Kapitel 3.28 Seltene Lokalisationen und nicht

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Krebs in Deutschland | Seltene Lokalisationen und nicht-melanotischer Hautkrebs
3.28 Seltene Lokalisationen und nicht-melanotischer Hautkrebs
Seltene bösartige Tumoren
(C80) oder nicht näher bzw. ungenau bezeichnet ist
(C26, C76). Die übrigen sind in Tabelle 3.28.1 dargestellt. Detailliertere Ergebnisse zur geschätzten
bundesweiten Inzidenz und zur Sterblichkeit, etwa
nach Altersgruppen und Diagnosejahren, finden
sich unter www.krebsdaten.de.
Gut 5 % aller bösartigen Neubildungen ohne den
nicht-melanotischen Hautkrebs betreffen Lokalisationen, die in den vorigen Kapiteln nicht behandelt
wurden. Davon wiederum sind etwa die Hälfte bösartige Tumoren, deren Sitz entweder unbekannt
Tabelle 3.28.1
Häufigkeit, mittleres Erkrankungsalter und Überlebensraten für seltene bösartige Tumoren in Deutschland (2010)
Lokalisation
ICD-10 Neuerkrankungen
Männer
Sterbefälle
Männer
Frauen
gesamt
990
840
255
254
68
70
57
Nase, Nebenhöhlen u. Mittelohr
C30 – C31
510
320
125
56
64
65
58
Mediastinum u. sonstg. Brustorgane
C37 – C39
300
210
189
138
67
70
46
Knochen u. Knorpel
C40 – C41
400
350
239
197
51
57
62
Weichteile (ohne Mesotheliom)
C46 – C49
2.010
1.870
660
760
66
68
57
71
53
Vagina u. sonstg. weibl. Geschlechtsorgane
C52, C57 – C58
Penis u. sonstg. männl. Geschlechtsorgane
C60, C63
890
C65 – C66, C68
1.480
940
1.878
883
73
75
44
C69
440
410
117
120
65
65
65
Nebenniere u. andere endokrine Drüsen
C74 – C75
160
200
263
252
55
60
46
Makroglobulinämie Waldenström2
C88, C96
170
140
86
70
69
72
78
ableitende Harnwege
Auge
1.020
Frauen
Ø Erkrankungsalter rel. 5-J.-ÜR1
C17
Dünndarm
Frauen Männer
478
199
70
70
1 relative 5-Jahres-Überlebensrate in Prozent, Männer und Frauen, Periode 2009-2010
2 und sonstige bösartige Erkrankungen des lymphatischen, blutbildenden und verwandten Gewebes
Nicht-melanotischer Hautkrebs
beim Basaliom erklärt sich wahrscheinlich dadurch,
dass verdächtige Hautveränderungen gerade im
höheren Alter eher bei ansonsten gesunden Personen abgeklärt werden.
Beim Plattenepithelkarzinom kommen Metastasen etwas häufiger vor, die Prognose ist dennoch im
Allgemeinen gut. Eine erworbene Immunschwäche
bzw. –supression durch Medikamente, z. B. nach
Transplantation, kann das Auftreten dieses Tumors
begünstigen.
Seltene Hautkrebsformen umfassen u.a. die Merkel-Zelltumoren, Fibrosarkome sowie Karzinome der
Talg- und Schweißdrüsen. In der Todesursachenstatistik lassen sich die verschiedenen Formen des nichtmelanotischen Hautkrebses nicht differenzieren.
Die nicht-melanotischen Hautkrebsformen verteilen
sich überwiegend auf Basaliome und Plattenepithelkarzinome, die beide vor allem im höheren Lebensalter auftreten (Tabelle 3.28.2). Wichtigster Risikofaktor ist bei beiden Formen die langfristige Einwirkung des ultravioletten Anteils der Sonnenstrahlung,
weshalb sie vor allem im Gesicht bzw. am Kopf und
Hals lokalisiert sind.
Das Basaliom metastasiert nur in sehr seltenen
Ausnahmefällen und verläuft daher in aller Regel
nicht lebensbedrohlich. Es kann aber zerstörerisch in
die Umgebung wachsen und damit bei ungünstiger
Lokalisation die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Die relative Überlebensrate von über 100 %
Tabelle 3.28.2
Häufigkeit, mittleres Erkrankungsalter und Überlebensraten für die wesentlichen nicht-melanotischen Hautkrebsformen
in Deutschland (2010)
Lokalisation
ICD-O-3
Neuerkrankungen
Männer
Frauen
gesamt
77.800
73.800
71
71
104
Plattenepithelkarzinome
805-808
22.000
14.700
76
79
95
unspezifische Histologie
800-804
400
300
75
78
80
900
700
73
75
81
101.100
89.500
72
72
102
1 relative 5-Jahres-Überlebensrate in Prozent, Männer und Frauen, Periode 2009-2010
Männer
346
Frauen
Ø Erkrankungsalter rel. 5-J.-ÜR1
809-811
gesamt
Frauen
Sterbefälle
Basaliome
übrige Formen
Männer
275
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