Länderinfos Myanmar

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Siehe auch ON MISSION Expeditionsbuch Seite 6-11, 16-17, 21, 28-29, 36-41
Länderinfos
Myanmar
Name des Landes: Myanmar, Burma oder Birma? Wer kennt sich da noch aus?
Offiziell heißt das Land seit 1989 nach dem Willen der Militärdiktatur „Republik der Union
Myanmar“ (Pyidaunzu Thanmada Myama Nainngandaw). Davor war der Name Burma
oder auch Birma üblich. Die Begriffe Burma oder Myanmar stehen beide für die größte
Bevölkerungsgruppe des Landes, die Bamar. Wer sich von der Militärregierung distanzieren
wollte, sprach von Burma. Mittlerweile hat sich die Bezeichnung „Myanmar“ eingebürgert
und wird selbst von der Oppositionsführern Aung San Suu Kyi manchmal verwendet.
Größe des Landes:
Mit seinen 678.528 km² ist Myanmar ungefähr acht Mal so groß
wie Österreich. Es grenzt im Norden und Osten an China, Laos und Thailand. Im Westen
liegen Bangladesch und Indien und im Süden der indische Ozean. Hier befindet sich auch
der Mergui-Archipel, eine Inselgruppe, die rund 800 kleine und große Inseln umfasst.
Landschaftsbild:
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Myanmar liegt im Einflussbereichs des Monsuns. Es gibt
drei unterschiedliche Jahreszeiten: eine Regenzeit, welche sich von Ende Mai bis Mitte
Oktober erstrecken kann. Sehr heiß ist es in den Monaten April und Mai. Zwischen
Ende November und Ende März ist es meist kühl und trocken. Das Klima verändert sich
auch mit der Landschaft – im Bergland ist es kühler.
Die wichtigste Lebensader Myanmars ist der Irrawaddy (übersetzt „die Erquickende“).
Er fließt von Norden nach Süden und zerteilt damit das Land in zwei Hälften. Das
breite Tal des Irrawaddy wird hufeisenförmig vom Hochland und dem Gebirge umrahmt.
In Zentralmyanmar liegen die fruchtbarsten Böden des Landes. Der höchste Berg des
Landes ist der Hkakabo Razi. Er befindet sich an der Grenze zu Indien und China. Mit
seinen 5881 Metern Höhe ist er der höchste Berg Südostasiens. Zu den größten Schätzen
Myanmars gehört der unberührte Urwald, der das Land zu mehr als einem Drittel bedeckt.
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Bevölkerung: Laut Schätzungen leben 54 Millionen Einwohner in Myanmar.
Darunter befinden sich 135 verschiedene Ethnien. Viele von ihnen sind vor langer Zeit
in das heutige Gebiet von Myanmar eingewandert. Auch nach vielen Jahrhunderten
sprechen sie ihre eigenen Sprachen und tragen ihre eigenen Trachten. Sie sind stolz auf
ihre Traditionen. Jede Gruppe brachte etwas in die Kultur ein. Die größte Ethnie ist
mit 70 % Bevölkerungsanteil die der Birmanen (Bamar). Die Shan sind die zweitgrößte
Volksgruppe (8,5 %) und leben hauptsächlich im Shan-Staat des Landes, in Gebieten
ab etwa 1000 Metern Höhe.
Sprachen:
Die Amtssprache in Myanmar ist Birmanisch.
Englisch wird vorwiegend im Handel verwendet. Daneben gibt es
noch mehr verschiedene Sprachen als Volksgruppen.
Hauptstadt: Seit 2006 ist Naypyidaw die neue
Hauptstadt von Myanmar. Der Name bedeutet so
viel wie „Heimstatt der Könige“. Früher war Yangon die
Hauptstadt. Sie ist bis heute die größte Stadt des Landes.
Währung: In Myanmar bezahlt man mit Kyat (gesprochen: Tschatt).
Umgerechnet sind ein Euro ungefähr 1140 Kyat.
Natur: Myanmar hat 1400 Baumarten, 7000 Pflanzenarten,
1000 Vogelarten, 250 Säugetierarten und 400 Arten von Reptilien
und Amphibien. In den Flüssen, Seen und dem Meer gibt es einen
großen Fischreichtum. Im Irrawaddy-Fluss tummelt sich sogar eine
eigene Delfinart. Das Land ist zudem auch reich an Bodenschätzen.
Gefördert werden Jade, Edelsteine (Rubine, Saphire, Spinell)
und Gold. Auch Erdöl- und Erdgasvorkommen sind hier zu finden.
Myanmar ist darüber hinaus eines der Hauptexportländer für das
wertvolle Teakholz, aus dem stabile Gartenmöbel gemacht werden.
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Länderinfos
Schule: In Myanmar herrscht die allgemeine Schulpflicht. Doch nicht alle Kinder
schließen die Volksschule erfolgreich ab und nur ein kleiner Teil besucht die weiterführenden Schulen. Das liegt teilweise daran, dass es in abgelegenen Regionen gar keine
Schulen gibt. Oft gibt es auch keine Mittel, um Lehrer zu bezahlen. Jahrzehntelang wurden
Bildungseinrichtungen in Myanmar von der Militärregierung absichtlich nicht gefördert.
Gebildete Eliten oder Studenten konnten der Militärjunta gefährlich werden. Universitäten
blieben jahrelang geschlossen und wurden in abgelegene Orte umgesiedelt. Die
Alphabetisierungsrate liegt offiziell bei 85% (2005), doch die Statistik wird durch inoffizielle
Schätzungen in Frage gestellt, nach denen die Alphabetisierung bei nur 30% liegt.
Jedenfalls ist im burmesischen Schulsystem ausschließlich Auswendiglernen vorgesehen.
Das ist so von der ersten Klasse Grundschule an bis zur Diplomprüfung an der Universität.
Nur der Stoffumfang wächst. Dialoge, Diskussionen und ein Hinterfragen gibt es nicht.
Daher tritt die Kirche Myanmars heute vor allem für eine bessere Schulbildung ein. In
Sommercamps gehören Spiel und Spaß genauso zum Unterricht dazu wie Gruppenarbeit
und Erarbeitung des Englischstoffes in Dialogform.
Religion: Die Menschen in Myanmar sind sehr gläubig.
Der größte Teil der Bevölkerung (89%) gehören dem
Buddhismus an. Nur 5% sind Christen, von denen sich viele
zu den Baptisten bekennen. Insgesamt gibt es also nur
ca. 1% Katholiken im Land. Andere in Myanmar vertretene
Religionen sind der Islam (4% Muslime) und der
Hinduismus (1%).
Der katholische Glaube wurde 1722 durch zwei italienische
Missionare nach Myanmar gebracht.Vor 50 Jahren jedoch
wollte die kommunistische Militärregierung der Kirche
schaden, indem alle kirchlichen Schulen und Krankenhäuser
verstaatlicht wurden. Die öffentliche Glaubensverkündigung
war verboten. Ausländische Missionare wurden des
Landes verwiesen. Doch statt eines Rückgangs der Kirche
wuchs die Anzahl der Gläubigen sogar an. Heute
existieren in Myanmar drei Erzdiözesen und 13 Bistümer.
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