Rot-Grüner Salon zur Bundestagswahl 2013 Nach #btw13: Rot-Grün, was nun? Donnerstag, 26. September 2013 zwischen 13.00 und 14.15 Uhr Das Progressive Zentrum e.V. Werftstr. 3 10557 Berlin Nach #btw13: Rot-Grün, was nun? Bei der Bundestagswahl hat sich Angela Merkel deutlich gegen Rot-Grün durchgesetzt. Doch immerhin: Schwarz-Gelb ist abgewählt. Im neuen Bundestag wird neben den 311 Abgeordneten von CDU/CSU eine Mehrheit von 319 Parlamentarierinnen und Parlamentariern sitzen, deren Parteien sich als „links der Mitte“, „links“ oder „progressiv“ begreifen und deren Wählerinnen und Wähler keine Lust mehr auf Merkels Politik des sprachlosen Stillstands haben. Die numerische Mehrheit der Bundestagsmandate steht also links von CDU/CSU, auf der Ebene der Bundesländer wiederum wird Deutschland längst weit überwiegend rot-grün, rot oder rot-rot regiert. Die Mehrheit links der Mitte existiert, kann allerdings aus verschiedenen Gründen derzeit nicht politisch wirksam werden. Erst recht nicht für den Fall, dass sich SPD oder Grüne in den kommenden Wochen (oder Monaten) dazu entschließen, als Juniorpartner in eine Regierung Merkel einzutreten. Aus progressiver Sicht schließen sich an diesen Befund eine ganze Menge drängender Fragen an, die sowohl den einzelnen betroffenen Parteien als auch den Perspektiven progressiver Politik in Deutschland insgesamt gelten: • Steht die Sozialdemokratie jetzt vor der – so oder so – riskanten Alternative, sich entweder an der Spitze einer progressiven Opposition gegen Merkels muddling through programmatisch und personell grundlegend zu erneuern – oder als mehrheitsbeschaffende Funktionspartei bis zur Unkenntlichkeit zerrieben zu werden? • Bedeutet die Wahlniederlage der Grünen, dass die Festlegung der Partei auf das Wahlziel einer rotgrünen Mehrheit ein strategischer Irrtum gewesen ist? Liegt ihre Zukunft in der diffusen gesellschaftlichen Mitte? Oder verständigen sich die Grünen darauf, ihr (bei dieser Wahl nicht eingelöstes, aber weiterhin enormes) wahlpolitisches Potenzial in ein breites politisches Bündnis für gesellschaftlichen Fortschritt, ökonomische Vernunft und ökologische Erneuerung einzubringen? • Ist es denkbar, dass sich die Linkspartei in absehbarer Zeit zu einem produktiven Bestandteil eines attraktiven politischen Bündnisses zur progressiven Erneuerung Deutschlands entwickeln? Oder bleibt es dabei, dass ideologischer Rigorismus und fehlender Wirklichkeitssinn in Teilen der Partei dem Zustandekommen solch einer zugleich progressiven wie pragmatischen Mehrheit im Wege stehen? • Wie kann das verwaiste Erbe des sozialen und bürgerrechtlich geprägten Liberalismus auf kluge Weise in die Konzeption und Strategie einer – dann gerade auch aufgrund ihrer positiven Liberalität - erfolgreichen progressiven Mehrheit in Deutschland integriert werden? ! Kurz gefragt also: Hat Merkels Biedermeier alle Fortschrittsperspektiven verbaut? Hat die Bundestagswahl 2013 neue Spielräume für die Ideen des sozialen und ökonomischen, gesellschaftlichen und kulturellen Fortschritts in Deutschland geschaffen? 13.00 Begrüßung Dominic Schwickert, Geschäftsführer des Progressiven Zentrums und Koordinator von #bewegungjetzt 13.05 Impuls Peter Siller, Abteilungsleiter Inland der Heinrich-Böll-Stiftung und Mitinitiator von #bewegungjetzt Anke Hassel, Professorin an der Hertie School of Governance und Erstunterzeichnerin von #bewegungjetzt 13.20-14.15 www.boell.de Freie Diskussion www.progressives-zentrum.org