Neu Brenz / Garwitz : Aktiv für den Erhalt der Kuhschelle

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Neu Brenz / Garwitz : Aktiv für den Erhalt der Kuhschelle
vom 28. Mai 2015
Aus der Redaktion des Ludwigsluster Tageblatt
Klaus Funk aus Neu Brenz engagiert sich schon seit vielen Jahren im Natur- und
Umweltschutz und wurde dafür jetzt ausgezeichnet
Klaus Funk aus Neu Brenz an der Kuschellendüne Hühnerberg bei Garwitz.
Foto: Michael Seifert
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„Sehen Sie, hier haben sich bereits neue Pflanzen ausgebildet“, sagt Klaus Funk und zeigt auf
das junge Grün der Gemeinen Kuhschelle, die sich über die Fläche mitten in der Natur
erstreckt. Es handelt sich hier um einen geschützten Landschaftsteil, um das
Flächennaturdenkmal Hühnerberg bei Garwitz. Dem Neu Brenzer Klaus Funk hat es dieses
Stück Natur besonders angetan. Und zwar so sehr, dass er von seinem Zuhause in der
Lindenstraße in Neu Brenz kilometerweit fährt, um diese seltene Pflanzenart zu pflegen.
Das brachte ihm die Anerkennung des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie
Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow (LUNG) und nachfolgend eine Auszeichnung ein. Am
11. April 2015 fand diese beim Naturschutztag Mecklenburg-Vorpommern in Rostock statt.
Nicht nur Klaus Funk ist über die Anerkennung seiner ehrenamtlichen Arbeit durch das
Umweltministerium erfreut. Auch Henry Topp, der Bürgermeister der Gemeinde Brenz, ist
stolz auf den eifrigen Naturschützer. Im Beisein der Wettbewerbs-Jury, die auf ihrer Tour auf
der Suche nach dem schönsten Dorf auch in Brenz Station machte, erwähnte er das
Engagement samt der von Umweltminister Till Backhaus unterzeichneten Urkunde. Klaus
Funks Einsatz ist nur eines von vielen Beispielen vorbildlicher ehrenamtlicher Arbeit in der
Gemeinde, mit der Brenz im Kreis-Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – unser Dorf soll
schöner werden“ die Jury überzeugen und punkten will.
Schon seit jungen Jahren der Natur verbunden
Klaus Funk pflegt dieses Kuhschellen-Areal schon seit vielen Jahren, er schaut nach, wie sich
die Pflanzen entwickeln, wie sie sich vermehren, schneidet mit einer Motorsense das Gras um
die Kuhschelle frei. Die Verkleinerungsform von Kuhschelle ist Küchenschelle, so genannt
wegen ihrer glockenförmigen Blüten, die an den klingenden Halsschmuck der Kühe erinnern.
„Im April beginnt sie zu blühen. Ab Mitte März schaue ich hier dann öfter vorbei“, so der 70Jährige, der sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich in der Kreisfachgruppe Geobotanik des
früheren Kreises Parchim engagierte und zu Natur und Landschaft schon als Junge ein enges
Verhältnis hatte.
„Dieses Frühjahr war für die Kuhschelle gar nicht so gut. Es war zu trocken, erst in der letzten
Aprilwoche gab es Regen“, so Klaus Funk. Dann setzte aber im Mai, gut 14 Tage später,
nochmal eine zweite Blüte ein. Seit 2008 pflegt er diese Fläche, auf einem Areal von rund 100
Quadratmetern gab es damals etwa 25 Pflanzen, verstreut dann auf einem anderen Teil noch
einmal gut zehn Exemplare. Nach und nach erweiterte Klaus Funk den Standort, dank ihm
wuchsen neue Pflanzen. „In der freien Natur braucht die Kuhschelle rund vier bis fünf Jahre,
bis sie blüht. Und eine Blüte kann bis zu 80 Samen haben.“
Dieser Standort Hühnerberg bei Garwitz ist der bedeutendste von nur noch drei Fundorten der
Echten Kuhschelle in unserem Bundesland. Als violette Schönheit in Samt und Seide zeigt
sich die Gemeine Küchenschelle, wenn sie blüht. Die Pflanze ist geschützt, besonders in MV
vom Aussterben bedroht, und sie steht auf der Roten Liste.
von Michael Seifert
erstellt am 28.Mai.2015 | 07:00 Uhr
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