News Grünen Anleihen steht ein Boom bevor London, 25. Januar 2016 – Der nordamerikanische Vermögensverwalter BMO Global Asset Management sieht Chancen sowohl für Emittenten als auch Investoren bei dem noch jungen Finanzierungsinstrument. Wollen die weltweiten Länder die auf dem Klimagipfel in Paris beschlossenen Minderungsziele für den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) erreichen, müssen deren Regierungen in den kommenden Jahren verstärkt auf umweltfreundliche Technologien setzen. So genannte „Grüne Anleihen“ sind dabei für Investoren eine immer attraktivere Möglichkeit, um in den Klimaschutz zu investieren. Für die Emittenten auf der anderen Seite entwickeln sie sich zu einem entscheidenden Finanzierungsinstrument, um den anstehenden Strukturwandel in der Energieerzeugung und -versorgung zu finanzieren. Zu dieser Einschätzung kommen die Experten von BMO Global Asset Management. „Die Internationale Energieagentur schätzt den weltweiten Investitionsbedarf im Energiesektor bis zum Jahr 2035 auf 53 Billionen Dollar, wenn die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius beschränkt werden soll. Nach dem Treffen in Paris soll sogar die 1,5-Grad-Marke gehalten werden“, sagt Andrew Brown, Director Credit bei BMO Global Asset Management. „Dieses Kapital wird nicht allein von Banken und dem Staat aufgebracht werden können. Der Kapitalmarkt wird daher einen Großteil der Lücke schließen müssen. Dies wird unter anderem mit grünen Anleihen geschehen. Dieses vergleichsweise junge Finanzierungsinstrument unterscheidet sich vom Konzept her kaum von herkömmlichen Anleihen. Der wesentliche Unterscheid ist, dass der Emissionserlös ausschließlich in Projekte mit Umweltnutzen fließt. Darunter fallen zum Beispiel der Ausbau erneuerbarer Energiequellen und umweltfreundlicher Verkehrssysteme, Projekte zur Reinhaltung von Wasser und nachhaltiger Landnutzung. Die ersten Emittenten waren 2007 internationale Organisationen wie etwa die Weltbank und die Europäische Investitionsbank, die damit die Klimapolitik einzelner Regierungen fördern wollten. „Nachdem 2013 erstmals auch private Schuldner Grüne Anleihen begeben haben, ist das Marktsegment stark gewachsen und hat nun eine gewisse Reife“, beobachtet Brown. Im vergangenen Jahr wurden Grüne Anleihen in einem Gegenwert von 36,6, Milliarden Dollar emittiert – mehr als dreimal so viel wie im Jahr zuvor. Im laufenden Jahr hat sich dieser rasante Aufwärtstrend – anders als von vielen Experten erwartet - vorerst beruhigt. Das Ausgabevolumen hat sich statt im prognostizierten dreistelligen Bereich in etwa auf der Höhe des Vorjahres bewegt. „Zum Teil ist diese enttäuschende Entwicklung auf den Rückzug der internationalen Organisationen zurückzuführen“, erläutert der BMO Global Asset Management-Experte. „Trotzdem hat sich der Markt im Jahresverlauf weiterentwickelt und die Emittentenlandschaft ist vielfältiger geworden.“ So können die Anleger zum Beispiel mittlerweile auch Anleihen aus den Emerging Markets, insbesondere aus China, kaufen und es treten Kommunen und Gebietskörperschaften als Emittenten am Markt auf. Gleichzeitig wurden auch Anleihen ohne Investmentgrade-Qualität begeben. „Auch die Laufzeiten sind länger geworden. Wesentlich mehr Papiere laufen heute zehn Jahre und länger“, beobachtet Michiel de Bruin, Head of Global Rates and Money Markets bei BMO Global Asset Management. „Für die kommenden Jahre erwarten wir eine Fortsetzung des stetigen Marktwachstums bei weiterer Diversifikation.“ Seinen Beobachtungen zufolge wollen 1 inzwischen jedoch immer mehr Anleger grüne Anleihen in ihr Portfolio aufnehmen. „Zu deren wichtigsten Motiven zählen dabei der Wunsch nach einem Investment mit Umweltnutzen, die Verantwortung gegenüber den Stakeholdern und ein Anlageverhalten, das im Einklang mit den eigenen Grundsätzen steht“, sagt de Bruin. Nach wie vor umstritten ist jedoch die Frage, wie die „Grünheit“ eines Projektes, das mit dem Erlös einer grünen Anleihe finanziert wird, nachvollziehbar bewertet werden und eine missbräuchliche Verwendung ausgeschlossen werden kann. Die Anfang 2014 eingeführten „Grundsätze für grüne Anleihen“ (Green Bond Principles) definieren zunächst, wann genau eine Anleihe als grün gilt. Kern des Regelwerkes sind vier Grundsätze, die genaue Vorgaben zur Verwendung des Emissionserlöses, zum Procedere bei der Projektbewertung und auswahl, dem Management des Emissionserlöses und zu der laufenden Berichterstattung des Emittenten machen. „Zusätzlich wird eine externe Prüfung der Mittelverwendung empfohlen, damit diese vier Grundsätze auch eingehalten werden“, so de Bruin. Allerdings geben die Grundsätze keine Kriterien vor, mit denen zum Beispiel der Umweltnutzen oder der zusätzliche Gewinn durch die Projekte für die Umwelt gemessen werden kann. „Wahrscheinlich ist daher eine sehr gründliche Analyse der tatsächlichen Auswirkungen finanzierter Projekte notwendig, wie sie zum Beispiel ein in diesem Bereich erfahrener Investor vornimmt, um deren ökologischen Nutzen zu erfassen“, so Brown. „Aufbauend auf unserem Engagement im Bereich der sozialen, ökologischen und verantwortlichen Investment (ESG-Investments) haben wir daher einige Anregungen zur Weiterentwicklung grüner Anleihen begeben. Wir empfehlen zum Beispiel den Unternehmen, auf ihr Nachhaltigkeitsprofil zu achten und rechtzeitig zu reagieren, falls man ihnen vorwirft, sich nur ein grünes Image zulegen zu wollen.“ Medienkontakt: Stefanie Henn, Köln, [email protected], +49 (0) 221 912 887 15 Richard Janes, London, [email protected], +44 (0) 20 7011 4298 Über BMO Global Asset Management BMO Global Asset Management ist ein globaler Investmentmanager, der Kunden auf fünf Kontinenten über 27 Niederlassungen in 14 Ländern einen herausragenden Service bietet. Einschließlich der in Portfolios mit und ohne Verwaltungsmandat betreuten Anlagen verwaltete BMO Global Asset Management per 31. Juli 2015 ein Vermögen von über 244 Milliarden US-Dollar. Die Organisation stützt sich auf vier multidisziplinäre Teams an den Firmensitzen in Toronto, Chicago/Milwaukee, London und Hongkong. Diese werden durch ein Netzwerk von BoutiqueManagern von Weltformat an strategischen Standorten in aller Welt ergänzt. Hierzu zählen unter anderem BMO Real Estate Partners, LGM Investments, Monegy Inc., Pyrford International Ltd. und Taplin, Canida & Habacht, LLC. Mit Aktivitäten in ganz Nordamerika und Europa sowie in Abu Dhabi, Mumbai, Peking, Schanghai, Hongkong, Melbourne und Sydney wurde BMO Global Asset Management von Pension & Investments als einer der 100 größten Vermögensverwalter der Welt anerkannt. Diese Beurteilung stützt sich auf das insgesamt verwaltete Vermögen per 31. Dezember 2014. Das Unternehmen ist Unterzeichner der von den Vereinten Nationen unterstützten Initiative Principles for Responsible Investment (UNPRI, Grundsätze für verantwortungsbewusste Investments). BMO Global Asset Management ist ein Teil der BMO Financial Group (NYSE: BMO), einer breit diversifizierten Finanzdienstleistungsorganisation mit einer Bilanzsumme von 672 Milliarden Kanadischen Dollar per 31. Juli 2015 und über 47.000 Mitarbeitern. 2