Universität Stuttgart Institut für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe – Abt. Elektrische Energiewandlung Institut für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe Abt. Elektrische Energiewandlung Prof. Dr.-Ing. N. Parspour A1 S 1 F1 Bitte in Blockschrift ausfüllen. Name, Vorname 2 11.09.2008 Studienrichtung RV Matrikelnummer IA IF RA RF UA UF LA LF Für die Aufgaben 1 und 2 gilt jeweils: Bild 1 Ui F2 Pro Aufgabe können insgesamt 20 Punkte erreicht werden. Die Teilaufgaben können unabhängig voneinander beantwortet werden. Kennzeichnen Sie in Ihrer schriftlichen Ausarbeitung, wenn Sie Ihre Rechnung mit den gegebenen Ersatzwerten weiterführen. Aufgabe 1: A2 Ersatzschaltbild der fremderregten Gleichstrommaschine Schalter in Stellung 1: Nennbetrieb der Maschine (ohne Vorwiderstand RV) Schalter in Stellung 2: Betrieb mit Vorwiderstand RV Eine fremderregte Gleichstrommaschine wird als Antriebsmotor für eine Werkzeugmaschine verwendet. Das elektrische Ersatzschaltbild des Antriebs Fragen: ist im Bild 1 dargestellt. Der maximale Ankerstrom IA und das Anlaufmoment A) Schalter S in Stellung 1 (Nennbetrieb) MAn können durch den Vorwiderstand RV begrenzt werden. Die Ankerspannung beträgt stets UA = UAN. Der Erregerkreis ist fest mit der Versorgungsspannung 1.1 abgegebene Leistung Pab,N des Motors im Nennbetrieb. UF = 220 V verbunden (c · IN = konstant). Eisen- und Reibungsverluste in der Gleichstrommaschine sollen vernachlässigt werden. Berechnen Sie die elektrisch aufgenommene Leistung Pauf,N und die 1.2 Berechnen Sie die Verluste PVN (Anker) in der Ankerwicklung und PVN (Stator) in der Erregerwicklung im Nennbetrieb. Bestimmen Sie den Ankerwiderstand RA und den Erregerwiderstand RF. Wie groß ist die induzierte Von der Gleichstrommaschine sind folgende Nenndaten bekannt: Nennankerspannung: UAN = 220 V Nennankerstrom: IAN = 4 A Erregerspannung: UF = 220 V Erregerstrom: IF = 0,3 A Nenndrehzahl: nN = 1800 min-1 Wirkungsgrad im Nennbetrieb: KN = 0,7 Prüfung im Fach „Einführung in die Elektrotechnik 1+2“ – 11.09.2008 Spannung UiN und das Drehmoment MN des Motors im Nennbetrieb? Berechnen Sie das Produkt aus Motorkonstante und Fluss c · IN. [Hinweis: Benutzen Sie ggf. folgende Ersatzwerte: Pauf,N = 944 W, Pab,N = 660 W] - 1/12 - Prüfung im Fach „Einführung in die Elektrotechnik 1+2“ – 11.09.2008 - 2/12 - Institut für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe – Abt. Elektrische Energiewandlung 1.3 Institut für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe – Abt. Elektrische Energiewandlung Wie groß sind der Ankerstrom IA = IA1 und das Anlaufdrehmoment M = MAn1 des Motors bei der Drehzahl n = 0 (Stillstand)? Wie groß ist die Leerlaufdrehzahl n01 in min-1? [Hinweis: Benutzen Sie ggf. folgende Ersatzwerte: RA = 14 : und c · IN = 0,9 Vs] s 1Pa die Spannungsamplitude des Ausgangswechselspannungsamplitude signals ua3 750 mV beträgt. Am Ausgang des Kleinsignalverstärkters wird ein Mischpult mit einem Eingangswiderstand von RL = 600 : angeschlossen. B) Schalter S in Stellung 2 (Betrieb mit Vorwiderstand RV ) 1.4 iB R3 Um die Werkzeug- und die Gleichstrommaschine nicht unnötig zu R1 belasten, soll das Anlaufdrehmoment MAn mit Hilfe des Vorwiderstands RV Ri 1.5 iOP ud UBat E1 Ankerstrom IA = IA2? [Hinweis: Benutzen Sie ggf. folgende Ersatzwerte: CK1 ue RA = 14 :, c · IN = 0,9 Vs und n0 = 2400 min-1] R2 iC C K2 begrenzt werden. Bestimmen Sie den Vorwiderstand RV so, dass das Anlaufdrehmoment M = MAn2 = 8 Nm beträgt. Wie groß wird der Anlauf- RC uBE ue1 RL uCE ua1 ua2 ua3 E2 Bei welcher Drehzahl n kann der Schalter S wieder in Stellung 1 umgeschaltet werden, wenn das Drehmoment im Umschaltzeitpunkt den Wert M = 8 Nm annehmen soll? [Hinweis: Benutzen Sie ggf. folgende Bild 2 Mehrstufiger Kleinsignalverstärkter mit Ersatzschaltbild der Mikrofonkapsel und der Last RL am Ausgang Ersatzwerte: RA = 14 :, c · IN = 0,9 Vs] Von der Schaltung sind folgende Daten gegeben: Aufgabe 2: Für eine vorgegebene (dynamische) Mikrofonkapsel soll ein Kleinsignal- Versorgungsspannung: UBat = 12 V Widerstände: Ri | 0 : R3 = 50 k: verstärker dimensioniert werden. Das Ersatzschaltbild des Mikrofons und der Verstärkerschaltung ist im Bild 2 abgebildet. Die Mikrofonkapsel ist durch eine RL = 600 : Transistor T: Ersatzspannungsquelle mit der Wechselspannung ue(t) und dem Innen- Stromverstärkungen: B = E = 100 widerstand Ri dargestellt. Die Kapsel liefert bei einem sinusförmig verlaufenden Basis-Emitter-Widerstand: RBE = 500 : s 1Pa eine ebenfalls sinusSchalldrucksignal mit der Schalldruckamplitude Diffusionsspannung der Basis-Emitter-Diode: UBE0 = 0,6 V ue förmige Spannung mit der Spannungsamplitude Arbeitspunkt (AP): IC(AP) = 4 mA, UCE(AP) = 6 V 1mV . Die Verstärker- schaltung soll nun so dimensioniert werden, dass bei einer Schalldruck- Prüfung im Fach „Einführung in die Elektrotechnik 1+2“ – 11.09.2008 - 3/12 - Prüfung im Fach „Einführung in die Elektrotechnik 1+2“ – 11.09.2008 - 4/12 - Institut für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe – Abt. Elektrische Energiewandlung Institut für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe – Abt. Elektrische Energiewandlung Der Kollektor-Emitter-Widerstand darf stets vernachlässigt werden, d. h. es gilt Berechnen Sie die Spanungsverstärkung v u1 RCE o f . Die Basis-Emitter-Kapazität CBE und die Basis-Kollektor-Kapazität ua1 unter der Annahme, ue1 CBC dürfen ebenfalls stets vernachlässigt werden. dass die Frequenz f des betrachteten Eingangssignals sehr viel größer als Sämtliche Operationsverstärker dürfen als ideal betrachtet werden. die untere Grenzfrequenz ist, d. h. CK1 und CK2 sollen vernachlässigt werden. Vernachlässigen Sie dabei den Einfluss des Linear-Verstärkers In der Vorlesung und/oder im Seminar abgeleitete Beziehungen für bekannte auf die Transistor-Eingangsstufe. Schaltungen dürfen ohne erneute Herleitung verwendet werden. ua1 ergibt sich für ue Welche Ausgangsspannungsamplitude Fragen: [Hinweis: Benutzen Sie ggf. den folgenden Ersatzwert: RC = 1.5k:] Zunächst wird der Schaltungsteil „Transistor-Eingangsstufe“ betrachtet. Nun wird der Schaltungsteil „Linear-Verstärker“ betrachtet. 2.1 2.3 2.2 1mV ? Erstellen Sie das Gleichstrom-Ersatzschaltbild der Transistor-Eingangs- Um was für eine OP-Schaltung handelt es sich bei diesem Schaltungsteil? stufe und bestimmen Sie die Widerstände RC und R1, so dass sich der Wie groß ist die Differenzspannung ud und der Strom iOP? vorgegebene Arbeitspunkt (AP) einstellt. Berechnen Sie den Widerstand R2, so dass sich eine Spannungs- Erstellen Sie nun das Wechselstrom-Ersatzschaltbild der Transistor- verstärkung v u12 Eingangsstufe. Ergänzen Sie ua2 ue1 750 ergibt. [Hinweis: Benutzen Sie ggf. den folgenden Ersatzwerte: vu1 = 300] das Wechselstrom-Ersatzschaltbild der Transistor- Eingangsstufe um die Ersatzschaltung der Mikrofonkapsel und den Nun wird der Schaltungsteil „Ausgangsstufe“ betrachtet. Koppelkondensator CK1. 2.4 Berechnen Sie die Kapazität CK1 des Koppelkondensators so, dass die Um was für eine OP-Schaltung handelt es sich hier? Nennen Sie zwei charakteristische Eigenschaften dieser Schaltung. Wie groß ist die untere Grenzfrequenz von fug = 20 Hz beträgt. Spannungsverstärkung v u3 ua3 der Ausgangsstufe? Welche Leistung PL ua2 wird im Lastwiderstand RL umgesetzt? Prüfung im Fach „Einführung in die Elektrotechnik 1+2“ – 11.09.2008 - 5/12 - Prüfung im Fach „Einführung in die Elektrotechnik 1+2“ – 11.09.2008 - 6/12 - Institut für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe – Abt. Elektrische Energiewandlung Institut für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe – Abt. Elektrische Energiewandlung Aufgabe 3: 3.3 Zu jeder Frage ist genau eine Antwort richtig. Jede richtige Antwort wird mit 1 Punkt gewertet. Für falsche Antworten wird jeweils ein Punkt abgezogen. Nicht bearbeitete Fragen werden mit 0 Punkten bewertet. Eine negative Gesamtpunktzahl in Aufgabe 3 wird mit 0 Punkten gewertet. Kennzeichnen Sie Ihre Lösung eindeutig (z. B. ). Bei einer R-C-Parallelschaltung gilt folgende Aussage: a) nach. b b) Sollte eine Korrektur erforderlich sein, markieren Sie bitte alle Lösungen und kennzeichnen Sie die korrigierte Lösung zusätzlich (z. B. b § ZC· Der Gesamtstrom eilt der Spannung um den Winkel arctan ¨ ¸ © G ¹ nach. ). Die Klemmenspannung einer realen Gleichspannungsquelle § ZC· Der Gesamtstrom eilt der Spannung um den Winkel arctan ¨ ¸ © G ¹ a) nimmt bei steigender Belastung ab. vor. b) ist immer konstant. c) steigt mit zunehmendem Strom. c) 3.1 § · ¨ R ¸ Der Gesamtstrom eilt der Spannung um den Winkel arctan ¨ 1 ¸ ¨ ¸ © ZC ¹ 3.4 Bei der Berechnung eines linearen elektrischen Netzwerks mit zwei Spannungsquellen wird der Überlagerungssatz angewendet. Folgendes ist zu beachten: 3.2 Bei der Wechselstromrechnung mit Amplituden û , î gilt an einem Wider- a) Die jeweils nicht betrachtete Spannungsquelle wird offen gelassen. stand R für die mittlere Leistung P: b) Die Leistung an einem Widerstand im Netzwerk kann nicht bestimmt a) P b) P c) P werden, indem man beide Einzelleistungen P1 und P2 addiert. uˆ R ˆiR c) 1 uˆ R ˆiR 2 3.5 1 uR iR 2 Es werden immer zwei Quellen gleichzeitig betrachtet. Ein Netzwerk wird mit Hilfe der Methode der Ersatzspannungsquelle berechnet. Die in der Ersatzspannungsquelle umgesetzte Leistung ist a) genau gleich der umgesetzten Leistung im ursprünglichen Netzwerk. b) im Allgemeinen nicht gleich der umgesetzten Leistung im umgesetzte Leistung im ursprünglichen Netzwerk. c) immer doppelt so groß wie die ursprünglichen Netzwerk. Prüfung im Fach „Einführung in die Elektrotechnik 1+2“ – 11.09.2008 - 7/12 - Prüfung im Fach „Einführung in die Elektrotechnik 1+2“ – 11.09.2008 - 8/12 - Institut für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe – Abt. Elektrische Energiewandlung Institut für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe – Abt. Elektrische Energiewandlung 3.6 3.10 Die Impedanz eines Serienschwingkreises beträgt: Der Effektivwert U einer beliebigen aber T-periodischen Spannung u(t) berechnet sich zu: a) U= b) U= c) U= u 2 a) Z b) Z c) Z T 1 u2 (t) dt T ³0 T 3.7 3.8 3.11 Das elektrische Ersatzschaltbild eines Bipolartransistors enthält eine 1 u(t) dt T ³0 gesteuerte Quelle. Welche Aussage stimmt? a) Es handelt sich um eine stromgesteuerte Spannungsquelle. Bei einem gedämpften Reihenschwingkreis (Reihenschaltung von R, C, L) b) Es handelt sich um eine stromgesteuerte Stromquelle. wird der Eingangsstrom I in Resonanz (f = fr) c) Es handelt sich um eine spannungsgesteuerte Spannungsquelle. a) minimal. b) maximal. c) imaginär. 3.12 Der typische Spannungsabfall in Durchlassrichtung beträgt an einer Siliziumdiode In welchem Bereich des Kennlinienfeldes wird ein n-Kanal MOSFET betrieben, wenn er in einer Verstärkerschaltung verwendet wird? 3.9 1 ) ZC 1 R j (XL ) XC 1 R j (Z L ) ZC R j (Z L a) Sperrbereich b) Ohmscher Bereich c) Abschnürbereich Der Kondensatorstrom kann nicht springen. b) Die Spannung am Kondensator kann nicht springen. c) Weder Strom noch Spannung können springen. Prüfung im Fach „Einführung in die Elektrotechnik 1+2“ – 11.09.2008 immer genau 1 V. b) ungefähr 0,7 V. c) ungefähr 0,3 V. 3.13 Als Ankerrückwirkung bei der Gleichstrommaschine wird a) das durch die Ankerströme verursachte Bremsdrehmoment bezeichnet. b) Welche Aussage bezüglich einer Kapazität C stimmt? a) a) die Verzerrung des Hauptmagnetfelds durch das Ankerquerfeld bezeichnet. c) die Geräuschentwicklung in der Maschine durch die Kohlebürsten am Anker bezeichnet. - 9/12 - Prüfung im Fach „Einführung in die Elektrotechnik 1+2“ – 11.09.2008 - 10/12 - Institut für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe – Abt. Elektrische Energiewandlung Institut für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe – Abt. Elektrische Energiewandlung 3.14 Das elektrische Ersatzschaltbild eines Feldeffekttransistors enthält eine 3.18 Eine Spannung wird induziert, wenn gesteuerte Quelle. Welche Aussage stimmt? a) a) Es handelt sich um eine stromgesteuerte Spannungsquelle. b) Es handelt sich um eine spannungsgesteuerte Stromquelle. c) Es handelt sich um eine spannungsgesteuerte Spannungsquelle. eine ruhende Leiterschleife von einem elektrischen Wechselfeld durchsetzt wird. b) sich eine ruhende Leiterschleife in einem zeitlich konstanten Magnetfeld befindet. c) 3.15 Eine Schaltung mit einem idealen Operationsverstärker ohne Rück- eine Leiterschleife von einem magnetischen Wechselfeld durchsetzt wird. kopplung a) wird den Operationsverstärker beschädigen. 3.19 Die Leerlaufdrehzahl einer fremderregten Gleichstrommaschine steigt, b) wird als Komparator-Schaltung bezeichnet. wenn c) wird am Ausgang des Operationsverstärkers immer eine Spannung a) die Ankerspannung durch einen Ankervorwiderstand vermindert wird von exakt 0 V liefern. b) der Erregerstrom durch einen Erregervorwiderstand vermindert wird c) der Erregerstrom durch Erhöhung der Erregerspannung vergrößert 3.16 Welche der Aussagen ist richtig? wird a) Bei der Sternschaltung ist der Leiterstrom gleich dem Strangstrom. b) Bei c) der Sternschaltung ist die Leiterspannung gleich der 3.20 Wie kann die Leerlaufdrehzahl von Asynchonmotoren am Netz beeinflusst Strangspannung. werden? Bei der Sternschaltung ist der Strom im Neutralleiter immer gleich a) Durch die Veränderung der Polpaarzahl p. dem Strangstrom. b) Durch die Veränderung der Höhe der Netzspannung. c) Durch die Erhöhung des Kippdrehmomentes. 3.17 Durch die Erhöhung des Erregerstromes IF einer fremderregten Gleichstrommaschine wird a) der Fluss I im Stator vergrößert. b) die Leerlaufdrehzahl n0 des Motors erhöht. c) der Fluss I im Stator verkleinert. Prüfung im Fach „Einführung in die Elektrotechnik 1+2“ – 11.09.2008 - 11/12 - Prüfung im Fach „Einführung in die Elektrotechnik 1+2“ – 11.09.2008 - 12/12 -