Ringelröteln - Infektion und Verlauf Ringelröteln sind eine Infektionskrankheit, die durch das Parvovirus B19 verursacht wird. Übertragen werden sie meist von Mensch zu Mensch durch die sogenannte Tröpfcheninfektion, d.h. über Nasen- und Rachensekret (z.B. durch Niesen). Die überwiegende Zahl der Infektionen erfolgt bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 5 und 15 Jahren. Nicht selten werden aber auch Erwachsene infiziert. Vom Zeitpunkt der Infektion bis zum Ausbruch der Erkrankung vergehen im Allgemeinen 4-20 Tage. Die Erkrankung beginnt häufig mit leichtem Fieber, Kopfschmerzen und einem juckenden Hautausschlag auf den Wangen. Er breitet sich dann über den ganzen Körper aus und hält ungefähr eine Woche an. Bei etwa 10% der Kinder und 80% der Erwachsenen kommt es zu Gelenkbeschwerden, die mitunter Monate oder auch Jahre anhalten können. Besonderheiten in der Schwangerschaft In der Schwangerschaft kann das Virus über die Plazenta auf das ungeborene Kind übertragen werden. Hier befällt es die Zellen, die für die Blutbildung verantwortlich sind. Eine schwere Anämie (Blutarmut), ein Hydrops fetalis (Wasseransammlung im kindlichen Gewebe) sowie der Fruchttod kann die Folge sein. Die Mehrzahl (ca. 60%) der Infektionen verläuft ohne Erkrankungszeichen der Mutter! Wie wird die Diagnose gestellt? Ringelröteln werden häufig mit Röteln, Masern oder einer Allergie verwechselt. Eine sichere Diagnose kann nur durch eine Blutuntersuchung (Serologie) gestellt werden. Bei Infektionsverdacht oder Kontakt mit einem erkrankten Kind sollte unverzüglich eine serologische Untersuchung erfolgen, um die Ausgangslage zu kennen. Wenn früher eine Infektion durchgemacht wurde, besteht Immunschutz, so dass das ungeborene Kind nicht erkranken kann. Falls kein Immunschutz besteht, ist eine erneute Blutuntersuchung nach 2 Wochen erforderlich, um eine mögliche Infektion ausschliessen zu können. Therapie Eine spezielle Therapie oder Prophylaxe gibt es nicht. Falls eine Erstinfektion in der Schwangerschaft vorliegt, ist eine engmaschige Überwachung zum Ausschluss einer schweren Infektion des Kindes in jedem Falle durchzuführen. Sie beinhaltet Ultraschallkontrollen und weitere Blutuntersuchungen alle 1-2 Wochen über einen Zeitraum von mindestens 6-8 Wochen. Kommt es zu einem Hydrops fetalis, kann ein Blutaustausch beim Kind in spezialisierten Kliniken durchgeführt werden. Vorsorge Meiden Sie den Kontakt mit an Ringelröteln erkrankten Kindern, wenn Sie schwanger sind. Oft kann aber eine Ringelrötelninfektion nicht gleich bei einem erkrankten Kind / Erwachsenen, zu welchem Sie Kontakt hatten, erkannt werden, Ob Sie einen Immunschutz aufgrund einer früher durchgemachten Infektion besitzen und damit Ihr Kind geschützt ist, können Sie durch eine Blutuntersuchung auf Ringelröteln für sich klären. Die Kosten zur Überprüfung eines möglicherweise vorhandenen Immunschutzes werden allerdings nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Diese tragen nur die Kosten, wenn aktuell ein Kontakt mit einem ringelrötelnerkrankten Kind oder Erwachsenen bestand oder Sie selbst entsprechende Erkrankungszeichen zeigen. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Schwangerschaftsverlauf und alles Gute für Sie und Ihr Kind. 16.06.2007