Jahresbericht 2009 - Klinische Psychologie Mainz

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of
Poliklinische InstitutsambulanzKlinische
für Psychotherapie
Psychologie
und Psychotherapie
Jahresbericht 2009
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
im abgelaufenen Jahr sind das Psychologische Institut und die Institutsambulanz für Psychotherapie umgezogen. Unser Domizil befindet sich jetzt nicht mehr auf dem Campus, sondern
mitten in der Stadt im Bürokomplex am Taubertsberg. Die Universität Mainz hatte sich aufgrund von Platzproblemen zur Auslagerung entschlossen.
Die neuen Räume sind modern und schick. Für die Institutsambulanz haben sich durch den
Umzug enorme Verbesserungen ergeben, da das Platzproblem der Vergangenheit angehört.
Insgesamt stehen jetzt 18 Einzel- und drei Gruppentherapieräume zur Verfügung. Die Gruppenräume werden auch für Lehrveranstaltung der Therapeutenausbildung genutzt. Die sehr
hellen, freundlichen und großzügigen Räume in der 7. Ebene sind auch bei unseren Patienten,
Therapeuten und Mitarbeitern auf ein sehr positives Echo gestoßen.
Mit diesem Jahresbericht wollen wir Ihnen wie in den Vorjahren einen Einblick in die Inhalte
und Ergebnisse unserer Arbeit geben. Die Klinische Psychologie der Universität Mainz ist ein
starkes Fach. Wir arbeiten an einer Vielzahl von Forschungsprojekten, in denen wir den Entstehungsbedingungen und Behandlungsmöglichkeiten psychischer Störungen nachgehen.
2
Die Mainzer Institutsambulanz für Psychotherapie ist mittlerweile die größte Hochschulambulanz ihrer Art an den deutschen Universitäten. Noch immer sind wir die einzige zertifizierte
Ambulanz! Teil dieser Erfolgsstory ist die sehr starke Nachfrage nach unserem Weiterbildungsstudiengang „Psychologische Psychotherapie“, was im letzten Jahr dazu geführt hat,
dass wir die Zahl unserer Ausbildungsplätze von 17 auf 34 verdoppelt haben.
Unsere Arbeit ist fest in ein Netz von wissenschaftlichen, klinischen und ausbildungsbezogenen Kooperationen eingebunden. Für die gute Zusammenarbeit möchten wir uns bei allen, die
uns 2009 wohlwollend und fair unterstützt haben, herzlich bedanken!
Prof. Dr. Jürgen Oldenstein
Vizepräsident der Universität Mainz
Prof. Dr. Wolfgang Hiller
Professor für Klinische Psychologie
und Psychotherapie
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Experimentelle Psychopathologie
mulus dargeboten wurde oder nicht. Der zusätzliche Lichtreiz führte nicht nur zu einer allgemeinen Zunahme der Wahrnehmungsgenauigkeit, sondern auch zu einer generell liberaleren
Antworttendenz beim Erkennen der Vibrationsreize (d = 0,45). Das heißt, bei beiden Gruppen
kam es zu Wahrnehmungsillusionen (fälschliches Erkennen von Vibrationen), jedoch unterschieden sie sich nicht in deren Ausmaß.
Präzisere taktile Wahrnehmung bei Personen
mit somatoformen Störungen
Lassen sich somatoforme Symptome auf gestörte Wahrnehmungsprozesse zurückführen?
Dieser Frage sind wir in einem Experiment zur Erfassung von Wahrnehmungsschwellen und
Wahrnehmungsgenauigkeit nachgegangen.
46 Personen erhielten die Aufgabe, sehr schwache taktile Vibrationen mit Hilfe ihres Zeigefingers zu erkennen. Zunächst maßen wir die individuellen Wahrnehmungsschwellen. Im anschließenden Versuch wurden die taktilen Vibrationssignale in 50% der Testdurchläufe dargeboten. Die Hälfte der Testdurchläufe wurde außerdem in zufälliger Reihenfolge von einem
Lichtreiz begleitet (siehe Abbildung rechts). Auf diese Weise konnten wir die Wahrnehmungsgenauigkeit (Sensitivität) bestimmen und erfassen, ob und wie oft die Personen Vibrationen
wahrzunehmen meinten, obwohl in Wirklichkeit gar kein Signal vorlag (Antworttendenz).
Ein Mechanismus der Störungsgenese?
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Personen mit somatoformen Symptomen zwar keine
auffällige Antworttendenz haben, die dargebotenen Signale aber intensiver und genauer
wahrnehmen als gesunde Kontrollpersonen. Diese besondere Sensitivität und Wahrnehmungsgenauigkeit könnte ein Mechanismus der Störungsgenese sein. Dieser Befund passt
gut in ein Modell der britischen Forschergruppe um Richard Brown: Bestehen kognitive Repräsentationen von Symptomen, so kann die hohe Wahrnehmungsgenauigkeit die tatsächliche subjektive Wahrnehmung von Körperbeschwerden fördern (Studie von Dipl.-Psych. Anna
Katzer).
Gruppenvergleich klinischer und gesunder Personen
Diverse Fragebögen und ein klinisches Interview dienten der genauen Diagnostik somatoformer Beschwerden und anderer psychopathologischer Symptome. Damit konnten wir die Teilnehmer in zwei Gruppen einteilen: Eine Experimentalgruppe mit diagnostizierter somatoformer Störung (medizinisch unklare körperliche Symptome) und eine gesunde Kontrollgruppe.
Präzisere Wahrnehmung, aber keine Wahrnehmungsillusionen
Die Daten zeigten, dass Personen der Experimentalgruppe deutlich niedrigere Wahrnehmungsschwellen hatten und dadurch die schwachen Vibrationssignale präziser erkennen
konnten (Tabelle unten), und zwar unabhängig davon, ob ihnen ein zusätzlicher visueller Sti
Personen mit
somatoformen
Symptomen
N = 28
Wahrnehmungsschwelle
Sensitivität
Antworttendenz
4
Gesunde
Personen
N = 18
Signifikanztest
Effektstärke
M
SD
M
SD
t-Wert
p-Wert
d-Wert
46,3
1,66
0,45
20,2
0,76
0,36
61,8
1,21
0,52
20,7
0,70
0,32
2,52
1,99
0,76
< 0,01
< 0,05
n.s.
0,76
0,61
--
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Studie zu körperlichen und psychischen Beschwerden in Mainzer Hausarztpraxen
Patienten mit medizinisch unerklärten Symptomen
haben ein vielfach erhöhtes Depressionsrisiko
Als Teil einer deutschlandweiten Studie haben wir Patienten aus zwei Mainzer Hausarztpraxen im Hinblick auf körperliche und psychische Beschwerden untersucht. Medizinisch unklare
körperliche Symptome waren sehr häufig und mit erhöhtem Depressionsrisiko verbunden.
Somatoforme Störungen zählen mit Lebenszeit-Prävalenzraten von etwa 15% neben depressiven und Angststörungen zu den häufigsten psychischen Störungen. Die Patienten leiden unter körperlichen Symptomen, die nicht durch medizinische Krankheitsfaktoren erklärt werden
können. Die Therapie der Wahl ist in den meisten Fällen psychotherapeutisch-verhaltensmedizinisch. Die erste Anlaufstelle vieler Betroffener ist der Hausarzt. Daher sind Erkenntnisse
aus Hausarztpraxen über das Vorkommen körperlicher Beschwerden mit psychosomatischem
Hintergrund von Bedeutung.
308 Patienten mit Interview untersucht
Wir untersuchten 308 erwachsene Hausarztpatienten, die im Mittel 47,2 (SD 16,3) Jahre alt
waren, mit einem strukturierten Interview und Fragebögen. Mittels des „Patient Health Questionnaire“ (PHQ-15) war ein Screening an 614 konsekutiven Patienten vorausgegangen, um
Hochrisikopatienten mit besonders vielen körperlichen Symptomen zu identifizieren. Die Ärzte
beurteilten das Vorliegen oder Fehlen einer organischen Erklärung der Körpersymptome.
----- Screening durch PHQ-15 -----Sehr wenige
Symptome
PHQ 0-4
Anteil der Patienten *
Somatoforme Symptome (Anzahl pro Patient)
Organisch bedingte Symptome (Anzahl pro Patient)
Somatoforme Störung
Major Depression (in den letzten 12 Monaten)
23,6%
1,5
1,1
0%
2,6%
Wenige
Symptome
PHQ 5-9
Viele
Symptome
PHQ 10-14
Sehr viele
Symptome
PHQ > 14
Prävalenz
39,7%
4,9
2,0
17,0%
5,7%
27,5%
8,9
2,5
37,2%
16,1%
9,1%
13,2
1,7
64,4%
44,4%
22,9%
11,3%
* N = 614, alle anderen Werte basieren auf N = 308; Prävalenzwerte gewichtet.
Häufigkeit körperlicher Symptome
Die obige Tabelle zeigt, dass Personen mit höheren Screeningwerten sowohl mehr medizinisch unerklärte als auch organische Symptome hatten. Die 308 ausführlich untersuchten Patienten berichteten für den Zeitraum der letzten 12 Monate insgesamt 2.838 Symptome
(durchschnittlich 9,2 pro Patient), von denen die Ärzte 78,2% als medizinisch nicht oder nicht
vollständig erklärt einstuften. Am häufigsten wurden genannt: Müdigkeit und Energielosigkeit (186 Nennungen), Übelkeit oder Verdauungsbeschwerden (166), Schmerzen in Armen,
Beinen oder Gelenken (141), Rückenschmerzen (138) und Schlafstörungen (106). Etwa jeder
fünfte Patient erfüllte die Kriterien einer somatoformen Störung.
Zusammenhänge mit Depression
Die Tabelle zeigt auch, dass mit dem Anstieg der medizinisch ungeklärten Symptome ein Anstieg der Depression einherging. Die Prävalenz der Diagnose Major Depression betrug 11,3%
(für den Zeitraum der letzten 12 Monate). Wir fanden einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Depressionsdiagnose und somatoformen Schmerzsymptomen: Patienten mit Major
Depression wiesen im Schnitt 3,35 (SD 1,82) Schmerzsymptome auf, während es bei Patienten
ohne diese Diagnose nur 1,54 (SD 1,60) waren (p < 0,01). Handelte es sich nur um Schmerzsymptome mit klarem medizinischen Hintergrund, so war dieser klare Zusammenhang nicht
mehr zu erkennen (0,53 vs. 0,78 Symptome, p > 0,05).
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung somatoformer Symptome und Störungen in der
Hausarztpraxis, insbesondere wegen des erhöhten Depressionsrisikos. Die frühe Erkennung
und Behandlung dieser Patienten ist eine klinische Herausforderung (Studie von Dipl.-Psych.
Stephanie Körber, Dipl.-Psych. Dirk Frieser und Dipl.-Psych. Natalie Steinbrecher in Kooperation mit den Mainzer Hausarztpraxen Dr. Rix/ Dr. Syhr-Schmitt und Dr. Dörflinger/ Hofmann).
6
7
Therapie somatoformer Störungen
Wie wirksam ist Psychotherapie bei multiplen
somatoformen Symptomen? – Eine Metaanalyse
Erstmals in der bisherigen Forschung haben wir die Wirksamkeit von Psychotherapie bei somatoformen Störungen metaanalytisch untersucht. Die Ergebnisse: Die Behandlungseffekte
sind nachweisbar, bewegen sich auf mittlerem Niveau und bleiben nach Therapieende stabil.
Patienten mit multiplen körperlichen Symptomen ohne organmedizinische Ursache gelten als
kostenintensiv und schwierig zu behandeln. In biopsychosozialen Störungsmodellen spielen
psychotherapeutische Interventionen eine wichtige Rolle. Diese werden seit etwa 10-15 Jahren weltweit von mehreren Arbeitsgruppen entwickelt und erprobt. Wir zogen eine Bilanz, basierend auf allen in der internationalen Literatur berichteten Studien.
Die Datenbasis: 27 internationale Studien
Mittels einer mehrstufigen systematischen Recherche der Literatur fanden wir 27 einschlägige
Therapiestudien. In diesen wurden insgesamt 1.781 erwachsene Patienten psychotherapeutisch behandelt. In 63% wurden kognitiv-verhaltenstherapeutische, in 26% verhaltensmedizinische und in 11% sonstige Psychotherapien angewandt. 74% der Therapien fanden im ambulanten, die übrigen im stationären Setting statt. Bei 59% der Studien waren die Therapeuten Spezialisten für psychische Erkrankungen (z.B. Psychotherapeuten, Psychiater), in den übrigen andere Fachleute (z.B. Hausärzte). Bei 63% der Studien erfolgten Einzeltherapien, bei
den restlichen Gruppentherapien oder Kombinationen aus beiden. Es wurden ausschließlich
Kurzzeitinterventionen mit im Mittel nur elf Therapiesitzungen publiziert.
Die Effektstärken und Moderatorvariablen
Die Auswertung folgt zwei Fragestellungen: (1) Wie sind die Prä-Post-Therapieeffekte der behandelten Gruppen? (2) Wie sind die Therapieeffekte im Vergleich zu randomisierten Kontrollgruppen? Wir berücksichtigten als Outcome die Zahl und Intensität körperlicher Symptome
ebenso wie Depressivität, allgemeine Psychopathologie und Lebensqualität.
In der Abbildung auf der nächsten Seite sind die Ergebnisse der ersten Fragestellung grafisch
zusammengefasst. Es handelt sich um Veränderungen der Kernsymptomatik (körperliche Beschwerden) mit einer Gesamteffektstärke von d = 0,65. Bei den katamnestischen Nachuntersuchungen bis 12 Monate nach Therapieende blieb dieses Therapieergebnis stabil (d = 0,74).
Die Depressivität besserte sich zwischen Therapiebeginn und -ende um d = 0,64, die allgemeine Psychopathologie um 0,58 und die Lebensqualität um 0,38.
8
d+ (95 %-KI)
Studie
Grafische Darstellung der Metaanalyse durch standardisierte
Mittelwertsdifferenzen.
Die schwarzen Punkte bezeichnen
die in der jeweiligen Studie
ermittelten Effektstärken.
Größere Punkte erhalten
statistisch eine größere
Gewichtung. Die Linien
kennzeichnen den
Streuungsbereich.
Allen (2001)
Allen (2001)
Arnold (2009)
Bleichhardt (2004 a)
Bleichhardt (2004 b)
Burwell-Walsh (2002)
Escobar (2007)
Hiller (2003)
Kolk (2004)
Larisch (2004)
Leibbrandt (1997)
Lupke (1996)
Martin (2007)
Nickel (2006 a)
Nickel (2006 b)
Schweickhardt (2007)
Smith (2006)
Speckens (1995)
Sumathipala (2000)
Sumathipala (2008)
Van der Feltz (2006)
Zaby (2008 a)
Zaby (2008 b)
Total
-0,50
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
2,50
Bei den strengeren Kontrollgruppenvergleichen zeigten sich etwas niedrigere Effektstärken
von d = 0,10 (Lebensqualität) bis 0,34 (Psychopathologie). Als Moderatorvariablen identifizierten wir Alter, Geschlecht und Therapeutenstatus. Jüngere Patienten und Frauen erreichten
bessere Therapieergebnisse, ebenso Behandler, die auf psychische Störungen spezialisiert
waren.
Die Einordnung der Ergebnisse
Unsere Ergebnisse belegen global die Wirksamkeit psychotherapeutischer Behandlungen bei
somatoformen Störungen. Jedoch sollten die Therapiekonzepte weiterentwickelt werden, um
größere Effektstärken zu erreichen. Auch muss die Frage gestellt werden, ob längere Therapien bessere Ergebnisse erzielen. Eine Studie mit 25-stündiger kognitiver Verhaltenstherapie
wird derzeit an unserer Institutsambulanz durchgeführt (Metaanalyse von Dipl.-Psych. Maria
Kleinstäuber).
9
Hypochondrische Patienten richten ihre Aufmerksamkeit
selektiv auf körper- und krankheitsbezogene Reize
Entwickeln Menschen eine Hypochondrie, weil sie ihre Umgebung ständig nach Informationen zu den Themen Krankheit und Tod absuchen? Wir haben die automatischen Aufmerksamkeitsprozesse dieser Patientengruppe näher untersucht.
Das Stichwort heißt „selektive Aufmerksamkeit“: Die Neigung, seine Umgebung unwillkürlich
nach potentiell bedrohlichen Reizen abzusuchen und sich diesen ausführlich zuzuwenden.
Solche Aufmerksamkeitsprozesse laufen meist unbemerkt ab, ohne bewusste Intention. Es
wird vermutet, dass eine verzerrte Aufmerksamkeit bei allen Angststörungen eine wichtige
Rolle spielt. Bei hypochondrischen Patienten wird sie mutmaßlich bevorzugt auf Umgebungsreize mit Bezug zu Krankheit und Tod gerichtet, bei der Panikstörung auf Reize aus dem Körperinnern (vor allem des vegetativen und kardiovaskulären Systems). Wir haben in einer Studie versucht, solche Aufmerksamkeitsprozesse objektiv beobachtbar zu machen und verschiedene klinische Gruppen miteinander verglichen.
Der Emotionale Stroop-Test (EST)
Wir arbeiteten mit dem Paradigma des EST. Bei diesem Test werden Wörter in verschiedenen
Farben auf einem Bildschirm dargeboten. Die untersuchte Person erhält die Aufgabe, unabhängig vom Wortinhalt möglichst schnell die Farbe zu benennen (siehe Abbildung unten). Bei
emotional bedeutsamen Wörtern verlängern sich die Reaktionszeiten. Wir verglichen vier
Gruppen: 29 Patienten mit Hypochondrie, 23 mit einer anderen somatoformen Störung, 30 mit
einer Panikstörung und 30 gesunde Kontrollpersonen. Die dargebotenen Wörter waren inhaltlich auf diese Gruppen bezogen, indem sie ernsthafte Krankheiten (z.B. Krebs), körperliche Symptome (z.B. Kopfschmerzen), physiologische Erregung (z.B. Herzklopfen) und neutrale
Gegenstände (z.B. Küche) beschrieben.
10
Krebs
Atemnot
Herzklopfen
Elektroherd
AIDS
Schluckstörung
Schwindel
Rührschüssel
Chemotherapie
Kopfschmerz
Rückenschmerzen
Milchkännchen
Wörter über Krankheiten
50
Wörter über
Körpersymptome
40
Wörter über
physiologische Erregung
Reaktionszeiten (Differenzwerte)
Automatische Aufmerksamkeitsprozesse
30
20
10
0
-10
-20
-30
-40
-50
Hypochondrie
Somatoform
Panikstörung
Kontrollgruppe
Längere Reaktionszeiten bei hypochondrischen Patienten
Die obige Grafik zeigt Verlängerungen (positive Werte) bzw. Verkürzungen (negative Werte)
der gemessenen Reaktionszeiten, jeweils unterteilt in die drei Wortkategorien mit kritischen
Inhalten (berechnet als Differenzwerte zu den neutralen Wörtern). Nur die hypochondrischen
Personen zeigten in allen Wortkategorien signifikant längere Reaktionszeiten (alle p < 0,05;
Effektstärken d = 0,15 bis 0,24), was mit fehlgesteuerten Aufmerksamkeitsprozessen erklärt
werden kann. Patienten mit somatoformen Störungen zeigten längere Reaktionszeiten nur
bei den Wortbezügen zu Krankheit und Körpersymptomen (beide p < 0,05; d = 0,16 und
0,17). Panikpatienten waren dagegen auffällig bei Wörtern, die Aspekte physiologischer Erregung zum Wortinhalt hatten (p < 0,05; d = 0,10).
Fazit der Ergebnisse
Zwar sprechen unsere Ergebnisse für selektive Aufmerksamkeitsverzerrungen bei hypochondrischen Patienten, jedoch scheinen Umgebungsreize, die mit Krankheit in Verbindung stehen, auch für Patienten mit anderen somatoformen Störungen und Panikstörung kritisch zu
sein. Somit scheint diese Aufmerksamkeitsveränderung nicht spezifisch zu sein. Insgesamt
unterschied sich das Reaktionsmuster der hypochondrischen Personen von den anderen Gruppen, auch wenn die Effektstärken eher gering sind (Studie von Dipl.-Psych. Maria Gropalis).
11
Wann fühle ich mich angeschaut?
Sozialphobiker haben einen erweiterten Blickkegel
Ganz subtil spüren und registrieren wir in sozialen Kontakten, ob uns andere anschauen und
beobachten. Ist dieser fundamentale Wahrnehmungsprozess bei Personen mit sozialer Phobie
verändert? Fühlen sie sich schneller angeschaut als andere Menschen?
Das Kernmerkmal der sozialen Phobie ist die starke Angst, im Zentrum der Aufmerksamkeit
zu stehen oder sich in sozialen und Bewertungssituationen peinlich oder demütigend zu verhalten. Der Blickkontakt steuert viele Aspekte der sozialen Interaktion. Durch die Wahrnehmung des Blicks können wir die emotionale Verfassung, die Wünsche und Absichten des Gegenübers einschätzen und angemessen reagieren. Vorstudien legen nahe, dass bei Sozialphobikern der sogenannte „Blickkegel“, also der Bereich, in dem sie sich angeschaut vorkommen, verbreitert ist (Gamer und Hecht, 2009). Diese Wahrnehmungsbesonderheit könnte zur
Entstehung, aber auch zur Aufrechterhaltung dieser Störung beitragen.
Ein virtueller Kopf mit drehbaren Augen
In einer experimentellen Studie haben wir Blickkegelbesonderheiten bei 16 Sozialphobikern
und 13 gesunden Kontrollpersonen untersucht. Beide Gruppen waren bezüglich Alter, Geschlecht und Bildungsstand vergleichbar. Allen Teilnehmern wurde auf einem Flachbildschirm
ein computeranimierter Kopf präsentiert. Sie saßen einen Meter von dem virtuellen Kopf entfernt und konnten die Augen des Kopfes nach links oder rechts drehen. Die Instruktion lautete, die Augen so zu drehen, dass der Computerkopf gerade eben an ihnen vorbeischaut. Über
alle 120 Durchgänge hinweg konnten wir anschließend den Blickkegel des Sich-angeschautFühlens bestimmen. Bei der Hälfte der Durchgänge wurde neben dem schauenden Kopf ein
zweiter virtueller Kopf eingeblendet, dessen Augen nicht verändert werden konnten.
E Darstellung der Ansicht mit zwei virtuellen Köpfen.
Links der Zielkopf des Schauenden, bei dem die Versuchsperson die Einstellung der Augen vorzunehmen
hat. Der Kopf ist 10° nach links gedreht, die Augen
blicken rechts an der Versuchsperson vorbei. Der rechte
Kopf ist hier nicht gedreht (0°) und schaut geradeaus.
12
Verbreiterter Blickkegel bei anwesendem zweiten Kopf
Unsere Daten zeigten, dass sich Sozialphobiker und Kontrollpersonen in der Blickkegelbreite
nicht unterschieden, wenn lediglich ein Kopf anwesend war. Der Blickkegel betrug über beide
Gruppen hinweg im Mittel 18,7° (SD 11,2). Wurde hingegen der zweite Kopf eingeblendet, so
bestätigte sich unsere Hypothese, dass bei den Personen mit sozialer Phobie der Blickkegel
signifikant verbreitert war (p < 0,05). Dies ist in den untenstehenden Boxplots grafisch verdeutlicht. Die Effektstärke betrug d = 0,61.
35
30
Blickwinkel in Grad
Psychologische Mechanismen bei sozialen Phobien
25
20
15
10
5
Soziale-Phobie-Patienten
Gesunde Kontrollpersonen
Versuchspersonengruppen
Weitere Forschungsfragen
Aus diesen Ergebnissen ergeben sich weitere Forschungsfragen, die wir derzeit in nachfolgenden Untersuchungen prüfen. So wollen wir der Frage nachgehen, ob sich die veränderte Blickwahrnehmung von Sozialphobikern nach erfolgreicher psychotherapeutischer Behandlung
verändert bzw. normalisiert. Auch ist die Frage offen, ob die gefundenen Unterschiede spezifisch für die soziale Phobie sind oder auch bei anderen Angststörungen zu finden sind. Wir
untersuchen außerdem, ob der emotionale Ausdruck des Gegenübers oder eine größere Anzahl anwesender Personen einen Einfluss auf die Blickwahrnehmung haben (Studie von Dipl.Psych. Julia Spiegel und Dipl.-Psych. Johannes Harbort).
13
Soziale
Wahrnehmung
Das Bedingungsgefüge sozialer Ängste
Studie zur sozialen Phobie zeigt Hinweise auf
Zusammenhänge mit sozialer Intelligenz
Unterschiedliche Annahmen existieren über den Zusammenhang zwischen sozialen Ängsten
und sozialer Intelligenz. Entstehen Kontakt- und Beziehungsängste vor dem Hintergrund sozialer Defizite? Oder beeinträchtigen Ängste kluges Sozialverhalten?
Wir sind derartigen Fragen in einer Querschnittsstudie nachgegangen. Hierfür stand uns der
Magdeburger Test zur Sozialen Intelligenz (MTSI) zur Verfügung, der diese Merkmale objektiv
und leistungsorientiert erfasst. Der MTSI basiert auf dem integrativen Modell der sozialen Intelligenz von Weis, Seidel und Süß (2006). Soziale Intelligenz wird danach als ein „multidimensionales Fähigkeitskonstrukt“ verstanden, bestehend aus den Komponenten soziale
Wahrnehmung, soziales Verständnis und soziales Gedächtnis.
Stichprobe von 110 Personen
Wir untersuchten eine nichtklinische Stichprobe von 110 Personen zwischen 19 und 66 Jahren
(Durchschnittsalter 31,5 Jahre, SD 13,2). Neben dem MTSI wurden Fragebögen zur Erfassung
von folgenden Merkmalen sozialer Ängste eingesetzt: Dispositionale Selbstaufmerksamkeit
(SAM), sozialphobische Einstellungen (SPE), sozialphobische Kognitionen (SPK), sozialphobisches Verhalten (SPV). Den Ausprägungsgrad der sozialen Angst erfassten wir mit der Social
Interaction Anxiety Scale (SIAS) und der Social Phobia Scale (SPS).
Analyse mit Strukturgleichungsmodellen
30 Studienteilnehmer hatten klinisch auffällige SIAS- und SPS-Werte. Eine Analyse mittels
Strukturgleichungsmodellen ergab einige signifikante Zusammenhänge zwischen den latenten Faktoren der sozialen Intelligenz und den manifesten Subskalen der sozialen Ängste. Bei
einem exzellenten Modellfit (χ2 = 24,0; p = 0,40) waren insbesondere das sozialphobische
Verhalten negativ sowohl mit der sozialen Wahrnehmung (r = -0,30; p < 0,05) als auch dem
sozialem Verständnis (r = -0,35; p < 0,05) korreliert. Soziale Ängste scheinen daher mit verlangsamten Reaktionen bei den Testaufgaben zur sozialen Wahrnehmung und mit schlechteren Leistungen bei den Aufgaben zum sozialen Verständnis in Verbindung zu stehen. Interessant ist, dass eine erhöhte öffentliche Selbstaufmerksamkeit (Subskala des SAM) mit einer
schnelleren sozialen Wahrnehmungsreaktion (r = 0,19; p < 0,05) und einer besseren Leistung
des sozialen Gedächtnisses einherging (r = 0,35; p < 0,05).
14
-0,18
-0,30
Sozialphobische
Einstellungen
0,66
0,84
0,19
0,12
Sozialphobisches
Verhalten
Soziales
Gedächtnis
0,41
0,34
0,43
0,35
Sozialphobische
Kognitionen
0,38
0,46
-0,35
0,18
-0,35
Soziales
Verständnis
Selbstaufmerksamkeit
Die obige Abbildung veranschaulicht das Strukturgleichungsmodell mit den einzelnen Komponenten. Die positiven und negativen Korrelationen zeigen an, wie eng jeweils zwei Komponenten in ihrem Ausprägungsgrad miteinander verbunden sind.
Fazit der Studie
Die Resultate weisen darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen sozialen Ängsten
und sozialer Intelligenz gibt, insbesondere für die Komponente des sozialphobischen Verhaltens. Aussagen über Ursache-Wirkungs-Beziehungen bleiben jedoch spekulativ. Um diese zu
untersuchen, wären weitere experimentelle oder Längsschnittstudien notwendig (Studie von
Dipl.-Psych. Sandra Hampel).
15
Unsere Publikationen im Jahr 2009
Bischoff, C., Gönner, S. (2009). Flexibilität und Flexibilitätstraining. In: Linden, M., Weig, W.
(Hrsg.). Salutotherapie in Prävention und Rehabilitation, pp. 185-196. Köln: Dt. Ärzte-Verlag.
Chernyak, N., Petrak, F., Plack, K., Hautzinger, M., Müller, M.J., et al. (2009). Cost-effecti­ve­
ness analysis of cognitive behaviour therapy for treatment of minor or mild-major depression
in elderly patients with type 2 diabetes: study protocol for the economic evaluation alongside
the MIND-DIA randomized controlled trial (MIND-DIA CEA). BMC Geriatrics, 9:25.
de Zwaan, M., Petersen, I., Kaerber, M., Burgmer, R., Nolting, B., Legenbauer, T., Benecke,
A., Herpertz, S. (2009). Obesity and quality of life: a controlled study of normal-weight and
obese individuals. Psychosomatics, 50, 474-482.
Gass, P., Martini, M., Witthöft, M., Bailer, J., Dreßing, H. (2009). Prevalence of stalking vic­timization in journalists: an e-mail survey of German journalists. Violence and Victims, 24,
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Gönner, S., Ecker, W., Leonhart, R. (2009). Diagnostic discrimination of OCD patients with
different main symptom domains from each other and from anxious and depressive controls.
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Gönner, S., Hahn, S., Leonhart, R., Ecker, W., Limbacher, K. (2009). Identifikation der Haupt­symptome von Zwangspatienten anhand von Symptomskalen - Kriteriumsvalidität und dia­
gnostische Genauigkeit des OCI-R. Verhaltenstherapie, 19, 251-258.
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Leichsenring, F., Hoyer, J., Beutel, M., Herpertz, S., Hiller, W., et al. (2009). The Social Phobia
Psychotherapy Research Network. The first multicenter randomized controlled trial of psychotherapy for social phobia: rationale, methods and patient characteristics. Psychotherapy and
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Legenbauer, T., Vocks, S., Schäfer, C., Schütt-Strömel, S., Hiller, W., Wagner, C., Vögele,
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Psychologie und Psychotherapie, 57, 7-22.
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Lehrbuch der Psychotherapie mit Simulation der staatlichen Prüfung, Band 1: Grundlagen der
Psychotherapie (herausgegeben von S.K.D. Sulz). München: CIP Medien.
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Arolt, V., Kersting, A. (Hrsg.). Psychotherapie in der Psychiatrie. Berlin: Springer.
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Vocks, S., Hechler, T., Röhrig, S., Legenbauer, T. (2009). Effects of a physical exercise session
on state body image: the influence of pre-experimental body dissatisfaction and concerns
about weight and shape. Psychology & Health, 24, 713-728
17
Vocks, S. Stahn, C., Loenser, K., Legenbauer, T. (2009). Eating and body image disturbances
in male-to-female and female-to-male transsexuals. Archives of Sexual Behavior, 38, 364-377.
Weitere Forschungsprojekte 2009/10
Weck, F., Bleichhardt, G., Hiller, W. (2009). The factor structure of the Illness Attitude
Scales in a German population. International Journal of Behavioral Medicine, 16, 164-171.
In den verschiedenen Beiträgen dieses Jahresberichts haben wir einige unserer Forschungsprojekte mit ersten Ergebnissen dargestellt. Weitere Projekte wurden ebenfalls bereits begonnen oder sind für das Jahr 2010 in Planung:
Weck, F., Bleichhardt, G., Hiller, W. (2009). Stellen Erfahrungen mit Krankheiten einen
spezifischen Risikofaktor für Krankheitsängste dar? Zeitschrift für Klinische Psychologie und
Psychotherapie, 38, 89-99.
Witthöft, M., Rist, F., Bailer, J. (2009). Abnormalities in cognitive-emotional information
processing in idiopathic environmental intolerance and somatoform disorders. Journal of
Behavior Therapy and Experimental Psychiatry, 40, 70-84.
Witthöft, M., Sander, N., Süß, H.-M., Wittmann, W.W. (2009). Adult age differences in inhibitory processes and their predictive validity for fluid intelligence. Aging, Neuropsychology,
and Cognition, 16, 133-163.
2008:
2007:
2006:
2005:
insgesamt 21 Publikationen
insgesamt 11 Publikationen
insgesamt 16 Publikationen
insgesamt 23 Publikationen
Interozeption bei somatoformen Störungen: In dieser neuen Studie soll die Hypothese
geprüft werden, dass die interozeptive Wahrnehmung von Patienten mit somatoformer Symptomatik defizitär ist. Untersucht wird dies im Labor mit der Wahrnehmung des eigenen Herzschlags und der Muskelanspannung. Beim Vorliegen von Defiziten soll die Wahrnehmungsgenauigkeit durch ein Sensibilitätstraining verbessert werden.
Emotionsregulationsstile in der Bevölkerung: In einer postalisch durchgeführten Bevölkerungsstudie erfassen wir Strategien und Stile der Emotionsregulation. Insbesondere soll das
Konzept der „emotionalen Kaskaden“ in seiner Bedeutung für psychische Störungen untersucht werden. Die international am häufigsten verwendeten Instrumente für Emotionsregulation werden hinsichtlich ihrer psychometrischen Merkmale miteinander verglichen.
Ambulantes Monitoring: Mittels kleiner tragbarer Computer (PDA = Personal Digital Assistant) sollen im natürlichen Alltag Zusammenhänge zwischen dem Auftreten körperlicher Beschwerden und Stimmungsschwankungen untersucht werden. Wir fragen uns, ob negative
Stimmungen ausgelöst werden, sobald man (ängstlich) auf körperliche Signale achtet.
Naturalistische Psychotherapieforschung: Durch unser systematisches Dokumentationsund Evaluationssystem verfügen wir mittlerweile über mehrere Tausend Datensätze von Patienten, die regulär in unserer Ambulanz behandelt wurden. Detaillierte Auswertungen erfolgen derzeit für depressive, Angst- und Essstörungen. Eine weitere Studie wird sich mit der selten beforschten Frage beschäftigen, durch welche Risikofaktoren vor oder während des Therapieverlaufs Abbrüche bedingt sind. Ferner untersuchen wir metaanalytisch die Effekte naturalistischer Psychotherapien.
Internettherapie bei chronischem Tinnitus: Erste internationale Studien weisen darauf
hin, dass das Internet als Therapiemedium vielversprechend ist. Wir richten 2010 eine Internettherapie für chronische Tinnituspatienten ein. Es handelt sich um eine gemeinsame Studie
mit Prof. Dr. Gerhard Andersson und Dr. Cornelia Weise von der Universität Linköping in
Schweden. Das Studiendesign ist randomisiert mit einer Wartekontrollgruppe.
18
19
Anzahl der Behandlungsstunden (Einzeltherapie)
pro Jahr; nur Forschungs- und Lehrambulanz
Die Poliklinische Institutsambulanz
Kostenträger im Jahr 2009
%-Anteil
11,9 %
19,5 %
7,2 %
0,6 %
388
98
111
8
31
174
19
12
453
144
5
990
39,2 %
9,9 %
11,2 %
0,8 %
3,1 %
17,6 %
1,9 %
1,2 %
45,8 %
14,5 %
0,5 %
100,0 %
Anzahl
Facharzt Psychiatrie/Neurologie
39
Hausarzt- oder anderer Facharzt
215
Psychologe/Psychotherapeut
79
Psychiatrische Klinik/Tagesklinik
130
Psychosomatische Klinik
34
Andere Klinik (z.B. Schmerzklinik, Reha)
43
Beratungsstelle
71
Empfehlung durch Bekannte/Verwandte
91
Eigeninitiative (z.B. Internet, Zeitungsartikel)
218
Empfehlung der Krankenkasse
6
Wiederbehandlung
19
Sonstige
45
Anzahl der Patienten 2009
990
6000
4000
1000
0
2000
2005
2006
2007
2008
Dauer der Patientenbehandlungen 2009
500
2009
56,3%
557
24,1%
239
200
%-Anteil
3,9 %
21,7 %
8,0 %
13,1 %
3,4 %
4,3 %
7,2 %
9,2 %
22,0 %
0,6 %
1,9 %
4,5 %
100,0 %
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 20082009
Altersverteilung der Patienten 2009
30,4%
301
250
300
100
0
300
400
Zuweiser im Jahr 2009
Anzahl
118
193
71
6
8000
2000
Die Poliklinische Institutsambulanz besteht aus einer Ausbildungs- sowie einer Forschungsund Lehrambulanz. In den Tabellen und Grafiken dieser und der folgenden Seiten haben wir
erstmals die Leistungen beider Teilambulanzen zusammengefasst. In der Ausbildungsambulanz wurden im abgelaufenen Jahr 652 Patienten (plus 4,5% gegenüber 2008) mit insgesamt
10.798 Therapiestunden (plus 13,6%) behandelt. In der Forschungs- und Lehrambulanz registrierten wir 338 Patienten mit insgesamt 3.731 Therapiestunden.
Die Grafiken der nächsten Seite zeigen, dass Personen aller Alters- und Bildungsgruppen unsere Ambulanz aufsuchten. Ähnlich wie in den Vorjahren waren etwa zwei Drittel weiblich.
Langzeittherapien fanden mehr als doppelt so häufig statt wie Kurzzeittherapien. Die wichtigste Zuweisergruppe stellen die Haus- und medizinischen Fachärzte dar, gefolgt von psychiatrischen und Tageskliniken.
PRIMÄRKASSEN insgesamt
BEK
DAK
Hamburg-Münchner
KKH
TK
GEK
andere Ersatzkassen
ERSATZKASSEN insgesamt
PRIVATE KRANKENKASSEN
SONSTIGE KOSTENTRÄGER
Anzahl der Patienten Gesamt
10000
3000
Insgesamt 990 Patienten wurden 2009 in unserer Institutsambulanz diagnostisch untersucht
und psychotherapeutisch behandelt. Es waren alle wichtigen psychischen Störungen vertreten. Die Zahl der Therapiestunden stieg 2009 auf insgesamt 14.529.
AOK
BKK
IKK
LKK
12000
4000
Die Leistungsbilanz 2009
Anzahl der Behandlungsstunden (Einzeltherapie)
pro Jahr; nur Ausbildungsambulanz
8,8%
87
9,0%
89
150
1,8%
18
0
einmalige
maximal
KZT
Untersuchung 5 Sitzungen
(Erstgespräch) (probatorisch)
22,0%
200 17,0%
Umwandlung
von KZT
in LZT
8,9%
88
100
LZT
KZT=Kurzzeittherapie LZT=Langzeittherapie
Geschlechterverteilung der Patienten 2009
50
0
18–25
Jahre
N = 667 Frauen
3,2%
32
26–35
Jahre
36–45
Jahre
46–55
Jahre
56–65
Jahre
66 Jahre
und älter
Schulbildung der Patienten 2009
2,5 % 0,7 %
32,6 %
18,5%
183
168
19,2 %
17,6 %
ohne Schulabschluss
Hauptschule
Realschule
N = 323 Männer
Abitur
24,5 %
67,4 %
35,5 %
20
218
Hochschulabschluss
Anderer
21
Diagnosenverteilung 2009
Diagnosen (Komorbidität)
Anzahl als Diagnosen
insgesamt
Alkoholabhängigkeit (F10.2)
5
(0,5%)
19
(1,0%)
Schädlicher Gebrauch von Alkohol (F10.1)
0
(0,0%)
29
(1,5%)
Substanzabhängigkeit (F1x.2)
1
(0,1%)
27
(1,4%)
Schädlicher Gebrauch von Substanzen (F1x.1)
0
(0,0%)
11
(0,6%)
Schizophrenie (F20.x)
12
(1,2%)
12
(0,6%)
Andere Diagnosen aus F2 (Störungen aus dem Formenkreis
schizophrener Erkrankungen)
11
(1,1%)
14
(0,7%)
Depressive Episode oder Rezidivierende depressive Störung (F32/F33)
Dysthymia (F34.1)
272 (27,5%)
509 (26,2%)
32
(3,2%)
62 (3,2%)
Manische oder bipolare Störungen (F30/F31/F34.0)
8
(0,8%)
11
(0,6%)
Andere Diagnosen aus F3 (Affektive Störungen)
0
(0,0%)
2
(0,1%)
60
(6,1%)
8
(0,8%)
Soziale Phobie (F40.1)
95
(9,6%)
Spezifische Phobie (F40.2)
13
(1,3%)
52
Generalisierte Angststörung (F41.1)
17
(1,7%)
27
(1,4%)
Zwangsstörung (F42)
15
(1,5%)
32
(1,6%)
Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie (F41.x und F40.01)
Agoraphobie ohne Panikstörung (F40.00)
115 (5,9%)
24
(1,2%)
160 (8,2%)
(2,7%)
Posttraumatische Belastungsstörung (F43.1)
14
(1,4%)
41
(2,1%)
Anpassungsstörung (F43.2)
16
(1,6%)
25
(1,3%)
Somatoforme Störung (F45 außer Hypochondrie)
Hypochondrische Störung (F45.2)
112 (11,3%)
171 (8,8%)
47
(4,7%)
4
(0,4%)
9
(0,5%)
Anorexia nervosa und Atypische Anorexien (F50.0 und F50.1)
20
(2,0%)
48
(2,5%)
Bulimia nervosa und Atypische Bulimien (F50.2 und F50.3)
46
(4,6%)
98 (5,0%)
Andere Essstörungen (sonstige Diagnosen aus F50)
54
(5,5%)
105
(5,4%)
Schlafstörungen (F51)
1
(0,1%)
2
(0,1%)
Sexuelle Funktionsstörungen oder sexuelle Deviationen (F52 und F64-66)
1
(0,1%)
6 (0,3%)
53
(5,4%)
97 (5,0%)
Andere Diagnosen aus F4 (Angst-, Zwangs-, Belastungs-, dissoziative und somatoforme Störungen)
Psychische Störungen im Zusammenhang
mit einer medizinischen Grunderkrankung (F54)
In den dargestellten Diagnosenstatistiken sind alle Patienten der Ausbildungs- sowie Forschungs- und Lehrambulanz des Jahres 2009 zusammengefasst. In unserer Ambulanz erfolgt eine sehr sorgfältige Diagnostik
psychischer Störungen nach den Kriterien von DSM-IV. Standardmäßig werden die Internationalen Diagnosen-Checklisten (IDCL) oder das SKID-Interview eingesetzt.
Die drei größten klinischen Gruppen sind die affektiven Störungen (31,5%), Angststörungen (20,9%) und
somatoformen Störungen (16,1%). Zusammen stellen sie etwa zwei Drittel unserer Hauptdiagnosen. Die größeren Behandlungsschwerpunkte Essstörungen und Soziale Phobie sind mit weiteren 12,1% bzw. 9,6%
vertreten. Hervorzuheben ist auch der Anteil von Borderline-Persönlichkeitsstörungen mit 2,9%.
56 (2,9%)
Persönlichkeitsstörungen (F60) (ohne Borderline-Persönlichkeitsstörung)
20
(2,0%)
79
(4,1%)
Borderline-Persönlichkeitsstörung (F60.31)
29
(2,9%)
48
(2,5%)
Störungen der Impulskontrolle (F63)
8
(0,8%)
10
(0,5%)
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (F90.0)
5
(0,5%)
14
(0,7%)
Sonstige psychische Störungen (oben nicht aufgezählt)
7
(0,7%)
31
(1,6%)
(Psychische Störung in Erstuntersuchung ausgeschlossen)
4
(0,4%)
0 (0,0%)
990 (100,0%)
1.946(100,0%)
Gesamt
22
Häufigkeit als Hauptdiagnose
Verteilung der Diagnosen 2009 (nur Hauptdiagnosen – jeweils 1 Diagnose pro Patient)
1 = Substanzmissbrauch und -abhängigkeit N = 6
2 = Psychotische Störungen N = 23
3 = Affektive Störungen N = 312
4 = Angststörungen N = 207
5 = Zwangsstörungen N = 15
6 = Somatoforme Störungen N = 159
7 = Essstörungen N = 120
8 = Psychische Störungen im Zusammenhang mit einer
medizinischen Grunderkrankung N = 53
9 = Persönlichkeitsstörungen N = 49
10 = Sonstige N = 46
5% 1% 2%
5%
5%
9
8
10 2
1
3
12% 7
16%
32%
6
5
2%
4
21%
23
Evaluation unserer Therapien 2009
Response
Remission
Alle Therapien der Institutsambulanz werden routinemäßig im Jahresrhythmus evaluiert. Im
Jahr 2009 wurden 175 Therapien abgeschlossen. Die untenstehende Tabelle zeigt die wichtigsten Prä-Post-Ergebnisse für die Ergebnismaße der allgemeinen Psychopathologie, Depressivität und Angst.
80
70
60
50
69,8 %
60,0 %
50,0 %
43,1 %
40
30
Wir erreichten 2009 über alle Messzeitpunkte hinweg eine Rücklaufquote von 91,2%, so dass
die Datenqualität sehr hoch ist und ein repräsentatives Bild unserer Therapieergebnisse entsteht. Die Effektstärke der allgemeinen Psychopathologie war mit d = 0,76 zufriedenstellend.
Ähnlich wie in den Vorjahren waren die Behandlungsergebnisse für Patienten mit den Diagnosen Major Depression oder Dysthymer Störung sehr gut (d = 1,22).
Dagegen fallen die Resultate für das Störungsbild der Panikstörung/Agoraphobie deutlich
schlechter aus. Wir stellten zwar signifikante Verbesserungen der körperliche Angstsymptomatik (BSQ) sowie des Vermeidungsverhaltens (MI) fest, die Effektstärken liegen aber (mit
Ausnahme der körperlichen Symptomatik) in einem nur gerade noch moderaten Bereich. Sie
sind insgesamt schlechter als im Vorjahr, wo wir Effektstärken von über 1 erzielten. Daher
sind Verbesserungen unserer Angsttherapien erforderlich.
Skala
Beginn der Therapie
Ende der Therapie
20
10
0
Depressivität
Response und Remission
Für wieviele Patienten war die Therapie so hilfreich, dass sie dadurch eine klinisch bedeutsame Besserung ihrer Symptomatik erreichen konnten? Und wieviele davon waren bei Therapieende sogar symptomfrei?
Signifikanztest
Effektstärke
M
SD
M
SD
t-Wert
p-Wert
d-Wert
Patienten jeglicher Diagnose
BSI GSI-Gesamtwert (N = 130)
BSI Skala Ängstlichkeit (N = 93)
BSI Skala Aggressivität/Feindseligkeit (N = 113)
1,27
1,70
1,27
0,57
0,73
0,67
0,82
0,96
0,75
0,62
0,83
0,67
8,23
9,74
7,23
< 0,01
< 0,01
< 0,01
0,76
0,95
0,78
Patienten mit depressiver Störung (N = 86)
Beck Depressions-Inventar (BDI)
24,4
7,6
13,9
9,6
10,06
< 0,01
1,22
Patienten mit Panikstörung/Agoraphobie
Agoraphobic Cognitions ACQ (N = 17)
Body Sensations BSQ (N = 15)
Mobilitätsinventar MI, Vermeidung in Begleitung (N= 17)
Mobilitätsinventar MI, Vermeidung alleine (N = 18)
2,30
3,04
2,49
3,26
0,69
0,48
0,71
0,92
2,04
2,44
2,07
2,66
0,59
0,66
0,95
1,17
1,53
2,82
2,56
3,11
n.s.
< 0,05
< 0,05
< 0,01
0,41
1,05
0,51
0,57
nur Therapien, die im Evaluationsjahr 2009 abgeschlossen wurden; nur Patienten mit pathologischem Score bei Therapiebeginn;
Intention-to-treat-Analyse, d.h. Patienten mit und ohne regulär abgeschlossene Therapie
24
Allgemeine
Psychopathologie
In der Therapieforschung werden üblicherweise Mittelwertsveränderungen und Effektstärken
berechnet (siehe Tabelle S. 24). Solche Daten lassen jedoch keinen Rückschluss über den Anteil der Patienten zu, die individuell eine erhebliche Besserung (Response) oder sogar klinische
Symptomfreiheit (Remission) erreichen. Daher haben wir eine entsprechende Analyse für den
Intention-to-Treat-Datensatz des Jahres 2009 durchgeführt. Response ist definiert als mindestens 50-prozentige Wertereduktion zwischen Therapiebeginn und -ende.
Zwei Drittel bessern sich klinisch bedeutsam
Die obenstehende Grafik zeigt die Ergebnisse für die allgemeine Psychopathologie (BSI-GSI)
und die Depressivität (BDI). Bei etwa zwei Drittel der Patienten wurde das Response-Kriterium
erreicht, exakt bei 78 von 130 Patienten (60,0%) für den BSI-GSI und 60 von 86 Patienten
(69,8%) für die Depressivität. Remission lag bei Therapieende bei genau der Hälfte der Patienten für die depressive Symptomatik und bei rund 43% für die allgemeine Psychopathologie
vor. Remission gilt nur dann als erreicht, wenn der betreffende Patient gleichzeitig auch das
Response-Kriterium erfüllt. Bei Anwendung des international gebräuchlichen Reliable Change
Index (RCI) betragen die Response-/Remissionswerte für den GSI 33,8/21,5% und für den BDI
59,3/43,0%.
25
Evaluation
der
Kundengruppen
im Jahreszyklus
erbindung: Mainzer
Volksbank
· BLZ
551 900 00 · Konto-Nr.
400 283 016
Zertifiziertes QM-System
DIN EN ISO 9001:2000-12, Zertifikat Nr. 8817D
Das Qualitätsmanagement der Ambulanz
nach DIN EN ISO 9001
Das seit 2005 zertifizierte Qualitätsmanagement (QM) der Ambulanz hat auch 2009 einen hohen Standard der Betriebsabläufe und Behandlungen garantiert. Im Jahreszyklus werden
Kennwerte erhoben, um die eigenen Qualitätsansprüche zu prüfen.
Die Kernelemente des QM sind die jährlichen Befragungen unserer drei wichtigsten Kundengruppen, nämlich Patienten, Mitarbeiter und Therapeuten. Die Zufriedenheit der Patienten
verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr leicht und bewegt sich auf einem sehr hohem Niveau
(s. Tabelle unten). Das Befragungsergebnis beruht auf 358 ausgefüllten Fragebögen. Durch
den hohen Rücklauf von 97,5% repräsentiert das Ergebnis die tatsächliche Einstellung der in
der Ambulanz behandelten Patienten. Eine sehr gute Bewertung erhielten wir auch von den in
der Ambulanz tätigen Mitarbeitern.
Nicht erreicht wurde dagegen das Qualitätskriterium der Therapeutenzufriedenheit. Wir erhielten eine Gesamtnote von 2,09 (SD 0,55), was leicht schlechter ist als der selbstgesetzte
Anspruch (besser als 2,0). In den bisherigen sechs Jahren der QM-bezogenen Evaluation wurde das Kriterium nur ein einziges Mal erreicht, nämlich 2006 mit der Note 1,76 (SD 0,55). Der
bislang schlechteste Wert 2,27 (SD 0,92) stammt von 2005 und der Notendurchschnitt 2004
bis 2008 ist 2,08 (SD 0,71). Der Wert von 2009 entspricht also ziemlich genau dem langjährigen Durchschnitt. Wir müssen leider feststellen, dass die vielen bisherigen Maßnahmen nicht
die erwünschte Zufriedenheit erbracht haben und wir vor einem gewissen Rätsel stehen.
Therapieschwerpunkte der Institutsambulanz
Einige unserer Qualitätskriterien und Kennwerte im Jahr 2009
Durchschnittsnote 1,69 (Schulnote) bei Rücklauf 97,5 %
Durchschnittsnote 1,62 (Schulnote)
Ja 93,9 %; Eingeschränkt 6,1 %; Nein 0 %
Durchschnittsnote 1,45 (Schulnote) bei Rücklauf 100 %
Durchschnittsnote 2,09 (Schulnote) bei Rücklauf 100 %
26
gegenüber Vorjahr verbessert  unverändert
verschlechtert
eigener Qualitätsanspruch erreicht • Qualitätsanspruch nicht erreicht, Maßnahmen erforderlich

•
 
Patientenzufriedenheit Gesamt
Patientenzufriedenheit Therapie
Weiterempfehlungsquote durch Patienten Mitarbeiterzufriedenheit
Zufriedenheit der Therapeuten
Tendenz Bewertung


Ergebnisse 2009

Qualitätsmerkmale

•
•
•
•
•
Essstörungen: Wir verfügen über ein kombiniertes einzel- und gruppentherapeutisches Programm nach dem Ansatz von Legenbauer/Vocks. In der Body-Image-Gruppe kommen Techniken wie die Spiegelkonfrontation zum Einsatz (Leiterin Dipl.-Psych. Katja Schnicker).
Soziale Phobien: Dieser Schwerpunkt ist aus einer BMBF-geförderten multizentrischen Therapiestudie hervorgegangen. Die Therapie erfolgt nach dem kognitiv-verhaltenstherapeutischen Ansatz von Clark/Stangier (Leiter Dipl.-Psych. Michael Schäfer).
Somatoforme Störungen: Patienten mit medizinisch unklaren Körperbeschwerden werden
als Teil einer randomisiert-kontrollierten Studie nach einem neuen verhaltenstherapeutischen
Konzept behandelt (Leiter Dr. Michael Witthöft und Dipl.-Psych. Maria Kleinstäuber).
Krankheitsängste und Hypochondrie: Dieser Behandlungsansatz nach Bleichhardt/Weck
ist in den vergangenen Jahren mit sehr guten Ergebnissen evaluiert worden. Viele Komponenten der Angstbehandlung werden eingesetzt (Leiterin Dipl.-Psych. Maria Gropalis).
Chronische Schmerzerkrankungen: Der interdisziplinär ausgerichtete Schwerpunkt kooperiert eng mit schmerztherapeutischen Einrichtungen in der Region. Die Therapie ist verhaltensmedizinischen Prinzipien verpflichtet (Leiterin Dr. Katrin Mauer-Matzen).
Arbeitsplatzbelastungen: Die Integrierte Versorgung „Fit im Job“ ist ein standardisiertes
Gruppenprogramm für Personen mit arbeitsbezogenen psychischen Belastungen wie Mobbing, Burnout oder Leistungsabfall (Leiterin Dr. Nadine Schuster).
Borderlinestörungen: Wie verfügen über eine Skillsgruppe nach dem Ansatz der Dialektisch-Behavioralen Borderlinetherapie (DBT). Die Gruppe umfasst 30 Doppelstunden und wird
ergänzt durch speziell supervidierte Einzeltherapien (Leiterin Dr. Andrea Dascalescu-Fritsch).
27
Schmerztherapeutische Ausbildung der Therapeuten
Am Jahresende 2009 waren 12 Therapeuten im Schwerpunkt tätig. Alle absolvieren begleitend die Weiterbildung zur speziellen Schmerztherapie. Diese umfasst ein 80-stündiges Theoriecurriculum der Deutschen Gesellschaft für Psychologische Schmerztherapie und -forschung
(DGPSF), die regelmäßige Fachsupervision der Behandlungen und den Besuch von interdisziplinären Schmerzkonferenzen.
Schwerpunkt Chronische Schmerzerkrankungen
Therapeutenausbildung und Schmerzpsychotherapie
nach wissenschaftlichen Konzepten
Die Institutsambulanz hat im Herbst 2008 einen Schwerpunkt für chronische Schmerzstörungen eingerichtet. Die Entwicklung des vergangenen Jahres zeigte: Interesse und Bedarf an
qualifizierten verhaltensmedizinischen Schmerzbehandlungen sind enorm groß.
Daten zur Diagnostik
Im Jahr 2009 wurden 66 Patienten in den
Behandlungsschwerpunkt aufgenommen.
Von 49 Patienten lagen uns bei Jahresende
Daten aus der Diagnostikphase vor. Das
Durchschnittsalter der zu etwa zwei Drittel
weiblichen Patienten betrug 48,1 Jahre
(SD 8,9). Im nebenstehenden Diagramm ist
dargestellt, wie häufig die einzelnen
Schmerzformen vorkamen.
Chronischer Schmerz gehört mit Prävalenzraten um 20% zu den häufigsten Erkrankungen. In
der Mehrzahl der Fälle liegen Kopf- oder Rückenschmerzen vor, oft in Verbindung mit multiplen Schmerzen. Bei einer erheblichen Zahl der Betroffenen kommt es begleitend und als Folge der Schmerzerfahrung zu gravierenden psychischen und sozialen Komplikationen.
Weiterbildung: Spezielle Schmerztherapie
Leiterin unseres Schwerpunkts ist Dr. Katrin Mauer-Matzen. Sie verfügt über die Weiterbildungsermächtigung für spezielle Schmerztherapie der Landespsychotherapeutenkammer
Rheinland-Pfalz. Der Schwerpunkt kooperiert besonders eng mit dem DRK-Schmerzzentrum
Mainz, der ärztlichen Facharztpraxis Dr. med. Sabine Hesselbarth und Oliver Löwenstein und
der Schmerzambulanz der Universitätsmedizin Mainz. Darüber hinaus sind wir offen für Kooperationen mit allen interessierten Haus- und Fachärzten.
8%
15%
Multiple (multilokuläre) Schmerzen
Rückenschmerzen
Kopfschmerzen
63%
Sonstige Schmerzen
Bei der Eingangsdiagnostik setzen wir den Fragebogen zur Erfassung der Schmerzverarbeitung (FESV) von Geissner (2001) ein. Wie das untenstehende Skalenprofil für die 2009 aufgenommenen Patienten zeigt, sind die schmerzbedingte psychische Beeinträchtigung und
Schwierigkeiten der kognitiven bzw. behavioralen Schmerzbewältigung ähnlich ausgeprägt
wie in der Normierungsstichprobe des FESV (gemischte Gruppe stationärer und ambulanter
Schmerzpatienten). Nur bei 10% unserer Patienten wurde ausschließlich eine Schmerzstörung
diagnostiziert, bei den übrigen bestand Komorbidität insbesondere mit depressiven und
Angststörungen.
Das Behandlungskonzept
Entsprechend aktueller wissenschaftlicher Standards der Schmerzpsychotherapie (z.B. Kröner-Herwig et al., 2007) sieht unser Konzept Einzelbehandlungen als Kurz- und Langzeittherapien vor.
28
14%
Einige Komponenten der verhaltensmedizinischen Schmerzpsychotherapie
5
• Edukation zum biopsychosozialen Schmerzmodell
• Systematische Selbstbeobachtung: Analyse schmerz- und stressfördernder Bedingungen
• Fertigkeitentraining zur Schmerz- und Stressbewältigung: Entspannungstechniken, Aufmerksamkeitslenkung,
Problemlösekompetenzen
• Optimierung des Aktivitätsniveaus: Balance von Ruhe und Aktivität, Abbau angstmotivierter Vermeidung, Aufbau von Aktivitäten
• Modifikation katastrophisierender und depressiver Kognitionen
• Entwicklung realistischer Zukunftsperspektiven / Krankheitsakzeptanz
4
3
2
Schmerzpatienten der Mainzer Ambulanz
Vergleichsgruppe ambulanter und stationärer Schmerzpatienten
1
0
Handlungskompetenzen
Kognitive
Kompetenzerleben
Umstrukturierung
Mentale
Ablenkung
Gegensteuernde
Aktivitäten
Ruhe- und
Entspannungstechniken
Schmerzbedingte Schmerzbedingte Schmerzbedingter
Depression
Angst
Ärger
29
Schwerpunkt Diabetes mellitus
Theorie und Praxis der Verhaltensmedizin:
Ausbildung zum qualifizierten Psychodiabetologen
Unser Forschungs- und Behandlungsschwerpunkt für Patienten mit Diabetes mellitus hat
2009 durch die Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz die Weiterbildungsermächtigung für Psychodiabetologie erhalten.
Seit Mitte 2008 nehmen wir gezielt Patienten auf, die im Zusammenhang mit ihrer Diabeteserkrankung psychisch belastet sind. Inzwischen wurden enge Kooperationen mit mehreren
medizinisch-diabetologischen Schwerpunktpraxen bis hin nach Ludwigshafen und Limburg
aufgebaut. Ende Oktober waren Diabetologen und Diabetesberaterinnen aus sechs Institutionen (diverse Schwerpunktpraxen, Universitätsklinik Mainz und Städtisches Krankenhaus Offenbach) der Einladung in unsere Ambulanz gefolgt, um Erfahrungen auszutauschen und die
Zusammenarbeit zu vertiefen.
Zehn Therapeutinnen waren Ende 2009 im Schwerpunkt tätig, um sich als Psychodiabetologinnen zu spezialisieren. Dipl.-Psych. Ulrike Löw, selbst Fachpsychologin für Diabetes, unterstützt seit Juli die Leiterin des Schwerpunkts, Dr. Andrea Benecke. Wir bieten regelmäßige interne Fortbildungsveranstaltungen an, in denen auf die spezifischen Probleme und Behandlungsmöglichkeiten bei Diabetes eingegangen wird, z.B. Insulintherapie, Besonderheiten im
Umgang mit Hypoglykämien und Krankheitsakzeptanz. Aus den klinischen Fragestellungen
heraus sollen konkrete Forschungsprojekte entwickelt werden.
Patienten und Diagnosen
Im vergangenen Jahr fanden 24 Erstgespräche mit Diabetespatienten statt. Es handelte sich
um 17 Frauen und 7 Männer. Am Jahresende befanden sich 35 Patienten in Therapie mit einem Durchschnittsalter von 41,8 Jahren (SD 13,7). In 22 Fällen lag ein Diabetes vom Typ I und
in 13 Fällen vom Typ II vor. Neben der Hauptdiagnose F54 (Körperliche Erkrankung mit psychosomatischer Begleitsymptomatik) war die häufigste komorbide Diagnose die einer Major
Depression (51,3%).
Daten der DAD-Studie kommen 2010
Die Behandlungen in der seit 2006 laufenden Diabetes-Depressions-Studie DAD wurden 2009
abgeschlossen (Projektleiter PD Dr. Frank Petrak). Die Studie wird vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Auswertungen sind 2010 geplant.
30
Fallbeispiel: Aus der Panik heraus zum Überperfektionismus
Die 31-jährige Versicherungsangestellte ist übervorsichtig. Auf keinen Fall Risiken eingehen,
wenn sie vermeidbar sind! Diese Grundeinstellung prägt vieles in ihrem Leben, besonders
aber auch den Umgang mit dem seit 18 Jahren bestehenden Typ-I-Diabetes. Mit strengster
Disziplin beobachtet sie fortlaufend ihre Blutzuckerwerte, um das Risiko etwaiger Folgeerkrankungen so gering wie möglich zu halten. Ihr aktueller HbA1c-Wert (Langzeitblutzuckerwert) liegt bei 4,3% und damit deutlich unter der Norm.
Die Kehrseite der Medaille: Schon bei völlig unbedenklichen (normoglykämischen) Blutzuckerwerten (> 120 mg/dl) steigert sie sich in heftigste Sorgen hinein, wird unruhig, unkonzentriert, hektisch. Manchmal kommen sogar körperliche Belastungsreaktionen mit Übelkeit und
vermehrtem Harndrang hinzu. „Mein Verstand sagt mir, dass alles in Ordnung ist. Trotz komme ich immer wieder in die Angstspirale bis fast an die Panik“, bekennt sie der Therapeutin
aufgelöst unter Tränen. Um ihre Ängste in den Griff zu bekommen, misst sie täglich bis zu 10
mal ihren Blutzucker oder spritzt mehr Einheiten Insulin als vom Arzt empfohlen. Die Folge
sind häufige Unterzuckerungen, bei denen sie auf Fremdhilfe angewiesen ist.
Die Therapeutin erarbeit mit der Patientin Kriterien für angemessenes Krankheitsverhalten. Es
werden Techniken der Angstkonfrontation und Habituation eingesetzt. Es gelingt Schritt für
Schritt, die Zahl der Blutzuckerkontrollen und Insulininjektionen auf das medizinisch empfohlene Maß zu verringern. Die Patientin erlebt die erreichten Erfolge dankbar als deutliche Steigerung ihrer Lebensqualität.
31
Schwerpunkt „Fit im Job“
Therapieeffekte Depression
Die mit Abstand meisten der behandelten Patienten litten an einer depressiven Störung. In 53
von 94 Fällen (56,4%) wurde die Hauptdiagnose „Major Depression“ gestellt. Untenstehende
Tabelle zeigt die Veränderungen der Depressionswerte beim Ende der Gruppentherapie. Die
Intention-to-Treat-Analyse umfasst alle Patienten unabhängig davon, ob sie die Therapie regulär beendet haben oder nicht (n = 50). Dagegen sind in der Completer-Analyse nur regulär
abgeschlossene Therapien enthalten (n = 38). Die Effektstärken bewegen sich in einem mittleren bis sehr guten Bereich.
Bessere Distanzierung, weniger Resignation und
mehr Ausgeglichenheit gegen Burnout-Risiko
Die Integrierte Versorgung „Fit im Job“ wurde 2005 gemeinsam mit den rheinland-pfälzischen Ersatzkassen eingerichtet. Bis Ende 2009 haben wir 94 Personen (davon 70,3% Frauen)
in das Gruppenprogramm aufgenommen. Hier präsentieren wir erste Evaluationsdaten.
Die Gesundheitsreporte der Krankenkassen berichten seit längerem über die brisanten Auswirkungen psychischer Erkrankungen auf die Arbeitsunfähigkeitszeiten. Vieldiskutierte Stichworte sind Mobbing, Burnout oder Leistungsabfall aufgrund von Rationalisierung und Personaleinsparung. Unser Forschungs- und Behandlungsschwerpunkt wird von Dr. Nadine Schuster geleitet. In dem manualisierten, aus diversen Modulen bestehenden Gruppenprogramm
„Fit im Job“ werden schwerpunktmäßig die Themen „Umgang mit der Arbeit“, „Stressabbau“, „Depressions- und Angstbewältigung“ sowie „Erwerb sozialer Kompetenzen“ behandelt. Eingeschriebene Patienten können maximal ein halbes Jahr lang teilnehmen.
d = 0,40
23,38 d = 0,49
d = 0,42
21,59
20,81
Mittelwert
20,29 20
d = 0,44
17,74 Effektstärke
M
SD
t-Wert
p-Wert
d-Wert
Intention-to-Treat-Analyse
Therapiebeginn
Therapieende
23,9
17,9
6,7
9,9
4,87
< 0,01
0,71
Completer-Analyse
Therapiebeginn
Therapieende
23,7
15,8
6,7
9,8
5,27
< 0,01
0,94
Nur Patienten mit pathologischem Score bei Therapiebeginn
Signifikante Veränderung von Erlebens- und Verhaltensmustern
Die untenstehende Grafik zeigt die Prä-Post-Effekte unserer Gruppentherapie. Mit Hilfe des
AVEM-Fragebogens von Schaarschmidt und Fischer wurden arbeitsplatzbezogene Erlebensund Verhaltensmuster erfasst. Die Veränderungen auf vier von 11 Skalen waren statistisch signifikant (p < 0,05) und die Behandlungseffekte bewegten sich im mittleren Bereich.
25
Signifikanztest
Beck-Depressionsinventar (BDI)
Vor der Therapie
Bewertung und Ausblick
Die erhobenen Daten belegen die Wirksamkeit der Therapie. Die Auswertung des AVEM weist
auf eine Verbesserung von Merkmalen hin, die als typisch für Burnout gelten (Steigerung der
Distanzierungsfähigkeit, Verringerung der Resignationstendenz, mehr innere Ruhe und Ausgeglichenheit). Die Besserung der depressiven Symptomatik geht vermutlich mit einer erhöhten Leistungsfähigkeit einher, so dass wir davon ausgehen, mit der Gruppentherapie einen
Beitrag zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit zu leisten. Es ist daher vorgesehen, dass „Fit-im-Job“Programm 2010 weiter auszubauen.
Nach der Therapie
19,00
16,80
15,76
15
0
32
Datenbasis N = 53
Completer-Analyse
Verausgabungsbereitschaft
Perfektionsstreben
Distanzierungsfähigkeit
Resignationstendenz
33
Durchschnittsnote 1,93 (Schulnote) bei Rücklauf 92,1 %
Durchschnittsnote 2,47 (Schulnote) bei Rücklauf 82,8 %
Durchschnittsnote 1,57 (Schulnote) bei Rücklauf 100 %
100%
Durchschnittsnote 1,57 bei 20 Teilnehmern
•
Hintergrund der Erweiterung ist die in den letzten Jahren sehr große Nachfrage nach der universitären Psychotherapeutenausbildung in Mainz. Aufgrund der begrenzten Kapazitäten hatten wir wiederholt ausgezeichnet vorqualifizierte Bewerber abweisen müssen. In Zukunft
werden sowohl zum Sommer- als auch Wintersemester Ausbildungsgruppen mit zunächst jeweils 15 Teilnehmern angeboten. Die erste zusätzliche Gruppe hat bereits im Oktober 2009
begonnen. In den neuen Räumen des Psychologischen Instituts am Taubertsberg stehen deutlich mehr Seminar- und Behandlungsräume als bisher zur Verfügung.
Der Weiterbildungsstudiengang Psychologische Psychotherapie der Universität Mainz bietet
die drei- bis fünfjährige Ausbildung in Verhaltenstherapie seit 1998 entsprechend des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG) an.
Personelle und strukturelle Veränderungen
Im Zuge der Erweiterung wurde eine neue Mitarbeiterstelle eingerichtet (Dipl.-Psych. Maria
Gropalis). Unsere bisherige Mitarbeiterin Dipl.-Psych. Sabine Wagner hat unser Team nach
sechsjähriger Tätigkeit verlassen. Ihre Nachfolgerin wurde Eva Krause, die für Organisation
des Curriculums und andere Aufgaben zuständig ist. 2009 wurden zahlreiche neue Dozenten
und Selbsterfahrungsleiter gewonnen. Darüber hinaus wurden drei weitere Kliniken für die
Praktische Tätigkeit I (Psychiatrie) als kooperierende Ausbildungsstätten anerkannt.
34
Tendenz
Bewertung

•
•
•
•
•

Ergebnisse 2008/09
Zufriedenheit mit Seminaren und Workshops
Zufriedenheit mit Selbsterfahrungsseminaren
Zufriedenheit mit den Supervisionen Bestehen der Staatsprüfungen
Note der Staatsprüfungen


Qualitätsmerkmale
gegenüber Vorjahr verbessert  unverändert
verschlechtert
eigener Qualitätsanspruch erreicht • Qualitätsanspruch nicht erreicht, Maßnahmen erforderlich

An der Universität Mainz können zukünftig mehr Psychologische Psychotherapeuten als bisher ausgebildet werden: Das Gesundheits- und Sozialministerium in Mainz hat 2009 die Zahl
der Ausbildungsplätze von bisher 17 auf 34 erhöht.
DIN EN ISO 9001:2000-12, Zertifikat Nr. 8817D

Zahl der Studienplätze aufgrund großer Nachfrage
nach universitärer Ausbildung verdoppelt
Einige unserer Qualitätskriterien und Kennwerte im Evaluationsjahr 2008/09
Zertifiziertes QM-System

Weiterbildungsstudiengang
Psychotherapie
erbindung: Mainzer
Volksbank · BLZ 551 900 00 Psychologische
· Konto-Nr. 400 283
016
Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001
Der Weiterbildungsstudiengang verfügt über ein Qualitätsmanagement (QM), das seit 2007
nach der internationalen Norm DIN EN ISO 9001 zertifiziert ist. Nach wie vor sind wir das einzige universitäre Ausbildungsinstitut in Deutschland, das diesen Qualitätsstandard erreicht
hat. Ein externes Überwachungsaudit im Frühsommer 2009 verlief problemlos. Die oben­stehende Tabelle gibt einen Überblick über die Qualitätsprüfungen im vergangenen Jahr.
Einige statistische Angaben zum Weiterbildungsstudiengang
2009
Gesamtzahl der Bewerbungen
Zahl neu aufgenommener Teilnehmer
Durchschnittsalter der neuen Teilnehmer (in Jahren)
Anteil Frauen (%)
Zahl der Staatsprüfungen
81
32
27,7
81,3
16
Mittelwerte
bis 2008
49,6
14,2
30,1
77,0
10,1
35
Organigramm
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahr 2009
(Stand: 31.12.2009)
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hiller
Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie
Dr. Michael Witthöft
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Dr. Andrea Benecke
Geschäftsführerin des Weiterbildungsstudiengangs
und stellv. Leiterin der Institutsambulanz
Claudia Stadler
Mitarbeiterin Diabetes-Studie
Karen Steinhoff
Mitarbeiterin Fit im Job
Annette Hoffmann
Mitarbeiterin Sekretariat
Weiterbildungsstudiengang
Psychologische Psychotherapie
Ina Freitag
Mitarbeiterin Sekretariat
Dipl.-Psych. Maria Gropalis
Maike Polon
Mitarbeiterin Sekretariat
Poliklinische Institutsambulanz für Psychotherapie
Leitende Psychologen
der Ausbildungsambulanz:
Dr. Katrin Mauer-Matzen
Dr. Andrea Dascalescu-Fritsch
Dipl.-Psych. Sascha Gönner
(bis 30.09.09)
Leiter der Schwerpunktbereiche:
Dr. Nadine Schuster (Fit im Job)
Dr. Margarethe Brockmann (bis 31.07.09) und
Dipl.-Psych. Katja Schnicker (Essstörungen)
Dr. Ulrike Kerber (bis 30.11.09) und
Dipl.-Psych. Michael Schäfer (Soziale Phobien)
Dipl.-Psych. Maria Gropalis (Hypochondrie)
Dr. Michael Witthöft (Somatoforme Störungen)
Dr. Andrea Benecke (Diabetes mellitus)
Leiterin der Evaluation
Leiterin
Evaluation
(Psychotherapieforschung):
(Psychotherapieforschung):
Dipl.-Psych Amrei Schindler
Dipl.-Psych
Schindler
Carolin Engelien
Mitarbeiterin Evaluation
Sandra Schreiber
Mitarbeiterin Sekretariat
Dipl.-Psych. Christine Volz
Therapeutin in Ausbildung
Olga Oschmann
Mitarbeiterin Diabetes-Studie
Dipl.-Psych. Carolin Ochs
Therapeutin in Ausbildung
Christine Manke
Mitarbeiterin Sekretariat
36
Martha Kuta
Mitarbeiterin Sekretariat
37
Dipl.-Psych. Julia Stahl
Therapeutin in Ausbildung
Lioba Schmitt
Mitarbeiterin Soziale-Phobie-Schwerpunkt
Mirjam Haas
Mitarbeiterin Evaluation
Dipl.-Psych. Kathrin Riebel
Therapeutin in Ausbildung
Lisa Schröder
Mitarbeiterin Hypochondrieschwerpunkt
Dipl.-Psych. Ina Unger
Therapeutin in Ausbildung
Helena von Versen
Mitarbeiterin Evaluation
Dipl.-Psych. Eva Hans
Doktorandin und
Therapeutin in Ausbildung
Dipl.-Psych. Sabine Christian
Therapeutin in Ausbildung
Nicola Comes
Mitarbeiterin Sekretariat
Rita Leist
Sekretärin
Dipl.-Psych. Natalie Steinbrecher
Doktorandin und
Therapeutin in Ausbildung
Dipl.-Psych. Helge Poesthorst
Therapeutin in Ausbildung
Kirsten Litzel
Mitarbeiterin Evaluation
Janine Ranft
Mitarbeiterin im
Essstörungsschwerpunkt
Mana Saadati
Mitarbeiterin Essstörungsschwerpunkt
Dipl.-Psych. Irene Warnecke
Therapeutin in Ausbildung
Dipl.-Psych. Noelle Loch
Doktorandin und
Therapeutin in Ausbildung
Dipl.-Psych. Simin Paulus
Therapeutin in Ausbildung
Malin Stutte
Mitarbeiterin Sekretariat
38
Eva Krause
Mitarbeiterin Weiterbildungsstudiengang
Dipl.-Psych. Sandra Hampel
Doktorandin und
Therapeutin in Ausbildung
Dipl.-Psych. Sandra Siekmann
Therapeutin in Ausbildung
39
Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Psychologisches Institut, Abteilung Klinische Psychologie & Psychotherapie;
Wallstraße 3, 55122 Mainz; Tel. 06131- 39 39100, Fax 06131 – 39 39102; E-Mail: [email protected]
Weiterbildungsstudiengang Psychologische Psychotherapie
Verein zur Förderung der wissenschaftlichen Weiterbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten
sowie von Forschung und Lehre, – Poliklinische Institutsambulanz –, e.V.
Die Ausbildungsstätte ist akkreditiert im Verbund der universitären Ausbildungsinstitute in Deutschland (Unith)
und Mitglied im Deutschen Fachverband Verhaltenstherapie (DVT); ferner ist sie Teil des Ausbildungsverbunds
Psychologische Psychotherapie Rhein-Main der Universitäten Frankfurt, Mainz und Darmstadt
Der Weiterbildungsstudiengang und die Poliklinische Institutsambulanz sind zertifiziert nach DIN EN ISO 9001
Zertifiziertes QM-System
DIN EN ISO 9001:2000-12, Zertifikat Nr. 8817D
Besuchen Sie uns im Internet: www.klinische-psychologie-mainz.de
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