Tagblatt Medien, 19. September 2011 Eine Lehrstunde in Astrologie Jacqueline Schmutz, Astrologin und Körpertherapeutin aus Bern. (Bild: Michael Hug) Die Komturei Tobel zeigt die Ausstellung «Tattoo – unter die Haut ins Herz». Passend dazu referierte Jacqueline Schmutz über Tätowierungen und Identität. Michael Hug Tobel. Beides, die Astrologie und die Tätowierung des Körpers, diene der Identität, sagte Jacqueline Schmutz, Astrologin und Körpertherapeutin aus Bern, am Freitag in der Komturei Tobel: Leute, die sich tätowieren lassen, hätten eine Auseinandersetzung mit sich selbst geführt. Diese alte Suche nach Identität finde man auch in der Astrologie. Dass sich die Astrologie nicht nur mental mit dem Menschen auseinandersetzt, sondern auch mit seinem Körper, zeigte die Referentin mit dem Bild des Tierkreismannes aus dem Stundenbuch des Herzogs von Berry aus dem 15. Jahrhundert. Der Stier gehört zum Hals Demnach lassen sich die Tierkreiszeichen Körperzonen zuordnen, so Schmutz: «Zum Beispiel der Stier dem Hals, der Krebs der Brust, der Löwe dem Herz oder der Skorpion dem Genitalbereich.» Naheliegend dabei: Der Wassermann lässt sich den Waden zuordnen, die Füsse den Fischen. Schmutz: «Widder und Kopf, das bedeutet doch neue Ideen ins Leben bringen, Durchsetzungskraft, Ursprünglichkeit.» Interessant auch, so Schmutz, dass jene Zeichen die man oben vermuten würde, unten sind und umgekehrt: «Das hat mit Spannung zu tun und mit Gegensatz, mit Polarität.» Die Reihenfolge der dem Körper zugeordneten Tierkreiszeichen ist die selbe wie im Tierkreis. Die Zeichen stehen sich somit ebenfalls gegenüber, wie etwa der Krebs (Brust) dem Steinbock (Knie) oder der Widder (Kopf) der Waage (Unterbauch). Schmutz: «Die Waage ist im Zentrum des Körpers, wahrt die Balance mit den Hüftgelenken, organisch betrachtet ist sie in der Nähe der Nieren, wo Hormone gebildet werden. Die Waage sorgt hier für Ausgleich.» Das Publikum war weiblich Indem Jacqueline Schmutz die Zuordnungen und Bedeutungen der Tierkreiszeichen mit den betreffenden Körperzentren erläuterte, verriet die Referentin auch sehr viel über die Bedeutungen der Zeichen selbst. So wurde denn der Vortrag zunehmend zu einer Lehrstunde in Astrologie. Das Publikum, ausnahmslos weiblich und zumeist der Astrologie zugewandt, vermochte sehr gut zu folgen.