Positionspapier zum Thema "Klimawandel"

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Positionspapier zum Thema „Stellungnahme der Unterweserkonferenz zur Klimaänderung“ für die Unterweserkonferenz am 28. April 2008
Stellungnahme der Unterweserkonferenz zur Klimaänderung:
Nach knapp zwanzig Jahren konzertierter Klimaforschung wissen wir heute, dass die
Balance des globalen Klimasystems durch die Mengenänderungen bei atmosphärischen Treibhausgasen und Aerosolen, die Änderungen in der Sonneneinstrahlung
und durch die Beschaffenheit der Erdoberfläche beeinflusst wird. Vorausgegangen
war diesen Forschungsbemühungen eine Warnung der Weltmeteorologen Organisation (WMO) auf der Ersten Weltmeteorologenkonferenz 1976 (WCO) vor einer möglicherweise menschlich verursachten Klimaänderung. Bereits 10 Jahre später galt
zumindest der Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen in der Erdatmosphäre als
wissenschaftlich belegt. Diese Erkenntnis führte zur Einsetzung des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) durch die Vereinten Nationen (UN). Seine Aufgabe ist die Koordination und Auswertung globaler Klimaforschung. 2007 schreibt
das IPCC in seinem vierten Klimabericht (FAR):
1.
Es ist möglich, dass die alleinige Zunahme der Treibhausgaskonzentrationen
in der Atmosphäre eine noch größere Erwärmung verursachen würde als bisher beobachtet, da vulkanische und anthropogene Aerosole in Atmosphäre einen Abkühlungseffekt haben.
2.
Die ausgedehnte Erwärmung in Atmosphäre und Ozeanen, in Betrachtung mit
dem globalen Eismassenverlust, führt zu der Schlussfolgerung, dass die globale Klimaänderung der letzten 50 Jahre extrem unwahrscheinlich ohne äußere Einflüsse erklärt werden kann. Es ist wahrscheinlich, dass natürliche Prozesse allein hierfür nicht den Grund liefern können.
3.
Die Temperaturänderungen in der Atmosphäre und der Oberfläche der Ozeane in den oberen hundert Metern, sowie der Anstiegs des Meeresspiegels
weisen auf eine Erwärmung im globalen Klimasystem hin. Die beobachteten
Temperaturmuster von troposphärischer Erwärmung und stratosphärischer
Abkühlung beruhen sehr wahrscheinlich auf dem Zusammenspiel eines Treibhausgasanstiegs und eines stratosphärischen Ozonabbaus.
4.
Es ist wahrscheinlich, dass über allen Kontinenten, mit Ausnahme der Antarktis, in den letzten 50 Jahren eine anthropogen verursachte Erwärmung stattgefunden hat.
5.
Kleinskaligere Temperaturänderungen können nicht zuverlässig vorhergesagt
werden.
6.
Anthropogene Einflüsse haben wahrscheinlich die Windströmungen beeinflusst. Die beobachteten Windströmungswechsel in der Nordhälfte der Erdkugel sind größer als vorhergesagt.
-2-
7.
Die Temperaturen der extrem heißen Nächte, kalten Nächte und kalten Tage
sind wahrscheinlich durch anthropogene Einflüsse gestiegen.
8.
Es ist wahrscheinlich, dass die durchschnittliche Temperatur der Erdoberfläche bei einer Verdoppelung der CO2-Konzentrationen im Mittel um 3○C ansteigt. Es ist unwahrscheinlich, dass es weniger als 1,5○C sind.
9.
Es ist unwahrscheinlich, dass die Temperaturschwankungen der letzten sieben Jahrhunderte vor 1950 ausschließlich innerhalb des Klimasystems generiert wurden. Die Temperaturschwankungen der Nordhemisphäre sind für diesen Zeitraum sehr wahrscheinlich durch Vulkanausbrüche und Schwankungen
der Sonneneinstrahlung beeinflusst worden. Es ist wahrscheinlich, dass anthropogene Einflüsse zur massiven Erwärmung im frühen 20ten Jahrhundert
beigetragen haben.
Die Unterweserkonferenz stellt fest:
Die bisher nur prognostizierte Erwärmung des globalen Klimasystems ist inzwischen beobachtbar. Sie ist nicht allein durch natürliche Prozesse im Klimasystem zu erklären und muss im Zusammenhang mit menschlichen Treibhausgasemissionen gesehen werden.
Aus dieser Erkenntnis sind die entsprechenden Schlussfolgerungen für eine
regionale Entwicklungspolitik zu ziehen, die den Klimaschutz und die heute nur
schwer vorhersagbaren regionalen Folgen der Klimaänderung in ihre Entscheidungen einfließen lässt. Die Region Unterweser ist dabei auf die Hilfe der
Länder und des Bundes angewiesen.
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