Grippeschutz kann bei Kindern gefährliche Co

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 Grippeschutz kann bei Kindern gefährliche Co‐Infektionen vorbeugen helfen Kinder, die an Grippe erkrankt sind, haben ein hohes Risiko für schwere Zweitinfektionen mit Viren oder Bakterien. Eine Grippeimpfung schützt deshalb vor einer Influenza und bewahrt Kinder zugleich auch vor diesen gefährlichen bakteriellen oder viralen ‚Keimkombinationen‘. „Grippeviren schwächen das Immunsystem und erleichtern insbesondere Staphylokokken oder Pneumokokken die Verbreitung im Körper. Pneumokokken sind Bakterien – so genannte Streptococcus pneumoniae ‐, die zusammen mit Grippeviren im menschlichen Organismus Lungenentzündung, Hirnhautentzündung, Blutvergiftung (Sepsis) oder Mittelohrentzündungen auslösen können. Staphylokokken (Staphylococcus aureus) können neben Lungenentzündung und Sepsis u.a. auch zu einer Entzündung des Herzens (Endokarditis) führen“, erläutert der Kinder‐ und Jugendarzt Dr. Martin Terhardt. Viele Menschen sind Träger von Pneumokokken oder Staphylokokken, ohne zu erkranken. Ein geschwächtes Abwehrsystem kann aber u.a. zu einer Verbreitung der Keime im Körper führen. Amerikanische Forscher haben bei an Grippe verstorbenen Minderjährigen nachgewiesen, dass vor allem bakterielle Lungenentzündungen (38%) und influenzabedingte Herzschäden (68%) zu tödlichen Verläufen bei Infektionen mit Grippe‐Viren führen. In einer anderen Studie aus Finnland, die grippebedingte Klinikeinweisungen bei Kindern bis 16 Jahre untersuchte, waren bei älteren Kindern meist Atemwegserkrankungen als Komplikation die Ursache für eine stationäre Behandlung. Bei Säuglingen unter einem halben Jahr waren septische Erkrankungen bei mehr als der Hälfte der kleinen Patienten in dieser Altersgruppe die häufigste Ursache für eine Krankenhauseinweisung. „Gerade der hohe Anteil an lebensbedrohlichen Sepsiserkrankungen bei Säuglingen zeigt, wie wichtig eine Grippeimpfung für Familienangehörige und Betreuungspersonen in der Umgebung eines Babys ist. Säuglinge dürfen erst ab sechs Monaten geimpft werden und können deshalb am besten durch ein immunisiertes Umfeld vor einer Ansteckung bewahrt werden“, so Dr. Terhardt, der zugleich Mitglied bei der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch‐Institut (RKI) ist. Auch bei älteren Kindern stellt eine Grippe‐bedingte Blutvergiftung laut der finnischen Untersuchung eine Gefahr dar. Demnach hat immerhin etwa jeder zehnte der in einer Klinik behandelten Jugendlichen eine Sepsis. Die STIKO empfiehlt, chronisch kranke Kinder und Jugendliche – beispielsweise mit Erkrankungen der Atemwege, des Herz‐Kreislauf‐Systems, des zentralen Nervensystems, des Stoffwechsels oder des Immunsystems – jährlich im Herbst gegen Grippe impfen zu lassen. Weitere Informationen zur Kindergesundheit finden Sie auf www.kinderaerzte‐im‐netz.de Quellen: Silvennoinen, H. et al.: Admission diagnoses of children 0 – 16 years of age hospitalized with influenza. Eur J Clin Microbiol Infect Dis. 2012 Mar; 31(3):225‐31. Epub 2011 Jun 4. http://www.springerlink.com/content/x05430pu335253uq/ Paddock, C. D. : Myocardial injury and bacterial pneumonia contribute to the pathogenesis of fatal influenza B virus infection. J Infect Dis. 2012 Mar 15;205(6):895‐905. Epub 2012 Jan 30. http://jid.oxfordjournals.org/content/205/6/895.short 
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