Lernmodul 1: Ursachen und Diagnostik der - CME

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CME- Modul
Ernährung im Alter
Vorbemerkungen……….. ……………………..…………………...………………….. 01
Theoretische Grundlagen ……………………..…………………...………………….. 02
Ernährungszustand von Senioren ……….………………..……….….………..……. 07
Das Altern der Organe …………………….……………….…………….……….….. 10
Altersbedingte Veränderungen………………………..……………….…………….. 23
CME-Fragen….…………………………………………..………….………………...… 29
Literatur………………………………………………………..………….……………… 31
Impressum………………………………………………………………..……………… 33
Vorbemerkungen
Die richtige Ernährung im Alter gleicht einer Gratwanderung: Ein zuviel an Gewicht
im Sinne der Adipositas ist ebenso ungesund wie ein Normalgewicht im unteren
Bereich oder sogar Untergewicht.
Mit diesem Lernmodul können Sie Ihre Beratungskompetenz bei Senioren erhöhen.
Einleitend wird auf die theoretischen Grundlagen des Alterns eingegangen. Und: Ist
uns immer der individuelle Ernährungszustand eines betagten Menschen bewusst?
Leidet er im Einzelfall unter einem Mangel trotz vermeintlich „gutem EZ“?
In diesem Modul werden zudem exemplarisch die Auswirkungen des
Alterungsprozesses auf die wichtigsten Organsysteme dargestellt. So wird der
Einfluss der Ernährung auf diese physiologischen und pathophysiologischen
Veränderungen leichter verständlich.
1
Theoretische Grundlagen
Die richtige Ernährung im Alter gleicht einer Gratwanderung: Ein zuviel an Gewicht
im Sinne der Adipositas (Body Mass Index = BMI > 30) ist ebenso ungesund wie ein
Normalgewicht im unteren Bereich oder sogar Untergewicht.
Mit diesem Lernmodul können Sie Ihre Beratungskompetenz bei Senioren erhöhen.
Im Folgenden werden einige Besonderheiten der Ernährung im Alter erläutert.
Altern
Die Frage, ab wann ein Mensch als alt gilt, lässt sich pauschal schwer beantworten
[1]. Für manchen Pubertierenden sind schon die eigenen Eltern „steinalt“. Laut WHO
gilt man ab dem 65. Lebensjahr als alt. Ein geriatrischer Patient ist man jedoch erst
ab 70. LOKI SCHMIDT wiederum sagte kurz vor ihrem 90. Geburtstag, sie habe jetzt
die Stufe zum Greisenalter überschritten. Die Wissenschaft versucht die
Altersphasen wie folgt festzulegen:




Junges Alter: 55 – 65 Jahre
Mittleres Alter: 66 – 74 Jahre
Hochaltrigkeit: 75 – 84 Jahre
Hochbetagtheit: > 85 Jahre
Eine allgemein gültige Definition des Altseins gibt es nicht. So teilen manche
Experten wie folgt ein: 60 bis 79 Jahre = „junger“ Alter, > 80 Jahre = „alter“ Alter.
Während man unter Seneszenz das Ergebnis des Alterns – also einen Zustand –
versteht [2], ist das Altern an sich:




ein dynamischer inter- und intraindividueller Prozess, der durch
fortschreitende Störungen physiologischer Funktionen das
Aufrechterhalten der eigenen Homöostase erschwert und dadurch
den Organismus zunehmend empfänglicher macht für Morbidität und
Mortalität.
Theorien des Alterns
Von den mehr als 300 bekannten Alternstheorien haben sich nach heutigem Stand
im Wesentlichen auf der Ebene der Moleküle und Zellen drei Theorien etabliert [3]:



die Replikative Seneszenz,
die Telomer-Theorie,
und die Freie-Radikal-Theorie.
2
Die Replikative Seneszenz
LEONARD HAYFLICK definierte in den 1960er Jahren die Seneszenz auf zellulärer
Ebene als genetisch determinierte, begrenzte Anzahl von Zellteilungen (Mitosen)
humaner Fibroblastenzellen in Zell-Kulturen. Die Zahl der maximalen
Verdopplungen dieser Zellen liegt bei 50 Teilungen und wird als „HAYFLICK-Limit“
bezeichnet.
Seneszente Zellen werden nach dem Erreichen dieses Limits durch Apoptose
(programmierter Zelltod) abgebaut. HAYFLICK stellt also sozusagen das
Vorhandensein einer inneren Uhr dar, die den Todeszeitpunkt einer jeden Zelle
voreingestellt hat.
Viele, aber noch lange nicht alle, altersrelevanten Mechanismen können anhand der
replikativen Seneszenz erklärt werden. So leiten z. B. Mutationen der DNA, die zu
einem vorzeitigen Altersphänotyp der jeweiligen Zelle führen, eine verfrühte
replikative Seneszenz ein. Die Zelle stirbt zugunsten des Organismus.
Die HAYFLICK-Zahl korreliert eindeutig mit dem Lebensalter. Denn die potenzielle
Mitoserate ist umso größer, je länger ein Organismus lebt. Unterschiedlich lang
lebende Organismen haben dementsprechend verschiedene HAYFLICK-Zahlen.
Welcher molekulare Zählmechanismus die maximale Anzahl der Mitosen erkennt,
den Zellzyklus stoppt und die Zelle in die Seneszenz einleitet, ist jedoch nach wie vor
offen.
Vermutlich sind die Telomere ein wichtiges Zahnrad im Zählwerk dieser „Todesuhr“.
Die Telomer-Theorie
Ausgehend von der HAYFLICK’schen Theorie beschrieb OLOVNIKOV in den 1970er
Jahren das biochemische Korrelat des HAYFLICK-Limits mit der TelomerHypothese.
Telomere bilden die funktionellen Enden der Chromosomen. Die Telomer-DNA
umfasst zumeist nicht codierende DNA-Sequenzen, d. h. Abschnitte, die keine
Information für den Aufbau von Proteinen verschlüsseln. Sie dient als „Puffer“
zwischen codierenden DNA-Sequenzen und dem Chromosomenende. Denn bei
jeder Replikation (Verdopplung) gehen ca. 50 der insgesamt etwa 2000 Basenpaare
der Telomere verloren.
Dieser Prozess, den OLOVNIKOV als „Endreplikationsproblem“ titulierte, ist heute
erforscht. Die Problematik liegt bei der DNA-Polymerase. Dieses Enzym ist für die
Verdopplung des DNA-Folgestranges zuständig. Für die Neusynthese der DNA
benötigt sie ein kurzes Stück, an das sie andocken kann. Diese Sequenz wird nicht
verdoppelt und in der Folge enzymatisch abgebaut. Bei jeder Replikationsrunde
verkürzen sich somit die Telomere um genau diesen nicht verdoppelten Abschnitt
am Chromosomenende. Dieser kontinuierliche DNA-Verlust mündet letztlich in der
Seneszenz der Zelle. Bei an Progerie erkrankten Menschen finden sich verkürzte
Telomere, so dass nur etwa 20 Teilungszyklen stattfinden können.
3
Aktuelleren Forschungsergebnissen zufolge spielen die Telomere eine weitere
wichtige Rolle bei der Zellalterung. Sie gelten als Sensoren für oxidativen Stress,
der für die vorzeitige Zell-Seneszenz durch verkürzte Telomere verantwortlich
gemacht wird. In neueren Arbeiten weist man darauf hin, dass die Telomerenlänge
mehr ein Marker für gesundes Altern und weniger für die Lebenszeit eines
Individuums ist [4].
Die Freie-Radikal-Theorie
Freie Radikale sind hochreaktive Stoffwechselzwischenprodukte. Ihr Einfluss auf
strukturelle und funktionelle Veränderungen zellulärer Makromoleküle und
Fehlfunktionen der Zelle steht im Mittelpunkt der Theorie. Diese wurde erstmals vor
50 Jahren von DENHAM HERMAN formuliert. Der Kern seiner
Forschungsergebnisse ist noch heute von Bedeutung: Altern durch oxidativen
Stress.
Diesem komplexen Prozess liegt eine Störung des Gleichgewichts in der Bildung
von Sauerstoff-Radikalen (freie reaktive Sauerstoffspezies - ROS) und
Stickstoff-Radikalen (Stickstoffspezies - RNS) und der physiologischen Entgiftung
dieser Oxidanzien durch antioxidative Moleküle und Enzymsysteme zugrunde
(s. Abb. 1).
4
Abbildung 1: Molekulare Mechanismen des Alterns [mod. nach 5]
Herstellung und Entsorgung von Oxidanzien sind unter Normalbedingungen im
Gleichgewicht. Eine Störung dieser Homöostase führt zu oxidativem Stress mit
zellulärer Fehlfunktion und ist häufig Ursache von degenerativen Erkrankungen
und ein pathophysiologischer Begleiter des Alternsprozesses.
5
Überschüssige freie Radikale greifen insbesondere Membranstrukturen und die
Erbsubstanzen an und zerstören sie:
DNA:
Proteine:
Lipide:
Kohlenhydrate (Glucose):
Mutationen
Kreuzvernetzung
Fluidität von Membranen
nicht-enzymatische Glykosylierung von Proteinen,
„Advanced Glycation Endproducts“ (AGEs)
Die körperliche Alterung und eine Vielzahl von degenerativen Erkrankungen
(Arteriosklerose, Infarkte, Tumoren) können auf die Einwirkung von freien Radikalen
zurückgeführt werden [6].
Antioxidanzien in Lebensmitteln spielen hier eine präventive Rolle (s. u.). Zudem
nehmen die AGEs im Alter zu und fördern den Alterungsprozess.
Die Alterungsprozesse der Moleküle und Zellen in Summe betrachtet, erreichen eine
höhere Ebene: Die Organe altern.
Merke:

Es haben sich drei Theorien des Alterns etabliert.

Die Theorie der Replikativen Seneszenz basiert auf einer
genetisch determinierten, begrenzten Anzahl von Zellteilungen.
Nach Erreichen eines Limits (HAYFLICK-Limit) werden alte Zellen
durch Apoptose (programmierter Zelltod) abgebaut.

Nach der Telomer-Theorie verkürzen sich die funktionellen Enden
der Chromosomen (Telomere) nach jeder Replikation. Dieser
kontinuierliche DNA-Verlust mündet in der Seneszenz der Zellen.

Nach der Freie-Radikal-Theorie ist oxydativer Stress für den
Alterungsprozess verantwortlich. Freie reaktive Sauerstoff- und
Stickstoffspezies greifen Zellmembranen und Erbsubstanzen an.

Das Gewicht Adipöser erhöht sich zusätzlich zu anderen Faktoren
durch Bewegungsmangel aufgrund des reduzierten
Energieverbrauchs durch mangelnde körperliche Aktivität.

Antioxydanzien in Lebensmitteln können eine präventive Rolle
spielen.
6
Ernährungszustand von Senioren
Daten der GISELA-Studie (GIessener SEnioren Langzeitstudie [7]) belegen:
Senioren sind häufig klein und dick. Mit zunehmendem Lebensalter werden sie
immer kleiner – ab etwa dem 30. Lebensjahr pro Jahrzehnt um ca. 1 cm.
Teilnehmer der Studie waren ca. 500 mobile Menschen im Durchschnittsalter von 68
Jahren. Auch Untersuchungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung kommen
zu diesem Schluss.
Der Körper nimmt dies nicht einfach ungestraft hin. Ernährungsassoziierte
Erkrankungen treten immer häufiger und zunehmend in jüngeren Jahren auf. Im Alter
muss dann mit den Folgen gelebt werden. Eine Gewichtsreduktion bei starkem
Übergewicht sollte also frühstmöglich in Angriff genommen werden. Im Sinne des
„Pro-Aging“-Lebensstils sollte eine Adipositas gar nicht erst entstehen, um gesünder
alt zu werden.
Ist der BMI höher, sollte eine Gewichtsreduktion in der Regel unter ärztlicher
Aufsicht angestrebt werden. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend
Bewegung bilden die Basis.
Eine Verminderung der Energieaufnahme gelingt allein durch die Reduktion von
tierischen Fetten. Die darin in hoher Konzentration enthaltenen gesättigten
Fettsäuren verursachen eine vorzeitige Alterung durch die Anhäufung von
Sauerstoffradikalen. Um die Energieaufnahme aus Nahrungsfetten weiter
herabzusetzen, bietet sich zudem ein Polyglucosamin mit der Spezifikation L112
an. Dieser Wirkstoff hat eine sehr hohe Fettbindungskapazität und bindet einen
Großteil der Nahrungsfette. In ständigen Laborversuchen adsorbiert 1,0 g
Polyglucosamin eine Menge von mindestens 600 g Olivenöl. Polyglucosamin
verringerte in einer internationalen Anwendungsbeobachtung signifikant sowohl das
Gewicht als auch den Taillenumfang [11].
Polyglucosamin ist allgemein gut verträglich. Da aber auch die fettlöslichen Vitamine
(A, D, E, K) zum Teil an das Polyglucosamingel gebunden werden können, sollte
eine vitaminreiche Nahrung bevorzugt werden. Erfahrungswerten nach reicht die
resorbierte Fettmenge aus, um eine adäquate Vitaminresorption zu gewährleisten.
Untersuchungen dazu sind auf dem Weg. Es scheint jedoch vorteilhaft, durch
vitaminreiche Ernährung Hypovitaminosen effizient vorzubeugen. Eine
Nahrungsergänzung mit Vitaminen kann bei langfristiger Einnahme in Erwägung
gezogen werden. Darüber hinaus ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sicher zu
stellen. Senioren haben ein vermindertes Durstgefühl und trinken deshalb oft zu
wenig.
Adipöse Senioren, die ergänzend Proteinpräparate einnehmen, haben eine Reihe
von gesundheitlichen Vorteilen. Da das Alter immer mit einer Muskelatrophie
einhergeht, beugt eine proteinreiche Kost diesem Prozess vor und baut in
Verbindung mit körperlicher Aktivität Muskulatur auf. Proteine sättigen am stärksten
von allen Makronährstoffen; die Gewichtsabnahme wird dadurch erleichtert.
7
Bei den Hochbetagten und vor allem in Seniorenheimen tritt das Problem der
Mangelernährung und Dehydratation in den Vordergrund. Hier werden oft zu wenig
Nahrungsenergie und Nährstoffe wie auch Flüssigkeit aufgenommen.
Mangelernährung ist im hohen Alter weit verbreitet und birgt viele gesundheitliche
Probleme (Abb. 2). Jeder zweite über 80-Jährige hat eine Risikokonstellation für
Mangelernährung. Eine manifeste Malnutrition zeigt sich bei 10 bis 20 % dieser
Altersgruppe. Dabei ist eine bedarfsgerechte Ernährung gerade im Alter besonders
wichtig für den Erhalt der Selbstständigkeit.
Durch Mangel- und Fehlernährung kann es aufgrund unzureichender Reserven
schnell zu einer Dekompensation der labilen Balance (Homöostase) kommen [12].
Die Kompensationsreserven der Organe nehmen mit zunehmendem Alter ab. Die
Organe werden durch diesen physiologischen Alterungsprozess somit anfälliger für
Störfaktoren.
Abbildung 2: Verbreitung von Unter- und Übergewicht im Alter (hier bei
Frauen) (mod. nach HESEKER, Univ. Paderborn [13])
8
Merke:

Studien belegen: Leichtes Übergewicht schadet Senioren nicht.
Im Alter geht ein leicht erhöhter BMI mit einem geringeren
Mortalitätsrisiko einher.

Im Alter gelten modifizierte BMI-Werte als Norm.

Bei Adipositas sollte jedoch in der Regel eine
Gewichtsreduktion unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Geeignet zur Gewichtsabnahme sind – neben einer Reduktion von
tierischen Fetten und vermehrtem Konsum von Obst und Gemüse
sowie Bewegung – beispielsweise Polyglucosamin zur
Verringerung der Energieaufnahme aus Nahrungsfetten. Diese
Therapie sollte stets von einer Ernährungstherapie begleitet sein.

Bei der Gewichtsabnahme (BMI > 30, bzw. > 27 mit
Begleiterkrankungen) sollten ergänzend Proteinpräparate
zugeführt werden. Sie wirken dem katabolen Stoffwechsel der
Senioren entgegen und tragen zur besseren Sättigung bei.

Bei Senioren sind Zustände der Mangelernährung zu beachten.
Der Energiebedarf sinkt, nicht jedoch der Nährstoffbedarf. So ist
bei der ausgewogenen Ernährung im Alter eine hohe
Nährstoffdichte von Bedeutung.
9
Das Altern der Organe
Alle Organe unterliegen einem Alterungsprozess, der je nach Organ früher oder
später einsetzt. Die körperlichen Auswirkungen sind in ihrem Ausmaß individuell.
Der Organismus hat lange die Möglichkeit diese Defizite auszugleichen, bis die
Leistungseinschränkungen der Organe sich auch nach außen manifestieren.
Gesunde Ernährung im Sinne von „Pro-Aging“ ist ein wichtiger Baustein, um
altersassoziierten Krankheiten vorzubeugen. „Pro-Aging“ steht u. a. für einen
Lebensstil, der auf Prävention für ein gesundes Altern setzt. Defizite im Alter
werden zu kompensieren versucht [14]. Ein Gegensatz dazu ist das sogenannte
„Anti-Aging“, bei dem man gar nicht alt werden darf bzw. im Nachhinein verjüngt
werden soll. Somit hat der Begriff „Anti-Aging“ weniger mit Prävention zu tun.
Exemplarisch wird im Folgenden der Prozess des Alterns der Organe näher
betrachtet, auf den man durch ausgewogene Ernährung und sportliche Aktivität
positiv Einfluss nehmen kann. Diese Veränderungen der Organfunktionen werden in
Abbildung 3 und 4 exemplarisch dargestellt.
Abbildung 3: Abnahme von Organfunktionen zwischen dem 30. und 75.
Lebensjahr (mod. nach SLOANE [15])
10
Abbildung 4: Änderungen von ernährungsrelevanten Organfunktionen im
Alter (mod. nach WIRTH)
Das alternde Herz
Am kardiovaskulären Altern und der damit einhergehenden Abnahme der
körperlichen Leistungsfähigkeit sind morphologische, funktionelle und
biochemische Veränderungen von Herz, Gefäßen und Skelettmuskulatur
wesentlich beteiligt.
Für Interessierte geben die Tabellen 1 und 2 [16] – über den Lernstoff hinaus – einen
Eindruck über die zahlreichen Veränderungen.
11
Tabelle 1: Alternsbedingte Veränderungen des Herzens (mod. nach BÖHM [16])
Morphologie
Hypertrophie (Wanddicke ↑, Kardiomyozytenvolumen ↑)
Größe des linken Vorhofs ↑
Myozytenzahl ↓
Kapillardichte ↓, Verhältnis Kapillaren zu Myozyten ↓
Anzahl und Dicke von Typ-I-Kollagenfasern ↑,
Kollagenquervernetzung ↑
Amyloid- und Lipofuszineinlagerungen
Anzahl der Schrittmacherzellen im SA-Knoten ↓
Elektro- mechanische
Kopplung
Aktionspotenzialdauer ↑
QT-Intervall ↑
Geschwindigkeit der diastolischen sarkoplasmatischen
2+
Ca -Sequestrierung ↓
Maximale diastolische sarkoplasmatische
2+
Ca -Sequestrierung ↓
2+
Dauer der zytosolischen Ca -Transienten ↑
2+
Gefahr der Ca -Überladung durch Neurotransmitter,
postischämische Reperfusion oder oxidativen Stress
KontraktionsRelaxations-Füllungseigenschaften
Kontraktionsgeschwindigkeit ↓, Kontraktionskraft =,
Kontraktionsdauer ↑
Relaxationsgeschwindigkeit ↓
Myozytensteifigkeit ↑
Ventrikuläre Compliance ↓
Frequenzinotropie (Bowditch-Effekt) ↓, Frequenzlusitropie ↓
Autonome Regulation
der kardiovaskulären
Funktion
Sympathikotonus ↑, Parasympathikotonus ↓
Baroreflexsensitivität ↓, Herzfrequenzvariabilität ↓
Plasmanoradrenalinkonzentration ↑
Gesamte und kardiale Noradrenalinausschüttung ↑
Wiederaufnahme von Noradrenalin in präsynaptische
Speicher ↓
Noradrenalinstimulierbare Kontraktilität ↓
Atriale M2-Rezeptordichte und -funktion ↓
Desensitivierung der β1-adrenergen Signaltransduktion ↓
β1-AR-Dichte ↓
Aktivität der katalytischen Einheit der Adenylatzyklase ↓
Gs ↑, Gi ↓
Biochemische
Befunde
ICa2+-L-Inaktivierung verzögert, ITo-Dichte ↓, Na Ca X ↑
SERCA2a ↓
Anzahl der ICa2+-L-Kanäle im Sinusknoten ↓
MHC Isoform V1 (α-MHC) ↓, MHC Isoform V3 (β-MHC) ↑
AGE-Gehalt ↑, Hydroxiprolingehalt ↑
Mitochondriale ROS-Produktion ↑, mitochondriale
Dysfunktion ↑
ω-3-Fettsäuren-Konzentration in der Myozytenmembran ↓,
Membranlipidperoxidation ↑, VEGF ↓
Akt-Phosphorylierung ↓
eNOS ↓
ACE ↑, Angiotensin II ↑
Natriuretische Peptide ↑
+
12
+
↑
↓
=
SA-Knoten
M2-Rezeptoren
β-AR
Gs
Gi
ICa2+-L
Ito
+
+
Na Ca X
SERCA2a
MHC
AGE
ROS
VEGF
Akt
eNOS
ACE
Zunahme
Abnahme
keine Änderung
sinuatrialer Knoten
Muskarin-Typ-II-Rezeptoren
β-Adrenorezeptor
stimulierendes G-Protein
inhibierendes G-Protein
2+
L-Typ-Ca -Kanäle
+
Kanäle für den transienten K -Auswärtsstrom
+
+
Na /Ca -Austauscher
2+
sarkoplasmatische Ca -ATPase
Myosinschwerkette
„advanced glycation endproducts“
reaktive Sauerstoffspezies
„vascular endothelial growth factor“
Proteinkinase B
endotheliale NO-Synthase
„angiotensin converting enzyme“
13
Tabelle 2: Alternsbedingte vaskuläre Veränderungen (mod. nach BÖHM [16])
Intima
Dicke ↑ (Glatte Muskelzellen ↑,
Matrix ↑)
TGF-β ↑, MMP II ↑,
Adhäsionsmoleküle ↑
ACE ↑, Angiotensin II ↑
Media
Dicke ↑
Glatte Muskelzellen: Dicke ↑, Anzahl ↑
Matrix
Kollagengehalt ↑, Kollagenvernetzung ↑, AGE-Gehalt ↑, Fibronektin ↑,
Glykosaminoglykane ↑, Elastin ↓ (Kalzifikation, Fragmentierung)
Funktion
Endotheliale Dysfunktion
NO ↓, Superoxid ↑, Peroxynitrit ↑
Adhäsionsmoleküle ↑
Permeabilität ↑
VEGF ↓, Angiogenese ↓
Abnahme der arteriellen Dehnbarkeit
Pulswellengeschwindigkeit ↑
Pulsamplitude ↑
Arterielle Impedanz ↑
LV-Wandspannung ↑
Atheroskleroseanfälligkeit bei
lipidreicher Diät
Gesteigerte Reaktion auf Gefäßverletzung
↑
↓
TGF
MMPII
ACE
AGE
VEGF
Zunahme
Abnahme
„transforming growth factor“
„matrix metalloproteinase II“
„angiotensin converting enzyme“
„advanced glycation endproducts“
„vascular endothelial growth factor“
14
Sowohl die maximale Herzfrequenz als auch das maximale Herzschlagvolumen –
und damit das Herzzeitvolumen - nehmen im Alter u. a. durch folgende Prozesse ab
(exemplarisch):



Reduktion von Schrittmacherzellen
Reduktion von L-Typ-Calciumkanälen des Sinusknotens
vermindertes Ansprechen des Ventrikelmyokards auf stimulierende endogene
Katecholamine
Eine altersabhängige diastolische Funktionsbeeinträchtigung durch verminderte
und verlangsamte frühdiastolische Kammerfüllung wird durch eine verstärkte
Vorhoffüllung kompensiert. Die Einbußen bei der Relaxationsgeschwindigkeit und
Dehnbarkeit (Compliance) des älteren Herzens führen zu einem Anstieg des
linksventrikulären Füllungsdrucks [17]. Dieser liegt jedoch bei ausreichender
Kompensation durch effektive Vorhofkontraktion zunächst noch im oberen
Normbereich. Beeinträchtigen jedoch Erkrankungen wie Vorhofflimmern oder
hypertensive Krisen diesen Kompensationsmechanismus, so kann sich durch den
erhöhten linksventrikulären Druck eine Herzinsuffizienz mit normaler
Ejektionsfraktion (HFNEF) manifestieren. Der klinische Parameter der
Ejektionsfraktion (EF) ist physiologischerweise im Alter nicht erniedrigt.
Eine weitere charakteristische Veränderung des alternden Herzens ist die
++
Verlangsamung des zellulären Ca -Transports mit der Gefahr der
++
zytoplasmatischen Ca -Überladung. Diese kann durch Neurotransmitter und
oxidativen Stress (s. o.) getriggert werden und zu diastolischen
Nachdepolarisationen und Tachyarrhythmien führen. Dies ist nur einer von diversen
Mechanismen, die einer elektrischen Instabilität des Herzens zugrunde liegen (siehe
Tab. 1).
Diese kardiovaskulären Alterungsprozesse sind nicht allein die Ursache von
Herzinsuffizienz im Alter, da die Veränderungen auch bei subjektiv gesunden alten
Menschen vorliegen. Sie schränken jedoch die Kompensationsfähigkeit des
Myokards ein, sodass dieses auf hämodynamische, ischämische und metabolische
Belastungen nicht mehr adäquat antworten kann.
Veränderungen des Lebensstils wie sportliche Aktivität und bewusste
Ernährung tragen einen positiven Beitrag zum Erhalt der Leistungsfähigkeit des
Herzens bei und wirken einer Dekompensation entgegen (Tab. 3).
15
Tabelle 3: Effekte körperlichen Trainings auf kardiovaskuläre
Alterungsprozesse (mod. nach BÖHM [16]).
Mitochondriengehalt im Kardiomyozyten ↑
Mitochondriale Zytochromoxidaseaktivität ↑
VEGF ↑, Kapillardichte im Myokard ↑
SERCA2a-Expression ↑
β-AR-Dichte ↑, Adenylatzyklaseaktivität ↑, Gi ↓
Apoptose ↓
Inotrope und lusitrope Stimulierbarkeit durch β-AR-Agonisten ↑
Partielle Restitution der Myokardprotektion durch ischämische Präkonditionierung
Baroreflexsensitivität ↑, Herzfrequenzvariabilität ↑
Longitudinale systolische Funktion ↑
Vorhoffunktion ↑
Frühdiastolische Relaxation ↑
Linksventrikuläre Compliance ↑
Endotheliale Funktion ↑
Arterielle Distensibilität ↑
↑
↓
TGF
MMPII
ACE
AGE
VEGF
Zunahme
Abnahme
„transforming growth factor“
„matrix metalloproteinase II“
„angiotensin converting enzyme“
„advanced glycation endproducts“
„vascular endothelial growth factor“
16
Eine strikte Diät zur Gewichtsreduktion muss differenziert betrachtet werden. Wie
Daten aus der COPERNICUS-Studie [18] (> 2.200 Patienten) und der ELITE-IIStudie [19] (> 3.000 Patienten) zeigen, geht bei chronischer Herzinsuffizienz ein
moderat erhöhter BMI mit einer günstigeren Prognose und einer signifikant
geringeren Mortalität einher. Das gilt jedoch nicht für höheres Übergewicht bzw.
Adipositas.
Wichtig ist, was man isst. Bei Obst und vor allem Gemüse darf es im Hinblick auf die
Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen ruhig etwas mehr sein. Die DGE fordert
„fünf Portionen am Tag“ in Anlehnung an eine mediterrane, nachweislich gesunde
Ernährung. Die antioxidative Wirkung von verschiedenen Vitaminen, Carotinoiden,
Flavonoiden etc. ist dabei noch nicht ganz geklärt. Die Alternstheorie der freien
Radikale (s. o.) legt eine positive Wirkung nahe, doch konnte dies bislang nicht
hinreichend bewiesen werden. Hohe Dosen an Vitamin E oder Betacarotin als
Nahrungsergänzung haben sich sogar als schädlich erwiesen [14].
Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen können von einer ausgewogenen
Ernährung profitieren. Eine adäquate Energieaufnahme begünstigt nicht nur die
Prävention von Hypertonie, KHK und Herzinsuffizienz. Sie ist auch ein
Therapiebestandteil bei kardialen Erkrankungen. In Anlehnung an die ausgewogene
Mittelmeerkost ist dem Patienten zu raten:



vermehrt Obst, Gemüse und Fisch,
weniger Fett, Zucker und Salz,
Alkohol in Maßen.
Die Lunge im Alter
Auch die Lunge unterliegt altersbedingten Funktionseinschränkungen. Diese werden
besonders von Faktoren beeinflusst, die außerhalb des Lungengewebes lokalisiert
sind. Der Thorax verliert durch Kalzifizierung der Rippenknorpel an Mobilität und
die Lunge an Dehnbarkeit.
Auch die Degenerationsprozesse der Wirbelsäule tragen ihren Anteil zur Rigidität
des Thorax bei. Die Wirbelsäulenzwischenräume werden kleiner, die physiologische
Kyphose nimmt zu. Der kraniokaudale Durchmesser des Thorax nimmt ab, der
antero-posteriore hingegen zu. Die Atemmechanik wird behindert, die Kraft der
Atemmuskulatur nimmt ab.
Die „Alterslunge“ unterliegt folgenden morphologischen Veränderungen [20]:





Alveolargänge und Bronchiolen erweitern sich auf Kosten der sie
umgebenden Alveolen.
Die alveoläre Oberfläche nimmt bis zum 80. Lebensjahr um ca. 30 % ab.
Die Anzahl und Größe intraalveolärer Fenster steigt.
Elastische Fasern in der Alveolarwand gehen verloren.
Die Rückstellkraft (Retraktionskraft) der Lunge ist erniedrigt.
17
Diese morphologischen Veränderungen führen zu bestimmten Einschränkungen der
Lungenfunktion im Alter, die durch charakteristische Veränderungen der
Lungenvolumina gekennzeichnet sind (Abb. 5).
Abbildung 5: Veränderungen der Lungenvolumina und -kapazitäten im Alter
(mod. nach KOHLER, Physiologische Besonderheiten der
Atmung im Alter [20])
CC = Closing Capacity
TLC = Totale Lungenkapazität
RV = Residualvolumen
VC = Vitalkapazität
FRC = Funktionelle Residualkapazität
ERV = Endexspiratorisches Reservevolumen
IC = Inspiratorisches Reservevolumen + Atemzugvolumen




Die Totalkapazität als Summe aller Lungenvolumina nimmt ab. In Korrelation
zur Körpergröße bleibt sie jedoch konstant, da der Mensch kleiner wird.
Durch den erhöhten Atemwegswiderstand kommt es zu einer Zunahme der
funktionellen Residualkapazität (FRC). Sie ist lageabhängig.
Das Residualvolumen, eine Komponente der FRC, steigt wegen
verminderter Kraft der exspiratorischen Muskulatur.
Vitalkapazität, inspiratorische Kapazität und exspiratorisches
Reservevolumen verändern sich konsekutiv bei gleichbleibender
Totalkapazität.
18
All diese Veränderungen verursachen letztlich über einen gestörten Gasaustausch
eine Abnahme des Sauerstoff-Partialdrucks (Abb. 6).
Abbildung 6: Veränderungen des paO2 im Alter (mod. nach KOHLER,
Physiologische Besonderheiten der Atmung im Alter [20])
Diese Überlegungen sind nicht nur bei der maschinellen Beatmung alter Patienten
bedeutsam. Durch die morphologischen Veränderungen im Alter steigt die „closing
capacity (CC)“ [20].
Die CC als Lungenkapazität besteht aus zwei Volumina: Residualvolumen (RV) und
„closing volume“. Letzteres bezeichnet dasjenige Lungenvolumen, bei dem kleine
Luftwege beginnen, sich während forcierter Exspiration zu verschließen. Diesen
Zeitpunkt bezeichnet man als „airway closure“. Aufgrund der sich im Alter
verändernden elastischen Zugkräfte und Stützfunktionen werden die kleinen
Luftwege gegenüber Drücken von außen labil und kollabieren eher. Sie schließen ein
Gasvolumen in den Alveolen ein, man nennt dies „gas trapping“ (Trapper =
Fallensteller). In den Bereichen mit eingeschlossenem Gasvolumen kommt es zu
einem Missverhältnis zwischen Ventilation und Durchblutung (Va/Q), also zu einer
verminderten Ventilation im Verhältnis zur Durchblutung. Die betroffenen
Lungenareale werden zwar durchblutet, aber sie nehmen zeitweise nicht an der
Ventilation teil. Die Folge ist ein eingeschränkter Gasaustausch. Das bedeutet für
das Alter: Da das „closing volume“ altersabhängig und die Funktionelle
Residualkapazität (FRC) im Wesentlichen lageabhängig ist, entspricht die CC der
FRC beim stehenden Patienten mit etwa 65 Jahren, beim liegenden Patienten mit
etwa 45 Jahren. Dies wird in Abbildung 5 deutlich. Beim alten Menschen besteht im
Liegen eine Verschiebung des Verhältnisses FRC zu „closing capacity“ (CC)
zugunsten der CC.
Aufgrund der herabgesetzten Kraft der exspiratorischen Muskulatur, der
herabgesetzten Thoraxcompliance und der erhöhten Bereitschaft zum „airway
closure“ kommt es in Abhängigkeit vom Alter zur deutlichen Reduktion der
Lungenfunktion. Allein die Flachlagerung kann in Hinblick auf die Lungenfunktion im
Alter ungünstig sein. Die morphologischen Veränderungen sind nicht
beeinflussbar, die Lage schon!
19
„Lungen-Ernährung“
Hinsichtlich einer „Lungen-Ernährung“ kann hier der Schwerpunkt auf die
Chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) gelegt werden, die weit vorn
bei den weltweit führenden Todesursachen liegt. Bezüglich der Prävention gilt: nicht
Rauchen.
Bei schon diagnostizierter COPD kann – auch wenn der Pathomechanismus der
Krankheit es zunächst nicht vermuten lässt – eine bestimmte „Lungen-Kost“ positive
Effekte erzielen. Dies beruht auf der Erkenntnis, dass viele COPD-Patienten unter
Mangelernährung mit resultierendem Verlust an Muskelmasse leiden. Ein erhöhter
BMI wirkt sich negativ auf eine Reihe von Lungenfunktionsparametern aus –
vorwiegend im Sinne einer Restriktion und einer Zunahme der Atemarbeit. Eine
individuelle Erfassung der Körperzusammensetzung durch z. B. eine Bioelektrische
Impedanzanalyse (BIA) ist lohnenswert, da sich daran u. a. eine gezielte
Ernährungsempfehlung anschließen lässt.
Eine eiweißreiche Kost (z. B. Fleisch, Fisch, Ei, Käse, Quark, Milch, Nüsse) ist im
Hinblick auf den möglichen Verlust an Muskelmasse besonders wichtig. Lebensmittel
wie Hülsenfrüchte sind trotz ihres hohen Eiweißgehaltes nicht immer
empfehlenswert. Blähungen können zu einem Zwerchfellhochstand und somit zu
einer Verringerung der funktionellen Residualkapazität (s. o.) führen.
Der entzündungshemmende Effekt von Omega-3-Fettsäuren kann auch genutzt
werden. Die sehr wichtigen langkettigen Omega-3-Fettsäuren sind in Fisch (z. B.
Hering, Makrele), die kurzkettigen in Raps- und Leinöl enthalten.
Da die Osteoporose (s. u.) als Begleiterkrankung der COPD (Einnahme von z. B.
Cortison, körperliche Inaktivität) bekannt ist, sollten zusätzlich calciumreiche,
fettarme Milch und Milchprodukte (z. B. Käse, insbesondere Hartkäse) verzehrt
werden.
Jedoch auch hier gilt: Zu dick ist ungesund. Übergewichtige COPD-Patienten leiden
unter geringer Belastbarkeit durch gesteigerte Atemarbeit und Zunahme der
Lungenrestriktion durch vermehrtes viszerales Fettgewebe mit eingeschränkter
Zwerchfellbeweglichkeit. Auch sie benötigen aufgrund der schwindenden
Muskelmasse eine proteinreiche, aber energiearme Kost.
Eine Möglichkeit zur schonenden Gewichtsreduktion bei Adipositas bietet ein
Polyglucosamin. Es ist in der Lage gastrointestinal vorhandene Lipide zu einem
Großteil im Dünndarm zu adsorbieren und über den Stuhl auszuscheiden.
Es gibt inzwischen eine gute wissenschaftliche Evidenz für die Annahme, dass bei
chronischer Bronchitis, Lungenemphysem und resultierender COPD eine antiinflammatorische Ernährung zur Reduktion des oxidativen Stresses führt und
positive Auswirkungen auf die Lungenfunktion hat.
Die folgende Abbildung 7 zeigt eine Auswahl an zu bevorzugenden antiinflammatorisch wirksamen Nahrungsmitteln:
20
Abbildung 7: Inflammatorisch und anti-inflammatorisch wirkende
Nahrungsmittel (mod. nach WIRTH)
Wie immer das Körpergewicht auch sein mag: Körperliche Aktivitäten zur
Erhaltung der Muskelmasse sollten in jedem Fall regelmäßig im Rahmen der
individuellen Möglichkeiten ausgeübt werden. Für ein individuelles Training unter
Anleitung gibt es zahlreiche Lungensportgruppen in ganz Deutschland.
21
Merke:

Maximale Herzfrequenz und maximales Herzschlagvolumen
nehmen im Alter ab.

Als kompensatorische Antwort auf eine zunehmende
Nachlasterhöhung (Hypertonie) kommt es zur Herzhypertrophie,
oft in Kombination mit einer Adipositas.

Die Dehnbarkeit des Herzens nimmt mit ab; dieser Prozess wird
durch eine begleitende Hypertonie beschleunigt.

In der Folge kann sich eine Herzinsuffizienz manifestieren. Die
Herzinsuffizienz kann durch eine Pumpstörung (systolische
Herzinsuffizienz), häufiger jedoch durch eine Dehnbarkeitsstörung
(diastolische Herzinsuffizienz) bzw. durch eine Kombination
verursacht sein.

Sportliche Aktivität und bewusste Ernährung tragen zum Erhalt der
Leistungsfähigkeit des Herzens bei.

Funktionseinschränkungen der Lunge basieren auf
morphologischen Veränderungen der Alveolen und Bronchiolen,
der elastischen Fasern in der Alveolarwand sowie der
Rückstellkraft der Lunge.

Der Thorax wird rigider, die Kraft der Atemmuskulatur nimmt ab.

Adipöse verbessern durch Gewichtsabnahme nicht nur die
Lungenfunktion, allein durch Abnahme des Gewichts verbessert
sich die Dyspnoe.

Insbesondere die COPD bietet ernährungsmedizinische
Interventionsmöglichkeiten.
22
Altersbedingte Veränderungen
Veränderungen der Sensorik
Die Sinnesqualitäten Geruch und Geschmack sind essenziell, um überhaupt Lust
auf Essen zu verspüren. Diese ernährungsrelevanten Wahrnehmungen lassen
jedoch im Alter nach und tragen somit zu veränderten Essgewohnheiten bei. 75 %
der über 80-Jährigen haben eine nachweisbare Riechstörung.
Auch der Geschmackssinn ist deutlich beeinträchtigt. Viele Speisen werden als
gleich schmeckend und fade angesehen. Für diese Schmeckstörungen ist allerdings
nicht, wie oftmals behauptet, eine Reduktion von Anzahl und Dichte der
Geschmacksknospen oder eine Mundtrockenheit verantwortlich.
Der Reduktion der Chemosensorik können ganz unterschiedliche Prozesse
zugrunde liegen:





Veränderungen an den sensorischen Organen
Veränderungen der Nervenbahnen oder Projektionsarealen
Altersbedingte Abweichungen kognitiver Funktionen
Internistische oder zentralnervöse Erkrankungen wie z. B. Morbus Parkinson
Einfluss zahlreicher Medikamente
Die vier Geschmacksqualitäten süß, salzig, bitter und sauer sind mit zunehmendem
Alter unterschiedlich stark beeinträchtigt. Das Schmecken süßer Speisen bleibt bis
ins hohe Alter am besten erhalten. Bei dieser Qualität ist die Veränderung der
Schmeckschwelle (= die minimale Konzentration einer Lösung, bei der ein
Schmeckeindruck wahrgenommen wird) am wenigsten beeinträchtigt. Daher bleiben
süße Speisen bis ins hohe Alter beliebt.
Veränderungen des Gastrointestinaltraktes
Die Organe z. B. Leber und Pankreas verlieren an Masse und die Schleimhäute
atrophieren. Die dadurch bedingte Reduktion der Sezernierung von
Verdauungsenzymen beeinflusst die regelrechte Verdauungsleistung jedoch kaum.
Die Resorptionskapazität für Makro- und Mikronährstoffe nimmt mit zunehmendem
Alter ab. Die Reservekapazität ist aber aufgrund des 4 bis 8 m langen Dünndarms so
immens, dass die Nährstoffabsorption aus dem Darmlumen bei gesundem MagenDarm-Trakt annähernd unbeeinträchtigt bleibt.
Aufgrund der reduzierten Säuresekretion (atrophische chronische Gastritis) kann
die Bioverfügbarkeit von Calcium, Eisen und proteingebundenem Vitamin B12 jedoch
eingeschränkt sein. Auf eine ausreichende Zufuhr muss geachtet werden.
Die Anzahl atrophisch bedingter Gastritiden steigt mit dem Alter deutlich. Auch eine
Obstipation aufgrund eines verringerten Defäkationsreflexes im Kolon und einer
trägeren Darmmotilität kann unangenehm für ältere Menschen sein.
Als größte Beeinträchtigung werden von Vielen jedoch funktionelle
Beeinträchtigungen beim Kauen empfunden. Fehlende oder schmerzende Zähne
23
und drückende Prothesen sind häufige Probleme. Schätzungsweise haben ca. 75 %
aller über 70-Jährigen einen parodontalen und prothetischen Behandlungsbedarf.
Das Zerkleinern von Nahrung ist beschwerlich und findet aufgrund einer
Schwächung der Kaumuskulatur oft unter großer Anstrengung statt. Zudem kommt
es zu weiteren Geschmackseinbußen, wenn Zahnfleisch und auch Gaumen durch
eine Prothese abgedeckt werden.
Essen mit Genuss zu vereinbaren kann unter solchen Umständen ein schweres
Unterfangen darstellen. Diese Mühe ist aber lohnenswert, wenn nicht gar
lebenswichtig.
Einige hilfreiche Tipps:






mehrere kleine Portionen über den Tag verteilen
für gut kau- und schluckbare Zubereitung sorgen
schmackhaft würzen
Speisen appetitlich anrichten
ausreichend Zeit zum Essen nehmen
viel Trinken.
Die Tabelle 4 zeigt den modulierenden Einfluss von veränderten Zytokin- und
Hormonspiegeln auf den Appetit und das Essverhalten im Alter:
Tabelle 4: Einfluss von Zytokin- und Hormonspiegeln auf Appetit und
Essverhalten im Alter (mod. nach SEILER, [21])
Substanz/Effekt
Veränderung im Alter
Effekt im Alter
Cholecystokinin/sättigend
dreifach erhöht
frühe Sättigung
Cholecystokinin-Rezeptor
Affinität erhöht
frühe Sättigung
Testosteron/anabol
vermindert
weniger anabol
Interleukin-1/katabol
vermehrt
stärker katabol
Interleukin-2/antikatabol
vermindert
weniger antikatabol
Lymphozytenzahl
vermindert
weniger IL-2
Lymphozytenzahl/IL-2
weniger IL-2
IL-1 überwiegt
Stickoxyd/Magenrelaxation
weniger NO
frühe Sättigung
TNF-alpha/katabol
vermehrt
stärker katabol
24
Veränderungen an Muskeln
Auch die Körperzusammensetzung unterliegt einem Alterungsprozess.
Typischerweise nimmt der Körperfettanteil zu. Im Vergleich zu jungen haben ältere
Menschen weniger fettfreie Körpermasse, also Muskulatur. Die Fettmasse nimmt
nicht nur zu, bei Frauen kommt es auch zu einer Umverteilung: das
Verteilungsmuster wird mehr android (Abnahme an Oberschenkel und Hüfte und
Zunahme viszeral).
Grundlegend dafür ist eine Sarkopenie, die Abnahme der Skelettmuskulatur. Die
damit verbundene Minderung der Muskelkraft kann stark einschränkende funktionelle
Beeinträchtigungen hervorrufen. Diese Veränderungen sind jedoch durch körperliche
Aktivität erheblich beeinflussbar. Die Zunahme der Fettmasse und entgegen gesetzte
Abnahme der Muskelmasse sind kein zwingend altersbedingtes, sondern ein
alterassoziiertes Phänomen.
Veränderungen des Knochenskeletts
Auch dem Abbau von Knochenmasse kann schon früh entgegen gewirkt werden. Ab
dem 50. Lebensjahr sind überwiegend Frauen, aber auch Männer, von einem Abbau
organischer (Bindegewebe) und anorganischer Substanzen (Mineralsalze) der
Knochen betroffen (Abb. 8).
Abbildung 8: Verlust der Knochenmasse mit zunehmendem Alter (mod. nach
[14])
25
Wird die Osteoporose manifest, kann ein bislang noch selbstständiges Leben durch
Folgen von Knochenbrüchen schnell in Abhängigkeit und Pflegebedürftigkeit
übergehen. Eine vorbeugende bewusste calciumreiche Ernährung und Bewegung
(vor allem Krafttraining) können die Osteoporose verhindern oder verzögern.
Auch eine Substitution von Vitamin D ist aufgrund der Mangelversorgung bei 50 %
der Bevölkerung ratsam. Durch ein Nachlassen der Enzymaktivität in der Haut älterer
Menschen wird vermindert Vitamin D gebildet. Zudem halten sie sich weniger im
Freien auf. Eine ausreichende Sonnenlichtexposition zur Vitamin D-Produktion ist
somit oft nicht gegeben. Eine Substitution von 500 bis 1000 IE/pro Tag erscheint
sinnvoll. Die Blutkonzentration von Vitamin D kann aber auch durch Nahrungsmittel
mit einem hohen Gehalt dieses Vitamins auf natürliche Art erhöht werden. Vitamin
D-reiche Lebensmittel sind u. a.: fette Meeresfische wie Lachs, Makrelen, Sardinen
und Fischöl (Lebertran).
Bei dem Verweis auf eine gesunde Ernährung zur Vorbeugung der Osteoporose gibt
es eine interessante Schnittstelle zum Säure-Basen-Haushalt. Die Auswahl der
aufgenommenen Nahrung hat einen – wenn auch nur geringen - Einfluss auf den pHWert der Körperkompartimente.
Säure-liefernde Nahrungsmittel (hoher Anteil an Methionin und Cystein) sind z. B.
Eier, Fleisch, Fisch, Hartkäse und Soja. Bei der Berechnung der Säure-BasenBilanz durch Nahrungsaufnahme gelten Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse
als Basenlieferanten.
Trotz zahlreicher Regulationsmechanismen herrscht bei einigen Menschen aufgrund
unausgewogener Ernährungsgewohnheiten ein Säureüberschuss. Auch wenn
diese Hypothese umstritten ist: Liegt eine extrazelluläre Azidose vor, kann sie bei
Osteoporose den Knochenstoffwechsel beeinflussen. Die Azidose geht mit einer
erhöhten Calciumausscheidung und somit negativer Calciumbilanz einher.
Die Aktivität von Osteoklasten wird gesteigert, die von Osteoblasten gehemmt. Es
kommt zu einem Abbau der Knochenmasse mit einer Freisetzung von Mineralstoffen,
d. h. Abnahme von Calcium, Natrium-, Kalium-, Carbonat- und Phosphat der
Knochen.
Der lebenslange Verzehr von ausreichend Obst und Gemüse als Basenlieferant
hat positive Wirkungen auf die Knochendichte.
26
Merke:

Der altersbedingten Reduktion der Sensorik (Geruch,
Geschmack) liegen unterschiedliche Prozesse zugrunde: u. a.
Veränderungen in sensorischen Organen, Nervenbahnen und
Projektionsarealen sowie Abweichungen der kognitiven
Funktionen.

Süße Speisen bleiben bis ins hohe Alter beliebt.

Durch reduzierte Säuresekretion kann die Bioverfügbarkeit von
Calcium, Eisen und proteingebundenem Vitamin B12
eingeschränkt sein.

Das Risiko für eine atrophisch bedingte Gastritis steigt mit dem
Alter deutlich.

Im Alter kommt es zur Sarkopenie (Abnahme der
Skelettmuskulatur). Der Körperfettanteil nimmt zu.

Sportliche Aktivität und Bewegung bis ins hohe Alter wirkt dem
entgegen.

Ab dem 50. Lebensjahr sind überwiegend Frauen, aber auch
Männer, vom Verlust der Knochenmasse betroffen.

Für die Ernährung zur Prävention der Osteoporose ist neben der
Calciumbilanz der Säure-Basen-Haushalt von Bedeutung. Eine
extrazelluläre Azidose ist durch entsprechende Ernährung
vermeidbar.

Für die Prävention der Osteoporose kommt der körperlichen
Aktivität hohe Bedeutung zu.
27
Fazit
Alle Organe unterliegen einem physiologischen Alterungsprozess. Dieser lässt
sich nicht komplett stoppen, doch ist er beeinflussbar. Das Abnehmen der
Organreserven kann durch einen bewussten Lebensstil hinausgezögert werden.
Ausgewogene Ernährung und körperliche Aktivität sind zwei wichtige Säulen, um
gesünder alt zu werden.
Eines ist im Alter besonders wichtig: Der Energiebedarf sinkt – der
Nährstoffbedarf nicht.
Der kleinere Seniorenteller stellt an sich also keine Minderversorgung dar. Wichtig
ist, was man isst! Eine hohe Nährstoffdichte der Lebensmittel ist von großer
Bedeutung. Der Energiegehalt muss dabei individuell angepasst werden, um sowohl
einer Mangelernährung (energiereiche Kost) als auch Adipositas (z. B.
Polyglucosamin) entgegen zu wirken. Denn: Mangelernährung und starke Adipositas
erhöhen das Mortalitätsrisiko [22, 23].
28
CME-Fragen
1. Welche Rolle(n) spielen freie Sauerstoff-Radikale für den Alterungsprozess?
A) Sie determinieren die HAYFLICK-Zahl.
B) Sie schädigen u. a. Membranen und Erbsubstanzen und sind Ursache für viele
Alterskrankheiten.
C) Sie fördern erheblich die nicht-enzymatische Glykosylierung von Proteinen.
D) Sie dienen der vermehrten Bildung von Telomeren (funktionelle Enden der
Chromosomen).
E) Antworten C und D sind richtig.
2. Welche Aussage(n) trifft (treffen) für die Telomer-Theorie des Alterns zu?
A) Es verkürzen sich die funktionellen Enden der Chromosomen nach jeder
Replikation.
B) Ein kontinuierlicher DNA-Verlust mündet in der Seneszenz der Zellen.
C) Die DNA-Polymerase ist als Enzym für die Verdopplung des DNAFolgestranges zuständig.
D) Telomere gelten als Sensoren für oxidativen Stress.
E) Alle Antworten sind richtig.
3. Was ist bei der Ernährung von Senioren wichtig?
A) Unbedingt Normgewicht anstreben
B) Auf Nährstoffdichte achten
C) Reduktion von Omega-3-Fetten
D) Eiweißarme Kost
E) Alle Antworten sind richtig.
4. Welche Aussage(n) trifft/treffen zu?
A) Senioren mit einem BMI von > 32 haben die höchste Lebenserwartung.
B) Im Sinne des „Pro-Aging-Lebensstils“ sollte eine Adipositas gar nicht erst
entstehen.
C) Schon ein leicht erhöhter BMI geht im Alter mit einem deutlich erhöhten
Mortalitätsrisiko einher.
D) Durch Anwendung von Polyglucosamin zur Gewichtsreduktion gehen durch
Fettbindung vor allem Proteine verloren.
E) Antworten C und D sind richtig.
5. Wie hoch schätzen Sie ungefähr den Anteil an Untergewichtigen im Alter
zwischen 80 bis 84 Jahren in Prozent?
A) 6 %
B) 10 %
C) 17 %
D) 30 %
E) 3 %
6. Welche cardiale(n) Veränderung(en) kann/können im Alter auftreten?
29
A)
B)
C)
D)
Dehnbarkeitsstörung des linken Ventrikels
Abnahme des maximalen Herzminutenvolumens
Tachyarrhythmien
Vermindertes Ansprechen des Ventrikelmyokards auf stimulierende endogene
Katecholamine
E) Alle Antworten sind richtig.
7. Welche Aussage(n) trifft/treffen für die Lunge im Alter zu?
A) Die Totalkapazität nimmt wegen Verlusts an elastischen Fasern deutlich zu.
B) Die altersabhängige funktionelle Residualkapazität (FRC) nimmt ab.
C) Die altersabhängige „closing capacity“ (CC) steigt.
D) Die Ventilation der Lungenareale steigt im Verhältnis zur Durchblutung (Va/Q).
E) Alle Antworten sind richtig.
8. Welche Aussage(n) trifft/treffen zu?
A) Viele COPD-Patienten leiden unter Mangelernährung mit resultierendem
Verlust an Muskelmasse.
B) Bei COPD hat ein erhöhter BMI keinen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit.
C) Die alterierte Geschmackswahrnehmung im Alter basiert ausschließlich auf
morphologischen Veränderungen der sensorischen Rezeptoren auf der Zunge
und in der Nase.
D) Aufgrund reduzierter Säuresekretion im Gastrointestinaltrakt ist die
Bioverfügbarkeit von Eisen erhöht.
E) Alle Antworten sind richtig.
9. Welche(s) Nahrungsmittel hat/haben anti-inflammatorische Wirkung?
A) Fast food
B) Fisch
C) Glukose
D) Schweinefleisch
E) Antworten A und D sind richtig.
10. Welche Veränderung(en) im Alter ist/sind für die Ernährung von
Wichtigkeit?
A) Abnahme Hunger und Durstgefühl
B) Beeinträchtigung Kauvermögen
C) Atrophische Gastritis
D) Obstipation
E) Alle Antworten sind richtig.
Literatur
30
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Impressum
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Kleinostheim
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