 21 2 1 21 1 21 1 21 1 21 2 2 3 b) 1 1 2 2 1 12 0 1 12 2 0 0 0 0 1 1 2 0 0 0 0 1 2 1 12 1 12 1 1 1 2 1 0 1 1 12 1 0 0 0 1 0 1 0 0 0 1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 0 1 2 1 12 1 Autor 4 a) 1 1 3 0 1 2 1 2 0 3 1 1 0 1 1 0 1 2 1 21 3 2 2 1 0 2 21 0 3 2 5 Punkte % Note 0 0 3 1 0 0 0 3 0 0 0 0 0 3 0 0 0 0 2 0 2 0 0 2 2 0 2/2 ⇒ 9 21 /24 2/2 ⇒ 13 12 /24 2/2 ⇒ 21/24 2/2 ⇒ 11/24 2/2 ⇒ 9 21 /24 2/2 ⇒ 3/24 0/2 ⇒ 9/24 2/2 ⇒ 21/24 1/2 ⇒3/24 1/2 ⇒ 10 12 /24 2/2 ⇒ 9 21 /24 2/2 ⇒ 9 21 /24 2/2 ⇒ 11 12 /24 1/2 ⇒ 11/24 1/2 ⇒ 5/24 2/2 ⇒ 12/24 1/2 ⇒11/24 2/2 ⇒ 13 21 2/2 ⇒ 16 12 /24 2/2 ⇒ 16/24 2/2 ⇒ 15 12 /24 2/2 ⇒ 11 12 /24 2/2 ⇒ 11 12 /24 2/2 ⇒ 12/24 2/2 ⇒ 20/24 2/2 ⇒ 15/24 39, 6 56,3 87,5 45,8 39,6 12,5 37,5 87,5 12,5 43,8 39,6 39,6 47,9 41,7 20,8 50 45,8 56,3 68,8 66,6 65 47,9 47,9 50 83,3 62,5 5 4 2 5 5 6 5 2 6 5 5 5 5 5 5 4 5 4 3 3 3 5 5 4 2 4 b) 1 2 0 1 1 2 1 2 1 2 1 2 1 1 2 1 1 1 2 1 0 1 2 1 1 2 1 2 1 2 1 1 2 0 1 2 1 2 1 1 2 xiv A Anhang A.11. Bewertungsmaßstab für Mathematik in der LEK Bewertun9..§!}laßstab für Mathematik und Physik S1a Sekl Sekl Note 1 bis 20 Punkte über 20 Punkte 95% 90% 2 80% . 750/0 3 65% 60% 4 500/0 45% 5 20% 20Yo Notenpunkte 15 14 13 . 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 6 < 20% ärz z 10 < 20'% 0 Tests 100% 95% 90% 85%) 800/0 75% 70% 65% 60% ·55%-50% 45% 35% 20% 10% <10% a s re I 95% 90'% 85% 80% 75% 70% 65% 60% 55% 50% 45% 36% 270/0 18% 9% <9% Abbildung A.1: Bewertungsmaßstab von LEK und Klasuren der Sekundarstufen I und II der Fachkonferenzen Mathematik und Physik, XXXXX-Gymnasium, bereitgestellt von Frau XXXXX. Praktikumsbericht Mathematik Autor xv A Anhang A.12. Teilformalisiertes Stundenprotokoll vom 13.09.2010 im LK Ma Phase/ Lehrerhandeln Schülertätigkeiten Lerninhalte Einstieg Lehrerin (L) fordert auf, die Bei einem Trapez muss ein Paar Sicherung 8:55 Uhr vergangene Aufgabe zur Un- kollinearer Vektoren Die Vektoren Ergebnisse, tersuchung eines Trapez vor- sind für r = 2 kollinear. Das heißt, Wiederholung zustellen. Stellen Sie bitte kurz dass beide Seiten parallel sind und Ihre Ergebnisse zu der Aufgabe es sich um ein Trapez handelt. Zeit der vor, bei der untersucht werden sollte, ob es sich bei dem Rechteck um ein Trapez handelt. Übung L schreibt drei Punkte an die S lösen die Aufgabe und ein S Transfer 09:01 Uhr Tafel. stellt seinen Rechenweg an der Wissensstruk- geg.: A(1|2|4), B(3|4|3), C(5|6|2) Tafel vor. turen auf neue Prüfen Sie, ob C durch ein Viel- Um zu prüfen, ob die drei Punkte faches von A und B darstellbar auf einer Geraden liegen, untersucht # » # » man, ob AB und BC kollinear zu ~ und BC ~ ist. Alternativ: Sind AB 09:12 Uhr von Aufgabe kollinear? einander sind: # » # » AB = r · BC,r R 2 1 3 # » ~ AB = b−~a = 4−2 = 2 −1 4 3 2 3 5 # » BC = ~c−~b = 6−4 = 2 3 −1 2 # » # » Da AB = BC, ist r = 1. L weist darauf hin, dass ein Wir haben eine Strecke AC mit dem Interpretation Antwortsatz bzw. eine Inter- Mittelpunkt B. von pretation der Ergebnisse not- Die Länge der Strecke AC ist dop- se in verbale wendig ist. pelt so lang wie AB. Wo liegen die Punkte auf der Ge- Die Strecke AB und BC sind gleich rade? lang. Praktikumsbericht Mathematik Autor Ergebnis- Sprachweise xvi A Anhang 09:17 Uhr L schreibt das Stundenthema Vektoren sind linear abhängig, wenn Zielangabe, Be- an die Tafel. sie komplanar sind. griffsbildung, „Lineare Abhängigkeit und Aufbau Unabhängigkeit“ Def.: Die bekannte Wisn ~a1 , ~a2 , ..., ~an auf Vektoren heißen sensstrukturen linear abhängig, wenn einer der Vektoren als Linearkombination der anderen darstellbar ist. Was fällt Ihnen dazu ein? 09:21 Uhr Nein, das ist nicht genug. Was Komplanarität kann man in ei- macht den Unterschied aus? ner Ebene untersuchen, hier nicht. Komplanarität ist ein Spezialfall der Abhängigkeit. 09:24 Uhr untersucht S hören zu, kommentieren und Verdeutlichung Dreidimensionalen, stellen Nachfragen bei Unklarhei- durch Anwen- ten. dungsbeispiel L ergänzt das Tafelbild. Ist S ergänzen das Tafelbild in ihrem Erweiterung dies nicht der Fall, so heißen die Heft. der Komplanarität man lineare im Abhängigkeit im n- Dimensionalen. L nennt Beispiel: Erwärmung einer Eisenstange und die dabei entstehende Helligkeit bei der Erwärmung. Es ist zwar nicht vorstellbar, aber Betrachtung der durch die Temperatur begreifbar. 09:27 Uhr Vektoren linear unabhängig. lin. Ab- hängigkeit zur L verweist auf das Kriterium Unabhängig- für lineare Abhängigkeit und Un- keit abhängigkeit, dass die Schüler nicht auswendig können, aber bei Nachfrage ausdrücken müssen. Praktikumsbericht Mathematik Autor xvii A Anhang 09:30 Uhr Wo sieht man den Unterschied Gar nicht. und verweist auf die Unterschiede beim Rechnen von Komplanari- Dimensionalität (Komplanarität im zwischen Kom- tät und linearer Unabhängigkeit? Dreidimensionalen) planarität und Unter uns. Im Dreidimensiona- lin. Unab- len gibt es maximal drei linear hängigkeit, unabhängige Vektoren. Der vier- Herausar- te ist linear abhängig... beiten von Eigenschaften 09:32 Uhr L stellt Aufgabe aus dem S lösen die Aufgabe. Sie sind line- Anwendung Buch von Bigalke/ Köhler: ar abhängig, weil außer der trivialen von Gelerntem, Mathematik 13.1, S. 46, Nr. 1 Lösung nochdie Lösungr = 2, s = 1 −3 6 ~ 1 existiert: 2 4 + 1 −2 = 0 4, 5 −9 8a und d. 6 a) Sind 4 und −9 ar unabhängig? 09:35 Uhr −3 −2 line 4, 5 Transfer auf Aufgabe L schreibt die zweite Aufgabe S lösen die Aufgabe und er- Übung, Fes- andieTafel: gänzen an der Tafel. Daraus tigung von ergibt Wissensstruk- 1 1 1 r −2 + s 2 + t 0 = 1 −1 3 ~0; r, s, t R Praktikumsbericht Mathematik sich das folgende r s t rechte Seite 1 1 1 0 −2 2 0 0 3 −1 1 0 1 1 1 0 0 4 2 0 0 −4 2 0 1 1 1 0 0 4 2 0 0 0 0 0 Autor GS: turen xviii A Anhang A.13. Teilformalisiertes Stundenprotokoll vom 13.09.2010 in der Klasse XX Phase/ Lehrerhandeln Schülertätigkeiten Lerninhalte die S begrüßen L, holen ihre Ziel des Einstieges: fordert Übungshefte heraus und Festigung notieren ter Zeit Einstieg Lehrerin 10:55 Uhr Schüler sie auf, (L) (S) ihre herauszuholen. begrüßt und Übungshefte Sie diktiert die diktierten Aufgaben in ihrem Heft. vier Aufgaben der täglichen bekann- mathematischer Inhalte, Aktivierung von Wissen Übung. 1. „Wandle um in eine Dezimalzahl: “ 2. Wandle um in einen Bruch: 3. Berechne folgende Wurzeln: q √ √ 121 144 , −64, 625 4. Aus welchen Zahlen besteht die Ha, das geht ja gar nicht! Menge der rationalen Zahlen? Übung L weist S an, die Aufgaben al- S versuchen, die Aufgaben Umwandlung 11:00 Uhr leine und ohne Nutzung des einzelnd ohne Nutzung des ↔ Taschenrechners zu lösen. Taschenrechners zu lösen. Eigenschaften Bruch Dezimalzahl, der rationalen Zahlen 11:08 Uhr L fordert zum Vergleich der S nennen ihre Ergebnisse Anwendung bekann- Aufgaben auf. und klären Probleme im ter Regeln Klassengespräch. Die Definition für die rationalen Zahlen Q lautet: Die Menge der rationalen Zahlen besteht aus allen abbrechenden oder periodischen Dezimalzahlen. Hausauf- L leitet die Kontrolle der S nennen ihre Lösungen, gaben Hausaufgaben ein und bittet vergleichen und korrigie- 11:14 Uhr S, ihre Ergebnisse nacheinan- ren sie gegebenenfalls. der laut zu nennen. Praktikumsbericht Mathematik Autor xix A Anhang 11:17 Uhr L leitet neue Phase ein. S versuchen, in Einzelar- Umwandlung Bisher haben wir rein periodische beit die Dezimalzahl in gemischt periodischen und abbrechende Dezimalzahlen einen Zahl in einen Bruch (in Brüche) umgewandelt. Jetzt Bruch umzuwan- einer deln. Dabei zeigt sich, dass arbeiten wir mit gemischt periodischen Dezimalzahlen. L schreibt Aufgabe an die Tafel: viele S Probleme damit haben. Formt die gemischte periodische Dezimalzahl in einen Bruch um: 0, 16 11:20 Uhr L fordert einen S auf, die Auf- S stellt seine Lösung gabe an der Tafel vorzurech- an der Tafel vor und der Problemstellung nen, um für alle eine Muster- kommentiert im Klassenverband lösung und einen Rechenalgo- Mitschüler stellen Fragen mit Hinterfragen der rithmus zu liefern. und korrigieren gemein- Lösbarkeit sie. Seine gemeinsames Lösen sam Fehler. 0, 16 = 0, 1 + 0, 06 = 0, 1 + 0, 1 · 0, 6 = 0, 1 + 0, 1 · = 0, 1 + 6 9 6 90 = 1 10 + 2 30 = 5 30 = 1 6 11:26 Uhr L schreibt fünf Aufgaben an S Übung die Tafel und bittet S, sie als zimalzahlen Bruch umzuformen. darzustellen, haben aber a) 0, 4163 b) 0, 258 grundlegende c) 0, 258 d) 0, 258 den e) 0, 258 versuchen, die als DeBruch Transfer von Rechenalgorithmen Probleme, Rechenalgorithmus der Beispielaufgabe auf die Übungsaufgaben zu transferieren. Praktikumsbericht Mathematik Autor xx A Anhang Ergebnis- L erkennt die Schwierigkeiten S beginnt, den Lösungs- sicherung der S, die Umformung vor- weg zu Aufgabe a) an der 11:33 Uhr zunehmen und lässt exempla- Tafel vorzurechnen und risch Aufgabe a) an der Tafel wird parallel bei gemach- lösen. ten Fehlern von seinen Mitschülern korrigiert. Fortsetzung L stellt Nachfragen zu den ReErgebnis- chenschritten des Schülers an sicherung der Tafel. 12:00 Uhr Wie verschiebt man Kommata S vervollständigt den Lösungsweg an der Tafel. 0, 4163 = 0, 41 + 0, 0063 = 0, 41 + 0, 01 · 0, 63 Kommaverschiebung bei Dezimalzahlen, Addition von Brü- chen, (Kommaverschiebung) bei Dezimalzahlen? = Wie addiert man Brüche? (Bruchdarstellung) Wie stellt man eine periodische Dezimalzahl als Bruch dar? = = 41 100 41 100 41 100 + 0, 01 · + + 63 99 21 · 1 33 100 7 1100 kgV, Umwandlung eines Bruches ↔ Dezimalzahl (Addition von Brüchen) = = 41·11+7 1100 229 458 = 550 1100 Man addiert Brüche, indem man sie gleichnamig macht. 12:08 Uhr L weist S darauf hin, wie nicht S können nun wesentlich systematische Erwei- Übung endende periodische Dezimal- besser den Algorithmus terung des Nenners zahlen als Bruch dargestellt anwenden und stellen die zur Darstellung von Dezimalzahlen hauptsäch- Dezimalzahlen lich in Einzelarbeit als Bruch werden. 0, 639 wird dargestellt durch 639 999 . Periodische Dezimalzahlen werden als Bruch immer mit einer 9, 99, 999, ... im Nenner darge- als Bruch dar und vergleichen mit ihrem Partner. stellt. L gibt erneut Zeit, die restlichen Dezimalzahlen umzuformen. HausaufgabeL schreibt die Hausaufgaben S notieren die Aufgaben 12:26 Uhr an die Tafel. in ihrem Hausaufgaben- Wandle um: heft, wandeln um und ver- a) 0,101 b) 0, 101 c) 0, 101 d) 0, 101 Praktikumsbericht Mathematik gleichen die Ergebnisse. Autor xxi A Anhang Problem- Was ist mit dieser periodischen S versuchen, die Dezimal- Gleichheit stellung Dezimalzahl: 0, 99? zahl nach gewohnten Re- zimalzahlen geln umzuwandeln und ge- verschiedener Darstel- 12:31 Uhr langen sehr schnell eigen- von Debei lungsform ständig zu einer Lösung mit Begründung: 0, 99 ist gleich 1, denn 0, 99 sind 12:33 Uhr 99 99 , was wieder 1 ist. L schreibt 1, 9 an die Tafel S nennen Lösungen 1, 9 und fragt nach dem umge- ist gleich formten Bruch. Nach verschie- schreiben 19 18 19 9 , 9 , 99 Transfer des Gelern- und ten auf andere Auf- anschließend gaben; Probleme der denen Lösungsvorschlägen der den richtigen Lösungweg Eingabe von periodi- Schüler schreibt sie das richti- von der Tafel ab. schen Dezimalzahlen ge Ergebnis an die Tafel und in den Taschenrechner erklärt es. 1, 9 = 1 + 9 9 =1+1=2 Übung L schreibt Übungsaufgaben S lösen die Aufgaben in 12:36 Uhr an die Tafel, um das Verständ- Einzelarbeit nis zu festigen. schenrechner. 0, 09 0, 9 0, 59 0, 59 Ein S ohne gibt Ta- trotzdem Eine Periode ist nicht in den Taschenrechner eingebbar, da Stellen fehlen würden. Eine Periode ist kein endlicher Bruch. 1,999999 in den Taschenrechner ein und stellt die Frage Warum kommt da nicht 2 raus? Sicherung L lässt die Ergebnis vorlesen S lesen ihre Lösungen vor, 12:39 Uhr und vergleichen. vergleichen ihre Ergebnis- Es gibt keine 9er Periode. se und korrigieren sie gegebenenfalls. 0, 09 = 0, 1 = 0, 9 = 9 99 = 1 11 0, 59 = 0, 6 = 0, 59 = Praktikumsbericht Mathematik Autor 1 10 3 5 59 99 xxii B Selbstständigkeitserklärung B. Selbstständigkeitserklärung Hiermit erkläre ich, dass ich die Arbeit selbstständig verfasst sowie keine anderen Quellen und Hilfsmittel als die angegebenen benutzt habe. Berlin, den 3. Dezember 2010 Praktikumsbericht Mathematik Autor xxiii