Schaffung von wohnortnahen Arbeitsplätzen (70 - 8

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Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid
Der Bürgermeister
Warum Gewerbegebiete?
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Schaffung von wohnortnahen Arbeitsplätzen (70 - 80 % Auspendler)
Warum interkommunal?
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regionale Betrachtung senkt Flächenverbrauch
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gemeinsame Wirtschaftsentwicklung senkt Kosten
•
Entwicklung zukunftsfähiger Gewerbestandorte
Warum Eischeid – Nord?
•
Durch Bezirksregierung akzeptiert
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Gewerbestandort für zukunftsfähige Betriebe
•
Verkehrsgünstige Lage durch Anbindung an L 352
•
Moderate Höhenunterschiede im Gelände können über Geländemodellierungen nahezu
ausgeglichen werden
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Größe und Zuschnitte des Gebiets besonders für flexible Gewerbenutzung geeignet
•
Räumlicher Zusammenhang mit Hauptort Neunkirchen bewirkt positive Synergieeffekte
•
Kein Verkehr durch Eischeid
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Standort für Arbeiten und Wohnen
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Kleinteiliger Gewerbestandort der neuen Generation
•
Arbeitsteilige Entwicklung der 3 Teilgebiete
- Standort Bitzen (nahe Seelscheid, in Much) als „klassischer“ Gewerbestandort
- Standorte Bövingen (Much) und Eischeid-Nord (Neunkirchen)
als kleinteilige, spezifizierte Gewerbegebiete
•
Zeitlich gestufte Entwicklung der 3 Teilgebiete uber mehr als 10 Jahre
Die (Teil-)Gebiete Bitzen und Bövingen sollen kurzfristig realisiert werden, der Standort
Eischeid-Nord wird erst dann umgesetzt, wenn Bövingen zu 2/3 belegt ist
•
Keine realisierbare Alternative
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Warum Gewerbegebiete?
Im Zuge der demografischen Entwicklung der letzten Jahre sind die Zeiten eines stürmischen
Bevölkerungswachstums nicht nur in Neunkirchen-Seelscheid endgültig vorbei. In Zeiten hoher
Treibstoff- und Energiepreise ist die Nähe zum Arbeitsplatz die entscheidende Frage bei der
Wahl des Wohnortes. Vier von fünf Arbeitnehmern haben ihren Arbeitsplatz außerhalb unserer
Gemeinde, über 30 % nehmen Fahrstrecken von über 25 km täglich in Kauf, um in unserer schönen Gemeinde zu wohnen. Die Frage ist, wie lange man sich das bei weiter steigenden Energiekosten leisten will oder kann? Immer mehr Menschen wandern aufgrund der fehlenden Arbeitsplätze in die Städte ab. Auch Neunkirchen-Seelscheid verliert Einwohner.
Die Schaffung von wohnortnahen Arbeitsplätzen und damit die Ausweisung von Gewerbegebieten gehört, seit die Gemeinde sich Anfang 1993 entschloss, den in seinen Grundzügen auf der
Nachkriegssituation zurückgehenden Flächennutzungsplan (FNP) grundlegend zu überarbeiten,
zu den wichtigsten Zielen.
Im Zuge der Aufstellung des
FNP wurden in den 90er
Jahren 13 Standorte von
Remschoss im Süden der
Gemeinde
bis
nach
Oberdorst
im
Norden
Neunkirchen-Seelscheids
untersucht
–
und
weitestgehend
abgelehnt.
Dabei waren auch Eischeid I
„Eischeider Straße“ (jetzt
Eischeid-Nord)
und
Eischeid
II
„Sternstraße/Krawinkeler
Straße“ (jetzt EischeidKrawinkel). In den letzten Jahren wurden weitere Standorte an der B56 (Zeithstraße) vorgeschlagen und durch die Bezirksplanungsbehörde abgelehnt.
Daher verfügt Neunkirchen-Seelscheid heute praktisch über keine freien Gewerbeflächen
mehr. Im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit mit Much und der Ausweisung eines
Interkommunalen Gewerbegebietes mit dem Neunkirchen-Seelscheider Teil Eischeid-Nord bietet sich jetzt langfristig die Möglichkeit der Schaffung neuer Arbeitsplätze. Die politisch gewollte interkommunale Zusammenarbeit hat bei der Bezirksregierung ein Umdenken bewirkt, so dass
Eischeid-Nord jetzt wieder in der Diskussion ist.
Warum interkommunal?
Seit Anfang der 90er Jahre entwickeln Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen interkommunale Gewerbegebiete. Interkommunale Zusammenarbeit hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Der Druck, der auf den kommunalen Haushalten lastet, zwingt die Gemeinden zur Zusammenarbeit. Die Gemeinden Much und Neunkirchen-Seelscheid haben sich zu einer gemeinsamen Ausweisung und Entwicklung von Gewerbegebieten entschlossen. Durch das
Planungsbüro Hamerla wurde eine Machbarkeitsstudie angefertigt, um mögliche Standorte und
ihre Qualitäten auf beiden Gemeindegebieten zu bewerten. In einem ersten Schritt wurde der
Gesamtraum beurteilt und darauf aufbauend vier Standortoptionen untersucht:
• Bitzen an der Grenze zu (Neunkirchen-)Seelscheid in Much
• Bövingen in Much
• Seelscheid-Oberdorst und
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• Seelscheid-Nord.
In der Gemeinde Much wurde bereits frühzeitig die Wichtigkeit der Entwicklung der Gewerbegebiete Bövingen und Bitzen herausgestellt. Insbesondere Bövingen durch die Nähe zum Zentralort Much und das gegenüberliegende gut angenommene Gewerbegebiet soll die Gewerbeentwicklung von Much in nächster Zeit bestimmen.
Die Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid bemüht sich bereits seit längerer Zeit um die Ausweisung und Erschließung zusätzlicher
Gewerbegebietsflächen. Sie hat die
Untersuchung der Standorte Oberdorst
und Seelscheid Nord gutachterlich
beauftragt.
Die erste Bewertung führte zum
Ausschluss von Oberdorst und des
Standorts Seelscheid-Nord aufgrund
nicht gegebener Flächenverfügbarkeit
bzw. der aufgrund der Topographie
extrem hohen Erschließungskosten. In
einer zweiten Stufe sind weitere
Standorte der Gemeinde NeunkirchenSeelscheid untersucht worden: HeisterBreitscheid (durch die BezReg abgelehnt) und Eischeid-Krawinkel.
Durch die Gemeinde wurde der Bezirksregierung Köln das Gebiet Eischeid – Krawinkel vorgeschlagen. In der Landesplanung / Regionalplanung wird die Fläche als allgemeiner Freiraumund Agrarbereich mit z. T. der Funktion Grundwasser- und Gewässerschutz dargestellt. Im Flächennutzungsplan ist das Plangebiet als Fläche für die Landwirtschaft ausgewiesen. Es handelt
sich um Acker- und Grünflächen mit geringem bis mäßigem ökologischem Wert.
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Für die Entwicklung des Standortes Eischeid-Krawinkel als Gewerbegebiet spricht aus Sicht der
Gemeinde die Größe des gesamten Gebiets, die topografische Situation sowie der Zuschnitt der
einzelnen Teilflächen. Außerdem ist die Wasser- und Landschaftsschutzsituation als günstig einzuschätzen. Positiv ist die Nähe zum Hauptort Neunkirchen.
Allerdings ist wegen eines Bachs eine Aufteilung des Gebiets in mehrere Teile erforderlich. Außerdem stellt der Planungsstand einen hemmenden Faktor dar. Das Gebiet ist im Regionalplan
nicht als Gewerbe- und Industriebereich dargestellt.
Der Standort Eischeid-Krawinkel wurde von der Bezirksregierung jedoch verworfen. Die Bezirkregierung schlug stattdessen vor, die im Westen angrenzende Fläche Eischeid-Nord, die im
Flächennutzungsplan bereits als Fläche für Sportanlagen dargestellt ist, mit dem geplanten Gewerbegebiet Eischeid-Krawinkel zu tauschen.
Warum Eischeid-Nord?
Die Fläche für Sport- und Spielanlagen kann auch im Freiraum genehmigt werden, die gewerbliche Baufläche rückt näher an den Ortsteil Eischeid und grenzt dann unmittelbar an den Siedlungsbereich von Neunkirchen.
Im Regionalplan wird
das
Gebiet
dem
allgemeinen Freiraumund
Agrarbereich
zugeordnet.
Im
Flächennutzungsplan ist
der Standort derzeit als
Fläche für Sport- und
Spielanlagen ausgewiesen. In Absprache mit
der
Bezirksregierung
Köln ist jedoch ein
Tausch dieser Fläche
mit
dem
östlich
angrenzenden Bereich
möglich. Östlich ist eine
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Wohnbaufläche für ein geplantes Wohngebiet ausgewiesen und südlich grenzt ein bereits bestehendes Wohn- bzw. Dorfgebiet an.
Der Standort liegt vollständig außerhalb
von Landschaftsschutzgebieten und
FFH- Gebieten. Nur ein kleiner Bereich
im Nordosten ist der Wasserschutzzone
III der Wahnbachtalsperre zugeordnet.
Aufgrund
der
Lage
an
einer
Landesstraße
muss
eine
Baubeschränkungszone von 40 m beachtet werden. Des Weiteren quert eine
30 kV- Leitung das Gebiet und der
südlich gelegene landwirtschaftliche
Betrieb erfordert möglicherweise die
Einhaltung eines Schutzabstands. Der
Standort Eischeid-Nord ist für ein interkommunales Gewerbegebiet von den untersuchten Standorten im Gemeindegebiet Neunkirchen-Seelscheid am besten geeignet.
Besonders vorteilhaft ist das
Gebiet von seiner topografischen
Lage her, da nur geringe Höhenunterschiede
im
Gelände
bestehen,
die
über
eine
behutsame Geländemodellierung
nahezu ausgeglichen werden
können. Als Folge würde sich ein
vergleichsweise
geringer
Aufwand bei der Erschließung
ergeben.
Die verkehrliche Erschließung ist
über die L 352 über den künftig
als Kreisverkehr ausgebauten
Anschluss über die Eischeider
Straße gut möglich. Neben der
topografischen Situation ergeben
sich weitere Vorteile aus der Größe des Plangebiets.
Außerdem ist der räumliche Zusammenhang mit dem Hauptort Neunkirchen ein positiver Faktor.
Wichtig ist auch, dass das Gebiet aus Sicht des Wasser- und Landschaftsschutzes günstig bewertet werden kann. Die Gesamtgröße und der mögliche Zuschnitt der Grundstücke ist für ein Gewerbegebiet sehr gut geeignet
Die Bezirksregierung Köln hat erklärt, dass sie mit der Entwicklung dieser Fläche als Teil eines
interkommunalen Gewerbegebiets einverstanden ist, wenn die neue Fläche durch die Herausnahme der gewerblichen Baufläche in Seelscheid-Nord aus dem Flächennutzungsplan kompensiert wird.
Struktur- und Erschließungskonzept (nach Vorschlag Gutachten Hamerla)
Das Plangebiet hat eine Größe von ca. 7,75 ha und gehört zum Gemeindegebiet NeunkirchenSeelscheid. Es sind sehr variable Grundstücksgrößen zwischen 750 und 12.000 m2 umsetzbar.
So dass hier vom größeren Betrieb bis zur kleinteiligen Bebauung ein breites Spektrum angeboten werden kann.
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Die Erschließung erfolgt über die Eischeider Straße, die von der L 352 über einen geplanten
Kreisverkehr abzweigt. Wichtig ist aufgrund der indirekten Erschließung über die L 352 die attraktive Gestaltung der Eingangssituation an der Eischeider Straße. Die mittige Erschließungsstraße endet auf der zu einer Einbahnstraße ausgebauten Straße Im Höfchen, die wiederum den
ausfahrenden Verkehr direkt auf die L 352 leitet. Die Straße im Gewerbegebiet soll eine Fahrbahnbreite von 7,0 m, auf jeder Seite einen Gehweg und einen einseitigen Streifen Längsparkplätze erhalten. Dieser wird durch eine Baumreihe gegliedert.
Die Bebauung orientiert sich
zur inneren Erschließungsstraße
und im Entree im Westen zur
Eischeider Straße. Da sich das
Gewerbegebiet im Nordwesten
am Kreisverkehr von der L 352
abwendet, muss hier ein
attraktiv
gestalteter
Freiraumbereich dem Gebiet
eine Adresse geben. Dies kann
über eine Straßenaufweitung
als Haltebereich mit einer
Informationstafel und eine
interessante Grüngestaltung unter
Ausnutzung
der
besonderen
topografischen
Situation - geschehen. Bogenförmige, den Höhenlinien folgende Hecken staffeln sich den Hang
hinauf und bilden einen starken Kontrast zum naturnahen Freiraum des südlichen Siefens. Das
am Rand des Gewerbegebiets stehende ehemalige Wassergebäude in Bruchstein kann als Landmarke erhalten werden. Ebenso wird die Eischeider Straße mit dem Areal des Wegekreuzes an
der Eischeider Straße in die Gesamtgestaltung des Gebiets eingebunden und „grün“ eingefasst.
Das Gewerbegebiet wird in Richtung Süden und Norden durch eine intensive Bepflanzung in
den Freiraum eingebunden, was gleichzeitig die Einsehbarkeit ins Gebiet begrenzt und dem Gebiet einen gestalteten Rahmen gibt. Zusammen mit einer noch nicht durchgeplanten Erweiterung
des Orts Eischeid in Richtung Neunkirchen kann ein effektiver Siedlungszusammenhang hergestellt werden, der aber durch die breite Grünschneise des Siefenbereichs noch deutlich vom
Hauptsiedlungsbereich Neunkirchens getrennt bleibt.
Für eine möglichst kostengünstige Erschließung und zur Schaffung möglichst ebener Gewerbegrundstücke soll die zu allen Seiten hin abfallende Geländekuppe behutsam modelliert werden.
Durch Abtragen der Kuppe mit anschließender Kammlinie und Anschütten des Materials in den
Randbereichen des Gewerbegebiets entsteht eine gut vermarktbare, relativ ebene Fläche. Zusätzlich wird erreicht, dass nur eine Leitung für Schmutz- und Niederschlagswasser in der Erschließungsstraße, in westlicher Richtung verlaufend, verlegt werden muss. Das Schmutzwasser wird
weiter über die Eischeider Straße in den bereits bestehenden Kanal in der Straße südlich des Gebiets eingeleitet. Für die Beseitigung des Niederschlagswassers sind verschiedene Möglichkeiten
erarbeitet worden. Im Rahmen der weiteren Planung muss überprüft werden, welche Variante
technisch am besten und aus Sicht der Wasserbehörden umsetzbar ist und finanziell eine günstige Lösung darstellt.
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Noch ein Wort zur
Zersiedlung der Landschaft
und zum Flächenverbrauch.
Neunkirchen–Seelscheid
geht vorbildlich mit Grund
und Boden um. Dies zeigt
die nebenstehende Grafik,
die den Zuwachs an
Siedlungsund
Verkehrsfläche, und damit
den Flächenverbrauch für
Neunkirchen-Seelscheid
(unterste Linie), NordheinWestfalen (mittlere Linie)
und typische große Landgemeinden (obere Linie)
aufzeigt.
NeunkirchenSeelscheid hat in den letzten 10 Jahren praktisch keine Flächen mehr verbraucht. Von einem willkürlichen baulichen Zusammenwachsen der Dörfer und einer fortschreitenden Zersiedlung kann also keine Rede sein.
In der Septembersitzung 2008 hat der Gemeinderat die grundsätzliche Vorgehensweise beschlossen. Damit ist die Planungsabsicht aber noch lange nicht umgesetzt. Zunächst muss der Flächennutzungsplan geändert und anschließend auch ein Bebauungsplan aufgestellt werden. In beiden
Verfahren werden alle Bürger mehrfach angehört werden. Wichtig ist, dass mit „Bitzen“ und
„Bövingen“ kurzfristig wieder Gewerbegebiete entstehen, die Arbeitsplätze in der Region schaffen. „Eischeid“ ist – nach heutigem Kenntnisstand – eine Aufgabe für folgende Generationen.
Ich wünsche mir, dass diese Information zu einer Versachlichung der stark emotional geführten
Diskussion führt und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Ihr
Helmut Meng, Bürgermeister
Zugehörige Unterlagen
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