Zusammenfassung

Zusammenfassung
Die vorliegende Studie untersucht die Populationsgenetik der Gelben Narzisse
in Luxemburg und benachbarten Gebieten. Die Gelbe Narzisse gilt in Luxemburg als
gefährdet und gehört zu den national geschützten Pflanzenarten. Ziel der Studie war
es, die genetische Variabilität innerhalb und zwischen den Populationen in den
benachbarten Regionen belgische Ardennen, deutsche Eifel und luxemburger Ösling
zu untersuchen. Dazu wurden Blattproben unterschiedlicher Individuen in jeweils drei
Populationen pro Region gesammelt. Bei der Analyse der genetischen Variabilität
der 9 Populationen mittels der RAPD-Methode (Random Amplified Polymorphic
DNA) konnten durchschnittlich 7-12 Banden pro Individuum detektiert werden mit
einer Gesamtzahl von 49 verschiedenen RAPD-Banden. Die Bandenmuster wurden
elektrophoretisch aufgetrennt, über eine AMOVA-Analyse (Analysis of Molecular
Variance) ausgewertet und in einem Dendrogramm nach der UPGMA-Methode
(Unweighted Pair Group Method with Arithmetic Mean) graphisch dargestellt. Die
Analysen zeigten signifikante genetische Differenzierungen zwischen den drei
untersuchten Regionen (10,34%), zwischen den Populationen innerhalb der
Regionen (14,69%) und innerhalb der Populationen (74,97%). Die 9 untersuchten
Populationen waren genetisch stark isoliert (Nem = 0,75). Dies lässt auf einen
niedrigen
Genfluß
zwischen
den
Populationen
schließen.
Die
beiden
luxemburgischen Populationen aus Wilwerwiltz und Lellingen unterschieden sich
deutlich von den anderen untersuchten Populationen. Diese Resultate lassen
demnach vermuten, dass diese beiden Populationen in Luxemburg urwüchsig sind.
Die dritte luxemburgische Population, ebenfalls stammend aus Lellingen, war
überraschenderweise genetisch näher zu einer belgischen Population. Die Analyse
zeigte ebenfalls, dass eine langfristige Erhaltung der luxemburgischen Populationen
in den ehemaligen Eichen-Niederwäldern (Lohhecken) des Öslings nur gewährleistet
werden kann, wenn bei der Ausarbeitung der Pflegemaßnahmen zur Erhaltung der
Lohhecken die spezifischen Ansprüche der Gelben Narzisse berücksichtigt werden.