Semantik von Formeln und Sequenzen 33 Grundidee der Verwendung von Logik im Software Entwurf Syntax: ⊢K „ist beweisbar” O Menge von Formeln = Axiome Ax Semantik: Vollständigkeit Korrektkeit beschreiben Software-Systeme: Menge von Algebren {A, B, . . .} |= „ist gültig in” 34 Formel ϕ beschreibt Eigenschaft ϕA Grundidee der Verwendung von Logik im Software Entwurf (1) Semantik (i. e. der Inhalt, dessen was wir tun): • 1. Schritt: Wir wollen Softwaresysteme und funktionale Anforderungen an solche beschreiben • SW-Systeme sind Datenstrukturen, Programme etc. bei eingebetteten Systemen evtl. inclusive Umgebung • 2. Schritt: Gegeben eine beliebige Implementierung, die die Anforderungen erfüllt, wollen wir Eigenschaften wie z. B. Korrektheit und Sicherheit nachweisen Mathematik: Das allgemeinste Modell für ein SW-System ist eine Algebra A. Wir wollen also Algebren beschreiben, und Eigenschaften von Algebren nachweisen. 35 Grundidee der Verwendung von Logik im Software Entwurf (2) Mathematik: Sprachen zum Beschreiben von Algebren und ihren Eigenschaften heissen Logiken Bem.: Auch Prog.sprachen sind spezielle Beschreibungen von Algebren! Syntax • Algebren kann man durch Formelmengen Ax beschreiben • Eigenschaften werden durch Formeln ϕ beschreiben • Statt informell zu überlegen ob eine Eigenschaft gilt, verwenden wir einen Kalkül K , und zeigen formal: Ax ⊢K ϕ Gewinn: Garantie, dass SW-System Eingenschaft hat Keine absolute Garantie: Nur so gut, wie genau man das SW-System beschrieben wurde (insbes. die Umgebung bei eingebetteten Systemen!) 36 Semantik: Σ-Algebren Eine Σ-Algebra A = ((As )s∈S , (op A )op∈OP ) zu einer Signatur Σ = (S, OP ) ist ein Paar mit: • Nichtleeren Mengen As für jede Sorte s ∈ S (Trägermengen) • Die Trägermenge Abool ist immer gleich {tt,ff} • Funktionen op A : As1 × . . . × Asn → As′ für alle op : s1 , . . . , sn → s′ • Die vordefinierten booleschen Symbole haben in jedem A die “normale” Bedeutung (Wahrheitstafeln): trueA = tt, ∧A (tt,ff) = ff, ∨A (tt,ff) = tt etc. Die Menge aller Σ-Algebren über Σ wird mit Alg(Σ) bezeichnet. 37 Semantik: Belegungen von Variablen Eine Belegung (engl. v aluation; auch: ein Zustand) v: S s∈S vs : Xs → As ist eine Abbildung, die jedem Variablensymbol in Xs einen Wert in As zuordnet Die Abänderung vxa der Belegung v für x ∈ Xs und a ∈ As ist definiert durch: vxa (y) := ( v(y) a 38 falls x 6= y falls x = y Semantik von Ausdrücken Gegeben eine Algebra A und eine Belegung v . Dann ist die Semantik [[e]]A,v eines Ausdrucks e der Sorte s das folgende Element aus As : • [[x]]A,v := v(x) für x ∈ Xs • [[op(e1 , . . . , en )]]A,v := op A ([[e1 ]]A,v , . . . , [[en ]]A,v ) für op ∈ OP und ei ∈ EXPR(Σ, X) • [[e1 = e2 ]]A,v := tt, falls [[e1 ]]A,v = [[e2 ]]A,v (sonst := ff) • [[∀ x.ϕ]]A,v := tt, falls für alle a ∈ As′ gilt: [[ϕ]]A,vxa = tt (sonst := ff) (x ∈ Xs′ ) • [[∃ x.ϕ]]A,v := tt, falls es ein a ∈ As′ gibt mit [[ϕ]]A,vxa = tt (sonst := ff) (x ∈ Xs′ ) Hinweis: Falls ϕ eine Formel ist, so ist [[ϕ]]A,v immer tt oder ff. (“die Formel ist wahr oder falsch in A mit v ”) 39 Gültigkeit und Erfüllbarkeit Für ϕ ∈ For (Σ, X) und Ax ⊆ For (Σ, X) definiert man: • A, v |= ϕ :⇔ [[ϕ]]A,v = tt • A |= ϕ :⇔ für jedes v gilt: A, v |= ϕ Gesprochen: „ϕ gilt in A“, „A Modell von ϕ “ • A |= Ax :⇔ A |= ϕ für alle ϕ ∈ Ax • Ax |= ϕ :⇔ für alle A ∈ Alg(Σ) gilt: A |= Ax ⇒ A |= ϕ Gesprochen: „ϕ folgt aus Ax “ • ϕ Tautologie, |= ϕ :⇔ für alle A ∈ Alg(Σ) gilt A |= ϕ • ϕ erfüllbar :⇔ es gibt A ∈ Alg(Σ) mit A |= ϕ • Ax erfüllbar :⇔ es gibt A ∈ Alg(Σ) mit A |= Ax 40 Eigenschaften der Prädikatenlogik (1) 1. A, v |= ϕ ⇔ Nicht A, v |= ¬ ϕ (kurz: A, v 6|= ¬ ϕ) 2. A, v |= ϕ oder A, v |= ¬ ϕ 3. v(x) = v ′ (x) für alle x ∈ free (ϕ) ⇒ (A, v |= ϕ ⇔ A, v ′ |= ϕ) 4. Nur, wenn free (ϕ) = ∅: A |= ϕ oder A |= ¬ ϕ 5. Nur, wenn free (ϕ) = ∅: A |= ϕ ⇔ A 6|= ¬ ϕ 6. A |= ϕ ⇔ A |= Cl∀ (ϕ) Bedeutung: Cl ∀ (ϕ) - Allquantifizierung aller freien Variablen in ϕ 41 Eigenschaften der Prädikatenlogik (2) Substitutionstheorem [[t]]A,v A, vx |= ϕ ⇔ A, v |= ϕtx Korollar (Instanzierung und Umbenennung) Es gilt: |= (∀ x . ϕ) → ϕtx Wenn z 6∈ free (ϕ) \ {y }, so gilt außerdem: • A, v |= ∀ y . ϕ ⇔ A, v |= ∀ z . ϕzy • |= (∀ y . ϕ) ↔ (∀ z . ϕzy ) 42 Semantik von Sequenzen Definition (Semantik von Sequenzen) V W A, v |= Γ ⊢ ∆ ⇔ A, v |= Γ→ ∆ Folgerungen Für ϕ ∈ For (Σ, X) und Ax ⊆ For (Σ, X) gilt A |= ϕ A |= ¬ ϕ Ax |= ϕ Ax |= ¬ ϕ ⇔ ⇔ ⇔ ⇔ 43 A |= ⊢ ϕ A |= ϕ ⊢ Ax |= ⊢ ϕ Ax |= ϕ ⊢ Korrektheit der basic rules Satz (Regelkorrektheit der basic rules) Für alle basic rules gilt: A |= {Γ1 ⊢ ∆1 , . . . , Γn ⊢ ∆n } ⇒ A |= (Γ ⊢ ∆) Alles andere wäre nicht sehr sinnvoll! Satz (Invertierbarkeit der basic rules) Für alle basic rules außer Abschwächung gilt: A |= (Γ ⊢ ∆) ⇒ A |= {Γ1 ⊢ ∆1 , . . . , Γn ⊢ ∆n } Wichtige Konsequenz: Durch Regelanwendung wird aus einer beweisbaren Sequenz nie eine unbeweisbare! (Man kann nichts falsch machen, nur unnötiges und umständliches) 44 Korrektheit und Vollständigkeit von PL Erhält man aus der Formelmenge Ax durch Anwendung der basic rules die Sequenz ⊢ ϕ, dann schreibt man Ax ⊢PL ϕ. Das ist genau dann der Fall, wenn es einen KIV-Beweisbaum für ⊢ ϕ aus Ax gibt. Satz (Korrektheit) Für eine Formel ϕ und eine Formelmenge Ax gilt Ax ⊢PL ϕ ⇒ Ax |= ϕ Satz (Vollständigkeit) Für eine Formel ϕ und eine Formelmenge Ax gilt Ax |= ϕ ⇒ Ax ⊢PL ϕ 45 Unentscheidbarkeit von PL Satz (Unentscheidbarkeit von PL) Es gibt kein Entscheidungsverfahren für die Allgemeingültigkeit von prädikatenlogischen Formeln. Zählt man alle Beweise des Sequenzenkalküls auf, so wird darin jede allgemeingültige Formel irgendwann vorkommen, aber das Verfahren kann nicht so verschärft werden, daß es auch für alle nicht allgemeingültigen Formeln immer abbricht. Beachte: Für reine Aussagenlogik ist der Sequenzenkalkül ein Entscheidungsverfahren: man kann blind einfach Regeln anwenden, das terminiert immer. Genau wenn der Beweis geschlossen wird ist die Formel allgemeingültig! Das Problem bei PL liegt wo ? 46 Unentscheidbarkeit von PL Satz (Unentscheidbarkeit von PL) Es gibt kein Entscheidungsverfahren für die Allgemeingültigkeit von prädikatenlogischen Formeln. Zählt man alle Beweise des Sequenzenkalküls auf, so wird darin jede allgemeingültige Formel irgendwann vorkommen, aber das Verfahren kann nicht so verschärft werden, daß es auch für alle nicht allgemeingültigen Formeln immer abbricht. Beachte: Für reine Aussagenlogik ist der Sequenzenkalkül ein Entscheidungsverfahren: man kann blind einfach Regeln anwenden, das terminiert immer. Genau wenn der Beweis geschlossen wird ist die Formel allgemeingültig! Das Problem bei PL liegt bei der Frage welche Terme τ man bei den Regeln all left/exists right wählen soll. 46 Der KIV-Kalkül Simplifier und Heuristiken 47 KIV-Kalkül: Überblick • Versuch 1: basic rules, ab Versuch 2: KIV-Kalkül • Sequenzenkalkül kennt keine Beweisstrukturierung: ⇒ Lemmas + Regeln zum Anwenden von Lemmas • Beobachtung: Sequenzenkalkül ist sehr elementar: ⇒ viele Regeln automatisch anwendbar • Deshalb: Definition eines Simplifiers, der alle unkritischen Regeln immer automatisch anwendet. • Regeln mit 2 Prämissen (disjunction left, conjunction right etc.) sind der Idee nach alle Fallunterscheidungen ⇒ Zusammenfassen zu einer Regel case distinction • Automatisches Anwenden von Regeln durch Heuristiken, die man jederzeit dazu- oder wegschalten kann 48 Nachtrag zum Basiskalkül: cut und weakening Wozu braucht man: Γ′ ⊢ ∆′ (weakening, Γ′ ⊆ Γ, ∆′ ⊆ ∆) Γ⊢∆ 49 Γ ⊢ ϕ, ∆ ϕ, Γ ⊢ ∆ (cut formula) Γ⊢∆ Nachtrag zum Basiskalkül: cut und weakening Wozu braucht man: Γ′ ⊢ ∆′ (weakening, Γ′ ⊆ Γ, ∆′ ⊆ ∆) Γ⊢∆ Γ ⊢ ϕ, ∆ ϕ, Γ ⊢ ∆ (cut formula) Γ⊢∆ Erinnerung: Wenn Axiome (in KIV auch: Lemmas) gegeben sind, dürfen diese als Prämissen in Beweisbäumen übrigbleiben 49 Nachtrag zum Basiskalkül: cut und weakening Wozu braucht man: Γ′ ⊢ ∆′ (weakening, Γ′ ⊆ Γ, ∆′ ⊆ ∆) Γ⊢∆ Γ ⊢ ϕ, ∆ ϕ, Γ ⊢ ∆ (cut formula) Γ⊢∆ Erinnerung: Wenn Axiome (in KIV auch: Lemmas) gegeben sind, dürfen diese als Prämissen in Beweisbäumen übrigbleiben • Regeln werden nur benötigt, um Axiome als Prämissen hinzubekommen • Im Basiskalkül: insert axiom, erzeugt eine Prämisse • Im KIV-Kalkül: insert lemma & insert rewrite-lemma ⊢ Ax Cl∀ (Ax ), Γ ⊢ ∆ (insert axiom) Γ⊢∆ 49 KIV-Kalkül: Lemmaanwendung Beim Anwenden von Axiomen will man nicht umständlich cut, all left (und evtl. insert equation) machen Γ′ ⊢ ∆′ Γ ⊢ Θ( V Γ′ ), ∆ Θ( ∆′ ), Γ ⊢ ∆ W Γ⊢∆ (insert lemma) • Γ′ ⊢ ∆′ ist das Lemma (Axiom oder anderes Theorem) • Θ ist eine Substitution für die freien Variables des Lemmas • Die Prämisse mit dem Lemma wird vom System als geschlossen betrachtet 50 KIV-Kalkül: Ersetzungslemmas ′ Γ ⊢ϕ→σ=τ Γ ⊢ Θ( Γ′ ∧ ϕ), ∆ Γ⊢∆ V Γ′′ ⊢ ∆′′ (insert rewrite lemma) • Γ′ ⊢ ϕ → σ = τ ist das Lemma (Γ und Vorbedingung ϕ dürfen fehlen) • Θ ist eine Substitution für die freien Variablen des Lemmas • Γ′′ ⊢ ∆′′ entsteht aus Γ ⊢ ∆ durch Ersetzen von Θ(σ) durch Θ(τ ) • Lemmas der Form Γ′ ⊢ ϕ → (ψ ↔ χ) mit ψ Literal erlaubt: Dann wird Θ(ψ) durch Θ(χ) ersetzt • Wird kontextsensitiv unterstützt: Klicken auf das führende Funktionssymbol von σ in der Sequenz bietet passende Rewrite-Regeln an 51 KIV-Kalkül: Der Simplifier Beobachtung: Viele Vereinfachungen macht man beim mathematischen Beweisen ohne darüber nachzudenken. Alle unkritischen Regeln wendet der Simplifier in einem Schritt immer an. Es gibt 2 Arten von Vereinfachung: Logische Vereinfachung • Beipiel: Ersetzen von A ∧ A durch A (für jede Formel A) • Sind von Axiomen unabhängig, werden immer angewandt Simplifierregeln • Beispiel (nat. Zahlen): n + 0 = n zum Ersetzen von τ + 0 durch τ • Benötigen eine als Simplifierregel markiertes Axiom oder Lemma 52 Simplifier: Logische Vereinfachung • Aussagenlogische Regeln mit einer Prämisse (wie implication right, con. left, dis. right etc.) • All right, Exists left, axiom, reflexivity • Aussagenlogik mit true und false • ∃ x. x = τ ∧ A kann zu Aτx vereinfacht werden, falls x 6∈ Vars(τ ). • Vereinfachung mit Hilfe des Kontexts Beispiele: true ⊢ ∆ A, Γtrue A A A, Γ ⊢ ∆ AfBalse → B, Γ ⊢ ∆ A → B, Γ ⊢ , ∆ ΓfAalse ⊢ A, ∆fAalse Γ ⊢ A, ∆ f alse A ∧ BA ,Γ ⊢ ∆ A ∧ B, Γ ⊢ ∆ = A ∧ true ⇒ A Bsp.: A ∧ A ⇒ A ∧ Atrue A 53 true ,Γ ⊢ ∆ A → BA A → B, Γ ⊢ , ∆ f alse Γ ⊢ A ∧ BA ,∆ Γ ⊢ A ∧ B, ∆ Simplifier: Datenstrukturabhängige Regeln • Simplifierregeln sind Axiome oder Theoreme (Sequenzen), die einen entsprechenden Verwendungseintrag haben • Die syntaktische Form bestimmt den Effekt • Es gibt mehrere Klassen: ⋆ Simplifierregeln ⋆ Forward-Regeln • Alle Regeln können lokal oder global sein Zentral für das Verständnis von KIV: Welche Simplifierregel hat welchen Effekt? 54 Simplifier: lokale und globale Regeln 2 Klassen von Simplifierregeln • Lokale Simplifierregeln: Werden in Beweisen über der Spezifikation, in der sie definiert sind, benutzt. • Globale Simplifierregeln: Werden in Beweisen in Spezifikationen, die über der, in der sie definiert sind, benutzt. Pragmatik • Lokal werden Axiome als Simplifierregeln verwendet • Global werden Theoreme verwendet, die “gute” Simplifierregeln sind Analog für Forward-Regeln 55 Simplifier: Eingabe von Simplifierregeln Theoreme werden als Simplifierregeln eingetragen, wahlweise durch • Am Ende der Sequenz in der specification/sequents-Datei: used for: s, ls; used for: f, lf; • Auf Spezifikationsebene im Menü: Add (Local) Simplifierrules Add (Local) Forwardrules • Auf Spezifikationsebene: durch Rechtsklick auf das Theorem und Anklicken der Checkbox 56 Simplifier: Typen von Simplifierregeln Simplifierregeln (mit Eintrag s und/oder ls) gehören zu einer der Klassen • Termersetzungsregel = Rewriteregel: Generelle Form: Γ ⊢ ϕ → (σ = τ ) Effekt: (Instanzen von) σ durch τ ersetzen • Formelersetzungsregel = Äquivalenzregel Generelle Form: Γ ⊢ ϕ → (ψ ↔ χ) Effekt: (Instanzen von) ψ durch χ ersetzen • Assoziativität und Kommutativität: Generelle Form: (a + b) + c = a + (b + c) und a + b = b + a Effekt: Alle anderen Regeln modulo Ass. und Komm. anwenden 57 Simplifier: Pragmatik von Bedingungen Rewrite- und Äquivalenzregeln haben die generelle Form Γ ⊢ ϕ → σ = τ und Γ ⊢ ϕ → (ψ ↔ χ) • Vorbedingungen Γ und ϕ: Als Formel dieselbe Bedeutung, aber unterschiedlich behandelt. • ϕ = ϕ1 ∧ . . . ∧ ϕn muss Konjunktion von Literalen sein • Literal = evtl. negierte atomare Formel • Atomare Formel = Anwendung von Gleicheit oder nicht vordefiniertem Prädikat (ungleich ∧, ∨, . . . ) auf Terme • (Instanzen von) ϕ1 , . . . , ϕn werden in Sequenz gesucht: Nichtnegierte Formeln im Antezedent, negierte im Sukzedent • Γ wird versucht, durch rekursiven Simplifieraufruf zu beweisen • Γ darf beliebige Formeln enthalten 58 Simplifier: Pragmatik von Bedingungen Wann sollte man Vorbedingungen in Γ stecken, wann in ϕ1 , . . . ϕn ? • Vorbedingungen vor dem Sequenzenhaken in Γ sollten nur dann definiert werden, wenn sie in sinnvollen Sequenzen immer erfüllt sind. • Typische sinnvolle Vorbedingungen sind Definiertheitsbedingungen: ⋆ ⋆ ⋆ ⋆ m −1 (Vorgänger von m) ist nur für m 6= 0 definiert m − n ist nur für n ≤ m definiert .rest und .last sind nur für nichtleere Listen definiert Arrays: i < #ar sollte für Zugriff a[i] immer wahr sein • Wenn man die Pragmatik nicht befolgt: Viele nutzlose Simplifieraufrufe (wird schnell sehr langsam) 59 Simplifier: Beispiele zu Vorbedingungen • n 6= 0 ⊢ (m < n −1 ↔ m +1 < n) Vorbedingung ok im Antezedent, da 0 − 1 nicht sinnvoll ist • ⊢ m < n → (n < m + 2 ↔ m + 1 = n) Nicht im Antezedent, sonst, sobald Instanzen von n < m + 2 vorkommen: viele unnötige Beweisversuche für m < n • m ≤ n ⊢ (n − m) + m = m Beweist z. B. die Sequenz f(x) > 5 ⊢ (f(x) − 3) + 3 = f(x) (da der Simplifier f(x) > 5 ⊢ 3 ≤ f(x) beweisen kann) ⊢ m ≤ n → (n − m) + m = m beweist die Sequenz nicht, da 3 ≤ f(x) nicht in der Sequenz vorkommt 60