Landratsamt Sigmaringen Fachbereich Gesundheit 0 75 71 / 102 – 6401 0 75 71 / 102 – 6499 [email protected] Ringelröteln (Erythema infectiosum) Stand 09/2014 Was sind Ringelröteln? Ringelröteln (Erythema infectiosum) und Röteln (Rubella) sind zwei unterschiedliche Erkrankungen, die Erreger sind nicht identisch. Ringelröteln werden durch den Parvovirus B 19 ausgelöst. Wie werden Ringelröteln übertragen und wie lange ist man ansteckend? Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch durch Tröpfchenoder Schmierinfektion. Tröpfcheninfektion: Übertragung beim Husten, Niesen, Sprechen. Schmierinfektion: Übertragung über mit Sekret verunreinigte Hände oder über Hautkontakt nicht intakter Haut mit infiziertem Blut. Die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung beträgt meist 4 - 14 Tage (max. 3 Wochen). Die höchste Ansteckungsfähigkeit besteht in der Zeit vor dem Auftreten des Hautausschlags. Nach Beginn des Hautausschlags besteht praktisch keine Ansteckungsfähigkeit mehr. Daher ist allein der Hautausschlag kein Grund zum Ausschluss eines Erkrankten aus der Gemeinschaftseinrichtung. Was sind die typischen Symptome? 2 – 3 Tage leichtes Fieber, Krankheitsgefühl, Muskel- und Kopfschmerzen. Nach einem beschwerdefreien Intervall von ca. 1 Woche, Auftreten eines Hautausschlags, der im Gesicht schmetterlingsförmig, am Körper, Armen und Beinen girlandenförmig aussieht. Die Hauterscheinungen blassen in der Mitte ab, so dass die typischen ringelförmigen Muster entstehen. Der Hautausschlag kann in den folgenden Wochen, oft provoziert durch Stress, Sonnenlicht oder Wärme, immer wieder auftreten, ohne dass eine neue Infektion vorliegt. Meist verläuft die Erkrankung ganz ohne Symptome oder unter dem Bild eines grippalen Infekts. Komplikationen: Gelenkentzündungen (vor allem bei Mädchen und jungen Frauen). Sehr selten: Leber-, Herzmuskel-, Gelenk- oder Gehirnentzündung. Maßnahmen zur Verhütung der Weiterverbreitung in Gemeinschaftseinrichtungen Ein Impfstoff gegen Ringelröteln steht nicht zur Verfügung. Nach durchgemachter Infektion besteht meist lebenslange Immunität. Das Risiko einer Übertragung des Virus durch Schmierinfektion kann durch gründliche Händehygiene reduziert werden. Vorbeugende Maßnahmen nach Kontakt zu erkrankten Personen: Schwangere, die noch keine Ringelröteln durchgemacht haben, wird empfohlen, sich umgehend mit ihrem Frauenarzt in Verbindung zu setzen, da das Virus auf das ungeborene Kind übertragen werden kann. Menschen mit Abwehrschwäche (Antikörpermangelsyndrom, HIV-Infektion, hämato-onkologische Grunderkrankung oder immunsuppressive Therapie) sollten unverzüglich ihren behandelnden Arzt aufsuchen, wenn sie Kontakt zu einem Erkrankten hatten, um zeitnah Laboruntersuchungen und medizinische Maßnahmen einzuleiten. Bitte wenden Bei Schwangeren ohne ausreichende Immunität können die Viren auf Wie kann sich das Personal im Alltag schützen? Das müssen Sie beachten das ungeborene Kind übergehen; Empfehlung: Kontaktaufnahme mit dem behandelnden Arzt. In der Regel sind bei Ringelröteln keine zusätzlichen Desinfektionsmaßnahmen nötig, die Umsetzung des Hygieneplans ist ausreichend. Jedoch kann das zuständige Gesundheitsamt im Einzelfall, z.B. bei der Betreuung immunsupprimierter Menschen, Schutzmaßnahmen anordnen. Abklärung ob es sich in der Einrichtung um eine einzelne Erkrankung (Einzelfall) oder um einen Ausbruch (Häufung) handelt Bei einer Häufung hat die Leitung oder Vertretung die Pflicht das zuständige Gesundheitsamt unverzüglich über das Auftreten von Windpocken zu benachrichtigen und dazu krankheits- und personenbezogene Angaben zu machen (gemäß §34 Abs.1 + 6 IfSG) Bei einer Häufung empfiehlt es sich zudem den Träger zu informieren Ein Aushang ohne Hinweis auf die Person hat zu erfolgen, dass u.a. gefährdete Personen (z.B. werdende Mütter) frühzeitig vorbeugende Maßnahmen einleiten können Nach Auftreten des typischen Hautausschlags dürfen Kinder die Gemeinschaftseinrichtungen wieder besuchen, sofern ihr Allgemeinzustand dies zulässt Kontaktpersonen dürfen die Gemeinschaftseinrichtung besuchen Keine zusätzlichen Maßnahmen in der Kleinkindbetreuung/bei Wickelkindern. Wenn Sie noch Fragen haben sollten, können Sie sich gerne mit dem Gesundheitsamt telefonisch in Verbindung setzen. Telefon: 07571/102-6401 Mit freundlichen Grüßen Fachbereich Gesundheit