Südliches Afrika: Wege zur Unabhängigkeit Südliches Afrika Britische Territorien Basutoland = Lesotho (Kolonie seit 1884, Unabhängigkeit 1966 Swasiland (Protektorat 1906, Unabhängigkeit 1968) Bechuanaland = Botsuana (Protektorat seit 1885, Unabhängigkeit 1966) Nördliches Rhodesien = Sambia (1924 Kolonie, seit 1880er Jahren unter Verwaltung der British South Africa Company, Unabhängigkeit 1964) Nyasaland = Malawi (1891 Protektorat, Unabhängigkeit 1964) Südliches Rhodesien = Simbabwe (1895 Kolonie, Unabhängigkeit 1980) Weiße Minderheit und afrikanische Mehrheiten Südrhodesien Europäische Bevölkerung Afrikanische Bevölkerung Nordrhodesien Nyasaland 1938 61.000 13.000 1.900 1946 83.000 22.000 2.000 1950 129.000 36.000 4.000 1950 1.960.000 1.849.000 2.330.000 Rassismen und Proteste Konfrontation von Arbeitsmigranten mit dem südafrikanischen System Rassentrennung in Rhodesien Protest von Bildungselite und Missionaren seit den 1920ern Zunehmende Polarisierung der Ethnien Südrhodesien / Simbabwe Weiße Siedler: Selbstregierung seit 1923 und politische Entmündigung von Afrikanern Migration nach 1945 Weiße Siedler: wollen nach 1945 Apartheid-Regime Graphische Darstellung: Verhältnis der Ethnien in Simbabwe 2000000 1800000 1600000 1400000 1200000 1000000 800000 600000 400000 200000 0 Europäer 1938 Europäer 1946 Europäer 1950 Afrikaner 1950 Föderation von Rhodesien und Nyasaland 1953 Druck der weißen Siedler Vorbehalte in London Stereotypisierung Missachtung der Interessen von Afrikanern Apartheid-Regime Segregation Kosmetische Reformen Zunehmender afrikanischer Protest 1958: Wahlsieg der United Federal Party Apartheid und Sicherheit Organisierung des afrikanischen Widerstands Politisierung durch African Congress Führer in Malawi: Hastings Banda Führer des Zambian African National Congress: Kenneth Kaunda Reaktionen der Metropole Zunehmende Sorge in London wegen: Gefährdung der friedlichen Entwicklung des südlichen Afrika Gefährdung der Einheit des Commonwealth Gefährdung des Rufes als aufgeklärte Kolonialmacht The Winds of Change Reise des britischen Premierministers Harold Macmillan nach Afrika Kontext: Ethnizität und Ost-WestKonflikt Civil Rights Movement in den USA Weltweite Propaganda der Sowjetunion Ethnizität und Internationale Politik Verabschiedung der UN-Declaration on the Granting of Independence to Colonial countries and Peoples 1960 Kongokrise Amtsantritt John F. Kennedys in den USA Wege zur Unabhängigkeit: Botswana und Malawi Kommission in London 1960: Wegen Apartheid kann jeder Teilstaat aus der Föderation austreten Intransigenz der weißen Siedler Kooperationsbereitschaft der Kolonialmacht mit afrikanischen Führern Wahlen Wege nach der Unabhängigkeit: Botswana und Malawi Okkupation des Gatekeeper-Staates Ausschaltung von Opposition Entwicklungspolitische Misserfolge Rhodesien / Simbabwe: Befreiungsbewegungen Zimbabwe African Peoples‘ Union (ZAPU) unter Joshua Nkomo (Ndebele) Zimbabwe African National Union unter Ndabaninghi Sithole, später unter Robert Mugabe (Shona) Einseitige Unabhängigkeitserklärung des weißen Siedlerregimes 1965 Reaktionen in London Misstrauen und Geringschätzung gegenüber der Fähigkeit von Afrikanern, sich selbst zu regieren Gefahren eines militärischen Vorgehens gegen Siedlerregime (Präzedenzfall: USA 1776-1783) Möglichkeit, dass Militär nicht loyal bleibt Interesse einer anhaltenden Kooperation mit Südafrika Folge: Commwealth-Sanktionen gegen Rhodesien Befreiungskrieg Intransigenz des Regimes provoziert massenhaften Widerstand Internationaler Kontext: Zusammenbruch der portugiesischen Herrschaft Südafrika: Notwendigkeit eines strategischen Rückzugs USA: Sorge vor wachsendem Einfluss von China und der Sowjetunion Wege zur Unabhängigkeit: Simbabwe 1978-1980 Internationaler Druck und Wirtschaftskrise zwingen Siedler-Regime unter Ian Smith zum Kompromiss Kapitulation der Koalitionsregierung Smith-Muzorewa 1980: freie Wahlen Wahlsieg Robert Mugabes Simbabwe nach der Unabhängigkeit Bevölkerungsdruck und schleppende wirtschaftliche Entwicklung führen zu Radikalisierung des Regimes Zunehmende ethnische Spannungen Besitzverhältnisse auf dem Land führen nach 2000 zum Konflikt mit weißen Siedlern Okkupation des Gatekeeper-Staates durch korrupte Elite Portugiesische Kolonien: Kap Verde – Angola - Mosambik Portugal und seine Kolonien 1951: Kolonien werden Überseeprovinzen Portugals Migration von Portugiesen und Bevorzugung der Siedler Gatekeeper-Staat Befreiungskriege Angola (seit 1961) Guinea (seit 1963) Mosambik (seit 1964) Akteure Modernisierer Traditionalisten Ethno-Nationalisten Gründe für Dekolonisierung Anhaltendes Patt Wachsende Unzufriedenheit portugiesischer Militärs Putsch in Lissabon und Demokratisierung Gewährung der Unabhängigkeit Andauernde Kämpfe in Mosambik und Angola Zusammenfassung Dekolonisierung in Afrika ist konfliktreicher und in der Regel gewaltsam, wo größere weiße Siedlerkolonien existieren (Algerien, Kenia, südliches Afrika, portugiesische Kolonien) Späte Dekolonisierung im südlichen Afrika wird relativ stärker von externen Faktoren bestimmt. Dekolonisierung in Simbabwe hatte keine sozioökonomischen Auswirkungen. In den portugiesischen Kolonien brachte Dekolonisierung keinen Frieden.